2 minute read

ein tag als model

„Mach mal was Verrücktes! Etwas, was du noch nie getan hast!“: Diese Sätze gehören zum Standardrepertoire diverser Psycho-Ratgeber. Vielleicht lag es ja daran, dass ich spontan Ja gesagt habe, als mich meine Chefin Victoria Müller darauf ansprach, ob ich nicht mal einen Tag lang als Model fungieren möchte. Warum eigentlich nicht? Obwohl man als Schreiberling ja lieber hinter als vor der Kamera agiert – und ein cooles Outfit, ganz wie es dem gängigen Vorteil entspricht, nicht zu den Top-Prioritäten eines (männlichen und schreibenden) Journalisten zählt (siehe Foto rechts).

Alsdenn: gesagt, getan! Zumal mein Bart sich ohnehin langsam, aber sicher Fidel-Castro-Dimensionen annäherte und meine Haarpracht auf dem Wege dahin war, mich pilzkopftechnisch für eine Neugründung der Beatles zu qualifizieren, sofern George und Ringo noch neue Mitstreiter suchten. Und da war der erste Weg quasi schon vorgezeichnet: ins Friseur Studio 21 in Reutte: Und bei Sarah und Zeynep konnte ich mich in beste Hände geben. Letztere wusch mir nicht nur den Kopf, sondern verwöhnte mich auch mit einer Kopfmassage mit belebendem Tonic, nach der die journalistische Morgenmüdigkeit schnell vergangen war. Und Erstere begeisterte mich mit ihrer Kompetenz als Friseurmeisterin und Stylistin: Als ich wieder vom Stuhl aufstand, war der Bart zwar nicht ab, aber auf wohltuende drei Millimeter gestutzt – und das Haupthaar praktisch kurz: an den Seiten nur noch ein Flaum und oben gestylt. Das Wohlgefühl komplettierten die Produkte aus der La Biostethique-HommeSerie: außer dem Tonic noch Shampoo, Gesichts- und Bartcreme.

Was zieh ich an? Diese Frage plagt nicht nur Frauen. Obwohl ich persönlich da im Alltag vermutlich mit einer gewissen Nonchalance darüber hinweggehe. Auf jeden Fall empfand ich große Begeisterung, bei Mode von Feucht mit Monika und Renate zwei so tollen Beraterinnen begegnen zu können. Sie statteten mich gleich mit drei fantastischen Outfits aus: einmal mit einem weißen Leinenhemd von no excess, das mit einer Jeans von Chasin und einem Sakko von Club of Gents kombiniert wurde (Foto links), dann mit einem rosa PoloShirt von PME und einer grauen Hose von Cinque sowie schließlich einem bunten Kurzarmhemd von Marc O‘Polo, einer kurzen Hose von no excess plus einer Jacke von Milestone – und zu alledem super weiße Sneakers von Lloyd. „Passt genau zu deinem Typ!“, sagten die zwei. Nur: Was bin ich überhaupt für einer? „Sportlich-elegant“, bekam ich zu hören.

Da fehlten nur noch die passenden Accessoires. Gesucht und gefunden wurden sie bei Juwelier Seitz. Birgit und Johannes suchten sie stilsicher aus – ein blaues Armband und zwei klasse Uhren aus der Serie Aikon #tide von Maurice Lacroix – eine meeresblaue und eine von der Street Art des thailändischen Künstlers Benzilla inspirierte. Aber beide zeichnet jenseits des Stils noch etwas Besonderes aus: Sie werden aus „upgecyceltem“ Plastikmüll aus den Meeren und von den Küsten der Welt produziert.

Den Durchblick und den Weitblick zu haben, ist immer wichtig, doch Brille nicht gleich Brille. Levi und Tara von Optik Gezzele hatten die passenden parat: eine wunderbar leichte von Spect Eyeware für den Alltag und eine fetzige Sonnenbrille aus den GG Studios.

Bestens gestylt und ausgestattet ging es dann zum Fotoshooting in die Burgenwelt Ehrenberg. Überaus passend, denn die ist wie das Model ja auch nicht mehr unbedingt die jüngste (mal abgesehen von der Highline). Aber Fotograf Dominik Somweber von s‘FotoStudio ließ seiner Kreativität freien Lauf, setzte sie ins rechte Licht und holte aus beiden das Optimale heraus. Sein Ideenreichtum hat mich ebenso tief beeindruckt wie seine passgenauen „Regieanweisungen“.

Und dass wir auch noch das einzige „Sonnenfenster“ in einer tristen Woche erwischten, machte aus meinem Kurzzeit-Model-Einsatz einen perfekten Tag. Wie mein Fazit lautet? Ich sag‘s mal mit den Psychologen: Machen Sie mal was Verrücktes! Etwas, was Sie noch nie getan haben!

Versuchen Sie‘s einfach mal! Viel Spaß dabei!

Ihr Jürgen Gerrmann

This article is from: