Audimax Ingenieur 04-2016

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INGENIEUR

im 11. Jahrgang / 04 - 2016 April - Juni 2016

TRACTION  Treiben Sie die Zukunft an: mit der Kraft Ihrer Ideen. Der Strategie-Workshop für Ingenieure. Vom . bis . April in Stuttgart. Jetzt bewerben auf traction.bcg.de

TRENDBRANCHEN 2020

So gestalten Ingenieure die Zukunft mit

MASCHINENBAU

Was Einsteiger erwartet: Projekte & Tendenzen

KONSUMGÜTERINDUSTRIE

Von Beauty bis Babynahrung: Ing-Know-how gefragt

CAR-IT

Ingenieure und Informatiker revolutionieren Mobilität

A TOP-THEM

Was haben Sie als Nächstes vor?

.0 Bauen 4uo & Status nQds Tre

Hybridantrieb entwickelt

Seifenkiste gebaut

Mofa getunt

WIRD DAS DEIN JAHR ? Unser großer Arbeitsmarktreport 2016


Zukunft ernten. Tobias Heldt verhilft Landmaschinen wie dem LEXION durch präzise Lösungen zu besseren Erträgen. Nach seinem Informatikstudium stieg er bei CLAAS ein. Es begeistert ihn, dass seine Programme für bessere Ernten sorgen. An neuen IT-Technologien tüfteln er und seine Kollegen in erfahrenen Teams: ein Nährboden für zukunftsweisende Agrartechnik.

DAMIT SIE IM SCHADENSFALL NICHT UNTER DIE RÄDER KOMMEN.

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Die Landtechnik ist einer der lebenswichtigsten Wirtschaftszweige der Welt, denn die Menschheit wächst immer weiter. So werden im Jahr 2025 etwa 8 Mrd. Menschen auf der Erde leben. Moderne Erntemaschinen helfen, die steigende Nachfrage nach Nahrungsmitteln zu bedienen. Hightech-Produkte von CLAAS sind in 140 Ländern im Einsatz. Mit mehr als 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an unseren Standorten weltweit erzielen wir einen Umsatz von 3,8 Mrd. Euro.

Zukunft ernten: www.claas.jobs

FZK E G I T S N Ü G E FÜR DI H C I S E I S N E D FÜR T I M A D D ENTSCHEI N U – HUK24 R E D G. R G U N B U O R C E H K C I U S H R R E V VICE DE R E S N E D A H . C S DEN VOLLEN TORRADVERSICHERUNG DER HUK24 DIE GÜNSTIGE MO

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TOP-THEMA: BAUEN

SEITEN 46-57

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öllig abgehoben sind für unsere aktuelle Ausgabe Kollegen aus der Redaktion. Volontärin Eva hat Arbeitsbereiche

der Luft- und Raumfahrt genauer unter die Lupe genommen und war dabei zumindest thematisch im Orbit unterwegs. Redakteur Thomas war das nicht genug: Er ist zum Parabelfliegen aufgebrochen und war plötzlich schwerelos über der Nordsee. Sein Fazit: »Absolut einmalig. Aber nach 15 Parabeln war‘s auch echt genug!« Als echter Trendsetter hat sich unser Redakteur Sami entpuppt. Durch stapelweise Informationen und Studien hat er sich gearbeitet. Schlussendlich war er ganz vertieft in Trends rund um die Themen Energie, Lebensmittel und Car-IT. Für das Aussehen unserer brandneuen audimax-Ausgabe hat Grafikerin Anja übrigens so lange verschiedene Variationen ausprobiert, bis wirklich alles passte. Was wären wir bloß ohne

Illustration: Aurielaki/fotolia.com

sie? Bild für Bild und Text für Text hat sie an den richtigen Platz gerückt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Viele Grüße Torben, Jan & Team

INHALT

Arbeitswelten

10 Luft- und Raumfahrt

60 Wirtschaftsingenieure

14 Arbeitsmarktreport 2016 22 Trendbranchen 32 Car-IT 46 Top-Thema Bau

Arbeitswelten

Die Kombination aus Wirtschaftlichkeit und Fachwissen wird immer wichtiger

62 Ingenieure

im Maschinenbau

Die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Absolventen, außerdem alles zu Digitalisierung, Nachhaltigkeit und vielem mehr

64 Ingenieure

in der Kulturbranche

66 Ingenieure in der

Konsumgüterindustrie

58 Ingenieure im

Öffentlichen Personennahverkehr

Karriere

73 MINT-O-Mania

MINT-Vorbilder und MINTJobs für jedes Know-how

82 Recruitingspecial

Unsere Tipps für euren Besuch auf der Karrieremesse und die wichtigsten Termine

84 Einstieg in die

Wirtschaftsprüfung Quereinstieg ins Consulting, außerdem ›Facts & Fiction‹ und die vier großen Consultingunternehmen

Studium

66 Master- und Traineeforum 90 Studienhilfe

Wie zitieren wir elektronische Quellen richtig?

92 International

Als Tauchlehrer in Südafrika

95 Kolumne

über die Missachtung der Geisteswissenschaften

Leben

96 Kultur für alle

Was nehmen Promis und unsere Redaktion auf eine einsame Insel mit?

97 audimax probiert’s aus Poetry Slam

98 Ist das Kunst oder kann das weg?

Unser Guide zum KunstSmalltalk für euch

100 Haben-Will

Alles was das Chillen noch leichter macht

DU MÖCHTEST AUDIMAX AUCH AN DEINER UNI?

wir nach Nordrhein-Westfalen gereist. Unser Bild zeigt

An dieser Stelle berichten wir von unseren Besuchen an

sem Jahr auch an deine Hochschule oder Uni kommen

Unis und Hochschulen in Deutschland. Im Februar sind

sollen, schreib uns einfach an leserbriefe@audimax.de.

audimax-Herausgeber Oliver Bialas (r.) mit Prof. Dr. Ute Lojewski, Präsidentin der Fachhochschule Münster. Das Interview dazu findest du ab Seite 70. Wenn wir in die-

... und wie immer 06 ING-News 80 Karriere-News 87 audimax Digital 88 Studium-News 102 Rätsel & Impressum 103 Inserentenverzeichnis 106 Mut zur Lücke

Johann König

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ABFLUG!

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Foto: hgm-press

Dass auch die neueste Technik irgendwann einmal museumsreif ist, zeigt die Endeavour. Am 7. Mai 1992 hatte sie ihren Jungfernflug und hat während ihrer Einsatzzeit 25 Flüge ohne nennenswerte Zwischenfälle absolviert. Sie umkreiste 4.700 Mal die Erde, legte fast 200 Millionen Kilometer zurück und war 299 Tage im Weltall unterwegs. Ihren letzten Flug hatte sie am 21. September 2012 auf dem Rücken einer Boeing 747 nach Los Angeles. Seit Oktober 2012 ist sie im California Science Center in Los Angeles ausgestellt.

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Ingeni/15 schrieben sich für die +++ Im Studienjahr 2014 er als 58 Erstsemester ein. Wenig eurswissenschaften 107.3 über. +++ Nur in Architektur ein Viertel davon weiblich und t 57 Prozent. +++ Google wiegt der Frauenanteil mi etkaum erschlossenen Intern Facebook kämpfen um die n . Beide Unternehmen werde Märkte Afrika und Indien

ernet ießen, um kostenloses Int 2016 Satelliten ins All sch venGute Aussichten für Absol anbieten zu können. +++ Euro Jahsteiger über rund 51.000 ten: 2016 dürfen sich Ein n nur rgleich: Informatiker stecke resgehalt freuen. Zum Ve an atisiertes Arbeiten: In Jap 48.500 Euro ein.+++ Autom aternte übernehmen. +++ sollen 2017 Roboter die Sal

AUSGEPIEPT

VON LUFT UND LIEBE LEBEN

Wasser in Wein verwandeln kann die von dem Österreicher Industrieingenieur Kristof Retezár entwickelte Trinkflasche nicht. Dafür macht sie aber aus Luft kühles, erfrischendes Nass. Wie es funktioniert? Seine

selbst-füllende Wasserflasche mit dem Namen ›Fontus‹ ist mit einem solarbetriebenen Kühlelement ausgestattet. Wenn die wärmere Luft mit diesem in Berührung kommt, startet ein Kondensationsprozess. Das gewonnen Wasser wird dann in die Flasche weitergeleitet und sammelt sich dort zu einem erfrischenden Schluck. Das geht sogar recht flott – innerhalb einer Stunde kann bis zu ein halber Liter Wasser gesammelt werden. Die Flasche ist im Augenblick besonders bei Radsport-Fans beliebt, könnte aber auch bald anderweitig als mobile Wasserquelle genutzt werden. Denn immerhin leiden mehr als zwei Milliarden Menschen weltweit unter Wassermangel und ungenügendem Zugang zu der überlebenswichtigen Ressource.

up Sonormed nun eine neue Therapiemethode entwickelt: ›Tinnitracks‹. Die Software filtert aus der Lieblingsmusik des Betroffenen die Tinnitus-Frequenz heraus.

Dadurch sollen die Nervenzellen im Gehirn beruhigt und der störende Ton leiser werden. Auch klinisch bewiesen wurde die Wirksamkeit der Software bereits. Die Gründer des Unternehmens, ein BWLer, ein Informatiker und ein Toningenieur, sahnten schon mehrere Preise und Auszeichnungen ab. Zuletzt beim ›SXSW Accelerator‹ in Austin, ein Wettbewerb, der der Entdeckung innovativer Start-ups dient.

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namhafte deutsche Unternehmen unterstützen mit der Initiative ›Wir zusammen‹ die Flüchtlingsintegration. Unter anderem haben sich Größen wie VW, Bosch, BMW oder die Lufthansa zu langfristigem Engagement verpflichtet.

IRON MAN ›Iron Man‹ wird Wirklichkeit: James Hobson, YouTuber und Ingenieur, hat sich in der heimischen Werkstatt an die ehrgeizige Aufgabe gesetzt und ein Exoskelett entworfen. Der batteriebetriebene

Apparat ist so stark, dass es Hobson gelang, einen Mini Cooper – Gewichtspunkt 1.144 Kilogramm – mit den Beinen zu stemmen. Bereits

vor zwei Jahren entwarf der Kanadier ein Exoskelett, mit dem es ihm gelang, eine 124 Kilogramm Hantel zu stemmen. Beide Erfindungen führte er bereits live im Fernsehen vor.

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MEHR RAUM IN WENIGER ZEIT Was klingt wie ein neuer Kinofilm, ist die Idee von Erfinder und Tesla Motors-Gründer Elon Musk: Der

Schnellzug Hyperloop, der sich mit 1.200 km/h fortbewegen können soll. Wer für den Bau verantwortlich ist? Studententeams aus aller Welt, unter

anderem auch ein rund 25-köpfiges Team der TU München, das aus Studenten unterschiedlicher Fachrichtungen besteht. Das Team bekam Ende Januar auf einem DesignWettbewerb den Zuschlag, einen Prototypen des Hyperloop-Zuges zu bauen. Der erste soll bereits im Sommer diesen Jahres getestet werden.

IM GOLDRAUSCH Der kalte Krieg ist vorbei, doch das Rennen um die Vormachtstellung im All geht weiter. Eine neue Facette hat sich nun aufgetan: Weltraum-Bergbau. Was klingt wie eine Science-FictionGeschichte, ist im Augenblick realer Gegenstand der Weltraumforschung. Sonden transportieren Rohstoffproben von Asterioden zur Untersuchung auf die Erde. Experten vermuten, dass Schätze in Gesteinsbrocken im Weltall verborgen liegen, die den Rohstoffmangel auf der Erde mildern könnten. Ein zukünftiges Drehkreuz des angedachten Weltraum-Bergbaus soll der Kleinstaat Luxemburg werden.

Foto: Kevin Dooley/flickrcc unter CC BY 2.0

news

Es piept, pfeift, summt oder rauscht in den Ohren von geschätzt drei Millionen Deutschen. Sie leiden unter Tinnitus. Dagegen hat das Hamburger Start-


Der Lehrplan umfasst Flugphysik, Simulation und Code-Zertifizierung.

Foto: Kevin Dooley/flickrcc unter CC BY 2.0

Das ist Model-Based Design. Am Institut für Flugsystemdynamik der TU München lernen die Studierenden die Grundlagen der Luft- und Raumfahrttechnik anhand der Entwicklungsprozesse, die in der Industrie eingesetzt werden – mit Übungen zur System-Modellierung, automatischen Codegenerierung, Hardware-in-the-Loop Tests und Zertifizierung von Programmcode. Entdecken Sie, wie Model-Based Design dem projektbasierten Lernen neue Möglichkeiten eröffnet: mathworks.de/TUM

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©2015 The MathWorks, Inc.


Arbeitswelten // ESG

COME AND DIS Schillernde Vielfalt: Auf der ILA 2016 zeigt die ESG an vier Ständen die faszinierende Vielfalt ihrer Elektronik- und IT-Systeme. ESG auf der ILA-Plaza ESG ist an vier Spots auf der diesjährigen ILA in Berlin vertreten: Unbemannte Systeme (Plaza), ESG als Partner der Bundeswehr (Einsatzpavillon der BW), ESG mit ihrem gesamten Unternehmensportfolio (Halle 2) und ESG als attraktiver Arbeitgeber für Ingenieure & Informatiker (m/w) (Career Center).

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omplexe, oftmals sicherheitsrelevante Elektronik- und IT-Systeme für Militär, Behörden und Unternehmen, dafür steht die ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH. Wir bei ESG arbeiten in Projekten und stets im Auftrag des Kunden: für ihn suchen wir nach den besten Lösungen für die Probleme von heute und morgen - ganz nach dem ESG Unternehmensmotto ›DEDICATED TO SOLUTIONS‹. Die Projektarbeit bringt jede Menge Abwechslung mit sich und sorgt dafür, dass unsere Mitarbeitenden sich ständig fachlich, methodisch und persönlich weiterentwickeln. Die Arbeit für beziehungsweise ganz nah am Kunden schweißt ESG-Kollegen zusammen – denn alle wissen, 08 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

ESG in Halle 3 ESG im Einsatzpavillon der Bundeswehr

dass wir nur gemeinsam und im Team die Herausforderungen und Themen unserer Kunden auf hohem Qualitätsstandard und zu deren Zufriedenheit erfüllen können. Gemeinsam einen Beitrag zu leisten und den Wünschen unseres Kunden gerecht zu werden – daran arbeiten wir täglich. Für den Kunden zu arbeiten, mit wechselnden Themen konfrontiert zu sein und schnell die beste Lösung zu finden, das bringt jeden einzelnen von uns nicht nur weiter, sondern gibt uns zudem das Gefühl, etwas Sinnvolles zur Entwicklung des Unternehmens ESG und des Kunden beizutragen. Unsere Kunden sind namhafte und große Unternehmen der Automotive- beziehungsweise Luftfahrtbranche.

FREIFLUG zur ILA! Deine Chance, die ESG auf der ILA persönlich kennenzulernen: Du studierst Luft-/Raumfahrttechnik, Flugzeuginformatik, Elektrotechnik und brennst für die Luftfahrt? Schicke deine Bewerbung (Motivation für einen ILA-Besuch/Standbesuch bei ESG inklusive Lebenslauf) an Julia.Legge@esg.de Die fünf interessantesten Zuschriften werden belohnt mit einem Freiflug zur ILA!


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DISCOVER: ESG ESG in Halle 2 Hauptstand der ESG: Gesamtes Luftfahrtportfolio des Unternehmens. Stand Nr. 223

ESG in Halle 1 ESG im Career Center: Wenn du dir einen Berufseinstieg im Luftfahrtbereich der ESG wünschst und dich bezüglich Chancen und Möglichkeiten informieren und unterhalten möchtest, dann besuche uns im Career Center.

Livry-Gargan-Straße 6, 82256 Fürstenfeldbruck www.esg.de/karriere Kontakt: Karriere@esg.de Branche: System- und Softwarehaus Produkte/Dienstleistungen: ESG entwickelt, integriert und testet komplexe, oftmals sicherheitsrelevante Elektronik- und IT-Systeme insbesondere in den Bereichen Automotive und Luftfahrt. Zivile, militärische und behördliche Kunden setzen auf unser über 50-jähriges Know-how im Bereich komplexer und vernetzter Elektronik- und IT-Systeme. |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  | 09


Arbeitswelten // Raumfahrt //  Text Eva Ixmeier

»STEIL NACH OBEN«

I D F

Volle Auftragsbücher und freie Auswahl bei der Jobsuche: Damit lockt die deutsche Raumfahrt. Erzählt uns Klaus Hofmann, Mitglied des BDLI, im audimax-Interview

Umsatz der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie im Jahr 2014: 23,1 Milliarden Euro Das durchschnittliche Einstiegsgehalt in der Luft- und Raumfahrttechnik liegt bei über 45.000 Euro brutto im Jahr. European Space Agency (ESA): - gemeinsames europäisches Weltraumprogramm konzipieren und umsetzen - 22 Mitgliedsstaaten, darunter: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden und die Schweiz Hauptsitz: Paris - über 2.200 Mitarbeiter Im Geschäftsjahr 2014 betrug der Etat des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) für Forschung und Betrieb 871 Millionen Euro.

Wie schätzen Sie die aktuelle Arbeitsmarktlage im Bereich der Raumfahrt für Ingenieurabsolventen ein? Raumfahrt ist eine junge

Branche, in der die Wachstumsanzeige gerade steil nach oben zeigt. Von dieser positiven Entwicklung zeugen auch die vollen Auftragsbücher. Andererseits sind wir in den Ingenieurberufen auch von der demographischen Entwicklung betroffen. Deshalb befinden sich die Absolventen derzeit in der komfortablen Position, sich die zukünftigen Arbeitgeber aussuchen zu können. Die Herausforderung für die Raumfahrtindustrie besteht darin, sich von den Wettbewerbern, zum Beispiel der Automobilindustrie, im Kampf um die besten Köpfe zu differenzieren. Welche Einstiegsmöglichkeiten und Aufgabenfelder gibt es für Ingenieurabsolventen? In einem

Raumfahrtsystemhaus wird die Arbeit geprägt vom engen Zusammenspiel zwischen technischen Fachbereichen und Programmorganisation. Die Bandbreite an potenziellen Einstiegspositionen lässt sich gut anhand der in der OHB bestehenden Entwicklungspfade darstellen. Hier gibt es im Wesentlichen drei Wege: Wer gerne intensiv in einem spezifischen Fachgebiet arbeitet, wird sich sicherlich in der Fachlaufbahn wohl fühlen. Systemingenieure hingegen müssen sich mehr für den Aufbau und das Zusammenwirken komplexer technischer Systeme interessieren. Liegt der Interessenschwerpunkt eher im Projektmanagement, besteht die Perspektive, sich zum künftigen Projekt- oder Programmmanager zu entwickeln. 10 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

Welche Themen beschäftigen die Raumfahrt derzeit besonders?

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Raumfahrt wird von den gleichen Themen bestimmt, die auch die Gesellschaft bewegen, beispielsweise sind Migration, Klimaveränderung und Globalisierung Herausforderungen, bei denen sich die Raumfahrt fragen muss, welcher Beitrag geleistet werden kann. Die Fachgebiete raumgestützte Früherkennung/ Aufklärung von Entwicklungen auf der Erde oder in der Atmosphäre rücken stärker in den Fokus als bisher. Aber auch die digitale Gesellschaft und ihre Bedürfnisse werden immer mehr mit Raumfahrt in Verbindung gebracht. Zentrale Fragestellungen, die unsere Industrie hier aufgreift, sind sichere Datenübermittlung sowie Datenbevorratung. Darüber hinaus steht die Exploration des Mondes vor einer Renaissance.

