Klipp November 2002

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€ 1,45 € 1,45 V erlagspostamt 8020 Graz, P.b.b. GZ 02Z033225 November 2002 / 10 Terror Tödlicher Kreislauf Miefregion Südsteiermark Steirer Leben in Canada Menschenhelfen Menschen vonS.56-63 918.000 Steirer entscheiden am 24. November darüber Wende?

Regeneration

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COVERSTORY

Steirer auf Wendekurs? 918.000 Steirer wählen am 24. November.Wahlbeteilig

POLITIK & WIRTSCHAFT HINTERGRUND MEDIEN

Lilly Lotterblume. 14

Offenes Rennen:Basisnähe und verschmähte Liebe. Heidrun Silhavy,Martin Bartenstein und Werner Kogler diskutieren.…20

„Stimmung für 30 Prozent”

Die steirische ÖVP erwartet Aufwind bei den NR-Wahlen......... 25

Dialog für Europa: Großereignis am 28. März 2003 in Graz ...... 26

Gewalt und Terror. Tödlicher Kreislauf durch imperialistischeUS Politik................................27

Streit um die Hauben. Der Gault Millau entzweit (wieder einmal) die Gemüter. .................... 32

„Wir versperren uns den Marktzugang.” WK-Vize Frizberg tritt vehement für EU-Osterweiterung ein. .......................... 34

Qualifying für die Selbstständigkeit. Die 3. Gründermesse als Nr.1-Event. ............. 36

Ausgerechnet Sibirien. Steirerin kämpfte gegen die Tuberkolose im sibirischen Gulag. ...... 51

Die stillen Engel. Die Hilfe der Heilingers ist groß .................. 54

Mehr gemeinsamer Lebensraum. Unverkrampften Umgang lernen .......................................56

Elfriede Jelinek. Ihre Feder schreibt mit rotem Blut. ... 70

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4 Klipp November 2002
Wo die großen Schiffe wachsen. Die Traumschiffe kommen aus dem friulanischen Monfalcone.
............................................................ 86
Dasstinkt! Massentierhaltung macht Südsteiermark zur Miefregion.…28

ER 2002

STANDARDS

Spots. 6

Auto & Motor. 64

Car-Tuning und Car-Styling. Die Steirer tunen mit Verantwortung. ................................... 66

Gesundheit. 72

Nasenspray gegen Migräne. Schafft wirksam Abhilfe. ........72

Lesestoff. 90

SONDERTHEMEN

Zu diesem Heft …

eteiligung und Frauen entscheiden. ..........19

Sie geben der Bank ihr Gesicht. Was „Geburtshelfer“ von Bankfilialen leisten. ................38

Im Namen des Adlers. Notare garantieren das Recht. ..............43

Aktionist in „Hüttelfeld“.

Kunststar Günter Brus räsoniert über Graz ................................68

Wetten, dass ...

Es ist doch ganz aufschlussreich, wenn man die Schlagzeilen der Krone in der letzten Zeit verfolgt. Immer stärker sieht sie - durch Meinungsumfragen,die nicht näher erläutert werden,untermauert -,dass Schüssel und Gusenbauer Kopf an Kopf liegen. Hinter dieser nicht ganz unelegant angelegten Stimmungsmache steht einfach der Wunsch nach der großen Koalition, der bei Krone-Chef Hans Dichand und seinen treuen Schreibern tief verwurzelt ist. In solchen Zeiten ist die Krone noch immer am besten gefahren. Man darf sich erinnern,wie engagiert Österreichs größte Zeitung noch die große Koalition im Jahr 1999 forderte,als sich Schüssel und Haider schon einig waren. Aber wie meint doch der Herr Dichand immer so salbungsvoll:Die Krone werde nie Macht oder Druck ausüben,sondern immer nur den Lesern dienen. Fragt sich nur,wer dabei mehr verdient.

Journalisten vermeiden oft Prognosen,weil sie es nach dem Wahltag leichter haben,zu behaupten,sie hätten es ohnehin so erwartet. Ich persönlich lege mich jetzt schon fest und behaupte,dass diesmal die Variante Rot-Grün eine Mehrheit von den Wählern bekommt. Blau-Schwarz war ein Experiment und nun kommt mit GusenbauerVan der Bellen das zweite Experiment. Möglich,dass die übernächsten Wahlen wieder Rot-Schwarz bringen,aber für diesmal ist das nicht die Favoriten-Lösung. Je lebendiger die Mehrheiten in Österreich sind,desto stärker ist auch das Interesse der Wähler an der Politik. Und von daher hat ein Jörg Haider für Österreich viel bewirkt. Doch wo viel Licht,da ist auch viel Schatten,dies trifft gerade auch auf ihn zu. Wetten,dass am Wahlabend es jeder gewusst haben wird...

KULTUR LEBEN&LEUTE IMPRESSUM

Der Vorname verpflichtet. Jochen Fuchs. Mit 16 schon in Pole Position. .................................. 80

Graz bei Nacht. 81

Aniada a Noar ist 20 82

Den Freiheitstraum erfüllt. Steirer in Vancouver. ............... 83

Wiegeles großer WM-Erfolg. Fast am Podest. ....................... 89

Das Xeis. Erster Steirischer Nationalpark..................................89

Dass die Südsteiermark zur Mief-Region verkümmert,diese Gefahr ist durch die explodierende Massentierhaltung in der Südsteiermark,in unserer Exklusivreportage sorgfältig recherchiert,nicht von der Hand zu weisen.Ausgelöst durch das löchrige EU-Recht kommt es zu Fehlentwicklungen,die von denVerantwortlichen zwar erkannt werden,doch sie scheuen sich,dem Treiben mit einem streng angewendeten Regelwerk ein Ende zu machen. Ich bin sicher,auch derartige Säumigkeit vergrämt Wähler,die dann entsprechend reagieren.

Medieninhaber:

KLIPP Zeitschriften GmbH Nfg & Co KG, 8041 Graz, Liebenauer Hauptstraße 2-6, Tel. 0316/ 42 60 80-0, Fax-Dw 122

Herausgeber & Geschäftsführer:

Dr. Jürgen Lehner

Marketing &Eventmanagement: Mag. Vera Leon

Sekretariat: Isabella Hasewend Chefredakteur-Stv.: Mag. Karl Fitzthum

Anzeigenleitung: Georg Schottmeier

Redaktion und Mitarbeiter (Verkauf): Mag. Helmut Bast, Daniela Gößler, Bernd Hadler, Walter Held, Wolfgang Helke, Karl Knas jr., Helmut Kolaric, Mag. Vera Leon, Kornelia Macher, Peter Rappold, Agnes Turza, Michaela Werner

Produktion:

agentur print-line, Gerald Hammerer

Lektorat:

Barbara Gruber, Iris Hipfl

Cover: Herbert Maitz Internet / EDV: Gerald Hammerer, Georg Schottmeier

Fotos:

KLIPP-Archiv (wenn nicht anders angegeben)

Druck:

Universitäts-Druckerei Klampfer, Weiz

Abonnentenpreise:

Jahresabo € 14,53, Zweijahresabo € 26,16,

Studentenabo:

2 Jahre € 18,16, 1 Jahr € 13,08

Vertrieb:

Morawa Pressevertrieb

Erscheinungsort:

Graz, Verlagspostamt: 8020 Graz, P.b.b. www.klippmagazin.at

Nächster Erscheinungstermin: Ausgabe 11/2002, KW49

5 Klipp November 2002

„Menschen helfen Menschen“

Eine Idee setzt sich durch

Das Ziel des Projekts „Menschen für Menschen“ ist klar definiert: Besseres Verständnis für Probleme von Menschen mit Handicaps durch neu mediale Wege. Das Steiermarkmagazin Klipp lud am 6. November zu einem stimmungsvollenGedankenaustausch auf Schloss Freiberg.

Prominente Vertreter aus allen Bereichen der Behindertenarbeit nutzten die Gelegenheit,in stimmungsvollem Ambiente

nicht nehmen.VonVertretern des Bundessozialamts bis zu Vertetern von Herstellern wie Graf-Carello oder Paravan spannte sich der Bogen der Gäste,die einhellig die Idee begrüßten, eine mediale Plattform für Themen im Bereich von Menschen mit Handicaps zu bieten. Moderator Oliver Haditsch,selbst in der Behindertenarbeit engagiert,forcierte in ausführlichen Interviews mit den Gästen den Dialog zwischen den einzelnen Organisationen und damit eine noch intensivere Zusammenarbeit vor allem im

Die Exponate von Jugend am Werk werden innerhalb einer weiteren Veranstaltung versteigert. Im Bildvordergrund: Franz Wolfmayr, Direktor der Steirischen Behindertenhilfe, Bildhintergrund: 2. v. l. Peter Hassler, daneben Lea Kaiser, beide Jugend am Werk

Wege zu einem „medialen Fenster“,für welches das Steiermarkmagazin KLIPP mit dem Projekt „Menschen für Menschen“ den Rahmen bietet,zu besprechen. Alle,die in der Steiermark helfen wollen und können,beteiligten sich mit großem Engagement – die Partner aus der „Sozialszene“ ließen sich die Gelegenheit zur angeregten Diskussion,zum Gedankenaustausch und zur Information

Alt, aber gut – Flipper abzugeben.

Die einen stellen sich eine Music-Box zu Hause auf,die anderen sind dem Flipper verfallen. Für alles geht die Zeit vorüber und da-

Hofrat. Dr. Margareta Steiner, Bundessozialamt Steiermark: „Die Steiermark hat immer schon Akzente gesetzt.“

medialen Bereich. Die Redaktion dankt an dieser Stelle allen Besuchern für ihren Einsatz und ihre Kooperationsbereitschaft. ■

her gibt es einen voll intakten,alle Lichteffekte spielenden,rund 40-jährigen Flipper zu verkaufen. Logischerweise nur für Liebhaber,die mit dem guten alten Stück entspre-

Dieter Feige, Paravan: „Eine Idee, die mich sofort überzeugt hat.“

wir das bedeutendste Produktions- und Integrationsunternehmen in der Steiermark“

chend liebevoll umgehen. Zu besichtigen ist die Rarität nach telefonischer Vereinbarung (Tel-Nr.:0316/426080-111 Frau Hasewend) in der Liebenauer Hauptstraße 2-6. ❑

6 Klipp November 2002 Spots
Moderator Oliver Haditsch verstand es, den Gedankenaustausch zu forcieren. Sp tsMag. Fritz Haring, Caritas: „Den Einfluss der Presse positiv nützen.“ Siegfried Graf, Graf-Carello: „Die Mobilität der Behinderten muss wie in Skandinavien Selbstverständlichkeit werden.“ Dir. Hans Brence, Team Styria: „Seit 20 Jahren sind

Bildung sichert Zukunft

Die Fachhochschule Joanneum stellt eine tragende Säule im Bildungsangebot der Universitätsstadt

Graz dar. Am 13. November 2002 öffnet das renommierte Institut offiziell die Pforten seines neuen Domizils. Die IMMORENT Süd zeichnete bei der Realisierung dieses Projektes mit der Stadt Graz als Totalunternehmer verantwortlich.

Moderne Architektur

Bei dieser Kooperation mit der Stadt Graz wurde auf dem ehemaligen Gelände der Fa. SGP in der Alten Poststraße nach den Plänen der Architektengemeinschaft DI Eisenköck/ DI Peyker ein moderner Bau errichtet, der nach rund einem Jahr Bauzeit Ende Juli 2002 von der IMMORENT SÜD an den Generalmieter, die Stadt Graz, übergeben werden konnte.

550 Studienplätze

Das in vier bzw. fünf Ebenen angelegte Herzeigeobjekt weist eine Nettogeschoßfläche von ca. 6.300 m2 auf und bietet der Fachhochschule Joanneum Raum für 550 Studienplätze der Lehrgänge „Informationsmanagement“ und „Sozialarbeit“. Darüber hinaus sind die FH-Abteilungen „Finanzen und Controlling“, „Personal und Administration“ sowie „Öffentlichkeitsarbeit“ und „Geschäftsführung“ untergebracht. Das „Institut für Technologie und Gesellschaft“, das „Institut für Bildungsrecht und Bildungspolitik“ und die „Ludwig-BoltzmannForschungsstelle Bildungs- und Wissenschaftsrecht“ haben ebenfalls Räumlichkeiten im Gebäude bezogen.

Erfolgreiches PPP-Modell

Der IMMORENT SÜD oblag bei diesem bei-

spielhaften PPP-Modell mit der Stadt Graz die gesamte Umsetzung von der Ausführungsplanung und der Baudienstleistung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe. Wieder einmal erwies sich die Kooperation zwischen der Stadt Graz und der IMMORENT SÜD als zielführend. „Dank dieses erfolgreichen Public-Private-Partnership-Modells konnte die IMMORENT SÜDihre spezifischen Fachkenntnisse bei der Entwicklung des Fachhochschulwesens in der steirischen Landeshauptstadt zum Einsatz bringen“, freut sich IMMORENT Vorstand Mag. Franz Kerber über dieses Prestigeprojekt.

leasing & more

Die hohe Flexibilität des Finanzdienstleisters IMMORENT ermöglicht individuelle Finanzierungsvarianten und das Eingehen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Kunden. Optimal abgestimmte Kalkulationen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Eigenleistungen gewährleisten die sichere Finanzierung des jeweiligen Projektes. Getreu dem Unternehmensmotto „leasing & more“ übernimmt die IMMORENT neben Finanzierungen auch die gesamte Realisierung von Gebäuden –von der Projektentwicklung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe.

Ihr direkter Draht: IMMORENT SÜD, GF Ing. Heinz Moser, Landhausgasse 12, 8010 Graz, Tel. 05 0100 - 27355, Fax: 05 0100 - 927355, E-Mail: heinz.moser@immorent.at, www.immorent.at.

Unternehmen der Erste Bank-Gruppe und der Sparkassen

Ein Fachhochschule Joanneum: Die IMMORENT SÜD zeichnet als Totalunternehmer verantwortlich. Das Gebäude bietet Platz für 550 Studentinnen und Studenten.

Keine Jubelstimmung

WenndieZeitenschwierigerwerden,dannrückendieMenschen engerzusammen.BeiallenEmpfängenzumWeltspartag,obin der Steiermärkischen,bei Raiffeisen,der Hypobank,der Bank für Kärnten und Steiermark oder auch der Volksbank, hörte man ähnliche Botschaften:Man habeeinrelativ schwieriges und wechselhaftes Bankjahr hinter sich

und die Ergebnisse sind daher entsprechend. Dennoch,Grund für Katastrophenstimmung ortendieBankmanager keinen.DieSteiermärkische lud traditionsgemäß in den 6. Stock und dort erfuhr man unter anderem,

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Genießen Sie die fantasievoll zubereitete Speisen von Produkten aus regionaler Landwirtschaft sowie gepflegte Weine und Edelbrände von vielen TOP-Winzer in der behaglichen Atmosphäre in unseren Gasträumen.

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dass es bis zum Jahresende noch die eine oder andere Fusion mit einer Gemeinde oder Regionalsparkasse geben werde.

Stolzverwies Vorstandsdirektor

Fabisch darauf,dass die Beteiligung in Kroatien,

Einige Euro für das hungrige Sparschwein

die man gemeinsam mit der Ersten vor Jahren aufgebaut hatte,zu einer wirk-

lichen Erfolgsgeschichte geworden ist. Mit der bevorstehenden Fusion der Rijecka-Banka werde man zur drittgrößtenBankdesLandes. ❑

8 Klipp November 2002 Spots
Bei der Volksbank klirrten die Gläser. …ebenso bei Krentschker Die Auswahl ist sehr reichhaltig: Laufkes Feinkost ist auch für Nachtschwärmer da!
Im „Sechsten” der Steiermärkischen über den Dächern von Graz wurde ordentlich getafelt und gefeiert

Spots

Keine Jubelstimmung

Wenn die Zeiten schwieriger werden,dann rücken die Menschen enger zusammen. Bei allen Empfängen zum Weltspartag,ob in der Steiermärkischen,bei Raiffeisen,der Hypobank,der Bank für Kärnten und Steiermark oder auch der Volksbank, hörte man ähnliche Botschaften:Man habe ein relativ schwieriges und wechselhaftes Bankjahr hinter sich und die Er-

Restaurant Laufke immer für Sie da!

Genießen Sie die fantasievoll zubereitete Speisen von Produkten aus regionaler Landwirtschaft sowie gepflegte Weine und Edelbrände von vielen TOP-Winzer in der behaglichen Atmosphäre in unseren Gasträumen.

Im angeschlossenen Feinkostgeschäft können Sie sich auch außerhalb der normalen Geschäftszeiten kulinarische Wünsche erfüllen. Eine große Anzahl der verschiedensten Lebens- und Genussmittel halten wir für Sie bereit und haben täglich bis 23.oo Uhr für Sie geöffnet.

gebnisse sind daher entsprechend. Dennoch,Grund für Katastrophenstimmung orten die Bankmanager keinen. Die Steiermärkische lud traditionsgemäß in den 6. Stock und dort erfuhr man unter anderem,dass es bis zum Jahresende noch die eine oder andere Fusion mit einer Gemeinde oder Regionalsparkasse geben werde. Stolz verwies Vorstandsdirektor Fabisch darauf,dass die Beteiligung in Kroatien, die man gemeinsam mit der Ersten vor Jahren aufgebaut hatte,zu einer wirklichen Erfolgsgeschichte geworden ist. Mit der bevorstehenden Fusion der Rijecka-Banka werde man zur drittgrößten Bank des Landes. ❑

Im “Sechsten” der Steiermärkischen über den Dächern von Graz wurde ordentlich getafelt und gefeiert

Einige Euro für das hungrige Sparschwein

8 Klipp November 2002
Bei der Volksbank klirrten die Gläser. …ebenso bei Krentschker Die Auswahl ist sehr reichhaltig: Laufkes Feinkost ist auch für Nachtschwärmer da!

„Vierterl“ greift. In diesem Fall aber kein rotes oder weißes,sondern da handelt es sich um die beliebteste „ZwischendurchJaus’n“ in der kalten Jahreszeit - heiße Maroni.

Wer hat nicht das Bild vom dick vermummten Maroni-Brater in winterlicher Kälte vor Augen,der da aus seinem mit einem Wärmepolster zugedeckten Behältnis die Maroni herausschöpft. Cvetka Stockinger entspricht nicht diesem Lesebuch-Klischee eines Maroni-Braters,sie ist aber dennoch unverwechselbar. Jetzt ist wieder die Zeit da,wo an ihrem Stützpunkt,unmittelbar gegenüber der Buchhandlung Moser am Eisernen Tor in Graz,kaum jemand vorbei kommt,ohne dass er nicht den Geruch von gebratenen Maroni in seiner Nase spürt und nach einem

Die Maronessa

Cvetka Stockinger gehört mit ihrem Maroni-Stand schon zum „Inventar“ der Hauptplatz-Herrengasse-Meile, wie ein Kastner oder die Standler am Hauptplatz. Sie hält damit die Tradition ihres verstorbenen Vaters aufrecht,der schlichtweg als der „MaroniKönig“ von Graz gelobt worden ist. Dessen Enkelsohn hat wenig mit Maroni am Hut,dafür aber viel Gefühl für den Golfball. Sergej Stockinger zählt mit seinen 18 Lenzen zu den erfolgreichsten Nachwuchsgolfern der Alpenrepublik und wird daher auch in absehbarer Zukunft dementsprechend von sich reden machen. ■

Assl Schlafzimmeraktion: Bett um 1,- Euro!

Große Schlafzimmeraktion nur bis 30. November

Der starke Steirer in Lieboch läßt mit einer Aktion aufhorchen,die man bis dato noch nicht gesehen hat. Denn das durch seinen Top-Service bekannt gewordene echt steirische Familienunternehmen in Lieboch,bietet allen Steirerinnen und Steirern ein ganzes Bett um nur € 1,-! –Und das gab’s noch nie! Beim Kauf eines kompletten Schlafzimmers, sprich Kasten,Nachtkästchen,Matratzen und Lattenrost,gibt’s das dazugehörige Bett bei Assl Möbel um 1,- € dazu. DieAktion gilt für

sämtliche bei Assl geführten Modelle in allen Preislagen,ausgenommen Aktions- und Abverkaufsware. Achtung:diese beinahe unglaubliche Aktion läuft nur bis 30. Nov. Da heißt es also schnell zugreifen!.

Johann Assl: "Alle Steirerinnen und Steirer können jetzt beim Kauf eines neuen Schlafzimmers kräftig sparen, denn bis zum 30. November gibt’s beim Kauf eines kompletten Schlafzimmers das Bett um 1,- €!"

Klipp November 2002
„Heiße, Heiße“ für Sepp Trummer
F oto:Koleric

Steirischer 3-Hauben-Koch gewinnt internationalen

Trüffel-Award

Eindrucksvoller Erfolg beim siebten Tartufo d`Oro in Istrien:Unter vier Spitzenrestaurants aus Italien,Slowenien,Kroatien und Österreich gewann mit Bernhard Hauser,Küchenchef in Döllerers Genießerhotel “Goldener Stern”,erstmals ein Steirer diese begehrte Auszeichnung.

Der aus Fohnsdorf stammende 3-Haubenkoch des Genießerhotels in Golling bei Salzburg und sein Jungkoch Wilfried Galler begeisterten die hochkarätige Jury mit Landeshauptmann Ivan Jakovcic,Relais-Chateaux-

in Istrien

Hotelier Janis Fajfar,dem Schweizer Großverleger Thomas K. Bindschelder und Stefano Ferretti,dem Bürgermeister des berühmten italienischen Weinortes Montalcino,mit einer Vorspeisenvariation aus Maronischaumsüppchen,Riesengarnele in Tempurateig sowie Artischockentartar mit Frischkäsepraline,jeweils verfeinert mit der edlen weißen Trüffel aus dem istrischen Mirnatal.

Die hohe Bedeutung dieses Trüffel-Events im Adriaraum unterstreicht unter anderem

die Tatsache,dass das italienische Staatsfernsehen RAI einen einstündigen Sonderbericht über diesen kulinarischen Wettstreit ausstrahlte. Für den 8. Tartufo d`Oro hat bereits jetzt der wohl bekannteste französische Trüffelkoch Clèment Bruno,auch „Roi des truffes“ genannt,sein Kommen zugesagt. Dieser steht übrigens im Mittelpunkt der Weihnachtsausgabe der ORF-Sendung „Aufgegabelt“ am 25. Dezember 2002. ■

Leoben ist gut unterwegs

Dschingis Khan geht, Shogune kommen

Die Erben des Dschingis Khan haben Leoben dieser Tage verlassen. Die obersteirische Stadt hat sich in den letzten Jahren aber zweifelsohne zu einer Ausstellungs-Stadt gemausert,weil sie die bestbesuchten Ausstellungs-Shows der Steiermark inszenieren konnte. Exakt 121.913 Besucher waren es,die von Dschingis Khan angetan waren. Als einzige Stadt hat es die Montanstadt Leoben geschafft aus der Landesausstellung in den 90er-Jahren Gewinn zu schlagen,wie wohl diese von den Besuchern her damals nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat. Seit Leoben als Ausstellungsstadt

punktet kamen rund eine halbe Million Besucher,die sonst nie und nimmer die obersteirische Bergstadt als Reiseziel gewählt hätten. Einer der Väter dieses Erfolges ist Wilfried Seipel,Direktor des Kunsthistorischen Museums Wien. Seinen exzellenten Kontakten ist es zu verdanken,dass Leoben diese attraktiven Ausstellungen auf die Beine stellen konnte. Nur wer international entsprechendes Ansehen als Experte hat,der kommt an die Leihgaben von Museen heran. Ohne Namen ist man chancenlos. Wilfried Seipel gilt als einer der großen Experten und nützt daher den Leobnern und ihrer Kunst-

halle. Hinzu kommt,dass weltweit die Ausstellungsbudgets von großen Städten gekürzt wurden und damit auch kleinere aus der 2. Kategorie eine Chance bekommen für hochwertigste Ausstellungen. Mit „Samurai und Geisha,Liebe und Tod im Japan der Shogune“ vom 11.4.2003 bis zum 2.11.2003 wartet auf die Ausstellungsfans bereits ein neuer Leckerbissen. Wertvolle Exponate aus renommierten Museen werden die Welt der Geishas und der Samurai in all ihren Facetten und verschiedenen Aspekten wiedergeben und den Blick für eine faszinierende Kultur eröffnen. ■

10 Klipp November 2002 Spots
Tartufo d`Oro für Bernhard Hauser Bürgermeister Konrad mit Museumsgeneral Wilfried Seipel

Bestsellerautor Henning

Mankell ist in Graz und arbeitet am 2003-Stück „Butterfly Blues“. KLIPP verriet er sein Namensgeheimnis und wer kein Visum für Österreich erhielt.

An weitbekannten Weltstars ist das Grazer Kulturhauptstadtjahr 2003 dünn besäht – ein Vertreter dieser Kategorie ist jedoch Schriftsteller Henning

„Mankl“. Die Antwort gibt der Afrika-Freak,der selbst seit Jahren sechs Monate durchgehend in Mosambik lebt und dort die Theatergruppe „Teatro Avenida“ führt,im KLIPP-Gespräch selbst:„Mankl!“

Mankell,„Vater“ der millionenmal verkauften und in 30 Sprachen übersetzten Kurt-Wallan-

Für seine in Schweden beheimatete Familie wird Mankell dagegen in den kommenden Wochen weniger Zeit haben. Heimatbesuche sind nicht geplant,seine Frau und seine Tochter kommen frühestens zur Premiere:„Die Arbeit in Graz wird mich voll und ganz einnehmen.“ Da haben es Mankells afrikanische Schauspieler besser:Die bekommen Weihnachtsurlaub. Für Lucrecia Paco & Co. bedeutet das allerdings auch,dass der “Butterfly Blues“ bis Mitte Dezember „sit-

Der sonderbare „Herr Mankl“

der-Krimis. Doch Wallanders

Name steht in Graz auf der „schwarzen Liste“ – Fragen über den stark gebauten Norsker-Polizisten verbietet sich der Autor. „Ich rede hier nur über meine aktuelle Arbeit – und das ist ,Butterfly Blues’“,so der Schwede. Der Fastfood und Whisky liebende Detektiv erhielt also keine Einreiseerlaubnis für Österreich. Im Übrigen will er Kommissar Wallander ja sowieso grundsätzlich verschwinden lassen. Im neuesten Roman (Ende Oktober erschienen) „Die Rückkehr des Tanzlehrers“ dreht sich alles um Wallanders Tochter Linda. Mankell will nicht,dass sich die Marke „Kurt Wallander“ totläuft,die Qualität in unermessliche Tiefen stürzt.

Er gibt sich auch sonst bemüht, seinen Mythos zu wahren. So rätseln Interessierte und Fans, wie man „Mankell“ jetzt richtig ausspricht:entweder mit Betonung auf der letzten Silbe,oder gar auf gut österreichisch

zen“ muss. Worum geht’s eigentlich im heiß erwarteten Stück? Viel verriet Mankell dazu noch nicht,nur: „Zwei Afrikanerinnen flüchten nach Europa. Auf dieser Reise wird sie das Publikum begleiten.“

Doppelte Mankell-Premiere

Übrigens:Die Welturaufführung von „Butterfly Blues“ findet gleich zweimal statt. Am 10. Jänner 2003 gibt’s die allererste – jedoch anlässlich des 2003Eröffnungswochenendes nur für geladene VIP-Gäste. Einen Tag darauf steigt dann die „richtige Premiere“ – für jedermann. Und: 3sat wird die Premiere aufzeichnen und aller Voraussicht nach schon am 11. ausstrahlen,wie 2003-Geschäftsführer Manfred Gaulhofer verriet.

Mankell selbst war dieser Tag selbst schon VIP-Gast einer Schauspielhausaufführung:Er gab sich „inkognito“ Nestroys „Umsonst“. ■

Klipp November 2002
von Bernd Hadler
F otos:Theater,Graz
Starautor Henning Mankell inszeniert im Jänner in Graz

Paierl gegen Held: Klasnic als Ringrichter

Im Sommer dieses Jahres einigten sich die Stadt Graz und das Land Steiermark mit den Unterschriften von Klasnic,Stingl, Paierl und Kollegen in schriftlicher Form über die Zukunft und damit auch über die Investitionen für die Grazer Messe. Hochstimmung war bei den Messe-Verantwortlichen und deren Anhang angesagt. Mit der Führung der Stadthalle und der Anbindung des Grazer Congress soll die Führung der „Messe Center Graz - Infrastruktur- und Stadtteilentwicklungsgenossenschaft mit beschränkter Haftung“ neue Aufgaben übernehmen. So lautete der gemeinsam gefundene Nenner. Die Messe sei Bestandteil der Grazer Stadtentwicklung und soll die wirtschaftliche Bedeutung der Landeshauptstadt und des Bezirkes Graz entscheidend verbessern. Alle hofften nun sofort auf den Startschuss zum Bau der neuen Hallen,die im Mittelpunkt der neuen Investitionen stehen. Doch nun legt sich Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl seit Monaten quer,indem er ein neues Fortführungskonzept verlangt,nur dann könne das Land die

versprochenen rund 30 Millionen Euro beisteuern. Dabei existiert ein solches Konzept bereits. Die Investitionen insgesamt werden mit 89 Millionen Euro beziffert. Der Hintergrund für dieses Vorgehen:Paierl hätte die Messe immer gerne aus der Stadt weg gehabt und sie bei seinen „Freunden“ in Feldkirchen in Flughafennähe angesiedelt. Messepräsident Guido Held wiederum ist überzeugt, dass die Messe für die Stadt ein unverzichtbarer und belebender Wirtschaftsfaktor war und auch zukünftig sein wird. Paierls Verhalten - und das seiner einflussreichen Freunde auf verschiedenen Ebenenführt nun dazu,dass sich der Neustart der Messe wieder zu verzögern droht. Das hat mittlerweile auch Landeshauptfrau Waltraud Klasnic verärgert registriert. Die Chefin dürfte ihren etwas hochmütig und selbstherrlich agierenden Paierl bald zur Ordnung rufen,heißt es aus ihrer Umgebung,weil Klasnic sich stets für einen raschen Neustart bei der Messe stark machte. ■

Treue Steirer: Ferien mit Ivo in Japan

Das hat es auch noch nie gegeben,dass Steirer in ihrem Urlaub einem Fußballidol nachfahren können. Seit Juli spielt bekanntlich Ivica Vastic –jahrelang das Um und Auf und der große Star in der Sturm-Mannschaft,füreinenjapanischen Club,in der Stadt Nagoja. Logischerweise gibt es noch immer welche,die von ihm schwärmen und den Abschied noch immer nicht „überwunden“ haben. Für sie hat das steirische Raiffeisen-Reisebüro ein „schmerzlinderndes“ Angebot parat. Für € 1.890,-kannmanEndeNovember„Urlaubbei Ivo“ machen. Eingeschlossen in die Fernreise sind ein Kulturprogramm und gleichsam als Höhepunkt der Reise einAbendessen mit dem sympathischen Ex-Sturm-Star,der schon zu seiner Zeit in Österreich zumindest vom Sprachrhythmus her leicht japanische Anwandlungen erkennen ließ. ■

Weikhard und Jaeger-LeCoultre: Eine Verbindung für Leben!

verso – vorgestellt wurde,fand unter großem Andrang im Restaurant MOD statt. Die Reverso feiert heuer ihren 70. Geburtstag und aus diesem Grunde gibt es von dieser zeitlos -aktuellen Drehuhr eine limitierte Serie von 500 Exemplaren in Platin.

Zwei-Hauben-Koch Heinz Auer verwöhnte unzählige Gäste aus Wirtschaft und Politik:

Das Uhren- und Juwelenhaus Weikhard ist um eine Attraktion reicher:eine der bedeutendsten und bekanntesten Schweizer Uhrenmanufakturen - Jaeger-LeCoultre – hat im traditionsreichen Grazer Unternehmen eine neue Heimat gefunden. Übrigens,bei Jaeger-LeCoultre werden alle Uhrwerke selbst konstruiert. Diese Neupräsentation, bei der auch das wohl bekannteste Modell des Unternehmens – Re-

Rechtsanwalt Dr. Maximilian Geiger, Dr. Stefan Fattinger (Steuerberatung Bertl&Fattinger),die Schuhkönige Dr. Manfred Herzl und Georg Mayer-Heinisch,Heizölbaron Mag. Rudi Roth, Apomedica-Boss Dr. Fifi Böhm,Grazer Kohlen-Mann Dr. Hans Rasswallner, Dieter Tomaschitz (Jackpoint),Dr. Karin und Harald Schaupp u.v.m. ❑

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Mag. Klaus und Christoph Weikhard mit dem Weikhard-Team beim Eröffnungsevent Ein wirklicher Traum in Platin und Leder für jeden Kenner Wirtschaftslandesrat Paierl: Stille Blockade Messepräsident Held setzt auf Klasnics Wort Abendessen mit Ivo

Die „neue“ Lady

Andere Herren der so genannten Schöpfung tun sich da leichter,wennsie zarte Bande mit einer neuen Herzdame knüpfen. Nicht so aber die lokale steirische Prominenz. Und Hannes Kartnig,Sturm-Präsident, zählt dazu. Wo sonst bei wichtigen Matches immer „seine Prinzessin“ saß,hatte beim Derby gegen den GAK eine neue Prinzessin Platz genommen. Diese,mit Namen Claudia Pendel,zur Zeit ganz in blond,unterscheidet sich äußerlich doch ganz stark von Kartnigs offensichtlich verflossener Lebensgefährtin in den letzten Jahren. Natürlich sorgte Kartnigs neue weibliche Begleitung imVIP-Club für den einen oder anderen neugierigen Blick oder auch eine kecke Bemerkung. Jetzt,da er den Fünfziger schon weit hinter sich hat,müsse er noch schauen,wie weit sein „männlicher Appeal“ auf Frauen noch gegeben ist. Es wurden auch schon kleineWetten darüber abgeschlossen,wie lange die verflossene Prinzessin in seinerVilla noch wohnen wird. ■

Graz darf doch nicht alles

TV-Werbespot für 2003 ins Nachtprogramm verbannt

Graz darf bekanntlich alles. Fast alles. In den neuen TV-Werbespots für 2003 (Agentur ist Lowe GKK) ereignen sich Szenen,die sich angeblich in und um Graz zugetragen haben:Schuhplattler kriegen einander in die Haare,Gartenzwerge verlieren den Kopf und Hunde liebkosen ihre Herrln am Bein. – Geschichten,die nicht passieren dürften und doch geschehen. Wie eben auch,dass Graz Kulturhauptstadt wird. Da mag am Schluss der Spots noch so sehr gefordert werden,„Graz darf nicht Kulturhauptstadt werden.“ Graz wird’s – wir werden es schon sehen. Dieser bestechenden Logik ist an sich nichts hinzuzufügen,wäre da nicht der ORF. Der kennt offenbar den Nachsatz des 2003-Slogans nicht,wonach Graz alles darf,nur nicht unbemerkt bleiben. Die Chancen dazu stehen aber bei einem der Spots recht gut. Denn dass die Wetterkamera am Schöckl ein Pärchen beim Liebesspiel ertappt,ist den ORF-Verantwortlichen zu viel,jedenfalls im Hauptabendprogramm. Der „nicht unbedingt jugendfreie Spot“ (ORF-Verantwortlicher Walter Zinggl) wird deshalb erst nach 23.00 Uhr ausgestrahlt. Die betrauteAgentur trägt’s mit Fassung. ElisabethWeiss (Lowe GGK):„Wir finden nicht,dass diese Entscheidung unserer TV-Kampagne für 2003 schadet. Es gibt auch nach 23.00 Uhr gute Sendeplätze.“ ■

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Ich bin heute von der Redaktion noch weiter nach vorne ins Heft gerückt worden,aber ich fühl’mich dabei gar nicht so unwohl. Es ist ja gar nicht so schlecht,einmal in den vorderen Waggons eines Zugs zu sitzen zu kommen.

Wo Schüssel und Gusenbauer nach dem 24. November sitzen werden - am Ballhausplatz im Bundeskanzleramt oder zu Hause im Lehnstuhl,darüber nachdenkend,was sie falsch gemacht haben -, darauf müssen wir noch warten. Aber ich höre schon jetzt wieder alle meine lieben Freunde nach der Wahl darüber reden,dass sie ohnehin den Ausgang aus diesem und jenem Grund vorausgesagt haben. Wie heißt es doch in einem schönen Sprichwort,das ich mir on meiner Großmutter her gemerkt habe.

„Am Abend ist man immer klüger als am Morgen“,meinte sie,als ich mich

Hallo, meine Lieben! Lilly Lotterblume

über manche Dinge im Nachhinein geärgert habe.

Zum Ärgern kommt vor allem mein Allerliebster dann,wenn er über die Vergesslichkeit der Politiker in Rage gerät. Er vergisst dabei allzu leicht,dass das Vergessen schon immer eine politische Kategorie war. „Das ist eine ausgesprochene Kränkung von hunderttausenden Menschen,die unter dieser schrecklichen Krankheit leiden“,so entrüstete sich Noch-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel über eine Ansage von Grünen-Chef Alexander Van der Bellen,der ihn in der TV-Diskussion ob seiner Vergesslichkeit für das,was er in der Innenpolitik getan hat,mit dem Alzheimer-Syndrom beschrieb. Das war am 22. Oktober 2002. Wer im Glashaus sitzt,soll nicht mit Steinen werfen. Die parlamentarischen Protokolle weisen nämlich nach,so hörte ich meinen Allerliebsten beim letzten Kaffee in der Freundesrunde reden,dass Schüssel bei einer Debatte im Juni 1996,damals Vizekanzler in der rot-schwarzen Koalition,diese Krankheit gleichermaßen unangebracht seinem (damaligen) politischen Gegner ins Gesicht warf. „Alzi“ entkam es Schüssel,auch andere ÖVP-Kollegen riefen „Alzheimer!Alzheimer!“ in Richtung des Redners. Kein Wort von Entrüstung. Nein. Wer damals gemeint war? Jörg Haider,der ja auch einer ist,der gern vergisst.

Von meinen Kollegen habe ich erfahren,dass die blaue Spitzenkandidatin Magda Bleckmann nicht zu einem Diskussionsforum mit den anderen Spitzenkandidaten gekommen ist,das unser Magazin arrangiert hatte. Der Grund dafür sei,dass sich die Kollegen - ich geb’schon zu,dass sie oft ein loses Mundwerk haben und eine lockere Feder - gegenüber von Frau Jost-Bleckmann wiederholt sehr kritisch geäußert haben. Sie hat es offensichtlich gerne,wenn man eben nur Gutes über sie schreibt und wenn sie selbst darüber entscheidet,was an Kritischem über ihre Person in einem Medium

zu erscheinen habe. Auch wenn sie sonst ganz ihrem Jörgi Haider hörig ist; da nimmt sie sich kein Beispiel an ihm. Denn er dürfte mit keinem Journalisten und keinem Magazin und keinem ORF mehr reden,so oft wurde er ganz,ganz kritisch insVisier genommen. Susanne Riess-Passer hat in Magda Bleckmann kein besonderes politisches Talent erkennen können,sie daher auch nicht forciert. Ihr neuer Schirmherr Matthias Reichhold ist bereits wieder in der Versenkung verschwunden. Auch Magda Bleckmanns Höhenflug wird,so erzählt die Susi aus dem FPÖ-Lager kommend,nicht lang anhalten. Und es gibt laut Susi auch ganz klare Gründe dafür. Sie sei im Laufe ihrer Karriere noch nie durch die Äußerung von eigenständigen politischen Inhalten aufgefallen,sondern sie sei immer eine Art weiblicher Lautsprecher für die Starken in ihrer Partei gewesen. Ich finde,das ist schon ein sehr bissiges Urteil,doch lass’ ich mich überraschen,weil ich weiß,dass Frauen gerne unterschätzt werden. Aber gar so viel Eigenständigkeit dürft’sie wirklich nicht haben,denn die Chance,als Ersatz für Reichhold in einer TV-Diskussion der Spitzenkandidaten aufzutreten,hat sie nicht ergreifen wollen. „Weil sie da sicher Farbe bekennen hätte müssen und Eigenständigkeit“,erwidert die Susi,„und das hat sie noch nie blendend beherrscht.“

Landesrat Herbert Paierl macht sich für einen seiner ehemaligen Mitarbeiter stark,erzählt mir ein Kollege aus der Redaktion. Urs Harnik,sein ehemaliger Pressemann - er wechselte dann zur AMS nach Unterpremstätten,schied aber dann dort wieder wegen unterschiedlicher Auffassungen mit der Geschäftsführung aus -,soll einer der Geschäftsführer der neuen Stromgesellschaft sein,die die Stadtwerke und ESTAG gründen werden. Die FPÖ ist schon jetzt gegen Harnik,weil sie in ihm ein politisches Schiebekind sieht. Es ist aber davon auszugehen,dass Schwarz und Rot sich in den Gremien einigen werden und damit Paierls Gefolgsmann und treuer Diener im Stromgeschäft eine neue Berufschance vorfindet. Weil ja das Stromverkaufen ohne Marketing heute nicht mehr funktioniert, bringt Pressemann Urs Harnik sicher viel Erfahrung,zumindest auf diesem Wege,mit in seinen neuen Job.

In der Steirischen ÖVP ist er im gut gemeinten Sinn immer als „eigenwilliger Kauz“ gesehen worden. Wegen seiner trotzdem unkomplizierten Art hat der „Vinzenz“,so heißt er im ÖVP-Jargon, aber immer auch seiner Befürworter gehabt. Denn er ist ein Garant für das Konservative,logischerweise schon aufgrund seiner Herkunft. Manchmal allerdings verbünden sich mit ihm Pseudo-VIPs, so hörte ich von Oskar. Wie der deutsche Ex-Industrielle Rolf Stockhausen. Dieser wanderte nach Graz aus. Der Grund war und ist die Rot-Grüne Koalition in Berlin. Originalton Stockhausen laut Oskar:Er könne nicht in einem Land leben,in dem ein ehemaliger

14 Klipp November 2002
Spots

Terrorist Vizekanzler und Außenminister sei. Mein Mann klärte mich auf,dass der Herr Stockhausen hier Joschka Fischer meint,den Politliebling vieler Deutscher und erfolgreichen Wahlkämpfer. Aber zurück zu seinem Gesinnungsfreund Vincenz Liechtenstein. Als Bundesrat für die steirische ÖVP war er immer die unmissverständliche Stimme des konservativen Lagers gewesen. Nun soll dieser Wählergruppe insofern mehr Gehör gegeben werden,als Liechtenstein,ein Enkel des letzten Kaisers,in den Nationalrat aufrücken wird. Dies auf ausdrücklichen Wunsch von Parteichef Wolfgang Schüsssel,der Landeshauptfrau Waltraud Klasnic bekniete, den 53-jährigen Schlossherrn und Forstwirt doch an sicher wählbarer Stelle zu nominieren. „Viele vom katholisch-konservativen Lager wären zu den Freiheitlichen abgedriftet“,sieht Liechtenstein eine klare Aufgabe vor sich. Er wäre damit der erste Angehörige des einstigen Herrscherhauses Habsburg,der in den Nationalrat einzieht. Seine ersten politischen Auftritte hatte er in der Studentenfraktion Jes,wo er militant gegen alles auftrat,was sich als links bezeichnet. Der stockkonservative ÖVP-Kandidat hat den Vorteil,dass er bei seinen öffentlichen Aussagen wenig Rücksicht nehmen muss,wenn es um Aussagen um den derzeitigen Kurs der FPÖ geht.

Also,ich wünsche Ihnen viel Spannung am Wahlabend und hoffe,dass sich Ihr Favorit durchsetzt. Wenn nicht diesmal,dann sicher beim nächsten Mal. Die Hoffnung soll immer leben.

Aus Handschlag wird Anschlag...

Der FPÖ bleibt gegenwärtig nichts erspart,wie unser Foto beweist. Findige Gegner der Blauen haben nicht nur den Wahlslogan „Unser Handschlag zählt“ auf ihre Art verfremdet und daraus eine sehr provokative Ansage gemacht,sondern auch mit ihrem Spray-Anschlag das Auto verstümmelt und in der Parteizentrale Schmierparolen platziert. ■

Wertanlage Immobilie

Die heftigen Einbrüche am Aktienmarkt, die Diskussion über die Finanzierbarkeit des Pensionssystems ließ abrupt den bei Anlegern etwas in Vergessenheit geratenen Immobilienmarkt in den Vordergrund treten. Die Nachfrage nach sogenannten "Vorsorgewohnungen" hat sich belebt. Der Anlagegewinner 2002 heißt "Wohnimmobilie". Eine Eigentumswohnung steigert ebenso wie zusätzliche Ein-

künfte aus Vermietung die Lebensqualität und gibt im Alter Sicherheit.

Jede Immobilie hat ihre individuellen Eigenschaften. Daher ist und bleibt das Immobilienmanagement bei Anlageformen ein wichtiger Faktor der Vermögensbildung. So führt an einer professionellen Immobilienverwaltung kein Weg vorbei. Sie ist das Instrument, um in Immobilien langfristig Renditen zu sichern.

Dabei muss das Management auch folgendes beachten:

• die Mietzinsbindung – Leerstehungszeiten senken die Rendite,

• das Vermietungsmanagement,

• die Marktorientierung,

• die Qualität des Gebäudes.

Nur ein modernes, fachkundiges Gebäudemanagement wird hier den Veränderungen am gesamten Wohnungsmarkt gerecht. Dabei sind ständige Neuregelungen im Wohnrecht, wie sie beispielsweise in letzter Zeit die Novelle des Mietrechtsgesetzes und die

Neufassung des Wohnungseigentumsgesetzes gebracht haben, zu beachten. Die steirischen Immobilientreuhänder haben sich auf ihre Aufgaben gut vorbereitet und sind verlässliche Partner, die kompetente Beratung und hohe Qualität sicher stellen. ❑

Im Eingangsbereich der FPÖ-Zentrale am Grazer Griesplatz

Klipp November 2002
www.klippmagazin.at
Schmieraktion gegen FPÖ

Meilenstein in der Computertomographie

Siemens installiert steiermarkweit das erste 16-zeilige Mehrschicht-CT im UKH Graz,das bedeutet für die Patienten schnellereAufnahmezeiten,höhere Bildqualität und weniger Strahlenbelastung. Durch die Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit und der gleichzeitigen Scans sind nun extrem hohe Auflösungen in kürzester Zeit möglich. ❑

Telekom Austria

Innovative Kommunikationstechnologien der Telekom Austria. Am 8. Oktober 2002 präsentierte die Telekom Austria in Form einer gelungenen Veranstaltung ihr neues Produkt,die Calling Card Edition,eine „Telefonwertkarte“ der Extraklasse für bargeldloses Telefonieren im Inund Ausland. Sie ist ein optimaler Werbeträger für Unternehmen und die Vorderseite dieser kann frei gestaltet werden. Ob Firmenlogo,Produktabbildung,Slogan oder sogar 3 D-Grafiken. ❑

Bilanzpressekonferenz

Seit 30.06.2002 ist KR Gunther Knill als Gechäftsführer aus der Knill Holding GmbH mit Sitz in Weiz ausgeschieden und hat sämtliche Agenden seinen Söhnen übergeben. Das seit 1712 privat geführt bestehende Unternehmen ist in drei Geschäftsfelder aufgeteilt. Elektrotechnik Holding Knill, Kabel- und Drahtsysteme Holding Knill und Bäckereitechnik Holding Knill. Sehr zuversichtlich blicken die Brüder Knill dem Geschäftsjahr 2003 entgegen,nachdem 2001/2002 ein Gesamtumsatz von 107,8 Millionen € gemacht wurde. Sie rechnen zwar mit einem Umsatzrückgang für 2003,aber einem ähnlich positiven Gesamtergebnis wie im letzten Wirtschaftsjahr. ❑

Köpfe un

Mensch und Tier im Vordergrund

Die Firma Fressnapf wird das restliche Jahr zu einer massiven Expansion in Österreich nutzen.

Frau Obermeier‘s erfolgreiche Strategie basiert auf folgenden Überlegungen: Angebot eines großen Sortiments an Tierfutter und sonstigen Bedarf zur Tierhaltung zu attraktivsten Preisen. ❑

Welcome Air verstärkt ihre Flotte

Mit dem neuen 32-sitzigen Dornier 328-Jet wird die Linienverbindung von Graz nach Innsbruck,Hannover und Rotterdam trotz der europaweiten Rezession durch den neuen Jet weiter profitieren. Der Jet ist bei vielen Vielflieger beliebter als eine Turboprop. Welcome Air wird mit dem besonders lärmarmen 328-Jet weiterhin technische und flugbetriebliche Zuverlässigkeit erreiche. ❑

Ganz Graz ist BOF

Am 23.10.2002 eröffnete der etwas andere Elektronikgigant BOF aus Slowenien in Shoppingcenter West auf ca. 4000 m2 sein erstes Center in Österreich. Der BOF-Begründer,DI Jurij Schollmayer,will in den nächsten Jahren in ganz Österreich noch 5 Filialen in ganz Österreich eröffnen. Die Philosophie des „neuen“ Building of Fun lautet:nur gute und preisgünstige Ware! ❑

16 Klipp November 2002
Somatom Sensation 16 ermöglicht hochauflösende Bilder der dritten Dimension Mag. Birgit Dorner und Ing. Andreas Pesenhofer bei der Präsentation der Calling Card Edition. Mag. Christian Knill und sein Bruder Georg Knill als neue Geschäftsführer Der neue superlärmarme Dornier 328-Jet von Welcome Air Der großzügige Kassenbereich des neuen Elektroriesen BOF.... Heidi Obermeier an der Spitze von Fressnapf-Österreich

nterwegs

Austro Control und Flughafen Graz eröffnen den neuen Tower

Vor ca. 1 1/2 Jahren erfolgte der Spatentisch für den neuen 42 Meter hohen Tower. Mit einem Kostenaufwand von 4,5 Millionen € für den Bau und 4 Millionen € für die Technik wurde die feierliche Einweihung durch Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic sowie Bürgermeister Alfred Stingl und vielen Gästen vorgenommen.

Styria Vitalis

Seit 1986 gibt es in der Stmk. ein Kariesprophylaxeprogramm der steirischen Gesellschaft für Gesundheitsschutz. Lt. Statistik gehen äußerst positive Ergebnisse hervor. 45% der 6-Jährigen im Vergleich zu 27% 1989 und 37% 1997 sind kariesfrei. Die kariösen Flächen bei bleibenden Zähnen der Kinder sind von 2,4% auf 0,08% zurückgegangen. Ohne Plaquebefall (Verfärbungen) sind 72,11% Mädchen und 76,92% Buben. (www.styriavitalis.at)

Meisterliche mit Ford

Im Zuge der Fuhrparkumstellung der Lanzinger GesmbH durften die beiden alteingesessenen Grazer Autohäuser FORD GABERSZIK und FORD REISINGER,die sich gemeinsam um diesenAuftrag bemüht und das Rennen schließlich gemacht haben, mehrere FORD TRANSIT und FORD GALAXY an das Unternehmen übergeben,damit im Rahmen dieser Partnerschaft besagte Werte auch in Zukunft überzeugend und pünktlich an die Kunden gebracht werden können.

ÖAG und die Midterm Elections

Auf Einladung der ÖAG und der amerikanischen Botschaft in Wien hielt Prof. David Iverson,Executive Director of Best Practices in Journalism,amVereinssitz der ÖAG im Hotel Wiesler eine Präsentation über die bevorstehenden Midterm Elections in den USA. Durch die Wahl der Abgeordneten im House of Representatives und eines Teiles der Mitglieder des House of Congress sind die Midterm Elections nicht nur ein wichtiger Indikator für denPräsidentschaftswahlkampfin2Jahren,sondernhabensubstanzielleAuswirkungen auf das Kräfteverhältnis der Parteien. ❑

Erster Nationalpark der Steiermark

Dr. Roswitha Haller, US Embassy Vienna, Mag. Gert Haubenhofer, ÖAG-Stmk, Univ.-Prof. Dr. Hölbling, Präs. des ÖAG-Stmk, Prof. David Iverson und Elisabeth M. Rosenstock

Das Gesäuse bildet eine einzigartige Gebirgslandschaft mit Mooren und Höhlen,mit einer Pflanzen- und Tierwelt, die es zu bewahren gilt. Bei der Gründungsveranstaltung mit der feierlichen Unterzeichnung des Staatsvertrages zwischen Bund und Land Steiermark am Samstag,26. Oktober 2002,in der Stiftsbibliothek Admont wurde der 11.000 Hektar große Naturraum im Kernbereich der Hochtorund Buchsteingruppe zum sechsten Nationalpark Österreichs und zum ersten der Steiermark erklärt.

17 Klipp November 2002
Das neue Wahrzeichen des Flughafen in Graz Übergabe der Ford-Flotte durch die Vertreter der Autohäuser Gaberszik und Reisinger an Manfred Lanzinger Deutlich bessere Statistik des Zahnzustandes
F oto:Helmut Utri
Viel Prominenz beim ersten Nationalpark der Steiermark

Bang & Olufsen – Ein Fest für die Sinne

BANG & OLUFSEN HERRENGASSE hat im Herzogshof, mitten in der Grazer Altstadt, ein wunderschönes Geschäftslokal auf 150 m2 eröffnet.

Als Geschäftsführerin der auer u. partner keg konnte Frau Gabriele Rossbacher an diesem Abend mehr als 200 Besucher im Innenhof begrüßen.

Neben Gästen aus Politik und Wirtschaft (Vzbgm. Dr. Peter Weinmeister, Frau Mag. Uray-Frick, Landtagsabgeordneter Benedikt Bittmann, WK-Vizepräsident Kom.-Rat Dipl.-Ing. Eigner, Konsul Dipl.-Ing. Franz vom belgischen Konsulat, Dr. Georg und Natalie Bertha, Dr. Sabine und Dipl.-Ing. Michael Ksela) ließen sich Bang & Olufsen Liebhaber von einer Marke, die das Gewöhnliche immer wieder neu in Frage stellt, begeistern.

Auch die Bang & Olufsen-Mannschaft, angeführt von Sales-Director Central Europe, Herrn Heinz Müller, war angereist, um das Opening vom jüngsten Österreich-Shop im neuen Blueprint-Evolution-Design zu feiern.

Mit einer tollen und farbenprächtigen Bühnenshow wurden die unverwechselbaren Telefone, TV- und Hifi-Geräte eindrucksvoll präsentiert.

Bang & Olufsen Produkte heben sich durch bestechendes Design und innovative Technik aus der Masse hervor, erzählte uns Gabi Rossbacher. ❑

Spots 18 Klipp November 2002
Eine Produktpräsentation einmal anders Heinz Müller, Sales Director Central Europe, inmitten der Feierlichkeiten B & O macht die Musik Gabi Rossbacher mit ihrem Team

Nationalratswahldas Finale 24.November2002

In den letzten zwei Wochen setzten die Parteien alles auf eine Karte,werfen Millionen in die Wahlschlacht (die sie oft gar nicht haben),weil ein knappes Finale erwartet wird. Voll

del vom Wählerschreck zum ernstzunehmenden Kanzlerkandidaten. Irokesenschnitt,Kassenbrille und zweifelhafte Accessoires sind Vergangenheit, heute vertraut Alfred Gusenbau-

Das war ´99 – wie rasch sich die Zeiten ändern: Nun will

haben

Steirer auf Wendekurs?

918.000 Steirer sind am 24. November aufgerufen, eine Antwort darauf zu geben, ob sie die Wende von der Wende wollen. Nach Wien und Niederösterreich ist die Steiermark von den Stimmen her das größte Bundesland. Den Ausschlag wird das Wahlverhalten der weiblichen Wähler geben. In der Steiermark stellen sie mit 481.000 die Mehrheit.

entbrannt ist der Kampf um die Unentschlossenen,fast 200.000 sind es in der Steiermark. In den Umfragen kommen Rot und Grün durchwegs auf eine knappe Mehrheit,da der FPÖ die Wähler in Scharen davonlaufen. Die Grünen hoffen erstmals mit ihrem „Messias“ Van der Bellen auch amWahlabend,die ihnen in Umfragen vorausgesagten Zuwächse geschafft zu haben.

Spät aber doch schaffte Alfred Gusenbauer seinen Imagewan-

Nationalratswahlen

er auf den klassischen Dreiteiler und dezente Farbtupfer. Die rote Tragetasche gibt es nicht mehr und auch seine bunten Krawatten bleiben im Kleiderschrank. Verantwortlich dafür ist Gusenbauers Beraterquartett. Zu diesem gehören Medienprofi Josef Broukal,Meinungsforscher Günther Ogris,der US-Stratege Stanley Greenberg und Denker Karl Duffek.

Die FPÖ muss erkennen,dass sie ohne Jörg Haider als bundesweiten Wahlkämpfer nicht mehr als 13% schaffen kann. Vorbei sind die Zeiten aus dem Jahr 1999,als Riess-Passer,Haider, Scheibner und Westenthaler von den Plakatwänden den Wählern zusicherten:„Echte Freunde halten ihr Versprechen“. Mittlerweile rät Haider seinen „echten Freunden“ aus der Partei auszutreten. Dies deshalb,weil sie noch immer ihre Ämter als Mandatare bekleiden,aber keinen

Finger im Wahlkampf für ihre Partei rühren. Was logischerweise für internen Zoff sorgt. Wie zerstritten die FPÖ ist,zeigt sich auch in Kärnten,wo der zurückgetretene Spitzenkandidat Matthias Reichhold nicht einmal aufs Plakat mit Haider und Haupt durfte.

In der Kanzlerfrage liegt Wolfgang Schüssel klar vor Alfred Gusenbauer,daher ist schon jetzt abzusehen,dass Schüssel für die ÖVP ein sehr respektables Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl im Jahre 1999 – damals wurde die ÖVP hinter der FPÖ nur drittstärkste Partei –schaffen wird. Der VP-Chef setzt seinen Kanzlerbonus ganz geschickt ein,einige Prozentpunkte sind bestimmt auch über die TV-Diskussionen zu holen. Der PolitologeAnton Pelinka erklärte vor Wochen bereits,dass dieWahlbeteiligung darüber entscheiden werde,wer von den

FPÖ-Verlusten letztlich profitieren werde. Schwer tun sich die Kleinstparteien KPÖ und Liberale,die in diesem Lagerwahlkampf in der letzten Phase,wo es zwischen Schwarz und Rot geht,auf der Strecke und ohne Mandate bleiben könnten. Die entscheidende Veränderung gegenüber Wahlen in der Vergangenheit:Der Österreicher wählt nicht mehr alleine eine Partei und hofft auf eine absolute Mehrheit,sondern er zielt mit seiner Stimmabgabe auch auf eine bestimmte Koalitionsform nach derWahl ab. Bei den Koalitionspräferenzen haben die Österreicher aber eine etwas nostalgische Vorliebe:Am Beliebtesten ist Rot-Schwarz,RotGrün und Schwarz-Blau liegen zwar gleich auf,aber doch deutlich dahinter. Keine Chance bei den Wählern haben hingegen die auch kaum diskutierten Varianten Schwarz-Grün und RotBlau. ■

davonAuslandsösterreicher MännerFrauenINSGESAMTMännerFrauenINSGESAMT 437.747481.128918.8754.9404.7719.711 Land Steiermark Summe 19 Klipp November 2002
23. November 1986 472.205 Stimmen / 9,73% 07.
782.648
09. Oktober
1.042.332
17. Dezember
1.060.377
03. Oktober 1999
Stimmen
26,9% 27. Oktober 2002 13%
Oktober 1990
Stimmen / 16,6%
1994
Stimmen / 22,5%
1995
Stimmen / 21,9%
1.244.087
/
?
man die echten Freunde aus der Partei

Wenn die steirischen Spitzenkandidaten Heidrun Silhavy (SPÖ),Martin Bartenstein (ÖVP) und Werner Kogler (Grüne) miteinander diskutieren,tun sie das recht freundlich. Da reicht der passio-

Offenes R Offenes R Offenes R Zwischen Basisnähe und

nierte Marathonläufer Bartenstein dem Grünen Kogler gerne seine „Lauftipps“ weiter,immerhin hat Kogler schon so manchen Halbmarathon geschafft. Erstaunen vor allem bei Heidrun Silhavy rief des Ministers Basis-Nähe hervor -– nämlich zur SPÖ-Basis,um die er

Arbeits- und Wirtschaftsminister Dr. Martin Bartenstein (49), steirisches ÖVPPolitschwergewicht in Wien, Millionär mit seinem Pharmaunternehmen „Lannacher Heilmittel GmbH“. Der studierte Chemiker war schon Staatssekretär, Familienminister, Wirtschaftsminister.

Heidrun Silhavy: Die 46jährige Grazerin, geprägt von der Ära Kreisky, politisch in der AK und im ÖGB zuhause, war auch als Schachner-Nachfolgerin im Gespräch. Seit 1994 Nationalratsabgeordnete. Sozialsprecherin der SPÖ.

Mag. Werner Kogler (41), gelernter Ökonom, ist als Gründungsmitglied der Grünen in Graz und der Steiermark ein grünes Urgestein. War im Grazer Gemeinderat. Seit 1999 Nationalratsabgeordneter, als Rechnungshofvorsitzender deckte er den Euroteam-Skandal auf.

sich wegen der prominenten SPÖ-Quereinsteiger recht mitfühlend sorgt. Ökonom Werner Kogler zeigt gar Verständnis für die Wachstumssorgen des Wirtschaftsministers,scharf kritisierten Silhavy und Kogler das späte Reagieren auf die Flaute. Ist Schwarz-Grün möglich? Wer weiß? Bartenstein ortet gar „verschmähte Liebe“ der Grünen, wegen der schwarzen Präferenz von Blau. Heftiger wird die Diskussion beim Thema Drogen, das in des Ministers Parole endete:Kein Pardon für Dealer. Bloß, war das die Frage? Wie erstaunlich ungerührt Werner Kogler die Bundeskanzlerfrage ließ, brachte selbst die beiden Kontrahenten zum Schmunzeln.

Klipp: Herr Minister Bartenstein, auf den Wahlplakaten der ÖVP sind Sie mit LH Waltraud Klasnic abgebildet mit dem Spruch „Die Steiermark gewinnt“. Wie gewinnt die Steiermark mit der ÖVP?

Bartenstein: Auch wenn es meine beiden Mitbewerber hier treffen mag. Ziel ist es,dass die ÖVP nicht nur auf Bundesebene. Im Land hat zwar traditionell die SPÖ die Nase vorne gehabt,aber man soll sich ehrgeizige Ziele setzen. In Sachen Wirtschaft hat die ÖVP einfach mehr zu sagen.

Wir wissen,wie wir denArbeitsmarkt optimal gestalten können, trotz schwachen Wachstums.

KLIPP: Da schaut es aber momentan ziemlich trist aus, Rekordarbeitslosigkeit, davon 29.000 betroffene Steirer.

Bartenstein: Also,der fürwahr nicht aus der ÖVP kommende AMS-Chef der Steiermark,Herr Dr. Faschingbauer,ein deklarierter Sozialdemokrat,was ihn durchaus ehrt,glaubt wie ich, dass die Talsohle erreicht ist.

Silhavy: Der Herr Minister versteht es immer wunderbar,andere miteinzubeziehen. Es war klar,dass die Arbeitslosigkeit im Laufe des Jahres ansteigen wird. Wir haben auch öfters darauf aufmerksam gemacht. Gerade wenn Arbeitslosigkeit steigt, ist es nicht verständlich,dass der Arbeitslosenversicherung, demAMS Gelder entzogen werden. Das ist absolut unverständlich.

Bartenstein: AMS-Gelder fürs Budget stimmt für das Jahr 2001,stimmt auch für 2000 und 1999,also das konnte Edlinger genausogut wie Grasser,im Jahr 2002 stimmt es nicht mehr. 2002 ist kein Geld aus dem Arbeitsmarktbereich ins Budget abgeflossen.

Kogler: Ich glaub,der Kardinalfehler war,2001 auf das Nulldefizit zu setzen,als alle Zeichen der internationalen Konjunktur schon darauf hindeuteten,dass es nach unten geht. Insofern ist ein kleiner Teil von den Proble-

von Helmut Bast
20 Klipp November 2002
Politik

Rennen: Rennen: Rennen: d verschmähter Liebe

war eine der wichtigsten Richtungsänderungen der Regierung Schüssel. Bei gutem Wind im Jahr 2001 und auch weil die Steuerzahler damals massiv dazu beigetragen haben,dieses Null-Defizit zu erreichen,war es einmal wichtig,zu sagen,keine neuen Schulden mehr. Wir wollen das auch in Zukunft nicht,wo wir uns auch nicht vom Vorsitzenden Gusenbauer unterscheiden. Das sagt ja er mittlerweile auch.

Silhavy: Sowohl was Jugendbeschäftigungsmaßnahmen anbelangt als auch Ankurbelungspolitik oder Konjunkturpaket, wie es die Regierung nennt,das war abseh-

men,und ich betone ausdrücklich ein kleiner Teil,hausgemacht. Das wäre einfachVerweigerung von wirtschaftspolitischen und -theoretischen Einsichten. Trotzdem hätte es die eine oder andere Maßnahme geben können, die dann zu spät oder gar nicht gesetzt wurde. Das müssen Sie sich,Herr Minister,

natürlich vorhalten lassen.

Bartenstein: Dass jemand wie Mag. Kogler drei Wochen vor der Wahl sagen kann,nur ein kleiner Teil ist hausgemacht,das zeigt, wie ernsthaft und seriös auch grüne Wirtschaftspolitik geworden ist. Das Null-Defizit

bar – gerade bei der Jugendarbeitslosigkeit wissen wir ja seit vielen Jahren,wann der Knick ist,der ist im September/Oktober. Die Bundesregierung war nicht bereit,vorzeitig Maßnahmen zu treffen,die Maßnahmen sind im letzten Abdruck,nämlich wie die Regierung auseinander gegangen ist,getrof-

21 Klipp November 2002
Werner Kogler, Minister Martin Bartenstein und Heidrun Silhavy –bis zur Entscheidung bleiben (fast) alle Optionen offen

fen worden. Auch für die Konjunktur hat es ja auch von uns Vorschläge gegeben,Investitionsprogramme vorzuziehen vor allem der öffentlichen Hand,Altbausanierung, Straßenprojekte und dergleichen,weil es doch offensichtlich so ist,dass man doch Lenkungsmechanismen einschalten muss, wenn der Konjunkturmotor ins Stottern kommt.

KLIPP: Eine Frage an Frau Silhavy: Wie steht es mit dem „Kabinett des Lichts“? Steht es schon?

Silhavy: Die Personen,die genannt sind,die kann ich Ihnen nennen.

KLIPP: Baut die SPÖ nun ganz auf die Quereinsteiger wie Broukal und Knoll?

eigentlich wir? Ganz abgesehen davon,ich sage Ihnen nur,dass die Erfahrungen in Österreich mit Quereinsteigern in den letzten Jahrzehnten allemal schlecht waren,das ist noch nie gut gegangen,jemanden,der von Politik keine Ahnung hat,in ein Ministerium zu setzen.

Kogler: Was die Dynamik der Veränderung betrifft,weist sich Österreich oft als Schlusslicht aus. Deutschland hat sich wenigstens nicht verschlechtert in den letzten vier Jahren,was die Arbeitslosigkeit betrifft. In den Veränderungsraten stehen wir mit dieser Bundesregierung oft sehr weit hinten.

Silhavy: Es war für uns aber schon sehr schmerzlich in der Steiermark,da können Sie nichts dafür – das war die Frau Minister Forstinger – dass Gelder,die für den Bahnhofsumbau und -ausbau geplant waren, auf einmal in das Nachbarbundesland Kärnten gegangen sind.

Bartenstein: Die Steiermark war schon immer Entwicklungshilfeleister für Kärnten.

Silhavy: Naja,das merken die Leute bei uns,dass die Bahnhöfe nicht modernisiert werden können deswegen. Was wichtig ist bezüglich Steuerpolitik,ich habe mir den Schuldenstand der Länder herausgesucht und es ist schon interessant,dass ein Bundesland wie die Steiermark auch als Land den höchsten Schuldenstand hat,also ein Bundesland,von dem man nicht sagen kann, dass die ÖVP nie mitgewirkt hat an vorderster Front.

Silhavy: Das wird sicher eine Mischung sein. Ich finde das sehr gut,dass die politische Wende,die herbeigeführt worden ist, auch uns selber einmal gut getan hat. Weil Leute,die uns zuletzt nicht mehr so nahe waren,auf einmal auch bereit sind,bei uns an vorderster Front für unsere Ideen zu kämpfen.

Bartenstein: Die Frau Superintendentin Knoll in allen Ehren,aber die Realität in der SPÖ ist doch die,die Frau Superintendentin macht die Staatssekretärin im Sozialministerium,die Botschaft lautet aber auch,dass der ÖGB selbstverständlich den Sozialminister stellt. Wie einflussreich eine Staatssekretärin ist,wissen wir.

Kogler: Meinen Sie die Frau Rossmann?

Silhavy: Das wird den Herrn Finz und die Frau Rossmann aber freuen.

Bartenstein: Ein Staatssekretär ist gemäß Verfassung dem Minister zur Unterstützung beigegeben. Ich war Staatssekretär bei Klima. Ich war mir meines begrenzten Einflusses durchaus bewusst. Wenn ich die Sozialsprecherin der SPÖ wäre wie die Frau Silhavy,dann würde ich mich fragen:Wo bleiben

Silhavy: Ich bin sehr überrascht. Sie müssen sehr viel herumkommen in SPÖ-Kreisen.

Kogler: Ich mische mich da ja nicht ein, welche Quereinsteiger wo noch überall kommen,aber so chaotisch,wie die meisten FPÖ-Ministerien regiert worden sind,das schafft fast niemand mehr. Wer eindeutig bewiesen hat,nicht in der Lage zu sein,dieses Land wirklich regieren zu können,das ist der Koalitionspartner,den Sie,Herr Minister,bis vor kurzem noch präferiert haben.

Bartenstein: Was ist mit Grasser,Riess-Passer,Scheibner?

Kogler: Ja,die werden jetzt alle zumAustritt aus der FPÖ aufgefordert und das hat eine gewisse Logik,weil die passen dort ja wirklich nicht mehr hin. Ich sag’,Sie schließen offensichtlich eine Beteiligung der Freiheitlichen an einer zukünftigen Regierung nicht aus.

Bartenstein: Verschmähte Liebe,nicht? Wir wollen uns die Option zu den Grünen offen halten. Sie verstoßen uns ja.

Kogler: Sie fühlen sich als ausgegrenzt. Ich hab’das schon gehört.Von der Maria RauchKallat und anderen. Da haben Sie offenbar die Parole ausgegeben,dass Sie auch schon

22 Klipp November 2002
Werner Kogler ganz grün, seh Martin Bartenstein zeigt sich erstaunlich gut informiert über den Unmut der SP-Basis mit den Querseinsteigern. Seine Optionen hält er offen Heidrun Silhavy: Höchster Schuldenstand in der Steiermark: „Man kann nicht sagen, dass die ÖVP da nie mitgewirkt hat“ Werner Kogler nimmt die „Lauftipps“ -Broschüre von Martin Bartenstein in die Hand, Schwarz-Grün sei mit Schüssel und Khol (derzeit) aber nicht drin

ausgegrenzt werden.

KLIPP: Schließen Sie, Herr Kogler, also Schwarz-Grün aus, falls es sich rechnerisch ausgeht?

Kogler: Ich schließe kurz- und mittelfristig Schwarz-Grün mit Schüssel und Khol aus, die freiheitliche Politik betreiben.

geführt wurde von Riess-Passer.

KLIPP: Herr Minister, glauben auch Sie, wie ihr Klubobmann Andreas Khol, dass mit den Grünen der Verkauf von Haschisch an Trafiken kommen wird?

KLIPP: Herr Minister Bartenstein, wie stehen Sie zur Option Schwarz-Grün?

Bartenstein: Herr Mag. Kogler hat gesagt, mittelfristig. Was heißt mittelfristig?

Kogler: Ich schließe für diesmal SchüsselKhol aus.

Bartenstein: Der Grüne Kogler zeigt Schüssel und Khol die Rote Karte. Bitte.

KLIPP: Herr Minister Bartenstein, Sie würden mit dieser FPÖ auch unter dem Vorzeichen Knittelfeld, Haider und dessen Rückkehr-Option und wieder drohendem Oppositionskurs in der Regierung eine Koalition eingehen?

Bartenstein: Ich möchte schon differenzieren zwischen der FPÖ-Regierungsmannschaft und denjenigen ...

KLIPP: Gemeint sind die, die jetzt das Sagen haben.

Bartenstein: ... die in Knittelfeld zum Teil Chaos betrieben haben. Die Differenzierung muss möglich sein. Ich gehe aus von einer FPÖ-Regierungsmannschaft,die exzellent

Bartenstein: Unsere Sorge ist,dass so gut wie jeder Kokain- und Heroinsüchtige mit weichen Drogen begonnen hat,das ist dieses Einstiegsthema. In Sachen Freigabe weicher Drogen kommen wir nicht zusammen.

Kogler: Haschisch in Trafiken,das ist ja Kholsche Gräuelpropaganda. Ich würde mich ungeschaut mal die Diagnose stellen trauen,dass jede Kokain- oder Heroinkarriere einmal viel stärker den Vorlauf von Zigaretten- und Alkoholkonsum gehabt hat. Was mich irritiert,ist diese in einer Dicke aufgetragene Scheinheiligkeit in diesen Fragen, die ich bei der ÖVP orten kann. Uns geht es um die Entkriminalisierung.

Bartenstein: Bei den Konsumenten schon, bei den Dealern wollen wir sie nicht.

Kogler: Bei den Dealern soll überhaupt nichts entkriminalisiert werden. Das ist ja völlig logisch. Die Frage ist,was freigege-

ben werden soll. Wenn Haschisch und Marihuana langfristig freigegeben werden sollen, dann heißt das,dass es eine kontrollierteAbgabe geben soll durch lizenzierte Stellen. Wir reden da über eine Sonderkommission Drogen. Wissen S’was wir brauchen,eine Sonderkommission Tequila täten wir brauchen. Die Leute schweißen sich ja immer weg im Alter zwischen 14 und 16.

KLIPP: Gibt es da eine Rot-grüne Eintracht in der Drogenproblematik?

Silhavy: Wir haben eine Beschlusslage gegen die Freigabe der weichen Drogen,allerdings gibt es in der internen Diskussion teilweise unterschiedliche Positionen dazu. Vor allem die Jugendorganisationen haben eine andere Einstellung,aber sie sind keine Mehrheit. Wichtig ist mir die Prävention. Das ist eine Katastrophe,das kann man sich auch in Graz anschauen. Jugendliche zu bestrafen ohne ihnen Hilfestellung anzubieten nützt nichts.

Bartenstein: D’accord,was Alkohol und Nikotin anlangt,auch die mengenmäßigen Phänomene,aber es ist nicht gescheit zu sagen,weil wir dort ein großes Problem haben, geben wir jetzt weiche Drogen frei. Es bleibt dabei,kein Pardon mit den Dealern.

KLIPP: Abschließende Frage: Wer wird Bundeskanzler?

Bartenstein: Wolfgang Schüssel.

Silhavy: Alfred Gusenbauer.

Kogler: Diese Frage wird völlig überbewertet.

Magda Bleckmann sieht wegen kritischer KLIPPBerichterstattung „eine Mauer der Ablehnung“ (so ein FPÖ-Funktionär) und lehnte eine Teilnahme an der KLIPP-Diskussionsrunde ab. Im „DerStandard“-Chat machte sie kürzlich aus ihrem Herzen keine Mördergrube: „auch in der SS gab es nicht nur Verbrecher ...“

Klipp November 2002
ogler und Martin Bartenstein sind sich nicht n, sehen aber auch nicht schwarz Heidrun Silhavy (mit KLIPP-Redakteur Helmut Bast): Wo bleibt das Kabinett des Lichts? „Die Personen sind genannt“

AKTION FIXSTART

12.000Ausbildungsplätze mehr für arbeitslose Jugendliche.

Eine Initiative von Arbeitsminister Bartenstein undArbeitsmarktservice.

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24 Klipp November 2002
UNIQUE/com_unit
„I did it my way!“

28. März 2003 in Graz: Europa trifft sich in der Steiermark

Die Gemeinden sind unser Fundament – vor allem auch in Fragen der Beziehungen zu unseren Nachbarländern. Rund 130 an der Zahl haben mehr oder weniger intensive Kontakte zu Partnergemeinden in europäischen aber auch außereuropäischen Ländern. Das war der Auslöser für ein großes internationales Projekt mit dem Titel „Dialog mit Europa – Europa trifft sich in der Steiermark“,das am 28. März 2003 in der Grazer Stadthalle über die Bühne gehen wird. Initiator dieses „Konvents für Europa“ ist Landesrat Gerhard

Ihrer Partnergemeinde für diesen Zeitraum zu einem Besuch in die Steiermark einzuladen.“

Wohnungsamt

Stadt Graz vermietet Geschäftslokale

Folgende Büro- und Geschäftsräume werden nun neu vergeben:

Adresse

Lendplatz 21/Top27

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Mandellstraße 40

Naglergasse 73

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Hirschmann:„Meine Kollegen in der Regierung und ich werden die Bürgermeister um ihre aktive Mitarbeit ersuchen. Konkret geht es darum,eine Abordnung

Rein organisatorisch ist gedacht, dass die Delegationen der Partnergemeinden jeweils in Ihren Partnergemeinden untergebracht werden,so wie das ja auch sonst bei Besuchen der Fall ist. Die Großveranstaltung gibt es am Freitag,den 28. März 2003 in Graz,das an diesem Tag ganz im Zeichen von Europa stehen wird. Workshops und Symposien zu den aktuellen Themen (Gesundheit,Integration,Versorgung und Entsorgung,usw.) mit hochkarätiger internationaler Besetzung stellen einen Teil des Rahmenprogramms dar. Landesrat Gerhard Hirschmann:„Die Zukunft gehört der Jugend,sie muss in einem größeren,vereinten Europa neue Wege suchen und gehen. Daher werden in diesen Tagen auch hunderte Jugendliche in die Steiermark eingeladen,um hier die Lebensfragen eines künftigen Europas zu erörtern und auch um einander besser kennen zu lernen.Auch die Stadt Graz hat mit Bürgermeister Al-

Schmiedgasse 16

V.Muchitsch-Straße 27

Wurmbrandgasse 2

Nähere Infos: Gerd Schalk, Wohnhausverwaltung Tel. 872/54 32

fred Stingl und Siegfried Nagl bereits ihre – finanzielle – Mitwirkung zugesagt.“ Graz ist ein guter Treffpunkt für die Jugend aus vielen europäischen Ländern,die über Mitbestimmung und das Miteinander hier in der Steiermark nicht nur reden,sondern diese auch erleben werden.

Graz als Kulturhauptstadt wird im Jahr 2003 international mehr Beachtung finden als sonst und auch die Osterweiterung – bekanntlich für das Jahr 2004 geplant – gewinnt von Tag zu Tag mehr Aktualität. „Wir Steirer“,so Landesrat Gerhard Hirschmann,„wollen in diesem Zusammenhang in der neuen Stadthalle in Graz die Chance nützen,unsere Heimat als Drehscheibe und Plattform zu präsentieren und deren Stärken als Wirtschafts-,Tourismus-,Kultur-,Sport- und Bildungsland hervor zu heben. Auch

namhafte Vertreter der Europäischen Union und Repräsentanten aus den Nachbarländern werden durch ihre Anwesenheit diese Großveranstaltung auszeichnen und für ihr Bemühen ein engeres Miteinander in Europa durch das Land Steiermark ausgezeichnet werden. Aber nicht nur sie,sondern auch Steirer,die durch ihr soziales Engagement und ihre SOS-Aktionen in den Ländern des ehemaligen Ostblocks mitgeholfen haben,zahllosen Familien oft das nackte Überleben zu sichern.“

Initiator Landesrat Gerhard Hirschmann: Ehrlicher Dialog ist unsere einzige Chance für eine gute Zukunft Nina Krok
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Büro/Geschäft Büro/Geschäft Büro/Atelier Büro/Geschäft Lager Größe 46 m2 24 m2 55 m2 131 m2 58 m2 69 m2 23 m2 Nettomiete/m2 2,25 7,27 6,54 5,00/1,60 3,63 3,63 3,49

Tödlicher Kreislauf

Bali und Moskau zeigen, dass es gegen das weltweite Netz des Terrors kein wirkliches Rezept gibt. Außer man würde versuchen nicht nur seine Symptome zu bekämpfen, sondern auch die Ursachen dieser barbarischen Auseinandersetzung. Wer glaubt, dass er Frieden und Freiheit mit polizeilicher und militärischer Gewalt sichern will, der wird am Ende beides nicht mehr besitzen.

Man muss den Krieg bis dorthin tragen, wohin der Feind ihn auch trägt,in sein Haus,seine Vergnügungsstätten,man muss ihn zum totalen Krieg machen. Man darf dem Feind keine ruhige Minute lassen, keine Verschnaufpause außerhalb seiner Kasernen gönnen und ihn jederzeit attackieren. Man muss ihn stets angreifen,wo immer er sich befinden mag; ihm das Gefühl eines gehetzten Tieres einflößen,an jedem Ort,wo er durchkommt. Dann wird seine Moral herunterkommen,er wird immer noch bestialischer werden,doch man wird die Symptome des sich abzeichnenden Zusam-

wird,von einem Feind,gegen den es machtlos ist. So aber ist es immer der Stärkste,der zuletzt jagt,denn wird das gehetzte Tier von einem Schwächeren blutig gebissen,wird es nur noch entschiedener versuchen sich durchzusetzen.

Jede Zivilisation hat ihre Barbarei. Die einen durchtrennen Kehlen,eine traditionelle Tötungsart in Afghanistan oder im Orient. Die anderen „köpfen Gänseblümchen“,das heißt sie töten im großen Stil auf Distanz mit Hilfe der tödlichsten konventionellen Bomben (Daisy Cutter),die es gibt.

Klipp und klar

menbruchs erkennen. Diese Worte kommen nicht von einem Terrorkämpfer aus diesen Tagen,sondern von Ernesto Che Guevara. Aber auch hier gilt,dass sich Guevara in einer bestimmten Form geirrt hat. Natürlich hat der 11. September Furchtbares angerichtet. Er war auch eine Rache.Aber letzten Endes werden an diese Taten wieder – und das ist das Fürchterliche dieser Aufschaukelung – mehrere Menschen in den Tod reißen. Es werden wieder Afghanen,Palästinenser, Tschetschenen und andere Moslems sterben, weil es einfach einen Kreislauf der Gewalt gibt. Denn Guevara machte einen Denkfehler. Die Moral des gehetzten Tieres sinkt nur dann,wenn es von einem Stärkeren gejagt

Und welch große Worte sprach Bush Senior während des Golfkrieges. Man stünde an einem außerordentlichen,einzigartigen,historischen Moment. Durch diese Auseinandersetzung werde eine neue Weltordnung entstehen,freier von Bedrohung durch Terror,entschiedener in der Durchsetzung der Gerechtigkeit,sicherer in der Suche nach Frieden. Eine Ära, in der die Nationen der Welt in Ost,West, Nord und Süd in Wohlstand und Harmonie leben könnten. Ein Hohn,wenn man die Entwicklung und die Ereignisse heute betrachtet. Es war am 11. September 1990,als Bush diese Rede hielt – keine Zufallsironie der Geschichte.

Die Amerikaner werden erkennen,dass ihr Weg falsch ist. Sie handeln wie seinerzeit die Römer,als diese ihr Reich ausgedehnt hatten. Nun ist eben Washington das westliche Rom für das gegenwärtige Weltimperium. Denn es kann auf Dauer nicht gut gehen, dass es sich – wie damals in Rom – zahlrei-

che Bundesgenossen geschaffen hat,sich aber andererseits stets als Mittelpunkt der Welt gesehen hat und den gesamten Ruhm für alles gemeinsame Getane einstreifen wollte.

Die israelisch-palästinensische Frage ist nicht nur zum Krebsgeschwür des Nahen Ostens,sondern auch der gesamten Beziehungen des Islam und des Westens geworden,seine Metastasen verbreiten sich schnell über den ganzen Planeten. Eine internationale Intervention für die Sicherung der Geburt, der Existenz und der Lebensfähigkeit eines palästinensischen Staates ist für die Menschheit von lebenswichtiger Dringlichkeit. Es gibt leider noch kein gemeinsames Bewusstsein im Sinn einer planetaren Staatsbürgerschaft.

Die USA und darüber hinaus der ganze Okzident schwanken zwischen zwei Wegen:dem des Wahnsinns,langfristig katastrophal,und dem der Weisheit,schwierig und ungewiss. Vielleicht ist der Abgrund noch nicht nah genug,damit ein wirklicher Umschlag zum Guten stattfindet,damit die Weltgesellschaft als eine Gesellschaft der gegen den Tod vereinten Nationen und Kulturen Gestalt annimmt. Wenn die Welt in ihr nicht untergeht,könnte die Katastrophe ihre letzte Chance sein. Eines ist aber klar,es wird niemals eine würdevolle Welt durch würdelose Mittel geben. ■

27 Klipp November 2002
F oto:Kolaric von Jürgen Lehner

Wirtschaft

Wie schön ist doch das Landleben! Besonders in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Großställen mit 1.200 Schweinen bzw. 47.000 Hühnern und einer Großkläranlage. Eva Resch aus Lebing (Groß St. Florian),einer Gemeinde mit 190 Einwohnern, weiß davon ein Lied zu singen. Das Haus der Familie,ein 220

dann stellt man Tierfabriken hin, die von einer artgerechten Tierhaltung ebenso weit entfernt sind wie von umwelttechnischen Mindeststandards. Es stinkt rund um die Uhr:Von Anfang Jänner bis Mitte Juli waren es nur drei geruchsfreie Tage.“ Eine zusätzliche Belastung ist der Tier- und Futtermittelstaub. Resch:„Ich habe zwei Töchter,die mittler-

Das stinkt!

Massentierhaltung macht Südsteiermark zur Miefregion

Einfach immer der Nase nach. In den südsteirischen Bezirken kein Problem. Unbemerkt von der übrigen Steiermark schießt dort ein Großtierstall nach dem anderen aus dem Boden. Grund sind gefallene Bestandsgrenzen im Zuge der EU. Ohne sie machen „Tierfabriken“ mit 40.000 Hühnern oder 1.000 Schweinen, meist in Nachfolge kleiner Landwirtschaften, den Anrainern das Leben zu Hölle. Die Genehmigungsverfahren sind mangelhaft wie die Gesetze, auf die sie sich beziehen. Das Zauberwort im Bauverfahren heißt „Ortsüblichkeit“: Größtmöglicher Gestank wird zur Norm. Experten warnten schon seit Jahren, doch die Politik stellt sich taub. Nun sind Folgen unübersehbar: die Entwertung einzelner Landstriche, kränkelnder Tourismus, Dauergestank und eine Bevölkerung, die an demokratische Regeln nicht mehr glaubt.

Jahre altes Bauernhaus,hat der Vater liebevoll restauriert. Nun steht 60 Meter entfernt eine Hühnerbatterie. In wenigen Jahren hat sie von 20.000 auf 47.000 Tieren hochgerüstet. In Gegenrichtung stinken 150 Meter vom Haus der Familie 1.200 Schweine. Eva Resch:„Ich halt’ das nicht mehr aus. Da wird von sanftem Tourismus geredet und

weile an Bronchitis leiden,was der Distriktsarzt offenbar nicht bemerkt hat. Ein Gutachten von einem Lungenfacharzt bestätigt aber,dass die hohe Tierstaubbelastung derVerursacher ist.“Was im Inneren der Großställe abläuft,will Resch gar nicht wissen. „Ich komme selbst aus einer Landwirtschaft,aber das hat nichts mehr mit bäuerlicher Ar-

beit zu tun. Letztens ist der Bauer zu uns gekommen und hat erklärt,dass ihm in dieser Woche wieder 400 Hühner verendet sind. Natürlich bekommen wir auch das zu riechen. Wie kann er das mit dem Selbstverständnis als Bauer vereinbaren?“ Nachdem Resch kritisiert hatte,dass die Geruchsbelästigung unzumutbar ist,wurde ihr vom Bür-

germeister versprochen,dass eine von Joanneum Research entwickelte Filteranlage in Lebing getestet wird. Resch:„Passiert ist nichts,stattdessen hat man uns zusätzlich eine Kläranlage vor die Nase gesetzt – in 400 Metern Entfernung.“ Was das an zusätzlicher Lebensqualität bringt,formuliert Ingrid Puchner aus dem Ortsteil Vochera. Sie ist

28 Klipp November 2002

vor 5 Jahren wegen der guten Landluft aus Wien hierher gezogen:„Jetzt leben wir im Bermudadreieck:Wenn die Hühner nicht stinken,dann die Schweine oder die Kläranlage. Selbst bei 33°Cim Sommer und auch während der Nacht muss ich die Fenster zulassen,um keine Erstickungsanfälle zu bekommen. Wenn ich es nicht mehr aushalte, fahre ich nach Wien,um mich vom Landleben zu erholen.“

Ortsbevölkerung wird überfahren

Lebing und Vochera oder St. Peter am Ottersbach,wo jüngst der größter österreichische Zuchtstall für 10.000 Ferkel gegen den Willen der Bevölkerung hochgezogen wurde,sind keineswegs Einzelfälle – Ähnliche Projekte sorgen auch in St. Peter i. Sulmtal,Rassach,Aflenz bei Leibnitz oder Gleinstätten für Empörung. Ehemals kleine Landwirtschaften werden zu Großställen erweitert,neue in der Nähe von Wohngegenden errichtet. Wie das geht? „Ganz einfach,indem

die Gemeinde ausgewiesenes Bauland wieder in Freiland umgewidmet hat“,weiß Hubert Wippel aus Rassach,der sich über sein eben fertig gestelltes Einfamilienhaus nicht mehr freuen kann. „Am liebsten würde ich es verkaufen,aber wer kauft es mir jetzt noch ab.“ 160 Meter vor seinem Schlafzimmerfenster wird eine Schweinemast errichtet – auf einer Bergkuppe. Von dort kommt der Gestank ungefiltert ins Siedlungsgebiet. Wippel:„Es wäre leicht gewesen,das zu vermeiden. Das Grundstück des Bauern ist groß genug,um den Stall weiter weg zu errichten. Das wollte er aber justament nicht,obwohl wir in dem Fall bereit gewesen wären mitzuhelfen.“ Stattdessen kam der Stall von den vorge-

schriebenen 300 Metern auf 160 Meter an Wippels Grundgrenze heran. Der Anrainer hat den Bau nun beeinsprucht und das Genehmigungsverfahren ruht - vorläufig. „Doch solche Ruhendstellungen sind das sichere Zeichen dafür,dass der Bau weitergeht“,gibt sich der Pendler illusionslos. Was Karl Adam aus Aflenz südlich von Leibnitz,vor dessen Fenster – in 50 Meter Entfernung - 200 Schweine grunzen,nur bestätigen kann. Alles eine Frage der Zeit,und die arbeitet für die Massentierhalter. Obwohl in Aflenz 8 Familien direkt betroffen sind,hat der Gemeinderat nach vier Jahren Verzögerung den Bau letztlich abgesegnet. Hofrat Dr. Manfred Rupprecht von Rechtsabteilung 13 A,der Aufsichtbehörde des Landes,die über die Einhaltung der Bauauflagen wachen soll:„Wir können die Gemeinden nur anleiten,sich nach unserenVorschlägen zu richten. Etwa dass sie unabhängige Gutachten einholen,den Landeshygieniker beiziehen und bei Nichteinhaltung von Auflagen oder bei zu geringemAbstand zum Wohngebiet keine Baugenehmigung erteilen. Ihnen vorschreiben,dass sie das machen müssen,können wir nicht. Denn die Bauverfah-

ren liegen im Weisungsbereich der Gemeinden.“ Und das wissen die Gemeinden nur zu gut. Viele Anrainer wie Franz Ehgartner aus Gleinstätten klagen über einseitiges Lobbying zugunsten der Bauern im Gemeinderat. Sein Problem ist ein 7,17 Meter hoher Schweinestall mit 11 Meter-Silos,der in 9 Metern Abstand zu seinem Schlafzimmer steht. 1.000 Schweine fristen dort ihre Existenz. Ehemals waren es 150. Nach einem Brand hat der Besitzer die günstige Gelegenlegenheit genützt und aufgestockt. Ehgartner hat beeinsprucht,aber trotzdem wurde munter weitergebaut. „Das sind albanische Verhältnisse,doch keiner traut sich gegen den Bürgermeister was sagen. Und die Bauern wissen,dass sie die Rückendeckung der Gemeinde haben. Die Strategie ist klar:Möglichst wenig Nachbarn zur Bauverhandlung einladen und schnell vollendete Tatsachen schaffen. Die Genehmigungen werden sich im Nachhinein schon finden. Ich lade die Herrn Sachverständigen,die das bewilligen,gerne ein,hier zu leben. Vielleicht würde das ihre Meinung ändern.“ Eine Praxis, die Hofrat Rupprecht zum Teil bestätigt:„Die Gemeinden sind

29 Klipp November 2002
Sie können am wenigsten dafür, dass Großställe die Luft verpesten Bürgerinitiative aus St. Martin i. S. mobilisierte schon über 1000 geplagte Südsteirer

einfach überfordert und stehen unter Druck. Es stimmt,dass bei den baulichen Auflagen geschludert wird, auch weil die Bürgermeister glauben,sie müssten alles bewilligen. Und wenn dann noch ein Gemeinderat oder der Vizebürgermeister selbst Bauherr ist,ist die Unabhängigkeit im Genehmigungsverfahren auch nicht gerade bestechend.“ In Deutschland hat man auf solche Interessenskonflikte reagiert und den Gemeinden bei sensiblen Bauten die erste und zweite Bauinstanz entzogen.

Der freie Wettbewerb und die Folgen

Betroffen sind nicht nur die Bezirke Deutschlandsberg und Leibnitz,sondern auch Feldbach oder Fürstenfeld. „Großställe haben mit hohen Belegzahlen ein gewaltiges Problem geschaffen“,erklärt Rupprecht. Durch EWR und EU-Betritt fielen Anfang

der 90er-Jahre die Bestandsobergrenzen. Bis dahin brauchte es für mehr als 50 Zuchtsauen oder 400 Mastplätze eine Sondergenehmigung des Umweltministeriums. Ohne sie konnten – und mussten – die Stückzahlen steigen,denn man war im freienWettbewerb. Zunächst hieß die bittere Nachricht:Nicht 25,– Schilling pro Kilo Mastschwein,sondern magere 15,–. „Auf so einen Überlebenskampf war unsere klein strukturierte Landwirtschaf nicht vorbereitet“,erklärt Dr. Heribert Rohrbacher,Abteilungsleiter Tierzucht in der Landwirtschaftskammer. „Allein zwischen 1998 und 1999 mussten 7100

steirische Landwirtschaften,das sind 17 Prozent der steirischen Bauern,den Betrieb einstellen. Ein großer Wettbewerbsnachteil am europäischen Markt war nicht zuletzt die nach wie vor gültigen Bindung der Tierzahl an die Grundstücksfläche.“ Doch mit Aufgeben vieler Bauern wurden Flächen frei,welche die übrigen Landwirte kauften oder dazupachteten. – Nur so konnten sie tatsächlich tun,was die EU erlaubte,nämlich ihren Tierbestand erweitern. Hofrat Rupprecht:„Seither haben Ställe in Ortsgebieten nicht mehr 100,sondern ein Vielfaches an Tieren. Das hatte der Gesetzgeber aber nicht im Auge,als er einst

Dorfgebiete als eine Mischform aus kleinen Landwirtschaften und Wohnnutzung auswies. Hier hinkt das Raumordnungsgesetz der heutigen Wirklichkeit nach.“

Abluft ungefiltert ins Freie

30 Klipp November 2002
Oben: Noch „ortsüblich?“ Sauenstall in Lebing Rechts: Stinkschleuder im Ortsgebiet, Abluft wird direkt zu Nachbarn geblasen Batterie für 40.000 Hühner in Vochera

„Uns liegt viel daran, das Problem in den Griff zu bekommen“, so Landwirtschaftskammerpräsident Gerhard Wlodkowski:

„Ohne Zweifel hat die Nachbarschaft von Wohnbereichen und Intensivtierhaltung in Dorfgebieten ein echtes Problem geschaffen. Das ist nicht wegzudiskutieren. Es ist ein Zielkonflikt, der unerfreulich für beide Seiten ist. Für die Bauern, die mit ständigen Einsprüchen bei den für sie überlebenswichtigen Bestandserweiterungen zu kämpfen haben. Für die Bewohner, die an einzelnen Standorten unter teilweise starker Geruchsbelästigung leiden. Ich möchte mit allen Beteiligten eine saubere Diskussion führen, damit es nicht zu einer weiteren Eskalation kommt. Aber man muss auch sehen, dass einzelne Maßnahmen zur Minderung der Geruchsbelastung schon passieren: etwa die Einbringung der Gülle in den Boden oder die Verwertung in Biogasanlagen. Sicherlich muss man noch mehr in Gang bringen. Und die eklatantesten Fälle, wo Kritik geäußert wird, sehen wir uns sicher noch einmal an.“

Was für jeden Industriebetrieb mittlerweile undenkbar ist,nämlich Abluft ungefiltert ins Freie zu blasen,ist Stallungen nicht verboten,sogar im Dorfgebiet. Rupprecht:„Auflagen wie Biofilter oder zentrale Ablufterfassung schreibt das Baugesetz nicht verbindlich vor.“ Die Ortsbevölkerung ist weitgehend schutzlos. Einziger Haltepunkt sind die so genannten Geruchszahlen,die aber rein toxische Belastungen messen,nicht aber die Auswirkungen des Gestanks auf die Lebensqualität,auch wenn diese jenseits der Zumutbarkeit liegen. Dr. Franz Pichler-Semmelrock (Büro des Landeshygienikers):„Wir predigen schon seit Jahren,dass hier eine Bombe tickt,doch die Politik reagiert nicht. Man muss sich vor Augen halten,dass einzelne Gebiete der Südsteiermark 25,in extremen Fällen auch 40 Prozent der Tage im Jahr unter Dauergestank leiden. Die Bauern,die zuallererst ihr wirtschaftliches Fortkommen im Auge haben,leben zum Teil recht gut damit. Doch in welcher Relation stehen ihre Interessen zu denen von Tourismus und Wohnbevölkerung?“ Und dieses Missverhältnis verbessert sich nicht. Grund dafür ist eine zweifelhafte Richtschnur,die so genannte „Ortsüblichkeit“. Pichler-Semmelrock:„Das heißt,dass der Richtwert für die Bewilligungen neuer Anlagen jener Betrieb im Ort ist,

der am meisten Emissionen verursacht.“ Und mit jedem neuen,den die Gemeinde an oder über diesem Wert bewilligt – was sie darf – dreht sich die Stinkspirale weiter nach oben. Eine Deckung gibt es nicht. Das sieht Kammervertreter Rohrbacher naturgemäß anders:„Der Hauptbetroffene des Gestanks ist der Bauer selbst. Aus eigenem Antrieb sind viele bestrebt,die Geruchsbelastung so niedrig wie möglich zu halt,und haben auch,wo es sie gibt,die Geruchszahlen unterschritten. Sei es durch Abblasung über Frist oder durch technische Filter.“

Ist Landwirtschaft gleich Landwirtschaft?

Großställe werfen aber noch eine ganz andere,grundsätzlichere Frage auf,und zwar für das Raumordnungsgesetz. Es geht um ein historisches Privileg der Bauern:Landwirtschaften dürfen als einzige Bauten im Freiland,also auf der grünen Wiese,errichtet werden. Aber ist Landwirtschaft noch gleich Landwirtschaft? Wie viel hat die „Intensivtierhaltung“,wie die Großställe von der Kammer genannt werden,noch mit einem bäuerlichen Umfeld zu tun? Hofrat Rupprecht:„Hier wäre das Raumordnungsgesetz zu novellieren. Denn Betriebe mit tausend und mehr Schweinen oder 40.000 Hühnern sind eigentlich Gewerbebetriebe, wo man sich fragen muss,ob die ins Freiland gehören. Für sie müssten gewerbliche Sonderfläche in größeren Abständen zu Siedlungen ausgewiesen werden.“

Die gewerbemäßige Dimension der Großställe hat noch einen lästiger Nebeneffekt:Die Mengen der anfallenden Gülle und ihre Entsorgung. Auf welchen Flächen sie ausgebracht wird,darüber rätselt die Dorfbevölkerung nicht nur in St. Peter am Ottersbach,wo der größte Sauenzuchtstall von großteils Ortsfremden betrieben wird. Auch andernorts,wo Pachtflächen von bisher unbehelligten Regionen mit Gülle „versorgt“ werden,steigen die Bedenken. Wer überwacht eigentlich – und in welchen Abständen,den Nitratgehalt der Böden und die Reinheit des Grundwassers,etwa im besonders betroffenen Sulm- oder Laßnitztal sowie im Bezirk Deutschlandsberg,wo gelockerte Wasserschutzauflagen „Wandergülle“ geradezu anziehen?

„Haben in ein Wespennest gestochen“

Mit den neuen Großställen hat sich die Politik in eine Sackgasse manövriert. PichlerSemmelrock:„Vieles,was derzeit in Nachfolge von bestehenden Bauernhöfen errichtet

wurde,ist gar nicht genehmigt. Und bei den anderen Ställen müsste man zur echten Verbesserung der Situation in bestehende Regelungen eingreifen.“ Eine Aussage,die den betroffenen Bauern die Schweißperlen auf die Stirne treibt. Denn auch sie wissen:eine wirkliche Geruchsentlastung könnte nur eine zentrale Ablufterfassung mit biologischen Filter bieten. Und das nur zum Teil. Abteilungsleiter Heribert Rohrbacher:„Eine 90prozentige Filterwirkung wie bei technischen Filtern darf man von Biofiltern nicht erwarten,außerdem sind sie ohne Landesförderungen einfach nicht finanzierbar.“ Eine vertrackte Situation,vor der die Politik in Deckung geht. Karl Wieser,Sprecher der überparteiliche Bürgerinitiative „Gegen Gestank und Lärm aus Massentierhaltung“: „Wir haben bei BM Molterer und LR Pöltl vorgesprochen,aber passiert ist seit Jahren nichts.“ Jetzt will man sich nicht weiter vertrösten lassen. „Wir streben einen Musterprozess an,in dem wir die Wertminderung von Liegenschaften durch die Massentierhaltung einklagen.“ Um Reaktionen brauchen sich Wieser und seine 7 Mitstreiter keine Sorgen machen. „Wir haben bereits mehr als 1000 Unterschriften. Es ist,als hätten wir in ein Wespennest gestochen. Wir werden von den Bauern geschnitten und es gibt auch Druck,was an unserer Kritik allerdings nichts ändert. Sie richtet sich ja nicht gegen den einzelnen Stallbetreiber,sondern gegen das Nichthandeln des Gesetzgebers.“ Und hat er nicht auch zu verantworten,dass in einzelnen Ortschaften bereits viel zwischenmenschliches Porzellan zerschlagen ist? Josef Masser,ein 70-jähriger Bauer aus Lebing:„Ich hätte nie gedacht,dass das Leben einmal so traurig wird und ich mich mit dem Nachbar zerstreiten muss,rein wegen seiner Gier.“ 1970 hat Masser sein Haus gebaut. Der Nachbar,der 15 Meter weiter einen Kuhstall betrieb,war ein guter Freund. „Jetzt hat sein Sohn einen Schweinestall daraus gemacht. Zuerst mit 100 Schweinen. Dann hat er ihn auf 400 Tiere erweitert. Keine Silbe hat er mit mir darüber geredet. Stattdessen bläst er die Abluft direkt zum ersten Stock meines Hauses,der dadurch völlig unbewohnbar geworden ist. Nicht einmal auf meine Frau hat er Rücksicht genommen,als ich sie von einer Nierenoperation nach Hause brachte. Obwohl sie schwer krank war, konnte man die Fenster nicht öffnen,um ihr etwas Frischluft zu verschaffen. Ich bin heute ein alter Mann,der vieles erlebt hat. Aber das hätte ich nicht einmal vom ärgsten Feind erwartet.“ ■

31 Klipp November 2002

Bank für Kärnten und Steiermark AG

BKS Business Club geht in die dritte Runde

Streit um die Hauben: Zynisch und menschenverachtend

„Wo liegt derKernpunkt fürIhre Kritik?“

„Der Gault Millau ist oft Auslöser dafür,so scheint es mir,dass junge Gastronomen oft in eine falsche Richtung gehen, mit teuersten Aufwand,teuerstem Besteck und was es da noch alles gibt.“

BKS-VDir. Markus Orsini-Rosenberg und Dir. Bernhard Türk konnten 150 steirische Unternehmer bei der Business-Club-Auftaktveranstaltung begrüßen. Den Unternehmern wurde mit Baulöwen Hanno Soravia und One-Geschäftsführer Christian Czech nicht nur Top-Referenten, sondern mit Mini Bidlinsky auch Spitzen-Kabarett geboten.

„Der BKS Business Club hat es sich zum Ziel gesetzt, Unternehmer miteinander zu vernetzen und den steirischen Betrieben einen Informationsvorsprung zu bieten“, so VDir. Orsini-Rosenberg über die Zielsetzung des Clubs. Als Beispiele für das Angebot des Clubs strich Landesdirektor Bernhard Türk die Kundenreisen nach Italien, Kroatien oder Slowenien hervor und kündigte für das heurige, unter dem Motto „Marketing & Neue Medien“ stehende Clubjahr bereits ein spannendes Jahresprogramm an, dessen Höhepunkt ein Kongress in der Steiermark sein wird.

Den ersten Informationsvorteil erhielten die Business-Club-Mitglieder gleich bei der Auftaktveranstaltung. Passend zum Jahresthema erhielten sie Einblick in ungewöhnliche Werbeformen. So informierte Hanno Soravia, wie man mit Billboards und Werbung auf Baugerüstschutznetzen 70 Mio. Euro Umsatz macht. One-Geschäftsführer Christian Czech strich hervor, dass das Handy das optimale Medium ist, um mit seinen Kunden mobil interaktiv in Kontakt zu treten. So besitzen 8 von 10 Österreichern ein Handy und nehmen neue Werbe- und Aktionsformen auch gerne an, was sich darin zeigt, dass viele eifrig per SMS für die Hochwasserhilfe spendeten.

Über Top-Kabarettist Mini Bidlinskis Ansichten zum Internet lachten u.a. Salis & Braunstein-Geschäftsführer Max Braunstein, Flugunternehmer Helmut Leitner, Harald Geba von der gleichnamigen Teppichgalerie, Accdur-Fensterproduzent Wolfgang Maitz oder Architekt Hermann Eisenköck. ❑

Landhauskellerchef Günther Huber: Es gibt viele Lokale, die auf Haubenniveau arbeiten, ohne eine zu haben

Der neue Gault Millau-Restaurantführer entzweit die Gemüter und sorgt für Aufregung in der kulinarischen Szene. Er birgt insoweit Sprengstoff in sich,dass er Spitzenrestaurants und Promiköche hochleben lässtodersiestarkkritisiert.GüntherHuber,einer der bekannten steirischen Gastronomen vom LandhauskellerinGrazkritisiertwiederumdie Vorgangsweise von Gault Millau.

Klipp: „Derneue Gault Millau 2003 teilt die Gastronomie in Österreich in gut und wenigergut. Was halten Sie davon?“

Huber:„Der Gault Millau hat sicher dazu beigetragen,dass sich die Gastronomie in Österreich verbessert hat,sowohl auf Seite der Gastronomen,aber auch die Gäste sind wissender und informierter geworden.“

„Dann passt ja alles?“

„Aus meiner Sicht nicht,denn der Gault Millau gehört zu jenen,die sehr persönlich-zynische und oft menschenverachtende Beurteilungen abgeben. Es ist z.B. nicht relevant,ob der Reinhard Gerer am Naschmarkt ein Glaserl Wein trinkt oder nicht. Der Gault Millau schließt daraus,dass deswegen seine Küche nicht mehr so ist,wie sie war. Gerer ist bekanntlich Chef des Korso in Wien,hatte vier Hauben und verlor jetzt eine. Was ja auch im Prinzip keine Katastrophe ist.“

„Wenn es die Gäste so wollen.“

„Ich finde,das ist nicht die Antwort darauf, das Problem ist,dass die Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben ist,das lässt sich dann nicht mehr verdienen. Nachweislich sind Etliche in Konkurs gegangen und die Kollegen haben ausgezeichnet gearbeitet. Es gibt andere Restaurantführer,die ihre Kritik nicht in so vernichtenden Form vorbringen.“

„Warum macht dann das Gault MillauHerausgeberMichael Reinartz?“

„Ich mein,er will einfach auch für Auflage sorgen und da sind solche Sachen geeignet. In einigen Fällen weiß ich,dass die Dinge nicht nachvollziehbar sind und das finde ich nicht fair.“

„Man hört auch, dass es da auch ein Lobbying fürProdukte gibt, die im Gault Millau beworben werden, wie Gläser, spezielle Weine, Bestecke usw. Werdiese Dinge hat, derhat einen Startvorteil.“

„Dazu will ich mich nicht äußern,es kann jeder seine Schlüsse ziehen.“

„Sie haben mit dem Landhauskellernie eine Haube angestrebt.“

„Das stimmt,aber es könnte sich auch niemand dagegen wehren,wenn er als Restaurant im Gault Millau vorkommt. Denn die Mehrheit der Lokale im Restaurantführer sind ja solche,die zwar Punkte haben,aber halt noch keine Haube haben oder auf dem Sprung zur Haube sind.“

„Manche, so scheint es, haben fast Angst vordem Gault Millau, als wenn es um ihre Existenz ginge.“

„Leider gibt es das.“

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Hanno Soravia, Christian Czech, Bernhard Türk und Markus Orsini-Rosenberg präsentierten den steirischen Unternehmern Marketing- und Neue Medien-Trends F oto:Stuhlhofer F oto:Philipp

„Abernicht bei Ihnen.“

„Eine sehr gute Leistung ist nicht davon abhängig,ob ich eine Haube habe. Es gibt viele Lokale,die auf Haubenniveau arbeiten, ohne eine zu haben. Der Gault Millau ist nicht die allerletzte Instanz,zu beurteilen, was gut und schlecht ist.“

„Da werden einige sagen, da spricht einerwie derFuchs, dem die Trauben zu hoch hängen.“

„Ich habe dort,wo ich früher tätig war,bereits meine Haube gehabt. Wir haben im Landhauskeller 400 Essen am Tag,das will ich meinen Gästen nicht antun,weil es sich bei den Gault-Millau-Fans um einen eigenen Gästetyp handelt,die mit dem Gault Millau kommen und auf den Tisch klopfen. Essenskritik ist immer ein persönliches Urteil,da gibt‘s keine wirkliche Objektivität. Ein gutes Restaurant wird mit der Haube nicht besser und ein schlechtes auch nicht.“ ■

Igo Huber führt seit Sommer die Kapsch-Business-Com-Geschäftsstelle in Graz

Wir wollen Kundennutzen statt Technologie-Overkill.

Die Kapsch BusinessCom – vormals

Schrack-BusinessComAG – entstand

1999 durch ein Management-Buy-Out aus Ericsson Austria AG; Anfang 2001 übernahm die Kapsch Holding AG74%derAnteile.

Rund 15.000 Vertragskunden fürBusinesslösungen werden österreichweitbetreut

Klipp: Sie sind von derUTAzu Kapsch gewechselt. Was hat sie dabei gereizt?

Huber:Wie die UTA ist Kapsch ein Kommunikationsunternehmen,allerdings mit einem viel breiterem Dienstleistungsangebot.

Wo spürt man das wirklich?

Wir setzen die Technologie als Werkzeug ein, nicht mehr und nicht weniger.

Natürlich muss eine Investition zukunftssicher sein,aber die Hauptfrage,die wir uns stellen, ist die,was dem Kunden nützt,was er braucht, weniger die,was gerade die neueste Technologie ist.

Es gibt das Wort vom Kundennutzen statt Technologie-Overkill.

Ja,das trifft es. Wesentlich ist bei Kapsch daher die Arbeit mit dem Kunden. Wir reden mehr mit dem Kunden,wir wollen seine Bedürfnisse kennen,damit wir ihm die beste individuelle Lösung anbieten können. Als Motto gilt denn auch beraten vor verkaufen.

Das will doch jederam Markt. Ich stell das auch nicht in Frage,doch wir in der Kapsch-Business-Com versuchen marktgetrieben und nicht Technologie getrieben zu handeln.

Auch wiederso ein Slogan. Kann ich aber sofort mit Inhalt füllen. Unsere Angebote von Kapsch reichen dabei von der Installierung einer kleinen Telefonnebenstellenanlage bis hin zu hochkomplexen Lösungen etwa für Callcenter,wo das Telefonsystem gleich an eine oder mehrere Datenbanken angebunden ist. Zu reinen Telefonlösungen kommt aber immer mehr die Integration von Sprache und Daten bzw. reine Datennetzwerke. Wir bieten Gesamtlösungen,etwa ein hochsicheres EDV-Netzwerk,von der Verkabelung bis zur Firewall,vomVirenscanner bis zur gesicherten Einwahl von Heimarbeitsplätzen ins Firmennetz,bis hin zum Zugriff via Handy! Kapsch integriert dabei alle Komponenten,die zur modernen Kommunikation gehören. Und wie viel Mitarbeiterstehen Ihnen dabei zurSeite?

Eine wesentliche Stärke von uns ist die enorm starke Vor-Ort-Präsenz. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen setzt Kapsch stark auf eigene Mitarbeiter; von der 50-Mann-Truppe in Graz sind knapp 30 Techniker. Kapsch ist nicht den Weg vieler Mitbewerber gegangen,zu Lasten von Betreuung und Service die Kosten zu senken. Wir glauben einfach,dass langfristig der Kunde weniger auf den ‚nackten’Preis,sondern auf das schauen wird,was er insgesamt kriegt:Beratung,Lösung,Betreuung im Sinne einer echten Partnerschaft!

Mitglied der Treuhandrevision der Steiermärkischen Rechtsanwaltskammer

Zinsrechts-Änderungsgesetz

Per 1.8.2002 trat in Österreich das Zinsrechts-Änderungsgesetz (ZinsRÄG) in Kraft. Dieses basiert auf der EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Hintergrund der Richtlinie sowie auch der Gesetzesnovelle bilden Überlegungen des Gläubigerschutzes. Sowohl niedrige Verzugszinsen als auch übermäßig lange Zahlungsfristen als auch langsame gerichtliche Betreibungsverfahren verursachen vor allem Klein- und Mittelunternehmen hohe Finanzlasten und großen Verwaltungsaufwand. Bekämpft werden soll auch die geübte Praxis von Großunternehmen,sich über eine marktbeherrschende Stellung faktisch günstige Lieferantenkredite zu sichern. Die für Unternehmer relevanteste Änderung liegt darin,daß die gesetzliche Zinshöhe im zweiseitigen Unternehmergeschäft von seinerzeit 5 % jährlich auf nunmehr 8 Prozentpunkte über den Basiszinssatz (in Summe derzeit 10,75 %) erhöht wurde. Demgegenüber bleibt der allgemeine gesetzliche (Verzugs-) Zinssatz bei 4 % und der Zinssatz für Wechsel- und Scheckgeschäfte bei 6 %. Darüber hinaus wird in den Bestimmungen auch normiert, dass der Gläubiger zusätzlich zu den gesetzlichen Zinsen den Ersatz anderer,vom Schuldner verschuldeter und ihm erwachsener Schäden geltend machen kann. Diese Regelung bezieht sich nicht nur auf Mahn- und Inkassokosten,sondern auch auf solche Schäden,die dem Gläubiger z.B. durch eigene Einbringungsmaßnahmen entstanden sind. Das ZinsRÄG eröffnet in seinem Art. 5 einen weiteren Rechtsbehelf gegen unfaire Vertragspraktiken.

Ein Unternehmer,der im geschäftlichen Verkehr ohne sachliche Rechtfertigung für seinen Vertragspartner grob nachteilige Zahlungsbedingungen verwendet, kann von Vereinigungen zur Förderung wirtschaftlicher Interessen von Unternehmen auf Unterlassung geklagt werden. Dadurch kann im Einzelfall verhindert werden,dass der Unternehmer mit seinem oft wirtschaftlich übermächtigen Vertragspartner direkt Prozess führen muss,um dem Gläubigerschutz widerstreitende Vertragsklauseln „auszuschalten“. All diese Neuregelungen bieten zwar einerseits einen effektiven Gläubigerschutz,sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen,dass vor Aufnahme geschäftlicher Verbindungen die jeweilige Bonität des Vertragspartners zu prüfen sein wird. Der Rechtsanwalt Ihres Vertrauens berät,unterstützt und vertritt Sie jedenfalls sowohl im Rahmen der Bonitätsprüfung als auch bei der Forderungsbetreibung und -eintreibung gegenüber säumigen Zahlern.

Klipp November 2002
Dr. Rath & Partner
W erbung
Mag. Georg Dieter
Dr.Rath&Partner Friedhofgasse20 • 8020Graz Tel.0316/7085 • Fax-DW25 E-Mail:law-office@rath-partner.at Internet:www.rath-partner.at
Mag. Georg Dieter, Rechtsanwalt und Partner der Rechtsanwaltskanzlei
Foto Nina Krok
Igo Huber: Kunde muss mehr kriegen

Es ist daher kein Zufall,dass Dr. Gilbert Frizberg innerhalb derWirtschaftskammer, als Sohn einer Industriellenfamilie,von der Arbeitsteilung her für die Themen Außenwirtschaft,Infrastruktur und Industrie auftritt. „Ich war immer ein sehr politischer Mensch“,begründet er seine Vergangenheit in der Politik. Seine ersten Erfahrungen holte er sich als Vorsitzender der jungen Industrie Steiermark,danach entsandte

ihn der damalige Landeshauptmann Josef Krainer nach Wien ins Parlament. „Vom Jahr 1984 bis zum Jahr 1991 pendelte ich nach Wien und in der Folge war ich dann bis 1995 noch im Landtag“,blickt der heute 46-Jährige zurück. Mit 28 Jahren zählte er zu seiner Zeit zu den jüngsten Nationalratsabgeordneten des österreichischen Parlaments. Wo andere erst mit diesen Aufgaben versehen werden,schied Dr. Gilbert Frizberg bereits wieder aus.

„Meine Frau hat damals gesagt,mit 60 brauchst du nicht mehr zurück kommen,in einer Zeit wo alles eh’so schnelllebig ist“, nennt er einen der Gründe. Ein weiterer war die Tatsache,dass er sich die Mehrheit im Familienunternehmen,den FranzHeresch-Werken mit Sitz in Wildon erkaufte und

Marktzug

• Universitätsviertel – Schubertstraße

• Kunstviertel – Mariahilferstraße und • überden Dächern von Graz – Grieskai

Als Sohn einer alt eingesessenen Unternehmerfamilie wuchs er in einem unternehmerischen Umfeld auf, in dem ständig Wirtschaftsdinge erörtert wurden. Daher fällt die Prognose von Dr. Gilbert Frizberg, Vizepräsident der Wirtschaftskammer ganz im Stile eines Kaufmanns aus, der zu rechnen versteht.

„Wir versperren uns, wenn wir dagegen wären, selbst den Marktzugang“, kommentiert er die umstrittene und viel diskutierte Osterweiterung, bringt er sachlich auf den Punkt.

38 49 09 DW16

Hartenaugasse 6, 8010 Graz

E-Mail: koter@wegraz.at

Ein Licht am Ende des Horizonts

Zu den wichtigsten Infrastrukturmaßnahmen zählt die Modernisierung der Schoberpass-Strecke. Mit dem Bau des Unterwaldtunnels (Gesamtlänge 1.075 m) erfolgt der zweigleisige Lückenschluss entlang der 63 km langen Schoberpass-Strecke. In weniger als 2 Jahren wurde der Tunnelrohbau, der modernste Eisenbahntunnel Österreichs, nun abgeschlossen. In den vergangenen Monaten wurden pro Tag vier Sprengungen durchgeführt. Nicht nur der Tunnel ist in Arbeit, auch am zweigleisigen Ausbau der 4 km langen Strecke und der 2,8 km langen Lärmschutzmauer zwischen Unterwald und Kalwang wird mit Hochdruck gearbeitet. Durch die moderne Schoberpass-Strecke bekommt die Obersteiermark „eine hochrangige Schienenverbindung zu den wichtigsten Industriezentren Europas“, ergänzt Herr Türinger, Leiter der ÖBB Planung & Engineering.

damit als Unternehmenschef voll gefordert war. „Im Jahr 1989 feierten wir das 100-jährige Firmenjubiläum,und von dort weg kam’s zu einem großen Veränderungsschub“,sagt Friz-

berg. Die Heresch-Werke erwirtschafteten einen großen Teil des Unternehmenserfolg aus der Stromversorgung. Heute ist dieser Anteil auf knappe 20 % des Umsatzvolumens von 30 Millio-

Eröffnung des Unterwaldtunnels an der Schoberpass-Strecke

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Wir verkaufen erstklassige Wohnqualität
„Wir versperre den
WK-Vizepräsident Gilbert Frizberg

Millionen Euro gesunken. „Mehr als 75 % machen wir in den Bereichen Elektrotechnik, Automation und Umwelttechnik,wobei wir Spezialisten für Steuerungsprozesse sind und selbst keinen Maschinenbau haben. Wie hochwertig Frizberg’s Unternehmen am Markt angesiedelt ist – wir zählen zu den zwei größten Anbietern von Wasser- und Abwasserlösungen

ren uns gang”

– verdeutlicht der Mitarbeiterstand:Von den 130 Beschäftigten sind 60 Ingenieure. Mit der folgenden Bemerkung macht Frizberg klar,warum er null Probleme mit der Osterweiterung hat:„Gegenwärtig sind wir zum 15 Prozent im Export,aber in einigen Jahren werden es 50 Prozent sein. (Müssen) ob ich will oder nicht. Wir verkaufen keine Lösungen von der Stange,daher müssen wir nicht breiter und größer werden,sondern noch tiefgehender in unseren Projektlösungen,die wir anbieten.“

Selbst ist er in seinem Unternehmen operativ nicht mehr eingeschaltet. Er verfüge dort über eine akzeptable Führungsstruktur und habe nicht zuletzt deshalb ausreichend Zeit für seine Aufgaben als Interessensvertreter. Dass er ob seiner Herkunft in seinen Funktionen immer auch in Energiefragen viel Energie aufwand,liegt auf der Hand und da machte er vor zwei Jahren auf sich aufmerksam. Gilbert Frizberg verkaufte 49 Prozent seines Stromunternehmens an die ESTAG zu einem guten Preis. Kolportiert,aber nicht bestätigt wurden rund 15 Millionen Euro. Viele Kollegen von kleinerem EVUS‘ (Stromfirmen) reagierten überrascht. Frizberg:„Ich hab’das innerhalb unserer Gruppe immer offen kommuniziert, habe meine Gespräche mit der ESTAG begonnen,aber niemand nahm es wirklich ernst. Solche Entscheidungen muss man immer dann treffen,wenn die neuen Reviere noch nicht abgesteckt sind und man in einer Position der Stärke ist.“ Er sei,so Frizberg weiter,kein Verwaltertyp, sondern Unternehmer. Man stand damals an einer Wegkreuzung und daher war die Entscheidung zu treffen. Von wegen Kreuzung,die Steiermark verfüge mit ihrer wirtschaftlichen Ausrichtung nach dem Nordwesten Europas noch immer nicht über die entsprechenden Verkehrsverbindungen. „Bahnmäßig verfügen wir über die

Pyhrn noch immer nicht mehr als über einen Feldweg. Unsere Unternehmen sind in ihrer Entwicklung einfach blockiert,da muss die Politik rasch handeln.“ Der Wirtschaftskammer-Vizepräsident weist auch auf die bevorstehende Osterweiterung,sobald das Europa der 25 Staaten Wirklichkeit ist,dann gibt’s dort vom Verkehrsaufkommen in Richtung Westen eine Explosion. Daher werde eine hochleistungsfähige Nord-Süd-Verbin-

dung für die Steiermark zu einer Überlebensfrage. Vorausschauend hätten da die Italiener gehandelt. Die oberitalienischen Räume zählen zu größten Wirtschaftsregionen Europas und sowohl Bahn als auch Straße sind bereits voll ausgebaut und können den künftigen zusätzlichen Verkehr aus den Ostländern daher ohne Probleme bewältigen. Gilbert Frizberg:„Und bei uns? Wir kommen mühsam mit der Koralmbahn voran.“ ■

Wohn(t)raum Mariatrost!

Die Firma VISIO Immobilien GmbH, in der Grabenstraße 28, stellt wieder ein neues exklusives Projekt in Mariatrost vor.Eigentumswohnungen mit 68 m2 bis 150 m2 Wohnfläche mit Privatsphäre lassen Sie durch diesen modernen Architektenbau, außergewöhnliche Ausstattung und großzügige Raumaufteilung ein abgehobenes Wohngefühl erleben.Viel Licht und Sonne werden durch eine Glasfassade gewährleistet.Große Gartenanteile oder Terrassen umgeben diese kleine Wohnanlage.Diese Erstbezugswohnungen, welche im Februar 2003 fertig gestellt sind, bieten selbstverständlich auch Lift und Tiefgarage.Ein Wohntraum, der alle Vorzüge und Annehmlichkeiten eines Einfamilienhauses bietet.

