Programm Februar 2020

FEBRUAR 2020 REGIEDEBÜTS VON SCHAUSPIELSTARS

Inhalt Seite REGIED EBÜ TS VON SCH AUS PIELSTARS 1 RIC HTIG LANG: Sátántang ó 32 DOK MIT GAS T / DOK FIL M AM SONNTAG: In the Nam e of Sch ehe razade … 33 ZÜR CHE R FIL MTA LK: Ber ufswechsel beim Film …

34 KIN DER KIN O: Feivel, der Mau swa nde

rer (An Ame rican Tai l) Imp ressum 35 Mo nat sübersicht 40 Übe rsicht nac h Film titeln

Februar Gäste im .

D o 6. 2 2. .

3 Do 1

Uh r > 18.00 Uh r > 18.30

20 Heft-Rückseite

Kalh o r er Na rg e s e r t r et e und V affe n d n h e c n s io m t il F itu de rin st vo n Fö r

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Asia Argento directing Scarlet Diva

«Komm doch mit auf mein Hotelzimmer, dann erzähle ich dir mehr über den Film», sagt der schmierige Produzent mittleren Alters zur jungen, aufstrebenden Schauspielerin. Sie zögert, geht aber darauf ein, für sie hängt vieles von ihm ab. Schon im Aufzug wird er aufdringlich, oben auf dem Zimmer steht er dann plötzlich im Bademantel vor ihr, verlangt eine Massage, und bei der solls offensichtlich nicht bleiben. – Diese Szene kennen wir seit #MeToo nur zu gut, sie geht seit Oktober 2017 in diversen Variationen durch die Medien und erzählt von einem Machtgefälle im Showgeschäft, das zu zahlreichen sexuellen Übergriffen geführt hat. Sie taucht jedoch auch in einem Film auf, der lange vor dem Harvey-Weinstein-Skandal produziert wurde, nämlich im Jahr 2000: Asia Argento lässt ihre eigenen Erlebnisse mit Weinstein in ihr Regiedebüt Scarlet Diva einfliessen, in dem sie ausserdem die Hauptrolle übernimmt. Die Szene gibt auch einen Hinweis darauf, weshalb Argento, deren Karriere als Schauspielerin in den späten Neunzigerjahren in voller Blüte steht, so schnell wie möglich auf die andere Seite der Kamera wechseln will: Sie hat es einfach satt, von Typen wie Weinstein, die sie nur als visuelle und erotische Verfügungsmasse betrachten, abhängig zu sein. Gerade da, wo sie

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Regiedebüts von Schauspielstars

sich, wie in Scarlet Diva, in jeder Hinsicht exponiert, möchte sie selbst die Kontrolle über das Bild behalten.

Argento ist ein extremer Fall, weil sie hemmungslos persönliche Filme dreht; aber es wird wohl vielen Schauspielerinnen und Schauspielern, die auf die andere Seite der Kamera gewechselt haben, ähnlich ergangen sein: Niemand weiss so viel über mich wie ich selbst, warum soll ich mich dann nicht auch selbst inszenieren? Besonders, wenn es mir dadurch möglich ist, mein eigenes Image meinen eigenen Vorstellungen entsprechend umzuformen. Für Takeshi Kitano beispielsweise war der Wechsel hinter die Kamera eine Möglichkeit, sich auch vor der Kamera neu zu erfinden: Bekannt geworden war er vor allem als exaltiert alberner Fernseh- und Bühnenkomiker. Ganz unlustig ist sein Regiedebüt Violent Cop zwar ebenfalls nicht; aber Kitano selbst ist nach seinem denkwürdigen Auftritt in der Titelrolle als schweigsamer, nihilistischer DirtyHarry-Wiedergänger sein Image als Clown ein für allemal los.

«Sich neu erfinden»: Das dürfte der Ausgangspunkt für viele Regieerstlinge von Schauspielerinnen und Schauspielern gewesen sein. Tatsächlich gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Beispiele dafür, wie viel eine erste (und zumeist nicht letzte) Regiearbeit in einer Karriere verändern kann. Jodie Foster etwa versucht die ganzen Achtzigerjahre über mit wechselndem Erfolg, ihr Kinderstar-Image loszuwerden. Ganz gelingt ihr das erst 1991 mit The Silence of the Lambs – und mit Little Man Tate, einem anrührenden Drama, in dem sie eine vergleichsweise kleine Rolle vor der Kamera übernimmt, aber dahinter ein ausserordentliches Gespür für Schauspielführung und auch für melodramatische, weichere Tonlagen beweist. Auch Tim Robbins ist so ein Fall. Der ist zwar 1992, als er zum ersten Mal Regie führt, schon seit ein paar Jahren ein leidlich erfolgreicher Star, aber so etwas wie Bob Roberts hätte ihm wohl kaum jemand zugetraut: eine als Mockumentary aufgezogene, bösartige politische Satire über den Aufstieg eines Countrysängers zum konservativen Politstar. Damals vor allem als nachträgliche Abrechnung mit der Reagan-Ära angelegt, kommt einem heute

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das kalte Grauen, wenn man die Taktiken Trumps und anderer Populisten eins zu eins wiedererkennt.

Tommy Lee Jones wiederum erfindet sich in seinem Regiedebüt zwar nicht unbedingt neu – er ist zum Zeitpunkt des Drehs immerhin, ungewöhnlich für Regiedebüts von Schauspielstars, bereits fast sechzig Jahre alt; aber er kann sich endlich einmal in einer Rolle besetzen, die seinem Talent und seiner Ausstrahlung voll und ganz gerecht wird. The Three Burials of Melquiades Estrada spielt zwar in der Gegenwart, ist im Kern jedoch ein Western, eine Ballade über Leben und Tod an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, ein eigensinniges, poetisches Aussenseiterwerk. So etwas wird auch einem Tommy Lee Jones nicht alle Tage angeboten. Also muss er es selbst drehen.

Es gibt natürlich auch den umgekehrten Fall: Schauspieler, die bei ihrem ersten Versuch hinter der Kamera zumindest auf den ersten Blick auf gewohntem Terrain bleiben. Nicht unbedingt, um auf Nummer sicher zu gehen, sondern vielleicht einfach nur, um einen Anknüpfungspunkt zu haben. So zum Beispiel Robert De Niro: Sein Debüt A Bronx Tale ist eine hinreissend sentimentale Variation auf die deutlich düstereren, zynischeren Gangsterfilme, die er mit Martin Scorsese gedreht hat. Oder Ryan Gosling: Dessen Regieerstling Lost River ist ein ziemlich wildes Ding, aber in seiner exzessiven Stilisierung und rabiaten Brutalität zweifellos beeinflusst von den beiden bildgewaltigen Kooperationen des Schauspielers mit dem Dänen Nicolas Winding Refn.

Die Motive für den Wechsel ins Regiefach mögen sich gelegentlich durchaus ähneln – die Filme allerdings sind, das ist das Schöne, trotzdem komplett unterschiedlich. Regiedebüts von Schauspielstars können einen rabiat und direkt anspringen wie Scarlet Diva, sie können aber auch ganz unauffällig daherkommen und sich hinterrücks in unser Herz schleichen wie Little Man Tate. Manche wie Lost River wirken auf faszinierende Weise roh und unbehauen, andere wie The Three Burials of Melquiades Estrada sind perfekt kalibrierte, in sich selbst ruhende Altersmeisterwerke. Kurz und gut: Regiedebüts von Schauspielstars sind unberechenbar.

Ein Grund für diese Vielfalt könnte darin bestehen, dass die Stars, so paradox sich das anhört, in gewisser Weise Aussenseiter im Geschäft sind.

Schauspieler kennen natürlich das Business und sind mit der Atmosphäre am Set vertraut; aber sie haben zumeist kein Regiestudium absolviert. Heute, wo die allermeisten jungen Filmemacherinnen und Filmemacher über die Filmschule den Weg in die Filmszene gefunden haben, sind sie fast schon die letzten Quereinsteiger. Ausserdem lastet auf ihnen nicht derselbe Druck wie

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Regiedebüts von Schauspielstars

auf anderen Regiedebütanten: Wenns schiefgeht, können sie sich erst einmal wieder, ohne dass die Karriere grossen Schaden nehmen würde, auf die andere Seite der Kamera zurückziehen.

Anders

ausgedrückt:

Schauspielerinnen

haben

ein e n a n de re n, vielleicht etwas entspannteren Bezug zum Filmemachen als (gel e r n t e)

Regisseure.

Das

zeigt sich besonders dann, wenn sie, was häufig vorkommt, in ihren Regiedebüts direkt vom Showgeschäft erzählen. Scarlet Diva ist so ein Fall, in gewisser Weise auch Bob Roberts, vor allem aber Casey Afflecks I’m Still Here, der in Mockumentary-Manier die Abenteuer eines gewissen Joaquin Phoenix nacherzählt, der die Schnauze voll hat vom Dasein als Filmstar und stattdessen eine Karriere als Rapper anstrebt. Die Rap-Ambitionen von Phoenix sind Fake, aber seine derangierten Bühnenauftritte sind echt, und nicht wenige nehmen ihm die erstaunliche Wandlung ab. Als dann I’m Still Here in die Kinos kommt, ist Phoenix wieder der gefeierte Charakterdarsteller – und Casey Affleck plötzlich Regisseur.

Noch komplizierter ist die Sache bei Yvan Attal. Der spielt in seinem Regiedebüt Ma femme est une actrice einen Mann namens Yvan, der mit einer berühmten Schauspielerin namens Charlotte verheiratet ist und der sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, dass seine Frau vor der Kamera andere Männer küsst. Nun ist Yvan Attal auch im echten Leben mit der berühmten Schauspielerin Charlotte Gainsbourg verheiratet, die in Ma femme est une actrice als Charlotte auftritt. Realität und Fiktion sind endgültig nicht mehr auseinanderzudividieren. Der eigentliche Clou scheint mir jedoch darin zu bestehen, dass Yvan Attal ebenfalls ein berühmter Schauspieler ist. Warum also soll er andere Frauen küssen dürfen, während er Charlotte dasselbe zumindest im Rahmen seines Films nicht erlaubt? Ganz einfach: weil er der Regisseur ist! Lukas Foerster

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Ordinary People Robert Redford, USA 1980; 124' E/df (35 mm, Farbe) Mit Donald Sutherland, Mary Tyler Moore, Timothy Hutton, Judd Hirsch, M. Emmet Walsh, Elizabeth McGovern, Dinah Manoff, Fredric Lehne, James Sikking, Basil Hoffman

Nach einem Selbstmordversuch ihres jüngeren Sohnes sind dessen Eltern überfordert und flüchten sich in eine Überlebenslüge – mit fatalen Folgen.

Die Jarretts leben in einer stattlichen Villa in Lake Forest, einem vornehmen Vorort von Chicago, und sind darauf bedacht, die Fassade einer perfekten Familie zu wahren – hinter der es gewaltig rumort. Der achtzehnjährige Sohn Conrad (Timothy Hutton) gibt sich die Schuld am Tod seines älteren Bruders, der bei einem gemeinsamen Segeltörn im aufziehenden Sturm ertrunken ist. Und wird in seinen Schuldgefühlen durch das abweisende Verhalten seiner Mutter Beth (Mary Tyler Moore), die ihm Buck stets vorgezogen hatte, noch bestärkt. Nach einem Selbstmordversuch und dem darauffolgenden viermonatigen Klinikaufenthalt ist Conrad nun wieder zu Hause. Er wünscht sich mehr Selbstkontrolle und dass sich sein Umfeld weniger Sorgen um ihn macht. Doch wenn er gefragt wird, beteuert er genau wie sein Vater Calvin (Donald Sutherland), dass alles in bester Ordnung sei. Denn vor allem für Beth muss alles seine Ordnung haben. So versucht sie, den Schmerz über den Verlust ihres Lieblingssohnes durch äusserliche Gefasstheit und Gefühlskälte zu überspielen. Und entfremdet sich dadurch auch immer mehr von ihrem Ehemann. Während sich Conrad nach anfänglichem Widerwillen dem Psychiater Dr. Berger (Judd Hirsch) anvertraut und seiner unterdrückten Angst und Wut allmählich freien Lauf lässt, weicht Beth jeglichen Gesprächen über die Vergangenheit aus und versucht krampfhaft, das Idyll einer ganz normalen Mittelstandsfamilie aufrechtzuerhalten.