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Mit welchen Innovationen wird uns die Raumfahrt in den nächsten Jahren überraschen? Die Raumfahrt

wird bei Fragen der zukünftigen Energiegewinnung und -speicherung sowie bei der Gestaltung und beim Einsatz neuer, hochleistungsfähiger Verbundmaterialien weiterhin eine Vorreiterrolle einnehmen. Insgesamt übt der Megatrend Digitalisierung einen zentralen Einfluss aus auf die Art und Weise, wie Systeme im Orbit funktionieren und wie diese entwickelt sowie gebaut werden. Damit können Großtechnische Systeme gewohnter Dimension immer leistungsfähiger werden. Gleichzeitig sollen und werden in Gewicht und Auslegung immer kleinere, kostengünstigere Systeme teilweise die Aufgaben großer Systeme übernehmen. ■

Fotos: ESA, privat

Beschäftigte in der deutschen Luftund Raumfahrt im Jahr 2014: 105.700


TIM PROTZMANN ist Entwicklungsingenieur bei Heraeus. Schon während seines Maschinenbaustudiums hat er sich intensiv mit dem Thema Additive Fertigung beschäftigt. Bei Heraeus kann er noch tiefer in die Materie eintauchen. Denn hier sind seine Kollegen und er das entscheidende Bindeglied zwischen Idee und Umsetzung. Die Möglichkeit, an Zukunftsthemen zu forschen, versetzt dem Berufseinsteiger einen großen Motivationsschub. Tim Protzmann ist nicht die Ausnahme der Regel: Heraeus fordert und fördert Berufseinsteiger gleichermaßen. Heraeus zählt in Deutschland zu den Top 100 Arbeitgebern des Universum Student Survey und Professional Survey. www.heraeus.de/karriere

Wir sorgen für den Antrieb! Die MTU Aero Engines entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Antriebe für Flugzeuge und Hubschrauber sowie Industriegasturbinen. Unser Schlüssel zum Erfolg sind Antriebe für die Luftfahrt von morgen – noch sparsamer, schadstoffärmer und leiser. Mit rund 9.000 Mitarbeitern sind wir weltweit präsent und in Deutschland zu Hause. Werden auch Sie Teil unseres engagierten Teams als

Student/in für Praktika, Werkstudententätigkeiten oder Abschlussarbeiten

Ingenieur/in für den Bereich Entwicklung, Fertigung, Qualitätsmanagement, Einkauf und Logistik, Instandsetzung oder Vertrieb Bei der MTU erwarten Sie maßgeschneiderte Entwicklungsprogramme und ein umfangreiches Weiter bildungsangebot. Wir bieten Ihnen eine Reihe von Zusatzleistungen, die ganz auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind: Eine zeitgerechte Altersversorgung gehört für uns ebenso dazu wie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zum Beispiel mit unseren flexiblen Arbeitszeitmodellen oder der betriebsnahen Kindertagesstätte TurBienchen. Darüber hinaus engagiert sich die MTU im Bereich Gesundheit und Fitness. Als Technologieunternehmen liegen uns auch Frauen mit einer qualifizierten Ausbildung sehr am Herzen. Ihre Bewerbung ist uns besonders willkommen! Mehr unter www.mtu.de/karriere.

Zum Bildhintergrund: Quarzglas-Stäbe von Heraeus sind wichtige Bauteile für die Halbleiterindustrie.

ICH GESTALTE ZUKUNFT. DURCH INTENSIVE FORSCHUNG.


Arbeitswelten // Luft- und Raumfahrt // Texte Thomas Günther und Eva Ixmeier

SO GEHT SCHWERELOS Raumfahrt im audimax-Praxistest – Thomas Günther darf Parabelfliegen

E

inmal im Leben schwerelos sein – ein Traum, den viele haben und die wenigsten erfüllt bekommen. Glück hat, wer Forscher ist. Der kann sich beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) um eine Teilnahme an einer der jährlichen Parabelflugkampagnen bewerben und in Schwerelosigkeit seinem Forschungsgegenstand näher kommen. Wer nicht so der ausgemachte Forschertyp ist, hat immer noch die Wahl, prominent oder Journalist zu werden. Denn Angehörige dieser Spezies durften mit an Bord der – wie der Volksmund sagt – ›Kotzbomber‹. Dort, wo sich in normalen Flugzeugen Sitze befinden, ist ein großzügig gestalteter Freiraum, nur von ein paar Netzen in einzelne ›Flight Areas‹ separiert und vor allem ausreichend gepolstert. Alle warten auf den großen Moment, den Eintritt in die Schwerelosigkeit. Bei diesen Parabelflügen kann Schwerelosigkeit von je 22 Sekunden pro Parabel simuliert werden. Eine Parabel dauert etwa eine Minute und zehn Sekunden und besteht aus zwei Phasen mit doppelter Schwerkraft, der sogenannten Hyperschwerkraft, in die die 22 Sekunden Schwerelosigkeit eingebettet sind.

Genau an diesem Punkt der doppelten Schwerkraft kommen wir wieder zum Kotzbomber. In diesen Phasen wird’s für den Körper kritisch, da zwei grundverschiedene Informationen auf das Hirn einprasseln. Die kleinen Härchen in den Ohren, die für das Gleichgewicht zuständig sind, liegen in der Hyperschwerkraft komplett an und signalisieren damit dem Gehirn: Der Körper ruht. Die Augen aber nehmen Bewegungen wahr und sagen dem Hirn: Hier passiert etwas. Um Übelkeit zu vermeiden, bekommt jeder Teilnehmer im Vorfeld des Flugs übelkeitsunterdrückende Medikamente. Zudem sollte man während der doppelten Schwerkraft stur geradeaus schauen und den Kopf auf gar keinen Fall bewegen. Stur geradeaus schauen, den Kopf möglichst nicht bewegen, das alles machen ganz brav die Teilnehmer, als nach knapp 30 Minuten Flugzeit die Nordsee erreicht ist, über der die Manöver stattfinden. Der Pilot kündigt die erste Parabel mit dem Kommando »Injection« an und plötzlich sind wir schwerelos. Zumindest relativ. Die erste Parabel nämlich simuliert die atmosphärischen Begebenheiten, wie sie auf dem Mars herrschen, also 0,38 g. Wie Flummis hüpfen die Körper hoch und runter, 22 Sekunden lang, um dann in der Hyperschwerkraft gänzlich zu ruhen, nach vor-

ne zu schauen. Zwei Minuten Pause, jetzt steht die nächste Parabel an. Es ist eine Mondparabel, wie Neil Armstrong hüpfen wir bei 0,16 g langsam durch das Flugzeug. Wieder zwei Minuten Pause, wieder Hyperschwerkraft und nun 0 g – absolute Schwerelosigkeit. Wir verlieren die Kontrolle über unsere Körper, und zugegeben: Etwas unbeholfen hängen wir bei der ersten ›richtigen‹ Parabel gequetscht unter der Flugzeugdecke. Erwachsene Männer kichern drauf los, Endorphine jagen durch den Körper und so richtig kapiert in dem Moment wohl niemand, was da gerade passiert. Die Schwerelosigkeit bedeutet Freiheit, Glücksgefühle, die Hyperschwerkraft aber ist für den Körper im wahrsten Sinne des Wortes schwere Arbeit. Sich einfach mal am Kopf kratzen? Fast unmöglich. Wie Blei hängen die Gliedmaßen am Körper, um sich in der nächsten Sekunde butterweich anzufühlen und durchs Flugzeug zu schweben. Ein Widerspruch, der mit der Zeit anstrengt. Nach drei Zusatzparabeln und 2,5 Stunden Gesamtflugzeit haben wir wieder Boden unter den Füßen. Für die Forscher enden damit nur ihre Praxistests. Für sie heißt es jetzt Daten auswerten, analysieren und Schlussfolgerungen ziehen, um bei der nächsten Kampagne wieder einen Schritt weitergehen zu können. Für uns Fluggäste endet hingegen der Traum von der Schwerelosigkeit – vermutlich für immer. Und du? Die ESA veranstaltet zu Forschungszwecken auch Parabelflüge für Studenten. ■

Inside!

Wer? Christine Wakker. Job? Stress&Life Engineer bei Rolls Royce. Was? Sie nimmt uns mit in ihre Welt der Triebwerke. Und hat ein paar Einsteigertipps

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Arbeit Menschenleben ab«, sagt Christine Wakker. Hierbei beschäftigt sich die Ingenieurin selbstverständlich auch mit Zeit- und Ressourcenmanagement sowie Materialbeschaffung. Ratschläge für Absolventen

Die Luftfahrtbranche ist sehr international, deshalb ist Auslandserfahrung im späteren Arbeitsleben von Vorteil. Wer über einen Einstieg in die zivile Luftfahrt nachdenkt, sollte sich immer über neue Entwicklungen und Projekte informieren und sein Netzwerk aufbauen. Außerdem eignet sich die Studienzeit, um Unternehmen aus der Luftfahrt kennenzulernen und erste Berufserfahrungen zu sammeln. »Das sind spannende und wertvolle Erfahrungen, die einen erfolgreichen Start ins Berufsleben erleichtern«, schließt Christine Wakker. ■

Foto: audimax, DLR, privat

In der Abteilung Rotatives Critical Parts Stress&Lifing beschäftigt sich Christine Wakker mit kritischen, das heißt, hochbelasteten Teilen eines Triebwerkes. Für diese Komponenten führt die 28-Jährige verschiedene Untersuchen durch, wie etwa Festigkeits-, Integritäts- und Rissfortschrittsanalysen. Ihr Ziel: Aussagen über Lebensdauer, Sicherheit und Zuverlässigkeit einzelner Teile treffen zu können. Triebwerke sind hochkomplexe, über Jahrzehnte ausgeklügelte Systeme, deren Weiterentwicklung viele fachliche Herausforderungen mit sich bringt. »Mein ehemaliger Professor hat immer gescherzt ›Ein Triebwerk soll nichts wiegen, nichts kosten und alles können‹«, lacht die Maschinenbauerin. Hinzu kommt die Frage, wie man als Mitarbeiter mit der Verantwortung für ein so elementares System umgeht: »Wie entwickle ich zuverlässige Kontrollmechanismen zur Fehlervermeidung – schließlich hängen von unserer


Trusted to deliver excellence Aus dem Alltag

Unsere Experten geben Einblicke: Herausforderungen der militärischen und unbemannten Luftfahrt

Prof. Dr.-Ing. Stefan Levedag, Leiter des Instituts für Flugsystemtechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Für welche Einsätze werden unbemannte Luftfahrzeuge verwendet? Mögliche Einsätze

werden durch juristische und ökonomische Randbedingungen eingeschränkt. Bisher sind beispielsweise keine autonomen Flüge ohne Fernsteuerpilot am Boden, der das Gerät in Sichtweite hat, zugelassen. Bisherige Einsatzgebiete sind etwa der polizeiliche Katastrophenschutz, Sportübertragungen und Umweltbeobachtungen. Wären die juristischen Fragen geklärt, wären auch Verkehrsbeobachtungen sowie die Überwachung von Häfen und Meeren möglich. Welche Herausforderungen entstehen bei der Entwicklung unbemannter Objekte? Sehr wichtig

ist die Datenverbindung, die derzeit noch eine hohe Ausfallquote hat. Außerdem gibt es noch keine zuverlässige Lösung, wie das Gerät anderen Flugobjekten ausweicht. Das ist sensorisch und finanziell eine große Herausforderung, denn das unbemannte System muss bestimmte Eigenschaften und Fähigkeiten eines bemannten Flugzeugs haben. Welche Einstiegsfelder gibt es für Ingenieurabsolventen? Ich

kann ihnen nur raten, in die Forschung zu gehen, diese läuft auf Hochtouren. Es gibt spannende Fragestellungen, die letztlich mit entscheiden werden, ob die unbemannte Luftfahrt wirtschaftlich mal eine Rolle spielen wird. Ansonsten ist es im Moment eher schwierig, weil es bisher in Deutschland aufgrund der fehlenden rechtlichen Rahmen-

bedingungen nur militärische Industrie dafür gibt. ■ Blanca Pes Moreno, Program Management Support Services EJ200 bei MTU Aero Engines Welche Herausforderungen gibt es bei Ihrer Arbeit? Ich koordi-

niere und überwache Projekte, dafür muss ich mit vielen Leuten kommunizieren, um von jedem Bereich die entsprechenden Informationen zu bekommen. Es gibt auch unvorhersehbare Situationen, diese muss man analysieren und zielgerichtet reagieren, um Problemstellungen ordentlich und schnell zu lösen.

SHARE IN THE PRIDE

INTERNSHIP, WORK STUDENT AND GRADUATE OPPORTUNITIES – ENGINEERING, MANUFACTURING ENGINEERING, PURCHASING, SUPPLY CHAIN MANAGEMENT, OPERATIONS MANAGEMENT, HUMAN RESOURCES

“Seeing an engine up close is one thing, but witnessing the casing being assembled around is something else. That experience made me realise how amazingly impressive our products at Rolls-Royce really are.” Jonathan | Supply Chain Management

Worauf gilt es bei der Konstruktion von militärischen Flugantrieben zu achten? Bei der mi-

litärischen Luftfahrt liegen die Anforderungen bei anspruchsvollen Missionen beim Erhalt des Materials und der kontinuierlichen Leistungsfähigkeit der Komponenten. Im Triebwerksbereich sind unter anderem hohe Triebwerksleistung, hohe Schubstärke sowie zusätzliche Schubsteigerung in kurzer Zeit, die optimalen Fertigungsverfahren und zeitgemäße Werkstoffe sowie maßgeschneiderte Instandsetzungsmöglichkeiten wichtig. Welche Voraussetzungen sollten Ingenieure für diesen Bereich mitbringen? Teamarbeit und

Kommunikationsfähigkeit sind sehr wichtig – auch auf internationaler Ebene. Technische und kaufmännische Kenntnisse helfen alle Zusammenhänge zu verstehen. Je mehr Verständnis man von den ganzen Szenarien hat, desto einfacher ist es letztendlich, die richtigen Entscheidungen zu treffen. ■

Broaden your experience as part of our 55,000-strong global team and you’ll deliver engineering excellence, whether you join us in a business function or an expert engineering team. Learn more at www.rolls-royce.com/ graduates Next application period starts on 8th February 2016 and ends in May 2016.

CREATE BETTER


Arbeitswelten // Arbeitsmarktreport // Text Petra Herr

Standort Als Unternehmen in einer Boomregion müssen Sie sich kaum Standortsorgen machen. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sich von der zahlreichen Konkurrenz vor Ort abzuheben?

Sicherheit Viele Absolventen belastet die Forderung nach totaler Flexibilität stark. Welche Sicherheiten bietet Ihr Unternehmen, um den Bedenken der Absolventen entgegenzuwirken?

ARBEITSMARKTREPORT 2016 Prognosen, Tendenzen und Aussichten für Jungingenieure und: 30 Personaler im Fragen-Check

Vertrauen Viele Unternehmen geraten aktuell durch diverse Skandale in eine Vertrauenskrise. Was tun Sie, um langfristig die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens als Arbeitgeber zu sichern?

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Illustration: Anja Meister/fotolia.com, Fotos: privat

Auslandserfahrung Globalisierung ist ein Megatrend auf dem Arbeitsmarkt. Wie gehen Sie mit Bewerbern um, die bisher noch keine Auslandserfahrung sammeln konnten oder wollten?


Die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt für Ingenieure bleiben auch im Jobjahr 2016 weitgehend rosig. Wovon Jobbedingungen und Gehalt abhängen, haben wir für euch zusammengefasst

Auslandserfahrung Globalisierung ist ein Megatrend auf dem Arbeitsmarkt. Wie gehen Sie mit Bewerbern um, die bisher noch keine Auslandserfahrung sammeln konnten oder wollten?

Deutsche Telekom AG Marc-Stefan Brodbeck, Leiter Recruiting & Talent Acquisition »Internationale Erfahrung kann man auf vielen Wegen erlangen. So zum Beispiel über unser Telekom X-Change Programm, bei dem die Mitarbeiter die Gelegenheit haben, für drei bis sechs Monate den Arbeitsalltag im internationalen Umfeld kennenzulernen. Auch internationale Praktika sind eine gute Alternative, da sie gleichzeitig Einblicke in die internationale Arbeitswelt geben.«

D

ie guten Nachrichten zuerst: »Der Ingenieurarbeitsmarkt wird sich mit rund 3,5 Prozent Gehaltsplus leicht überdurchschnittlich entwickeln. Bis zum Jahr 2020 wird der Bedarf nach Ingenieuren deutlich steigen«, lautet die Prognose für den Ingenieurarbeitsmarkt von Henning Pätz, Geschäftsführer von gehaltsreporter.de. Die positive Grundstimmung in diesem Bereich bestätigt auch der Blick in den Ingenieurmonitor des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI): Auf jeden arbeitslosen Ingenieur im zweiten Quartal des Jahres 2015 kamen bundesweit mehr als doppelt so viele Stellenangebote. Eine Ausgangslage, mit dem es sich als Ingenieur mehr als nur gut leben lässt. Jetzt kommt der kleine Haken: Die positiven Prognosen und Auswertungen in Sachen Stellenangebote und Gehaltsaussichten lassen sich leider nicht für alle Ingenieurdisziplinen pauschalisieren. Henning Pätz relativiert in Sachen Lohnerwartung und weist auf eine erhebliche Spreizung je nach Branche hin: »Während sich IT, Elektro- und Sensortechnik, Stichwort Industrie 4.0, und das Baugewerbe aufgrund des Baubooms deutlich positiv entwickeln, ist im Bereich der Automobilbranche und in der Energietechnik nur mit unterdurchschnittlichen Lohnzuwächsen von rund 2,6 Prozent zu rechnen.« Dennoch: Auch bei unterdurchschnittlichen Zuwächsen sprechen wir insgesamt immer noch von einem schwarzen Plus der Kennzahlen auf dem Ingenieurarbeitsmarkt. Junge Ingenieure zählen zu den Spitzenverdienern. Vertriebsingenieure

nehmen voraussichtlich den ersten Rang auf der Gehaltsliste der Ingenieure im Jahr 2016 ein. Ab zwei Jahren Berufserfahrung verdienen sie einer Hochrechnung von gehaltsreporter.de zufolge im Schnitt 64.000 Euro, gefolgt von Wirtschaftsingenieuren (63.000 Euro), Elektrotechnikingenieuren (62.000 Euro) und Ingenieuren in der Projektentwicklung (56.000 Euro). Ausschlaggebend für die Höhe des Gehalts sind neben der eigenen Berufserfahrung und dem Grad der Spezialisierung vor allem die Branche und die Unternehmensgröße. Der Standort des Unternehmens und die Universität, an der der Absolvent seinen Abschluss gemacht hat, spielen ebenfalls eine Rolle. Sie beeinflusst laut Pätz signifikant die Höhe des Einstiegsgehalts: »Absolventen der deutschen Top-Unis verdienen inklusive variabler Anteile rund 54.000 Euro. Dazu zählen die TU Darmstadt, die RWTH Aachen, das KIT Karlsruhe, die TU Dortmund, die TU Berlin, die Uni Erlangen-Nürnberg, die Uni Stuttgart, die TU Braunschweig, die TU München oder die Uni Bremen«. Der akademische Grad wirkt sich ebenso auf das Einstiegsgehalt von Ingenieuren aus: 45.000 Euro winken im Schnitt für Bachelor-Absolventen, 48.000 Euro gibt es mit dem MasterAbschluss und wer promoviert hat, kann mit durchschnittlich 56.000 Euro Einstiegsgehalt ich rechnen. 