Auskünfte:www.visio.at

Ulrike Mayer 0664/61 47 030

Silvia Schinnerl 0664/61 47 031

Eine lange Planung wurde Realität

Die Haltestelle in Bad Blumau wurde endlich eröffnet. Fast 1 km ist die Haltestelle in Bad Blumau der Therme näher gekommen. Mit der dazu gehörigen Park & Ride-Anlage, welche mit 13 PKW-Abstellplätzen und 20 überdachten Parkplätzen ausgestattet ist, wird speziell für die Thermengäste aus dem Wiener Raum ein attraktiver und praktischer Bahnanschluss geboten. Kostenlos stehen auch Abstellplätze für Zweiräder zur Verfügung. Finanziert wurde dieses gigantische Projekt je zur Hälfte von den ÖBB und dem Land Steiermark. Anfang 2003 gibt es für die Bahnkunden auch das Angebot des „Wellness-Tickets“. Neben der bequemen Anreise mit der Bahn beinhaltet dieses auch den Aufenthalt in einer der oststeirischen Thermen. „Unser vorrangiges Ziel ist es, den Kunden eine noch bessere Mobilität zu gewährleisten um so auch die Zufriedenheit der Bahnfahrer zu steigern“, so Dr. Franz Suppan, Leiter Personenverkehr Steiermark. ❑

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Die diesjährige 3. Gründermesse, ausgerichtet von der Steirischen Wirtschaftsförderung und dem GründerCenter der Steiermärkischen, war Grand-Prix-gemäß ausgeflaggt. Attraktive Boxengirls zeigten den zukünftigen Firmenchefs, wo’s lang geht. Am 26. Oktober in der Steiermark-Halle im Schwarzl-Zentrum, wo 91 Aussteller an den Info-Boxen und ein begeisternder Heinz Prüller für echte Rennstimmung unter über 2.000 Besuchern sorgten. Zur Selbstständigkeit führen bekanntlich verschiedene Wege. Und nicht jeder ist ein Bernie Ecclestone, der schon als Schüler Radiergummis gegen Fahrradpumpen tauschte. Unverzichtbar fürs Warm-Up in die Selbstständigkeit ist kompakte Start-Information. Dafür ist die Steirische Gründermesse das Nr.-1-Event österreichweit.

Qualifying für die Selbstständigkeit

Infotainment pur auf der 3. Steirischen Gründermesse. 91 Aussteller standen den angehenden und künftigen Firmenchefs mit Rat und Tat zur Seite. Darüber hinaus lieferten sieben Praxis-Workshops Know-how aus erster Hand.Von erfolgreichen Unternehmern – darunter Werner (Ex-Möbel) Gröbl, das Mothwurf-Trachtenpärchen Stefanie und Helmut Schramke oder Pankl-Racing-Vorstand Norbert Bürger – gab es Anschauungsunterricht in Sachen „erfolgreicher Unternehmensstart“. Mit Moderator Heinz Prüller hat-

ten die Veranstalter nicht nur die Stimme, sondern auch das „Lexikon des Grand-PrixZirkus“ geholt – und vieleAnekdoten:„Colin Chapman,der spätere Gründer von Lotus,hat seineAutos in der Badewanne erfunden. Dort hatte er immer die besten Ideen.“ In eigener Sache erklärte Prüller:„Wenn schon ein Unternehmen,dann würde ich die Formel 1 gründen. Aber da ist mir Bernie Ecclestone zuvorgekommen.“ Damit das den zukünftigen Gründern nicht passiert,gabs für jeden Messebesucher ein rotes Grand-Prix-Kapperl zur Einstimmung. Mit Boxenstopps an den 91 Ständen konnten sie Infos tanken und auch gleich gewinnen:eine komplette Ausstattung fürs zukünftige Büro,ein Firmenauto auf Zeit oder zum Relaxen ein VIP-Wochenende im Mai beim Großen Preis von Österreich.

Gröbls Unternehmens-Grand-Prix

Ein Stichwort für den sportlich wie unternehmerisch erfolgreichen Werner Gröbl.

Mit ihm – übrigens seit kurzem Deutscher Meister - plauderte Co-Moderatorin Kathi Wenusch auf der Start-Rampe. Gröbl:„Was viele nicht mehr wissen:Der Große Preis von Österreich hieß einmal Gröbl-MöbelGrand Prix. Für heute unglaubliche 1,5 Mio. Schilling waren wir 1977 Hauptsponsor.“

„Heute wäre unter 8 Mio. Dollar nichts zu machen“,lieferte Heinz Prüller die Ver-

gleichszahlen. „Damals“,so Gröbl,„dachten wir gar nicht daran,dieses Sponsorship für den Export auszuschlachten,es war eine reine Bauchentscheidung meines Bruders.“ –Werner Gröbl hat auch so seinen Weg gemacht:Mit 19 Berufseinstieg,mit 21 Geschäftsführer. „Als ich in die Firma einstieg,

hatten wir 89 Mitarbeiter,wenige Jahre später 2000.“ Seit demVerkauf seinerAnteile an die Lutz-Gruppe,über deren Höhe Gröbl sich bedeckt hält,hat er sich neu orientiert: „Ich habe meine Bestimmung nicht darin gesehen,weiter Möbel zu verkaufen. Heute heißt seine Drittel-Lösung:Familie,Motorsport,Beruf. „Das Geld aus dem Verkauf habe ich in eine Stiftung bzw. Kapitalbeteiligungsgesellschaft eingebracht.“ Denn das

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Heinz Prüller sorgte mit Kathi Wenusch für Rennstimmung; die sich auch Burghard Kaltenbeck Als Motorsportler und Unternehmer in Pole-Position: Werner Gröbl Juwelier Thomas Pekastnig, schnellster Gründer im Vorjahr, zieht Billanz

Unternehmer-Gen lässt nicht so einfach los. „Ein halbes Jahr hab’ich’s probiert,doch mit 38 kannst du dich nicht einfach zurückziehen. Du willst etwas bewegen für dich und andere.“

Motivationsfunke, der überspringt

Eine Einstellung,die in der Steiermark Schule macht,freut sich Burghard Kaltenbeck,GF der SFG. „Im Vorjahr hatten wir mehr als 3.800 Unternehmensgründungen. Heuer hoffen wir,dieses Ergebnis noch zu übertreffen.“ Entscheidend für das neue Gründerklima,so Kaltenbeck,ist die gute Motivation. „Denn wegen der Fördergelder

Zwischen Schulbank und Chef-Sessel

Er ist gerade 18 und geht noch zur Schule. Das hinderte Gerhard Wernigg aber nicht, im Sommer 2002 sein eigenes Unternehmen „Tech4Sports“ zu gründen. Hauptprodukt ist der Videochamp, ein Hochleistungs-Video-PC in kompakter Kofferform, der Bildanalysen für unterschiedlichste Sportarten bietet. Nr.1-Einsatzgebiet derzeit ist Golf. Ein unverzichtbarer Trainingshelfer für Pros, die Fehler ihrer Schüler bildlich-exakt auf die Spur kommen wollen. Natürlich auch für Golfschulen. Die bekannteste Österreichs, die von Franz Laimer in Bad Ischl, hat Wernigg mit seinem ersten Großauftrag bedacht. Im Dezember eröffnet dort die größte österreichische Indoor-Golf-Anlage und ihr Herzstück stammt vom jüngsten steirischen Gründer 2002.

allein wagt keiner den Schritt in die Selbstständigkeit. Und auch die Familie muss mitziehen. Das zeigen gerade die vielen Familien,die dieses Jahr auf die Gründermesse gekommen sind.“ Insgesamt wird der Unternehmensstart besser geplant,das spürt auch das GründerCenter der Steiermärkischen Bank und SparkassenAG. GD Dr. Heinz Hofer:„Die Zahlen sprechen für sich.Vor wenigen Jahren überlebte die Hälfte aller Starter die ersten Jahre nicht,heute sind es nur noch 20 Prozent. Besonders wichtig sind uns Klein- und Mittelbetriebe,da sie ja 90 Prozent der Wirtschaft darstellen und auch 90 Prozent aller Lehrlinge ausbilden.“ Gründer brauchen natürlich auch Geld. Hofer:„Wir verstehen uns hier als Tankstelle,die Jungunternehmen auf Fahrt bringt.Aber nicht nur finanziell. 300 Beratungsgespräche hat unser GründerCenter im Vorjahr durchgeführt. Eine One-Stop-Beratung,die gerade Kleinund Mittelunternehmern viel vom Behördenparcour abnimmt.“

Ein Jahr nach 6-Stunden-Rekord

2001 schrieb der Kapfenberger Juwelier Thomas Pekastnig österreichische Gründergeschichte. In nur 6 Stunden durchlief er den Behördenparcours. Ein Jahr später lautet seine Bilanz:„Der Rekord sollte vor allem Signalwirkung haben. Tatsächlich ein Unternehmen aufzubauen ist natürlich kein Zuckerschlecken. Die ersten Monate waren hart.Vor 22.00 Uhr bin ich selten nach Hause gekommen,auch um die Personalkosten,die in einem Kleinbetrieb ein beachtlicher Kostenfaktor sind,niedrig zu halten. Für mich habe ich wenig herausgenommen,sondern alles reinvestiert.“ Trotzdem ist Pekastnig mit seiner Entscheidung zufrieden. „Nur“,so der Nachsatz des mittlerweile Nr.-1-Juweliers im Bezirk Bruck,„man muss diesen Schritt schon sehr genau planen.“ Eine Erfahrung,die Claudia Babel,Ex-Politikerin und seit einem Jahr selbstständig bei cb.consult,nur bekräftigen kann:„Knackpunkt ist ein genauer Businessplan,den wir gemeinsam mit unseren Kunden erarbeiten und ein professioneller,aber preisgünstiger Auftritt nach außen. Hier zur sparen und die CI selbst zu basteln wird teuer. Professionelle Beratung spielt die Start-Kosten leicht zurück.“ ■

Mit rotem Kapperl fürs Gründerland Steiermark

„Der Umkehrprozess von der Krisen- zur Gründerregion ist in der Steiermark geglückt. Mit ihrer Gründungsrate übertraf die Steiermark 2001 das zweitplazierte Salzburg ums Doppelte”, so Landesrat Herbert Paierl bei der Eröffnung der Gründermesse, dem größten derartigen Forum Österreichs. Steirische Gründer haben Zukunft. Kein anderer Beruf hat in den letzten Jahren einen solchen Aufschwung erlebt wie der des Unternehmers: Im Zeitraum zwischen 1997 und 2001 hat sich in der Steiermark die Zahl der Firmengründungen mehr als verdoppelt. Allein im letzten Jahr wurden 3.856 neue Betriebe gegründet. Damit ist 2001 – mit einem neuerlichen Zuwachs von mehr als 17 Prozent – das Rekordjahr in Sachen Gründungsintensität. Die Steirische Wirtschaftsförderung hat 2001 gegenüber 2000 an Firmengründer 22 Prozent mehr Fördergelder ausgeschüttet.

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Die Erfinder der Gründermesse: Landesrat Herbert Paierl, SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck und Steiermärkische-GD Heinz Hofer nbeck trotz Fußhandicap nicht nehmen ließ Stimmiges Styling, mehr als 2000 Besucher bei familienfreundlicher Messe

HoherStandard verpflichtet

Qualität, Engagement und Termineinhaltung sind nur einige Stärken der Tischlerei Herritsch in Graz. Übernommen hat Herr Alfred Herritsch die Tischlerei 1964, welche jedoch bereits im Jahre 1937 von seinen Eltern gegründet wurde. Alfred Herritsch ist mit seinen 13 Mitarbeitern bereits seit 32 Jahren Kunde der Steiermärkischen. Aufgrund der qualitativ hochwertigen Tätigkeiten von Herrn Herritsch und seinem Team wurde und wird in vielen Filialen mitgewirkt. Gerade bei Filialumbauten sind Sonderanfertigungen im Tischlereibereich bei Fenstern, Türen und Möbeln unverzichtbar. Hauptsegment der Tischlereitätigkeiten für die Bank sind Schalter, Verkaufspulte, Büroeinbauschränke und Besprechungstische. Hoher Standard wird in jeder Filiale gewährleistet und das zeichnet die gute Zusammenarbeit mit der Steiermärkischen Bank- und Sparkassen AG aus. ❑

Firma Pfund – Zukunftsorientierter Elektrofachmann

Die gute Partnerschaft zwischen einem der renommiertesten Elektroinstallationsunternehmen Elektro Pfund und der Steiermärkischen Bank- und Sparkassen AG wird mit jeder Filiale unter Beweis gestellt. Elektro Pfund kann dabei auf ein Fachpersonal von über 120 Mitarbeitern zurückgreifen. Innovative Projekte wie die der Steiermärkischen ermöglichen Elektro Pfund auch die in Ausbildung stehenden Lehrlinge – derzeit über 40 – am hohen technischen Know-how zu beteiligen. EDVNetzwerkverkabelung mit „EIB“-Bustechnologie, sorgt für die Steuerung der Schaltereinheiten durch Datenkabel. Auch die Programmierung dieser neuen Technologie wird von Elektro Pfund durchgeführt. Selbstverständlich für Elektro Pfund ist der hohe Standard bei Beleuchtungstechnik und Elektroinstallationen. ❑

Sie geben der Ba

Ohne sie wären Banken nicht das, was sie sind. Ohne jene Bauunterunternehmen, Installateure, Maler- und Tischermeister, Raumausstatter oder EDV-Profis, die als führende Spezialisten hinter jedem neu eröffneten Geldinstitut stehen. Vom Bürostuhl über die Auswahl der richtigen Beleuchtung, von der EDV-Verkabelung bis zur Energieversorgung, vom Bau- und Umbau neuer Zweigstellen bis zu deren Sicherheitssystem - für alle diese Aufgaben sind ausgesuchte Partner der Steiermärkischen verantwortlich. Sie verleihen dem Geldinstitut erst seine unverwechselbare Ausstrahlung, die jeder Besucher unmittelbar spürt und schätzt. Kein Wunder, dass Bankhäuser sehr bedacht auf die Auswahl ihrer Partner sind. Gerade die Steiermärkische Bank und Sparkassen AG als größte Bank des Landes. Im Branchenbuch sind diese Partner von anderen Unternehmen nicht zu unterscheiden, dennoch zeichnet sie etwas Besonders aus: Ganz oben auf ihrer Prioritätenliste stehen Qualität und Termintreue auch bei knapp bemessener Zeit sowie ein Gespür für die sensiblen Bereiche eine Bank. Dass von den „Geburtshelfern“ der Bank weit mehr geleistet wird, beweist ein Blick auf revitalisierte und neu entstandene Filialen, die mit innovativem Design und hoher Funktionalität glänzen.

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Gründerzeitgesicht der Steiermärkischen am Eisenen Tor von Umweltpionier Robier revitalisiert

Vorreiter in Sachen Innenarchitktur: Der Aktienbereich im Haupthaus der Steiermärkischen

ank ihr Gesicht

Elektrona – Immer auf demneuestenStand

Die Partnerschaft zwischen der Firma Elektrona und der Steiermärkischen besteht seit 1984. Damals wurde in der Hauptanstalt von Elektrona die Brandmeldeanlage errichtet. Diese Tradition hat Andreas Traguth, damals Lehrling, heute gemeinsam mit Manfred Jöbstl Geschäftsführer, weitergeführt. Davon zeugt die Tätigkeit in vielen Filialen wie z.B. Andritz, Gratkorn oder jüngst die architektonisch überzeugende Filiale Webling. Neben den Standardaufgaben hat sich die Firma besonders auf Telefon, EDV und EIB, aber auch auf sicherheitstechnische Tätigkeiten spezialisiert. "Für diese Bereiche haben wir eigene Fachkräfte in unserem 20 Mitarbeiter starken Team", erklärt Traguth. Neben dem Gespür für sensible Bereiche einer Bank und wertvolle Beratung während der Bauphase war und ist vor allem Terminsicherheit ausschlaggebend für die intensive Partnerschaft. ❑

Ein Engel bei Fliesen

Der Meister- und Familienbetrieb in Sachen Fliesen kann bereits auf eine 10jährige Zusammenarbeit mit der Steiermärkischen zurückblicken. Gegründet wurde das Unternehmen schon vor mehr als 50 Jahren von Friedrich Engel. Als beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger legt Geschäftsführer Wolfgang Kortschak (Schwiegersohn) mit seinen 22 Mitarbeitenr größten Wert auf Qualität, individuelle Gestaltung und professionelle Beratung. Viele Filialen in der gesamten Steiermark, etwa die in Heiligenkreuz, St. Gallen, Schmiedgasse/Ecke Landhausgasse und Hauptplatz, tragen diese Handschrift. Der Schwerpunkt der Aufträge von der Steiermärkischen liegt beim Neubau und der Sanierung von Geschäftsflächen und Steinböden. Für den weiteren Kundenkreis ist der Fliesenmeister aber auch erste Adresse bei der Errichtung von Indoor-Pools, Freibädern und Balkonen. Sechs Lehrlinge erlernen bei Fliesen Engel harmonische Gestaltung und erstklassige Handwerksarbeit. Die Zulieferer für die hochwertige Produktpalette kommen vor allem aus Spanien und Italien.Wenn es um Fliesen, Mosaikverlegung oder anspruchsvolle Arbeiten im Bad-, Wohn- oder Sanitärbereich geht, ist Fliesen Engel mit Sicherheit der richtige Ansprechpartner – dies erkannte auch die Steiermärkische. ❑

Markus Bodenverlegung

Gangl GmbH

Sonnenschutz

8141 Unterpremstätten, Hauptstraße 162 Tel. 03136/52481, Fax: 03136/52481-14 office@gangl.org, www.gang.org

Klein und ambitioniert ist die Devise beim Bodenlegermeisterbetrieb Gangl aus Unterpremstätten. Die Partnerschaft mit der Steiermärkischen existiert seit 20 Jahren. "Seither", so Markus Gangl, "gibt es in Graz nur noch wenige Filialen, wo wir nicht tätig waren". Auch nach Liezen, Birkfeld oder Radkersburg rücken der Chef und die zwei Mitarbeiter aus, wenn erstklassige Verlegetätigkeiten gefragt sind. Gangl ist aber auch Ausstatter für Sonnen- und Sichtschutz sowie Rollos. "Wir montieren und verlegen nur das, wovon wir auch in der Qualität überzeugt sind." Eine Einstellung, die beim Auftraggeber ankommt und honoriert wird. Auch Beratung und Abstimmung mit den übrigen Handwerkern ist dem INKU-Fachberater selbst bei den oft zeitkritischen Aufträgen wichtig.

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Einladende Modernität im Kompetenzzentrum Graz (KIG)
Geschäft in der Rösselmühlgasse Rechts: GF Wolfgang Kortschak Kundenfreundlicher Schalterbereich im KIG

Pongratz baut auf – und die Steiermärkische baut auf Pongratz…

…könnte man in Abwandlung des Firmenslogans sagen. Bereits im Jahre 1933 wurde die Firma Pongratz vom Großvater gegründet. Heute leiten die Brüder Dipl.-Ing. Alexander Pongratz und Dipl.-Ing. Josef Pongratz den Betrieb. Das Leistungsspektrum des flexiblen Unternehmens reicht von kleinsten Umbauten, dem Einfamilienhausbau und Revitalisierungen über den Industrie- oder sozialen Wohnbau bis zum Generalunternehmer und Bauträger. Geographischer Schwerpunkt der Tätigkeiten ist der Stammsitz in Graz und die Filiale in Fehring. Laufende Mitarbeiterschulung, die forcierte Lehrlingsausbildung und das hochmotivierte Stammpersonal gewährleisten erstklassige Leistungen für den Bauherrn. Dabei stehen Qualität, Terminsicherheit und Preistreue für die Kunden an erste Stelle.

Schnelle Einsatzgruppe und m

Das Facility-Management-Team der Steiermärk

Eigenerfindung von Rosenkranz mit der Steiermärkischen umgesetzt.

Gegenseitigkeit prägt die Partnerschaft zwischen der Steiermärkischen und dem vor 60 Jahren gegründeten Metallbau-Unternehmen Rosenkranz. Die ausgezeichnete Zusammenarbeit besteht seit 1989, als Franz Haiderer das Unternehmen erwarb und es seither als alleiniger Geschäftsführer leitet. Metallbau Rosenkranz mit seinen durchschnittlich 15 Mitarbeitern und 2 Schlosserlehrlingenhatbisheranca. 40 Filialen mitgewirkt. Dabei ist es vor allem für die Ausführung von Glas-Metall-Konstruktionen, Schiebewandsystemen und Schiebetürenzuständig.DieOberflächengestaltungderMaterialienreichtvon Hochglanz satiniert, patiniert bis geschliffen und erfolgt individuell nach Kundenwunsch. Zur weiteren Produktpalette zählen Glasdächer und Stiegenaufgän-

ge. Dank langjähriger Erfahrung haben sämtliche Produkte eine hohe Funktionalität, die gerade bei Automatenzonen und Kassenhallenabtrennungen unverzichtbar ist Im Bereich Schiebetüren setzt die Firma Rosenkranz eine Eigenerfindung ein. Franz Haiderer konstruierte gemeinsam mit der Firma Siegfried Großschädl aus Fassoldsberg ein Schiebetürsystem speziell für Banken. Ein System, das Haiderer auch zum Patent angemeldet hat. Umsetzen konnte er seine Erfindung dank der Unterstützung durch die Steiermärkische, deren Bauabteilung die Schiebetüranlage auch getestet hat. Auch in Italien und Deutschland ist die Metallbau. Rosenkranzerfolgreichvertreten.

Der Kunde kennt sie nicht, und auch nur wenige der ca. 1300 M beiter der Steiermärkischen. Denn sie arbeiten hinter den Kulis Gleichwohl gewährleistet das Facility-Management-Team (Liege schafts- und Bauabteilung) des größten steirischen Bankhauses ein kl losen Funktionieren aller Einrichtungen, Prozesse und Organisationsab fe. Schließlich soll der tägliche Kundenauftritt klaglos funktionieren. Die Tätigkeitsbereiche sind so zahlreich wie die Termine, die sie einzuhalte haben. Besonders wenn der Umzug, Um- oder Neubau einer Niederla sungen ansteht. Dann läuft das 30-köpfige Team um Claus-Karl Herco zur Form eines Generalbauunternehmers auf.

Das Wohn2 der Steiermärkischen in Graz macht mit ambitionierten Design Lust auf Wohnen

Stilvolle Arbeiten für die Glasfronten lieferte Rosenkranz

Schiebewandsysteme

A-8020, Wiener Straße 87

Tel. 0316/714851, Fax 0316/714851-15

e-mail: f.haiderer@rosenkranz.at www.rosenkranz.at

rosenkranz
Fotos: Werner Krug

d moderne Heinzelmännchen

ärkischen

Herr Claus-Karl HERCOGund sein Team: Manuela Nais, Alexander Pierer, Johanna Gsöls, Karin Liebmann, Olga Ferk, Karl-Heinz Jöbstl, Petra Ertl-Scheuch, Dieter Cap, Claus-Karl Hercog, Anton Grundner, Bernhard Lassl, Kurt Schuligoi, Alois Schneeberger

Hervorragende Leistung von Tischlerei Heschl im Wohn2 der Steiermärkischen

Kompetenz in Sachen Möbel – Heschl

00 MitarKulissen. Liegenin klagnsabläun. Die halten ederlasHercog Exclusivität wie im 5-Sterne Hotel straht die Cafeteria der Steiermärkischen aus

Nach Facelifting: Neueröffnung der Filiale in der Merangasse.

Die 1975 gegründete Tischlerei Heschl ist stolz Kunde der Steiermärkischen zu sein. Seit Jahren besteht eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem Bankhaus. GF Ingrid Heschl und Manfred Zangl schätzen das große Vertrauen, das ihrem Unternehmen bei der Gestaltung von mittlerweile 30 Filialen entgegengebracht wurde. Nicht zuletzt hat das Grazer Unternehmen, dessen Produktpalette vom Ladenbau über Inneneinrichtungen bis zum Wohndesign reicht, das gesamte Haupthaus der Steiermärkischen eingerichtet. Aber auch das KIG, Wohn2 und viele Filialen in der ganzen Steiermark. Gediegenheit und funktionelle Perfektion zeichnen die Konzepte für Banken und Geldinstitute aus. Ziel ist es, ein angenehmes Ambiente für Kunden und Mitarbeiter zu schaffen. Dafür beschäftigt die Tischlerei 14 Mitarbeiter und bildet 2 Tischlerlehrlinge aus. Die Arbeiten für die Steiermärkische liegen speziell bei Tischen, Einbauschränke, Pulten (besonders bei den Filialen). Für die Materialen sorgen die Fa. Hechenblaickner, Fa. Zengerer (Holz) und die Firma Schachermayer (Beschläge). Neben der Steiermärkischen als Referenzkunden ist die Tischlerei Heschl auch für Brühl & Söhne in Graz tätig gewesen und derzeit im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder tätig. ❑

Trockenausbau von Meisterhand – Schreiner bis zum kompletten Innenausbau mit Gipskartonplatten. Diese Kompetenz von Schreiner Trockenbau nutzte und nutzt die Steiermärkische beimAusbauverschiedenster Filialen und Liegenschaften in undumGraz. ❑

Die Firma Schreiner Trockenausbau GmbH wurde1968vonHerrnJohann Schreiner gegründet. 1988 stiegen seine Söhne Ing. Manfred und Robert SchreinerinsUnternehmenein,welches die beiden seit 1999 als Geschäftsführer bzw. Prokurist leiten. Seit nunmehr 20 Jahren besteht eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Steiermärkischen, denn gerade für zeitknappe Baumaßnahmen bringt die heutige Technologie des Trockenbaues große Vorteile: Keine Austrocknungszeiten, guterSchall-undFeuerschutz und hohe Flexibilität. Dabei reicht der Leistungsumfang des Unternehmens von Stuckarbeiten, Kälte-, Wärme- und Schallisolierungen

BildtextBildtextBildtextBildtextA-8055 Graz-Puntigam Triester Straße 144 Tel. 0316/29 51 56-0 Fax DW 21 od. DW10 e-mail: schreinertrockenbau@aon.at www.schreiner-trockenbau.at
Gelungener erster Kundenauftritt der Filiale Webling

Derzeitige Fassadenrenovierung in der Glacisstraße von Robier

Dipl. Ing. Franz Robier BaugesellschaftmbHDer Umweltpionier Robier

Partner sind die Robier Baugesellschaft und die Steiermärkische schon lange. So richtig intensiv wurde die Zusammenarbeit aber vor ca. zwei Jahren. Davon zeugen etwa die Filialen Schmiedgasse, Schönaugasse, Albrechtgasse, Hauptplatz-Rathaus oder Glacisstraße. Der Schwerpunkt der Aufträge liegt für die Steiermärkische bei Bauarbeiten aller Art. Vor allem bei Umbauten, Sanierungen und im Fassadenbereich bringt der Umwelt-Vorreiter Robier seine Kompetenz ein: Ökologisch verträgliche Bau- und Dämmmaterialien sowie Geräte sind für den Ökoprofit-prämierten Baubetrieb eine Verpflichtung für die Zukunft. Damit ist auch

3 Unternehmen – 1 Team – Friebe

Das Grazer Traditionsunternehmen Friebe buchstabiert sich nicht von ungefähr mit: flexibel, richtungsweisend, innovativ, engagiert, bedarfsorientiert und erfahren. Immerhin blickt es auf eine über 100-jährige Firmengeschichte zurück.Als eines der ältesten steirischen Elektrounternehmen ist die Firma Friebe für die Steiermärkische als kompetenter Partner im Gesamtbereich Elektrotechnik steiermarkweit tätig,sowohlalsElektro-Installateur wie auch als Elektro-Planer. Seit 1979 hat Frau Gerda Korp gemeinsam mit ihrem Bruder

Herrn Dipl.-Ing. Walter Friebe die Geschäftsführung übernommen. Seit September 2002 ist Frau Mag. Christine Korp Assistentin der Geschäftsleitung. Rund 30 qualifizierte Mitarbeiter sorgen für die fachgerechte Elektroinstallation in allen Sparten. Natürlich zählt Friebe mit seinen durchschnittlich 8 Lehrlingen pro Jahr zu den gesuchtesten Ausbildungsbetrieben. Diese hohe Kompetenz spiegelt sich auch indergutenZusammenarbeitmit der Steiermärkischen wider, die für Friebe zu den Referenzkunden gehört. Neben sämtlichen Elektroinstallationen ist Friebe für das Bankhaus vor allem für die EDV- und LAN-Verkabelung, bei den Beleuchtungsanlagen, in der EIB-Businstallation, der Videoüberwachung und auch für Anschlüsse bei Bankomatund Kontoauszugsautomaten tätig. Friebe steht für Qualität in Sachen Elektro-Installation, Elektro-Planung und Musik. ❑

eine umweltverträgliche Entsorgung der Altstoffe gewährleistet, auf die die Steiermärkische beim Umbau von Filialen natürlich großen Wert legt. Um und Auf für das mittelständische Unternehmen sind Termintreue, Exaktheit und Zuverlässigkeit, für die 85 Mitarbeiter und ihr hohes technisches und handwerkliches Können garantieren. Kein Wunder also, dass die Steiermärkische sich 100-prozentig auf das Grazer Unternehmen (übrigens das erste österreichische Bauunternehmen mit ISO 14001 Umweltschutz-Zertifikat) verlassen kann. ❑

Strohmeier Malerbetrieb KEG

1959 übernahm Manfred Strohmeier den Familienbetrieb von seinem Vater

Franz, der das Maler-Unternehmen 1922 gegründet hatte. Mittlerweile ist bereits dessen Enkel Franz Geschäftsführer. ErhatdieFirma ausgebaut und wird 2003 ein neues Geschäft in der Straßganger Straße eröffnen. Seit 1972 besteht eine ausgezeichneteZusammenarbeitmitderSteiermärkischen Bank- und Sparkassen AG, für die das Unternehmen Strohmeier vor allem in Graz und Grazumgebung (etwa Haupthaus oder im Wohn2) tätig ist. Trotz starken Mitbewerbs überzeugt das Traditionsunternehmen mit seinen 9 Mitarbeitern durch hohe Qualität und Termintreue. "Wir haben stets eine gesunde Mischung

aus Zeit und der uns so wichtigen Qualität gefunden", erklärt Manfred Strohmeier. Die Leistungspalette des Malerbetriebs ist umfangreich: sie reicht von der Innenraum- und Fassadengestaltung über dieVerlegung von Tapeten, Teppich-, PVC-oderFertigparkettböden bis zum Schleifen und Versiegeln von Parketten.Anstriche anTüren, Fenstern, Möbeln und Metallkonstruktionen in Seidenmatt-, Seidenglanz- oder Hochglanzlackierung werden in der eigenen Firmenwerkstätte durchgeführt. ❑

(Fast) alles aus einer Hand - Wagner GmbH

Gegenseitige Interessen verbindet die Firma Wagner und die Steiermärkische. Seit nunmehr 60 Jahren ist die Steiermärkische die Hauptbankverbindung der Fa. Wagner GmbH. Seit vielen Jahren will die Hausbank auf das Komplettservice der Firma Wagner nicht verzichten. Praktisch in allen Filialen in Graz und Graz Umgebung war die Wagner GmbH tätig: Für alle Elektroinstallationen, für Wasser und Heizung, aber auch für anspruchvolle EDV-Verkabelungen. "Eine große Herausforderung, weil für Banken stets der neueste technische Standard erforderlich ist." Für alle Tätigkeiten gilt das Motto: "Weiterempfehlen kann man sich nur durch erstklassige Arbeit." ❑

3 U N T E R N E H M E N - 1 T E A M Elektro-Plan FRIEBE & KORP GmbH. Musikfachgeschäft FRIEBE GmbH. Elektroinstallationen FRIEBE GmbH. A – 8 0 1 0 G R A Z , S p o r g a s s e 2 1 T e l e f o n : 0 3 1 6 / 8 4 0 8 4 4 – 0 F a x : D u r c h w a h l 3 8 Internet: www.friebe.at E-Mail: friebe.elektro@friebe.at
Beleuchtung im Kompetenzzentrum KIG von Friebe
Neues Geschäft von Malerbetieb Strohmeier (Eröffnung 2003)

Der Notar

Im Namen des Adlers

Es gibt kaum einen Österreicher, der nicht irgendwann im Leben ihre Dienste und Leistungen in Anspruch nimmt – beginnend bei der simplen Beglaubigung einer Unterschrift bis zum schwierigsten Vertragsabschluss reicht die Palette ihrer Tätigkeiten. Sie, die Notare, sind seit Jahrzehnten eine Institution und ein Garant des österreichischen Rechtsstaates. Sie sind verschwiegene Berater, die bei Rechtsproblemen nach Lösungen suchen und bei denen kein Partner übervorteilt wird.

Der Notar ist ein qualifizierter,im Umgang mit Menschen besonders erfahrener Jurist,öffentliche Urkundsperson und ein Garant für die sorgenfreie Abwicklung von Rechtsgeschäften aller Art. Der Notar ist dabei gesetzlich zur Objektivität und Unparteilichkeit verpflichtet. Seine Klienten können also sicher sein,dass die Interessen aller Beteiligten vertreten werden. Streitigkeiten mit oft hohen Folgekosten werden dadurch schon imAnsatz vermieden.

Bei Untersuchungen wurde erhoben,dass in Ländern,wo es keine Notare gibt,die Zahl der Streitigkeiten ungleich höher ist als anderswo.

Das ist kein Wunder,denn der Notar ist ja dazu da,um klare Verhältnisse zu schaffen – damit man auch später einen Richter braucht.

Doch was macht ein Notar nun genau:Er ist ein Spezialist in allen Fragen der Verlassenschaft und der Erbschaft,der Schenkungen,des Familien- und Wirtschaftsrechtes sowie des Immobilien- und Treuhandrechtes. Er ist berufen,Verträge und Er-

klärungen mit besonderer Beweiskraft auszustatten, festzustellen,ob Zeichnungsberechtigung vorliegt, Haupt- und Generalversammlungen zu beurkunden,kurz als Garant für Rechtssicherheit aufzutreten. An juridischen „Nebenfronten“ wie Bau- und Umweltrecht,Grunderwerbssteuern,Umgründungen etc. ist der Notar ebenso ein verlässlicher Wegbegleiter.

Darüber hinaus ist der Notar in vielen Rechtsfragen ein kompetenter Berater und Helfer. Mit seiner Erfahrung macht er rechtzeitig auf Fußangeln und Fallstricke aufmerksam.

Notar wird man nicht,zum Notar wird man ernannt. Ein genaues Auswahlverfahren unter den Bewerbern geht der Ernennung durch den Justizminister voraus. Voraussetzung ist der Nachweis einer siebenjährigen Verwendung. In der Regel vergehen aber meist doppelt so viele Jahre bis ein voll ausgebildeter und erfahrener Jurist zum Notar ernannt wird. Jeder Notar hat somit eine lange Ausbildungs- und Praxiszeit hinter sich,also sein Metier gründlich erlernt.

Übrigens,die erste Rechtsauskunft ist immer kostenlos!

43 Klipp November 2002

Immobilien-Alpträume

Wer ein Haus oder ein Grundstück erstehen will, sollte vorsichtig sein. Ohne professionelle Beratung drohen böse Überraschungen. „Hinterholz 8“ lässt grüßen.

teltauben:der vom eigenen Haus. Ein entsprechendes Angebot ließ auch nicht lange auf sich warten, ein guter Freund hat sein Haus zum Kauf angeboten. Der Kaufpreis war gar nicht hoch,eine Million Schilling Anzahlung,der

stammen,zu offensichtlich ist der Haken. Und dennoch ist sie genauso passiert. Es kam natürlich wie es kommen musste:Der Freund nahm seine Siebensachen und die Million und suchte das Weite. Mit gutem Grund:Der selbstgestrickte Kaufvertrag passte überhaupt nicht,das Haus war über und über verschuldet.

Franz zeigt,wieso man auf den Notar nicht verzichten sollte. Zu allererst hätte ein Notar das ersparte Geld der beiden zu treuen Händen übernommen. Er hätte das Grundbuch gesperrt und sich um die Lastenfreistellung gekümmert.Will heißen:um dieTilgung von früheren Schulden,die auf dem Grundstück lasten.

Franz und Petra sind ein glückliches Paar. Längst steht fest,dass die beiden ihr Leben gemeinsam verbringen,irgendwann auch heiraten wollen. Vorher allerdings steht noch ein anderer Traum auf der Wunschliste der beiden Tur-

Rest in einem halben Jahr. Den Vertrag hat gleich der Verkäufer geschrieben,unter guten Freunden eine Selbstverständlichkeit.

Zugegeben:Die Geschichte scheint geradezu aus dem Lehrbuch für leichtsinnige Fehler zu

Aber es geht auch anders:Wann immer ein Grundstück,ein Haus oder eine Wohnung erstanden werden soll,geben die 450 österreichischen Notare professionelle Hilfestellung. Dennoch wird oft am falschen Platz gespart. Und Möglichkeiten,etwas falsch zu machen,gibt es wie Sand am Meer.

Der tragische Fall von Petra und

Wenn es um Ihr Geld geht,kennen Notare nämlich keinen Spaß. Im April 1997 wurde die Notartreuhandbank gegründet,um die einem Notar anvertrauten Treuhandgelder zu verwahren. Alle Notare sind verpflichtet,Treuhandschaften ab einem Betrag von 10.000,— € über die Treuhandbank abzuwickeln. Der Versicherungsschutz für den Klien-

44 Klipp November 2002 Der Notar
hans-sachs-gasse 3 8010 graz telefon:0316/813100 telefax:0316/813100-7 e-mail:notariat@notare-ffk.at www.notare-ffk.at DER NOTAR das team für ihre rechtssicherheit

ten beträgt dabei 7.267.283,42 €, das entspricht 100 Millionen ATS,pro Geschäftsfall. Für die Treuhandbank selbst bürgen deren Miteigentümer,die Raiffeisen Zentralbank und die Bank Austria.

Die Zeiten,in denen man derart wichtige Geschäfte per Handschlag abwickeln konnte,sind eben vorbei. Unterschriften müssen beglaubigt,Grundbuchauszüge vorgelegt werden. Auch die Frage etwa,ob eine Flächenwidmungs- und Bebauungsmöglichkeit besteht,muss abgeklärt werden. Fragen über Fragen. Natürlich wird der Notar seine Leistungen verrechnen,wenngleich zu erwähnen ist,dass die erste Rechtsauskunft immer gratis ist.Allerdings wird sich die Investition mehr als rechnen,denn der Notar formuliert ja nicht nur den Vertragstext und überwacht seine Unterzeichnung,er kümmert sich auch um alle Eintragungen im Grundbuch und bewahrt als Treuhänder den Kaufpreis sicher auf. Darüber hinaus bietet er umfangreiche Beratungsleistungen an,etwa zum Thema Steuer oder Wohnbauförderung. Und er hat auch in punkto Bauverhandlungen und Nachbarschaftsrechte immer einen Rat parat. Eines ist jedenfalls fix:Wer bei Immobilien-Geschäften noch immer auf den „Handschlag unter Männern“ vertraut,wird einen Grund bekommen. Wenn schon nicht,um darauf zu bauen,so zumindest einen zum Weinen. ■

DR. WALTER PISK

Öffentlicher Notar

GrazerStraße 7

A-8350 Fehring

Tel:.................03155/5106

Fax:............03155/5106-16

Mobil:..........0664/3356520

e-mail:.....notarpisk@aon.at

homepage:.www.notarpisk.at IHR

Ein Blick in die Räumlichkeiten eines Notariates ...

Oft wurde erwähnt, welche Aufgaben ein Notar hat, was ein Notar macht usw. Doch wo arbeitet er? Das Bild einer modrigen Kanzlei, in der ein schwerer Eichentisch steht und ein Notar dahintersitzt und auf seine Klienten wartet, ist schon lang passé. Wir haben eine Kanzlei stellvertretend für alle herausgenommen und einmal nachgesehen, wie es dort aussieht.

Das Notariat Dr. Walter Pisk in Fehring ist mit 01.10.2002 in neu adaptierte Räumlichkeiten in die

GrazerStraße 7, 8350 Fehring

übersiedelt. Das Notariat Dr. Pisk steht seinen Freunden und Partnern somit ab sofort mit dem gewohnten Team, neuem Elan und in einem noch zeitgemäßeren Ambiente für notarielle Dienstleistungen jeglicher Art wiederum gerne zur Verfügung.

45 Klipp November 2002 Der Notar
NOT@R
Der freundliche Eingangsbereich lässt bei den Klienten sofort das Gefühl von Vertrautheit aufkommen Ein Besprechungsraum gehört zum guten Ton Ein wohlsortierter Bücherschrank ist für gewissenhaftes Arbeiten unverzichtbar Auch an die kleinsten Klienten wird gedacht! Moderne Bürosysteme erleichtern die tägliche Arbeit

In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist

Auch unter diesem Motto sehen die steirischen Notare und Notariatskandidaten ihren Beruf. Es gibt nicht nur eine Vielzahl von ambitionierten Hobbysportlern in ihren Reihen, sondern auch einige, die Höchstleistungen als Spitzensportler vollbracht haben. Ihnen waren die Leistungen im Sport genauso wichtig wie jene im Beruf. Die damit verbundene Doppelbelastung erforderte von ihnen zwar doppelten Einsatz, war aber auch durch einen ebensolchen Erfolg gekrönt.

Dr. Bernd Fürnschuß war beispielsweise Jugendmeister im Geräteturnen,österreichischer Meister am Barren sowie Olympiateilnehmer bei den olympischen Spielen 1972 in München und ist heute Notar in Graz.

Dr.Wolfgang Erhart,heute Notar in Schladming,ist bekannt durch seine Weltbestleistungen im Triathlon und Extremsport seit den späten 80er-Jahren. 1988 Hawai Ironman (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad,42 km Lauf); 1989

Staatsmeister Triathlon IronmanDistanz; 1990,1991,1993 und 1994 Sieg Dreifachtriathlon Grenoble,(12 km Schwimmen,540 km Rad,126 km Lauf); 1992

Sieg Doppeltriathlon Colmar; 1994,1995 2. Platz und 1996

Sieg 24-h-Lauf Wörschach 236 km; 1998 Sieg Furnace Creek

830 km Radrennen durch Death Valley,USA,Kalifornien; 1999 Sieg Radrennen-TrondheimOslo 540 km am Tandem mit Gattin Petra.

Mag. Kurt Temm,Notarsubstitut in der Kanzlei seines Vaters Dr. Kurt Temm in Pöllau bei Hartberg,war als Fußballer erfolgreich und bestritt in den Jahren von 1987 bis 1997 mehr als 200 Bundesligaspiele für die Vereine Sturm,GAK und Admira Wacker und wurde zweimal in die österreichische Nationalmannschaft einberufen.

Auch sein Bruder Mag. Michael Temm,Notariatskandidat in Graz in der Kanzlei Dr. Perscha, wurde als Fußballer mehrfach in sämtliche österreichische Nachwuchsnationalmannschaften einberufen und war in der Zeit von

1994 bis 2000 Kaderspieler der Kampfmannschaften vonAustria Wien,GAK und Sturm in der erfolgreichen Osim-Ära.

Ihnen allen ist gemeinsam,dass sie es mit Willensstärke,Durchhaltevermögen,Konsequenz,Beständigkeit und dem richtigen Zeitmanagement geschafft haben,ihre persönliche Leistungsfähigkeit in Sport und Beruf auf dem erforderlichen hohen Niveau zu halten.Auch wenn es für sie dann nicht leicht war,ihre sportlichen Karriere,die jahrelang zum Lebensinhalt gehörte, aufzugeben,haben sie dennoch den richtigen Zeitpunkt erkannt, sportlich zurückzuschalten,um sich ganz ihrem Beruf – dem Notariat – zu widmen. Die Notare und Notariatskandidaten haben aber nicht nur als Einzelsportler,sondern auch gemeinsame,mannschaftliche

sportliche Erfolge aufzuweisen. Seit den 80er-Jahren findet jährlich die Fußballeuropameisterschaft der Notare,initiert vom Grazer Notar Dr. Franz Leopold, statt,die bei einer Dauer von 4 Tagen im Meisterschaftsmodus mit acht teilnehmenden Nationen ausgetragen wird. Die österreichische Fußballnationalmannschaft der Notare,der aus der Steiermark Mag. Johannes Koren,Dr. Franz Leopold,MMag. Dr. Christian Reich,Mag. Roland Reich,Mag. Kurt Temm und Mag. Michael Temm angehören,errang in diesem Jahr in Padua zum zweiten Mal den Europameistertitel,wobei alle 7 Spiele gewonnen werden konnten und womit auch der Wanderpokal aufgrund des 2. Titels hintereinander endgültig bei den österreichischen Notaren verblieben ist. ■

46 Klipp November 2002 Der Notar
Mag. Kurt Temm in voller Aktion.
IHR NOTAR öffentlicher Notar
Karl Homma Südtiroler Platz 7 8020 Graz Tel: 0316/713281 Fax: 0316/713044 e-mail: notar.homma@netway.at
Dr. Dieter Kinzer Öffentlicher Notar
Max Kleinoscheggasse 2 8680 Mürzzuschlag
Dr.

Wussten Sie schon, daß die Notare in Österreich ein hochsicheres elektronisches Urkundenarchiv geschaffen haben und per Mausklick nicht nur Zugriff auf die Grundbuch- und Firmenbuchdatenbank, die digitale Katastermappe und die Ediktsdatei haben, sondern online auch mit dem Österreichischen Zentralen Testamentsregister, dem notariellen Treuhandregister und der Notartreuhandbank verbunden sind?

Die Notare haben sich als klienten- und qualitätsorientierte moderne Rechtsdienstleister etabliert.

Dies zeigt sich nicht zuletzt auch an ihrer innovativen Entwicklungstätigkeit im elektronischen Bereich und ihrer Teilnahme am e-Government.

Mit der Schaffung des Zentralen Testamentsregisters wurde die Möglichkeit eröffnet,letztwillige Verfügungen und Erbund/oder Pflichtteilsverzichte zu registrieren,um dadurch ihre Auffindbarkeit in einem konkreten Verlassenschaftsverfahren zu gewährleisten.

Das notarielle Treuhandregister wurde ins Leben gerufen,um von Notaren übernommene Treuhandschaften elektronisch zu erfassen. Die Registrierung ist

Notare und der Cyberspace

– im Interesse des Klienten –verpflichtend und bietet diesem einen erhöhten Versicherungsschutz. Dieser Vorteil für den Konsumenten wird ergänzt durch die Überwachung der Abwicklung notarieller Treuhandschaften durch die Notariatskammer und wurde,um noch mehr Sicherheit garantieren zu können,durch die Gründung der vollelektronisch ausgestatteten Notartreuhandbank (NTB) weiter ausgebaut. Für jeden Treuhandauftrag wird bei der NTB ein eigenes Konto eröffnet,über das ausschließlich Ihr Notar oder dessen Substitut verfügungsberechtigt ist. Die Treugeber werden bei jederVerfügung über das Konto automatisch schriftlich verständigt,der Geldfluss bleibt transparent,jeder Zahlungsausgang kontrollierbar,lückenlose Information ist gewährleistet. Der Versicherungsschutz beträgt rund 7,267 Millionen Euro pro Treuhandauftrag.

Im Rahmen der Selbstberechnung der Grunderwerbssteuer, der Schenkungssteuer und der Gesellschaftssteuer werden Daten durch den Notar via „FinanzOnline“ elektronisch übermittelt, wodurch nicht nur das Gebührenfinanzamt entlastet,sondern insbesondere auch die Durchführung von Rechtsge-

Dr. Helmut LENK

Dr. Herbert SEELIG

Öffentliche Notare

Telefon: 03142/23 8 91-0

Fax: 03142/23 8 91-40

Hauptplatz 34 8570 Voitsberg

schäften im Grundbuch bzw. Firmenbuch wesentlich beschleunigt wird. Mit dem Aufbau weiterer elektronischer Register und vor al-

Verschwiegenheitspflicht sowie dem Schutz vor Datenverlust, vor unbefugten Veränderungen und vor unberechtigten Zugriffen. Und wenn es nach den Not-

lem mit der Entwicklung des Urkundenarchivs („CyberDOC“), in dem alle seit 01.01.2000 errichteten notariellen Urkunden elektronisch verschlüsselt gespeichert werden,wird dem „elektronischen Zeitalter“ weiter Rechnung getragen. Dieses Urkundenarchiv soll vorhandene Papierarchive ersetzen,auch für die sichere Archivierung von Privaturkunden zugänglich sein und – durch Einsatz modernster Sicherheitstechnologie – eine zuverlässige Basis für e-Government schaffen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei,wie bei allen elektronischen Anwendungen, auf der Wahrung der notariellen

aren geht,könnte Ihnen auch das unliebsame Suchen nach Dokumenten vor Behördenwegen in Zukunft erspart bleiben,da im Rahmen von „CyberDOC“ eine „Doku-Box“ zur Speicherung persönlicher Urkunden entwickelt werden soll. Die Urkunden würden elektronisch sicher archiviert und könnten bei Bedarf Behörden elektronisch zur Einsichtnahme zur Verfügung gestellt werden. Ob wir das mit der „Doku Box“ den Anwälten verraten,sei dahingestellt. Die Idee kam mir aufgrund der Ankündigung der „Doku Box“ in der Presse (Artikel verfügbar). ■

Dr.Philipp Schindelka

Tel:03682/22 449

Mobil:0664/420 70 02

Fax:03682/24 17 0

E-Mail:philipp.schindelka@notar.at

A-8952 Irdning Hauptplatz 51

47 Klipp November 2002
D ER N OTAR
Öffentlicher Notar
D ER N OTAR

Das neue Wohnungseigentumsgesetz

Das am 1. 7. 2002 in Kraft getretene WEG 2002 hat als wesentliche Neuerung gebracht, dass zwei Personen, die nicht miteinander verheiratet sind, nunmehr gemeinsam Wohnungseigentum erwerben können. Das bedeutet, dass vor allem Lebensgefährten, egal ob gleich- oder verschiedengeschlechtlich, seit Juli des heurigen Jahres eine Eigentumswohnung gemeinsam anschaffen und besitzen können. Wenngleich der Gesetzgeber damit auf das lang eingeforderte Bedürfnis reagiert hat, Lebensgefährten mit Verheirateten gleichzustellen, so ist er mit der gesetzlichen Lösung weit über diesen Ansatz hinausgegangen, indem nun beispielsweise Vater und Sohn, Bruder und Schwester oder auch zwei nicht miteinander verwandte Personen gemeinsame Wohnungseigentümer werden können, etwa zwei Studenten, die an ihrem Studienort gemeinsam eine Wohnung kaufen.

Mehr als zwei Personen können hingegen nicht gemeinsame Eigentümer einer Wohnung sein. Für diesen Fall besteht (noch immer) nur die Möglichkeit,eine Gesellschaft zu gründen,welche die Wohnung als Eigentümerin erwirbt und an der die „Partner“ als Gesellschafter beteiligt sind.

Für uns Notare hat die bestehende Neuerung eine Reihe neuer Herausforderungen mit sich gebracht. Man denke nur daran, dass bei der Trennung einer Lebensgemeinschaft oder der Auflösung einer sonstigen Wohnungseigentümerpartnerschaft kein Verfahren wie bei der Ehescheidung vorgesehen ist,wel-

ches zu einer gerichtlichen Aufteilung der gemeinsamen Wohnung bzw. zu einer gerichtlichen Auflösung der Wohnungseigentümerpartnerschaft führt. Im schlimmsten Fall bedarf es einer Teilungsklage und der Zwangsversteigerung der gemeinsamen Wohnung mit anschließender Aufteilung des Versteigerungser-

löses. Demgemäß sind vernünftige Lösungen für den Trennungsfall schon bei der Begründung

Hoher Markt 3

8600 Bruck an der Mur

Telefon 03862/51430

Telefax 03862/56069

abtretungsverträge . adoptionsverträge . bauträgerverträge . beglaubigungen . beratungen . dienstbarkeitsbestellungsverträge . ehepakte . erbverträge . gesellschaftsverträge . kaufverträge . lebenszeugnisse . mietverträge . pachtverträge . privatstiftungen . protokolle . realteilungsverträge . rechtsauskünfte . schenkungsverträge . testamente . übergabsverträge . umgründungen . verlassenschaften . wohnungseigentum

und und und ...

48 Klipp November 2002 Der Notar
Frau Dr. Helga Kaiser und Herr Dr. Roland Bonora, beide Notare in Bruck an der Mur, beraten mit ihrem Substituten, Herrn Mag. Wolfgang Stütz und Team in sämtlichen Rechtsangelegenheiten, insbesondere Vertrags-, Grundbuchs- und Gesellschaftsrecht sowie Verlassenschaftsangelegenheiten. Notariat Dr. Helga Kaiser & Dr. Roland Bonora
D ER N OTAR Öffentlicher Notar Dr. Werner Perscha & Partner Raubergasse 20,8010 Graz Tel 0316/ 81 00 44-0,Fax DW 8

einer Wohnungseigentümerpartnerschaft zu vereinbaren,wofür Ihr Notar mit aller Kreativität zur

Verfügung steht.

Man denke aber auch an den Fall,dass ein Wohnungseigentumspartner verstirbt,ohne dass bei Lebzeiten eine Vereinbarung getroffen worden wäre,was mit seinem Anteil an der Eigentumswohnung in diesem Fall zu geschehen habe. Das Gesetz sieht vor, dass der überlebende Partner den Anteil des Verstorbenen übernimmt und den Wert dieses Anteiles,somit den Wert der halben Eigentumswohnung,an die Verlassenschaft und auf diese Weise an die Erben des Verstorbenen auszahlt. Dient die Wohnung dem überlebenden Partner zur Befriedigung seines dringenden Wohnbedürfnisses,sind nur mehr allfällige Ansprüche

Pflichtteilsberechtigter zu berücksichtigen. Diese gesetzliche Lösung begünstigt den überlebenden Wohnungseigentumspartner,der gegebenenfalls weniger als den halben Wert der Eigentumswohnung für den Anteil des Verstorbenen aufwenden muss. Das mag in einem Fall wünschenswert sein,im anderen Fall jedoch nicht - man denke an das oben angeführte Beispiel,wo

zwei Studenten eine gemeinsame Eigentumswohnung kaufen. Welche wechselseitigen Ansprüche im Falle des Ablebens eines Wohnungseigentumspartners bestehen könnten und welche vom Gesetz abweichende Vorkehrungen getroffen werden können, weiß Ihr Notar. Neben dem gemeinsamen Wohnungseigentum für Nichtverheiratete sind zahlreiche,zum Teil weniger bedeutsame Änderungen des Wohnungseigentumsrechtes in Kraft getreten. Zu erwähnen wäre,dass nunmehr selbständiges Wohnungseigentum an KFZ-Abstellplätzen begründet werden kann. Bisher war Eigentum an einem KFZ-Abstellplatz nur im Zusammenhang mit einer Eigentumswohnung möglich.

Einiges,was neu ist,betrifft Hausverwalter. So kann ein Verwaltungsvertrag statt auf bisher fünf nur mehr auf drei Jahre befristet werden. Darüber hinaus besteht grundsätzlich die Verpflichtung,nunmehr alle zwei Jahre eine Eigentümerversammlung einzuberufen.

Wer künftig den Kauf einer Eigentumswohnung beabsichtigt, sei schließlich gewarnt:BestimmteVereinbarungen,die bisher ins Grundbuch eingetragen werden mussten,sind nun ohne diese Eintragung für jeden Erwerber einer Eigentumswohnung voll wirksam,z. B. Benützungsregelungen für allgemeine Teile der Liegenschaft,abweichende Betriebskosten-Aufteilungsschlüssel oder abweichende Abrechnungsperioden. Empfohlen sei daher,beim Kauf einer Eigentumswohnung den Profi zu Rate zu ziehen. Dafür steht Ihr Notar zu IhrerVerfügung. ■

Dr. Bernard Haberer

öffentlicher Notar

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Tel.:03842/42 723

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49 Klipp November 2002 Der Notar
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PreisgekrönteGrazerSoftware

Ob man via Computer in Meyers Lexikon,im Duden oder im „Brockhaus multimedial“ nachschlägt - die Software ist vom Institut für HyperMedia-Systeme der Forschungsgesellschaft

JOANNEUM RESEARCH entwickelt worden. Denn Univ.Prof. Dr. Hermann Maurer und sein Team befassen sich speziell mit leicht bedienbaren Informations- und Kommunikationssy-

stemen,die neben Text und Bildern auch Ton,Sprache und Bewegtgraphik verknüpfen. Die bei JOANNEUM RESEARCH entwickelte Software hat nun auf der Frankfurter Buchmesse gleich in zwei Kategorien die „Gigamaus 2002“ gewonnen. Mit diesem Preis zeichnet die renommierte Zeitschrift „Eltern for family“ in Kooperation mit Hewlett Packard empfehlenswerte Softwareangebote für Kinder,Jugendliche und die ganze Familie aus.

Der Softwarepreis erging für die e-Wörterbücher als Reihe und für das beste Nachschlagewerk an die bei Langenscheidt verlegten e-Taschenwörterbücher. Eine weitere Auszeichnung gab es für den „Brockhaus multimedial 2003 premium“ als bestes Nachschlagwerk in der Kategorie Familie. ■

Die TeilnehmerInnen an den „Mariazeller Gesprächen" verabschieden eine Resolution: Bis nach Mitternacht beteiligten sich engagierte TeilnehmerInnen an den heuer erstmals durchgeführten „Mariazeller Gesprächen“ zum Thema Ethik in der Forschung an der Formulierung einer gemeinsamen Resolution. So sollen ethische Fragen im Rahmen jeder Aus- und Weiterbildung behandelt und dies auchindenLehrplänenverankert werden. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde ist in der Bundesverfassung deutlich zu dekla-

LH-Stv. DI Leopold Schöggl bei der Eröffnung der „Mariazeller Gespräche“: „Mir geht es darum, den Blick auf den Menschen nicht zu verlieren, der –bei allem technischen Fortschritt –im Mittelpunkt zu stehen hat.“

rieren. Einen Appell richten die TeilnehmerInnen auch an die Forschung:Die WissenschafterInnen sollten die Freiheit der Forschung nutzen,bewusst nach ethisch unbedenklichen Alternativen zur verbrauchenden Embryonenforschung zu suchen.

Der Initiator der von der JOANNEUM RESEARCH organisierten Tagung,LH-Stv. DI Leopold Schöggl,betonte,dass er sich bemühen werde,jährlich eine derartige Veranstaltung in Mariazell durchzuführen:„Mariazell hat die richtige Atmosphäre,um über solche Fragen nachzudenken.“

50 Klipp November 2002 Der Notar
Mehr Ethik im Unterricht

Nach dem Abschluss meiner Ausbildung zur med.-techn. Analytikerin war für mich klar,möglichst viel Erfahrung zu sammeln,auch imAusland. Mein Einstieg in die Berufswelt war eine Forschungsstelle am Institut für Pathologie in Graz und am Institut für Limnologie in Mondsee. Es war eine tolle Zeit,doch die Idee,mit einer Entwicklungshilfeorganisation in die Ferne zu ziehen,ließ mich nicht los. So sammelte ich mit Hilfe des World-Wide-Web viele Informationen und bewarb mich bei einigen Organisationen. Resultat war eine Einladung zu einem Informationsabend von „Ärzte ohne Grenzen“. Danach überschlugen sich die Ereignisse.

Wenige Wochen später saß ich bereits in ei-

Ausgerechnet Sibirien!

Heute ist Heike Heckermann als Medizinisch-Technische Analytikerin für die steirische Krankenanstaltengesellschaft tätig. Das war nicht immer so. Vor einem Jahr kämpfte sie für „Ärzte ohne Grenzen” gegen die grassierende Tuberkulose in einem russischen Gulag*

nem Vorbereitungsseminar für so genannte „first missions“ in Genf und machte einen 7wöchigen Kurs für Entwicklungshilfe und Tropenmedizin in Heidelberg. Auf dem Heimweg nach Österreich erreichte mich die Nachricht,dass es bereits ein Angebot für mich gibt. Auf die Freude folgte der Schock, als mir der Einsatzort mitgeteilt wurde:Sibirien! Bilder von Einöde,Schnee und Eis,gepaart mit Einsamkeit huschten durch meinen Kopf. In der ersten Aufregung wollte ich sofort absagen,und doch gab es etwas Anziehendes,Faszinierendes,etwas Abenteuerliches. Und das Projekt klang ausgesprochen

interessant. „Kontrolle der Tuberkulose in russischen Gefängnissen.“ Ich sagte zu.

Kolonie – 20 Personen in einer feuchten

Zelle

Oktober 2001 machte ich mich auf den Weg. Zuerst nach Belgien,wo ich mein Briefing und ein zweiwöchiges Training am Institut für Tropenmedizin in Antwerpen erhielt, dann weiter nach Moskau. Nach den ersten Erfahrungsberichten war ich mir nicht mehr so ganz sicher,ob ich dieser Aufgabe

gewachsen wäre.Aber ich war bereits mitten drin. Zwei Tage später landete ich in Kemerovo,der Hauptstadt der Kuzbass- oder Kemerovoregion. Zum Schlafen kam ich nicht, denn schon zwei Stunden später ging es in einer dreieinhalbstündigen Fahrt nach Mariinsk (eine Basis in Sibirien). Mariinsk ist ein sibirisches Dorf,wie man es sich vorstellt: Alles schmutzig,verwahrloste,vorbeispazierende Kinder. Der unwirtliche Zugang zu unserer Unterkunft und das Gefängnisflair waren einfach zu viel,wenn man seine Augen kaum noch offen halten konnte. Ich schlief wie ein Stein und am nächsten Tag

51 Klipp November 2002
Hintergrund
Kein Zweifel über militärisches Umfeld *Der Abdruck dieses Artikels erfolgt mit dankenswerter Genehmigung der Zeitschrift “G´sund”,der Mitarbeiterzeitung der Steirischen Krankenanstalten Gesellschaft (KAGes).

sah dann alles schon viel besser aus.

Schließlich traf ich in Novokuznetsk,meinem eigentlichen Einsatzort,ein. Novokuznetsk ist ganz anders als Mariinsk:eine Stadt mit rund 600.000 Einwohnern,deren Großteil der Bevölkerung von Kohlebergbau und Metallindustrie lebt. Ich selbst war in einer netten Wohnung, gemeinsam mit der in unserem Team arbeitenden Krankenschwester,untergebracht. Jeden

oder Alkohol- und Drogenabhängige. Unterschiedlich ist auch die Unterbringung der Sträflinge. Die mit Abstand schlimmsten Zustände herrschen in den Untersuchungsgefängnissen (SIZO genannt),in denen auch Unschuldige bis zu sechs Monate auf ihre Gerichtsverhandlung warten. Bis zu zwanzig Personen leben gemeinsam in einer dunklen, feuchten Zelle,mit einem offenen Loch als Toilette. Die opti-

Konversationen ermöglichte,Telefonate führte und Briefe übersetzte, wäre das nicht möglich gewesen. Dennoch lernt man schnell das Wichtigste,wie Lebensmittel selbst zu kaufen,Zahlen u.s.w.,denn Selbstbedienungsläden sind dort sehr rar,das bedeutet,man muss schon wissen,was man kaufen will,und bemüht sich daher um eine richtigeAussprache. Was mich viel Mühe kostete,war,das Vertrauen und den Respekt des in den Kolonien arbeitenden Personals zu gewinnen. Die Russen sind ein stolzes Volk und versuchen möglichst viel für sich selbst herauszuquetschen, nicht immer mit rechten Mitteln.

Auf 100.000 Einwohner kommen 1.000 Häftlinge

an den Häusern sprachen für sich.

Tag „watschelten“ wir auf zentimeterdickem Eis zehn Minuten ins Büro. Von dort ging’s mit dem Geländewägen zu den Kolonien. Das sind Strafanstalten,in denen von den Insassen Arbeit verrichtet wird. Davon gibt es mehrere Kategorien,von offenen Kolonien mit leichtem „Regime“ bis zu strengen,je nach Straftat,für Frauen,Kinder

male Brutstätte für Tuberkelbazillen. So werden schon vor dem Urteilsspruch viele mit dem Tod bestraft oder verschleppen ihre Krankheit in die gesamte Region.

Ich betreute gemeinsam mit meinen Kollegen neun Kolonien und ein Untersuchungsgefängnis im südlichenTeil der KemerovoRegion. Ohne meine mich ständig begleitende Übersetzerin,die

Wir hatten strenge Sicherheitsbestimmungen einzuhalten. So durften wir bei Dunkelheit nicht allein das Haus verlassen,nie mit einem Auto fahren,nie die Türe öffnen. Schließlich ist die gesamte Region eine Ansammlung von Gefängniskolonien:auf 100.000 Einwohner kommen 1000 Häftlinge. Viele obdachlose Erwachsene und auch Kinder versuchen,sich während der kalten Wintertage an den rauchenden Kanaldeckeln zu wärmen und Geld zu erbetteln.

Die dicken Stahltüren

Tuberkulose,eine bei uns sehr seltene Krankheit,ist in dieser Region eine der Haupttodesursachen. Die Inzidenz von Tuberkulose im Strafvollzugssystem der Kuzbass-Region wurde auf 7.000 Fälle von 100.000 pro Jahr geschätzt,das sind 50-mal mehr als in der zivilen Bevölkerung. Hohe Arbeitslosigkeit,schlechte Gesundheitsversorgung,Alkohol- und Drogenmissbrauch sind sehr verbreitet und die meisten Straftäter kommen aus den untersten sozialen Schichten. Sie bieten durch Mangelernährung und das daraus resultierende geschwächte Immunsystem eine gute Angriffsfläche für sämtliche Krankheiten,so auch für

52 Klipp November 2002
Heckermann bei der Bestandskontrolle Heike Eckermann und das Gesundheitsteam der Strafkolonie Gezeichnete Schaubilder sollten Bewusstseinsbildung bewirken

Tuberkulose.

Vieles improvisiert

Meine Feuertaufe hatte ich gleich in der ersten Woche,denn da verlor das bakteriologische Labor,das für die Kulturen und Medikamentenaustestung sowie für die Verlaufskontrollen zuständig ist,durch starke Stromschwankungen,die den Thermostaten ruinierten,die Arbeit von zwei Monaten! Ein schlimmer Rückschlag für das stets überlastete Labor und die wartenden Patienten. Die Kolonien haben kein Geld für teure Reparaturen,und so wird alles immer nur provisorisch zusammengeflickt,bis es total zusammenbricht.

Eine „Herausforderung“ war die Zusammenarbeit mit den militärischen Autoritäten und der Versuch,die stark gesetzlich normierten Behandlungsvorschriften durch patientengerechtere zu ersetzen:Aber wie kann man ein unmotiviertes,schlecht bezahltes Personal für die Arbeit interessieren? Meine Aufgabe war es u.a.,ein flächendeckendes Screening in allen Kolonien zu gewährleisten,Auffrischungskurse für neue Mitarbeiter zu organisieren,Verlaufskontrolle von therapierten

Patienten zu ermöglichen und zu optimieren,Supervision von der Probengewinnung bis zum Befund durchzuführen oder die Versorgung mit Materialien und Chemikalien sicherzustellen. Ich verbrachte vier Tage pro Woche in den einzelnen Kolonien, meist jedoch in Kolonie 16,denn diese hatte ein großes Hospital integriert. Es warteten täglich neue Überraschungen auf mich,oft solche,bei denen man nur den Kopf schütteln kann.

Warmer Winter mit minus 40°

Die Monate bis zum Ende meines Einsatzes vergingen langsam,ich hatte aber nie Angst vor einer Ansteckung. Wir schützten uns durch das Tragen spezieller Masken,zu dem wir auch das Personal in den Kolonien ermutigten,mit geringem Erfolg. Da ich die Wintermonate dort verbrachte, bevorzugten wir meist unser geheiztes

Wohnzimmer und unseren Videorecorder, obwohl ich doch einen warmen sibirischen Winter mit –40°C erwischt hatte. Mit der Schnee- und Eisschmelze im Frühjahr kamen die Wassermassen,aber auch angenehmere Temperaturen,die uns zu Spaziergängen mit ersten wärmenden Sonnenstrahlen verlockten.

Bei so viel Elend weiß man natürlich nicht, ob man durch seine Arbeit wirklich helfen konnte. Persönlich habe ich sicherlich viel dazugelernt und bin dankbar für die Erfahrungen,die positiven wie auch die negativen. ■

53 Klipp November 2002
Auch so kann ein Labor aussehen

Ein kleines Licht in der Dunkelheit des Abends und danach die Konturen der Kapelle. Da vorne sollte das Haus Sulz 90 sein. Die Tür geht auf,ich betrete den Raum und viele Augen starren mich neugierig an. Ohne eine Frage führt man mich in die Küche. Und da sitzen sie – Angela und Anton Heilinger. Der Raum ist zu klein für alle fünf Kinder mit ihren Familien,die heute auch

da sind. Auf dem ersten Blick wirkt alles chaotisch. Auf dem Boden liegen unzählige Schachteln mit ... es lässt sich nicht genau beschreiben.

Ach ja,ich möchte etwas über die Geschichte der Kapelle erfahren. Die Augen des Ehepaares leuchten auf. Vor Jahren hat

es das Schicksal mit ihnen nicht sehr gut gemeint und sie haben dem „Herrn“ versprochen: „Wenn er hilft diese Krise zu überstehen,bekommt er als Dank ein schönes Zuhause im Hof“. Gott hat seineArbeit getan – und die Heilingers die ihre. Konsequent und ohne zu zögern haben sie 1999 mit dem Bau begonnen. Das beste Material war gerade gut genug. Der Boden und der Altar sind aus Marmor. Die Grotte musste etwas Besonderes sein und zwar aus Sölkermarmor. Die Steine haben die beiden selbst ausgelesen und nach St. Margarethen gebracht. Die Lourdes-Mutter-Gottes und den Heiligen Josef haben sie von den Dominikanerinnen in Gleisdorf bekommen – verwittert,farblos,kaum zu erkennen. Die Winternächte hat Angela damit verbracht die Skulpturen zu vervollständigen und sie anschlie-

Die stillen Engel Die stillen Engel

ßend mit wunderschönen,leuchtenden Farben zu bemalen. Von all dem hat sie keineAhnung gehabt. „Gott hat meine Hand geführt“,sagt sie. Am 26. 8. 2001 war die Einweihung. Heute ist die Kapelle eine vielbesuchte Sehenswürdigkeit,die nicht nur den Leuten aus der Gegend zur Verfügung steht,sondern auch im Ausflugsprogramm einiger Reiseveranstalter vorgesehen ist.

Die Glocke wiegt 65 kg,wurde in Slowenien gegossen und wird voll elektronisch gesteuert,„damit sie auch in unserer Abwesenheit drei mal täglich an Gott erinnert“.

Apropos Abwesenheit – „Na ja, seit zehn Jahren fahren wir,zuerst jeden Samstag und jetzt ein-

mal im Monat nach Zagreb mit Spenden für die Flüchtlinge dort“. Insgesamt 173 Fahrten mit LKWs voll mit haltbaren Nahrungsmitteln,Bekleidung,Geschirr usw. Im Frühjahr 1992,in der Gebetsgruppe in Gleisdorf wurde ein Hilferuf erhört. Die Familie Heilinger hat sofort die Idee,den Plan und die Umsetzung zu ihrer wichtigsten Lebensaufgabe gemacht. In zwei Tagen wurden Unmengen an Saatkartoffeln und Lebensmittel gesammelt und ein Freund,Gerhard Orthaber,ist mit seinem LKW nach Zagreb gefahren. Er hat einige Caritas-Stationen besucht und sein Herz hat sich für das Kloster Christ König entschieden. So ist eine Beziehung

entstanden,die nie an Stärke verloren hat. 1992/93 lebten in dieser Pfarre auf kleinstem Raum ca. 15.000 Flüchtlinge – Kinder, Frauen – alte Menschen undVerletzte. Zehn Jahre lang bringen Angela und Anton LKWs nach Kroatien,voller Hoffnung,Wärme und Menschlichkeit. Heutzutage ist das Thema nicht mehr so aktuell. Das Sammeln wird immer schwieriger. Eine große Rolle dabei spielen die Helfer aus Birkfeld und Klagenfurt. Die Obstbauern aus der Gegend stellen die LKWs zur Verfügung. Der Haupttransporter kommt von der Tischlerei Knittelfelder, Gleisdorf. Zur Zeit fährt die Familie mit fünf,sechs LKWs zu den Bedürftigen. Es ist nicht

54 Klipp November 2002
von Kornelia Macher Antonia Heilinger: „Gott hat meine Hand geführt“ Familie Heilinger: „Als Dank ein schönes Zuhause für den ,Herrn‘“
F oto:Kolaric F oto:Kolaric

leicht sie aufzutreiben. Aus diesem Grund hat Anton Heilinger zwei

hat unzählige Erlebnisse,über die man ein Buch schreiben könnte:„Aber weiß du was lustig ist? Freitags holen wir Mehlspeisen und Brotreste bei Anker und Sorger ab. Bis Sonntag wird alles steinhart und stell’dir vor, die Menschen waschen das Schwarzbrot und backen es kurz auf. Es schmeckt himmlisch.“

ein herrliches Gefühl.“

Die Frau erzählt und lacht,und alle scherzen miteinander. Die Atmosphäre in diesem Haus kann man nur als lebensfroh und humorvoll bezeichnen.

Schrottfahrzeuge gekauft und nutzt jede freie Minute dafür,sie fahrtüchtig zu bekommen.

Das Haus der Familie ist zum Lager geworden. Die Nächte verbringt die fünffache Mutter mit Bügeln,Putzen und Ordnen der Spenden,die manchmal in furchtbarem Zustand kommen.

Ich möchte ein paar Geschichten hören aus den vielen Jahren bedingungsloser Hilfe. Angela weiß nicht,wo sie anfangen soll. Sie

Ihr Gesicht strahlt Güte aus. Sie lächelt mich an und erzählt weiter: „Vor einigen Jahren war der Winter sehr kalt. Das Kloster hat um Decken gebettet. Ich konnte aber keine auftreiben. Es war aussichtslos bis sich ein Bauer fand,der eine große Menge Schafwolle spendete – stinkend,dreckig,natürlich eben. Ich habe sofort die ganze Familie zusammengetrommelt und hab’s geschafft noch ein paar Leute dafür zu begeistern. Tage und Nächte haben wir geputzt,gewaschen,gekrempelt und anschließend die Wolle zu Steppdecken verarbeitet. Das war

Auf die Frage,ob sie eine offizielleAnerkennung bekommen haben,antwortet Angela bescheiden:„Das wäre zwar nett,aber es ist eine Nebensache. Den Dank und die Motivation weiter zu machen geben mir die leuchtenden Augen der Menschen in Zagreb. Anerkennung ist gut,Liebe ist alles.“

Diese Menschen werden nicht von Mitleid geleitet,sondern von Mitgefühl. Gott ist ihr einzigerArbeitgeber und ihr bester Mitarbeiter. Sie tun nur das,was sie tun müssen und zwar mit Leichtigkeit und Gelassenheit,die beneidenswert sind. Für sie ist es ein Privileg,andere zum Leben zu erwecken. Sie halten zusammen,sind glücklich,sie haben viel Freude und ein Wertesystem,das in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Stille Engel eben. ■

Für Spenden oder Hilfestellung: Angela und Anton Heilinger Sulz 90,8321 St. Margareten/r

Telefon:03112 8543

Intellektuelles Positionslicht im Arbeiterbad

Das Bad zurSonne in Graz waram vergangenen Freitag Veranstaltungsort des 41. Landestages des Steirischen bsa (Bundes sozialdemokratischerAkademikerInnen, Intellektuellerund KünstlerInnen), wobei Wolfgang Messnereinstimmig als Vorsitzenderwiedergewählt wurde. Im Anschluss fand eine öffentliche Enquete zum Thema „(K)ein Spiel: Ökonomie gegen Politik“ mit hochkarätigerBesetzung statt.

Vor 200 Gästen wies Wolfgang Messner auf folgende drei aktuellen Herausforderungen des bsa hin:

• Umbau Europas zu einer sozialen Union,

• Förderung von Chancengleichheit und Gerechtigkeit

• Gewährleistung eines offenen und chancengleichen Zugangs zur Bildung

„Wir müssen dafür sorgen,dass in unserer Gesellschaft humane,solidarische und sozialeWerte stets ihre Gültigkeit bewahren. Der Kampf um die Köpfe und Herzen der Menschen ist immer wieder neu zu gewinnen“,betonte Wolfgang Messner.

SPÖ-Landesgeschäftsführer Hans Marcher erörterte in seinem Referat schließlich die Inhalte und Positionen der SPÖ für die Nationalratswahl. „Faire Chancen für alle“ ist der Leitspruch der Sozialdemokratie. „Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen,dass nach dem 24. November in der Politik wieder der Mensch zählt – dafür steht die SPÖ mit ihremVorsitzendenAlfred Gusenbauer“,betonte Marcher. Bei der darauffolgenden Wahl des bsa-Führungsteams wurde Wolf-

gang Messner einstimmig als Vorsitzender des bsa Steiermark bestätigt. Dazu gratulierte ihm bei seiner Eröffnung der öffentlichen Enquete StRWalter Ferk auch herzlich und wies auch auf die Bedeutung des bsa für die Stadt Graz hin.

Den Schlusspunkt des 41. Landestages bildete eine Enquete unter dem Titel:„Ökonomie gegen Politik – Europäische Beziehungsmuster zwischen Kapital,Wirtschaft und Demokratie.“ Zu diesem von Presse-Redakteur Ernst Sittinger moderierten „Poolgespräch“ debattierten EU-Bereichssprecher und bsa-Vorsitzender NR Caspar Einem,SPÖ-Sozialsprecherin NRin Heidrun Silhavy und Landesrat Kurt Flecker über die wirtschaftlichen Zusammenhänge in der Steiermark,in Österreich und in Europa.

Wolfgang Messner, Ernst Sittinger, NRin Heidrun Silhavy und Stadtrat Walter Ferk F oto:bsa/philipp Muttergottes im Herrgottswinkel
55 Klipp November 2002 F oto:Kolaric
Angela Heilinger mit der kroatischen Empfangsschwester der Transporte
F oto:Kolaric

Wolfgang Ambros, der dieser Tage sein 30. Bühnenjubiläum feiert, hat es schonvorgeraumerZeitaufden Punkt gebracht: „Ajeder g’hert zu aner Minderheit, an jedem geht wos o – a jeder hot a Handicap. An jedem geht’s a so.“ Diese lapidare Grundwahrheit sollte bei allen Überlegungen im Zusammenhang mit „Behinderten“ vorausgeschickt werden – den Garantieschein dafür, reich, gesund und schön zu sein (oder zu bleiben), besitzt immer noch niemand. Weshalb eine vertiefte Auseinandersetzung mit einem Themenfeld, das allzu gern ins Abseits des „Problem anderer Leute“ geschoben wird, nicht schaden kann.

Bei Mobilität viel geschehen

Im urbanen Bereich hat sich in dieser Beziehung während der letzten Jahrzehnte zweifellos eine gewisse Sensibilisierung ergeben, wie auch die Beauftragte

Mehr gemeinsamer Lebensraum Unverkrampften Umgang lernen

für Behindertenfragen der Stadt Graz, Ursula Vennemann, bestätigt: „Noch vor zwanzig Jahren wäre die Erschließung des städtischen Verkehrsraumes für Behinderte als Utopie abgetan worden. In dieser Hinsicht hat Graz ohne Zweifel Pionierarbeit

geleistet, auch wenn sehr vieles noch eher schleppend abläuft, auch seitens der öffentlichen Verkehrsbetriebe. Aber immerhin – in der Behindertenpolitik muss man sich mit kleinen Erfolgen zufrieden geben, und vielleicht gilt in dieser Bezie-

hung mehr als anderswo, dass der Weg das Ziel ist. Das ideale Lösungsmodell gibt es wahrscheinlich nicht.“ Eine weitestgehend flächendeckende Versorgung mit entsprechenden Niederflur-Fahrzeugen und im Individualverkehrsbereich das

ausreichende Angebot an Behinderten-Parkplätzen allein kann nicht „State of the Arts“ bleiben – Mobilität bedeutet wesentlich mehr. „Im Zuge der Aktivitäten für 2003 wurde weitestgehend berücksichtigt, dass der Zugang zu Veranstaltungs-

Menschen
„Ein Angebot des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen“ 56 Klipp November 2002
Recht auf Arbeit ist Basis der Menschenwürde

orten auch Behinderten ermöglicht wird. Vergessen wurde allerdings darauf, dass auch die Kommunikation ein Element der Mobilität darstellt – Hilfen für Gehörlose oder -geschädigte oder Programmhefte und Kataloge in Braille-Schrift für Blinde wurden zwar angedacht, aber nie umgesetzt.“

Die optimierte Mobilität ist allerdings auch Anliegen eines hochspezialisierten Herstellerkreises, der ständig mit der Erarbeitung neuer Konzepte im Behindertenbereich beschäftigt ist. Der behindertengerecht ausgerüsteteFerrarischeint–wennauchbereits Realität – ein wenig exaltiert; im Segment der individuellen Fortbewegung werden heute von den führenden Anbietern wie Graf-Carello oder Paravan maßgeschneiderte Problemlösungen angeboten, welche unter den jeweils gegebenen Umständen als das Maß aller Dinge gesehen werden müssen.Ganzohne„Fremdhilfe“istsozialeMobilität für den Behinderten trotz aller technischen Fortschritte allerdings nicht immer

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Leben wie andere auch!

Mziert wird: 15 Menschen mit einer geistigen Beeinträchtigung wohnen weitgehend selbstständig in einer eigenen Wohnung. Früher hätten sie in einem Heim leben müssen. Jetzt unterstützen sie die mobilen Wohnbetreuerinnen bei der Haushaltsführung, bei Behördenwegen, bei der Gestaltung ihrer Freizeit und wenn es Probleme gibt.

Donat Schöffmann Geschäftsführer Lebenshilfe Graz und Umgebung - Voitsberg

enschen mit Lernschwierigkeiten – welchen Alters auch immer – wollen leben, arbeiten und wohnen wie andere auch. Im Rahmen der Abschlusstagung des internationalen Projektes „www.win – Wir vertreten uns selbst” in Graz haben Menschen mit Behinderung in einer richtungsweisenden Resolution in einfacher Sprache deutlich gemacht, worum es geht. Wir wollen: das Recht auf eine eigene Wohnung, das Recht, selbst entscheiden zu können, wo und mit wem wir wohnen wollen, das Recht, über die Freizeit selbst bestimmen zu können und diese nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, das Recht, einen Beruf zu erlernen, selbstständig zu arbeiten und eigenes Geld zu verdienen, das Recht auf eine eigene Pension ...

Dass „Leben wie andere auch” möglich ist, zeigt das Pilotprojekt „Wohnassistenz” der Lebenshilfe Graz und Umgebung - Voitsberg, welches seit mehreren Jahren vom Land Steiermark finan-

Dieses Beispiel zeigt eindrucksvoll, dass es möglich ist, Menschen mit Behinderung ihr Recht auf ein selbstbestimmtes, qualitätsvolles und ganz normales Leben zu ermöglichen, wenn die Rahmenbedingungen passen. Um Menschen mit Behinderung bedarfsgerecht begleiten zu können ist es notwendig, dass mit dem neuen Steiermärkischen Behindertengesetz auch neue Formen der Unterstützung von Menschen mit Behinderung rechtlich abgesichert werden. Die steirische Politik ist herausgefordert, hier richtig und rasch zu handeln.