Das intelligente, brillant inszenierte Regiedebüt von Starschauspieler Robert Redford, in dem unaufgeregt das Auseinanderbrechen einer vermeintlich heilen Welt geschildert wird, ist ein leises, genaues, einfühlsames Familiendrama, das sich durch eine beachtliche Schauspielführung auszeichnet und das Redford 1981 den Oscar für den besten Film sowie denjenigen für die beste Regie einbrachte.

Do 6. 2.

> 20.30 Uhr

So 9. 2.

> 18.30 Uhr

Bob Roberts Tim Robbins, USA/Grossbritannien 1992; 102' E/df (35 mm, Farbe) Mit Tim Robbins, Alan Rickman, Giancarlo Esposito, Gore Vidal, Ray Wise, Brian Murray, Rebecca Jenkins, Kelly Willis, Jack Black, Susan Sarandon

Eine ebenso groteske wie furiose Politsatire über einen Selfmade-Millionär mit Dreck am Stecken. Jegliche Ähnlichkeit mit einem «kryptofaschistischen Clown» ist reiner Zufall.

Bob Roberts, ein Karrierist, talentierter Singer-Songwriter, begeisterter Fechter und reaktionärer Rebell, betritt die US -Politbühne wie ein prototypischer Youngster aus der Retorte. In seinem Image finden sich denn auch sämtliche wahlwirksamen Klischees

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Ordinary People

Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki)

Bob Roberts

A Bronx Tale

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vereint. Als millionenschwerer, erzkonservativer Börsenspekulant mit entsprechender Vorstellung von Liberalismus setzt er sich für zweifelhafte Werte ein. Und bringt diese als Folk- und Countrysänger, der dem Establishment mit seinem rechtspopulistischen Liedgut an den Karren fährt, erfolgreich unter die Leute. Gleichzeitig kündigt er seine Kandidatur für einen Sitz im Senat sowie eine ausgedehnte Tournee durch Pennsylvania an. Bei seinen Konzerten und in seinem skrupellosen Wahlkampf – minutiös aufgezeichnet von einem britischen Filmteam – schreckt der smarte, knallharte und ebenso korrupte Strahlemann auch vor unlauteren Mitteln nicht zurück. Kurz nachdem ein hartnäckiger Reporter seine schmutzigen Machenschaften, insbesondere seine Rolle und diejenige seines Wahlkampfleiters im Vorstand einer Hilfsorganisation, aufgedeckt hat, wird Bob Roberts bei einem Attentat schwer verletzt. Oder war alles nur Fake?

In seinem äusserst engagierten, virtuos inszenierten Regiedebüt lässt Tim Robbins der neuen Rechten mit den Mitteln eines Mockumentary die Hosen herunter. Eine deutliche Abrechnung mit rechtspopulistischen Strömungen in der amerikanischen Politik und zugleich ein zum Nachdenken anregendes Lehrstück über den politisch motivierten Missbrauch von Sprache und modernen Kommunikationsmitteln. Bob Roberts ist einer der besten und wichtigsten Filme der Neunzigerjahre, der bis heute nichts von seiner Brisanz verloren hat. Die von Tim und seinem Bruder David Robbins geschriebenen und von Tim grossartig interpretierten Songs sind übrigens nie als Soundtrack veröffentlicht worden.

Es sollte damit verhindert werden, dass sie – aus dem Filmzusammenhang gerissen – von irgendjemandem ernst genommen werden könnten.

Fr 7. 2.

> 18.00 Uhr

Sa 8. 2.

> 18.30 Uhr

So 9. 2.

> 21.00 Uhr

A Bronx Tale Robert De Niro, USA 1993; 121' E/df (35 mm, Farbe) Mit Robert De Niro, Chazz Palminteri, Lillo Brancato, Francis Capra, Taral Hicks, Kathrine Narducci, Clem Caserta, Alfred Sauchelli Jr., Frank Pietrangolare, Joe Pesci

Ein verantwortungsvoller Vater muss mit ansehen, wie ihm sein Sohn zunehmend entgleitet, weil dieser sich immer stärker an einem Mafioso als Vaterfigur orientiert.

New York, in den Sechzigerjahren: Der junge Italo-Amerikaner Calogero Anello wächst in der Fordham Section der Bronx auf. Sein Vater Lorenzo (Robert De Niro), ein rechtschaffener Busfahrer, der seinem Sohn Tugenden wie Anstand und Ehrlichkeit vermittelt, hat stets versucht, ihn von der allgegenwärtigen Kriminalität im Viertel fernzuhalten.

Dennoch verbindet Calogero eine fast väterliche Freundschaft mit dem charismatischen lokalen Gangsterboss Sonny LoSpecchio (Chazz Palminteri), der ihn bereits als Neunjährigen unter seine Fittiche genommen, aber nie in kriminelle Machenschaften involviert hat. Hin- und hergerissen zwischen der zurückhaltend-überlegten Art seines liebevollen Vaters und Sonnys selbstgefälligem Auftreten eines Machtmenschen, verliebt sich « C », wie er als Siebzehnjähriger von allen genannt wird, in seine schwarze Mitschülerin Jane

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und gerät dadurch in einen heftigen Gewissenskonflikt: Bei seinen ebenso intoleranten wie rassistischen, zunehmend gewaltbereiten Italo-Freunden sind Afroamerikanerinnen und -amerikaner äusserst verhasst. Lorenzo hingegen rät seinem Sohn, einzig auf sein Herz zu hören.

Robert De Niro sah im autobiografisch gefärbten Drehbuch des Autors und Schauspielers Chazz Palminteri seine lang ersehnte Chance, ins Regiefach einzusteigen. Ausser De Niro und Palminteri spielen in A Bronx Tale praktisch nur Laien, die erheblich zur Authentizität der Milieuzeichnung beitragen. De Niro inszenierte seinen feinfühligen Erstling unaufgeregt und geradlinig, ganz dem gemächlichen Duktus des Off-Erzählers Calogero angemessen. Und widmete die intensive Vater-Sohn-Beziehung seinem eigenen Vater, der während der Postproduktion gestorben war. Eine ebenso nostalgische wie atmosphärische, mit viel Herzblut geschaffene Ode an die Bronx.

Fr 7. 2.

> 20.00 Uhr

Sa 8. 2.

> 20.30 Uhr

Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki) Takeshi Kitano, Japan 1989; 103' OV/d (Digital HD, Farbe) Mit Takeshi Kitano, Hakuryû, Makoto Ashikawa, Maiko Kawakami, Shirô Sano, Sei Hiraizumi, Mikiko Otonashi, Ittoku Kishibe, Ken Yoshizawa, Hiroyuki Katsube

Als man seine psychisch angeschlagene Schwester entführt und missbraucht, wird der Kampf eines unorthodoxen Polizisten gegen das Verbrechen zum Privatkrieg.

Azuma (Takeshi Kitano), ein wortkarger, für seine Gewalttätigkeit berüchtigter Polizist, der wenig von Dienstvorschriften hält und deshalb immer wieder in Konflikt mit seinem Vorgesetzten gerät, soll zusammen mit dem unerfahrenen Kikuchi den Mord an einem Drogendealer aufklären. Azuma, ebenso unbestechlich wie abgeklärt, findet heraus, dass sein Freund und Kollege Iwaki von der Verbrechensbekämpfung in die Sache verwickelt ist – offenbar verkaufte er beschlagnahmte Drogen unter der Hand weiter. Kurz darauf baumelt der fehlbare Polizist mit einem Strick um den Hals an der Brücke. Azuma ist der Einzige, der nicht an Selbstmord glaubt. Während die Polizeiführung das Ganze vertuschen will, ermittelt Azuma weiter und deckt bald Korruption innerhalb seiner Abteilung sowie Verbindungen zur Drogenmafia um Yakuza-Boss Nito und dessen entmenschlichten Killer Kiyohiro auf. Nachdem Azuma diesen mit höchst zweifelhaften Mitteln festgenommen und in der Polizeigarderobe schwer misshandelt hat, wird ihm die Kündigung nahegelegt. Doch das hindert ihn nicht daran, seinen Rachefeldzug fortzusetzen.

«Mein Film ist so etwas wie eine Kriegserklärung. Ich will die Menschen mit Bildern, die sie bewegen, zum Nachdenken bringen – anders geht es nicht, denn der Japaner von heute ist stumpf und geistlos, alles zieht an ihm vorbei, nichts regt sich in ihm. Etwas Echtes sucht man vergebens.» Das erklärt einiges, denn der Cop-Thriller des japanischen Comedy-Superstars, Autors und Filmrebells Takeshi Kitano ist eine veritable Gewaltballade (der Originaltitel bedeutet in etwa: Achtung, dieser Mann ist wild). Bereits in seinem grandios fotografierten und stilistisch beeindruckenden Regieerstling etablierte sich

Regiedebüts von Schauspielstars

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Pokerface Kitano als eigensinniger Filmemacher mit bedächtigem Erzählstil sowie reduzierten Dialogen und Kamerabewegungen. Ein starkes Debüt mit ultrabrutalem Ende.

Fr 7. 2. / 21. 2.

> 22.30 Uhr

Sa 8. 2. / 22. 2.

> 23.00 Uhr

Le goût des autres Agnès Jaoui, Frankreich 1999/2000; 112' F•E/df (35 mm, Farbe, Scope) Mit Jean-Pierre Bacri, Anne Alvaro, Alain Chabat, Gérard Lanvin, Agnès Jaoui, Christiane Millet, Brigitte Catillon, Wladimir Yordanoff, Raphaël Defour, Xavier de Guillebon

Ein Laie lässt sich auf den elitären Klüngel rund um ein Kleintheater ein und bricht aus seinem Milieu aus, um der geliebten Schauspielerin näherzukommen.

In einer französischen Provinzstadt: Der schnauzbärtige Fabrikant und Kulturbanause Castella (Jean-Pierre Bacri), der wegen seiner miserablen Sprachkenntnisse Nachhilfe in Englisch erhält, sein melancholischer Fahrer Deschamps (Alain Chabat) und der misstrauische Leibwächter Moreno (Gérard Lanvin) haben kaum etwas gemein, bilden aber für die Zeit bis zu einem wichtigen Vertragsabschluss eine Art Schicksalsgemeinschaft.

Als sich Castella eines Abends durch eine Theatervorstellung von Racines «Bérénice» quält, zu deren Besuch ihn seine anstrengende Gattin genötigt hat, erkennt er in der Titelrolle seine Englischlehrerin Clara Devaux (Anne Alvaro), die ihn mit ihrem Spiel zu Tränen rührt. Und ehe er sichs versieht, hat er sich in sie verliebt. Derweil schlagen Chauffeur und Bodyguard die Wartezeit in der Garderobe tot. Als Deschamps im Bistro um die Ecke Zigaretten holen geht, lässt er sich auf einen Flirt mit der attraktiven Kellnerin Manie (Agnès Jaoui) ein. Und landet nach Feierabend prompt in deren Bett – wie Moreno ein paar Tage später auch. Die Annäherung zwischen Castella und Clara erfolgt hingegen mehr als stockend: Nachdem der harmlose Provinzfürst im Rahmen einer Englisch-Hausaufgabe ein unbeholfenes Liebespoem an seine Lehrerin verfasst hat, gibt sie ihm zu verstehen, dass sie seine Gefühle nicht teilt. Castella, zutiefst enttäuscht, versucht in der Folge vergeblich, ihr aus dem Weg zu gehen. Denn man begegnet sich immer wieder im Bistro beim Theater, wo alle Fäden irgendwie zusammenlaufen.

Jean-Pierre Bacri, mit dem Agnès Jaoui für ihr Regiedebüt einmal mehr sowohl vor der Kamera stand als auch das Szenario mit den geschliffenen Dialogen verfasste, ist als Castella schlichtweg brillant. Denn Jaoui behandelt ihre Figuren – selbst eine so tragische und ergreifende wie die des unbedarften Unternehmers – mit Respekt und grosser Sympathie. Sie diskreditiert nicht, macht sich nicht lustig, sondern nimmt mit viel Mitgefühl menschliche Schwächen und Vorurteile aufs Korn. Das ist die grosse Stärke dieser komplexen, leichthändig inszenierten Gesellschaftskomödie um eine Handvoll mehr oder weniger einsamer Seelen aus verschiedenen Milieus und mit entsprechend unterschiedlichen Geschmäckern. Unübertroffen sind jene Szenen, in denen Bacri englische Aussprache übt.

Sa 8. 2. / So 9. 2. / Sa 22. 2. / So 23. 2.

> 16.15 Uhr

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Le goĂťt des autres

Little Man Tate

RegiedebĂźts von Schauspielstars

Regiedebüts von Schauspielstars

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Little Man Tate Jodie Foster, USA 1991; 99' E/df (35 mm, Farbe) Mit Jodie Foster, Adam Hann-Byrd, Dianne Wiest, David Pierce, Harry Connick Jr., P. J. Ochlan, Debi Mazar, Celia Weston, Josh Mostel, Danitra Vance

Dede zu ihrem Siebenjährigen: «Weisst du, was nächsten Samstag ist?» Fred: «Du kriegst deine Periode. Und ich darf allein in den Park.» Dede: «Sehr witzig, Blödmann – du hast Geburtstag.»

Fred Tate ist das, was man gemeinhin als «Wunderkind» bezeichnet. Im Alter von einem Jahr konnte er lesen, mit vier verfasste er Gedichte. Inzwischen ist Fred (Adam HannByrd) sieben, malt in Öl und Aquarell, löst die schwierigsten mathematischen Aufgaben und spielt meisterlich Klavier. Seiner alleinerziehenden Mutter Dede (Jodie Foster), die als Kellnerin arbeitet und mit beiden Beinen auf dem Boden steht, wächst das manchmal über den Kopf. Denn den sensiblen Fred plagen Magenprobleme, weil er sich über alles Mögliche Sorgen macht, über die Ozonschicht genauso wie über den Regenwald.

Ausserdem wird er in der Schule ausgegrenzt, hat keine Freunde. Doch Fred und seine lebensfrohe, zuweilen etwas ordinäre Mutter lieben sich sehr und haben viel Spass miteinander. Bis die ehrgeizige Kinderpsychologin Dr. Jane Grierson (Dianne Wiest) auf Freds ausserordentliche Fähigkeiten aufmerksam wird und ihn an ihr Institut für hochbegabte Kinder holen will. Die angesehene, aus einer Ärztefamilie stammende Akademikerin wird bald zu Dedes Rivalin um die Gunst des einsamen Jungen, der einfach nur irgendwo dazugehören möchte. Dede hat zunehmend das Gefühl, ihr Sohn entgleite ihr.

Doch als Dr. Grierson den ungewöhnlichen Vorschlag macht, Fred solle für einen Sommer das College besuchen und während dieser Zeit bei ihr wohnen, willigt Dede ein – ihr ist klar geworden, dass das Glück ihres Sohnes davon abhängt, dass sein Potenzial gefördert wird.

Jodie Foster wählte für ihr Regiedebüt ein Thema, das ihr – dem ehemaligen Kinderstar – nur allzu vertraut sein muss: Freud und Leid eines Wunderkindes. Fosters dichter, packender und doch leichtfüssig-beschwingter Film ist eine Liebeserklärung an einen Siebenjährigen, der unter seiner Begabung leidet, weil sie ihn einsam macht, und der schliesslich dank einem College-Studenten und der Liebe seiner Mutter zur Unbeschwertheit findet. Ein starker Erstling.

Mo 10. 2. / Di 11. 2. > 18.00 Uhr Mi 12. 2.

> 20.00 Uhr

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RegiedebĂźts von Schauspielstars

Diane Keaton directing Unstrung Heroes

Unstrung Heroes

George Clooney directing Confessions of a Dangerous Mind

Regiedebüts von Schauspielstars

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Unstrung Heroes Diane Keaton, USA 1995; 93' E/df (35 mm, s/w und Farbe) Mit Andie MacDowell, John Turturro, Nathan Watt, Michael Richards, Maury Chaykin, Anne De Salvo, Celia Weston, Jack McGee, Candice Azzara, Kendra Krull

Das Engagement eines Zwölfjährigen führt eine zerstrittene jüdische Familie wieder zusammen, was Kräfte freisetzt für die Bewältigung der Zukunft.

New York, in den Sechzigerjahren: Sid Lidz (John Turturro) ist Erfinder und dokumentiert sämtliche seiner Innovationen mit der Filmkamera. In den Augen seines zwölfjährigen Sohns Steven (Nathan Watt) ist er vor allem abgehoben und nervt mit seinen dauernden wissenschaftlichen Erklärungen. Selma (Andie MacDowell) hingegen, Stevens über alles geliebte Mutter, meint, ihr Mann sei genial. Und die Kids in Stevens Schule sagen, er sei von einem anderen Stern. Noch viel seltsamer aber sind Sid Lidz’ ziemlich durchgeknallte Brüder Arthur und Danny, die überall antisemitische Verschwörungen wittern und sich deshalb meist in ihrer riesigen, mit Zeitungsstapeln und Fundgegenständen zugemüllten Altwohnung verschanzen. Kurz nach seinem Geburtstag erfährt Steven, dass seine Mutter ernsthaft krank ist. Doch wird er in dieser schwierigen Situation von seinem emotional gehemmten Vater alleingelassen. Während sich Selmas Gesundheitszustand zunehmend verschlechtert, entfernen sich Vater und Sohn immer mehr voneinander. Bis Steven eines Nachts von zu Hause abhaut und zu seinen schrägen Onkels in die Stadt fährt. Die unkonventionellen, aber herzensguten Brüder bieten ihm die fehlende Geborgenheit und wollen ihn – mit der Einwilligung seiner Eltern – so lange bei sich wohnen lassen, bis es Selma wieder besser geht. Dank ihnen blüht Steven richtiggehend auf und beginnt sich mit seinem jüdischen Glauben auseinanderzusetzen. Was seinen nicht praktizierenden Vater nicht sonderlich begeistert.

Diane Keaton ist mit ihrem konsequent aus der Sicht des Jungen geschilderten, streckenweise wunderbar schrägen Spielfilm-Regiedebüt ein meisterliches Familienporträt gelungen, das sowohl mit entwaffnendem Witz als auch einem sehr berührenden Schluss aufwartet. Allein die Homemovies zu Beginn des Films, in denen John Turturro seine Erfindungen präsentiert, sind das Eintrittsgeld wert.

Mo 10. 2. / Di 11. 2. > 20.00 Uhr Mi 12. 2.

> 18.00 Uhr

Confessions of a Dangerous Mind George Clooney, USA/Kanada/Deutschland 2002; 113' E/df (35 mm, Farbe, Scope) Mit Sam Rockwell, Drew Barrymore, George Clooney, Julia Roberts, Rutger Hauer, Maggie Gyllenhaal, Robert John Burke, Jennifer Hall, Kristen Wilson, J. Todd Anderson

Aufstieg und Fall eines unkonventionellen Showmans, der ein schillerndes Doppelleben führte – als Fernsehproduzent bei Tag und CIA-Killer bei Nacht.

Der sexbesessene Chuck Barris (Sam Rockwell), eigentlich Songschreiber und Musikproduzent, hat am Fernsehen den Narren gefressen. Zu Beginn der Sechzigerjahre jobbt er als Laufbursche bei der NBC, wird Mädchen für alles, um bald zur ABC zu wechseln,

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wo er zwar weiterhin hinter den Kulissen arbeitet, sich aber insgeheim neue TV-Formate ausdenkt. Doch seine verrückten Showkonzepte werden durchs Band abgelehnt, was es für den Geheimdienstmann Jim Byrd (George Clooney) leicht macht, ihn als unabhängigen Agenten für die CIA anzuwerben. Parallel zu Barris’ Ausbildung zum Profikiller beginnt sein kometenhafter Aufstieg als Fernsehproduzent und Entertainer mit so legendären Shows wie «The Newlywed Game» oder «The Gong Show». Als ihm Byrd einen Input für die Kuppelshow «The Dating Game» liefert – Barris soll als «Anstandsdame» jeweils das Gewinnerpaar für sein Date in eine zuvor von Byrd bestimmte europäische Stadt begleiten –, kann Barris seine beiden Professionen gar unter einen Hut bringen und, als Fernsehmann perfekt getarnt, CIA-Aufträge etwa in Helsinki oder Ostberlin ausführen. Im Jahr 1981 – beide Metiers sind ihm zwischenzeitlich entglitten, doch seine unkonventionellgeduldige Langzeitfreundin Penny (Drew Barrymore) hält weiterhin zu ihm – beginnt er, im New Yorker Phoenix Hotel seine Erinnerungen niederzuschreiben.

George Clooney und sein genialer Drehbuchautor Charlie Kaufman (Being John Malkovich) haben ein schräges, ziemlich durchgeknalltes Biopic geschaffen, das auf Chuck Barris’ nicht autorisierter Autobiografie beruht und bis in die kleinsten Nebenrollen (Matt Damon und Brad Pitt als Teilnehmer einer Datingshow) perfekt besetzt ist. Neben dem diskret-geheimnisvollen Clooney läuft Sam Rockwell zu Hochform auf. Ein irrer, in rauschhafte Bilder gepackter Trip durch die TV-Geschichte.

Do 13. 2. / Fr 14. 2. > 20.15 Uhr Sa 15. 2.

> 20.45 Uhr

So 16. 2.

> 18.30 Uhr

The Three Burials of Melquiades Estrada Tommy Lee Jones, USA/Frankreich 2005; 120' E•SP/df (35 mm, Farbe, Scope) Mit Tommy Lee Jones, Barry Pepper, Julio César Cedillo, Melissa Leo, Dwight Yoakam, January Jones, Levon Helm, Mel Rodriguez, Cecilia Suárez, Guillermo Arriaga

Ein genialer, völlig unterschätzter Film, so knorrig wie sein Regisseur. Geschrieben von Guillermo Arriaga, fotografiert von Chris Menges und produziert von Luc Besson.

Eine texanische Kleinstadt an der amerikanisch-mexikanischen Grenze: Im Niemandsland zwischen diesem trostlosen Kaff und dem Rio Grande wird die behelfsmässig verscharrte und deshalb bereits von Kojoten angefressene Leiche eines Mexikaners gefunden. Doch weil in der Region Zwischenfälle mit illegalen Einwanderern an der Tagesordnung sind, zeigen die lokalen Behörden wenig Interesse, dem Fall nachzugehen. Sheriff Belmont (Dwight Yoakam) stellt die Identität des Toten fest und lässt dessen sterbliche Überreste begraben. Damit ist der Fall für ihn erledigt. Nicht so für Pete Perkins (Tommy Lee Jones), einen einfachen Cowboy, der mit dem Erschossenen seinen ehemaligen Arbeitskollegen und besten Freund Melquiades Estrada verloren hat. Dank seinem Verhältnis mit der Kellnerin Rachel (Melissa Leo), die es regelmässig auch mit Belmont treibt und in deren Diner alle Fäden irgendwie zusammenlaufen, erfährt Perkins schon bald, wer für den Tod seines Freundes verantwortlich ist. Und weil ihm Estrada zu Lebzeiten das Versprechen

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abgenommen hat, ihn in seiner Heimat zu beerdigen, falls ihm je etwas zustossen sollte, fackelt Perkins nicht lange: Er greift sich den Todesschützen und zwingt ihn, die Leiche wieder auszubuddeln und auf einem Pferderücken festzubinden. Zu «dritt» machen sie sich auf den beschwerlichen Ritt – verfolgt von einem Grossaufgebot der Grenzpolizei.

Damit beginnt ein irrwitziger Trip durch das grandiose mexikanische Hochland, mit einem mehr als eigenwilligen Reiseleiter und einer verwesenden Leiche im Gepäck. Doch je drastischer die Einwirkung von Hitze und Viechern auf Estradas sterbliche Überreste ist, desto abstruser wird das ganze Unterfangen.

Es ist eine wilde, schräge Geschichte, die uns Drehbuchautor Guillermo Arriaga da erzählt – nicht wirklich geschmacklos, aber voll schwarzem Humor und skurriler Poesie.

«Wenn ein Mann wie Tommy Lee Jones selbst einen Film inszeniert, müsste er idealerweise genauso sein wie der Schauspieler: genauso rau und schweigsam und in jeder Sekunde präsent. Das Wunder an Jones’ Regieerstling ist, dass der Film all dies einlöst, was man sich von ihm erhofft. Es ist ein Film wie ein Fels, ein Solitär in der Kinolandschaft, der schönste Western seit Eastwoods Unforgiven.» (Michael Althen) Fr 14. 2.

> 18.00 Uhr

Sa 15. 2.

> 18.30 Uhr

So 16. 2.

> 20.45 Uhr

Scarlet Diva Asia Argento, Italien 2000; 91' E•I•F/d (Digital HD, Farbe) Mit Asia Argento, Jean Shepard, Herbert Fritsch, Gianluca Arcopinto, Joe Coleman, Francesca d’Aloja, Vera Gemma, Justinian Kfoury, Daria Nicolodi, Vanessa Meadows, Selen

Das viel beachtete Porträt eines entwurzelten (Medien-)Stars auf der Suche nach sich selbst – gedreht in Rom, Neapel, Paris, London, Amsterdam und Los Angeles.

Anna Battista, eine junge Schauspielerin, die von ihren Fans als Scarlet Diva gefeiert wird, lebt nur für ihre Karriere. Der Leere ihres Römer Apartments braucht sie sich deshalb nur selten auszusetzen, jagt stattdessen von Termin zu Termin und hinein in einen Teufelskreis von Probeaufnahmen und Preisverleihungen, Hotelzimmern und lieblosen Abenteuern. Ständige Erniedrigungen und Kompromisse verstärken Annas Einsamkeit.

Da ist der einflussreiche Produzent Barry Paar mit seinen unerträglichen Annäherungsversuchen. Und da ist der berühmte holländische Schriftsteller Aaron Ulrich, ein von Heroin zerstörtes Wrack. Drogen und kalter Sex sind für Anna nichts Neues, denn schon als kleines Mädchen musste sie mit ansehen, wie sich ihre Mutter für Methadon an einen korrupten Arzt verkaufte. Seither begleitet das Gift Anna auf Schritt und Tritt – auf der Gasse in Amsterdam genauso wie während einer Fotosession mit dem berühmten Fotografen Luke Ford. In ihrer von Gewalt, Schmerz und Selbstzerstörung geprägten Welt sehnt sich Anna insgeheim nach Unschuld, nach Nähe. Da lernt sie den australischen Sänger Kirk Vaines kennen.

Asia Argentos erster Langspielfilm, der teilweise auf ihrem nur in Italien und Frankreich publizierten Roman «I Love You Kirk» basiert, schildert eine Welt voller Drogen, Sex

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RegiedebĂźts von Schauspielstars

Ma femme est une actrice

Scarlet Diva

The Three Burials of Melquiades Estrada

Regiedebüts von Schauspielstars

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und Sehnsüchte, voller Hass und Liebe, ist roh, exhibitionistisch, direkt und gnadenlos ehrlich. Die Regisseurin selbst bezeichnete ihren unbequemen Erstling treffend als «sehr persönliche Auto-Autopsie», als «eine Art hindernisreiche und beschwerliche Entwicklung einer Schauspielerin hin zur Filmemacherin». Denn Scarlet Diva beruht vor allem auch auf eigenen Erfahrungen.

Fr 14. 2.

> 22.30 Uhr

Sa 15. 2.

> 23.00 Uhr

Fr 28. 2.

> 22.00 Uhr

Sa 29. 2.

> 22.30 Uhr

Ma femme est une actrice Yvan Attal, Frankreich 2001; 95' F•E/df (35 mm, Farbe) Mit Charlotte Gainsbourg, Yvan Attal, Terence Stamp, Noémie Lvovsky, Laurent Bateau, Keith Allen, Jo McInnes, Ludivine Sagnier, Lionel Abelanski, Roschdy Zem

Wie viel Gainsbourg steckt in Charlotte, und wie viel Attal in Yvan? Das wissen nur die beiden, und dabei wird es zum Glück auch bleiben.

Yvan, 35 -jährig und Sportjournalist, ist mit der berühmten Schauspielerin Charlotte verheiratet. Sie liebt ihren Beruf – er weniger. Wenn er etwa vergeblich versucht, in einem angesagten Restaurant telefonisch einen Tisch zu reservieren (wofür sie bloss ihren Namen zu erwähnen braucht), wenn aufdringliche Autogrammjäger ihr Diner mit Freunden stören oder wenn der Verkehrspolizist bei seiner Kontrolle ein Auge zudrückt, nachdem er sie erkannt hat. Yvan beginnt sich zu fragen, wie lange er wohl ein Leben an Charlottes Seite aushalten wird. Als er von einem Verehrer seiner Schwester (Noémie Lvovsky) gefragt wird, ob der Beruf seiner Frau kein Problem für ihn sei, weil er sie andauernd teilen müsse – mit Schauspielern, die sie küssen, und mit Kinobesuchern, die sie nackt sehen –, sind das Giftpfeile in Yvans eifersüchtige Seele. Auch wenn er tapfer erklärt, dass dies nur Kino sei und die Küsse nicht von Herzen kämen. Derweil reist Charlotte für Dreharbeiten nach London, wo sie ausgerechnet mit dem grossen Verführer John (Terence Stamp) verschiedene Liebes- und Bettszenen drehen soll, wodurch Yvans Eifersucht befeuert und eine ernsthafte Ehekrise ausgelöst wird.

Yvan Attal, der langjährige Partner von Charlotte Gainsbourg, spielt als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller ironisch mit der eigenen Lebenssituation und mit im Kino vorgespiegelten Realitäten: «Man soll zuerst glauben, dass dies wirklich unsere Familie ist. Aber der omnipräsente Humor, das Überstellte der Szenen soll da wieder Zweifel aufkommen lassen.» Entstanden ist eine intelligente, leichtfüssig inszenierte romantische Komödie, die im guten Sinn leicht altmodisch daherkommt und vor allem auch «eine herzhafte Liebeserklärung an Charlotte Gainsbourg geworden ist, deren schauspielerische Facetten sich unter Attals Regie zu einer nie gesehenen Energie und Heiterkeit öffnen». (Alexandra Stäheli) Sa 15. 2. / So 16. 2. / Sa 29. 2.

> 16.30 Uhr

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I’m Still Here

The Brave

RegiedebĂźts von Schauspielstars

Regiedebüts von Schauspielstars

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I’m Still Here Casey Affleck, USA 2010; 108' E/d (Digital HD, Farbe) Mit Joaquin Phoenix, Antony Langdon, Carey Perloff, Larry McHale, Sean Combs, Mos Def, Jamie Foxx, Ben Stiller, Natalie Portman, David Letterman, Casey Affleck

Ein einziger Reigen des Scheiterns, der Fehltritte und Entgleisungen von Rapper Joaquin Phoenix – mit verfilzten Haaren, Vollbart und Wampe.

Im Anschluss an eine Benefizveranstaltung anlässlich des Todes von Paul Newman verkündet Joaquin Phoenix seinen Rückzug aus dem Filmgeschäft. Er habe realisiert, dass er «in einem beschissenen, selbst verschuldeten Gefängnis» stecke. Deshalb wolle er nicht länger die Rolle von Joaquin spielen. Und stattdessen ein Hip-Hop-Album aufnehmen. Casey Affleck folgt seinem Kollegen, Freund und Schwager (er war bis Herbst 2017 mit Joaquins Schwester Summer verheiratet) mit der Kamera bei dessen radikaler Läuterung vom Starschauspieler zum missionarischen Rapper J. P. Dabei dokumentiert Affleck, wie sich der dauerkiffende, zunehmend verwahrloste und neurotische ehemalige Schauspielstar hemmungslos gehen lässt. Weil seine launisch vorgetragenen Rhymes niemanden vom Hocker reissen und ihm der grosse Puff Diddy klarmacht, dass eine professionelle Musikproduktion alles andere als eine «Entdeckungsreise» ist. Wir erleben Phoenix mit vollem Körpereinsatz beim Koksen, permanenten Monologisieren, mit Prostituierten sowie beim Kotzen – und fragen uns, ob das nun Show oder Selbsttherapie ist.

Zwei Jahre seiner Karriere hat Joaquin Phoenix der Neuerfindung als Hip-Hop-Musiker geopfert – Method-Acting in extremis, wenn man bedenkt, dass Phoenix den Rapper während der Drehzeit konsequent auch in der Öffentlichkeit spielen musste, damit man ihm seine Transformation abnahm. Casey Affleck erweist sich als Fake-Facts-Virtuose und liefert mit seinem Regiedebüt eine grandiose Verarschung von Medien und Publikum.

Was für ein Film! Und was für eine Performance!

Mo 17. 2. / Di 18. 2.

> 18.00 Uhr

Mi 19. 2.

> 20.30 Uhr

The Brave Johnny Depp, USA 1997; 123' E/fd (35 mm, Farbe) Mit Johnny Depp, Elpidia Carrillo, Marshall Bell, Marlon Brando, Frederic Forrest, Floyd «Red Crow» Westerman, Clarence Williams III, Max Perlich, Luis Guzmán, Cody Lightning, Nicole Mancera

Um seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen, verkauft sich ein junger Native American an einen Millionär, der ihn zu Tode quälen und dabei filmen will.

In Morgantown, einem gesetzlosen Flecken am Rand der Prärie, haben sich die einheimischen Indianer in ein armseliges Wohnwagen- und Barackencamp auf der riesigen Mülldeponie zurückgezogen. Hier, wo jederzeit die Räumung droht, wo das Dasein eher einem langsamen Tod und ein staubig-heisser Tag dem andern gleicht, lebt auch Raphael (Johnny Depp) mit seiner Frau Rita (Elpidia Carrillo) und den beiden Kindern. Nach mehreren Gefängnisstrafen wegen bewaffneter Raubüberfälle beschliesst Raphael – zu stolz, wie alle anderen resigniert die Zeit totzuschlagen –, seine Familie aus den deprimieren-

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FEBRUAR 2020

DO 6. 2.

18.00 G In the Name of Scheherazade oder …

DO 13. 2.

S. 33

N. Kalhor, D/IR 2019; 75' D•E•OV/d > Mit Narges Kalhor

20.30 R Ordinary People

S. 5

18.30 Z Berufswechsel beim Film …

S. 34

20.15 R Confessions of a Dangerous Mind

S. 13

G. Clooney, USA/CDN/D 2002; 113' E/df

R. Redford, USA 1980; 124' E/df

FR 14. 2.

FR 7. 2.

18.00 R Bob Roberts

S. 5

20.00 R A Bronx Tale

S. 7

22.30 R Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki)

S. 8

T. Robbins, USA/GB 1992; 102' E/df R. De Niro, USA 1993; 121' E/df

S. 14

20.15 R Confessions of a Dangerous Mind

S. 13

22.30 R Scarlet Diva

S. 15

T. Lee Jones, USA/F 2005; 120' E•SP/df

G. Clooney, USA/CDN/D 2002; 113' E/df A. Argento, I 2000; 91' E•I•F/d

T. Kitano, J 1989; 103' OV/d

SA 15. 2.

SA 8. 2.

16.15 R Le goût des autres

S. 9

18.30 R Bob Roberts

S. 5

20.30 R A Bronx Tale

S. 7

23.00 R Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki)

S. 8

A. Jaoui, F 1999/2000; 112' F•E/df T. Robbins, USA/GB 1992; 102' E/df R. De Niro, USA 1993; 121' E/df

18.00 R The Three Burials of Melquiades Estrada

16.30 R Ma femme est une actrice

S. 17

18.30 R The Three Burials of Melquiades Estrada

S. 14

20.45 R Confessions of a Dangerous Mind

S. 13

23.00 R Scarlet Diva

S. 15

Y. Attal, F 2001; 95' F•E/df

T. Lee Jones, USA/F 2005; 120' E•SP/df

G. Clooney, USA/CDN/D 2002; 113' E/df A. Argento, I 2000; 91' E•I•F/d

T. Kitano, J 1989; 103' OV/d

SO 16. 2.

12.00  In the Name of Scheherazade oder …

SO 9. 2.

12.00  In the Name of Scheherazade oder …

S. 33

N. Kalhor, D/IR 2019; 75' D•E•OV/d

14.15  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35 D. Bluth, USA 1986; 80' D

16.15 R Le goût des autres

S. 9

18.30 R Ordinary People

S. 5

21.00 R Bob Roberts

S. 5

A. Jaoui, F 1999/2000; 112' F•E/df R. Redford, USA 1980; 124' E/df

14.15  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35 D. Bluth, USA 1986; 80' D

16.30 R Ma femme est une actrice

S. 17

18.30 R Confessions of a Dangerous Mind

S. 13

20.45 R The Three Burials of Melquiades Estrada

S. 14

Y. Attal, F 2001; 95' F•E/df

G. Clooney, USA/CDN/D 2002; 113' E/df T. Lee Jones, USA/F 2005; 120' E•SP/df

T. Robbins, USA/GB 1992; 102' E/df

MO 17. 2.

MO 10. 2.

18.00 R Little Man Tate

S. 11

J. Foster, USA 1991; 99' E/df

20.00 R Unstrung Heroes

S. 13

18.00 R I’m Still Here

S. 19

20.15 R The Brave

S. 19

C. Affleck, USA 2010; 108' E/d

D. Keaton, USA 1995; 93' E/df

J. Depp, USA 1997; 123' E/fd

DI 18. 2.

DI 11. 2.

18.00 R Little Man Tate

S. 11

20.00 R Unstrung Heroes

S. 13

J. Foster, USA 1991; 99' E/df

18.00 R I’m Still Here

S. 19

20.15 R The Brave

S. 19

C. Affleck, USA 2010; 108' E/d

D. Keaton, USA 1995; 93' E/df

J. Depp, USA 1997; 123' E/fd

MI 19. 2.

14.30  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35

MI 12. 2.

14.30  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35 D. Bluth, USA 1986; 80' D

18.00 R Unstrung Heroes

S. 13

20.00 R Little Man Tate

S. 11

D. Keaton, USA 1995; 93' E/df J. Foster, USA 1991; 99' E/df

S. 33

N. Kalhor, D/IR 2019; 75' D•E•OV/d

D. Bluth, USA 1986; 80' D

18.00 R The Brave

S. 19

20.30 R I’m Still Here

S. 19

J. Depp, USA 1997; 123' E/fd

C. Affleck, USA 2010; 108' E/d

DO 20. 2.

DO 27. 2.

18.00 R Away from Her

S. 22

20.15 R Gone Baby Gone

S. 23

S. Polley, CDN/GB/USA 2006; 110' E/df

20.00 R A Tale of Love and Darkness

S. 28

N. Portman, IL/USA 2015; 95' OV/d

FR 21. 2.

FR 28. 2.

18.00 R Away from Her

S. 22

20.15 R Gone Baby Gone

S. 23

S. Polley, CDN/GB/USA 2006; 110' E/df

22.30 R Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki)

18.00 R A Tale of Love and Darkness

S. 28

20.00 R Wilde Maus

S. 27

22.00 R Scarlet Diva

S. 15

N. Portman, IL/USA 2015; 95' OV/d

B. Affleck, USA 2007; 114' E/d

J. Hader, A/D 2016/2017; 103' D•I/d S. 8

T. Kitano, J 1989; 103' OV/d

A. Argento, I 2000; 91' E•I•F/d

SA 22. 2.

SA 29. 2.

16.15 R Le goût des autres

S. 9

18.30 R Away from Her

S. 22

20.45 R Gone Baby Gone

S. 23

A. Jaoui, F 1999/2000; 112' F•E/df

S. 17

18.30 R A Tale of Love and Darkness

S. 28

20.30 R Wilde Maus

S. 27

22.30 R Scarlet Diva

S. 15

N. Portman, IL/USA 2015; 95' OV/d

B. Affleck, USA 2007; 114' E/d

23.00 R Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki)

16.30 R Ma femme est une actrice Y. Attal, F 2001; 95' F•E/df

S. Polley, CDN/GB/USA 2006; 110' E/df

S. 27

J. Hader, A/D 2016/2017; 103' D•I/d

B. Affleck, USA 2007; 114' E/d

18.00 R Wilde Maus

J. Hader, A/D 2016/2017; 103' D•I/d S. 8

T. Kitano, J 1989; 103' OV/d

A. Argento, I 2000; 91' E•I•F/d

SO 23. 2.

SO 1. 3.

12.00  In the Name of Scheherazade oder …

S. 33

N. Kalhor, D/IR 2019; 75' D•E•OV/d

14.15  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35 D. Bluth, USA 1986; 80' D

12.00 L Sátántangó S. 32 B. Tarr, HU/CH/D 1993/1994; 438' OV/d

21.00 R Wilde Maus

S. 27

J. Hader, A/D 2016/2017; 103' D•I/d

16.15 R Le goût des autres

S. 9

18.30 R Gone Baby Gone

S. 23

20.45 R Away from Her

S. 22

A. Jaoui, F 1999/2000; 112' F•E/df

MO 2. 3.

B. Affleck, USA 2007; 114' E/d

S. Polley, CDN/GB/USA 2006; 110' E/df

18.00 R Miele

S. 29

20.00 R Lost River

S. 31

V. Golino, I/F 2013; 96' I/df

R. Gosling, USA 2014; 95' E/d

MO 24. 2.

DI 3. 3.

18.00 R J’enrage de son absence

S. 25

20.00 R The Indian Runner

S. 25

S. Bonnaire, F/BE/LU 2012; 99' F/e S. Penn, USA 1991; 127' E/df

18.00 R Miele

S. 29

20.00 R Lost River

S. 31

V. Golino, I/F 2013; 96' I/df

R. Gosling, USA 2014; 95' E/d

DI 25. 2.

MI 4. 3.

18.00 R J’enrage de son absence

S. 25

20.00 R The Indian Runner

S. 25

S. Bonnaire, F/BE/LU 2012; 99' F/e S. Penn, USA 1991; 127' E/df

14.30  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35 D. Bluth, USA 1986; 80' D

18.00 R Lost River

S. 31

20.00 R Miele

S. 29

R. Gosling, USA 2014; 95' E/d

MI 26. 2.

14.30  Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) S. 35

V. Golino, I/F 2013; 96' I/df

D. Bluth, USA 1986; 80' D

18.00 R The Indian Runner

S. 25

20.30 R J’enrage de son absence

S. 25

S. Penn, USA 1991; 127' E/df

S. Bonnaire, F/BE/LU 2012; 99' F/e

R REGIEDEBÜTS VON SCHAUSPIELSTARS L RICHTIG LANG G DOK MIT GAST

 DOKFILM AM SONNTAG Z ZÜRCHER FILMTALK  KINDERKINO

VERANSTALTUNG MIT GÄSTEN

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Regiedebüts von Schauspielstars

den Lebensumständen zu führen. Auf seiner verzweifelten Suche nach Arbeit gerät er in der Stadt an den mysteriösen McCarthy, dem er für 50 000 Dollar sein Leben verkauft – allerdings verbleiben ihm sieben Tage, bevor er sein Opfer erbringen muss. Zurück im Indianercamp, veranstaltet Raphael mit dem Vorschuss ein Fest und verabschiedet sich liebevoll von Frau und Kindern, ohne sie einzuweihen.

Johnny Depps mit Spannung erwartetes Regiedebüt wurde von der Kritik gnadenlos verrissen – Depps Auseinandersetzung mit seinen indianischen Wurzeln sowie die Besetzung des esoterischen Folterknechts im Rollstuhl mit seinem Freund und Mentor Marlon Brando wurden nicht goutiert. Doch die tieftraurige Geschichte eines Martyriums, in der es weder Ausweg noch Erlösung gibt, ist trotz allen Kontroversen ehrlich und berührend.

Depps «sensibler Film über die Sehnsucht nach dem Leben und den Schrecken des Todes» (Alexandra Seitz) lebt von einem magischen Realismus, von der Kunst des Weglassens, von einem ruhigen Rhythmus. Ein atmosphärischer, sehr persönlicher, streckenweise verstörender Erstling mit einem traumhaft schönen Soundtrack von Iggy Pop. Mo 17. 2. / Di 18. 2.

> 20.15 Uhr

Mi 19. 2.

> 18.00 Uhr

Away from Her Sarah Polley, Kanada/Grossbritannien/USA 2006; 110' E/df (35 mm, Farbe) Mit Julie Christie, Gordon Pinsent, Olympia Dukakis, Michael Murphy, Kristen Thomson, Wendy Crewson, Alberta Watson, Clare Coulter, Thomas Hauff, Stacey LaBerge

Ein behutsam und erstaunlich stilsicher inszeniertes, ebenso bewegendes wie unaufgeregtes Meisterwerk, das dem Thema Alzheimer völlig unverkrampft begegnet.

Grant und Fiona Anderson (Gordon Pinsent und Julie Christie) sind seit bald fünfzig Jahren ein glückliches Paar; die vereinzelten Seitensprünge mit seinen Studentinnen hat Fiona ihrem Ehemann mehrheitlich verziehen. Dass die Liebe zwischen den beiden noch immer lebendig ist, zeigt sich in neckischen Bemerkungen und zärtlichen Berührungen.

Ein harmonischer, ausgefüllter Lebensabend steht ihnen bevor – bis sich bei der kultivierten Frau ernsthafte Anzeichen von Gedächtnisverlust bemerkbar machen und Alzheimer diagnostiziert wird. Die heimtückische Krankheit beginnt mehr und mehr, ihre Beziehung zu überschatten, weshalb sich Fiona in ein Pflegeheim einweisen lässt. In Meadowlake ist man auf Fälle wie ihren spezialisiert. Zu den Regeln dort gehört, dass Patientinnen und Patienten im ersten Monat ihres Aufenthalts keinen Besuch empfangen dürfen, damit sie sich ungestört einleben können. Als Grant seine Frau nach diesen dreissig langen Tagen erstmals besucht, erkennt Fiona ihn nicht wieder. Ihre ganze Zuneigung gehört jetzt Aubrey, einem Heimbewohner. Grant ist gezwungen, seinen neuen Status als ein besorgter Bekannter zu akzeptieren und bei seinen täglichen Besuchen stummer Zeuge eines immer innigeren Verhältnisses zwischen seiner Frau und Aubrey zu werden.

Der Spielfilmerstling der noch nicht dreissigjährigen Sarah Polley ist «ein Liebesfilm von einer wunderbar unaufdringlichen Altersweisheit, die sie aus der Kurzgeschichte ‹The Bear Came Over the Mountain› der kanadischen Autorin Alice Munro zieht. Away

Regiedebüts von Schauspielstars

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from Her spielt in den verschneiten Weiten von Ontario, und für die weibliche Hauptfigur hat Sarah Polley eine politisch ähnlich engagierte Ikone des Kinos der Sixties gewinnen können: In einer ihrer rar gewordenen Kinorollen spielt hier Julie Christie die schöne alte Fiona, die in der ersten Szene beim gemeinsamen Abwasch mit ihrem Ehemann die Pfanne im Kühlschrank versorgt.» (Florian Keller) Do 20. 2. / Fr 21. 2. > 18.00 Uhr Sa 22. 2.

> 18.30 Uhr

So 23. 2.

> 20.45 Uhr

Gone Baby Gone Ben Affleck, USA 2007; 114' E/d (Digital HD, Farbe) Mit Casey Affleck, Michelle Monaghan, Morgan Freeman, Ed Harris, Amy Ryan, John Ashton, Amy Madigan, Titus Welliver

Nach Ausflügen ins Action-Genre und privaten Liebeshändeln mit Jennifer Lopez hat Ben Affleck 2007 mit seinem Regiedebüt zu sich selbst gefunden.

Dorchester, ein Arbeiterviertel in Boston: Die beiden Jungdetektive Patrick Kenzie (Casey Affleck) und seine Lebensgefährtin Angie Gennaro (Michelle Monaghan) werden in einen Kriminalfall in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft verwickelt. Die vierjährige Amanda ist spurlos aus ihrem Kinderbett verschwunden; die nicht aufs Maul gefallene White-TrashMutter jammert vor laufenden Fernsehkameras. Da engagieren ihr Bruder und dessen Frau das private Ermittlerduo, um der Polizei auf die Sprünge zu helfen – sehr zum Missfallen von Jack Doyle (Morgan Freeman), dem Leiter der Einheit Verbrechen gegen Kinder. Trotzdem vermittelt er den Kontakt zu dem mit dem Fall beauftragten Polizeibeamten Remy Bressant (Ed Harris). Der reagiert skeptisch, bezieht aber Kenzie und Gennaro in seine Arbeit mit ein, nachdem der harmlos wirkende Privatdetektiv dank seiner Vernetzung in der Bostoner Unterwelt herausgefunden hat, dass Amandas Mutter für den berüchtigten Haitianer Cheese als Drogenkurierin gearbeitet und ihren Boss bei einer dieser Lieferungen um viel Geld geprellt hat. Und so sieht alles danach aus, als habe der Haitianer die kleine Amanda entführt, um die 130 000 Dollar von der Mutter zurückzubekommen. Aber es gibt keine Lösegeldforderung. Und kein Lebenszeichen von Amanda.

Es ist erstaunlich, wie stilsicher, ja souverän Ben Affleck, der selbst aus Boston stammt, diese komplexe und vielschichtige Story inszenierte, die auf dem gleichnamigen Kriminalroman von Dennis Lehane basiert. Afflecks grossartig besetztes Regiedebüt ist ein spannender, atmosphärisch dichter Thriller um Geldgier, einen Polizeikommandanten auf Abwegen sowie moralische Sackgassen. Mit einem unaufgeregten Hauptdarsteller, der dank seiner Hartnäckigkeit und erbitterten Entschlossenheit schliesslich ein düsteres Geheimnis an den Tag bringt – und dadurch zu einem für Hollywood-Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Helden wird.

Do 20. 2. / Fr 21. 2. > 20.15 Uhr Sa 22. 2.

> 20.45 Uhr

So 23. 2.

> 18.30 Uhr

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RegiedebĂźts von Schauspielstars

Gone Baby Gone

J’enrage de son absence

Away from Her

The Indian Runner

Regiedebüts von Schauspielstars

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J’enrage de son absence Sandrine Bonnaire, Frankreich/Belgien/Luxemburg 2012; 99' F/e (DCP, Farbe, Scope) Mit William Hurt, Alexandra Lamy, Augustin Legrand, Jalil Mehenni, Françoise Oriane, Norbert Rutili, Matteo Trevisan, Serge Hutry

Die Trauer steht diesem Mann ins Gesicht geschrieben, der es nicht schafft – oder nicht schaffen will –, sich von seiner tragischen Vergangenheit zu lösen.

Acht Jahre nach seiner Abreise in die USA kehrt Jacques Béranger (William Hurt, Bonnaires langjähriger Lebenspartner) nach Frankreich zurück, um den Nachlass seines verstorbenen Vaters zu regeln – und sich seiner tragischen Vergangenheit zu stellen. So taucht er unvermittelt im Leben seiner Exfrau Mado (Alexandra Lamy) auf, die nach dem Unfalltod ihres gemeinsamen Sohnes, an dem damals ihre Ehe zerbrochen war, wieder heiratete und einen mittlerweile siebenjährigen Jungen hat. Doch während es Mado gelungen ist, über den Verlust hinwegzukommen und sich ein neues Leben aufzubauen, gibt sich Jacques die Schuld am Tod des kleinen Mathieu und hat den Schicksalsschlag deshalb nie überwunden. Als er auf seinen ausdrücklichen Wunsch Mados Sohn Paul kennen lernt, überwältigen ihn Erinnerungen und Gefühle. Von der ersten Begegnung an spürt er eine Verbundenheit mit dem Jungen und gewinnt rasch Pauls Zutrauen. Sie freunden sich an. Doch die tiefe gegenseitige Zuneigung, die sich zwischen ihnen entwickelt, wird für Mado zunehmend zum Problem. Sie will die Beziehung unterbinden. Aber so leicht gibt Jacques nicht auf, denn er hat im Keller der Familie die Habseligkeiten von Mathieu entdeckt. Und kann sich nicht vorstellen, je wieder ohne deren Gegenwart und diejenige von Paul auszukommen.

Sandrine Bonnaire bleibt in ihrem intensiven Regiedebüt nahe an den Gesichtern ihrer Hauptdarsteller, die sie souverän und mit Behutsamkeit dirigiert. «Ein bewegender, verstörender Film und eine einfühlsame Auseinandersetzung mit dem Leid und der Unfähigkeit, mit einem Verlust fertigzuwerden. Nie gleitet die Regisseurin ins Melodramatische ab. Zudem beweist Sandrine Bonnaire ihr grosses Gespür für Schauspielführung mit einem bemerkenswerten Duo: William Hurt ist auf der Höhe seiner Kunst, während sich Alexandra Lamy erneut als Meisterin im dramatischen Fach erweist.» (Anne Michelet) Mo 24. 2. / Di 25. 2. > 18.00 Uhr Mi 26. 2.

> 20.30 Uhr

The Indian Runner Sean Penn, USA 1991; 127' E/df (35 mm, Farbe) Mit David Morse, Viggo Mortensen, Valeria Golino, Patricia Arquette, Charles Bronson, Sandy Dennis, Dennis Hopper, Jordan Rhodes, Eileen Ryan, Benicio Del Toro

Ein Regiedebüt voll ursprünglicher Durchschlagskraft, das nicht von ungefähr an die Blütezeit des «New Hollywood» der Siebzigerjahre erinnert.

Frei nach dem Bruce-Springsteen-Song «Highway Patrolman» sowie einer indianischen Legende erzählt Sean Penn in seinem starken Regieerstling die Geschichte eines ungleichen Brüderpaars: Der besonnene Joe (David Morse) ist Polizist in einem Provinznest in

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Wilde Maus

A Tale of Love and Darkness

RegiedebĂźts von Schauspielstars

Regiedebüts von Schauspielstars

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Nebraska und Vertreter eines traditionellen Recht-und-Ordnung-Prinzips. Frank (Viggo Mortensen) hingegen – ausgestattet mit aggressivem, unberechenbarem Temperament – verkörpert die verlorene Generation der Vietnam-Heimkehrer; er flüchtet sich in Rauschzustände und Gewaltexzesse, gerät in Konflikt mit seinem älteren Bruder und wird von diesem tatkräftig dabei unterstützt, dem unheilvollen Sumpf zu entkommen, in dem er feststeckt. Doch Franks reumütige Versuche, sich einzugliedern, scheitern und münden schliesslich in die Selbstzerstörung.

The Indian Runner ist eine ebenso bilderstarke wie melancholische Kain-und-AbelBallade, angesiedelt im von sozialen Konflikten geprägten Amerika der späten Sechzigerjahre. Im Stil eines Western zeigt Sean Penn in seiner faszinierenden Mischung aus poetischem Autorenfilm und hartem Actionkino, wie sich völlig verschiedene Charaktere einander annähern, indem sie auf ihre uramerikanische Wesensart zurückgreifen. Ein formal eigenwilliger, unbequemer Film, der mit seinem sinnbildlichen Kampf zwischen Gut und Böse bewegt und mit einem in seiner Verletzlichkeit und selbstzerstörerischen Gewalttätigkeit eindrücklichen Viggo Mortensen aufwartet.

Mo 24. 2. / Di 25. 2. > 20.00 Uhr Mi 26. 2.

> 18.00 Uhr

Wilde Maus Josef Hader, Österreich/Deutschland 2016/2017; 103' D•I/d (DCP, Farbe, Scope) Mit Josef Hader, Pia Hierzegger, Georg Friedrich, Jörg Hartmann, Denis Moschitto, Crina Semciuc, Nora von Waldstätten, Maria Hofstätter, Thomas Schubert, Murathan Muslu

Weil sein bürgerliches Leben komplett aus dem Ruder läuft, beginnt sich Georg zu fragen, wer er wirklich ist. Die Folgen sind tragisch und gleichzeitig irre komisch.

Der für seine zugespitzten Kritiken berüchtigte Mittfünfziger Georg Endl (Josef Hader) wird nach 25 -jähriger Tätigkeit als Musikredaktor einer Wiener Tageszeitung entlassen.

Er verdiene um die Hälfte mehr als alle anderen und falle deshalb Sparmassnahmen zum Opfer, erklärt Chefredaktor Waller. Endl, nach eigenem Dafürhalten eine Instanz auf dem Gebiet der Musikkritik, ist völlig konsterniert, das Versagen kratzt an seinem Selbstbewusstsein. Seiner Frau Johanna (Pia Hierzegger) verschweigt er die Kündigung, denn die zehn Jahre jüngere Psychotherapeutin hat eh nur das Schwangerwerden im Kopf. Auch dabei steht Georg als Versager da, denn an ihrer Kinderlosigkeit sind seine lahmen Spermien schuld. Der geschasste Kritiker stürzt in eine schwere Krise und sinnt, ohnmächtig vor Wut, auf Rache an Waller. Seine nun arbeitsfreien Tage verbringt er im Prater, wo er zwischen Liliput-Dampfbahn und Schiessbude zufällig seinen ehemaligen Schulkollegen Erich (Georg Friedrich) trifft und in ihm einen Verbündeten findet. Georg leiht ihm die 3000 Euro für die Vierteljahrespacht einer heruntergekommenen Achterbahn namens «Die wilde Maus» und steigt als Erichs Kompagnon ins Jahrmarktsgeschäft ein. Im Gegenzug unterstützt ihn Erich schon mal bei seinen abstrusen Rachefeldzügen. Aus kleinen Sachbeschädigungen werden allerdings bald richtig böswillige Anschläge. Doch Waller ahnt, wer dahintersteckt, und holt zum Gegenschlag aus.

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Regiedebüts von Schauspielstars

Der Kultkabarettist, Schauspieler und Drehbuchautor Josef Hader erzählt in seinem lang erwarteten Regiedebüt von privaten Versagensängsten und gesellschaftlichen Abstiegsnöten der österreichischen Mittelschicht. Eine von lakonischem Witz befeuerte, streckenweise groteske Tragikomödie über neurotische Grossstadtmenschen und die Liebe in Zeiten des grossen Haderns.

Do 27. 2.

> 18.00 Uhr

Fr 28. 2.

> 20.00 Uhr

Sa 29. 2.

> 20.30 Uhr

So 1. 3.

> 21.00 Uhr

A Tale of Love and Darkness Natalie Portman, Israel/USA 2015; 95' OV/d (Digital HD, s/w und Farbe, Scope) Mit Natalie Portman, Gilad Kahana, Amir Tessler, Makram Khoury, Neta Riskin, Ohad Knoller, Rotem Keinan, Alexander Peleg, Dina Doron, Yonatan Shiray

Portman bewies Mut, indem sie sich für ihr Regiedebüt an Amos Oz’ autobiografischen Jahrhundertroman über seine Kindheit wagte, der eigentlich als unverfilmbar galt. Ein Herzensprojekt der Starschauspielerin.

«Nein, ich werde nicht Schriftsteller! Gefühle finde ich furchtbar.» Das sagt der zehnjährige Amos (Amir Tessler), der damit das emotionale Dilemma seiner Familie auf den Punkt bringt. Amos wächst in den Vierzigerjahren in Jerusalem auf, wo die aus Europa vertriebenen Juden auf einen israelischen Staat hoffen, der dereinst ihre rechtmässige Heimat werden soll. Von diesem gelobten Land träumen auch Amos’ aus Polen stammende Eltern: sein intellektueller Vater Arieh (Gilad Kahana), der ihm die Etymologie erklärt und gerade sein erstes Sachbuch veröffentlicht hat, und seine liebevolle Mutter Fania (Natalie Portman), deren Erwartungen und Träume sich in nichts aufgelöst und der Ernüchterung des Alltags Platz gemacht haben. Um sich selbst und Amos aufzuheitern, erfindet sie faszinierende, mitunter etwas unheimliche – im Film grandios visualisierte – Geschichten, die Amos in seinen Fantasien gern weiterspinnt. Weit ausholende Geschichten, dank denen Amos die Welt entdeckt, während die Erzählerin selbst immer schwermütiger wird.

Mit der überraschenden Gründung eines unabhängigen israelischen Staates hört Fania urplötzlich mit dem Fabulieren auf. Sie beginnt an starker Migräne und an Schlaflosigkeit zu leiden, wird zunehmend depressiv, während ihr verständnisloser Ehemann in seiner Bücherwelt aufgeht – und Sohn Amos Gefühle auf einmal furchtbar findet.

Natalie Portman konzentriert sich in ihrer Adaption des fast 800-seitigen literarischen Werks ganz auf die Kleinfamilie um Arieh. Erzählt wird meist aus der Perspektive von Sohn Amos, wobei die Inszenierung zunehmend dessen Mutter in den Mittelpunkt rückt. Und so wird aus der vermeintlichen Coming-of-Age-Geschichte immer mehr das Porträt einer schwer leidenden, in ihren Erinnerungen und der Hoffnungslosigkeit angesichts der politischen Situation gefangenen Frau. Portman ist mit ihrem kühnen Unterfangen ein zutiefst menschlicher, kluger und vielschichtiger Film über die unruhigen Gründerjahre des Staates Israel, über einen Jungen, der viel zu schnell erwachsen werden

Regiedebüts von Schauspielstars

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muss, über Mutterliebe, Verlust und die verbindende Kraft des Erzählens gelungen. Eine starke, eigenwillige Regiearbeit, die sowohl vom politischen Engagement der Filmemacherin als auch von den betörenden Bildern des polnischen Kameramanns Slawomir Idziak geprägt ist.

Do 27. 2.

> 20.00 Uhr

Fr 28. 2.

> 18.00 Uhr

Sa 29. 2.

> 18.30 Uhr

Miele Valeria Golino, Italien/Frankreich 2013; 96' I/df (DCP, Farbe, Scope) Mit Jasmine Trinca, Carlo Cecchi, Libero De Rienzo, Vinicio Marchioni, Iaia Forte, Roberto De Francesco, Barbara Ronchi, Massimiliano Iacolucci, Claudio Guain, Elena Callegari

«Die Hauptfigur Miele ist voller Lebensfreude, trotz ihren ständigen Kontakten mit Schmerz und Tod. Dieser Kontrast hat mich verführt.» (Valeria Golino) Irene (Jasmine Trinca), die in einem kleinen Strandhaus unweit von Rom wohnt, ist eine sehr lebendige junge Frau, der es wichtig ist, ihren Körper zu spüren – vor allem auch deshalb, weil sie seit dem Abbruch ihres Medizinstudiums als Sterbehelferin arbeitet.

Einmal im Monat gibt sie vor, in Padua ihren Professor zu treffen, um stattdessen nach Mexiko zu reisen. Nicht wegen eines anderen Mannes, wie ihr verheirateter Liebhaber vermutet, sondern um dort illegal ein tödliches Barbiturat zu besorgen. Denn Irene ist von ihrer Mission überzeugt und erlöst unter dem Decknamen «Miele» todkranke Menschen von ihren Leiden. Und zwar äusserst gewissenhaft sowie mit empathischer Ernsthaftigkeit. Ihre Tätigkeit ist eine logistische und emotionale Herausforderung, weshalb sie sich nach getaner Arbeit jeweils voll ins Leben stürzt. Als sie eines Tages mit dem pensionierten Ingenieur Carlo Grimaldi (Carlo Cecchi) konfrontiert ist, der sich nicht wegen einer unheilbaren Krankheit, sondern aus purem Lebensüberdruss umbringen will, verstösst das gegen Irenes ethische Prinzipien. Doch weil sie von diesem depressiven Zyniker zunehmend fasziniert ist, beginnt sie, ihr Engagement zu hinterfragen.

Die Starschauspielerin Valeria Golino gibt mit diesem Film ein überraschend mutiges und stilsicheres Regiedebüt. Auch wenn Golino in einigen bewegenden, diskret inszenierten Momenten die Problematik der in Italien verbotenen Sterbehilfe thematisiert, handelt Miele vor allem von den seelischen Nöten einer jungen Frau, die sich in ihrem Doppelleben zu verlieren droht. Ein starker Erstling mit einem ebenso ambitionierten wie überzeugenden audiovisuellen Konzept.

Mo 2. 3. / Di 3. 3.

> 18.00 Uhr

Mi 4. 3.

> 20.00 Uhr

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Miele

Lost River

RegiedebĂźts von Schauspielstars

Regiedebüts von Schauspielstars

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Lost River Ryan Gosling, USA 2014; 95' E/d (Digital HD, Farbe, Scope) Mit Christina Hendricks, Iain De Caestecker, Saoirse Ronan, Matt Smith, Ben Mendelsohn, Eva Mendes, Reda Kateb, Barbara Steele, Shannon Plumb, Landyn Joseph Stewart

Ein mit den Mitteln des Neo-Noir inszenierter Mystery-Thriller – eine surreal anmutende Collage aus Handlungsfetzen, hypnotischem Soundtrack und betörenden Bildern.

In der ländlichen Peripherie von Detroit: Als die Gegend vor Jahrzehnten für ein gigantisches Trinkwasserprojekt geflutet wurde, sind verschiedene Orte im Wasser versunken.

Seither lastet ein böser Fluch auf dem unwirtlich-zerfallenden, auch wegen der Immobilienkrise zur Geisterstadt mutierten Lost River. Wer kann, zieht weg. Nicht so die alleinerziehende Billy (Christina Hendricks), die mit ihren beiden Söhnen bleiben und das geliebte Haus ihrer Grossmutter nicht aufgeben will. Doch Bones (Iain De Caestecker), ihr Ältester, gerät mit seinem lukrativen Kupferkleinhandel zunehmend ins Visier des psychopatischen Bully (Matt Smith), eines jungen Warlords der übelsten Sorte. Und Billy selbst muss dringend Geld auftreiben, weil sie mit den Hypothekenzahlungen im Rückstand ist. In ihrer Not nimmt sie einen Job in einem Nachtklub an, wo der exklusiven Kundschaft bizarrste Shows und abartige Triebbefriedigung geboten werden – was sich als ebenso gefährlich für sie herausstellt wie Bullys Attacken auf ihren Sohn Bones und dessen Freundin, die Nachbarstochter Rat (Saoirse Ronan).

Es verwundert wenig, dass Goslings Regieerstling «bei der Kritik zwiespältige Reaktionen hervorgerufen hat; er ist, wie sein Schöpfer, nicht zu fassen. Vordergründig ein Indie-Film, der alle Klischees bedient, entpuppt er sich bei näherer Betrachtung als böses Märchen, surrealer Albtraum, Grand Guignol, als eine gewagte Fantasterei, die in den realen Ruinen Detroits wurzelt. Schillernd wie ein Chamäleon, kaleidoskopisch wie Gosling, endlos faszinierend.» (Alexandra Seitz) Mo 2. 3. / Di 3. 3.

> 20.00 Uhr

Mi 4. 3.

> 18.00 Uhr

RICHTIG LANG

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Sátántangó Béla Tarr, Ungarn/Schweiz/Deutschland 1993/1994; 438' OV/d (DCP, s/w) Mit Mihály Víg, Putyi Horváth, Erika Bók, Peter Berling, Miklós B. Székely, László Fe Lugossy, Éva Almási Albert, Alfréd Járay, Erzsébet Gaál, János Derzsi, Irén Szajki

Das nahende Ende einer Kolchose in der ungarischen Tiefebene wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, und dies in richtig langen, das Zeitempfinden verändernden sieben Stunden.

Wenn am Anfang ein paar Kühe aus einem Stall kommen und über sumpfige Wege durch das menschenleere Dorf stapfen, hat sich die melancholische Grundstimmung im Kinosaal bereits ausgebreitet. In den folgenden Plansequenzen erzählt Béla Tarr die Geschehnisse in einer Kolchose, die in Auflösung begriffen ist: von Schmidt und Kráner, die mit dem letzten Geld abhauen wollen, von Futaki, der ein Verhältnis mit Schmidts Frau hat, oder von Irimiás und dessen Gehilfen Petrina, die sich dem Gehöft nähern; vom sturzbetrunkenen Direktor oder dem kleinen Mädchen, das sich für erlittene Ungerechtigkeit an einem unschuldigen Kätzchen rächt.

Béla Tarr gewährt anhand seiner Figuren präzise Einblicke in die Bedingungen des Menschseins. Dank der unvergleichlichen Ruhe seiner Erzählung sowie dem Reichtum und der Schönheit seiner Bilder entwickelt Sátántangó einen irritierenden Sog – gerade auch durch seine epische Länge und die düsteren Geschichten von Gier, unerfüllten Sehnsüchten, Liebesentzug und enttäuschten Heilserwartungen. Dem Film liegt ein 1985 erschienenes Buch des ungarische Schriftstellers László Krasznahorkai zugrunde. Inspiriert durch den Tango – sechs Schritte vorwärts und sechs Schritte zurück –, ist der Film ebenfalls in zwölf Teile gegliedert. Und in einem einfachen Schritt zurück in der Zeit und damit in der Schilderung desselben Ereignisses aus einem anderen Blickwinkel erreicht der Film seine Höhepunkte. Sátántangó bietet eine wahrhafte Kinoerfahrung, die das Gefühl von Zeit neu erleben lässt – mit Bildern, die lange nachwirken.

So 1. 3.

> 12.00 Uhr; mit zwei Pausen und Verpflegung an der Bar

• Aufpreis wegen Überlänge

DOK MIT GAST / DOKFILM AM SONNTAG

Regiedebüts von Schauspielstars

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In the Name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran Narges Kalhor, Deutschland/Iran 2019; 75' D•E•OV/d (DCP, Farbe)

Eine zeitgemäss freie und humorvolle Interpretation des Märchens aus Tausendundeiner Nacht über den Sinn des vielstimmigen Erzählens der eigenen Geschichte.

