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zeillermedaille für armin walch
Ein höchst erfolgreiches Jahr liegt hinter dem Museumsverein Reutte. Sowohl Ausstellungen als auch Führungen waren sehr gut besucht, wobei sich nicht zuletzt die Kooperation mit dem Tourismusverband Naturpark Tiroler Lech bewährte. Obmann Ernst Hornstein konnte bei der Generalversammlung im Grünen Haus auf jeden Fall viel Positives berichten. Es war übrigens die 49. Veranstaltung dieser Art. Was bedeutet: Nächstes Jahr kann man ein großes Jubiläum feiern – das 50-jährige Bestehen.
Ein Höhepunkt war sicher die Verleihung der Zeillermedaille für Verdienste um die Kultur im Außerfern an Armin Walch, seines Zeichens „Burgenforscher und Förderpapst“, wie ihn Ernst Hornstein launig titulierte. Der Architekt und Geschäftsführer der Burgenwelt Ehrenberg habe es verstanden, dieses Projekt Schritt für Schritt weiterzuentwickeln – und so langsam, aber nachhaltig wachsen zu lassen. Die touristische Komponente sei daher notwendig gewesen, um dieses Juwel überhaupt retten zu können. Über 50 Förderanträge an die EU habe Walch erfolgreich auf den Weg gebracht, und dadurch habe man unter anderem die Bauhütte etablieren können, die mittlerweile ein enormes Knowhow über das mittelalterliche Bauen mit praktischem Leben erfülle. Der so hoch Gelobte war ob dieser Auszeichnung sichtlich gerührt und unterstrich: „Ich nehme sie stellvertretend für alle an, die sich hier engagiert haben.“ Wenn quasi eine ganze Region hinter einem Projekt stehe, dann habe das einfach eine ganz andere Substanz, als wenn man nicht an einem Strang ziehe. Wobei es am Anfang durchaus Leute gegeben habe, die den „alten Steinerhaufen“ lieber abreißen wollten, statt die Klause zu retten. Hätten die sich durchgesetzt, wären die letzten Reste der größten Festung Tirols endgültig verloren gegangen. Das Gröbste sei nun geschafft, nun könne man sich vertieft der Erforschung des Bauwerks widmen und den kulturellen Auftrag des Vereins weiter vorantreiben.
Als „Renner“ im vergangenen Museumsjahr entpuppte sich laut Museumsleiter Ulrich Kößler die Ausstellung über „Klassizistische Maler im Außerfern“, die 1349 Besucher anlockte. 920 wollten die „Krippen aus aller Welt“ sehen, und 683 begeisterten sich für „Springfrosch und Dampfmaschine“ sowie anderes historisches Spielzeug. 1277 nahmen an diversen Führungen teil (davon 517 mit Gästekarte), und die zehn Galerien und Museen im Bezirk vermochten sich bei der „Nacht der Museen“ über 756 Besucher zu freuen. Beeindruckend war auch die von Sonja Kofelenz präsentierte Bilanz der ebenfalls unter den Fittichen des Museumsvereins befindlichen Bücherei: 433 aktive Leser liehen 9538 Medien aus, und die Besucherzahl stieg gleich um elf Prozent auf 5568 an.
Voller Glanzlichter erstrahlt auch „Extra Verren“, das mittlerweile 17. Jahrbuch des Museumsvereins. Schriftleiter und Vize-Obmann Klaus Wankmiller stellte es vor. Er selbst hat sich in einem überaus eindrucksvollen Artikel mit der Pest im Außerfern befasst. Davon gibt es so viel zu erzählen, dass eine Fortsetzung im nächsten Jahr erforderlich ist. Erich Printschler junior führt vorzüglich auf den Protagonisten der großen Sommerausstellung im Grünen Haus hin: den aus Reutte stammenden Pater Anton Maria Schyrle, der Fernrohre entwickelte, die bahnbrechende Wirkung in der Astronomie entfalteten. Zur restlichen Themenpalette gehören unter anderem das letzte Lebensjahrzehnt des in Schwäbisch Gmünd gestorbenen Reuttener Malers Johann Christoph Haas, die Wiedergründung des Österreichischen Jugendrotkreuzes in Tannheim (von Barbara Wankmiller) und die Schwabenkinder (von Peter Linser).