Menschen mit Behinderung können leben, wohnen und arbeiten wie andere auch. Das wird Realität – wenn man sie lässt. Unser Auftrag als Lebenshilfe ist es, dabei ein guter und zuverlässiger Unterstützer zu sein. ❑

Klipp November 2002 57
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Menschen

möglich – in diese Bresche springen unter dem Sammeltitel „Unterwegs in Graz“ mobile Hilfsdienste der Caritas, der Lebenshilfe Graz/Graz Umgebung, des Projekts Alpha Nova und der „Brücke“. „Freizeitassistenz“ bietet körperlich Behinderten und Menschen mit Lernschwierigkeiten die Möglichkeit, die Freizeit individuell, aber mit persönlicher Unterstützung erfahrener Betreuer zu gestalten – der Begriff „Mobilität“ muss schließlich auch die geistige Beweglichkeit beinhalten...

Verwirklichung und Selbstbestimmung

„Niemand darf aufgrund seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Papier ist geduldig, eine leistungsorientierte, Kraft, Jugend und Gesundheit zum Fetisch erhebende Gesellschaft nicht. Der Begriff „Würde“ ist in diesem Kontext mit „Selbstwert“ gleichzusetzen. Selbstwert wiederum ist ohne weitest mögliche Selbstbestimmung nicht zu gewährleisten. „Anders als ich mich in der Welt vorfinde, kann ich nicht sein“, lautet ein Schlüsselsatz des behinderten Autors Fredi Saal, ein Satz, der auf den Punkt bringt, wie

sich der Behinderte in der Umwelt sehen soll und gesehen werden muss. Selbstbestimmung wiederum kann und darf sich nicht allein auf dieWohnsituation und auf weitestgehend selbständige Erledigung der Alltagsverrichtungen beschränken, Selbstbestimmung beinhaltet vor allem ein Grundrecht des Menschen: das Recht auf Arbeit.

„Beschäftigungstherapie ist ein hässliches Wort,“ so die ZweigstellenleiterinLiaKaiser,diefür 50 Schützlinge der Kreativwerkstätte Graz/St. Peter in der Nussbaumerstrasse verantwortlich zeichnet, „aber so steht es eben im Gesetz“. „Jugend am Werk“ ist seit 1948 (!) flächendeckend in der Steiermark vertreten und versucht erfolgreich, dieMärvom„Körbeflechtenfür Tschapperln“ endgültig der Vergangenheit zu überantworten.

„Uns geht’s nicht darum, dass unsere Klienten was tun, sondern WAS sie tun. Sicherlich sind die gesetzlichen Vorlagen bindend, schließlich finanziert sich unser Unternehmen in erster Linie nach den TagsatzRichtlinien, aber das Wesentliche bleibt in diesem Zusammenhang das Selbstbestimmungsrecht, der Wille des Kli-

enten, sich in einen Arbeitsprozess einzubringen. Die üblichen 40 Stunden sind in den seltensten Fällen drinnen, aber die Motivation und die Kreativitätsförderung sollten doch weit über wirtschaftliche Horizonte hinausgehen.“

Verschiedene Projekte setzen sich mit Menschenwürde in Bezug auf Behindertenarbeit in der Steiermark auseinander

„Jugend am Werk“ –diese Bezeichnung trifft nicht unbedingt den Kern der Zielklientel, das Durchschnittsalter liegt bei 30 Jahren. „Die Bezeichnung stammt noch aus der Gründungszeit der Institution, aus der Nachkriegszeit. Der Name blieb erhalten, die Konzepte passen sich der Zeit an.“ Gemeinsam mit einer Reihe von Institutionen versucht „Jugend am Werk“ in erster Linie, kreative Potenziale zu entdecken und frei zu setzen: Auf einem gänzlich anderen Weg wie vergleichbare Organisationen (Chance B, Team Styria, Lebenshilfe, ...) hat sich „Jugend am Werk“ keineswegs dem Konzept der Resozialisierung verschrieben, sondern versucht, Menschen mit schwersten Han-

dicaps mehr als die gesetzlich vorgeschriebene „Beschäftigungstherapie“ angedeihen zu lassen.

Darum noch einmal: Nicht WenigeshatsichzugunstendesBehinderten verändert. Wer wollte das ernsthaft in Frage stellen?! Nur eines, das existenziell Entscheidendste, lässt nach wir vor auf sich warten – die Umsetzung der dringlichen Hoffnung des Behinderten, als „richtiger“, unaustauschbarer und um seiner selbst geschätzter Mensch wie jeder andere Mitbürger in seinem für ihn ganz normalen „Sosein“ akzeptiert zu werden. So Autor Fredi Saal. Er möchte als autonomes Individuum seinen PlatzimDasein,wiejederandere auch, so befriedigend wie möglich ausfüllen.

Außer dem ebenso fraglos wie selbstverständlich vorausgesetzten Wohlbefinden des Behinderten unter „Seinesgleichen“ wird als weitere Legitimation für diese Einrichtungen gerne angeführt: Es befänden

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Bei Jugend am Werk gibt Kreativität den Rhythmus an

Die Mosaik GmbH ist eine private Organisation für Menschen mit Behinderung. Wir arbeiten mit einem ganzheitlichen Ansatz und entwickeln und realisieren Dienstleistungen für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. In Graz, GU und Deutschlandsberg wird interdisziplinäre Frühförderung und Familienbegleitung angeboten. Der Heilpädagogische Kindergarten stellt für Kinder ab dem 3. LJ aus Graz und GU verschiedene Möglichkeiten der Betreuung bereit.

Die Tageswerkstätten in Graz, Köflach und Deutschlandsberg richten sich mit ihren Angeboten an Menschen, die wegen ihrer Behinderung keinen Zugang zu beruflicher Ausbildung oder beruflicher Eingliederung haben.

Für Menschen, die ohne spezielle Maßnahmen kaum Chancen auf Arbeitsintegration hätten, soll durch das Projekt „Sprungbrett“ im Bezirk Deutschlandsberg der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Die Wohnangebote in Graz erstrecken sich von der Trainingswohnung bis zu Vollzeit betreutem Wohnen.

Das Ambulatorium für körper- und mehrfach behinderte Menschen in Graz bietet therapeutische Behandlung von Menschen mit unterschiedlichen Störungen in der motorischen und/oder geistigen Entwicklung

Neben dem Ambulatorium in Graz gibt es Therapiestellen in Bruck/Mur, Fürstenfeld und Weiz.

Ziel der Beratungsstelle „Die Bunte Rampe” ist es, Menschen mit Behinderung alle Informationen zu vermitteln, die für eine eigenständige Lebensführung notwendig sind.

Qualität hat bei Mosaik einen hohen Stellenwert. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse der Menschen mit einer Behinderung einzugehen, selbstbestimmtes Leben zuzulassen und zu fördern. Daher suchen und ebnen wir Wege, damit Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilhaben können – so wie andere Menschen auch. ❑

Umdenken ist angesagt

Im Gespräch mit Soziallandesrat Dr. Kurt Flecker

„Die Gesellschaft hat Behinderten gegenüber eine Verpflichtung. Selbstverständlich bin ich CharityAktivitäten gegenüber stets offen, das gesellschaftliche Problem besteht aber darin, dass eben nicht mit Almosen gearbeitet wird, sondern mit der entsprechenden Anerkennung und Wertschätzung. Diese verdienen auch unsere behinderten Mitmenschen. Die Grundrechte, auf die sich jeder Staatsbürger berufen kann, beschränken sich letztendlich nicht auf Kleidung, Wohnung und Nahrung, sondern gehen weiter. Vor allem das Recht auf Arbeit, auf menschenwürdige und anerkennenswerte Mitarbeit am sozialen Gefüge, muss gesichert werden. Hier ist ein Umdenken angesagt, man darf nicht vergessen, dass das derzeit gültige Behindertengesetz aus dem Jahre 1964 stammt.

Man darf diese Problematik nicht seelenlos behandeln, und sie auf die berühmtberüchtigte lange Bank schieben, weil ohnehin nur wenige Mitbürger betroffen seien. Im gesamten Umfeld besteht Handlungsbedarf, obwohl es äußerst innovationsfreudige und engagierte Institutionen gibt, die sich der Behindertenproblematik annehmen. Trotz aller Bemühungen ist es aber immer noch so, dass gerade in der Arbeitswelt Behinderten der Weg schwer gemacht wird. Um ihnen diesen Weg zu erleichtern, kann muss mittels gezielter Information eine Sensibilisierung der Bevölkerung erfolgen. Dabei liegt auch bei den Politikern eine wesentliche Verantwortung – das dem Landtag seit über einem Jahr vorliegende neue Behindertengesetz muss im Interesse der Betroffenen endlich beschlossen werden.“ ❑

Arbeit ist identitätsstiftend

„Wir vom Bundessozialamt Steiermark sind eine zentrale Anlaufstelle für alle Menschen mit Behinderung – unabhängig von der Art und Ursache ihrer Behinderung oder ihrem sozialen Status. Wir sind aber auch eine Anlaufstelle für alle vom Thema „Behinderung“ Betroffenen, seien es Angehörige oder Dienstgeberinnen und Dienstgeber.

Besonderes Augenmerk legen wir auf die berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung, weil wir wissen: Die Arbeit spielt im Leben der Menschen eine zentrale Rolle, die weit über den bloßen Broterwerb hinausreicht. Arbeit vermittelt sozialen Kontakt, Anerkennung und Selbstwertgefühl. Arbeit ist damit identitätsstiftend.

Wir sind Auftraggeber für mittlerweile 100 Projekte, die die berufliche Integration von Menschen mit Behinderung zum Ziel haben und sich der Ausbildung, der Beschäftigung oder der Vorbereitung auf den Arbeitsmarkt widmen. Besonderen Wert legen wir dabei auf die Entwicklung innovativer Ansätze und auf die Ausbildung in marktfähigen Berufen. Wir haben uns aber auch der Prävention verschrieben und unterstützen mit unseren interdiziplinär besetzten „mobilen Beratungsteams“ die Eltern entwicklungsverzögerter Kinder und Jugendlicher. Unsere Teams stellen psychologische und medizinische Diagnosen, beraten in sozialen Angelegenheiten und helfen bei der Auswahl der richtigen Therapien. Für mich als Leiterin des Bundessozialamtes ist es eine Selbstverständlichkeit, auch in meiner Rolle als Dienstgeberin zahlreiche Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Nach unserem Motto „Der richtige Mensch am richtigen Platz“ gelingt es uns immer wieder zu beweisen, wie leistungsfähig Menschen mit Behinderung sind.“

„Ein Angebot des Bundesministeriums für soziale Sicherheit und Generationen“

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Hofrat Dr. Magareta Steiner Dr. Kurt Flecker, Soziallandesrat

sich eben an diesen Orten jene Fachkräfte,derenAusbildunges erlaube, mit behinderten Menschen „richtig“ umzugehen. Und verständlicherweise wollen diese Fachkräfte auch ihre Zuständigkeitskompetenz behalten, beziehen sie daraus doch nicht nur ihr Einkommen, sondern – was vielleicht noch schwerer wiegt – sie beziehen aus ihrer Tätigkeit ein kräftig stabilisierendes Selbstverständnis. Diese Haltung trägt nicht wenig dazu bei, das Bild des Behinderten als eines fragwürdigen Mitgliedes der Gesellschaft festzuschreiben.

Der gesellschaftliche Sonderstatus behinderter Menschen resultiert weitgehend aus der Tatsache, dass wir uns häufig völlig unzutreffende Vorstellungen davon machen, was es bedeutet, behindert zu sein. Jeder, der als

Nichtbetroffener einem vermeintlich geschädigten Menschen begegnet, wird erst ein-

mal gefühlsmäßig diese Erscheinung mit großem Unglück in Verbindung setzen. – Es stimmt ja auch: Wird jemand als bisher Nichtbehinderter durch eine Krankheit oder durch einen Unfall plötzlich, von einem Augenblick zum anderen, gelähmt, blind, taub oder hirngeschädigt, dann bleibt ihm erst einmal als angemessene Reaktion gar nicht viel anderes übrig, als bitter über die Ungerechtigkeit des grausamen Schicksals zu klagen: „Warum gerade ich?“ oder: „Womit habe ich das verdient?“Als bisher kaum eingeschränkter Teilnehmer am alltäglichen Miteinander der „normalen“ Umwelt im Rollstuhl zu sitzen – das vermag schon so manchen aus heiterem Himmel Betroffenen in abgrundtiefe Verzweiflung und in den Sog inbrünstiger Identität, die ja bisher auf einem Dasein ohne gravierende körperliche Einschränkungen beruhte, zu ziehen. Nun erhebt sich die unerbittliche Notwendigkeit, mühsam eine neue Existenz aufzubauen.

Kreativität

„Der ‚Behinderte’ist im kreati-

ven Bereich sehr oft wesentlich offener und direkter,“ so Peter Hassler, selbst anerkannter Maler, Musiker und Leiter der „Malwerkstatt“ bei „Jugend am Werk“. „Unsere Aufgabe liegt unter anderem auch darin, die kreativen Potenziale in einem geordneten Tagesablauf zusammenzufassen.“ Eine Mal- und Keramikwerkstatt, Ausstellungen und Märkte, vor allem aber dieFreudeanderArbeitbringen den Beweis für die Richtigkeit der Konzepte der Behindertenwerkstatt mit Tradition. „Die künstlerische Tätigkeit ist kein Ausweg, sondern ein Ausleben“, präzisiert Leiterin Lia Kaiser. „Was hier entsteht, muss wertneutral betrachtet werden. Die Ergebnisse sind keine Elaborate, die durch Zwangsbeglückung über die Beschäftigungstherapie entstanden sind, sondernAusdruck individueller, ausgeprägter Kreativität.“ Die Ergebnisse sprechen für sich. Exponate aus der Kreativschmiede von „Jugend am Werk“ sind Lichtjahre entfernt vom Herkömmlichen, immer noch mit „Behindertenarbeit“ verbundenen Körberlflechten. Hier bin ich Mensch, hier kann ich’s sein.... ■

60 Klipp November 2002
Menschen
Auf den Rollstuhl angewiesen – und nicht an den Rollstuhl „gefesselt“ Foto: Kolaric

Vom TÜV – Österreich akkreditiert

Strategischer Partner von DAIMLER-CHRYSLER und KIA AUSTRIA

PARAVAN ist eines der führenden Unternehmen im Markt rollstuhlgerechter Fahrzeugumbauten und arbeitet kontinuierlich an innovativen und zukunftsweisenden Mobilitätshilfen für körperbehinderte Selbst- und Beifahrer im Rollstuhl wie auch für Familien mit behinderten Kindern.

Entdecken Sie die Erlebniswelt PARAVAN. Das ist mobile Freiheit und Unabhängigkeit pur. Die auf Basis des Chrysler Voyager oder des KIA Carnival aufgebauten PARAVAN-Editionen überzeugen durch geniale Detaillösungen und perfekte Technik. Per Funkfernbedienung lässt sich die elektrische Schiebetüre und die im Fahrzeugboden unsichtbar integrierte Unterflurrampe mühelos in Sekundenschnelle öffnen. Einfahren ohne fremde Hilfe mit dem Rollstuhl direkt vor das Lenkrad und losfahren. Eine Unabhängigkeit, die bisher für die vielen Betroffenen undenkbar war. Über 300 verschiedene Einbauelemente zeigen die hohe Individualität des PARAVAN-Konzepts.

Um diese Besonderheit der Fahrzeugausstattungen zu erreichen, haben die schwäbischen Tüftler ein mobilesMess- und Prüfauto entwickelt. Bereits im Vorfeld können Kräftemessungen und genaueste Analysen der Bewegungsabläufe durch ein kompatibles Lenk- und Bremssystem mit austauschbaren Bedienelementen durchgeführt werden. Nur so ist es möglich, Gutachten und Angebote zu erstellen, die im Nachhinein absolut konform mit dem fertig umgerüsteten Fahrzeug sind und ein Optimum an Bedienbarkeit und Mobilität ohne Einschränkungen für Menschen mit einem Handicap darstellen. Ein Novum.

Kein Behindertenparkplatz vorhanden?

Einfach die Rampe auf den Gehweg ausfahren und los geht `s .

Die im Fahrzeugboden integrierte Unterflurrampe tritt nur bei Gebrauch in Erscheinung, kann teilweise oder ganz ausgefahren werden, passt sich automatisch jedem Untergrund an und stellt bei einem Unfall keine Gefahr für die Insassen dar

Diese bahnbrechenden Entwicklungen für Körperbehinderte wurden bereits fünfmal! mit dem Innovationspreis in Baden-Württemberg ausgezeichnet. TÜV-dokumentierte Qualität und Sicherheit ist für PARAVAN eine Selbstverständlichkeit. Sämtliche Prüfungen wurden mit Bravour nach den neuesten EWG-Richtlinien bestanden und vom TÜV Österreichakkreditiert. Diese Kombination ist europaweit einzigartig und macht den PARAVAN zu einem der sichersten behindertengerechten Fahrzeugumbauten überhaupt.

Daraus resultierend hat auch die Firma Electronic Mobility Controls (EMC), Hersteller innovativster digitaler Bedienelemente für Menschen mit gravierenden Behinderungen, nach umfangreichen Prüfungen PARAVAN europaweit die alleinigen Vertriebsrechte übertragen. Von dem 4-Wege-JoystickSystem über das digitale Minilenkrad, dem kombinierten Gas-Bremssystem bis hin zur Akustik- beziehungsweise Sprachsteuerung erfüllt PARAVAN jeden Wunsch.

Neben dem umfangreichen Programm für Selbstfahrer bietet PARAVAN auch zahlreiche Lösungen für Beifahrer im Rollstuhl und Familien mit behinderten Kindern an und eröffnet so allen Menschen mit Behinderungen eine neue Dimension der Lebensqualität.

„Wir nehmen den Kunden und seine Bedürfnisse ernst und verschließen uns keiner noch so schwierigen Aufgabenstellung. Gerade in der Herstellung von behindertengerechten Fahrzeugen ist es für uns jeden Tag eine Herausforderung, den Kunden zufrieden zu stellen und seine Träume zu verwirklichen“, so Geschäftsführer Roland Arnold. Und das Streben nach immer noch mehr Perfektion und mobiler Freiheit geht weiter.

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Von außen ist kein Unterschied zum Original-Fahrzeug zu erkennen

Menschen 62 Klipp November 2002 –
Willkommen im PARAVAN-HIGHTECH-COCKPIT: Zahlreiche Geräte erleichtern das Bedienen eines Wagens – z.B. ein Minilenkrad (r.) oder ein elektronisches Gasbremssystem (l.)

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die kleinen Graf-Carello Elektrofahrzeuge, mit denen Personen mit Behinderung sowie ältere Menschen bis ins hohe Alter flott und mobil unterwegs sein können !!

Die aus der oststeirischen Produktion stammenden Elektrofahrzeuge gehören längst zum Straßenbild, erweisen sich immer wieder als extrem wendig und flink und erobern seit vielen Jahren auch den skandinavischen Markt.

Sogar die extremen Wetterverhältnisse in Norwegen, wo Kälte und Nässe anzutreffen sind, kann den Elektrofahrzeugen von Graf-Carello nichts anhaben.

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Seit 1989 bildet die Chance B Menschen mit Behinderung aus und unterstützt sie bei der Suche nach einem Arbeitsplatz in der Wirtschaft. Jedes Jahr sind oststeirische Unternehmen bereit, über 70 Menschen anzustellen. Und das Wichtigste: Diese Dienstverhältnisse bestehen dauerhaft.

Die Chance B hat ein kräftiges Kompetenzzentrum an der Nahtstelle Behinderung und Wirtschaft aufgebaut. Wir beraten Unternehmen über Fördermöglichkeiten und konkrete Arbeitsplatzadaptierungen, wir bündeln Erfahrungen und fördern den Austausch nach der Idee „Lernen voneinander“, wir suchen für jede Firma die passenden MitarbeiterInnen und für jeden behinderten Menschen den passenden Arbeitsplatz. Die Nachhaltigkeit sichern wir gemeinsam, indem wir jederzeit für Beratungen bei Krisen zur

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Verfügung stehen.

Dieses Erfolgsmodell ist auf die Unterstützung unserer Partner angewiesen: Das Arbeitsmarktservice Steiermark, das Bundessozialamt Steiermark und die Sozialabteilung des Landes haben die Chance B beauftragt.

63 Klipp November 2002
S.Graf,Carello Elektrofahrzeuge Erzeugungsu.VertriebsgmbH.
Mag. Regina Senarclens de Grancy, Chance B Geschäftsführung
ANDERE AUCH!

Ein elegantes Erscheinungsbild ist in der Oberklasse nicht ungewöhnlich. Erstaunlich wird der erste Eindruck,wenn eine Limousine gleichzeitig Sportlichkeit ausstrahlt. Aber Sie werden staunen,wie viel Vorfreude Sie dabei in Zukunft spüren.

Das Design des neuen Audi A8

Sportlichkeit und Eleganz lernen sich kennen. Der Audi A8

Überlegen aber nicht überheblich

hat keine aufgesetzten Attribute – er überzeugt durch großzügige Flächen. Sein Design ist klar ge-

Autocluster Werben um Opel

Man war bereits in Stuttgart, München,Brüssel,Paris,Göteborg,Detroit und nun auch in Rüsselsheim. Dort durften jetzt die Opelmanager die Produkte eines Teils der 185 Mitgliedsfirmen des steirischenAutoclusters unter die Lupe nehmen. Den Auftritt in Rüsselsheim inszenierte man,weil die Kontakte zu Opel bisher eher auf Sparflamme laufen. Zwar liefert Magna die Seitenwände für den Astra und Ersatzteile für den Vectra, Fink-Guss ist Lieferant für Getriebegehäuse nach Ungarn,wo Opel auch produziert,ansonsten herrscht aber eher Funkstille. Mit ihrem Auftritt,allen voran Wirtschaftslandesrat Herbert Paierl und AC-Styria Uwe Galler,hoffen die Steirer mittelfristig besser ins Geschäft zu kommen. Nun heißt es einmal abwarten. ■

gliedert und setzt schon beim ersten Anblick ein deutliches Zeichen:Die Sportlichkeit hält Einzug in die Oberklasse. Der Audi A8 wirkt überlegen, aber nicht überheblich. Ein Eindruck,der durch die kürzer gestalteten Überhänge vorn und hinten unterstützt wird.Auch die Seitenansicht spricht eine athletische Sprache. Die geschwungene Dachlinie erinnert an ein Coupé und verlagert den opti-

Stadthalle Graz, am 14. November: Premiere des A8

schen Schwerpunkt nach hinten. So scheint der Wagen schon im Stand dynamisch nach vorn zu drängen.

Bei einem maximalen Drehmoment von 360 Nm bei 3.750 min-1 bringt er in Verbindung mit dem permanenten Allradantrieb quattro dynamische 206 kW auf die Straße. Noch kraftvoller präsentiert sich derA8 4.2 quattro:246 kW bei 6.500 min-1

Auto Motor

Jagersberger präsentiert den neuen Ford Fusion

Bereits vor seiner offiziellen Österreich-Premiere ist der erste Ford Fusion bei Ford Jagersberger eingetroffen. Der Name des neuen Modells kommt nicht von ungefähr,vereint der Fusion doch 3(!) Fahrzeugkonzepte in einem Auto:Er ist Minivan,Stadtfahrzeug und Geländewagen in einem. Jungfamilien mit großem Platzbedarf,aber kleinem Budget werden sich ebenso für ihn begeistern wie sportliche Typen,die im Fusion ausreichend Platz für ihr Hobby finden. Auch die ältere Generation wird die gute Übersichtlichkeit,die hohe Sitzposition und die umfangreiche Komfort- und Sicherheitsausstattung zu schätzen wissen.Angetrieben wird der neue Flitzer wahlweise von zwei Benzinmotoren mit 80 oder 100 PS oder vom asketischen 68 PS TDCI Common-Rail Diesel,der sich mit nur 4,5 Liter auf 100 km begnügt.

und einem Drehmoment von 430 Nm bei 3.500 min-1 versprechen ein Höchstmaß an Dynamik und Durchzugskraft.

Dynamisch bis in die Fingerspitzen. Im neuen Audi A8 kommt erstmals eine 6-stufige tiptronic zum Einsatz. Mit sechs Stufen ist das Getriebe noch besser in der Lage,die Kraft des Motors umzusetzen. Durch eine integrierte Elektronik wird gleichzeitig der Schaltkomfort erhöht. ■

Audi zu verkaufen

Sehr gute Gelegenheit

Wer ältereAutos mag,die bestens in Schuss sind und in wenigen Jahren in die Oldtimer-Klasse aufsteigen werden,für den ist dieses Angebot eine gute Gelegenheit.

AudiV8

Baujahr 1990,PS 250,mit Schaltgetriebe,Schiebedach, elektrisch verstellbare Sitze, Silber,hochwertige Alufelgen,in bestem Zustand,mit lückenlosem Service-Heft seit Zulassung im Jahre 1990, knapp 300.000 km zu verkaufen. Preis ist Verhandlungssache. Tel.:0316/426080-111 Frau Hasewend.

64 Klipp November 2002

Vogl&CobrenntFeuerwerkab

Graz, wurden doch gleich zwei neue Modelle der Öffentlichkeit vorgestellt.

Ziel der Begierde: der neue Ranault Megane,im unvergleichlichen Erscheinungsbild,das schon der Vel Satis einleitete und der neue Renault Espace fortsetzt – nun direktbeiRenaultgefertigt und erstmals mit einem kompletten Blechchassis. Keine Frage,dass sich Hausherr Oskar Vogl ganz besonders freute, ist es doch sehr selten, gleich zwei neue Modelle vorstellen zu können. Die zweite Generation des Megane wurde in nur 29 Monaten komplett neu entwickelt und ist als Fünf- bzw. Dreitürer zum Verkaufsstart in drei Benzinvarianten

(1.4 16V mit 98 PS,1.6 16V mit 113 PS und 2.0 16V mit 134 PS) und zwei Dieselvarianten (1.5 dCi mit 82 PS und 1.9 dCi mit 120 PS) erhältlich. Der neue Espace der bereits vierten Generation kann auch mit sehr vielen Innovationen aufwarten:erstmals schafft eine selbsttragend ausgelegte Karosserie die Voraussetzungen für ein noch größeres Raumangebot,als es bei den vorigen Modellen schon der Fall war. Eine breite Motorenpalette sowohl im Benzin- als auch im Dieselsegment stellen für jeden Bedarf das richtigeAntriebsaggregat zurVerfügung.

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Der neue Renault Espace ist da!

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2.0 16 V 100 kW/136 PS mit 6-Gang Schaltung bis 3.5 V6 177 kW/241 PS mit 5-Gang Automatik

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65 Klipp November 2002
Viel zu feiern gab es die letzten Wochen bei Vogl & Co in
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SIE
Symbolfoto Die zweite Generation des Renault Megane beeindruckt durch sein markantes, eigenständiges Design. Der neue Renault Espace besticht nicht nur durch seine dezent veränderten Formen.

Wer kennt sie nicht, die guten, alten Mantafahrer-Witze? Die von den Schwellern, dem tiefer gelegten Chassis, den Fuchsschwänzen an der Bogenantenne und den Jägermeister-Aufklebern? Mit professionellem Tuning und Styling hat all das ebenso wenig zu tun wie eine Wunderbaum mit einem ReStyling. Die steirischen Tuner setzen auf Verantwortungsbewusstsein: schließlich soll das Ding nicht nur möglichst schnell laufen und gut aussehen, es muss auch sicher sein...

Wer gewährleistet Ihre Sicherheit?

Tuning(kommtausdemEnglischenundheißt „veredeln“ oder „verfeinern“),heute ein eigener Zweig innerhalb der Automobilindustrie, verfolgt mittlerweile längst nicht nur optische und messbare Werte,sondern in erster Linie Sicherheitsaspekte. Schweller und Spoiler,die markanten „Eckpunkte“ eines individuell aufgerüsteten Fahrzeugs,sind vielleicht optisch auffällig,die tatsächliche Abrundung erfolgt allerdings ausschließlich in der Gesamtheit. Hochgezüchtete Motorleistungen vertragen sich nur mit einer entsprechendenVerstärkung der aktiven und passiven Sicherheitsanlagen, aggressiveres Fahrverhalten durch entsprechende aerodynamische und fahrzeugtechnischeVorkehrungen lässt sich nur mit einer auf das Gesamtverhalten abgestimmten Auslegung in Einklang bringen. Es ist schon oft passiert,dass sich jemand ein Teil auf sein Fahrzeug geschraubt,oder es verändert hat,ohne zu wissen,was eigentlich danach auf ihn zukommt. Viele Veränderungen am Fahrzeug müssen in den Typenschein eingetragen werden,doch was genau muss ei-

Verantwortungsbewusstsein pur

gentlich registriert werden,um nicht durch das Gesetz zur Kassa gebeten zu werden? Bis 21. Mai 2002 wurden Änderungen am Fahrzeug vom Land Steiermark in den Typenschein eingetragen. Seit dem 21. Mai 2002 werden Änderungen und Kontrollen der Fahrzeuge von Ziviltechnikern durchgeführt. Diese müssen ein Gutachten und ein Kontrollblatt erstellen,damit die Änderungen in den Typenschein durch das Land Steiermark eingetragen werden können. Vorausetzung hierfür sind Teilegutachten wie z. B. TÜV,die bei sämtlichen Produkten (Felgen,Fahrwerke, Lenkräder,Anbauteile etc.) vorhanden sein müssen.

Umbauten können nur durch autorisierte Fachwerkstätten und die auf diesem speziel-

len Gebiet tätigen Tuning-Betriebe durchgeführt werden. Die steirischen Tuner,die sich auf Umbauten,welche in den Typenschein eingetragen werden müssen,spezialisiert haben,bieten Ihnen Fachberatung,die notwendigen Servicearbeiten,bis hin zu den Eintragungen in den Typenschein an.

DerAnsprechpartner für das individuell gestalteteund„aufgerüstete“FahrzeugistderProfessionalist – alle anderen Investitionen sind nicht nur kostenaufwendiger Pfusch,sondern gehen auf Kosten der allgemeinenVerkehrssicherheit.

„Das individuelle Tuning eines Fahrzeuges solltekeinekurzfristigeEntscheidungsein–es erfordert eine Fachberatung durch einen Sachkundigen!“,meint Markus Klavzer,Geschäftsführer des Car Styling Centers Graz. ❑

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Auto & Motor
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Car-Styling fängt damit an, das der Kunde in einem Fachgeschäft kompetent über die Möglichkeiten der „Veredelung“ seines Fahrzeuges beraten wird.

Angefangen von Rad-ReifenKombinationen über Fahrwerke, Lackierarbeiten,Scheibenfolierungen bis hin zum kompletten Um- und Aufbau von Tuningteilen und letztendlich bis hin zur Typisierung - in erster Linie muss die Sicherheit des einzel-

nen Kunden beachtet werden.

Vieles ist machbar – aber nicht alles ist zulässig

Fahrzeugtuning boomt - zweifelsfrei auch in Österreich. Eine der beliebtesten Tuningmaßnahmen überhaupt ist die Verwendung von imposanten Rad-Reifen-Kombinationen. Dass diese nicht nur dem Showeffekt dienen,sondern auch aktiv zur Fahrsicherheit beitragen können

Auto Motor

Von einem edlen Stern: Mercedes Benz – AMG Tuning

Auch der weltweit bekannte Tuner,vor allem im Motorsport tätig,setzt bei der Fahrzeugproduktion auf maximale Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Das Streben nach dem Besten,nach Schönheit,nach Kraft und nach Verwirklichung liegt in unserer Natur. Die Suche nach Perfektion ist seit jeher Triebfeder menschlichen Denkens und Handelns. Denn es gibt nichts,das man noch verbessern könnte. Obwohl jeder Mercedes-Benz von Haus aus ein exklusives Fahrzeug ist,kann man – auf individuelle Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt – noch eins draufsetzen.

Nichts ist unmöglich! Von der sportlich-eleganten Leichtmetallfelge über spezielles Lederinterieur bis hin zur Lenkradheizung reicht der Horizont. Es ist ganz einfach,einem Mercedes-Benz Akzente zu verleihen,Glanzpunkte zu setzen und individuellen Charakter zu geben. Die Tuningpartner der Pappas-Gruppe bieten für jeden Geschmack die passende Lösung. ❑

ist nachgewiesen. Diese Sicherheitsvorteile sind allerdings nur dann gegeben,wenn man eine TÜV geprüfte Rad-Reifen-Kombination mit ausreichender Freigängigkeit zur Karosserie montiert und auch stets auf genügend Profiltiefe und Luftdruck achtet.

Warum Breitreifen?

Durch die größereAuflagefläche von Breitreifen werden die Verzögerungskräfte besser auf die Straße übertragen,d. h. die Bremswege werden auf trockener Fahrbahn deutlich kürzer. Außerdem bleibt das Fahrzeug bei einer Vollbremsung spurstabiler und somit wiederum besser beherrschbar. Auch bei Breitreifen muss jedes Tuningteil eine EU-Zulassung,eine Produktnummer sowie ein Prüfzeichen tragen. Zu jedem Produkt muss auch ein entsprechendes Herstellergutachten beigefügt sein.

Für die Typisierung muss derzeit laut Gesetz für unelastische Teile (Dreieckslenker,Stabilisator)eine Bodenfreiheit von 11 cm und bei elastischen Teilen mind. 8 – 9 cm gegeben sein. Deshalb ist es auch wichtig,dass die Typisierung von einem Fachmann durchgeführt wird. Ihr Tuner hat eine Liste von Zivilingenieuren,die in der Steiermark dafür vorgesehen und kompetent sind und mit Ihnen zusammenarbeiten.

Dann kann es auch nach dem Typisieren kein Problem geben.Alle Teile müssen fachgerecht verbaut und montiert werden.

ge dieser Teile ohne weiteres sicher und zulässig ist. Doch diese Vermutung ist falsch! Technisch mangelhafte Produkte,die Kombination von nicht aufeinander abgestimmten Komponenten und der nicht fach- und sachgerechten Einbauten kann in vielen Fällen dieVerkehrssicherheit gefährden!“,meint Christian Friedl,Geschäftsführer des House of Tuning in Gratkorn. Deshalb lassen Sie sich bei der Auswahl Ihrer Produkte Zeit und suchen Sie kompetente Beratung in einem Ihrer Tuner-Betriebe!

Die große Winterräder-Tausch-Aktion der Firma Wittwar von 14.10. bis 22.11.2002 zum Bestpreis (Wir lagern Ihre Winter- bzw. Sommerräder gerne ein - halbjährlich nur € 43,60)

Wenn Sie in ein Car-Styling-Geschäft gehen,wird Sie ein FachmannnachbestemWissenberaten. „Eine nahezu explodierende Anzahl an Tuningteilen lässt den Laien vermuten,dass die Monta-

Klipp November 2002
„Erfahren Sie durch Fahrzeugtuning Verkehrssicherheit und ungetrübten Spaß!“

Kultur &Medien

Demnächst eine Ausstellung in Berlin,Buchillustrationen für ein Sacher-MasochProjekt,eine große Wander-Retrospektive in der Albertina nächstes Jahr,die dann nach Leipzig und Bologna gehen

von Sicht- und Denkweisen“ nennt es der Künstler.

Erst im Frühjahr veröffentlichte er seine ironisch-gebrochenen, beinah sanften Lebens-Erinnerungen der beiden ersten Jahrzehnte unter dem für ihn beinah verstörend harmonischen Titel

Günter Brus: „Meine Aktionskunst war sicher das Harscheste, was jemals in Österreich gemacht wurde“

wird. Günter Brus ist gefragter denn je. Nur im demnächst wohl ganz kulturträchtigen Graz scheint man etwas auf ihn vergessen zu haben,ist doch der größte bildende Künstler der Stadt nur marginal im Kulturjahr 2003 vertreten. (Davon später.) Auch weiterhin sind die „Bilddichtungen“ Günter Brus‘ Lieblingsthema:Text und Bild treffen in ihnen aufeinander und eine spannungsgeladene Aura entsteht; eine „Verschwisterung

„Die gute alte Zeit“ (bei „Jung und Jung“). Ist der 64-Jährige nun in Richtung „Alterswerk“ unterwegs,wie bereits geunkt wurde? „So stimme das nicht“, meint Günter Brus:„Unter Alterswerk versteht man eher so eine Art Ermüdung oder Verklärung und die sind meiner Meinung nach nicht der Fall in diesem Buch.“

Bei der Veranstaltung „Kunst

Aktionist in „Hütteldorf“

Günter Brus war einer der maßgeblichen Protagonisten des „Wiener Aktionismus“ in den 60er-Jahren und nach Selbstdefinition „meistgehasster Österreicher“: Seine Aktion „Kunst und Revolution“ 1968 in der Wiener Universität brachte ihm eine zweimonatige Untersuchungshaft und eine Verurteilung zu sechs Monaten Haft, der er sich mit Frau und Kind durch Flucht nach Berlin entzog. Längst ist Brus Staatspreisträger (1997), dem Staat gegenüber nicht kritiklos, so doch „ermüdet“. Seit 1980 lebt der 1938 in Ardning Geborene zurückgezogen in Graz-St.Veit. Im aktuellen GEWINN-Kunstranking rangiert Brus unter Österreichs Künstlern hinter Grand Dame Maria Lassnig gar an 2. Stelle. Seine Werke finden sich in allen großen Museen der Welt. Mit den von Sammlern begehrten „Bild-Dichtungen“ kreierte Brus ein eigenes Genre. Dennoch kommt er im Kulturstadtjahr 2003 kaum vor.

und Revolution“ in der Wiener Universität kam es zum Eklat und Brus wurde wegen gröblichster Verletzung von „Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“ verurteilt. Zwei Monate verbrachte Brus dafür in Untersuchungshaft,den sechs Monaten Haft entzog er sich durch Flucht bei „Nacht und Nebel mit meiner Frau und Kind nach Berlin“,erinnert sich Günter Brus. „Ich habe 1968 mit meinem Auftritt in der Wiener Universität sicher das Harscheste gemacht,was in diesem Zusammenhang in Österreich überhaupt gemacht werden konnte. Das war uneinholbar und das

war so ein Prankenhieb,dass ich mir fast angewöhnen musste, nur mit Samtpfoten und ausgestreckten Krallen vorzugehen.“ 1970 schließlich beendet Brus mit der Aktion „Zerreißprobe“ seine Aktionskunst.

„Widernatürliche Wiederkehr“

Nach elf Jahren in Berlin ist es Brus-Tochter Diana – sie organisiert heute das renommierte Straßentheaterfestival „La Strada“ –,die drängt,nach Graz zu gehen. Also kam es zur „widernatürlichen Wiederkehr,weil ich mir alles andere eher als Graz

68 Klipp November 2002
„Gröblichste“ Verletzung von „Sittlichkeit und Schamhaftigkeit“
von Helmut Bast
F oto:Philipp

vorstellen konnte“. Diese Wiederkehr bleibt ohne schlechten Nachgeschmack:„Ich hab‘ die ersten Jahre in Graz etwa so verbracht als lebte ich auf einer Ansichtskarte. Das heißt, dass ich mit den durchaus respektablen Künstlern kaum Kontakt aufgenommen hab‘ und mich eher sehr widerspenstig zu Veranstaltungen begeben habe.“ Über die Stadt will er nicht „motschgern“.

Aus der Grazer Kunst-Szene hält sich Günter Brus noch immer weitgehend heraus. Das mit Abstand „hervorragendste Verhältnis“ hat Brus mit Gerhard Roth,mit dem er regelmäßigem Briefkontakt undAustausch pflegt. Als Sklave seiner zwei Katzen spiele er in seinem Arbeitszimmer das Genie und zugleich den Portier seiner Katzen. „Nachtarbeiter“ Brus schottet sich beim Arbeiten ganz von der Außenwelt ab,jeglicher Blick auf die Natur ist dem „Naturhasser“ dabei verhasst. Arbeite er am Tag,werden die Jalousien zugemacht,damit „ich möglichst keine Natur sehe. Ich hasse nichts so sehr bei der Arbeit als die so genannte malerische Natur. Die belästigt mich enorm. Die soll unter sich sein und sich selber ausstellen“,fordert er schelmisch. Gehe er spazieren,was schon auch vorkomme,dann mit Kamera und einem Wirtshaus als Ziel,sonst habe er ja nichts von diesem Spektakel.

Kulturhauptstadt 2003: „Das ist schnell beantwortet“

Programmatisch-künstlerisch hat Günter Brus beim Kunsthaus noch Bedenken,da mit

an seine Vorstellungen. Da will ich nur hoffen.“

Wo ist Günter Brus im Jahr 2003 in Graz präsent?

der späten Bestellung des Joanneum- und Kunsthausleiters Peter Pakesch erst reichlich spät mit der Programmarbeit begonnen werden konnte:„Es gilt nur zu hoffen,dass das Kunsthaus-Projekt so gelungen ist,dass ein tüchtiger Chef des Hauses so damit umgehen kann,dass es sich vielleicht zufällig anpasst

Brus:„Das ist schnell beantwortet. Das will ich nicht einmal als Attacke begriffen wissen,weil es eh unmöglich war, zum Zeitpunkt, wo das Kunsthaus-Fertigwerden gesichert war, eine Verhandlung mit mir zu machen. Ich habe nächstes Jahr eine große Retrospektive in der Albertina,die dann nach Leipzig geht und nach Bologna. Es wird aber zu einer Schau kommen im Dom im Schlossberg mit Relikten der Bühnenbilder und Requisiten aus der Aufführung von Gerhard Roths ,Erinnerungen an die Menschheit’aus den achtziger Jahren.“

Aktionszeichnung, 1966, Grenzerfahrungen der menschlichen Existenz, Neue Galerie Graz

Ein etwas marginales Vorkommen,oder?

„Naja. Die einzige wirkliche Beteiligung an diesem Jahr ist durch die Ausstellung über Sacher-Masoch von Peter Weibel in der Neuen Galerie und da erscheint ein Buch über die ,Venus im Pelz’,sein Hauptwerk,das ich illustrieren werde.“

Ist das nicht ein Konzeptionsfehler der Intendanz,den berühmtesten Künstler vor Ort nicht zu berücksichtigen? „Das sind zum großen Teil auch Altlasten. Erst mit Peter Weibel wurde die Brus-Sammlung kräftigst erweitert. Man hätte trotz der umstrittenen Kunsthausfrage auch an einem anderen Ort, ohne Kunsthaus,eine Brus-Retrospektive machen können. Das ist natürlich eine schwere Unterlassung in meinen Augen. Wobei ich jetzt gar nicht so unglücklich bin, weil meineAusstellung in der erneuertenAlbertina zugleich mit einer Wotruba und die Moderne-Schau eröffnet wird. Und:Wien ist ja nicht weit von Graz entfernt. Graz könnte man ja ohnehin nach der Verhüttelung auffassen als Vorstadt von Wien,also Hütteldorf“,so der Künstler schelmisch.

5,1 Mio. € (70 Mio. Schilling) für eine Insel ohne Nachhaltigkeitskonzept! Müssten da die Künstler nicht aufschreien? Brus:„Von diesem Aspekt her gesehen finde

ich die Insel eine Vergeudung. Von wegen Geldausgabe:Wenn ich mir da Gedanken mache,dann wäre es eher gewesen,was passiert mit den jungen Künstlern und Gruppen auf den Feldern Theater,Literatur,Malerei und Kunst im Allgemeinen – und umgekehrt,was passiert mit brachliegenden Teilen dieser Stadt vom Urbanen her gesehen,wie beispielsweise der Annenstraße. Aus dieser Hinsicht und für die junge Szene ist dieses Projekt miserabel.“

Mit seinen genialen Bild-Dichtungen „verschwistert” Günter Brus Sicht und Denkweisen

Günter Brus arbeitet gegenwärtig,eine kleine Phase der Erschöpfung nützend,an einem Drama namens „Die Argonauten“. In der Manier eines „austriakischen Lümmels unter Nestroy-Zwang“ wird da mit so manchem erfolgreichen,aber seit Jahrzehnten einfallslosen Künstlerkollegen abgerechnet. Im Dichter- und Theatermilieu angesiedelt,wird reichlich Theaterblut fließen ... Dort ist Günter Brus noch immer „Aktionist“. ■

Buchtipp: Günter Brus: „Die gute alte Zeit“, mit Illustrationen des Autors, Jung und Jung, 22 €

69 Klipp November 2002
1979 mit Malerkollegen Christian Ludwig Attersee Günter Brus, Schriftsteller & Zeichner, schreibt nun am Drama „Die Agonauten“
oto:Philipp
F oto:Philipp
F oto:Neue Galerie
F oto:Philipp
F oto:Kulturhaus,Alles in alllem

erstmaligaufdemSpielplan. Die Kritiken waren umfassend (siehe auch www.klippmagazin.at), teils versteckte,teils offene politische Seitenhiebe standen beideMaleanderTagesordnung. Und damit bewies die Autorin, deren Zöpfe längst eine Trademark sind,wieder einmal, dass sie die einzig wahre und echte Nachfolgerin von Thomas Bernhard ist. Freilich:So „billig“,wie in ihren „Alpen“ kam der Staat Österreich noch seltenzuvorweg.DennDJÖtzis „Anton“ wurde wohl bereits hundertmal als Symbol für die „DodelhaftigkeitdesSchitourismus“ gebrandmarkt,mit diesem Gag fiel Jelinek (und ihrem Regisseur,dem umstrittenen Zürcher Intendanten Christoph Marthaler)nichtswirklichNeues ein.

Heftiger und teilweise hochpolitisch ist da schon ihre

Ihre Feder schreibt mit

Gehasst zu werden ist für sie wie ein Kompliment – KLIPP blickte hinter die Person Elfriede Jelinek. Made in styria, aber in Mürzzuschlag nicht daheim.

Oftmals ausgebuht, oftmals bejubelt. Vielfach ausgezeichnet,vielfach bejubelt – das ist Elfriede Jelinek, die wohl bekannteste steirische Autorin. Egal, was die Mürzzuschlagerin auch schreibt – es gibt immer ein Echo. „Wer vor Jelinek erschrickt, erschrickt vor sich selber“, sagte einmal ein kluger

Die umstrittenste Autorin Österreichs ist eine Steirerin: Elfriede Jelinekk.

Kopf. Kenner lieben sie, Kollegen nicht — und die FPÖ stellt sie am allerliebsten als Österreichhasserin und gleich-

zeitige Staatskünstlerin an den Pranger. Jelinek,das bedeutet immerauchAufregung. Die56-jährigeObersteirerin,die eigentlich Musikerin werden wollte (und am Konservatorium Blockflöte,Orgel und Kompositionstudierte)istnunwiederin aller Munde:Im Züricher Schauspielhaus feierte sie Premiere von „In den Alpen“, tags darauf standen am Grazer Schauspielhaus im Rahmen des „steirischen herbstes“ ihre „Prinzessinendramen I-III“

aktuelle „herbst“-Produktion „Prinzessinendramen“. Einem steirischen Kritiker fiel dazu der Untertitel „Susi und ihr Strolch Jörgi“ ein – die FPÖ ist und bleibt für sie ein Feindbild, genauso wie der Faschismus in seiner grausamen Ganzheit. Dafür wiederum führte sie in ihrer „Alpen-Saga“ den Beweis und lässt die schi- und snowboardverrückten Kaprunopfer auf einen Holocaust-Juden treffen –undbeschimpfen.

Über die FPÖ:„Eine Ironie ist es,dass gerade diese Partei,die die österreichische Nation als eine Missgeburt bezeichnet hat, sich jetzt als patriotische Österreich-Parteifeiernlässt.“

Freilich:Im heimatlichen Mürzzuschlag ist der Name Jelinek längst kein Aufreger

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mehr. Im Telefonbuch findet man nur Hans-Peter Jelinek –und dieser ist mit der StarAutorin nicht einmal verwandt. „Leider“,wie er im KLIPPGespräch meint. „Obwohl ich

Auch Prinzessinnen wollen endgültig leben

Elfriede Jelineks „Prinzessinnendramen I – III“

erleben am 26. Oktober beim steirischen herbst Österreichpremiere – von drei Regisseuren an einem Abend aufgeführt. Nur Ruedi Häusermanns

Teil III gerät zu einer intensiven und bannenden Bühnenarbeit, in dem genial-modernisierte Schubertklänge die atmosphärische Dichte noch erhöhen.

Studentenbewegung sowie diverse Literaturdiskussionen um die Zeitschrift „manuskripte“ holten sie ausihremTiefwiederheraus.

Schreiben ist ihr Leben,ihre Droge,ihr Therapeutikum.

rotem Blut

oft darauf angesprochen werde. Dafür verfolge ich die JelinekBerichterstattung in den Medien sehr genau.“ Ein Name verpflichtet schließlich. Vielleicht ist es ja auch gar kein Wunder,dass Elfriede J. nur mehr ganz selten in ihrer Heimat zu finden ist. Denn ihre Jugend war keine leichte. Ihr Vater Friedrich,ein hochbegabter Forscher,wurde psychisch krank und starb 1969 in einer psychiatrischen Klinik. Auch Elfriede hatte mit ihrer Psyche zu kämpfen,musste ihr Studium der Theaterwissenschaften und Kunstgeschichte ein Jahr vor dem Tod des Vaters abbrechen und zog sich daraufhin für Monate in völlige Isolierung in ihr Elternhaus zurück. Erst ihr Engagement in der

Übrigens:Heute lebt Jelinek größtenteils in Wien,wo sie ihre kranke Mutter pflegt. Der Steiermark hat sie den Rücken zugewendet.

Über Klestils Österreich:„Ich bin euer Bundestommy. Ich liebe österreichische Menschen. Ich wollen nichts Krieg. Alles Menschen,nichts Lärm. Alles österreichische Menschen. Ich wolle sie gut Wetter,gut,schön Tag.“

„Sie verweigert ihre Provinienz“,meint Klaus Rascher,im „kunsthaus muerz“ verantwortlich für Darstellende Kunst und Literatur. „Elfriede Jelinek wurde von sich aus eine Stieftochter Mürzzuschlags, mittlerweile beruht das aber auf Gegenseitigkeit. Sie wird totgeschwiegen.“

Das im ersten Teil von Regisseurin Brigitte Landes verdreifachte Schneewittchen (Andrea Wenzl, Josefin Platt und Juliane Werner) steckt in allzu vereinfachten Rollenschema flankiert auch noch vom pseudorustikalen Bühnenbild mit Pappwald und –hirschen. Sie scheitert auch an den komplexen und zusammenmontierten SprachblöckenderJelinek-Sprache.

MarcvonHenningsII.Teil(Dornröschenmotiv)scheitertmitGerhard BalluchundBarbaraHammerwenigstensmiteinerPortionKomik. Ruedi Häusermanns dritter Teil hat Elfriede Jelineks Sprach- und Bühnenkunst dank der Musik am eindringlichsten auf die Grazer Bühne gebracht. „Rosamunde“, das auf einem Bühnenstück von Helmina von Chezy, für das Franz Schubert einst die Musik geschrieben hat, basiert, ist auch Jelineks persönlichste Auseinandersetzung mit sich selbst als Schriftstellerin: „Ich habe nochniezuvorsosehrübermeinSchreibenundmeineSituationals Frau in mittleren Jahren, die halt Kunst fabriziert, reflektiert und sozusagen den sexuellen Wert beschrieben, der einem herausgezogen und in Texte übersetzt wird“, bekennt Jelinek zum autobiografischen Gehalt dieses Textes. Eine mehrere Stationen durchlaufende Wanderung eines Streichquartetts samt Steel-drum, begleitetvondergrandiosenIsabellaMenkeschenktdiesemAbend den Höhepunkt. Zuerst nur als leises Murmel gegen die Musik ansprechend, beginnt sich Rosamunde mit fulminanten Wortkaskaden Gehör zu verschaffen. Sensibel, verletzlich, sprachgewaltig–großeTheaterkunst. (Helmut Bast)

Anfang nächsten Jahres wollte Rascher in Mürzzuschlag eigentlich „Die Klavierspielerin“ aufführen – da er aber nun mit Jahresende in Pension geht, wird auch aus diesem „Mürzzuschlag-Comeback“ Jelineks nichts.

Übrigens:Im Gegensatz zu

vielen anderen Autoren präsentiert sich Jelinek bereits perfekt im Internet. Auf ihrer Homepage http://ourworld.compuserve.com/homepages/ elfriede/ findet man nicht nur viel Biographisches,sondern auch eine große Auswahl an ihren Texten. ■

t
71 Klipp November 2002
Barbara Hammer (vorne) und Gerhard Balluch spielen eine „herbst“liche Jelinek

Nasenspray gegen schwere Migräne

Jeder zehnte Österreicher leidet unter Migräne. Bisherige Behandlungsformen wiesen den Mangel auf, dass sie nur relativ langsam für Schmerzlinderung sorgten. Ein neues Medikament verspricht nun rasche Abhilfe: Mittels eines Nasensprays wird die Wirksubstanz „Zolmitriptan“ schnell aufgenommen – eine Studie bescheinigt dieser neuen Behandlungs-Strategie hohe Wirksamkeit.

Wirkung schon nach 15 Minuten

Im Rahmen des vom 26. bis 29. Oktober in Wien veranstalteten europäischen Neurologen-Kongresses wurde ein neues MigräneMedikament präsentiert,das besonders schnell wirkt. Dessen Wirksubstanz „Zolmitriptan“ wird durch einen Nasenspray zugeführt.

„Klinische Untersuchungen sprechen dafür, dass diese Art der Anwendung den Patienten einen signifikanten Vorteil in der Behandlung ihrer Migräne bietet. Das Medikament wird über die Nasenschleimhaut absorbiert und kann dann auch schnell im Blut entdeckt werden.

Kopfschmerzen und Migräne

49,4 % der Österreicher leiden mehrmals jährlich an Kopfschmerzen

Gesundheit Schönheit

Das bedeutet,dass die Patienten die Linderung ihrer Symptome schon ab 15 Minuten nach der Einnahme verspüren. Was sich in den klinischen Studien ergeben hat,scheint auch für die tägliche Praxis zu gelten“,erklärte Carl Dahlöf von der Migräne-Klinik in Göteborg in Schweden.

Jeder zehnte Mensch von der Krankheit betroffen

10,2% leiden an Migräne

Zehn bis 15 Prozent der Menschen leiden weltweit an wiederkehrenden MigräneAttacken. In vielen Fällen hilft die Einnahme gebräuchlicher Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder anderer Antirheumatika. Doch vor allem Patienten mit schweren und häufig wiederkehrenden Anfällen kommen damit nicht aus.

Die Symptome der Migräne:Zumeist halb-

seitig auftretende, pochende Schmerzen,die sich mit mehr körperlicher Belastung verstärken. Hinzu kommen oft Übelkeit,Erbrechen sowie Licht- und Lärmempfindlichkeit. Manche Patienten spüren schon vor dem Auftreten der Symptome das Heraufdämmern einesAnfalls.

Volkskrankheit Migräne: Die ÖsterreichStatistik

Christian Lampl,Leiter der Schmerzklinik am AKH Linz,hat die erste repräsentative Umfrage in Österreich zu der Verbreitung von Kopfschmerz und Migräne durchgeführt. „In Österreich sind 10,2 Prozent der Menschen von Migräne betroffen. Wir haben insgesamt 800.000 Migräniker. 486.000 davon gehören zur arbeitenden Bevölkerung. 28 Prozent der Migräne-Kranken sind Männer,72 Prozent Frauen“,so Studienleiter Lampl. 44,9 Prozent der Patienten erleiden einmal im Monat eine solcheAttacke. Weite-

72 Klipp November 2002 Gesundheit
Frauen Männer
Frauen Männer Grafik: APA, Quelle: Lampl/AKH Linz 54,6 % 43,7 % 13,8 % 6,1 %
Abhilfe für 800.000 Migräniker verspricht britischer Pharmahersteller

re 20 Prozent haben wöchentlich einen Anfall. Bei 34,3 Prozent dauert eine solche Attacke drei Stunden,bei 38,8 Prozent dauern die Symptome einen ganzen Tag.

Neue Behandlungs-Strategie

Seit Ende der achtziger Jahre standen erstmals wirksamere Medikamente zur Verfügung: spezifisch auf bestimmte Serotonin-Rezeptoren (5HT) wirkende Substanzen. Sie führen vor allem zu einer Verengung der Blutgefäße,die ins Gehirn führen,und dämpfen damit eine im Migräne-Anfall erfolgende zu starke Erweiterung dieser Arterien. Das hemmt auch die entzündlichen Prozesse,die bei der Migräne eine Rolle spielen.

Nasenspray statt Injektionen

Doch die Wirkung dieser Arzneimittel sollte möglichst schnell einsetzen. Das ist aber bei der Einnahme von Tabletten kaum zu bewerkstelligen. Deshalb wurde zunächst auch auf Selbst-Injektionsverfahren gesetzt. Ein Nasenspray ist natürlich eine weniger belastende Methode.

Neues Präparat verspricht rasche Linderung

Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat mit dem Zolmitriptan-Nasenspray ein derartiges Präparat entwickelt. Der Wirkstoff gehört zu den so genannten Triptanen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben,dass bereits zehn Minuten nach der Anwendung 38 Prozent der maximal erreichbaren Blutkonzentration des Wirkstoffes erreicht werden.

Bei der Behandlung akuter Migräne-Attacken kommt es immer auf schnelles Reagieren an, weil Abwarten bzw. ein zu langsam einsetzender Effekt der verwendeten Medikamente die Betroffenen nur umso mehr in ei-

nen Anfall abgleiten lässt.

Wirkung durch Studie belegt

In der so genannten ZINC I-Studie mit 1.372 Patienten als Teilnehmer wurde der Effekt des Sprays mit jenem der Tabletten

verglichen. Dabei stellte sich heraus,dass der Spray bereits ab 15 Minuten nach der Anwendung zu wirken begann. Bei 70 Prozent der Behandelten wurde nach zwei Stunden eine gute Wirkung erzielt. Eine Dosis von fünf Milligramm Zolmitriptan

war signifikant besser wirksam als 2,5 Milligramm des Wirkstoffs in Tablettenform. Der Spray – er ist bereits in Schweden auf dem Markt – soll in den kommenden Monaten in den verschiedenen Ländern der EU erhältlich werden. ■

Haben Sie Fragen zum Thema Gesundheit?

Dann wenden Sie sich bitte an uns. Wir haben für Sie wertvolle Tipps und Antworten.

Hotline der Landessanitätsdirektion: +43 (316) 877.4300

Reisemedizinische Impf- und Beratungsstelle:

8010 Graz, Paulustorgasse 4

Kontakt:OSR Dr. Alfred Gränz

Impftage:Dienstag und Donnerstag: 08:00 bis 12:00 Uhr

Mittwoch: 13:00 bis 16:00 Uhr

Telefon:+43 (316) 877.3547, 3546, 3526 - Fax: 3553

Hör- und Sprachberatungsstelle:

8010 Graz, Paulustorgasse 4

Kontakt:DSA Ernesta Puntigam

Beratung:Montag bis Freitag: 08:00 bis 12:00 Uhr sowie nach Vereinbarung

Telefon:+43 (316) 877.3552 - Fax: 3555

Drogenberatungsstelle des Landes Steiermark:

8010 Graz, Leonhardstraße 84/II www.drogenberatung-stmk.at Kontakt:Prim.Univ.Doz. DDr. Michael Lehofer

Beratung:Montag bis Freitag: 17:00 bis 19:00 Uhr

Mittwoch: 08:00 bis 12:00 Uhr

Telefon:+43 (316) 326044 - Fax: 384189 email: drogenberatung@stmk.gv.at

FA8B-Fachabteilung für das Gesundheitswesen

8010 Graz, Paulustorgasse 4, Telefon: (0316) 877.3535, Fax: 3555 www.gesundheit.steiermark.at - email: fa8b@stmk.gv.at

73 Klipp November 2002
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Sucht macht krank

Graz und die Steiermark als Drogenhochburg. Glaubt man den Wahlkampftönen mancher Parteien, versinken wir alle gerade im Drogensumpf. Einen Blick hinter diese Kulissen vermittelt Gesundheitslandesrat

Günter Dörflinger, der schon seit Jahren auch an dieser Front um die Gesundheit der Steirerinnen und Steirer kämpft. Fazit: Die Lage scheint ernst, aber nicht hoffnungslos.

Steirische Suchtexperten stehen derzeit vor einer geradezu absurden Situation. Offensichtlich bewirkt der vor allem lautstarke Kampf gegen Drogendealer im Bewusstsein der Steirerinnen und Steirer eineVerharmlosung aller legalen Suchtmittel. „Die Zahl der mit Alkoholvergiftungen in die Notfallambulanz des LKH eingelieferten Jugendlichen dürfte heuer wieder bei mindestens 140 liegen,Experten schätzen die Zahl der alkoholabhängigen Menschen in der Steiermark auf 30.000 bis 40.000, weitere 100.000 Steirerinnen und Steirer gelten als gefährdet.“

Aus diesem Grund setzt die von Gesundheitslandesrat Günter Dörflinger ins Leben gerufene „Vivid“ heuer ihren Schwerpunkt auch auf die Initiative „Jeder Schluck zu seiner Zeit“. „Denn aus Sicht der Gesundheit ist es nachrangig,ob sich jemand mit legalen oder illegalen Suchtmitteln krank macht.”Günter Dörflinger und Vivid setzen daher auf eine umfassendeAufklärung:„Wir schulen unablässig Multiplikatoren von Kindergartenpädaginnen bis zu Universitätsprofessoren zu effizientenAufklärern über die Gefahren jederArt von Sucht.” Gerade jetzt starten die beiden nächsten Lehrgänge in Graz und Bad Radkersburg. Denn klar ist:„Jede Sucht ist eine Abhängigkeit und schadet der Gesundheit.“

Erweiterte Zulassung für Visudyne: Neue Hoffnung für zwei Drittel aller an feuchter Altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) erkrankten Patienten. AMD ist Hauptursache für Erblindung ab dem 50. Lebensjahr. 4000 neue Fälle pro Jahr allein in Österreich.

Altersbedingte Makula-Degeneration (AMD) ist die häufigste Ursache für schwere Sehbehinderungen bei über 50-Jährigen. Die so genannte „feuchte“ AMD kann Teile der Netzhaut zerstören und zur Erblindung führen. Pro Jahr treten allein in Österreich rund 4000 Neuerkrankungen auf. Weltweit werden jährlich ca. 500.000 neue Fälle registriert. Experten nehmen an,dass diese Zahlen mit zunehmender Lebenserwartung der Bevölkerung noch weiter ansteigen werden.

Jetzt besteht Hoffnung für viele dieser Patienten. Novartis und QLT gaben kürzlich bekannt,dass Visudyne (Verteporfin) von der Europäischen Kommission die Zulassung für die Behandlung okkulter subfovealer choroidaler Neovaskularisation (CNV) in Folge altersbedingter Makula-Degeneration (AMD) erhalten hat. ■

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Bildschirmarbeit bedeutet Schwerstarbeit für die Augen,da die Muskulatur aufgrund der unveränderten Entfernung ständig angespannt ist. „Ohne Entspannung kommt es zu Beschwerden. Die Augen flimmern,sind rot und oft extrem trocken“,warnt der Landesinnungsmeister der Optiker, Wolfgang Grebien. Erleichterung bietet das Tragen einer angepassten Bildschirmbrille,die scharfes Sehen auf mindestens 50 cm ermöglicht. „Werden die Kosten für die Brille nicht von der Krankenversicherung übernommen,dann ist der Arbeitge-

ber verpflichtet,diese in einfacher und zweckmäßiger Ausführung zu bezahlen“,so Braun. Das empfohlene Augentraining ist einfach,problemlos und lässt sich in den Alltag integrieren. Regelmäßige „Blicksprünge“ weg vom PC – also Bewegung –sind ein ideales Training. Dabei werden die Augen bewusst so weit wie möglich in die Ferne gerichtet. Häufigerer Lidschlag verteilt den Tränenfilm und die Augen trocknen nicht aus. Als besonders erholsame Entspannungsübung gilt das so genannte Palmieren. Die geschlossenen Augen werden mit den Handflächen bedeckt,so dass kein Licht eindringen kann. Bei der Konzentration auf den schwärzesten Punkt kommen die Augen zur Ruhe. Österreichs Optikermeister empfehlen beim AugenCheck ein Bildschirmdatenblatt ausgefüllt mitzubringen,das unter www.optiker.at/bildschirm zu beziehen ist.

74 Klipp November 2002 Gesundheit
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Behandlungsmethodengeboten:

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Dr. Frank Kannmann steht für Qualität und entspricht mit seiner Praxis – entgegen der landläufigen Meinung einer qualitativ minderwertigen Zahnmedizin in Ungarn – technisch und methodisch absolut westeuropäischen Standards. Qualität und Kundenzufriedenheit stehenanersterStelleunddafürist der deutsche Zahnarzt auch bekannt. ❑

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75 Klipp November 2002
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Westeuropäischer Standard bei Dr. Kannmann in Mosonmagyaróvár

Altenarbeit und Seniorenbetreuung – An- u

bung auszuräumen und Kompetenzen entsprechend zu verteilen, die Berufsgruppen sind aufgefordert,ihr Wissen und ihre Erfahrungen der Politik zukommen zu lassen,um für alle verträgliche Strukturen zu finden.

Zwei Schwerpunkte sind klar zu definieren:

Der neue Vorstand der ARGE Steir. Heim- und PflegedienstleiterInnen hat in seiner Generalversamm-

lung ein wichtiges Schwerpunktprogramm vorgestellt. Es gilt die Schere zwischen Wünschenswertem und Machbaren nicht all-

zu sehr auseinanderklaffen zu lassen. Die Politik ist aufgefordert,die Unterschiede zwischen Bundes- und Landesgesetzge-

Die neuen Gesetze für denAltenbereich sind so zu formulieren, dass nicht nur die Finanzierung gewährleistet ist,sondern auch die notwendigen Qualitätsansprüche der neuen „Alten“ erfüllt werden können. Dazu zwingend notwendig ist ein gut ausgebildetes Personal,wobei eine Imageveränderung derAlten- und Pflegeheime,zur künftigen Gewinnnung von MitarbeiterInnen,auch ein medialerAuftrag sein muss. Derzeit werden die Mitarbeiter

JobOskar 2002 für Dellanoi Pflegeheim GmbH

Ein Pflegeheim gewinnt den Preis in der Kategorie Klein- und Mittelbetriebe für die Bezirke Deutschlandsberg,Leibnitz und Voitsberg! Der JobOskar wird für die Integration von behinderten Mitarbeitern vergeben. Glückstrahlend nimmt Frau Dellanoi im Rahmen einer großen Gala in Schloss Seggau diesen Preis aus den Händen von Frau Staatssekretärin Mares Rossmann entgegen. Heuer haben sich 45 Betriebe für den JobOskar in allen Kategorien beworben,umso mehr freut sich Frau Dellanoi mit ihrem Team über diese Auszeichnung. In Zeiten der äußerst kritischen Be-

trachtung der Pflegeheime ist dieser Preis ein starkes Signal dafür,wie innovativ ein Pflegeheim Rahmenbedingungen für behinderte Mitarbeiter schaffen kann,und mit welcher Freude ein Team aus gesunden und behinderten MitarbeiterInnen gemeinsam Leistungen erbringt.

Die wichtigsten Faktoren für das Gelingen dieser Zusammenarbeit sind laut Frau Dellanoi folgende:der Mut zur Entscheidung für behinderte Mitarbeiter, der Glaube an die Motivation und die Fähigkeiten dieser Menschen und die feste Überzeugung,gemeinsam einen Arbeitsweg zur beiderseitigen Zufriedenheit zu beschreiten,der sicher zum Erfolg führt. Der JobOskar ist der beste Beweis dafür. Frau Dellanoi hat vor Jahren mit voller Überzeugung diesenWeg beschritten,und ist sehr stolz darauf,dass ihr Team mit der gleichen Motivation an der Umsetzung im Arbeitsalltag tätig ist. Die behinderten Mitarbeiter sind eine große Bereicherung für das Pflegeheim. Die Motivation dieser Kollegen,die Freude an der Arbeit,am Um-

gang mit allen Leuten im Pflegeheim,die Dankbarkeit,wieder eine Wertigkeit zu erleben,sind Erfahrungen,die keiner mehr missen möchte. So gibt es eine Kollegin aus dieser Gruppe,die den liebevollen Spitznamen "Sonnenschein" hat,da sie in ihrer langjährigen Tätigkeit im Pflegeheim jeden Tag freudestrahlend das Heim betritt und mit ihrer guten Laune alle ansteckt. Für Krisen stehen die Berater und Betreuer vom Bundessozialamt und der Arbeitsassistenz zur Verfügung,die in allen Fragen Schützenhilfe leisten und damit Sicherheit geben. Frau Dellanoi hofft sehr,mit diesem Preis Beispielwirkung zu erreichen,um auch andere Pflegeheime zu motivieren,behinderte Mitarbeiter zu beschäftigen.

76 Klipp November 2002
Gesundheit

und Herausforderungen für die Zukunft!

für ihreArbeit beinahe „kriminalisiert“ und für junge Menschen gibt es wenig Anreize,in diesen Beruf zu gehen,obwohl der Wandel von ehemals Siechenund Sterbehäusern zu modernen Dienstleistungsanbietern großteils vollzogen worden ist. Trotzdem stehen die Zeichen schlecht: Die Überalterung der Gesellschaft nimmt dramatisch zu,in zwanzig Jahren voraussichtlich eine Verdoppelung der derzeitig bekannten Zahlen,und dazu zeichnet sich ein Fehlbedarf von mehr als 7.000 MitarbeiterInnen für diesen Bereich ab.

Die ARGE der Steir. Heim- und PflegedienstleiterInnen sieht einen weiteren Schwerpunkt in der Verankerung des Heimleiters im

neuen Steir. Pflegeheimgesetz. Wie in anderen Bundesländern bereits vollzogen,ist mit dem Status Heimleiter eine Ausbildung verbunden,die einem Europazertifikat nach E.D.E. entspricht. Einem Zertifikat,dass in 21 Ländern der Welt anerkannt wird. In der Steiermark gibt es auch noch die Besonderheit der "dualen" Führung,Heim- und PflegedienstleiterInnen arbeiten in der Regel Hand in Hand. Aus dieser dualen Führung ergeben sich vor allem Wünsche für die Fort- und Weiterbildung. Es macht auf Dauer keinen Sinn mehr,nur schlechte Schlagzeilen zu liefern,die Herausforderung für die Zukunft kann nur der Abbau von Vorurteilen sein,das Wahrnehmen der gigantischen

Möglichkeiten einer zielorientierten Beschäftigungspolitik für junge und ältere DienstnehmerInnen und – last but not least –das Wissen darum,das Altern mitzubestimmen!

Wir stellen jetzt die Weichen für unsere Vorstellungen einer adäquaten Altenarbeit und davor dürfen wir keine Angst haben. Die Realität einer Seniorenarbeit ist schlicht und einfach das,was uns die Älteren in der Gemeinschaft wert sind! Nimmt man sie als politischen Faktor wahr und leitet daraus entsprechende Gesetze ab? Funktioniert das Lobbying zukünftig? Die Wirtschaft ist aufgerufen,die Parameter eines „gesunden“ Turn around endlich für Investitionen,Schaffung von Arbeitsplätzen etc. zur

ORTHOPÄDISCHES KRANKENHAUS

Kenntnis zu nehmen! Generationsübergreifende Projekte,um junge Menschen für die Altenarbeit zu sensibilisieren und auch um den veränderten familiären Strukturen Rechnung zu tragen. Jeder ältere Bewohner in Österreich muss die Möglichkeit finden,seine (Pflege-) Bedürfnisse individuell erfüllt zu sehen. Mit der Niederschrift der freien Heimwahl im Steir. Pflegeheimgesetz hat die Landespolitik einen Meilenstein gesetzt,daran darf nicht gerüttelt werden. ❑

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77 Klipp November 2002
Ein Humanomed Krankenhaus
Theresienhof
-
Dellanoi SusannaVorsitzende der ARGE der Heim- und PflegedienstleiterInnen Steiermark

Seniorenbetreuung - nur ein Wort oder gelebte Realität?

Zum ersten - natürlich nur ein Wort — es hört sich gleich einmal negativ an. So wie — einfach alt,ein wenig unbeholfen,bedürftig,schwerfällig — körperlich und vielleicht auch geistig?,ohne Hilfe geht nichts mehr .... und vieles davon trifft ja zu! Aber die Unzulänglichkeiten dieses Lebensabschnittes sollen doch als „normal“ empfunden werden dürfen! Zum zweiten — natürlich gelebte Realität! Ich sehe immer wieder,dass es möglich ist,älteren und vor allem unterstützungsbedürftigen Menschen eine Form von Betreuung vermitteln zu können,die diesen Lebensabschnitt noch äußerst lebenswert macht! Es ist der entspannte Umgang mit den kleinen und größeren Defiziten, sowohl geistig als auch körperlich. Alle Betreuer,ob imVerwaltungs- oder im Pflegebereich,werden dann,wenn sie nicht wechseln, als Vertrauenspersonen gesehen,in fast allen Fällen auch als eine Art Mitglied der „Groß“familie mit „Rechten und Pflichten“. Geringste Veränderungen im physischen und psychischen Bereich werden so umgehend bemerkt. Betreuen heißt eben,sich zu küm-

mern,darüber zu reden,sofort die geeigneten Maßnahmen zur Wiederherstellung der Lebensqualtität einzuleiten,überwachen und begleiten und einfach da sein. Bis zum Lebensende. Wenn die Betreuungs-/Bezugspersonen diesen hohen Ansprüchen gerecht werden können — dann ist das gelebte Seniorenbetreuung. Voraussetzung sind ausreichend Zeit und Einfühlungsvermögen — ein gutes Seniorenhaus kann, weil nicht zu groß und daher überschaubar, das bieten.

Die Seniorenwohnung als Privatbereich zu respektieren,den persönlichen Tagesrythmus des Senioren nicht ändern — z. B. Aufstehen zur gewohnten Zeit,keine fixen Essenszeiten,das geliebte Glas Wein amAbend trinken können,den selbst gewählten Arzt, den eigenen Friseur,persönliche Post besprechen zu können und mit Hilfe des Betreuungspersonals erledigen — einfach so wie es im Kreis einer Großfamilie wäre. Und ganz wichtig:aus der eigenen Geldbörse zu zahlen!

Jeder sollte sich rechtzeitig informieren und

Das etwas andere Pflegeheim

Stationäre Betreuung + Tagespflegeplätze

Pflegestufen 0 – 7 + Kurzzeitpflege

Urlaubsbetreuung + Hospiz

viele Häuser anschauen - jeder kann auch in der Parkresidenz in Judendorf/Straßengel Probewohnen oder auch einmal Urlaub machen. Das schöne Lob ist,wenn Bewohner sagen:Wenn ich gewusst hätte,wie schön es hier ist,wäre ich viel früher gekommen!

MAN KANN GEMEINSAM SCHÖNE JAHREVERBRINGEN UND GEMEINSAMLEBEN,OHNESEINESELBSTSTÄNDIGKEIT AUFGEBENZUMÜSSEN.

Lebensqualität zu vermitteln ist unser Ziel.....

Die SINN RESIDENZ in Graz/Ragnitz vermittelt unseren älter gewordenen Mitmenschen eines, welches mit einem einzigen Wort zu beschreiben ist: Lebensqualität! In diesem modernst geführten Haus sind qualifizierte Mitarbeiter rund um die Uhr darum bemüht, ihre 38 BewohnerInnen bestens zu betreuen, damit diese ihren wohlverdienten Lebensabend genießen können. Bei erhöhter Pflegebedürftigkeit

Dellanoi Pflegeheim GmbH

Tel.:03182/2002 Fax. DW 4

e-mail:heimdellanoi@aon.at

wird man erst richtig die Qualität des Hauses und der Mitarbeiter zu schätzen wissen. Neben einem individuellen Tagesablauf ist es auch selbstverständlich, dass jeder seine eigenen Möbel und sogar sein Haustier mitbringen kann.

Eine Frischküche sorgt für die Erfüllung der kulinarischen Wünsche und bietet Wahlmenüs und Diäten.

Besuchen Sie die Sinn Residenz und überzeugen Sie sich von der Lebensqualität in diesem Haus. ❑

SINN- Residenz Ragnitzstraße 60 Tel.: 30 32 80 E-Mail: sinn.residenz@chello.at

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78 Klipp November 2002
Leiterin der SinnResidenz –Andrea Drexler
Gesundheit
Die Leiterin der Parkresidenz Frau Dir. Anna Albler in Ihrem Büro, bei ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit

Die 7 Aigelsreiter

Das Becken – unser Zentrum des Wohlbefindens

Kräftigung: Abduktoren (Beinabspreizer) links und rechts

Ausgangsstellung: Seitlage,unteres Bein gebeugt, rechtes Bein im Knie gestreckt, im Sprunggelenk gebeugt, Fuß nach innen gedreht.

Dehnung: Adduktoren – Innere Beckenmuskeln – Rumpfmuskeln

1. POSITION

Ausgangsstellung:Grätschsitz aus Grätschsitz beide Fersen zum Gesäß ziehen und mit Ellbogen beide Oberschenkel nach außen drücken

7Atemzüge lang (ca. 1 Minute)

Buch u. Videobestellung:DKB Institut, Dr. Aigelsreiter,Untere Teichstr.88,8010 Graz, Fax:0316/ 46 61 41

Neue Ausgangsstellung: Seitlage,unteres Bein gebeugt, linkes Bein im Knie gestreckt, im Sprunggelenk gebeugt, Fuß nach innen gedreht.

1. Übung: 7 – 14 – 21 mal rechtes Bein abspreizen,Hüftgelenk muss gestreckt sein.

2. Übung: wie Übung 1, diesmal mit Gewichtsbelastung.

1. Übung: 7 – 14 – 21 mal linkes Bein abspreizen. Hüftgelenk muss gestreckt sein.

2. Übung: wie Übung 1,diesmal mit Gewichtsbelastung.

79 Klipp November 2002
Dehnung
Kräftigung Kräftigung
(Aus dem Buch: Für Wohlbefinden und Leistungssteigerung)

Jochen Fuchs: erst 16, aber bereits vorn dabei auf dem Rundkurs

dass die Darlings der Formel 1, der Königsklasse,gerade um die Zwanzig sind:Button,Heidfeld, Montoya,Massa oder Sato dürften zwar nach österreichischer Rechtssprechung keinen Bus lenken,sind aber mit einigen hundert PS unter dem Allerwertesten doch recht schnell unterwegs – und verdienen €-Millionen. Und der Trend,talentierte Motorsportler frühest möglich zu fördern,hat sich letztendlich spätestens seit dem unvergessenen Ayrton Senna durchgesetzt,der schon im zarten Alter von vier

Der Vorname verpflichtet

Ein Grazer,der Autorennen fährt und mit Vornamen Jochen heißt – da war doch noch... keine Sorge,für Motorsport-Nostalgie ist an dieser Stelle kein Platz. Für den Nachwuchs sehr wohl:Der Grazer Gymnasiast Jochen Fuchs ist erst sweet little sixteen – und

zeigt seit 8 (in Worten:acht!)

Jahren seinen Gegnern auf dem Rundkurs,wo der Bartl den Most holt.

Faul ist er nicht,der 16-jährige Grazer Jochen Fuchs. „Herumzuhängen“ ist auch nicht wirk-

lich seins:In einemAlter,in dem sich andere erste warme Ohren bei diversen Anbaggerversuchen holen,denkt er zu Recht an eine ernsthafte Karriere im Motorsport. Schon mit acht Jahren der erste intensive Kontakt mit dem Asphalt,der die Welt bedeutet: Einstieg in den Kart-Sport und bis heute mehrere Staatsmeistertitel. Und der junge Mann bleibt am Gas – 2002 ist das erste Jahr, in dem er für Walter Pedrazza in der Sports Car Challenge seine (sehr schnellen) Runden dreht.

Legale „Einstiegsdroge“

Die Frage nach der Sinnhaftigkeit hinter dem Vorhaben,Kids in ein enges und sich vor allem äußerst schnell bewegendes Cockpit zu zwängen,stellt sich kaum mehr,wenn man bedenkt,

Jahren seine ersten Go-CartRennen bestritten hat. Im Gegensatz zur internationalen Szene hat Österreich in dieser Beziehung deutlichenAufholbedarf. Dem Talent seines Filius trägt auch Udo Fuchs Rechnung:„Ich unterstütze die motorsportlichen Ambitionen meines Sohnes Jochen seit über 8 Jahren. Sehr wichtig war es für uns immer,einen professionellen Weg zu gehen. Jochen konnte zahlreiche Erfahrungen im Kartsport sammeln,hat gelernt,mit Geschwindigkeiten umzugehen und ist sehr reaktionsschnell. Sehr wichtig ist auch Fitness,um den Anforderungen im Rennsport gewachsen zu sein.“ Den Weg vom rasenden Rasenmäher zur „Lernmaschine für Le Mans“ (Kollege Oliver Hilger) hat dem ambitionierten Youngster ein

Mann geebnet,der im Motorsport einige erfolgreiche Kilometer hinter sich gebracht hat: Walter Pedrazza,Bergstreckenlegende und Geschäftsführer von PRC Sports Car Racing.

Gedrosselte Flunder

Der PRC Junior wirkt nicht nur von der Optik her wie ein SportPrototyp:In der „Light-Version“ tritt er von der Motorleistung her mit 160 PS zwar etwas schmalbrüstig an; diese von Opel gelieferte Bestückung kommt bei gerade 520 Kilogramm und einem Hinterwagen,der praktisch mit Formel-3-Boliden identisch ist, recht ordentlich zur Sache. 240 km/h Spitze ringen erprobten Radarfallenexperten noch ein müdes Lächeln ab. Nix mit Servo- oder ähnlichen Hilfen,die Kraft kommt pur und muss auch als solche umgesetzt werden. Spartanisch und unbequem das Cockpit – ein Arbeitsplatz,wo kein Wunderbaum aufzuhängen ist,hier gibt’s nur Raw Power ohne Techno aus der Hutablage. Ein Sportgerät eben,für das Jochen Fuchs auch entsprechend austrainiert ist:Als vierfacher Meister und internationaler Turniersieger im Kickboxen und ambitionierter Snowboarder, Windsurfer,Fußballer und Tennisspieler ist Jochen Fuchs auch was die Fitness betrifft bestens gerüstet für das harte Geschäft Motorsport,wie auch Teamchef Pedrazza zu bestätigen weiß:

„Jochen bringt viele Voraussetzungen für einen jungen Autorennfahrer mit:schnelles Reagieren bzw. Denken,sehr großes Feingefühl für das Fahrzeug, präzise Aussagen über Handling und Set-Up,super Reaktionen.“

Spartanisch: Arbeitsplatz ohne Wunderbaum... Legale „Einstiegsdroge”

in den Rennsport: Der PRC Junior

Braucht er auch,denn gefahren wird praktisch auf allen europäischen Strecken,die in der Formel 1 auf dem Programm stehen – Monza,Hockenheim,A-1Ring,... Ein junger Mann,der seinen Weg gehen will – und zwar sehr schnell.

Good Luck,Rookie!

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Jochen Fuchs – mit 16 in Pole Position von Walter Held

Graz. Die Kulturhauptstadt

Europas 2003. Der Gastgeber des Weltbuddhistentreffens. Hat diese Stadt noch etwas anderes zu bieten als nur jede Menge Kultur?

In den letzten ein bis zwei Jahren hat sich auf diesem Sektor sehr viel getan. Neue Szenelokale,Cafés und KulinarikTreffpunkte sind die Beweise dafür.

Doch was bringt uns das? Manche sagen,unsere Kulturmetropole verwandelt sich in eine wandelnde Baustelle,die anderen wiederum ärgern sich über den Lärm und die ausbreitende Plage der Gastronomie. Das Wichtigste aber ist das Ziel:Die Menschen sollen Freude und Spaß an der Grazer Kulturszene finden.

Ich wollte sie treffen. Diese Nörgler,Genießer,Herausforderer und Chaoten. Ob bei der Premiere von Schnitzlers „Das weite Land“ oder bei der Eröffnung der Herbstmesse,bei der Karaoke-Night im „Three Monkeys“ oder dem Kabarett von Leo Lukas im „Theatercafé“ – alle hatten sie etwas Gemeinsames:die Freude. Am (Nacht-)Leben,an der Kultur. Denn,wenn die Sonne unsere Erdseite verlässt und manche zu Bett gehen,wacht Graz auf. Die zahlreichen Restaurants bitten zu Tisch,in den Cocktail-Bars werden märchenhafte Cocktails geshakt und gemixt,auf den Tanzflächen wird das Tanzbein geschwungen. Ich habe mir erlaubt,für Euch ein paar solche Szenetreffpunkte zu besuchen.

19.00 - Treffpunkt Restaurant „Malaga“,das sowohl das spanische als auch das mexikanische Flair vermittelt,verwöhnt mit seinen landestypischen Köstlich-

Graz bei Nacht

keiten unseren Gaumen und die Sinne. Und wenn noch ein Gläschen „Rivola“ oder „Primicia“ einem das Leben versüßt,hat der Abend perfekt begonnen.

21.00 - Gleich ums Eck befindet sich die „Cohibar“. Einmal in der Woche (sonntags) gibt es hier Live-Musik. Die rhythmusbeladene spanische Musik lässt kein Bein ruhen und keine Wünsche offen. Wundervolle Cocktails,eine große Auswahl an kubanischen Zigarren,Gratistanz mit einem Musiker aus der Band und eine Ladung Flirt.

22.00 - Was man sich sicher

nicht erwartet ist,dass einem beim Eintreten in das Lokal die Tür geöffnet wird. Dies passiert tatsächlich auch in Graz. Es handelt sich nämlich um das wahrscheinlich bekannteste Szenelokal in unserer Stadt. Das „Friday‘s“. Diese Bar ist besonders bekannt für ihr märchenhaftes Angebot an guten und nicht sehr teuren Cocktails. Und wenn einem schon die Füße schmerzen sollten,dann kann man sich in die elegante Ledergarnitur fallen lassen und die einmalige Atmosphäre einfach genießen. Happy Hour von 21 bis 22 Uhr.

23.30 - „Three Monkeys“ – ein enger Raum im Keller des „Koiner-Gebäudes“,riesige Bar,der Spiegel am Ende des kleinen Nichts. Man findet nicht überall diese Fullcontact-Atmosphäre und die Möglichkeit,um diese Uhrzeit ein halbwegs gemütliches Gespräch zu führen.

0.30 - Die häufig „letzte Station vor dem Morgengrauen“ ist der „Kulturhauskeller“. Dieses Studentenlokal ist berühmt für die volle Tanzfläche und ein Ort,wo man seine Seele so richtig baumeln lassen kann. Und was wir heute verpasst haben,ist die Happy Hour zwischen 22 und 23 Uhr,die auch für sehr schmackhafte Pizzen gilt. Allerdings muss man Eintritt zahlen,um überhaupt an diesem Ort Spaß haben zu können. Diese paar Euro sind‘s allerdings wert. Ob man nun aktiv am Vergnügen teilnimmt oder dem Lärm entgehen möchte sind letztendlich zwei paar Schuhe. Denn was für die einen der Spaß,ist für die anderen die Plage. ■ ■

Graz by night:Eine Auswahl an bekannten Treffpunkten

„Malaga“,Glacisstraße 43,Tel.: (0316)31 96 78; „Cohibar“,Leonhardstraße 3,Tel.:(0316)33 74 70; „Friday‘s“,Beethovenstraße 9a; „Three Monkeys“,Elisabethstraße; „Kulturhauskeller“,Elisabethstraße 30; „Schillerhof“,Plüddemanngasse 2, Tel.:(0316)825034;„Stern“,Sporgasse 38,Tel.:(0316)81 84 00; „Flann O‘Brien Original Irish Pub“,Paradeisgasse 1,Tel.:(0316)82 96 20; „M1“, Färberplatz 1,Tel.:(0316)81 12 33, uvm.

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Das „Flann O‘Brien Original Irish Pub“ ist immer gut für ausgelassene Feste „Three Monkeys“ - ein Ort zum Feiern, ist bei allen sehr beliebt F otos:Krok von Mirjana Zec

Country & Western à la Weststeiermark stellt ein eigenes Kapitel in der regionalen Musikgeschichtedar.Einederoriginellsten Pflanzen,die aus diesem Humus spross,ist heute so weit von der Hut&Stiefel-Szene entfernt wie Nashville von Voitsberg:Die Geschichte von „Aniada a Noar“,mittlerweile gereift wie guter Schilcher,basiert auf einem Sager von Ur-Noar Bertl Pfundner:„Wenn du keinen Rock`n Roll spielen möchtest,auch keine

„Ein jeder ein Narr“

Seit zwanzig Jahren: Steirerblut ist kein Himbeersaft. Begonnen haben die vier in klassischer Musikantentradition: 3 Akkorde ist gleich ein Auftritt. Mittlerweile ist „Aniada a Noar“ ein Synonym für eine griffige Verbindung aus Erdigkeit und ausgefuchsten Programmkonzepten – wobei das Musikantische immer noch die erste Geige im Sinne des Wortes spielt.

Schlager oder Oberkrainertöne, blieb nur noch Country.“

Von den Folkfriends zu den „Noarn“

Dass es neben Hillbilly-Tönen durchaus andere Ausdrucksmöglichkeiten gibt,stellte sich spätestens zu dem Zeitpunkt heraus,zu dem Michael Krusche zur Truppe stieß:Seine ruppige Stimme und die bluesorientierte Gitarre brachten Zugänge zu neuen Wurzeln –als „Folkfriends“ begannen die

vier ihre Tour quer durch sämtliche Gemüsegärten dessen,was mit der Worthülse „Folk“ bezeichnet wird:Ein bissl Irish,ein bissl Singer/Songwriter,zwischendurch grimmige Blues-Soloballaden vom Straßenmusik-erprobten Krusche,zaghafte erste Gehversuche mit Eigenkompositionen. Der spröde Charme des Quartetts (Andreas Safer,Bertl Pfunder, Wolfgang Moitz und Michael Krusche) griff bereits 1985:Der erste vielbeachtete Auslandsauftritt – beim renommierten internationalen Folk-Festival in San Daniele/Oberitalien. Dieser Auftritt, vor allem aber der enge Kontakt zu den friulanischen Musikantenkollegen,aus denen sehr schnell Freunde wurden,stellte einen absolutenWendepunkt in der NoarnSaga dar:Angereist war die Truppe unter dem Etikett „Folkfriends“ – zurück fuhr man mit neuen Ideen und einem neuen Namen:A Noar was born. Volkskundler und Biologe Andreas Safer setzte einen Namen durch,welcher der Sperrigkeit des Quartetts entspricht:Ein jeder ist ein Narr. Shakespeare auf steirisch? „Narren“ äußern sich musikantisch:Zwei sponsierte Biologen,ein früherer Versicherungsspezialist und ein gelernter Automechaniker haben sich darauf geeinigt,zumindest semiprofessionell einiges fürs Publikum zu tun. Noarn fia Noarn.

Wendepunkte

Nicht nur der Name der Gruppe veränderte sich durch den Kontakt zur europäischen Folk-Elite:Das volksmusikantische Selbstverständnis des Quartetts erfuhr einen veritablen Quantensprung,die Hemmschwellen „eigenen Wur-

zeln“ gegenüber wurden in einem Konzept überwunden,das weitab von Volksdümmlichkeit zu einer vertieften Auseinandersetzung mit den Ursprüngen der eigenen Kultur führte. Nicht mehr Irland,nicht mehr das Mississipi-Delta,sondern das direkte Umfeld,das „Dahoam“ ist – thematisch wie musikalisch – der Stoff,aus dem die Lieder sind. Dass dabei beim Schuhplatteln durchaus ein wenig höher gesprungen wird (um den Horizont weiter zu machen),ist zweifellos mit ein Verdienst der Noarn,die von der Instrumentierung wie vom Repertoire her durchaus zu Querfeldeinmärschen bereitsind–WolfgangMoitztrötet herzergreifend auf der Cornamusa, demDudelsack,BertlPfundnerhat die Wanzenpresse sehr sicher im Griff,Michael Krusche greift mittlerweile immer öfter zur Violine. Zwanzig Jahre Noarn schlagen sich nicht nur im grandiosen LiveProgramm „Sou is es Leben“ nieder,sondern haben nach diversen Veröffentlichungen auch zu einem Tonträger geführt,der die schlichte und deshalb ergreifende musikantische Kernaussage des Quartetts auf den Punkt bringt:„Tanzl“ ist Musikantentum pur. Eine Gruppe, die nicht unbedingt in große Konzertsäle passt (auch wenn sie mittlerweile schon einige gefüllt hat), die mit dem Publikum kommunizieren will und muss. Da ists vom Technischenhereheregal,dassbei einer Hochzeit aufgegeigt wurde unddiverseAchterlndannauchdie Musi ein wenig beeinflussen; dass der Tontechniker zwischendurch mehr auf die Madln als auf seine Regler geachtet hat. Absolutely live. So schön kann Volksmusik sein:Zwanzig Jahreund kein bisschen leise. wh. ■

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V. l. n. r. : Wolfgang Moitz, herzhaftes Gebläse. Andreas Safer, Mastermind. Bertl Pfundner, Quetschkommodist. Michael Krusche, Quereinsteiger

Sie – das sind Österreicher, darunter auch Steirer – sind nach Kanada ausgewandert und fühlen sich dort wohl. Weil vieles an die Heimat erinnert, aber auch weil sie dort erfolgreich sind. KLIPPMitarbeiterin Vera Leon besuchte eine Gruppe von Auslands-Österreichern in Vancouver, manchmal auch als „Innsbruck am Meer“ beschrieben.

Vancouver,4 Uhr Nachmittag. „Zu diesem Zeitpunkt stehen die Zeiger

Eine unverwechselbare Skyline verbindet sich mit der umliegenden Natur zu enem optischen Leckerbissen. Direkt am Meer gelegen und trotzdem von Bergen umringt, nennt man Vancouver auch das „kanadische Innsbruck“

Den Traum von Freiheit erfüllt

in Österreich auf 7 Uhr morgens“,denke ich,während ich in den Bus steige,der mich vom Süden in den Norden der Stadt bringen soll. Ich treffe mich mit einer Gruppe von Österreichern, die in Vancouver leben. Die kleine Einladungsparty ist im Haus von Trudy Duller angesetzt. Die Busfahrt dauert fast zwei Stunden. In dieser Zeit komme ich von Graz nach Wien oder Zagreb,aber nur zeitlich gesehen. Die Geschwindigkeitsbeschränkung und der regeVerkehr lassen keine schnellere Fahrt zu. Aber niemanden regt das auf. Die Busgäste plaudern gerne miteinander,spontan,als ob sie einander kennen würden. Auch ich werde angesprochen und unterhalte mich trotz meines verbesserungswürdigen Englisch blendend. So erfahre ich,dass meine Gesprächspartner ihre Vorfahren in Irland,Schottland,Deutschland oder sogar Österreich haben. Von den 35 Millionen Einwohnern,die im 125 Jahre jungen Staat Kanada leben,haben viele europäische Wurzeln,Asia-

ten und Afrikaner sind in der Minderheit. Von den Indianern, die früher hier lebten,sind nur kleine Gruppen geblieben,die ein trauriges Dasein haben. Durch Drogen,Alkohol und Arbeitslosigkeit leben sie ziemlich isoliert. Nur ihre traditionsreiche Kunst blüht,doch damit verdienen andere viel Geld und nicht die Indianer.

Was mir als Besucher anVancouver sofort gefallen hat,ist seine Architektur. Die Wohnhäuser sind vorwiegend aus Holz gebaut,oft umgeben von gepflegten Gärten. Nur direkt im Geschäftszentrum dominieren die Wolkenkratzer.

Woran ich mich allerdings gewöhnen muss,sind die riesigen Distanzen. Wenn man nach einem bestimmten Platz oder einer Adresse fragt,so heißt es „Gehen Sie nur 3 bis 4 Blocks weiter“. Doch die Entfernung entspricht fast der Strecke von Liebenau nach Andritz. Daher komme ich zu unserem Treffpunkt fast zu spät,wo mich das Ehepaar Stairer,sie kommen aus der Steier-

mark,erwartet. Gemeinsam fahren wir dann zu Trudy Duller. Mit Elisabeth Haider habe ich schon von Österreich aus telefoniert. Zu dieser Zeit weilte ihr Mann Wolfgang,ein Professor der Simon Fraser Universität,gerade zu einem Vortrag in Wien. Frau Haider hat sogar in Graz für die Landesregierung gearbeitet. Nach Aufenthalten in London,Wien,Ottawa und Indien folgte Toronto. Seit 1998 leben die Haiders mit ihren zwei Kindern in Vancouver. Gegenwärtig studiert sie Gerontologie (Altersvorsorge). „Ich helfe gerne alten Menschen“, lautet ihre Erklärung dafür. Ihr Mann ist Experte für Umweltmanagement:„Es ist eine Studienrichtung,die es in Österreich noch nicht gibt. Leider hätte ich beruflich in Österreich nicht diese Chancen wie hier. Schon nach vier Jahren durfte ich wissenschaftlich tätig sein. Aber ich komme gerne

nach Wien. Ich mag die ungezwungene Wiener Art.“ Beide Kinder besuchen die französische Schule und verbringen viel Zeit am Eis,dem kanadischen Volkssport. Jamila,die 14-

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jährige Tochter,ist schon eine gute Eiskunstläuferin und tanzt auch Ballett und der 12-jährige Emanuel war vor zwei Jahren sogar mit einer nordamerikanischen Eishockey-Schülermannschaft in Graz.

Innsbruck am Meer

Die Haiders nehmen eine Route, die uns durch eines der Villenviertel von Vancouver führt. „Hier sind die Häuser um vieles teurer als auf der anderen Seite der Stadt“,erklärt Dr. Haider. Kein Wunder,die Gegend und das Panorama sprechen eine deutliche Sprache. Vancouver liegt vor unseren Augen wie auf einem Servierteller. Das Meer, die Stadt,die Parkanlagen und viele Wasserbuchten – so etwas kostet einfach. Weiter im Westen,so erfahre ich,haben sich jene Chinesen angesiedelt,die nach 1998 Hong Kong verlassen haben. Sie haben auch viel Geld mitgebracht und in der Stadt einen richtigen Aufschwung ausgelöst.

Pünktlich treffen wir bei Trudy

Duller ein,die seit etwa drei Jahrzehnten in Kanada lebt. Ihr Mann stammt aus Estland. Die Dullers haben,ähnlich wie die Haiders,jahrelang in Toronto gelebt und sind vor einigen Jahren nach Vancouver übersiedelt.

„Hier ist es gleich wie in Österreich. Wir haben Berge und Wälder und auch noch das Meer dazu.“ Als junges Mädchen hatte sich Trudy Duller in den Kopf gesetzt,ihren Bruder finden zu müssen,der nach Kanada ausgewandert war,als sie fast noch in den Windeln lag. „Unsere Familie hat nichts mehr von ihm gehört und über das Rote Kreuz fand ich ihn dann. Der Zufall spielte dabei eine große Rolle und so bin ich eben heute hier.“

Viele Jahre lang betrieb das Ehepaar Duller ein gut gehendes Delikatessengeschäft. „Es war harte Arbeit. Nichts ist uns in den Schoß gefallen.“ Seit dem Verkauf beschäftigen sie sich mit Immobilien und Kultur. Frau Duller organisiert für das österreichische Konsulat Konzerte, Ausstellungen,Theatervorführungen,lädt Chor- und

Volkstanzgruppen ein,unterstützt den kulturellen Austausch zwischen Kanada und Österreich. „Die Kriterien sind streng. Ich hafte auch für die künstlerische Qualität. Unsere kanadischen Freunde würden wahrscheinlich das nächste Mal nicht kommen,wenn der künstlerische Genuss nicht gegeben wäre und wir würden auch die Sponsoren verlieren.“

Liebe zu Graz erhalten

Wir sitzen im Garten bei wunderbaren Köstlichkeiten und die Zeit läuft unaufhaltsam. Ausgemacht haben wir,dass einer der Gäste mich wieder zurückbringt. Mit dem Taxi müsste ich für diese Strecke gut und gerne 250 bis 300 Euro bezahlen ... Meine Tischnachbarin,Anna Wymann,ist geborene Grazerin und gelernte Balletttänzerin,die mit viel Erfolg inVancouver eine Tanzschule mit 400 Schülern und eine Tanzcompany führt. „Nachdem ich zuerst 15 Jahre in London gelebt hatte,entdeckten wir,mein Mann ist von Beruf Journalist,unsere Liebe zu Kanada.“

Anna Wymanns Liebe zu Graz ist ungebrochen. Da sie nach dem Tod ihrer Mutter aber niemanden mehr in Graz hat,zu dem sie kommen könnte,habe ich sie gerne zu mir eingeladen. Karl Wolfsjäger ist der jüngste in der Österreicher-Runde,er war in Steyr zu Hause und ist mit einer Kanadierin verheiratet. „Von Beruf bin ich Koch und vor 3 Jahren habe ich die Konzession für die Erzeugung von Bagel be-

kommen. Die besten Abnehmer dafür sind jüdische Familien,wir erzeugen sie mit der Hand und sie schmecken hervorragend und unsere Kunden wollen auf sie nicht verzichten. So verkraftet man das Aufstehen um 2 Uhr früh leichter.“

Für Karl Wolfsjäger ist Vancouver der einzige Platz,wo er sich vorstellen kann zu leben. „Hier sehe ich so viele Ähnlichkeiten mit Österreich. Man lebt in einer Großstadt und trotzdem sind Schilifte so nahe.“

Auch Peter Wieser ist von Beruf Koch. Zuerst war er in Südafrika, wo er auch seine Frau kennen gelernt hat. Als es in Südafrika politisch unruhig wurde,haben beide beschlossen,nach Kanada,in die Heimat seiner Frau,zu kommen. „Ich musste fast ein Jahr auf die Bewilligung warten,aber dann klappte es. Jetzt habe ich mein Bistro & Gourmet food und bin unabhängig.“ Sein Restaurant liegt im nördlichen Teil von Vancouver,in unmittelbarer Nähe von drei riesigen Filmstudios. „Drei Monate lang hat Arnold Schwarzenegger hier einen Film gedreht. Er war fast täglich mein Gast,ein prima Kerl mit viel Humor.“ Peter Wieser kennt viele Schauspieler,nicht nur von der Leinwand. Er beliefert die Studios auch mit seinem Essen. Auch die Kinder – ein Sohn,er besucht noch die Mittelschule, die Tochter studiert – helfen manchmal im Lokal. „Nach so vielen Jahren habe ich kein Heimweh mehr. Aber ich könnte auch in Österreich leben. Nur, hier bin ich jetzt am längsten“, bemerkt Peter Wieser.

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Trudy Duller Anna Wymann Ernst Dorfler Peter Wieser

Aktive Österreicher

Dr. Hellmut May,Jahrgang 1921,ist so etwas wie der „Star“ des Abends. Seit seinem zehnten Lebensjahr steht er auf dem Eis und tut das sehr erfolgreich. Zweimal war er selbst bei Olympischen Spielen dabei und hat in der Folge viel zur Entwicklung des Eiskunstlaufs in Kanada beigetragen. „Ich bin in zweiter Ehe mit einer meiner ehemaligen Schülerinnen verheiratet und kenne sie schon seit ihrem 3. Lebensjahr. Ich war ihr Trainer.“ Es ist schon ziemlich spät,als mich Dr. May zurück in die Stadt bringt und die Zeit war leider viel zu kurz. Unterwegs erfahre ich von Dr. May,dass seine Eltern als Juden aus Österreich flüchten mussten und er noch immer den großen Wunsch verspürt,sich in Österreich ein Haus zu bauen.

Ohne Auto ist man out

2 Tage später treffe ich noch einmal Trudy Duller. Sie zeigt mir noch einmal die Stadt und erzählt mir von ihrem Bruder,von ihrer Familie,von der Arbeit, von den Menschen her. Als wir beim exklusivsten Hotel der Stadt,dem Pan Pacific Hotel, vorbeikommen,schlägt sie spontan vor,Ernst Dorfler zu besuchen. Er ist einer der führenden Manager und wir haben Glück. Während ein riesiges Kreuzschiff gerade in Richtung Alaska den Hafen verlässt,plaudern wir mit Ernst Dorfler auf der großen Terrasse. Auch seine Frau arbei-

tet im Hotel und ist für die Gestaltung von großen Buffets zuständig. Ernst Dorfler ist begeisterter Bergsteiger und Skifahrer. Obwohl er dieVerantwortung für 4 Restaurants und 60 Köche trägt,hat er genügend Zeit für seine Hobbys.

Auch dieser Abend geht schnell vorbei und ich verabschiede mich von Trudy Duller. Es ist zwar nicht sehr spät,aber der letzte Bus fährt bereits um 20 Uhr,und nach Geschäftsschluss, spätestens um 19 Uhr,sind die Straßen in der Innenstadt praktisch menschenleer. Wer am spätenAbend in eines der vielen Lokale will,der kann das nur mit dem Auto tun. Busse fahren keine mehr. Kanada ist anders –auch die dortigen Haiders,und das empfinde ich als sehr angenehm. ■

Kanada hat eine Fläche von 9.974.375 m 2 und 35 Millionen Bewohner. Das Land ist vor 125 Jahren zum Staat geworden.Die Hauptstadt ist Ottawa. Es gibt 13 Regionen.Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus:Anglikanern, Franzosen, Indianern, Eskimos, Deutschen, Russen, Italienern, Polen, Chinesen, Indern .…

Klipp November 2002
Imposant ist die Hotelanlage des Pan Pacific vor der Skyline im Hafen von Vancouver Kurt Wolfsjäger
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Elisabeth und Wolfgang Haider

Wo die großenSchiffe „wachsen“

Nur rund 100 km von der österreichischen Grenze entfernt, im Golf von Panzano, im friulanischen Monfalcone, entstehen jene Wunderwerke der italienischen Schiffsbaukunst, die als wahre Traumschiffe durch die Weltmeere gondeln. Für Klipp war Mitarbeiter Maximilian Rombold an der „Geburtsstätte“.

Die bereits in der K&K Zeit gegründete Werft in Monfalcone – exakt im Jahre 1907 – gehört zur Unternehmensgruppe Fincantieri,Cantieri Navali,Italiani,S.p.A. Unsere südlichen Nachbarn sind Weltmarktführer beim Bau von Kreuzfahrtschiffen,mit Sitz in Genua. Auf dem 724.000 Quadratmeter großen Areal „wachsen“ Luxusschiffe mit so klingenden Namen wie „Carnival Destiny“,„Carnival Glory“ oder „Grand Princess“. Im Laufe ihrer langen Geschichte hat die Unter-

nehmensgruppe fast 5.000 Schiffe für die Handelsflotten auf der ganzen Welt gebaut. In Monfalcone hat man sich auf die Königsklasse des Schiffsbaus,nämlich auf Kreuzfahrtschiffe spezialisiert. Die berühmtesten der von den Italienern konzipierten und gebauten Schiffe waren die „Leonardo da Vinci”(1958) und die „Michelangelo”(1962). Diese legendären Ozeanriesen wurden vorwiegend im Linienverkehr über denAtlantik eingesetzt und stehen heute längst nicht mehr in Dienst. Durch den Wandel im internationalen Tourismus,insbesondere den rasanten Preisverfall bei Flugreisen,gibt es heute praktisch keinen Linienverkehr mehr,sieht man von der „Queen Elizabeth 2“ ab,die regelmäßig zwischen Southampton und New York verkehrt und auch schon 35 Jahre auf dem Buckel hat.

In unseren Tagen bestaunen wir eine neue Generation von Kreuzfahrtschiffen,die immer geräumiger,moderner, spektakulärer,luxuriöser werden.

Ihr einziger Zweck besteht darin,eine immer

größer werdende Zahl von Urlaubern für eine oder zwei Wochen auf einer Rundreise vorwiegend durch die östliche oder die westliche Karibik nach allen Regeln der Kunst zu verwöhnen. Die dabei angelaufenen Häfen spielen oft nur eine untergeordnete Rolle. Der wahre Kreuzfahrer unternimmt die Reise nur des Schiffes wegen. Kein Wunder, dass der Markt boomt wie noch nie zuvor und die Werften mit dem Bau neuer Ozeanriesen kaum nachkommen.

Fincantieri besticht durch die typischen Charakteristika des „made in Italy“,die Kreativität,das Design und die sorgfältig ausgearbeiteten Details. Dazu kommen innovative Elemente vom computergestützten Entwurf bis zur Fertigungstechnik vor Ort, von der Verwendung neuer Materialien bis zur Produktionsprozessen,die aus der Luftfahrt und dem Hotelbau übernommen wurden.

Auch Österreich vertreten

Betritt man die mehr als 300 m lange und rd. 80 m breite,nach einer Seite hin offene Fabrikshalle,so sieht man zunächst nur ei-

Fincantieri erfüllt jeden Wunsch. Eine Glanzleistung der Schiffsbaukunst ist dieser Luxus-Cruiser für Disney Cruise Lines, für dessen Design Anleihen bei klassischen Ozeanriesen genommen wurden

ne Unmenge von mehr oder weniger rostigen Stahlplatten in den verschiedensten Größen und Stärken. Ein kleiner Trost für Nostalgiker:Obwohl Österreich längst ein Binnenland ist,sind wir immer noch auf allen Weltmeeren vertreten. Denn diese Platten,der „Rohstoff“ für die Kreuzfahrtschiffe,kommen zum Teil auch von derVOEST-Alpine und werden per Bahn angeliefert.

Für den schiffsbautechnischen Laien interessant ist,dass die für die Außenwände verwendeten Stahlplatten lediglich eine Stärke von 25 bis 35 mm haben. Und selbst die Boden- und Deckenplatten sind nicht mehr als 4-5 mm dick. Lediglich jene,auf die die Motorenfundamente aufgesetzt werden,haben eine Stärke von 70 mm. Die zum Schweißen verwendeten Roboter kommen ebenfalls aus Österreich – vom Spezialisten IGM.

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Kreuzfahrtschiffe wie vom Fließband

Waren die in Monfalcone gebauten Luxusliner vor ein paar Jahren noch die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt,so gibt es heute bereits welche mit 141.000 BRT.

Zum Vergleich:Das ist ungefähr die 14-fache Tonnage des allseits bekannten Fernsehtraumschiffes

„MS Berlin“. Das größte jemals auf Kiel gelegte Kreuzfahrtschiff ist übrigens die „Queen Mary 2“ mit stolzen 150.000 BRT,die derzeit von einem der Hauptkonkurrenten Fincantieris gebaut wird,der Alstom Chantiers de l’Atlantique in Frankreich. Sie tut dies im Auftrag für die englische Nobellinie Cunard,zu der auch die berühmte „Queen Elizabeth 2“ gehört. Von der Kiellegung bis zur Über-

gabe an den Eigner dauert es gerade einmal 16 Monate.

Für die Walt Disney Company baute Fincantieri die „Disney Magic“ und die „Disney Wonder“,Schiffe,die typisch für die Amerikaner,über Kabinen verfügen,die um durchschnittlich 50 % größer sind als jene auf herkömmlichen Luxuslinern.

Ganz unamerikanisch ist wiederum,dass es auf diesen Schiffen das nicht gibt,was allgemein als der größte Cashbringer auf hoher See gilt,nämlich ein Casino. Darüber hinaus baute Fincantieri beispielsweise mit der in der Nordsee verkehrenden „Pride of Hull“ das größte Fährschiff der Welt. Auf ihr haben 250 Autos und 1.360 Passagiere Platz. Die größten in Montfalcone gebauten Schiffe sind 290 m lang, 38 m breit und 62 m hoch,haben 16 Decks und 8 m Tiefgang. Sie

bieten Platz für 3.800 Passagiere und 1.100 Besatzungsmitglieder. Wegen der enormen Breite können sie aber beispielsweise nicht durch den Panamakanal fahren.

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LOOK AT THIS • VIENNA 87 Klipp Novenber 2002

Er schlägt mit Zuversicht in seine neue Zukunft als Golf Profi ab — Martin Wiegele holte sich den letzten Feinschliff für die Tourqualifikation am Golfplatz in Maria Lankowitz

Martin Wiegele führte Österreichs Amateur-Golfer zu historischem WM-Erfolg und hat nun das Ticket für die European Tour im Visier

Es ist wieder einmal ein Beweis,dass unsere heimischen Sportjournalisten leider zum größten Teil aufgrund ihrer Scheuklappen und ihres schwach entwickelten Fachwissens nur mit Fußball und Schi fahren was anfangen können. Anders ist es nicht zu erklären,dass der fünfte Platz von Martin Wiegele und Kollegen bei der WM in Malaysia,wo sämtliche großen Golf-

nationen mit ihren bestenAmateuren am Start waren,den meisten Medien nur einen Einspalten wert war und dem ORF einen Kurzbericht. Wie würden die Kollegen reagieren,würde ein Däne oder Nigerianer einen Spitzenplatz bei einer der klassischen Schiabfahrten schaffen? Doch zurück zu den erfolgreichen Golfern Martin Wiegele,Thomas Kogler und Thomas

wie England (7.),Spanien (10.), Schweden (11.),Wales (14.) und Deutschland (15.) hinter sich. Dabei begann das WM-Abenteuer im Saujana Golf Club bei Temperaturen jenseits von 35 Grad und einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit mit einem Fehlstart. Nach dem zwölften Loch der Auf-taktrunde lag der Score des Trios Wiegele, Kogler und Ortner bei elf über Par, zu diesem Zeitpunkt schienen bereits alle Felle davongeschwommen zu sein. Doch dann setzte ein Phänomen ein,das sich wie ein roter Faden durch das gesamte Tur-

sich der Grazer auf die zweite Station der Qualifying School,wo er den nächsten Schritt in Richtung Profi-Ticket für die European Tour setzen möchte.

Trotz des historischen Erfolges schlug Thomas Kogler auch selbstkritische Töne an. „Wenn mir am dritten Tag am letzten Loch nicht ein Doppel-Bogey unterlaufen wäre,hätten wir die WM sogar unter den ersten drei beenden können. Schließlich lagen wir am Ende ja nur einen Schlag hinter Australien und den Philippinen,die sich Platz drei teilten.“ Der WM-Titel ging

Nur ein Schlag fehlte für Platz am Siegerstockerl

Ortner sowie beiden Coaches Gordon Manson und Captain Norbert Kirchner. Bisher stand ein achter Platz bei der WM 1994 in Paris als bestes Abschneiden zu Buche. Der groß aufspielende „Golf-David“ Österreich verpasste nur um einen Schlag eine Medaille und ließ in Malaysia Top-Nationen

nier ziehen sollte. „Wir haben an allen Tagen auf den zweiten neun Löchern extrem zusetzen können.“

Von den drei Spielern kamen pro Tag die jeweils besten zwei Scores in die Wertung,wobei Wiegele kein einziges Streichresultat fabrizierte,und in der Einzelwertung Platz 7 (!) schaffte. „Ich bin derzeit gut in Form und habe auch das nötige Selbstvertrauen“,freute

an die USA (568) vor Frankreich (571),Australien und Philippinen (je 574) sowie Österreich und Neuseeland (575).

Ali Rosker erfolgreichster Golf-Trainer Österreichs

Wer unsere Golf-Tipps regelmäßig liest,wird schon viele wertvolle Hilfen gefunden haben. Wer steckt aber dahinter? Wir wollen einen unserer prominentesten Mitarbeiter etwas vorstellen.

Seit Jahren ist Ali Rosker,Head Pro des GC Erzherzog Johann und Trainer vieler bekannter Golfer,in der Szene eine allseits bekannte Persönlichkeit. Viele Golffreunde sind durch seine Schule gegangen und haben erst durch ihn die wahre Liebe zu diesem Sport gefunden. Bekanntester Rosker-Schüler ist wohl Martin Wiegele,Österreichs Nummer Eins im Amateur Golf Sport. Gemeinsam werden die beiden nun nach der erfolgreichen WM in Malaysia auch den Sprung ins Profilager wagen,was schon einer mittleren Sensation für den heimischen Golfsport gleich kommt.

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Martin Wiegele und Ali Rosker beim wöchentlichen Intensivtraining

Ein Drill macht Ihnen bewusst, wie wichtig es ist, im Abschwung Ihr Gewicht nach links zu verlagern

Ein Schritt zu mehr Distanz

Sie gehören zu jener Gruppe der Golfer,die immer als Erste den zweiten Schlag spielen müssen.

Sie spielen statt eines soliden Schlages mit ein wenig Draw einen hohen Fade - dann sollten Sie dringend an Ihrem Drive arbeiten.

Ein Tipp:Nehmen Sie Ihre normale Ansprechposition ein, halten Sie dabei Ihre Füße geschlossen,schwingen Sie dann bis zum höchsten Punkt des Rückschwunges und halten Sie eine Sekunde lang den Schläger in dieser Position. Gehen Sie dann während des Ab- und Durchschwunges mit Ihrem linken Fuß einen Schritt nach links in Zielrichtung.

Mit Hilfe dieses Drills werden Sie erkennen,wo die eigentliche Ursache für Ihre Schwungprobleme lag. Sie haben versäumt,Ihr Gewicht im Abschwung zur Ziellinie hin zu verlagern. Außerdem lernen Sie so,den Abschwung mit Ihrem linken Knie einzuleiten, statt steil von oben auf den Ball zu hacken.

Ein Nationalpark ist das eine, ihn zu entwickeln das andere. Diese Herausforderung zu erfüllen steht den Verantwortlichen des Nationalparks Gesäuse noch bevor, nach den Hohen Tauern, dem Neusiedler See–Seewinkel, den Donauauen, den Österreichischen Kalkalpen, dem Thayatal der jüngste seiner Art in Österreich. Sechs Gemeinden – Johnsdorf, Weng, Admont, Landl und St. Gallen sowie Hieflau - sind an ihm beteiligt.

2000 Metern Seehöhe,am höchsten davon das Hochtor mit 2369 Metern.AchtAlmen werden bewirtschaftet,Fauna und Flora sind in ihrer Vielfalt und ihrem hohen endemischenAnteil unvergleichlich. Das letzte Hochgebirge der Ostalpen kann mit den Worten von Landesrat Erich Pöltl zu Recht als ein „Juwel“ der Steiermark bezeichnet werden.

Im dritten Anlauf

DieGeschichtederNationalparkidee in der Steiermark ist schon alt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg wurden Überlegungen in diese Richtung angestellt. In den Siebziger- und Achtzigerjahren

Das „Xeis“ in aller Munde

Beginnend bei den einzigartigen Ennskatarakten am Eingang ins Gesäuse,erstreckt sich der Nationalpark 16 Kilometer flussabwärts und umfasst dabei auch die beiderseitige Berg- und Almlandschaft. 15 Gipfel liegen über

des 20. Jahrhunderts scheiterten Projekte in den Niederen Tauern und im Toten Gebirge. Doch am Beginn des 21. Jahrhunderts war die Zeit reif für ein solches Projekt der „Championsleague des Naturschutzes“.

89 Klipp November 2002
Von Head Pro Ali Rosker im Golfclub Erzherzog Johann, Maria Lankowitz
www www.klippmagazin.at .klippmagazin.at
Freude am Eröffnungstag bei der politischen Prominenz

Lesestoff

BESTSELLERLISTE

Literatur

Der Strom

Gerhard Roth S. Fischer € 20,50

Die Rückkehr des Tanzlehrers

Henning Mankell Zsolnay € 25,60

Die Korrekturen

Jonathan Franzen Rowohlt € 25,60

Der Strom

Gerhard Roth S. Fischer € 20,50

Die weinende Susanne

Alona Kimhi Hanser € 25,60

Der Schwimmer

Zsuzsa Bank S. Fischer € 19,50

Ohne Abschied

Andrea Sailer SVG € 15,00

Sachbuch

Mein Leben

Heinrich Harrer Ullstein € 25,70

Anklage Vatermord

Martin Pollack Hanser € 22,10

Das Kostbarste aber bleibt für Dich Das Vermächtnis eines wunderbaren Großvaters

Robert J. Petro Therese A. Finch Verlag:Bastei Lübbe „Das Kostbarste aber bleibt für Dich“, schreibt der Großvater dem kleinen Antonio und vererbt ihm nichts weiter als ein kleines Holzkästchen voller Papiere. Doch die Geschichte,die sie erzählen, ist ein unschätzbares Vermächtnis:Sie birgt die Weisheiten eines reichen und erfüllten Lebens. Mit dem Schlüssel zu dem Kästchen hält Antonio zugleich den Schlüssel zu seiner Zukunft in der Hand.

„Wenn Robert Petro spricht,hören die Menschen zu.“ New York Magazine ■

Gentechnologie für Einsteiger

Lesestoff

Kafka

Reiner Stach S. Fischer € 30,80

Respekt

Richard Sennett Berlin € 20,50

Offene Wunde Nahost

Noam Chomsky Europa € 20,50

Die Seele des Verbrechers

Reinhard Haller NP € 23,90

Alle Bücher erhältlich unter: www.webbuch.at

Terry Browns Gentechnologie für Einsteiger hat sich in mehreren Auflagen international als Standardeinführung in die Genklonierung und DNA-Analyse etabliert. Leicht verständlich beschreibt der Autor, wie gentechnologische Experimente ablaufen,welche Hilfsmittel die Wissenschaftler dabei verwenden und welche Fragen sie zu lösen hoffen. Über 250 zweifarbige Illustrationen veranschaulichen die Konzepte und Arbeitstechniken der Gentechnologen und erleichtern das Verständnis des Stoffes. ■

Eine Familie voll Leben

58 turbulente Abenteuer eines Vaters

Der turbulenteAlltag mit Kindern ist das größte Abenteuer. In 58 neuen Abenteuern des Alltags lesen Sie,was uns alle zu Hause erfreut – oder ins Chaos stürzt:von der verzweifelten Suche nach dem Mobiltelefon, vom nächtlichen Staubsaugen,von abenteuerlichen Autofahrten in den sonnigen Süden.

Ein Buch für genervte Eltern und gestresste Kinder,unterhaltsam und informativ – das ideale Geschenk für die ganze Familie. Jede Geschichte ist mit einer originellen Karikatur von Walter Titz illustriert. ■

Nachlass eines Massenmörders

Auf Lesereise mit „Mein Kampf“

Serdar Somuncu

Verlag:Bastei Lübbe

„Hitler minus Macht ist eine Komödie.“ Süddeutsche Zeitung

Das sorgt für Aufsehen: Ein türkischer Schauspieler bringt den am wenigsten gelesenen Bestseller Deutschlands einem neuen Publikum zu Gehör. Serdar Somuncu wurde mit seinen spektakulären Lesungen aus Hitlers „Mein Kampf“ deutschlandweit bekannt. Dabei erzielt er stets einen überraschenden Effekt, denn es darf gelacht werden – nicht über den Diktator und sein verhängnisvolles Regime, aber über die skurrilen Formulierungen in dem bekannten Buch.

„Ein witzig und brillant geschriebenes Tagebuch einer ungewöhnlichen Reise.“ Die Welt

Nellys Lachen

Roman

Yann Queffélec

Wilhelm Goldmann Verlag

Wegen eines Vergehens wird der vierzehnjährige Pierre auf die Gefängnisinsel Dèsertas gebracht. Seinen jugendlichen Mitgefangenen erzählt er dort sein Leben,das geprägt ist vom mysteriösen Verschwinden seiner Mutter vor vielen Jahren. Er erzählt von seiner Sehnsucht und Einsamkeit,von der verzehrenden Hassliebe zu seinem Vater – und von dem Lachen seiner Mutter,das er nie vergessen konnte. Die fesselnde Chronik einer zerstörerischen Leidenschaft und ein literarisches Meisterwerk über den Drahtseilakt zweier Menschen,die nicht wissen,ob sie einander lieben oder hassen sollen – der neue Bestseller von Prix-Goncourt-Preisträger Yann Queffélec.

„Dieses Buch ist trunken,gewalttätig,zornig und machtvoll.“

„,Nellys Lachen‘,schwebend zwischen Gewalttätigkeit und Zärtlichkeit,Drama und Poesie,ist ein großes Werk.“ ■

90 Klipp November 2002
in Graz,Liezen, Deutschlandsberg,Hartberg, Kapfenberg,Leoben und Feldbach

Wie verlässlich ist Ihre Pensionsvorsorge?

WER SICH GEDANKEN ÜBER SEINE ZUKUNFT MACHT und ein böses Erwachen vermeiden will, braucht Kundenbetreuer die zuhören, die persönliche Situation verstehen und dann richtig handeln. Wenn Sie also eine flexible und individuelle Pensionsvorsorge suchen, wenden Sie sich an die Experten der Steiermärkischen.

www.steiermaerkische.at
In jederBeziehung zählen die Menschen.

Weil der Mensch zählt.

Nur die richtigen Prioritäten machen es möglich:

Wir sparen, wo es sinnvoll ist.

Wir haben in denletzten Jahren viel gelernt: Sinnvolles Sparen und ein saniertes Budget sind Pflicht! Aber nicht wie die ÖVP mittels Rekord-Steuern und auf Kosten von 200.000 Arbeitslosen, sondern durch mehr Wachstum und Beschäftigung. Das heißt: Gezielt kleine und mittlere Einkommen entlasten und Unternehmen fördern, die Arbeitsplätze schaffen. www.alfred-gusenbauer.at, ✆ 0810/810211 (8–20 Uhr)

Alfred Gusenbauer

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