Ein Film und seine Regisseurin, Narges Kalhor, suchen sich selbst – macht euch also bereit für eine surreale Reise. Gemeinsam mit den Hauptfiguren, die alle in Deutschland leben, aber leider immer noch Erstaunen auslösen, wenn sie sagen, dass sie aus München sind, möchte die Filmemacherin ihrer eigenen Geschichte nachgehen. Doch ihr Antagonist, der Filmproduzent, wünscht sich exotisch-orientalische Geschichten von Narges. Seiner Meinung nach könnte das Porträt der ersten iranischen Bierbrauerin, die einen Biergarten in Teheran eröffnen möchte, funktionieren. Also trifft sich die Bierbrauerin zum Austausch mit bayrischen Berufskollegen. Derweil zieht sich eine Künstlerin eine Burka über, um mit Gummisexpuppen zu hantieren. Und während Scheherazade Nacht für Nacht ihre Geschichten weiterspinnt und der König Dschamschid in animierten Scherenschnitten den Ost-West-Konflikt auslöst, wird die ganze Welt langsam auf den Kopf gestellt …

In the Name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran ist «ein Film, der ‹Lost in Translation› eine neue Bedeutung gibt, dabei aber der transkulturellen Kommunikation neue Perspektiven eröffnet. Eine Hymne an die schiere Kraft und Freiheit der Kreativität. Ein Film, der viele Ebenen der Realität miteinander verbindet, mit Fiktion jongliert, sich über den Dokumentarfilm lustig macht und sich über seine Regeln hinwegsetzt», fasst Giona A. Nazzaro im Katalog von Visions du Réel dieses einzigartige und vergnügliche Werk in Worte. Zum Schluss die Moral von der Geschicht’: Vergiss deine Herkunft nicht! Aber mach damit, was dir gefällt.

Do 6. 2.

> 18.00 Uhr; nach der Vorführung Gespräch mit

Narges Kalhor. Moderation: Jenny Billeter

So 9. 2. / 16. 2. / 23. 2.

> 12.00 Uhr

ZÜRCHER FILMTALK

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Christoph Schaub

Berufswechsel beim Film – ein (zu) gewagtes Manöver?

Drehbuch, Regie, Produktion, Schauspiel, Kamera sind in der Regel klar abgegrenzte Filmberufe und werden von den Filmschaffenden oft ein Leben lang ausgeübt. Und so findet in der Schweiz im Rahmen einer ernsthaft verfolgten Filmkarriere nur sehr selten ein Wechsel in eine andere Filmdisziplin statt.

Nicht so im Ausland, wo innerhalb der Kreativberufe beim Film kräftig rotiert wird und wiederholte, erfolgreiche Seitenwechsel gang und gäbe sind: Julie Delpy, Roberto Benigni, Andrea Arnold oder Josef Hader machen es vor, um nur einige wenige zu nennen.

Woran liegt es, dass solche «Rollenspiele» im Ausland sehr viel häufiger vorkommen als in der Schweiz und dass gerade Regiearbeiten von etablierten Schauspielerinnen und Schauspielern oftmals ganz andere, interessante Perspektiven eröffnen? Was hindert Filmschaffende hierzulande daran, den Seitenwechsel zu wagen, den Sprung ins kalte Wasser für die Lancierung einer neuen Karriere beim Film? Ist dies eine Schweizer Eigenart? Fehlt es an der künstlerischen Dringlichkeit? Oder ist diese Lähmung schlicht und ergreifend der Ansicht geschuldet, dass sich das nicht gehört – ganz nach dem Motto: Schuster/Schusterin, bleib bei deinen Leisten? Über dieses «Tabuthema» reden Filmschaffende, die sich mit dem Berufswechsel innerhalb der Filmbranche auseinandergesetzt oder ihn sogar vollzogen haben. Ebenfalls vertreten sind Förderinstitutionen. Wie stehen sie Filmschaffenden mit dem Wunsch nach einem Disziplinwechsel gegenüber?

Do 13. 2.

> 18.30 Uhr

KINDERKINO

Regiedebüts von Schauspielstars

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Feivel, der Mauswanderer (An American Tail) Don Bluth, USA 1986; 80' D (35 mm, Farbe)

Im Jahr 1885: Die russische Mäusefamilie Mauskewitz – Papa, Mama, Tochter Tania, Sohn Feivel und das Baby – feiert gerade das jüdische Lichterfest … … als ihr Dorf von Kosaken überfallen und niedergebrannt sowie von gefrässigen Katzen heimgesucht wird. Die Familie verliert ihr ganzes Hab und Gut – und beschliesst kurzerhand, ins ferne Amerika auszuwandern. Feivel ist begeistert, denn er liebte es, wenn sein Papa von diesem gelobten Land erzählte, wo es Käse im Überfluss und keine Katzen geben soll. Der Weg ist weit und führt über die Hafenstadt Hamburg. Dort schiffen sich die Mauskewitz auf einem Dampfer nach New York ein, auf dem sie andere ( M )Auswanderer aus den verschiedensten Ländern treffen, die alle von einer besseren Zukunft träumen. Doch während eines gewaltigen Sturms wird der kleine Feivel von Bord und quasi als Flaschenpost ans Ufer von Liberty Island vor New York gespült. Unverzüglich begibt sich der Mäuserich in die fremde Grossstadt und auf die Suche nach seiner Familie, erlebt manch haarsträubendes Abenteuer – auch mit Katzen! – und freundet sich mit Tony Toponi und dessen Mausflamme Bridget an, die ihm dabei helfen, sich zurechtzufinden. Doch wird Feivel seine Familie wiedersehen? Und was hat es mit der «Riesenmaus von Minsk» auf sich?

Mit dem ersten Feivel-Abenteuer ist Regisseur Don Bluth ein rasant erzählter, packender Zeichentrickfilm mit stimmungsvoller Filmmusik und lustigen Gesangseinlagen gelungen, der das eher ungewöhnliche Thema sehr kindergerecht vermittelt. Ein Animationsfilm, der auch ans Herz geht und mit tollen, von Hand gezeichneten Bildern überzeugt.

So 9. 2. / 16. 2. / 23. 2.

> 14.15 Uhr

Mi 12. 2. / 19. 2. / 26. 2. / 4. 3.

> 14.30 Uhr

• Animationsfilm für Kinder ab 6 Jahren

Filmkonzert «Metropolis»

Paavo Järvi Music Director

Tonhalle Maag Tonhalle-Orchester Zürich Frank Strobel Leitung tonhalle-orchester.ch In Zusammenarbeit mit Europäische Filmphilharmonie Unterstützt durch Swiss Prime Site, Elisabeth Weber-Stiftung und Gönnerverein

© «Metropolis»; Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Fr 21. / Sa 22.02.20

176 S. | zahlr. Abb. CHF 29,50 UVP ISBN 978-3-7410-0336-3

232 S. | zahlr. Abb. CHF 32,00 UVP Abo CHF 24,00 UVP ISBN 978-3-7410-0465-0

Filmkritik in der Schweiz porträtiert die Schweizer Filmkritik in zugänglichen Texten in ihrer ganzen Heterogenität: in ihrer Verbreitung in den Landesteilen; in ihren medialen Formaten wie Print, Radio, Fernsehen und Online; in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

CINEMA Schweizer Filmjahrbuch beschäftigt sich mit «Skandalfilmen», der Hinterfragung dieses Begriffs, aktuellen Skandalen sowie Skandalen, die auf den ersten Blick keine zu sein scheinen. In der Sektion «Séléction» finden sich rund 30 herausragende Schweizerische (nicht nur Skandal!-) Filme der letzten Saison. www.schueren-verlag.de

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KINO XENIX

ch leistrasse 52, 8004 Züri am Helvetiaplatz / Kanz ervation: 044 242 04 11 Programmtelefon und Res enix.ch xenix.ch / programm@x

Impressum Xenix-Programm 2/2020 > Kino Xenix, Kanzleistrasse 52, 8004 Zürich > Programmation, Filmtexte und Redaktion: René Moser (verantwortlich für das vorliegende Programm), Jenny Billeter > Inserate: Noah Bohnert > Erscheinungsdatum: 22. 1. 2020 > Erscheint 11-mal jährlich > Auflage: 4000 Exemplare > Belichtung und Druck: Ropress Zürich > Gestaltungskonzept: Franziska Burkhardt > Satz und Bildredaktion: Cornelia Diethelm > Korrektorat: Nina Haueter, Andrea Leuthold > Gestaltung Plakat: Cornelia Diethelm, Zürich > Geht an alle Mitglieder des Filmclubs Xenix > Ungefaltete Plakate (A2) sind kostenlos an der Kinokasse erhältlich > Ein Engagement des Vereins Filmclub Xenix, unterstützt durch Kanton und Stadt Zürich

Wir danken dem Lotteriefonds des Kantons Zürich und der Ernst Göhner Stiftung für die grosszügige finanzielle Unterstützung unserer Investitionsprojekte.

© Die Texte in diesem Programmheft sind urheberrechtlich geschützt – Auszüge sind nur mit Quellenangabe («Kino Xenix») zulässig, deren integrale Verwendung nur mit Einwilligung des Filmclubs Xenix.

Für das Zustandekommen des Programms danken wir: ACEK SRL, Roma (Annaliza Manding) • Agora Films, Genève (Marc Moreau) • Capelight Pictures, Ahrensfelde (Stephan Selms) • Cinélibre, Bern (Robert Richter) • Cinémathèque suisse, Lausanne – Penthaz (André Schäublin, Christophe Uldry) • Die Filmagentinnen, Berlin (Birgit Gamke) • Elite Film, Zürich (Roman Güttinger) • Filmbulletin (Tereza Fischer) • Filmcoopi, Zürich (Marco Brazerol) • Frenetic Films, Zürich (Kim-Alexander Salzmann) • Koch Films, Planegg (Moritz Peters, Jana Gissler) • Lukas Foerster, Zürich • Magnolia Pictures, New York (Marie Zeniter) • Minerva Pictures, Roma (Francesca Delise) • Narges Kalhor, München • Park Circus, Glasgow (Marthe Rolland) • Pathé Films, Zürich (Mathieu Zortea) • Seret, Zürich (Tami Berkovits Heer) • Universal Pictures International Switzerland, Zürich (Rolf Zellweger) • Vega Distribution, Zürich (Mara Moos) • Voltage Pictures, Los Angeles (Maria Ribeiro) • Xenix Filmdistribution, Zürich (Jan Klemenz, Cyril Thurston) • Zürich für den Film (Simon Hesse, Kaja Eggenschwiler)

THE COUNTY DER NEUE FILM VON GRÍMUR HÁKONARSON (RAMS)

A B 2 7. F E B R U A R I M K I N O

ÜBERSICHT NACH FILMTITELN FEBRUAR 2020 S. 1

REGIEDEBÜTS VON SCHAUSPIELSTARS

S. 5 S. 5 S. 7 S. 8 S. 9 S. 11 S. 13 S. 13 S. 14 S. 15 S. 17 S. 19 S. 19 S. 22 S. 23 S. 25 S. 25 S. 27 S. 28 S. 29 S. 31

Ordinary People Bob Roberts A Bronx Tale Violent Cop (Sono otoko, kyôbô ni tsuki) Le goût des autres Little Man Tate Unstrung Heroes Confessions of a Dangerous Mind The Three Burials of Melquiades Estrada Scarlet Diva Ma femme est une actrice I’m Still Here The Brave Away from Her Gone Baby Gone J’enrage de son absence The Indian Runner Wilde Maus A Tale of Love and Darkness Miele Lost River

S. 32 RICHTIG LANG Sátántangó

S. 33 DOK MIT GAST / DOKFILM AM SONNTAG In the Name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran

S. 34 ZÜRCHER FILMTALK Berufswechsel beim Film – ein (zu) gewagtes Manöver?

S. 35 KINDERKINO Feivel, der Mauswanderer (An American Tail)