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gründlich aufgeräumt

Warum tut man sich so etwas an? Bei alles andere als traumhaftem Wetter stundenlang durch Reutte unterwegs sein und den Müll wegzuräumen, den andere nicht nur acht-, sondern auch rücksichtslos weggeschmissen haben – kann so etwas Spaß machen? Offensichtlich doch irgendwie, denn sonst ließen sich wohl kaum wie am dritten Aprilsamstag über 200 Menschen (darunter viele Kinder) motivieren, sich für ein „Sauberes Reutte“ (so der Titel der Aktion) ins Zeug zu legen.

Und das sind noch nicht mal alle, denn quasi als „Vortrupp“ waren ein paar Tage zuvor schon 80 Gymnasiasten mit rund einem Dutzend Lehrern in derselben Mission unterwegs. Für den großen Frühjahrsputz war das Areal der Marktgemeinde in 20 kleinere Gebiete eingeteilt worden, und die Resonanz auf den Mitmach-Appell erwies sich einmal mehr als überwältigend: Es meldeten sich unter anderem rund 20 Vereine, die dann ihre Einsatzorte zugewiesen bekamen und sich (ausgestattet mit von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Handschuhen, Säcken und Greifern) engagiert ans Werk machten.

Robert Umshaus, der Leiter der Umweltabteilung der Gemeinde, hatte zwar nach gut zwei Stunden den subjektiven Eindruck, dass Reutte „ein bissle sauberer geworden“ und nicht die 750 Kilo Müll vom Vorjahr zusammengekommen seien. Doch das kann auch täuschen: Mancher Müll verbarg sich wohl noch unter der Schneedecke vom Vortag. Ein Riesenproblem stellen freilich nach wie vor die Zigarettenkippen dar. Da möchte man die Bevölkerung noch mehr sensibilisieren. Wer ist sich zum Beispiel schon dessen bewusst: „Eine einzige Kippe vergiftet 40 Liter Grundwasser, sie enthält 6000 Giftstoffe, und es dauert zehn Jahre, bis sie sich auflöst“, sagt Umshaus. Man wolle die Raucher nicht verurteilen, aber an sie appellieren, hier nicht so gedankenlos zu sein. Deswegen gebe man auch heuer an großen Events Taschenaschenbecher aus, um das wilde Wegwerfen unnötig zu machen. Alle Achtung hatte Umshaus vor den vielen Freiwilligen: „Die, die teilnehmen, sind sicher nicht die, die die Sachen wegschmeißen. Umso mehr ziehe ich meinen Hut vor ihnen.“

Bei der großen Dankeschön-Jause, spendiert von der Kaufmannschaft Reutte, herrschte im Bauhof eine fröhliche Stimmung. Auch den Helfern tat offensichtlich ihr Einsatz gut. Da war Reuttes Bürgermeister Günter Salchner sichtlich beeindruckt: „Es ist wirklich toll, dass so viele mitmachen und sich für ein sauberes Reutte verantwortlich fühlen, obwohl sie mit dem Dreck ja selbst nichts zu tun haben. Für mich ist das aber auch ein Zeichen dafür, welch tolles Vereinsleben wir in Reutte haben. Hier setzt man sich noch für die gemeinsame Sache ein.“

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