Kerkhoff Group Robin Lemke, Geschäftsführer »Die Relevanz der Auslandserfahrung ist abhängig vom gewählten Berufsfeld, der Branche, und auch der eigenen Erwartungshaltung. Ein Auslandsaufenthalt ist für Bewerber oft von Vorteil, jedoch keine Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Berufseinstieg. Der derzeitige Fokus unserer Beratungsarbeit bezieht sich aktuell auf den D-A-CH-Raum. Ein Einsatz im Ausland wird von unseren Mitarbeitern jedoch immer gern aufgenommen. Dafür ist eine verhandlungssichere Fremdsprache – insbesondere Englisch – unabkömmlich.«

Sicherheit Viele Absolventen belastet die Forderung nach totaler Flexibilität stark. Welche Sicherheiten bietet Ihr Unternehmen, um den Bedenken der Absolventen entgegenzuwirken?

adidas Georg Fuchs, Senior Manager Talent Aquistion »Als etabliertes DAX30-Unternehmen mit attraktiven Marken bieten wir ein sicheres Arbeitsumfeld, bei dem sich alles um Sport und Fitness dreht, als auch ein Umfeld wo sich Mitarbeiter einbringen und kreativ sein können. Diese Mischung ist speziell für junge Menschen, die gerne transparent, in flachen Hierarchien und in Projekten arbeiten aber gleichzeitig auch Sicherheit suchen sehr interessant.«

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Arbeitswelten // Arbeitsmarktreport

Zu wenige Ingenieure in Deutschland? Aus allen Ecken der Nation

Viele Unternehmen geraten aktuell durch diverse Skandale in eine Vertrauenskrise. Was tun Sie, um langfristig die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens als Arbeitgeber zu sichern?

Hilti Deutschland AG Magdalena Sáenz, Leiterin Recruiting und Personalmarketing »Glaubwürdigkeit hat sehr viel mit Integrität zu tun, einer der Kernwerte bei Hilti. Wir investieren jährlich rund 32.000 Tage weltweit in Unternehmenskultur, um uns mit der Bedeutung solcher Themen auseinanderzusetzen: nicht nur im Umgang miteinander, sondern auch im Hinblick auf langfristige, partnerschaftliche Beziehungen zu unseren Kunden.«

Faurecia Andreas Marti, Geschäftsführer Personal und Arbeitsdirektor »Für uns ist die Einhaltung von zentralen Werten unabdingbar – sowohl im Umgang mit unseren Mitarbeitern als auch mit Kunden, Lieferanten und der Umwelt. Unsere Unternehmenswerte einen mehr als 100.000 Mitarbeiter auf der ganzen Welt und gelten für jeden gleichermaßen. Diese Werte kommunizieren wir auch ganz offen nach außen, sie zeichnen uns als Unternehmen besonders aus.«

Standort Wie hält man in Zeiten von Landflucht und urbanen Boomregionen den eigenen Standort für Bewerber attraktiv?

Pilz Renate Pilz, Vorsitzende der Geschäftsführung »Wir haben attraktive Aufgaben: Wir waren die Ersten, die für die Sicherheit der Menschen am Arbeitsplatz und für die Sicherheit der Maschinen und Anlagen sorgten. Da haben wir, Pilz, die Standards gesetzt. Diese Aufgabe reizt unsere Mitarbeiter, ich spüre die Innovationsfreude.«

Aldi Süd Anja Königstein, Manager HR Marketing »Dank unserer 31 Regionalgesellschaften sind wir in vielen Städten in West- und Süddeutschland mit Standorten vertreten. Diese sind immer in der Nähe von Großstädten. Unsere Regionalgesellschaften in Kerpen und Langenselbold beispielsweise sind in der Nähe von Köln und Frankfurt. Sollte ein berufsbedingter Umzug erfolgen, übernimmt die Unternehmensgruppe Aldi Süd die Umzugskosten.« 16 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

Trend zu Extern. Das Consultingunternehmen Hays legte im Rahmen

der Studie ›Flexible Arbeitswelten für Ingenieure?!‹ eine zunehmende Entwicklung auf dem Ingenieurarbeitsmarkt offen – der Einsatz externer Ingenieure erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Rund 64 Prozent der von Hays befragten Unternehmen setzen derzeit auf freiberufliche, im Rahmen von Dienst- und Werkverträgen oder Arbeitnehmerüberlassung engagierte Ingenieurspitzenkräfte. Der Grund: So lässt sich von Arbeitnehmerseite aus flexibler auf aktuelle Marktentwicklungen eingehen und Personal- oder Know-how-Engpässe leichter ausgleichen. Außerdem betrachten etwa zwei Drittel der Befragten den Einsatz von Externen zudem als guten Weg, potenzielle spätere Mitarbeiter besser kennenzulernen – eine Festanstellung ist häufig eine Option für externe Ingenieure. Vitamin B nicht vergessen. Was muss man als Absolvent im Jahr 2016

nun tun, um nicht nur irgendeinen, sondern einen richtig guten Job in der Branche zu ergattern: ›Praxis‹ lautet das Credo. »Durch Praktika während des Studiums können Ingenieurstudierende schon vor dem Abschluss Praxiserfahrung sammeln und verschiedene Fachbereiche kennenlernen. Das hilft bei der Weichenstellung für den Berufseinstieg«, meint Tina Lackmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des VDI. Natürlich sei auch eine Kooperation mit einem Unternehmen im Rahmen der eigenen Abschlussarbeit sehr sinnvoll. Häufig ergibt sich hier der entscheidende Kontakt zu einem potenziellen Arbeitgeber. Mitbringen sollte man insbesondere die Soft Skills Methodenkenntnisse, Selbstorganisation, breites Grundlagenwissen und Präsentationsfähigkeiten, so das Ergebnis der HIS-Absolventenbefragung. Lackman merkt an, dass auch Fremdsprachenkenntnisse und Sozialkompetenz, wie man sie beispielsweise während eines Auslandsaufenthaltes oder durch außeruniversitäres Engagement unter Beweis stellen kann, eine zunehmend größere Rolle für Ingenieure spielen: »Wegen ihres internationalisierten und oft auch globalisierten Arbeitsumfelds werden Ingenieuren hohe Anforderungen in puncto fremdsprachlicher und interkultureller Kompetenz gestellt. Zukünftig werden sicherlich auch interdisziplinäre Kenntnisse und Fähigkeiten aufgrund des komplexer werdenden Tätigkeitsfeldes immer mehr an Relevanz gewinnen«. Für jemanden, der ein Ingenieurstudium geschafft hat, bestimmt keine unlösbare Aufgabe. ■

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schreit es aktuell ›Vorsicht, Fachkräftemangel!‹ – der demographische Wandel drückt dem Ingenieurarbeitsmarkt hierzulande seinen Stempel auf. Nach Angaben des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft scheiden jährlich etwa 40.000 Ingenieure aus dem Erwerbsleben aus, während gleichzeitig aber die Ersatzrate in Deutschland – das Zahlenverhältnis zwischen jüngeren und älteren Beschäftigten – nur bei 0,9 Prozent liegt. Im Klartext heißt das: Es gibt durchschnittlich mehr ältere Ingenieure, die bald den Ruhestand antreten, als junge, die noch eine lange Berufslaufbahn vor sich haben. Bedeutet das nun, dass da wirklich eine dauerhafte Lücke klafft? Susanne Lindner, Referentin in der Arbeitsmarktberichterstattung der Bundesagentur für Arbeit gibt Entwarnung: Einen flächendeckenden Ingenieurmangel gäbe es derzeit in Deutschland wohl nicht. »Allerdings deuten überdurchschnittliche Vakanzzeiten zusammen mit einer geringen Arbeitslosigkeit auf Fachkräfteengpässe für einzelne Fachrichtungen hin. Dazu zählen Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik und Automatisierungstechnik sowie Elektrotechnik. Darüber hinaus lassen sich in kleineren Ingenieursgruppen wie der Metall- und Schweißtechnik, der Konstruktion einschließlich des Geräte- und Modellbaus sowie in der Ver- und Entsorgungstechnik Engpässe feststellen«, so Lindner. Dennoch ist sie davon überzeugt, dass die stark gewachsene Studierendenzahl diesen Engpässen zunehmend entgegenwirken wird – angesichts der über 545.000 immatrikulierten Studierenden in den Ingenieurwissenschaften im Wintersemester 2014/15 eine äußerst plausible Einschätzung.


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Arbeitswelten // Arbeitsmarktreport

Viele Unternehmen geraten aktuell durch diverse Skandale in eine Vertrauenskrise. Was tun Sie, um langfristig die Glaubwürdigkeit Ihres Unternehmens als Arbeitgeber zu sichern? SEW-Eurodrive Bettina Stengl, Employer Branding & Personalmarketing »Verlässlichkeit und Menschlichkeit sind seit Jahrzehnten zentrale Werte bei SEW-Eurodrive. Das erleben unsere Mitarbeiter jeden Tag: im Umgang miteinander und im Respekt für jeden einzelnen. Als weltweit tätiges Familienunternehmen investieren wir in die Zukunftsthemen der Antriebsautomatisierung und bieten attraktive, faire Arbeitsbedingungen.«

Knorr-Bremse Jörg Stegert, Leiter Personal »Für uns als führendem Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge ist das Vertrauen unserer Kunden in unsere Produkte überlebenswichtig. Genauso können sich unsere Mitarbeiter auf Knorr-Bremse als Familienunternehmen mit einer über 110-jährigen Geschichte verlassen.«

TÜV Rheinland Andy Fuchs, Teamleiter Personalmarketing »Die Glaubwürdigkeit der Unternehmens- und Arbeitgebermarke TÜV Rheinland spielt für uns eine sehr wichtige Rolle. Aus diesem Grund haben wir sehr strikte Compliance-Regeln und verpflichten jeden Mitarbeiter zur Teilnahme an einer Compliance-Schulung. Ferner gibt es für bestimmte Berufsgruppen weiterführende Spezialschulungen im Rahmen unserer Personalentwicklungsmaßnahmen.«

Auslandserfahrung Globalisierung ist ein Megatrend auf dem Arbeitsmarkt. Wie gehen Sie mit Bewerbern um, die bisher noch keine Auslandserfahrung sammeln konnten oder wollten? Ed. Züblin AG Dr. rer. pol. Alexander Tesche, Mitglied des Vorstandes und Arbeitsdirektor »Bei uns finden Bewerber auch ohne bisherige Auslandserfahrung interessante Stellen. Als internationaler Konzern bieten wir viele Möglichkeiten, bei unseren Bauprojekten im Ausland interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Ein weiterer Trend, der mit der Digitalisierung den Arbeitsmarkt verändern wird, ist die Zusammenarbeit in internationalen, virtuellen Teams.«

Stadtwerke München Dr. Ann-Christine Hamisch, Leiterin Strategie/Grundsatz Personal »Als kommunales Energie- und Infrastrukturunternehmen liegt unser Tätigkeitsschwerpunkt in München und der Region. Internationale Erfahrung ist daher meist keine zwingende Voraussetzung für einen Einstieg und eine Karriere in unserem Unternehmen. In einigen Bereichen ist sie allerdings von Vorteil, etwa im Beteiligungsmanagement und in der Energiepolitik.«

Claas Michael Hyllan, Leiter HR Management KGaA »Wir begrüßen es natürlich, wenn Studierende bereits Auslandserfahrungen gesammelt haben. Diejenigen, die noch nicht die Möglichkeit dazu hatten, sollten zumindest eine Offenheit hierfür mitbringen – entsprechend offen sind wir dann auch Studierenden gegenüber ebendiese Chance zu geben, interkulturelle und praktische Erfahrungen in Ergänzung zum Studium bei Claas zu sammeln.«

Dräger Sabina Ufferheide, HR-Managerin »Nachhaltiges Handeln ist integraler Bestandteil unserer unternehmerischen Haltung, der gute Ruf des Unternehmens hat höchsten Stellenwert. Deshalb haben wir klare Geschäftsund Verhaltensgrundsätze, die in unserer Unternehmensphilosophie verankert sind und die für alle Mitarbeiter gelten. Nur so können unsere Produkte und Leistungen unserer Leitidee ›Technik für das Leben‹ gerecht werden.«

Vaillant Group Michael Dietel, HR Manager »Als internationales Unternehmen mit Standorten in 20 Ländern weltweit ist Auslandserfahrung bei Bewerbern für uns wichtig, aber kein Muss. Wir bieten zahlreiche international ausgerichtete Stellen an. Projektteams sind ebenfalls oft international und die Teammitglieder arbeiten in verschiedenen Ländern. Bereitschaft zu Auslandsaufenthalten ist also förderlich.«

Heidelberg Cement Natalie Greineck, Leiterin Nachwuchsmanagement Personal Deutschland »Wir sind seit über 140 Jahren erfolgreich am Markt. Damit das so bleibt, arbeiten wir konstant daran verantwortungsvoll zu handeln und offen zu kommunizieren. Nur wenn wir als Unternehmen und Arbeitgeber halten, was wir versprechen, sind wir nachhaltig attraktiv.«

Dürr Paul Eckert, Director Corporate People Development »Wir erwarten von Bewerbern vor allem die Bereitschaft und Lust zur internationalen Zusammenarbeit – unabhängig davon, ob sie bereits Auslandserfahrung sammeln konnten oder nicht. Unseren Mitarbeitern bieten wir an, Sprachkurse und interkulturelle Trainings zu absolvieren. Das erleichtert ihnen die internationale Zusammenarbeit.«

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Standort Als Unternehmen in einer Boomregion müssen Sie sich kaum Standortsorgen machen. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um sich von der zahlreichen Konkurrenz vor Ort abzuheben? Rohde & Schwarz Martin Troschke, Senior Manager Employer Branding »Vor über 80 Jahren in München gegründet fühlt sich Rohde & Schwarz trotz zunehmender Internationalisierung der Region bis heute stark verbunden und verpflichtet. Aus diesem Grund legen wir großen Wert auf den Aufbau persönlicher Netzwerke und den kontinuierlichen Austausch mit unseren Partnern – ob Schulen, Hochschulen, Verbände oder Bewerber. Schließlich sind es persönliche Kontakte, die Türen öffnen und für beide Seiten eine Win-Win-Situation darstellen.« Bertrandt Sandra Hoffmann, Leiterin Personalmarketing und -entwicklung »Wir können mit einem breiten Spektrum an Aufgaben in technologischen Schlüsselbranchen punkten. In der Automobilindustrie decken wir als Gesamtfahrzeug-Entwickler alle Bereiche der Produktentwicklung ab. Das ist spannend und bietet für unsere Ingenieure und Techniker jede Menge Möglichkeiten, sich fachlich und hierarchisch weiterzuentwickeln. Mit einem attraktiven Paket an Sozialleistungen und der Möglichkeit, als Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens teilzuhaben, bieten wir Mehrwerte über ein normales Arbeitsverhältnis hinaus.«

Bayer Bernd Schmitz, Leiter Personalmarketing »Bayer bietet seinen Mitarbeitern viele Vorteile – von einer attraktiven Vergütung über eine hohe Arbeitsplatzsicherheit und vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bis hin zu einer inspirierenden Unternehmenskultur. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass Beschäftigte bei uns an Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Gesellschaft arbeiten können.« Deutsche Bahn Jana Schmidt, Recruiting technische Akademiker »Unsere Vakanzen erstrecken sich über ganz Deutschland. Mit Backstage-Events, bei denen Interessierte hinter die Kulissen schauen und direkt mit den Kollegen sprechen können, erreichen wir viele Bewerber. Die DB selbst punktet mit spannenden Aufgaben: Wo sonst kann man bei Infrastrukturprojekten mitarbeiten, die noch die eigenen Enkel nutzen werden?« Telemotive AG Markus Fischer, Vorstand »Beim Wettbewerb um die besten Köpfe setzen wir auf das, was uns auch zu einem der 100 besten Arbeitgeber in Deutschland macht: viel Freiraum für eigene Ideen und Visionen, die Möglichkeit, schnell Verantwortung zu übernehmen, ein großartiger Teamspirit, und natürlich die Möglichkeit, vielfältige spannende Projekte bei den großen Automobilherstellern voranzutreiben. Arbeiten bei Telemotive heißt Arbeiten an der Zukunft.«

Sicherheit Viele Absolventen belastet die Forderung nach totaler Flexibilität stark. Welche Sicherheiten bietet Ihr Unternehmen, um den Bedenken der Absolventen entgegenzuwirken? Schaeffler Kurt Mirlach, Vorstand Personal und Arbeitsdirektor »Flexibilität und Sicherheit sind bei Schaeffler kein Widerspruch. Als Familienunternehmen bieten wir unseren Mitarbeitern langfristige Beschäftigungen in einem flexiblen Arbeitsumfeld. So garantieren wir durch flexible Arbeitszeiten und vielfältige Einsatzmöglichkeiten eine ausgewogene Work-Life-Balance.« Kuka Silvia Buchinger, Konzernpersonalleiterin »Flexibilität ist bei Kuka keine Einbahnstraße, als stabiler, verlässlicher Partner in einer attraktiven Wachstumsbranche bieten wir flexible Arbeitszeiten, Teilzeitmöglichkeiten, Home-Office Regelungen und eine Kinderkrippe auf dem Werksgelände. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot und Gesundheitsmanagement machen uns fit für die Herausforderungen der Zukunft. Ganz wichtig sind uns auch Wertschätzung und Begeisterung als Kernelemente der Arbeit.« Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt Christian Jenssen, Leiter Zentrales Personalmarketing »Wir bieten motivierten Absolventen krisenfeste Arbeitsplätze in der Spitzenforschung. Unsere Projekte in Luft- und Raumfahrt, Energie, Verkehr und Sicherheit sind häufig langfristig angelegt. Flexibilität erwarten wir, wenn sich Aufgabenstellungen verändern oder Dienstreisen nötig sind, um internationale Kooperationen effektiv zu gestalten.« Daimler Dr. Anna-Maria Karl, Leiterin Global Talent Acquisition and Development »Wir legen großen Wert auf die Life Balance unserer Mitarbeiter. Daimler fördert die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben mit mehr als 300 flexiblen Arbeitsmodellen: Vom Jobsharing, über Mobiles Arbeiten und Sabbaticals, bis hin zur Auszeit für Qualifizierung. So kann jede Lebensphase entsprechend der individuellen Anforderungen gestaltet werden.«

ABB Cornelia Glock, Leiterin HR Marketing »Flexibilität wird in global agierenden Unternehmen wie ABB von allen Mitarbeitern erwartet – aber natürlich in unterschiedlichem Maße, abhängig von Position und Einsatzgebiet. Wir bieten ein spannendes Umfeld mit unterschiedlichen Entwicklungsprogrammen und berücksichtigen individuelle Ziele unter anderem im Rahmen regelmäßiger Feedbackgespräche.«

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befasst. Der Automobilzulieferer MAHLE ist bereits zum zweiten Mal Partner des audimax-MINT-Awards Technik. Nachdem im Vorjahr Verbrennungsmotoren im Blickpunkt standen, steht MAHLE nun Pate für ein weiteres Kernthemenfeld des internationalen Konzerns: MAHLE entwickelt und produziert zukunftsweisende Starter, Generatoren und Elektromotoren sowie elektrische Antriebs- und Mechatroniksysteme nicht nur für industrielle Anwendungen, Land- und Baumaschinen, Nutzfahrzeuge, Flurförderfahrzeuge und elektrisch angetriebene Transportfahrzeuge, sondern auch für die Automobilindustrie. Mit dem ›audimax-MINT-Award Technik 2016‹ lobt audimax bereits zum zehnten Mal einen MINT-Award aus. Auf dieser Seite findest du alle wichtigen Informationen zu den Preisen, Teilnahmebedingungen und unserem Kooperationspartner MAHLE.

›AKTUATORIK, ELEKTRIK, SENSORIK & CO: MECHATRONIK- UND E-MOTORIK-KNOW-HOW IN DER AUTOMOBILTECHNIK‹

in durchschnittlicher Pkw besteht heutzutage aus rund 10.000 Einzelteilen, die allesamt auf irgendeine Weise miteinander verbunden sind – sei es mechanisch zum Beispiel durch Klebstoffe oder Verschraubungen oder elektronisch, beispielsweise durch Kommunikations-Bussysteme oder Elektromotorik. Gerade letzterer Punkt führt deutlich vor Augen, dass die Automobiltechnik ein weit verzweigtes interdisziplinäres Feld ist. So setzt sich allein der Begriff ›Mechatronik‹ aus den drei Teilbereichen Mechanik, Elektronik und Informatik zusammen. Und wie das so ist, wenn mehrere Disziplinen zu einer verschmelzen, entstehen dabei neue Erkenntnisse, neue Expertise und neues Know-how. Um dieses Know-how dreht sich der 3. audimaxMINT-Award Technik. Zusammen mit dem Automobilzulieferer MAHLE küren wir die besten Bachelorarbeiten rund um die Themen Mechatronik, E-Motorik, Elektronik und Software. Gesucht werden Studenten und Hochschulabsolventen der MINTStudienfächer, deren Bachelorarbeit sich mit dem Thema

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MAHLE und audimax zeichnen herausragende Bachelorarbeiten zum Thema ›Mechatronik- und E-Motorik-Know-how in der Automobiltechnik‹ aus. Jetzt teilnehmen und Preisträger des audimax-MINT-Awards Technik 2016 werden!

2016

MINT-AWARD TECHNIK


Dr. Achim Wiebelt: Director Corporate Advanced Engineering MAHLE Behr

Dr. Marco Warth: Director Corporate Advanced Engineering MAHLE

Dr. Uwe Mohr: Vice President Corporate Research and Advanced Engineering MAHLE

Du willst mehr über die Karrieremöglichkeiten bei MAHLE wissen? Dann informiere dich unter www.jobs.mahle.com.

www.mint-award

Das Unternehmen wurde 1920 von Hermann und Dr. Ernst Mahle gegründet. Heute liegen die Anteile zu 99,9 Prozent bei der MAHLE-Stiftung, die jedoch kein Stimmrecht hat. Dies ermöglicht dem Unternehmen seine Unabhängigkeit. Die MAHLE-Stiftung erhält jährlich eine moderate, aber konstante Gewinnausschüttung, die sie zur Förderung von Projekten in den Bereichen Gesundheit und Pflege, Landwirtschaft und Ernährung, Bildung und Erziehung sowie Kunst und Kultur einsetzt.

2014 hat der Konzern mit rund 66.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 9,94 Milliarden Euro erwirtschaftet. Heute ist MAHLE mit 170 Produktionsstandorten in mehr als 30 Ländern vertreten. Strategisches Ziel ist es, technologischer Treiber für eine effiziente Mobilität zu sein. In 16 großen Entwicklungsstandorten in Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, Slowenien, den USA, Brasilien, Japan, China und Indien arbeiten über 5.000 Entwicklungsingenieure und Techniker an entsprechenden innovativen Lösungen.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Maas: VDI/VDE-GMA-Fachausschuss Unkonventionelle Aktorik und Dozent an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe

Prof. Dr.-Ing. Rainer Würslin: Hochschule Esslingen, Dekan der Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik

Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten: Hochschule Karlsruhe, Institut für Energieeffiziente Mobilität

DER PARTNER

Teilnahmeberechtigt sind Studenten und Hochschulabsolventen der MINT-Studienfächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Einzureichen sind maximal fünfseitige, nicht der Geheimhaltung unterliegende Kurzzusammenfassungen deiner Bachelorarbeit, deren Abgabetermin maximal ein Jahr zurückliegen darf. Weitere Informationen zu Teilnahme, Ablauf und Voraussetzungen findest du auch auf www.mint-award-technik.de.

Die beste eingereichte Arbeit wird mit 2.000 Euro prämiert. Der oder die Zweitplatzierte erhält 1.000 Euro, der oder die Drittplatzierte wird mit 500 Euro belohnt. Einreichungsschluss für deine Arbeit ist der 30.06.2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und zu einer Preisverleihung eingeladen. Bitte sende deine Arbeit als PDF an leidner@audimax.de, Fragen zum Wettbewerb kannst du einfach an dieselbe Mailadresse schicken oder dich per Telefon an Ivo Leidner, 0911/23779-48, wenden.

HAUPTPREIS: 2.000 EURO

GEWINNE & TEILNAHMEBEDINGUNGEN

MAHLE ist ein international führender Zulieferer der Automobilindustrie. Der Konzern deckt mit seinen Produkten für Verbrennungsmotoren und deren Peripherie bis hin zu Lösungen für elektrifizierte Fahrzeuge, alle wichtigen Fragestellungen entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab: von Motorsystemen und -komponenten über die Filtration bis zum Thermomanagement. Weltweit sind in jedem zweiten Fahrzeug Produkte von MAHLE verbaut. Und: MAHLE Komponenten und Systeme sind seit Jahrzehnten auf den Rennstrecken der Welt erfolgreich. Zudem kommen die innovativen Produkte des Unternehmens auch fernab der Straße zum Einsatz – ob in stationären Anwendungen, mobilen Arbeitsmaschinen, auf der Schiene, in Schiffen oder Flugzeugen.

Lehre trifft Praxis: deine Arbeit in kompetenten Händen! Die Jurymitglieder im Kurzporträt:

DIE JURY

Der Fachkräftemangel in den MINT-Qualifikationen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Deutschland entwickelt sich zu einer Innovationsbremse und gefährdet den Wirtschaftsstandort. Die notwendige Stärkung von MINT-Kompetenzen in allen Bildungsbereichen hat sich die Initiative ›MINT Zukunft schaffen‹ zum Ziel gemacht. Sie führt zahlreiche Einzelinitiativen auf einer Plattform zusammen, um auf Chancen und Perspektiven in MINT-Berufen aufmerksam zu machen.

DIE INITIATIVE

dem ›audimax-MINT-Award Technik 2016‹ lobt audimax bereits zum zehnten Mal einen MINT-Award aus. Auf dieser Seite findest du alle wichtigen Informationen zu den Preisen, Teilnahmebedingungen und unserem Kooperationspartner MAHLE.

-technik.de


Arbeitswelten // Trend-Branchen // Text Sami David Rauscher

Jetzt oder wie? Worauf du dich als Ingenieur vorbereiten solltest!

TREND-BRANCHEN Wenn unsere Wirtschaft einen komplxxxxxxxxx

DIE ZUNFT DER ZUKUNFT DI

Innovative Ingenieure aufgepasst: Wir geben dir einen Einblick in ausgewählte Branchen, die Trends und Wachstum besonders vorantreiben 22 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

Illustration: studiostoks/fotolia.com

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ECHTE TRENDSETTER Trendbranchen wie die Energie-, Lebensmittel- und Automobilbranche bieten Absolventen beste Entfaltungsmöglichkeiten

Auf den folgenden Seiten werfen wir einen genaueren Blick in verschiedene Branchen, die für Ingenieure relevant sind und durch Innovationen Schwerpunktverlagerung und Wachstum erwarten. Wer in einer solchen ›Trendbranche‹ heute als Absolvent einsteigt, wird am Wandel beteiligt sein. »Trendbranchen sind für mich vor allem die Branchen, die mit dem Zusammenwachsen verschiedener Industrien aufgrund von Marktbedürfnissen reagieren müssen oder auf Basis neuer Technologien neue Möglichkeiten der Verwendung eröffnen«, erklärt Prof. Dr. Ellen Enkel, Lehrstuhlinhaberin für Innovationsmanagement an der ZU Friedrichshafen. Im Foresight-Bericht des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung sind als aussichtsreiche Forschungs- und Technologiefelder unter anderem Energie sowie Photonik (S. 26-27), Gesundheit und Ernährung (S. 28-30), Mobilität (S. 32-44) oder auch Materialwissenschaft und Werkstofftechnik genannt. Des Weiteren geht der Bericht auf Biotechnologie, Dienstleistungen, Informations- und Kommunikationstechnologie, Nanotechnologie, Produktion und Zivile Sicherheitsforschung ein. Auf den folgenden Seiten werfen wir unter anderem einen Blick auf den Energiebereich, dort hat das Thema Nachhaltigkeit so sehr an Stellenwert gewonnen, dass auch alle anderen Branchen auf ressourcenschonende, energiesparende Konzepte setzen müssen. Im Bereich der Ernährung verändert sich für Ingenieure vor allem viel durch technologische Innovationen. Arbeitgeber wünschen sich etwa technische Kenntnisse im Bereich Prozessplanung und Anlagenoptimierung, der TPMMethodologie und methodische Kenntnisse in Problemlösungstechniken. Beim Thema Mobilität erobert das

Internet nach der Daten- auch die echte Autobahn. Ein bunter Mix also aus grünem Wirtschaften, Elektrotechnik und IT, der die Ingenieurswissenschaften in Zukunft prägen wird. »Neben dem Fachlichen sind immer auch die sozialen Kompetenzen gefragt, auch vor dem Hintergrund, dass die Teams immer interdisziplinärer werden«, erklärt Kathrin Sevink vom VDI. Das Weltwirschaftsforum spricht in seinem Bericht ›The Future of Jobs‹ davon, dass Handelsvertreter, die in technologischen Bereichen Expertenwissen mitbringen, in Zukunft äußerst gefragt sein werden. Gute Aussichten also für Ingenieure, die kommunikativ stark sind. Kathrin Sevink rät auch, sich als Ingenieur nicht zu früh zu spezialisieren. Vor allem im Bachelorstudium lohnt es sich eher, breit aufgestellt zu sein. »Manches lässt sich ja sehr schwer vorhersehen und wer sich im Studium dann schon so sehr auf diese eine Richtung spezialisiert, verbaut sich viele andere Möglichkeiten für später.« Prof. Dr. Enkel rät vor dem Hintergrund eines sich schnell verändernden Marktes, vor allem der eigenen Leidenschaft zu folgen. »Wer jedoch noch unentschlossen ist oder vielfältige Interessen hat, der sollte auf Basis seiner Fähigkeiten eine Trendbranche anstreben, welche in den nächsten Jahren sowohl interessante Herausforderungen als auch gute Jobaussichten sicherstellt.« Die Professorin für Innovationsmanagement nimmt aber allen die Angst, die glauben, sie würden sich durch ihre Entscheidung zu sehr einschränken: »Heute muss sich niemand mehr für den Rest seines Lebens festlegen, sondern es reicht ein Horizont, was ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren gerne ausprobieren möchte.« ■

Durchschnittliches Bruttoeinstiegsgehalt für Hochschulabsolventen: Unter Absolventen ohne Promotion sind Ingenieure auf Platz eins Rechtswissenschaften (mit Promotion)

57 000 €

Informatik (mit Promotion)

52 000 €

Ingenieurswissenschaften

50 000 €

Wirtschaftsingenieurwesen

50 000 € 49 000 €

Medizin Rechtswissenschaften

47 500 € 47 500 €

Informatik Wirtschaftswissenschaften Pharmazie, Lebensmittelchemie

44 000 € 40 000 €

Sprach- und Kulturwissenschaften

39 000 €

Grafik/Design

39 000 € | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker | 23

Quelle: IG Metall, Wirtschaftswoche, PersonalmarktDeutschland

Illustration: studiostoks/fotolia.com

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ie Fußballfans wissen: Zielgerichtete Vorbereitung, die moderne Trainingsmethoden und Spielweisen beachtet, gewinnt. Auch für den Ingenieur zahlt es sich aus, am Ball zu bleiben, die richtigen Schwerpunkte wie Energie-, Informationstechnik, Automation, Mikroelektronik oder Antriebstechnik, zu setzen und sich um Zusatzqualifikationen zu bemühen. Gute Englischkenntnisse sind ebenso wichtig wie internationale Kompetenzen. Wichtig ist: Die Trends im Blick behalten und schon früh erkennen, welche Branche in den kommenden Jahren besonders attraktive Jobs hervorbringen wird. Im Bereich Windenergie an Land können in Deutschland zum Beispiel bis 2030 bis zu 160.000 Menschen tätig sein. Auf alle Ingenieurdisziplinen bezogen rechnet das Institut der deutschen Wirtschaft Köln zwischen 2020 und 2030 mit einem Engpass im günstigsten Fall von 84.000 fehlenden Fachkräften. Falls der Run auf die Ingenieurfächer wieder nachlässt und die Zuwanderung rückläufig ist, könnte der Engpass im schlimmsten Fall 390.000 betragen.


Arbeitswelten // Trend-Branchen // Text Sami David Rauscher

»Ingenieure müssen kommunizieren können «

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Thomas Strobel, Experte für Zukunftsfragen und Ingenieur, im Interview über die digitale, interdisziplinäre Zukunft der Branche.

Jobangebote

Wie haben sich die Einsatzgebiete für Ingenieure in den vergangenen Jahren verändert? In zahlreichen Branchen wurden die

Produktmanager für Messtechniklösungen im Bereich Lebensmittel und Pharma Titisee-Neustadt

bisher gültigen Grenzen aufgeweicht. Dadurch müssen Ingenieure zusehends mehr auch branchenübergreifend arbeiten und kommunizieren können. Beispielsweise kommen heute Maschinen auf den Markt, in denen das Know-how von Textil- und Papiermaschinenherstellern für neuen Kundennutzen verbunden wird. Gleichzeitig wächst der Elektronik-Anteil im Fahrzeugbau beständig weiter. Außerdem kommen die Veränderungspotenziale aus Digitalisierung, Vernetzung und Industrie 4.0 in der Praxis an und stellen neue Anforderungen an das Verständnis von Systemeigenschaften, Datenerfassung und –auswertung sowie den nutzbringenden Einsatz von Cyberphysischen Systemen.

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Welche neuen Branchen werden sich durch Innovationen im Ingenieurbereich möglicherweise ergeben? Die Recyclingbranche

Consultant Smart-Themen / Nachhaltigkeit Frankfurt Leiter Supply Chain Management Nürnberg

wird sich voraussichtlich stark weiter entwickeln und in neue Lösungspfade verzweigen, da der Zwang zu geschlossenen Rohstoffkreisläufen aus Gründen der Nachhaltigkeit zunehmen wird. Gerade Verbundmaterialien werden wir dauerhaft nur verantwortungsvoll einsetzen können, wenn wir sicherstellen, dass wir robuste Bauteile sehr lange nutzen – häufig über ReUse-Konzepte – oder wieder in ihre Ausgangsstoffe zerlegen können.

eine große Rolle spielen, wenn es darum geht, Daten, Hardware und Software zu ressourcenschonenden, effizienten und nachhaltigen Lösungen zu verbinden. Welche Fähigkeiten sollte ein für die Zukunft gerüsteter Ingenieur mitbringen? Starke Kommunikationsfähigkeiten werden

für Ingenieure zum Erfolgsfaktor, denn viel wichtiger als die Sprache ihrer Fachrichtung wird der erfolgreiche Austausch mit Wissenschaftlern und Kollegen aus anderen Fachbereichen und Branchen, um interdisziplinäre Lösungen entwickeln und verfügbares Know-how bestmöglich kombinieren zu können. Auf welche Branchentrends sind Ingenieurstudenten deshalb am wenigsten vorbereitet? Eine Gefahr besteht darin, dass das

Ingenieurwissen nach der Ausbildung zu stark vertikal ausgerichtet ist, auf die Besonderheiten der studierten Fachrichtung. In der Praxis werden jedoch zunehmend Fachleute benötigt, die in der Breite denken und kommunizieren müssen, um als Projektleiter oder Entwicklungsingenieur erfolgreich sein zu können. Wie gut die Vorbereitung auf Industrie 4.0 tatsächlich ist, wird stark vom Studiengang abhängen. Auf IT-Know-how wird aber kein Ingenieur verzichten können – wer hier im Studium noch Abstand gehalten hat, bekommt vermutlich bald Nachholbedarf. Welche Trends halten Sie eher für überbewertet?

Aus Branchen wie Medizin und Bekleidung werden sich möglicherweise in Verbindung mit IT neue Branchen entwickeln, weil beispielsweise Gesundheitsmonitoring zusammen mit Smart Clothing, Wearables und entsprechenden Apps den Umgang von Konsumenten mit Gesundheit und Fitness stark verändert. Ein anderer Bereich, der vor radikalen Veränderungen stehen könnte, ist die Fertigung im Allgemeinen – sobald die Logistikkosten steigen, kann es notwendig werden, viel mehr als bisher lokal und kundennah zu fertigen. Dies ist die Chance für eine neue Branche von hochflexiblen Fertigungsdienstleistern, die für unterschiedlichste Auftraggeber arbeiten. Welche Rolle spielt dabei die IT für Ingenieure? Der gesamte Be-

reich der Analytik wird sich durch die Verfügbarkeit größerer Datenmengen verändern. IT-Know-how wird für Ingenieure

Keine in den Bereichen, die die Schwerpunkttätigkeiten von Ingenieuren prägen werden. Vielleicht die erwarteten Wachstumsraten bei Elektroautos. Diese Aussage gilt allerdings nicht generell für Elektromobilität, diese Unterscheidung ist mir sehr wichtig.

ierlichen Anpassungen verbunden sind, sowie bei Optimierungsaufgaben über unterschiedliche Parameter in Prozessen und Abläufen, besteht Substitutionsgefahr. Sie gilt insbesondere, wenn Simulationsmodelle für die Aufgaben herangezogen werden können. Umgekehrt werden Ingenieure dort ihren Platz behaupten können, wo es um hoch kreative, interdisziplinäre und komplexe Aufgabenstellungen geht, für die Lösungen entwickelt werden müssen. n

Thomas Strobel, Diplom-Ingenieur für Maschinenwesen und Geschäftsführer der FENWIS GmbH arbeitet branchenübergreifend mit Hilfe systematischer Zukunftsplanung für Mittelständler, Institutionen und Netzwerke Handlungsoptionen aus. 24 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

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Welche Tätigkeiten eines Ingenieurs können intelligente Maschinen nicht ersetzen?Bei Ingenieur-Tätigkeiten, die mit kontinu-

Foto: privat

Wie könnte so ein Branchenwandel zum Beispiel aussehen?


BEI DER AUS MODERNER TECHNIK PRODUKTE ENTSTEHEN,

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Arbeitswelten // Trend Energiebranche // Text Sami David Rauscher

Illustration: studiostoks/fotolia.com, privat

EIN INGENIEUR SIEHT GRÜN Mehr als nur Strom: Die Energiewende dreht auch die Ingenieurwissenschaften in völlig neue Richtungen

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ine echte Revolution ist in der Energiebranche zugange. Nachhaltigkeit wurde zum Begriff, der es von den gutgemeinten Heftchen idealistischer Ökoaktivisten in die ganz großen Branchenreporte geschafft hat. Vor gut fünf Jahren, am 30. Juni 2011, beschloss der Bundestag mit 513 zu 79 Stimmen das 13. Gesetz zur Änderung des Atomgesetzes. Noch im September des Vorjahres hatte die schwarz-gelbe Regierung dafür sorgen wollen, dass die Atomkraftwerke länger als geplant betrieben werden können. Dann kam Fukushima. Wenn Prof. Dr.-Ing. Martin Faulstich, Vorsitzender des Umweltrats der Deutschen Bundesregierung, vom »Paradigmenwechsel sondergleichen« spricht, dann ist damit aber mehr gemeint als die so in die öffentliche Aufmerksamkeit gerückte ›Stromwende‹. »Der ganze Verkehrsbereich muss auf erneuerbare Energien, sprich auf Elektromobilität umgestellt werden. Ebenso die großindustriellen Prozesse, also Stahlwerke, Zementwerke, Kupferhütten – diese ganzen Produktionsverfahren werden letztendlich mit erneuerbaren Energien betrieben.« Vom Endenergiebedarf sind nur 20 Prozent durch Strom, dafür 30 Prozent durch den Verkehrs- und 50 Prozent durch den Wärmebereich manifestiert. Die Stromwende, also 20 Prozent des Energieverbrauchs, ist bereits auf einem guten Weg. Bleiben allerdings noch die Bereiche der restlichen 80 Prozent. Faulstich, Lehrstuhlinhaber für Umwelt- und Energietechnik an der Technischen Universität Clausthal, bringt es auf den Punkt: »Das Ziel der Bundesregierung, dass wir bis 2050 weitestgehend klimaneutral arbeiten, heißt ja im Grunde, dass alle Industriebereiche in wenigen Jahrzehnten mit erneuerbaren Energien betrieben werden.« Deshalb wird die Energiewende zum entscheidenden Thema für alle Ingenieurgruppen von Maschinenbau bis Elektroingenieur. Energiewende in der Automobilindustrie September 2015: ›Dieselgate‹. Dieser Fauxpas aus einer der größten Branchen für Ingenieure in Deutschland zeigt, wie teilweise mit fragwürdigen Mitteln versucht wird, Klimaschutz vorzutäuschen. Dabei geht es in der Automobilindustrie schon lange nicht mehr um geringe Verbrauchswerte, denn das ganze Mobilitätsverhalten der Menschen in Großstädten verändert sich. Der 26 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

Traum vom eigenen Auto weicht dem Bewusstsein, dass es viele Möglichkeiten gibt, in der Stadt mobil zu sein. »Die Automobilindustrie wird sich viel stärker vom reinen Hersteller von Fahrzeugen zum Mobilitätsanbieter entwickeln«, resümiert Faulstich.

»Neben der größeren Bedeutung von Umweltund Klimaschutz für Ingenieure, ist ein weiterer Trend, dass klassisches Fachwissen alleine nicht reicht. Ein Ingenieur muss für seine Projekte stärker um gesellschaftliche Akzeptanz werben können.«

Auch die Elektromobilität wird dabei eine Rolle spielen, auch wenn sich der Markt nicht so schnell entwickelt hat, wie in vergangenen Jahren vermutet. »Das liegt natürlich in der Natur der Sache. Die großen Automobilkonzerne, die über Jahrzehnte die Diesel- und die Benzintechnologie optimiert haben, besitzen Anlagen, die sie noch abschreiben müssen. Ein Großteil ihrer Fachleute ist noch immer auf diese Bereiche spezialisiert.« Für den Vorsitzenden des Sachverständigenrats für Umweltfragen also keine Überraschung: »Deshalb verfolgen sie das Thema Elektromobilität aus unserer Sicht noch nicht mit der gebotenen Dynamik.« Die Energiewende setzt auch auf IT Hat sich in Deutschland jahrzehntelang in der Energietechnik alles auf ein paar hundert Anlagen konzentriert, entstehen mit dem Fortschreiten der Energiewende Millionen von dezentralen Kleinkraftwerken, betrieben durch Wind, Biogas, Geothermie oder Photovoltaik. Diese Anlagen müssen miteinander vernetzt werden. Messsteuerregeltechnik und damit IT-Kenntnisse spielen auch hier eine größere Rolle als je zuvor. Prof. Dr. Faulstich glaubt, dass sich der erhöhte IT-Bedarf auf alle Ingenieurbranchen niederschlägt: »Heute werden Materialien und Rohstoffe in der ganzen Welt verfolgt, auch über intelligente Kennzeichnung. Der ganze Bereich IT durchdringt sicherlich alle Ingenieurbereiche und nicht nur die klassische Informatik.«

Martin Faulstich, Geschäftsführer des CUTEC Instituts an der TU Clausthal, Vorsitzender des Sachverständigenrats für Umweltfragen


Solarthermie und Photovoltaik »In Deutschland werden zwei Säulen für 100 Prozent an erneuerbaren Energien entscheidend sein: Wind und Sonne – das ist ziemlich klar«, unterstreicht der Umweltprofessor. Bei der Sonnenenergie stehen dabei Photovoltaik und Solarthermie im Fokus. Die Photovoltaik profitiert vor allem von gesunkenen Kosten von Komponenten wie Solarmodulen. Laut US-Institut Worldwatch könnten allein in der PVSolarindustrie bis 2030 weltweit mehr als 6,3 Millionen Arbeitsplätze entstehen, bisher sind es wenige hunderttausend. »Der Bereich solarthermischer Stromerzeugung, ist noch nicht ganz so weit, hier sind die weltweiten Zuwachszahlen noch geringer«, so Galina Kohlwek von der Flabeg FE aus dem bayrischen Furth im Wald, die am Großprojekt Noor I in der marokkanischen Wüste beteiligt ist. Noor I ist eine riesige solarthermische Anlage, die von den natürlichen Gegebenheiten in der Wüste profitiert und schon bald einen großen Teil des marokkanischen Energiebedarfs decken soll. »Für die Zukunft erwarten wir aber, dass weitere Lerneffekte die Kosten senken werden und die Märkte die technischen Vorteile – insbesondere die Fähigkeit, Energie zu speichern und so auch nachts günstig Strom zu produzieren – stärker honorieren.« Bei Flabeg FE setzt man auf die gut ausgebildeten Absolventen der deutschen Hochschulen. Die erwartet dann auch vielfältige Aufgaben: »Unser Engineeringteam im Rheinland hat eine neue Kollektortechnologie entwickelt, die aktuell in einer Testanlage in den USA betrieben wird. Auch hier gab es von Planung, über Bauabwicklung, bis hin zur Versuchsauswertung viele Teilprojekte, für die unterschiedliche Ingenieure verantwortlich waren.«

Onshore- und Offshore-Windenergie Während Photovoltaikanlagen auch auf Dächern installiert werden können, kommt die Windkraft aufgrund der benötigten Fläche schnell an ihre Grenzen. Ungefähr zwei Prozent der Landesflächen müssen für 100 Prozent erneuerbare Energie mit Windkraftanlagen bestückt werden. »Was aber auf lange Sicht noch wachsen wird, ist die Offshore-Energie«, nimmt Prof. Faulstich an. »Die ist natürlich aufgrund der rauen Bedingungen auf dem Meer komplexer. Andererseits haben wir dort sehr viel mehr Fläche zur Verfügung, die nicht im Konflikt mit Anwohnern oder der Landschaftsästhetik steht.« Aber auch die deutsche Onshore-Windindustrie beschäftigte laut Bundesverband WindEnergie bereits 2014 etwa 130.500 Menschen und erwirtschaftete ein Umsatzvolumen von 11,8 Milliarden Euro. Zu frühe Spezialisierung vermeiden Bei einer Sache sind sich die Experten einig: Der Student sollte sich im Ingenieurbereich auf keinen Fall zu früh spezialisieren. Denn Technologien verändern sich schnell und teilweise unvorhergesehen. »Deswegen ist es doch wirklich zweckmäßiger, Bachelor- und Masterstudiengänge möglichst breit anzulegen«, rät der Vorsitzende des Sachverständigenrats für Umweltfragen. »Elektrotechnik, Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Verfahrenstechnik und auch die klassischen Naturwissenschaften bieten immer noch die beste Basis, um sich auf viele Neuigkeiten einzustellen, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten auf uns zukommen.« ■

PERSPEKTIVEN GESTALTEN _ Innovative Ideen kennzeichnen unsere Erfolge und treiben uns an. Mit Leidenschaft errichten wir weltweit unsere Windenergieanlagen und geben Antworten auf die energietechnischen Herausforderungen von morgen. Leisten Sie einen Beitrag, um mit Ihren Ideen die regenerative Energiezukunft mitzugestalten. Wir bieten neben Bachelor-, Master- und Diplomarbeiten beste Perspektiven für Hochschulabsolventen und Berufserfahrene der Fachrichtungen / Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Bauwesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Betriebswirtschaft / . Besuchen Sie unser Karriereportal und erfahren Sie mehr!

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Arbeitswelten // Trend-Branchen // Text Sami David Rauscher

ERFOLG AM FLIESSBAND Lebensmitteltechnologie: Welche Technik setzt sich durch?

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oboter werden immer wichtiger. Das glauben laut Trendmonitor 2015 der Deutschen Lebensmittelgesellschaft (DLG) immer mehr Unternehmen in der Lebensmittelbranche. Von 156 befragten Unternehmen schätzte fast die Hälfte, dass Roboter in fünf Jahren ›wichtig‹ oder ›sehr wichtig‹ sein werden. »Offensichtlich macht sich hier bemerkbar, dass es zunehmend Betriebe unterschiedlicher Branchen gibt, in denen positive Erfahrungen mit Robotern gemacht wurden, über die auch in der Fachöffentlichkeit gesprochen und diskutiert wird«, vermutet die Lebensmittelgesellschaft in ihrer Auswertung.

Roboter sind mehr als Automaten Zum Einsatz kommen Roboter bisher im Lebensmittelbereich überwiegend beim Packen und Palettieren. Es entsteht aber ein großes Potenzial für den Einsatz in der Verarbeitung direkt am Produkt durch Entwicklungen bei Greifertechnik, Hygiene und intelligente Bildverarbeitung. So kann der Roboter, anders als bei der reinen Automatisierungstechnik vom Band, eigenständig reagieren.

»Für Ingenieure bieten wir interessante Arbeitsmöglichkeiten in der IT, der Prozessgestaltung, aber auch in den Logistik-Bereichen Warenfluss-Steuerung und Disposition.«

Kluge kleine Transponder Vermehrt Gebrauch macht die Industrie auch von der RFID-Technik. RFID steht für radio-frequency identification, also der Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen. Dabei ermöglichen 0,3 Millimeter flache Transponder-Chips, Gegenstände zu lokalisieren und zu identifizieren. Ein Beispiel aus der Praxis nennt Angelina Hennig, Talent Acquisition Specialist DACH, Human Resources bei Unilever in Hamburg: »Flaschen werden innerhalb der Abfüllanlagen fixiert auf Förderschlitten bewegt. Die Identifizierung eines Förderschlittens mittels eines RFID-Chips eröffnet die Möglichkeit, jede einzelne Flasche innerhalb des gesamten Abfüllprozesses zu verfolgen. Liniengeschwindigkeiten, Puffermengen und Pufferzeiten können so analysiert werden.«

Lösungsorientiertes, interdisziplinäres Arbeiten Einstiegsmöglichkeiten in der Lebensmittelbranche sehen ganz unterschiedlich aus. Maschinenbau, Elektro- oder Energietechnik: Es gibt viele ingenieurwissenschaftliche Studiengänge, die innovatives Denken in der Branche fördern. Es lohnt sich, bei den Soft Skills einmal in die BWL reingespitzt zu haben. Nicht nur mit Budgets umgehen können ist Aufgabe, sondern für die Wirtschaftlichkeit der eigenen Projekte werben. Gesucht: Absolventen mit Biss! ■ 28 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

Thekla Behrens, Referentin

Mitarbeitergewinnung bei Alnatura

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Illustration: studiostoks/fotolia.com. Fotos: Melitta, privat

Ressourceneffizienz statt Verschwendung Thekla Behrens, Referentin Mitarbeitergewinnung bei Alnatura, macht auf einen weiteren Trend aufmerksam, der in der Lebensmittelindustrie zu beobachten ist: »Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz spielen eine wichtige Rolle in der BioBranche. Spezialisierungen in diesem Bereich sind sicherlich von Vorteil.« Aber auch außerhalb der Bio-Branche wird Umweltschutz für die Herstellung, Lagerung und den Transport von Lebensmitteln immer wichtiger.

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Tatsächlich!

Jana Dobrunz, Leiterin des Personalmarketings der Melitta-Gruppe, erklärt, wie Ingenieure und der Hersteller für Kaffeevollautomaten zusammenkommen können

»Über 100 Jahre Firmengeschichte, rund 800 angemeldete Patenten und das Kanzleramt als Kunde: Das Firmen-Portfolio von Melitta mit Sitz im ostwestfälischen Minden kann sich wirklich sehen lassen. Aber nicht nur die Regierung ist mit an Bord – auch Großunternehmen wie Ikea und Mc Donald’s gehören zum Kundenstamm. Dabei geht es meistens um unser Herzstück: die Kaffeevollautomaten. Auch wenn die Menschen uns vielleicht gar nicht zuerst mit Industrie oder Maschinenbau verbinden, sind wir trotzdem ein sehr technisch orientiertes Unternehmen. Allein der Unternehmensbereich ›Melitta Professional Coffee Solutions‹ beschäftigt insgesamt 30 Spezialisten für die Entwicklung von Kaffeemaschinen

für die professionelle Heißgetränkezubereitung in der Individual- und Großgastronomie sowie in der Hotellerie. Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere zur Melitta Gruppe gehörende Unternehmensbereiche, die für die Entwicklung und Produktion ihrer Produkte gut ausgebildete Fachkräfte mit technischem Know-how benötigen. Aus diesem Grund suchen wir regelmäßig nach motivierten Ingenieuren und Technikern mit der Fachrichtung Maschinenbau sowie Elektrotechnik als auch Informationstechnik, die mit uns nach neuen Produktideen forschen, sie entwickeln, konstruieren, testen und kontrollieren. Viele Maschinen, die wir für die Herstellung unserer Produkte benötigen, entwickeln und konstruieren wir ebenfalls selbst.

Die Ingenieure in der Entwicklungsabteilung kümmern sich um die Mechanik und Hydraulik, Elektronik und Software-Entwicklung bis hin zu Konstruktion und Design. Im Unternehmensbereich MPCS steht die Qualität der Getränke im Mittelpunkt. Sie ist der Antrieb für die Maschinenentwicklung in unserem Technologiezentrum. Hier ist innovatives Denken gefordert. Der Erfolg des Unternehmensbereichs resultiert aus dem guten Zusammenspiel unserer engagierten Teams. Wir wissen, dass Ideen Freiraum brauchen, um zu entstehen und sich zu entwickeln. Ob Haushaltsartikel oder Hightech für die Industrie – die Ingenieure bei Melitta haben alle Hände voll zu tun.« n

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At Unilever you can realise your ambition to build a bright future for yourself and the wider world. You will work with outstanding brands and outstanding people to drive sustainable business growth. Together we’ll achieve our vision to double the size of our company, reduce our environmental impact and increase our positive social impact.

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Arbeitswelten // Trend-Branchen // Text Sami David Rauscher

SCI-FI-FOOD Wie sich 3D-Druck, Internet of Things und gezüchtetes Fleisch auf unseren Umgang mit Lebensmitteln auswirken könnten

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Eine Erfindung, von der jeder spricht, die aber keiner so recht braucht: Der intelligente Kühlschrank der sich beschwert, wenn er leer ist. Dafür kann das Internet of Things mit seiner Vernetzung allerdings tatsächlich auch im Kühlschrank punkten. Zum Beispiel, wenn der Kühlschrank weiß, wann der Strompreis besonders günstig ist und dementsprechend Kälte für ›teurere Stunden‹ speichert.

Wieso Tiere züchten, wenn es auch die Möglichkeit gibt, direkt Fleisch zu züchten? Der erste sogenannte In-vitro-Burger wurde bereits 2013 in London verspeist. ›In-vitro‹ kommt vom lateinischen ›im Glas‹, bei In-vitro-Fleisch handelt es sich also um Fleisch aus dem Reagenzglas. Auf dieses Fleisch möchte die Industrie vor allem aus ökologischen Gründen setzen. Der weltweite Fleischverbrauch hat sich von 1961 bis 2011 fast vervierfacht. Alleine die Tierhaltung ist so ressourcenaufwändig, dass es immer schwieriger wird, Nachhaltigkeit zu garantieren.

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Illustration: studiostoks/fotolia.com, Fotos: alexlmx/fotolia.com, ekostsov/fotollia, ExQuisine/fotolia.com

er bringt einen 3D-Drucker schon mit Lebensmitteln in Verbindung? Doch der 3D-Lebensmitteldrucker ist bereits Realität! Inhalt der Druckerpatronen ist in diesem Fall natürlich nicht Tinte oder Plastik, sondern Lebensmittel. Mit der Technik des 3DDrucks konnte die NASA so schon Pizza drucken. Klingt ziemlich außerirdisch? Mittlerweile wurden erste Drucker entwickelt, die nach Belieben befüllt werden können und wahlweise mit Tortendekoration oder auch kunstvoll angerichteten Kartoffelbrei dienen. Gerade in der Gastronomie könnten so einige Arbeitsschritte von der Maschine übernommen werden. Andererseits: Wer will sich auf einen Drucker verlassen müssen, wenn es nicht unbedingt sein muss? Denn egal wie einfach der Druckauftrag: Entweder etwas klemmt oder fehlt oder dem Drucker ist einfach nur kalt.


„Als Kind habe ich mein Taschengeld oft in Süßigkeiten beim Kiosk um die Ecke investiert. Heute engagiere ich mich direkt bei HARIBO in der Planung und Umsetzung von Produktionsund Verpackungsprojekten.“ Sebastian Holz Projektingenieur Ehem. Trainee Technik

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Arbeitswelten // Car-IT // Text Evelyn Eberl

N HAST DU MICH VERSTANDEN?

och sind wir nicht so weit, aber doch auf dem besten Weg dorthin: Autos, die miteinander kommunizieren und darauf achten, ihren Fahrer sicher ans Ziel zu bringen. Wenngleich von Flächendeckung noch keine Rede sein kann, so sind die Autos beziehungsweise die Automobilhersteller und Softwareunternehmen auf einem guten Weg. Unser Überblick zeigt, was bereits möglich ist, wofür die menschliche Aufmerksamkeit noch gebraucht wird und welche Fähigkeiten Absolventen mitbringen sollten, die im Car-IT-Bereich tätig werden möchten. Aber auch, worauf sich die Entwicklung konzentriert: auf den hedonistischen Fahrer, der ein vielfältiges Entertainment-Programm erwartet, oder auf den sicherheitsbewussten Fahrer, der weniger seine Mails als die aktuelle Verkehrslage checken will?

Car-IT und vernetzte Fahrzeuge bedeuten weniger Unfälle, kurzweiligere Fahrten, effektivere Autonutzung, aber auch viel Know-how

»Auf beides«, sagt Dr. Michael Hafner, Leiter Fahrerassistenzsysteme und Aktive Sicherheit bei Mercedes-Benz Cars. »Ein entspannter Fahrer in einer komfortablen Umgebung mit intuitiv zu bedienenden Instrumenten fährt sicherer. Fahrerassistenzsysteme übernehmen unangenehme Aufgaben, beispielsweise beim Fahren im Stau. Sie sind immer aufmerksam und deutlich reaktionsschneller als der Mensch – somit entlasten sie ihn dadurch zusätzlich. Aus diesen Gründen legen wir unseren Schwerpunkt in der Entwicklung auf beide Aspekte.« Auch die Umfragen des Management-Consulting-Unternehmen Accenture zeigen, dass die Verbraucher an neuen Sicherheitssystemen und digitalen Entertainmentangeboten interessiert sind«, erklärt Unternehmensberater Gabriel Seiberth von Accenture und fügt hinzu, dass aufgrund der Vernetzung auch die Sicherheit steigen wird. Als Beispiele nennt er hier das automatische Notrufsystem ›eCall‹, das in wenigen Jahren eingeführt wird, oder die Anpassung der Fahrweise an den Verkehr: »Aus Sicht der Nutzer gilt: Den Komfort erlebt man bei jeder Fahrt, die Sicherheitsfunktionen hoffentlich nie«, so Seiberth, der erklärt, dass viele Kunden das Auto verstärkt als mobiles Endgerät sehen. Dass das Automobil im Wandel ist, lässt sich nicht leugnen. Wie groß dieser Wandel tatsächlich ist, verdeutlicht ein Zitat von Johann Jungwirth, seit kurzem Leiter des Fachbereichs ›Digitalstrategie‹ bei Volkswagen: »In den nächsten zehn Jahren wird sich das Auto stärker verändern als in den letzten fünf Jahrzehnten.« Ganz nach der Devise ›Das

Mercedes-Benz F 015 Luxury in Motion: Für den bequemen Aus- oder Einstieg drehen sich die Sitze elektrisch angetrieben um jeweils 30 Grad nach außen, sobald die Türen geöffnet werden.

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Auto ist tot – lang lebe das Auto!‹ also ab in die nächste Generation? Gab es nicht schon ganze Songbücher, die voll mit dem Abgesang auf das Auto waren? »Das Auto wurde seit der Ölkrise in den 1970er Jahren schon hunderte Male totgesagt, doch der weltweite Absatz steigt und steigt. Mittlerweile sind auch die Tech-Konzerne davon überzeugt, dass das Auto ›the next big thing‹ ist«, sagt Seiberth. Vor der Tür stehe ein echter Paradigmenwechsel. Die individuelle Mobilität wird zukünftig vom Besitz eines Autos abgekoppelt sein, da die Mobilität zur Dienstleistung wird: »Bisher steht ein Fahrzeug etwa 95 Prozent des Tages herum – es fehlten die Technologien, um ein Auto effizienter auszulasten und mit anderen Nutzern zu teilen. Das ändert sich nun: Wir werden in Zukunft eine Reihe von Mobilitätsanbietern haben – seien es Autohersteller, Technologiefirmen oder Transportunternehmen, die Flotten von selbstfahrenden Fahrzeugen zur Verfügung stellen. Wer ein solches Fahrzeug nutzen möchte, zahlt nur für den tatsächlich zurückgelegten Weg.« Eines steht dabei fest: Nicht nur das Auto verändert sich, sondern auch das Mobilitätskonzept um das Fahrzeug herum. Gründe hierfür sind auch die beiden großen Trends Urbanisierung und Digitalisierung. Marcus Keith, Leiter Entwicklung Anzeige Bedienung bei Audi connect erklärt in diesem Zusammenhang, dass das Unternehmen Entwicklungspartnerschaften mit Städten vorantreibe: »Jüngstes Beispiel ist die Stadt Boston. Wir entwickeln schon heute Technologien, die der Stadt mehr Raum und den Menschen mehr Zeit und Lebensqualität schenken. Wesentliche Faktoren sind dabei die drei Megatrends pilotiertes Fahren, Online-Vernetzung des Fahrzeugs und Elektromobilität.« Besonders wichtig hier: die Kommunikation. Vor allem die der Autos untereinander. Da es in Deutschland mehr als einen Automobilhersteller gibt und es wenig Sinn ergibt, wenn sich nur die Autos der jeweiligen Hersteller gut untereinander verstehen, muss in der übergreifenden Kommunikation angesetzt werden. Schließlich sollte Vernetzung nicht enden wie der Turmbau zu Babel. Dabei verlangt eine erfolgreiche Kommunikation unter den Fahrzeugen auch eine gute Zusam-

menarbeit der Verantwortlichen untereinander. Dessen ist sich auch Keith bewusst: »Das vernetzte Auto wird in Zukunft das Zentrum eines digitalen Ökosystems sein. Umso mehr Autos aktuelle Verkehrsdaten liefern, desto detailgetreuer kann ein Abbild der Realität geschaffen werden.« Einen weiteren Schritt zur Verbesserung der Schwarmintelligenz hat Audi im Dezember 2015 gemacht. Gemeinsam mit der BMW Group und der Daimler AG hat das Unternehmen Nokias Kartendienst ›Here‹ übernommen. Mit dem steigenden Volumen der Daten aus dem Fahrzeugumfeld werde das Serviceangebot komfortabler, vernetzter und noch stärker auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten. »Mit diesem Schritt haben die Autohersteller die Herausforderung der Digitalisierung und Vernetzung verstanden«, fügt Seiberth von Accenture an. Das sei zum einen die Konkurrenz durch die Technologiefirmen, die mit aller Macht in das Auto drängen und das Geschäft mit vernetzten Services im Blick haben. Der Berater zeichnet dabei ein Szenario, das vor ein paar Jahren undenkbar gewesen wäre: »Im schlimmsten Fall werden die Autohersteller bald ausschließlich die Hardware bereitstellen, während die Internetfirmen mit ihren Diensten das Geld verdienen. Diese Schnittstelle zum Kunden kann deshalb nur dann gut umgesetzt werden, wenn sich die Fahrzeugbauer öffnen und den Kunden eine herstellerübergreifende Plattform für Dienste rund um die vernetzte Mobilität zur Verfügung stellen. Insellösungen haben keinen Bestand, da sie für die Nutzer nicht attraktiv sind.« Damit ist zumindest eine Antwort auf die vielen drängenden Fragen gefunden. Aber wie sieht es aus mit unserem bestehenden Straßensystem? Ist die Infrastruktur bereit für die Zukunft?

Antworten auf diese Fragen und auch darauf, worauf außerdem bei der Entwicklung zu achten ist und was die Gesetzeslage zum vernetzten, automatisieren Fahren sagt, erhältst du auf audimax.de/vernetztesFahren. n

Foto: Daimler

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Arbeitswelten // Car-IT // Interview Eva Ixmeier

»Informatik durchdringt alles«

Herr Pretschner, welche Inhalte vermittelt der Masterstudiengang ›Automotive Software Engineering‹ an der TU München?

Welche Herausforderungen entstehen bei der Schnittstellenarbeit? Das fängt schon bei so einfachen Dingen an, dass

Inhalte aus der Informatik, Mechatronik, Elektro- und Informationstechnik sowie den Wirtschaftswissenschaften. Das sind alles Disziplinen, die man bei der Implementierung softwareintensiver Systeme im Fahrzeug benötigt.

Ingenieure für den gleichen Zusammenhang andere Wörter verwenden als Informatiker. Man hat einfach unterschiedliche Kulturen und Kenntnisse. Der respektvolle Umgang ist hierbei besonders wichtig. In der Automobilbranche ist es jedoch nicht mehr nur die Schnittstelle zwischen Ingenieuren und Informatikern, die relevant ist. Vielmehr gibt es angesichts der Tatsache, dass das Auto nicht mehr nur ein Stück Hardware ist, sondern Teil eines großen Ökosystems, ganz andere Herausforderungen. Es werden Fragen aus den Bereichen wie Recht, Ökonomie, Soziologie, Politologie und Psychologie auf uns zukommen, die ein monodisziplinär ausgebildeter Mensch nicht alle beantworten kann. Deshalb ist es extrem wichtig, dass man auch auf andere Disziplinen schaut. ➜

Welche Voraussetzungen sollten Studenten und Absolventen besonders in Bezug auf die Interdisziplinarität mitbringen?

Die Leute sollten neugierig und offen sein. Das Problem in Bezug auf die Interdisziplinarität ist, dass es manchmal eine gewisse Arroganz in den unterschiedlichen Disziplinen gibt. Jede Disziplin denkt, dass sie der Nabel der Welt sei. Es ist aber wichtig, offen zu sein und zu verstehen, dass die anderen Gebiete auch unheimlich wichtig sind. Ich habe das Gefühl, dass Respekt gegenüber den anderen Disziplinen einer der wichtigsten Kompetenzen ist.

Forschungsprojekt Augmented Reality bei BMW

Prof. Dr. Alexander Pretschner ist Professor für Softwareentwicklung an der Technischen Universität München. 34 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

Foto: privat

Prof. Dr. Alexander Pretschner, Professor für Softwareengineering an der TU München, betont die Wichtigkeit der Informatik für den Automobilsektor


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Foto: privat

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Arbeitswelten // Car-IT //  Interview Eva Ixmeier

7 Fragen

… beantwortet für uns Manuela Böhme von Carmeq. Sie ist Leiterin der Personalabteilung bei dem Softwareentwickler für Automobiltechnologie

Wie schätzen Sie die Berufsaussichten im Bereich Car-IT ein? Ausgezeichnet! Im Moment ist es so, dass jemand, der technisches Know-how besitzt, sich keine Sorgen machen muss. Ingenieure mit IT-Kenntnissen oder Softwarespezialisten mit technischen Kenntnissen: Welche Fachkräfte sind im Bereich Car-IT verstärkt gefragt? Traditionell ist der Automobilsektor stark von

Wie wichtig werden Informatikkenntnisse in der Zukunft in der Automobilbranche werden? Ohne Informatik wird es in zehn Jah-

ren schwierig sein, in technischen Teilen der Automobilherstellung tätig zu sein. Informatik durchdringt alles und ohne dieses Grundverständnis hat man wenig Chancen. Was wird uns im Bereich Car-IT in Zukunft erwarten? Ich bin davon überzeugt, dass das autonome Auto kommt. Diesbezüglich gibt es noch sehr viele Fragen, denen man sich stellen muss. Etwa wie viel Intelligenz steckt man ins Auto und wie viel in die Straße? Außerdem wird sich der Trend verstärken, dass das Auto Teil eines Dienstökosystems ist. Man wird das Auto einbetten in ganz unterschiedliche Bereiche und Dienste. Ein Beispiel: Wenn der Postbote den Empfänger eines Pakets nicht in der Wohnung antrifft, kann er über die Cloud den Kofferraum dessen Autos öffnen, um das Paket dort zu deponieren. Ohne eine interdisziplinäre Herangehensweise ist der Schritt zum Auto der Zukunft nicht möglich – wie stark muss die Vernetzung zwischen den Disziplinen sein? Ein Auto wird auch heute schon

interdisziplinär gebaut. Es gibt Leute, die sich um das Blech kümmern, andere sind für die Reifen zuständig, der Dritte sorgt dafür, dass das Auto überhaupt fährt und wieder ein anderer kümmert sich darum, dass die E-Mail vom Auto richtig vorgelesen wird. Auch heute arbeiten schon Maschinenbauer, Elektrotechniker und Informatiker zusammen. Das Auto wird also auch heute schon interdisziplinär gebaut und dies wird sich in Zukunft noch verstärken. n

Frau Böhme, was macht das Unternehmen Carmeq in seiner Branche so besonders? Wir punkten durch

Stichwort Bewerbung: Welche Fähigkeiten sollten Kandidaten auf jeden Fall mitbringen? Neben ausgezeich-

das richtige Zusammenspiel von überaus kollegialem Umgang und zahlreichen spannenden Themen in einem Mittelstandsunternehmen mit nahezu familiären Strukturen. Zudem bietet die Anbindung an den Volkswagen-Konzern unseren Mitarbeitern Sicherheit und viele Entfaltungsmöglichkeiten. Ein großer Pluspunkt ist außerdem eine ausgewogene Work-Life-Balance durch eine hohe Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung.

neten Fachkenntnissen erwarten wir von unseren Bewerbern vor allem Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, lösungsorientiertes Denken sowie eigenverantwortliches und selbständiges Arbeiten. Darüber hinaus sollte man sich natürlich für Autos begeistern.

Haben Ingenieure bei Ihnen gute Einstiegsmöglichkeiten? Auf jeden

Fall. Wir bieten neben Pflichtpraktika im Rahmen des Studiums auch die Option, als Werkstudent bei uns zu arbeiten. Darüber hinaus können wir über Abschlussarbeiten qualifizierten Nachwuchs bereits während des Studiums nachhaltig für unsere spannenden Themen begeistern. Nach dem Studium können Ingenieure dann mit einem Direkteinstieg bei uns richtig durchstarten. Welche Studiengänge sind bei Ihnen gerade besonders gefragt? Wir

stellen hauptsächlich Hochschulabsolventen mit Abschlüssen in den Studiengängen Elektrotechnik, Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Mathematik, Physik, Fahrzeugtechnik und Mechatronik ein. Aber auch Maschinenbau, Human Factors, Computerlinguistik, Interface- und Interaction Design sind für uns interessant. 36 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

In welcher Form gibt es Angebote zur Weiterbildung? Für jeden

Mitarbeiter haben wir ein jährlich definiertes Weiterbildungsbudget. Man kann Schulungen absolvieren, Konferenzen oder auch Messen besuchen. Besonders stolz sind wir auf unsere internen Seminare, wo Wissen sehr praxisnah vermittelt wird. Hier schulen sich unsere Mitarbeiter untereinander. Wie kann sich ein neuer Kollege den Einstieg bei Carmeq vorstellen?

Durch unser Patensystem machen wir dem neuen Mitarbeiter den Einstieg so leicht wie möglich. In den ersten Wochen beantwortet der Pate alle aufkommenden Fragen rund um die organisatorischen und inhaltlichen Themen bei Carmeq. So wird der Mitarbeiter von Anfang an gezielt an seine Aufgaben herangeführt und kann sofort eigenverantwortlich an Themen mitarbeiten. Wenn Sie die Arbeit bei Carmeq in fünf Worten beschreiben würden, welche wären das? Wertschätzend,

fair, innovativ, begeisternd, professionell. ■

Fotos: BMW, privat

Maschinenbauern geprägt, das ändert sich jedoch. Und dadurch entsteht auch eine andere Kultur in den Unternehmen. Es ist gut, dass es diese beiden Profile nebeneinander gibt.


Satzergänzung

Denise Uebler arbeitet als Verantwortliche für Human Resources bei der OSB AG. Sie beendet heute das, was wir begonnen haben …

Das Unternehmen OSB AG steht für …

kundenorientierte Ingenieur- und IT-Dienstleistungen. Wir bieten innovative Lösungen in jeder Projektphase: von der Analyse über die Entwicklung bis hin zur Produktion. Unser Leitsatz: Zukunft gemeinsam entwickeln!

Um bei uns arbeiten zu können ist das Wichtigste eigentlich …

Interesse und Spaß an technischen Aufgaben, Kundenorientierung, die Bereitschaft und Freude daran, mit verschiedenen Menschen im Team Lösungen zu entwickeln.

Ich arbeite wirklich gerne hier wegen …

Lieber Absolvent, bei uns erwartet dich …

den vielseitigen, interessanten Aufgaben und Projekten und dem guten Arbeitsklima. Es ist ein sehr schönes Miteinander.

die OSB als engagierter Karrierepartner an deiner Seite, der sich laufend mit dir zu deiner Zufriedenheit und Deinen Plänen austauscht. Und natürlich spannende Projekte und Herausforderungen bei renommierten Kunden.

Richtig überrascht war ich von …

dem Wellness-Wochenende, das ich als Anerkennung für mein Engagement im letzten Jahr bekommen habe.

Mein bisher größtes Highlight bei OSB war …

unsere Feier zum zehnjährigen Firmenjubiläum mit allen Mitarbeitern der OSB AG und der Teamgeist, der dabei zu spüren war. Unsere Unternehmenskultur …

ist menschlich, familiär und vertrauensvoll. Wir sind überzeugt davon, dass Erfolg auf zufriedenen Mitarbeiter aufbaut. Wer mit Freude im Job agiert, kann sein Potenzial abrufen und nutzen. Die fünf Leitlinien für die enge Zusammenarbeit zwischen unseren Mitarbeitern und unseren Geschäftspartnern lauten: Kompetenz, Innovation, Präsenz, Respekt und Partnerschaft. ■

Automatisches Fahren Vernetztes Fahrzeug Softwareentwicklung Managementberatung Fotos: BMW, privat

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Das Auto der Zukunft ist unsere Herausforderung, Software für Fahrzeugelektronik im Volkswagen-Konzern unser Kerngeschäft. Steigen auch Sie bei Carmeq ein. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

www.carmeq.com/karriere |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  | 37


Arbeitswelten // Automotive // Text Kathrin Knorr

GUT GEBÜNDELT… … ist doppelt produktiv. Hier erfährst du, welche Cluster es in der deutschen Automobilindustrie gibt und wie Absolventen davon profitieren

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s ist ein Konzept, das sich in unserer vernetzten Welt bewährt hat: Die Bildung eines Clusters oder zu gut deutsch Ballungsraums, in dem sich mehrere Firmen einer Branche konzentriert ansiedeln. Längst reichen normale Firmennetzwerke in der modernen Welt nicht mehr aus, um echte Synergieeffekte zu erzielen. Der Clou bei einem Cluster ist, dass komplementäre Ressourcen wie Know-how direkt vor Ort ausgetauscht werden können. So entstehen Innovationen durch die Zusammenarbeit von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbänden. Auch in Deutschland haben sich interessante Cluster gebildet, in denen innovativ produziert und geforscht wird. Gerade in der Automobilbranche haben sich Ballungsräume herauskristallisiert, von denen vor allem die Hersteller profitieren. Die sich in lokaler Nähe ansiedelnden Zuliefererbetriebe sorgen durch Produkt- und Prozessinnovationen aus ihren F&E-Schmieden für jede Menge Innovationskraft. Wer sich als Absolvent in einem dieser Zentren bewirbt, hat die Qual der Wahl – Forschung oder Produktion? Mittelständler oder Großkonzern? Hersteller oder Zulieferer?

Wir stellen euch einige Cluster der deutschen Automotive-Welt vor: Automobilcluster Rhein-Main-Neckar In der Region: Daimler,

Porsche, Audi Fokus: Antriebe, Fahrwerk, Karosserie und dazugehörige Prüfung und Betreuung Unternehmen der Region:

ASAP, Bertrandt, Brunel, Ferchau Karrieremöglichkeiten: Qualitätsmanagement, Fahrzeugtechnik, CADKonstrukteur, Entwickler Automobil-Cluster Bayern Innovativ In der Region: Audi, BMW,

MAN Fokus: Forschung und Ent-

wicklung, intensive Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft Unternehmen der Region:

AVL, Brose, Continental, Schaeffler Karrieremöglichkeiten: Systementwicklung, Anwendungstechnik, SystemEngineering, Konstruktion, Logistik Clusterinitiative Automotive Region Stuttgart In der Region: Daimler,

Porsche, BMW Fokus: Wissensaustausch,

Motorsysteme, Elektrik, Fahrwerktechnik Unternehmen der Region:

Mahle, ZF Friedrichshafen, Bosch Karrieremöglichkeiten: Konstruktion, Simulationsmanagement, Qualitätsmanagement ITS Automotive Nord In der Region: VW, Opel Fokus: Wirtschaftsförde-

rung, Innenraumsysteme, Elektronik, Exterieur Fotos: ja_hh/Quelle PHOTOCASE, privat

Unternehmen der Region:

CSI Entwicklungstechnik, Faurecia, Draexlmaier, ThyssenKrupp Karrieremöglichkeiten: Logistik und Produktionssteuerung, Forschung und Entwicklung, Änderungsmanagement

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»Cluster leben vom Dialog«

Wir wollten wissen: Wie entstehen Cluster? Wie wichtig sind sie für die deutsche Automobilindustrie? Und vor allem: Was erwartet Absolventen? Wir haben Dr. Markus Nawroth, den Clustermanager Automotive BW und Branchenkoordinator Automotive der IHK Reutlingen, zu den Karrierechancen von Absolventen im Ballungsraum befragt: Herr Nawroth, wer sind die Big Player der deutsche Automobilindustrie? Und wer sind die ›Hidden Champions‹? Die Big Player der deutschen

Autoindustrie sind die Hersteller und unmittelbaren Zulieferer im Sinne der Größe. 90 Prozent der Unternehmen sind jedoch Klein- und mittelständische Unternehmen, KMUs, die das Rückgrat der Deutschen Wirtschaft ausmachen. Hierunter sind viele ›Hidden Champions‹, die mit Innovationskraft, Schnelligkeit und Marktpräsenz punkten. Wie sind die deutschen Automobilcluster entstanden? Cluster entstehen durch wirtschafts-

freundliche Raumstrukturen. Die Präsenz eines Automobilwerks alleine ist noch keine Garantie für ein Cluster. Treiber sind Zulieferer, die ihr Unternehmen weiterbringen wollen, Hochschulen, die an Produkten forschen und Wirtschaftsförderer wie IHKs, die Dialog-Plattformen anbieten. Wie profitieren Absolventen durch die Arbeit in einem Unternehmen, das in einem Automobilcluster angesiedelt ist? Absolventen profitieren

durch frühzeitige Teilhabe am Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens hinaus. Zusammenarbeit mit Partnern, die nicht in unmittelbarer Geschäftsbeziehung stehen wird nur dort gelernt. Cluster leben vom Dialog, dem persönlichen Vertrauen und der regelmäßigen Begegnung der Unternehmensakteure.

Was sollten Absolventen noch für eine Karriere im Automotive-Bereich mitbringen? Bewerber

brauchen Leistungswillen und Dienstleistungsorientierung: In den Führungsspitzen befinden sich zumeist Topmanager, die durch Leistung an die Spitze gekommen sind, das wollen diese auch vom Nachwuchs sehen. Kann die deutsche Automobilbranche noch als federführender Innovationstreiber angesehen werden und wird das auch in Zukunft so bleiben? Innovationstreiber und wird dies weltweit

führend bleiben: Industrie 4.0, Leichtbau, Autonomes Fahren, Vernetzung der Verkehrsträger, ethische Verantwortung und immaterielle Unternehmenswerte – alles Themenkomplexe zu denen der deutsche Mittelstand zukunftsweisende Zugänge erarbeiten wird. ■

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Arbeitswelten // Automotive

»Lautlos durch die Straßen gleite«

Wir präsentieren: Drive-E! Das studentische Nach-

Wir haben Dr. Markus Nawroth, den Clustermanager

wuchsprogramm des Bundesministeriums für Bildung

Automotive BW und Branchenkoordinator Automotive

und Forschung und der Fraunhofer-Gesellschaft.

der IHK Reutlingen zu den Karrierechancen von Absol-

Das erwartet dich:

venten im Ballungsraum befragt:

Prof. Dr. Martin März, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), über Drive-E: Was zeichnet das Drive-E-Programm aus? Es besteht aus zwei

Modulen, der Drive-E-Akademie und dem Drive-E-Studienpreis. Mit dem Studienpreis werden hervorragende studentische Arbeiten zur E-Mobilität ausgezeichnet. Die jährlich stattfindende Akademie bietet Studierenden aller deutschen Hochschulen die Möglichkeit, einen Einblick in die Theorie und Praxis der Elektromobilität zu gewinnen. Welche Themen werden in der Drive-E-Akademie behandelt? Das

ist ganz unterschiedlich, aber bei uns dreht sich alles immer um das große Thema E-Mobilität. Jeder Tag widmet sich einem bestimmten Schwerpunkt. In den vergangenen Jahren waren das beispielsweise Mobilität der Zukunft, neue Fahrzeugkonzepte, elektrische Antriebe, Leistungselektronik oder Fahrzeugtechnik. Wie profitieren Studierende von der Teilnahme an Drive-E? Die Teil-

nehmer erwartet eine spannende Woche mit Vorträgen hochkarätiger Experten, Praxis-Workshops und Exkursionen zu Forschungseinrichtungen und Unternehmen. Außerdem treffen sie hier nicht nur auf Gleichgesinnte aus ganz Deutschland, sondern können sich auch direkt mit Experten aus Industrie und Forschung austauschen. Studierende, die sich mit ihrer Projekt- oder Abschlussarbeit für den

Studienpreis bewerben, haben die Chance auf einen der mit bis zu 6.000 Euro dotierten Preise. Nach welchen Kriterien wählen Sie die Teilnehmer aus? Wesentliches

Kriterium ist, dass die Bewerberin oder der Bewerber darlegen kann, sich bereits mit dem Thema Elektromobilität beschäftigt zu haben. Belege für entsprechendes Engagement sind zum Beispiel private Basteleien, belegte einschlägige Lehrveranstaltungen, Engagement in einem Formula Student Electric Team, ein einschlägiges Praktikum. Können auch Nicht-Ingenieure die Drive-E-Akademie besuchen? Ab-

solut! Wer sich für das Thema Elektromobilität begeistert, soll sich auf jeden Fall bewerben – egal was er studiert. Im letzten Jahr hatten wir beispielsweise einen Teilnehmer, der Umweltnaturwissenschaften studiert. Bewerben können sich prinzipiell alle Studierenden ab dem dritten Bachelorsemester, die einen Studiengang mit technischer, natur- oder wirtschaftswissenschaftlicher Fachrichtung an einer deutschen Hochschule und Universität absolvieren. Worauf freuen Sie sich bei der kommenden Akademiewoche an der TU Braunschweig ganz besonders? Ein Highlight wird sicherlich

das deutsch-amerikanische Symposium sein, da der internationale Austausch erstmalig ein Thema bei Drive-E ist. Und dann macht es natürlich immer wieder großen Spaß, die überaus interessierten und engagierten Teilnehmer zu erleben und mit ihnen zu diskutieren. ■

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Dr. Bernd Eckardt, Abteilungsleiter Fahrzeugelektronik am Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB), über die Elektromobilität: Woran forschen Sie im Bereich E-Mobilität gerade ganz konkret? Wir, die Abteilung für

Fahrzeugelektronik, entwickeln alle Komponenten, die für zukünftige, elektrisch angetriebene Fahrzeuge notwendig sind. Das sind beispielsweise Ladegeräte oder isolierende und nicht-isolierende Spannungswandler für Pkw und Nutzfahrzeuge. Auch die Antriebsumrichter sind ein wichtiges Thema, um aus der Gleichspannung der Batterie oder Brennstoffzelle Drehstrom für den Elektromotor zu generieren. Wo sehen Sie die momentanen Grenzen der E-Autos? Die Reich-

weite ist noch relativ begrenzt. Die meisten haben nach offiziellen Angaben Reichweiten von 160 bis 240 Kilometer, tatsächlich schafft man davon aber auch nur 60 bis 80 Prozent. Bei einer der nächsten Fahrzeuggenerationen können wir uns aber auch Reichweiten bis 500 Kilometer vorstellen. Die Herausforderung ist dann natürlich, die Energiespeicher effizient und schnell wieder aufladen zu können. Die klassische SchukoSteckdose ist dann nicht mehr praktisch, da die Ladezeiten damit bis zu30 Stunden betragen. Inwieweit muss sich die Infrastruktur für die E-Autos in den kommenden Jahren noch verändern? Entscheidend ist, Lademög-

lichkeiten zu bauen. Heute gibt es

noch kein schlüssiges Szenario. Allerdings existieren ein paar gute Ansätze: beispielsweise Laternen zu Ladesäulen umzurüsten. Auch induktives oder wireless Laden ist ein vieldiskutiertes Thema. Dabei wird das Fahrzeug nur auf seinen Parkplatz gefahren und dort kabellos aufgeladen. Warum stehen viele der E-Mobilität im Augenblick noch so gleichgültig gegenüber? Momentane

E-Fahrzeuge sind im Vergleich zu traditionellen Fahrzeugen fast doppelt so teuer und haben gleichzeitig nur eine begrenzte Reichweite. Die meisten Menschen sind auch noch nicht selbst mit einem E-Auto gefahren. Lautlos durch die Straßen zu gleiten und das Fahrverhalten bei dem es auch bei kleinen Motorleistungen ein sehr starkes Beschleunigungsvermögen gibt, ist schon sehr angenehm. Der Nutzwert, den es für die breite Masse braucht, ist bei der ersten Generation an E-Fahrzeugen noch nicht so groß. Das wird sich aber bei nachfolgenden Generationen ändern. Welche Eigenschaften sollte ich für eine Karriere in der Mobilitätsforschung mitbringen? Ein

Studium der Elektrotechnik, Mechatronik, Energietechnik oder Fahrzeugtechnik, da wir tief in der Entwicklung der einzelnen Komponenten stecken. Natürlich braucht es auch Teamgeist und Aufgeschlossenheit gegenüber neuer Technologien und Fragestellungen, die nicht so sehr ›Mainstream‹, aber trotzdem erfolgversprechend sind. ■

Fotos: privat, ja_hh / Quelle photocase.de

»Alles dreht sich um E-Mobilität«


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FAHRWERKENTWICKLUNG FÜR MEHR FAHRSPASS UND SICHERHEIT Die Elektronische Fahrwerksysteme GmbH (EFS) entwickelt innovative Technologien, um das Autofahren in Zukunft noch sicherer und komfortabler zu machen. Studierende haben bei der Audi-Tochter die Chance, in eigenen Projekten Fahrwerkentwicklung zu betreiben.

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enn ein Auto in schwierigen Situationen die Spur hält; wenn es erkennt, wenn der Vordermann abrupt bremst oder sogar von alleine fährt – dann stecken ausgeklügelte elektronische Systeme dahinter. Vieles davon wird über das Fahrwerk gesteuert. Doch wie bringt man Studierenden die Entwicklung komplexer elektronischer Fahrwerksysteme praktisch nahe? Die EFS GmbH aus Ingolstadt hat darauf eine einfache Antwort: Man lässt sie eigenständig an einem eigenen Fahrzeug konzipieren, entwickeln und testen. Langzeitprojekt: Studierende bauen eigenes eQuad

»Wir haben nach einem Weg gesucht, bei dem Studierende den Alltag eines Ingenieurs am praktischen Beispiel kennenlernen können. Dabei geht es um Problemlösungen und Ideen, die man sich überlegt, prüft und dann versucht umzusetzen«, erklärt Jörg Hoffmann, Leiter Personalwesen bei der EFS. Ein Beispiel ist das Projekt eQuad: Hier bauen Werkstudenten der EFS ein Quad mit Elektro-Antrieb auf und integrieren schrittweise die elektronischen Regelsysteme der EFS. Vom Konzept bis hin zum Aufbau entwickeln sie das Fahrzeug eigenverantwortlich – begleitet von einem erfahrenen Ingenieur, der als Mentor zur Seite steht. Es wird geschraubt, getüftelt und auch die Testfahrten dürfen nicht fehlen. Bei ihrer Arbeit lernen die Studierenden die EFS genau kennen. Denn um ihre Aufgaben zu meistern, müssen sie mit so ziemlich jedem aus dem Unternehmen sprechen – von Experten der Regelungstech-

nik oder der Fahrdynamik über die Simulation bis hin zu den Spezialisten für Embedded Software. EFS – Fahrwerkentwicklung für die Zukunft

Denn bei der EFS baut man tatkräftig an der Zukunft des Autofahrens mit. Gemeinsam mit Audi und VW entwickelt das Unternehmen System-Software für Fahrwerkelektronik, wie zum Beispiel Stabilitäts- und Fahrerassistenzsysteme oder Systeme für das autonome Fahren. Das Unternehmen legt Wert darauf, dass Praktikanten, Studierende und Absolventen sofort in die praktische Arbeit eingebunden sind und ihr Wissen in eigenen Projekten umsetzen und erweitern können. Dafür hat die EFS bereits zwei mal das Gütesiegel ›Fair Company‹ erhalten. Mitmachen!

Die Entwicklungsarbeit am eQuad geht weiter, denn das Projekt ist auf mehrere Jahre angelegt. Viele der Studierenden sind im Laufe der Zeit feste Mitarbeiter der EFS geworden. Und wer weiß, vielleicht fährt das eQuad ja auch irgendwann von alleine. ■


Arbeitswelten // Car-IT // Text Michael Metzger

FREIE FAHRT Sicherheit im Auto: Digitale Innovationen können auf einen aufmerksamen Fahrer nicht verzichten

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und und knuddelig sieht es aus, das Google-Auto, mehr wie ein Spielzeug als ein ernstzunehmendes Konkurrenzprodukt zu den Fahrzeugen traditioneller Autohersteller. Doch was das Design im Innern beherbergen soll, ist fast schon unerhört: Das Google-Car soll komplett selbstständig fahren können. Spur halten, überholen, Gas geben und Bremsen, ja selbst das Navigieren und Einparken wird einmal Software anstelle eines menschlichen Fahrers erledigen. Auf diese Weise vom Steuer verdrängt, hat der menschliche Insasse in Zukunft die Option, sich anderweitig zu bespaßen: Statt Schaltknüppel und Bedienkonsole sieht die Fahrerkabine aus wie ein moderner Konferenzsaal, man kann Filme streamen, Musik hören oder Zeitung lesen.

Google Self-Driving-Car Software ermöglicht das Fahren von Punkt A nach Punkt B ohne, dass der Fahrer eingreifen muss Flexible Windschutzscheibe und Vorderseite, die Fußgänger bei einem Aufprall schützen soll Geschwindigkeit auf 40 km/h gedrosselt

Doch das Google-Car ist Zukunftsmusik. Auf dem Weg zum selbstfahrenden Auto befindet sich die Automobilindustrie derzeit in einem Zwischenstadium. Mit Hilfe moderner Technologie sind Fahrzeuge heute bestenfalls halbautark. »Unser Abstandsregeltempomat kann automatisch beschleunigen und Gas geben in Relation zum Vordermann«, erklärt Benjamin Oberkersch von Daimler. ACC, die Adaptive Cruise Control, passt die vom Fahrer gewählte Geschwindigkeit dem vorausfahrenden Automobil an und Spurhalteassistenten sorgen dafür, dass ein Auto nicht zu sehr aus der Fahrspur ausschert. Das alles ist heute zum Teil bereits verbaut und kann den Autofahrer stark entlasten. Also zurücklehnen, DVD einlegen und Film schauen? Pustekuchen. So weit ist die digitale Technik im Auto leider doch nicht und Professor Mark Vollrath, Ingenieur- und Verkehrspsychologe von der Technischen Universität Braunschweig, sieht genau hier eine große Gefahr: »Solange ein Auto den Fahrer nur teilweise entlasten kann, muss dieser ja in der Lage sein, jederzeit selbst wieder in das Geschehen eingreifen zu können«. Wer aber längere Zeit in der Beobachterrolle verharrt ohne, dass sich etwas ereignet, dessen Aufmerksamkeit verschiebt sich signifikant. Was die Autohersteller sich einfallen lassen, um den menschlichen Fahrer aus der Teilabwesenheit zurück ans Steuer zu

Das selbstfahrende Auto ist noch Zukunftsmusik. Die halbautarken Autos der Gegenwart benötigen die Aufmerksamkeit des Fahrers, damit der im Ernstfall eingreifen kann. Fahrzeughersteller forschen deshalb an Systemen, die den Menschen schnell ans Steuer zurückholen. Andere Erfindungen wie der Dreh-Drücksteller oder die Sprachsteuerung machen Software bedienbar, ohne den Blick von der Straße abzuwenden – und reduzieren somit die Ablenkung des Fahrers.

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Das selbstfahrende Auto der Zukunft hingegen bietet Möglichkeiten, die vor allem Unternehmen wie Google zu einem Investment in die weitere Erforschung dieser Systeme getrieben haben dürft e: Mehr Zeit im Internet bei gleichzeitiger individueller Mobilität.

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Arbeitswelten // Car-IT // Text Michael Metzger holen, wird ebenfalls in die Software integriert: »Es gibt Systeme, die die Aufmerksamkeit des Fahrers messen«, erklärt Manfred Dangelmaier vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. Mit Hilfe von Innenraum-Kameras werden beispielsweise die Mimik und die Augenbewegung des Fahrers gemessen. Bei Daimler arbeiten Forscher an einer sogenannten »Warn-Kaskade«, einem mehrstufigen Verfahren, um die Aufmerksamkeit des Fahrers wieder auf die Straße zu lenken. »Wenn beispielsweise der Abstands-RegelTempomat an seine Grenzen gerät, warnt er den Fahrer zunächst mit einer Warnmeldung im Display und mit einem akustischen Störsignal«, erklärt Benjamin Oberkersch. Dafür aber ist es nötig, dass das System mit sich selbst kritisch ins Gericht geht. »Wenn wir weiter in die Zukunft schauen, in Richtung hoch- oder vollautomatisiertes Fahren, muss das System seine Grenzen erkennen und rechtzeitig und sicher an den Fahrer übergeben«, so Oberkersch. »Daran arbeiten unsere Forscher gerade intensiv.« Das System braucht eine eigene Intelligenz Vielleicht sollte dem Fahrer also besser gar nicht suggeriert werden, dass das Auto fast von selber fährt, solange die Technik das nicht hundertprozentig garantieren kann. Professor Vollrath beispielsweise ist eher ein Verfechter von unterstützender Technologie. »Wenn wir dem Fahrer so viel Verantwortung wie möglich überlassen und Technik nur eingreift, wenn der Mensch nicht mehr klarkommt, dann verliert der Fahrer auch nicht so schnell die Konzentration«, sagt der Forscher. Allerdings müssen unterstützende Systeme bedient werden, und so manche Steuerkonsole im Auto ähnelt schon heute eher einem Flugzeug-Cockpit. »Baut ein Hersteller eine neue Technik in sein Auto ein, soll der Kunde natürlich auch sehen, was das Auto da Tolles kann«, sagt Vollrath. Die Folge: Überall im

Auto blinkt und piept es mittlerweile, und eigentlich gut gemeinte Fahrassistenz-Systeme stören den Fahrer durch ihre penetranten Aktivitäts-Anzeigen mehr als dass sie ihm helfen. »Ein Fahrer hat nur bestimmte kognitive Ressourcen zur Verfügung«, gibt Professor Dangelmeier von der TU Braunschweig zu bedenken. »Wenn ich dem Radio zuhöre, mit dem Beifahrer spreche oder eben ständig auf Anzeigen in der Bedienkonsole achte, dann bin ich nicht mehr mit voller Aufmerksamkeit beim Straßenverkehr.« Usability heißt hier das Feld, an dem in Forschungsinstituten und bei den Autoherstellern geforscht wird. Daimler arbeitet an einem Eye-Tracking-System, das anhand der Augenbewegung des Fahrers erkennt, welche Eingabe dieser wohl als nächstes tätigen möchte. Sprachsteuerung soll es ermöglichen, beim Bedienen von Software den Blick auf der Straße zu belassen. Eine bereits verbaute Lösung ist der sogenannte Dreh-Drücksteller, ein Drehrad, mit dem früher ausschließlich Autoradios bedient wurden. Eine weitere Erfindung, von der sich Hersteller viel versprechen, ist das Head-Up-Display. »Hier werden nicht nur Menüs der Auto-Software auf die Windschutzscheibe projiziert«, erklärt Professor Vollrath. »Im Idealfall ist die Technik auch in der Lage, zusätzliche Informationen zum Straßengeschehen einzublenden.« Wie auf einer Folie, die den physischen Straßenverkehr überlagert, kann dann über vorausfahrenden Autos die jeweils aktuelle Geschwindigkeit oder über besonders engen Kurven ein Gefahrensymbol eingeblendet werden. Bleibt zu hoffen, dass die Softwareprogrammierer von den Straßen- und Verkehrsplanern lernen. Beim Aufstellen ganz altmodisch-analoger Verkehrsschilder, die ja ebenfalls zusätzliche Informationen zum Straßenbild kommunizieren, haben diese nämlich schon vor Jahrzehnten herausgefunden, dass es eine goldene Regel gibt: Weniger ist manchmal mehr. ■

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Ihr bestimmt selbst, wer nominiert wird: Schickt uns Vorschläge, welche Unternehmen ihr als coole MINTArbeitgeber auf dem Schirm habt. Unternehmen, die – abhängig von der Unternehmensgröße – eine gewisse Stimmenanzahl erreichen, werden nominiert. Sie bekommen von uns die 10-Punkte Erklärung ›MINT Welcome‹, die zum Beispiel Commitments wie das Mentoring von jungen MINT-Akademikern oder die Förderung von Role Models enthält. Nach Unterzeichnung dieser Erklärung erhalten diese Unternehmen das begehrte ›MMC‹-Siegel, das, anders als andere Arbeitgeber-Siegel, nicht gekauft werden kann. Die aktuelle Liste mit den MMC-Unternehmen 2016 findet ihr auf www.mint-minded-company.de, im vergangenen Jahr haben uns übrigens 17.000 Votes erreicht. Eure MMC-Vorschläge bitte ab sofort an projektleitung@mint-minded-company.de. ■

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Top-Thema // Bau // Text Evelyn Eberl


Topthema

GEBAUT WIRD IMMER! Ob hoch, tief, massiv oder fertig: Die Baubranche schafft nicht nur Wohn- und Arbeitsräume, sondern auch Zukunft. Unser Karrierecheck ›Bau‹ Das Baugewerbe in Deutschland hat 2015 einen Umsatz von 107,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Bis 2018 soll der Umsatz auf 118 Milliarden Euro steigen.

2014 waren in Deutschland rund 74.000 Betriebe im Bauhauptgewerbe tätig. Davon waren 90 Prozent kleine Unternehmen mit maximal 19 Beschäftigten.

Einer der wichtigsten Wirtschaftszweige: Das Bauhauptgewerbe hat einen Anteil von 4,8 Prozent an der gesamten Bruttowertschöpfung in Deutschland.

Bauingenieure – dringend gesucht: Die deutsche Bauwirtschaft hat einen jährlichen Bedarf von 4.000 Absolventen des Bauingenieurwesens.

2014 waren 757.000 Menschen im Bauhauptgewerbe beschäftigt.

In Deutschland gab es Anfang 2015 rund 99.100 Bauingenieure. 42 Prozent der heute tätigen Bauingenieure sind über 50 Jahre alt. In Bayern und Baden-Württemberg kamen im gleichen Jahr ein Bewerber beziehungsweise 0,7 Bewerber auf eine freie Stelle.

Am 31. Dezember 2014 gab es in Deutschland 18,6 Millionen Wohngebäude. Im Wintersemester 2014/15 waren 53.577 Studierende in Bauingenieurwesen eingeschrieben. Das Fach lag somit auf Platz 13 der am stärksten besetzten Studienfächer. 2015 konnte das Baugewerbe ein Plus von 3,9 Prozent im Auftragseingang feststellen. Während die Aufträge im Wohnungsbau um 13,6 Prozent stiegen, fielen diese im Wirtschaftshochbau um 2,4 Prozent.

Es gibt viel zu tun: Bauingenieure sind multidisziplinär – sie arbeiten mit Architekten, Facility-Managern, Maschinenbauern, Informatikern und Ingenieuren der Technischen Gebäudeausrüstung zusammen. Aktuell gibt es in Deutschland rund 150 Bachelor- und 120 Masterstudiengänge im Bereich Bauingenieurwesen.

Schöne Aussichten für 2016: Der Hauptverband der deutschen Bauindustrie schätzt den Umsatz im Bauhauptgewerbe auf ein Plus von drei Prozent im Vergleich zum letzten Jahr.

2014 betrug der Umsatz im Bereich Wohnungsbau 35,8 Milliarden Euro, der Wirtschaftsbau setzte 35,7 Milliarden Euro um und der Öffentliche Bau 27,9 Milliarden Euro.

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Maximilian Schütz, Projektleiter in der Unternehmensentwicklung/BIM, Max Bögl

»Das Bauingenieurwesen bietet an sich bereits ein sehr breit gefächertes Angebot an fachlichen Vertiefungsrichtungen, mit welchen man im Berufsleben oft eng zusammenarbeitet. Zusätzlich muss man auch an Schnittstellen zu anderen Industriebereichen arbeiten und koordinieren können.«

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Top-Thema // Bau // Text Evelyn Eberl

AUS DEM DIGITAL-TAL Die Digitalisierung verändert die Baubranche – je offener sie ihr gegenübersteht, desto mehr Vorteile gibt’s

Um mit diesem Modell erfolgreich sein zu können, müssen aber einige Voraussetzungen gegeben sein: Eine davon ist, dass alle Beteiligten zusammenarbeiten. »BIM erwartet Teamfähigkeit und ein gemeinsames Ziel«, erklärt Bernhard Bayer, Geschäftsführer der BIB GmbH in einem Interview. Wenn diese Bedingungen eine solide Grundlage bilden, sind die Vorteile sehr schnell aufgezählt. Diese liegen laut ›BIMLeitfaden für Deutschland‹, einem Forschungsprogramm des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), in der Qualität, Aktualität und Transparenz von Projektinformationen, die jederzeit auswertbar sind und zu einer höheren Sicherheit hinsichtlich der Kosten, Termine und Nachhaltigkeit in der Projektabwicklung führt. Damit diese Vorteile zum Tragen kommen und die Baubranche zukunftsfähig bleibt, darf sie sich vor der Digitalisierung nicht verschließen. Um eine Basis für alle zu schaffen, wurde von führenden Verbänden und Institutionen aus dem Bereich Planen, Bauen und Betreiben von Bauwerken 2015 die Initiative ›planen-bauen 4.0 – Gesellschaft zur Digitalisierung des Planens, Bauens und Betreibens mbH‹ gegründet. Ihr Ziel: Die durch digitalisierten Bau geschaffenen Effizienzpotenziale allen Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Auch für Studierende und Absolventen bedeutet dies, dass sie sich zusätzliche Kenntnisse aneignen sollten. ■ 48 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

EINMAL BIM-KARRIERE, BITTE: DAS ERWARTET DICH: Ein Aufgabengebiet mit technischen und organisatorischen Anforderungen, in dem die beiden Tätigkeiten auch mal ineinander übergehen können. Als BIM-Koordinator oder Manager bist du Projektmanager, Berater und Datenbankverantwortlicher – natürlich solltest du da nicht nur die technische Ausbildung, sondern auch ein paar Soft Skills mitbringen.

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DIESE QUALIFIKATIONEN SOLLTEST DU MITBRINGEN: ✔ einen sicheren Umgang mit gängiger CAD-Software (Autodesk Revit/Autodesk Navisworks) ✔ erste Erfahrung im Projektmanagement, Datenmana gement und Programmierung ✔ jobabhängig Fähigkeit zur Koordination von Fachmo dellen aus den Bereichen Architektur, Tragwerke, TGA und BIM/5D Methoden ✔ technisches und Business Englisch (verhandlungssicher) DIESE SOFT SKILLS SIND GERN GESEHEN: ✔ Flexibilität und Mobilität ✔ gute Kommunikationsfähigkeiten ✔ teamorientiertes Arbeiten ✔ Kreativität ✔ Analytische Arbeitsweise ✔ Verantwortungsbewusstsein Dafür erwartet dich ein Einstiegsgehalt von

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Stude

ihrem

ment Illustration: Aurielaki/fotolia.com

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ie Digitalisierung ist unaufhaltsam – auch das Bauwesen ist in diesen Prozess bereits sehr involviert. In diesem Zusammenhang spielt Building Information Modeling (BIM) eine sehr große Rolle. Übersetzt bedeutet BIM Gebäudedatenmodellierung und es geht dabei um die Organisation von Informationen und Prozessen in einem virtuellen dreidimensionalen Gebäudemodell. Auf dieser Basis können die Daten aller Beteiligten am Bauprozess – Architekten, Bauzeichner, Tragwerksplaner, Haustechniker, Bauingenieur und Bauherr – schneller bereitgestellt und mehrfach von den unterschiedlichen Projektmitgliedern genutzt werden.

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Wir unterscheiden über 60 Hallenkonzepte. Aber wir kennen nur eine Form von Respekt. Keine Frage: Vielfalt ist unsere Welt – beim Konzipieren, Bauen und Betreuen von Immobilien. Aber was zählt Vielfalt ohne Menschlichkeit? Genau, nicht viel. Deshalb gilt uns Respekt als wesentliche Maxime. Wir bringen ihn unseren Kunden entgegen. Und wir leben ihn im Umgang mit unseren Mitarbeitern. Ohne Wenn und Aber. So stärken wir eine Unternehmenskultur, die überall und jederzeit auf persönliche Anerkennung setzt. Stefanie Gebhardt, Standort Treuen

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Top-Thema // Bau

SPUREN LEGEN Sie ebnen den Weg: Verkehrsingenieure sind gefragte Experten

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Projekte im Verkehrswesen erfordern gute Koordination und Kooperationen. Verkehrsingenieure müssen die unterschiedlichen Vorstellungen der Interessengruppen wie Bürger, Politiker, Bauämter und Bauunternehmen zusammenführen. Kommunikationsfähigkeit und Verhandlungsgeschick sind daher wichtige Voraussetzungen für Verkehrsingenieure. Außerdem sollten Absolventen Kenntnisse im Umgang mit CAD-Software oder Projektcontrolling-Tools mitbringen. Ingenieure müssen selbstverständlich immer auch die reibungslose Umsetzbarkeit sowie die Kosten im Blick behalten. Die Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden bildet zum Beispiel in ihrem Master Experten für diese Aufgaben aus. Im Mittelpunkt stehen dabei Inhalte aus dem Eisenbahnbau, dem Straßenbau sowie der Erwerb von Fähigkeiten in den Bereichen Baubeschreibung und projektbezogener Ausschreibung. Auch die TH Nürnberg bietet den Studiengang Verkehrsingenieurwesen an, allerdings heißt er hier ›Urbane Mobilität‹. Es muss aber nicht immer ein spezifisches Studium sein, auch Umweltingenieue, Architekten, Vermessungsingenieure, Geographen und Raumplaner sind aus dem Verkehrswesen nicht mehr wegzudenken. ■ 50 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

DAS STEHT MAL FEST Einsteiger aufgepasst: der Massivbau ist Teamwork im großen Stil

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s darf massiv sein darf: Dem Massivbau kommt eine zentrale Bedeutung im Bauingenieurwesen zu – nicht nur aufgrund zahlreicher Einsatzmöglichkeiten für Ingenieurabsolventen. Sondern auch aufgrund der Vielzahl an Vorteilen wie hervorragender Wärmespeicherung und langer Haltbarkei der Baustoffe. Massivbau bezieht sich nicht nur auf Häuser, sondern auch auf Brücken oder Verkehrswasserbauten.

Illustration: Aurielaki/fotolia.com

ie planen, entwerfen und bauen die Wege, die wir jeden Tag beschreiten und befahren: Ingenieure, die sich auf Verkehrsbau spezialisiert haben. Der zukünftige Bedarf an Verkehrsingenieuren ist weit größer als die zu erwartende Anzahl an Hochschulabsolventen, so die Bundesvereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure (BSVI). Typische Arbeitgeber für Verkehrsingenieure sind Städte, Länder, die Hersteller von Ampelanlagen und Ingenieurbüros. In öffentlichen Einrichtungen liegt das Einstiegsgehalt zwischen 40.000 und 45.000 Euro, die private Wirtschaft zahlt etwas mehr. Die Herausforderungen im Verkehrswegebau sind vielfältig: So geht es zum Beispiel um das Optimieren des Verkehrsmanagements mit neuen Informations-, Steuerungs- und Sicherheitstechniken. Oder landschaftsschonendes und ortsgerechtes Entwerfen sowie Bauen von Bahnstrecken, Autobahnen, Landstraßen und Strecken aller Art. Der Bund plant für die nächsten vier Jahre rund 24,9 Milliarden Euro Investitionen ein.


Eines sollten sich Einsteiger bewusst sein: Bauen ist immer Teamwork. Deshalb sollte neben der fachlichen Qualifikation stets hohe Teamfähigkeit vorhanden sein. Gleichzeitig ist gutes Organisationstalent nötig, da Bauen häufig von flexiblen Tages- und Wochenentwicklungen unter Zeitdruck bestimmt wird. Flexibilität und Reiselust sind zudem wichtig, denn gebaut wird in ganz Deutschland.

den Aufgaben gehören. Nach Abschluss des Studiums warten viele spannende Aufgaben wie die konstruktive Bearbeitung und Optimierung von Bauwerken, die Begleitung und Gestaltung von Planungsprozessen, die Aufstellung von Standsicherheitsnachweisen für anspruchsvolle Ingenieurbauten und so weiter.

Und: Forschergeist ist gefragt, denn der Massivbau hat längst noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, trotz schon zahlreicher bestehender Vorteile. In Zeiten der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien wartet auch die Massivbauweise mit Innovationen auf: Ein interdisziplinäres Forscherteam an der Universität Kassel hat sich die Sonne zur Unterstützung geholt und die Solarzellen direkt in die Bauelemente integriert. Heraus kam ein Werkstoff namens Dyscrete, der aus einem speziellen leitfähigen Beton besteht, der mit Titandioxid, einer organischen Flüssigkeit, Graphit, einem Elektrolyt und einer transparenten Oberfläche beschichtet ist. Das Ganze funktioniert wie das Prinzip der Photosynthese. Damit wollen die Forscher einen Wirkungsgrad von zwei Prozent erreichen.

Wohin es letztlich geht, hängt auch von der Spezialisierung ab und wohin es den Absolventen zieht. Aber eines steht fest: Der Job steht auf einem festen Fundament. ■

DasPORR! ist © Landesbetrieb Mobilität Trier/ www.hochmoseluebergang.rlp.de

© Bogenhausener Tor Immobilien GmbH

Aber auch der Lehrstuhl für Massivbau an der Ruhr-Universität Bochum forscht an neuen Themen rund um die verschiedenen Materialien. Unter anderem lautet ein Forschungsthema ›Tension stiffening bei stahlfaserverstärkten Stahlbetonbauteilen‹. Hier geht es um die Zugabe von Stahlfasern bei Beton- oder Stahlbetonbauteilen, die den Beton noch robuster machen. Denn diese ermöglichen in idealisierter Form statisch ansetzbare zentrische Zugtragfähigkeiten und eine Verzahnung sowie Vernadelung von Rissen. Die Stahlfasern sorgen dabei für eine positive Beeinflussung der Biegezug- und Schubfestigkeit sowie das Riss- und Ver for mungsverhalten . Somit ist Stahlfaserbeton ein Verbundwerkstoff mit höherer Belastbarkeit, verringerter Verschleißtiefe und höherer Wärmeleitfähigkeit. In welchem Bereich Absolventen letztlich landen, hängt dabei von ihrer Spezialisierung ab. So kann die Erstellung statischer Berechnungen, die Bauüberwachung oder die Mitarbeit bei bautechnischen Prüfungen zu

www.porr-group.com

Intelligentes Wachstum eröffnet Perspektiven Die PORR-Gruppe verfügt über hohe Kompetenz in allen Sparten der Bauwirtschaft. Die Porr Deutschland GmbH ist mit mehreren Niederlassungen und Tochterunternehmen bundesweit vertreten. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfüllen mit vollem Einsatz und großem Know-how ihre Aufgaben und garantieren so den nachhaltigen Erfolg. Wir suchen daher heute die Besten von morgen – denn wir bauen auf unser Team. Porr Deutschland GmbH Walter-Gropius-Straße 23, 80807 München T +089 71001-0 | personalrecruiting-deu@a-porr.de www.porr-deutschland.de


Hast du gewusst, dass ...

… die Außenwände der neuen Höllentalangerhütte mit dem Hubschrauber eingeflogen wurden? Diplom-Ingenieur (FH) Alexander Hettler erklärt den Montagevorgang

Spezielle Bauweise Möglichst leicht mussten die Teile sein. Für die Konstruktion des Sockelgeschosses erwiesen sich dafür vorgefertigte, kerngedämmte Elementwände als äußerst praktisch. Deren spezielle Bauweise sorgt für ein geringes Gewicht. Dabei verbindet der sogenannte ›Thermoanker‹« die Vorsatzschale durch die Dämmschicht hindurch mit der Tragschale. In jeder Elementwand sitzen horizontal etwa 40 bis 50 dieser Thermoanker und acht bis 14 diagonal. Um die Stabilität der Elementwände auch beim Hubschraubertransport zu gewährleisten, wurden die diagonalen Thermoanker der frei hängenden Fassade

kreuzweise von uns angeordnet. Geringe Wärmeleitfähigkeit Da sich Beton bei extremen Temperaturwechseln dehnt oder zusammenzieht, spielt der Thermoanker dank seiner geringen Wärmeleitfähigkeit und hohen Zugfestigkeit bei der Temperaturregulierung der Fassade eine wichtige Rolle. In den Bergen können zwischen Luft und Wandoberfläche Temperaturunterschiede bis zu 60 Grad entstehen. Aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt, minimiert der Schöck-Thermoanker Wärmebrücken und verbessert so die Wärmedämmeigenschaften der Betonwände. Auf diese Weise schützt er die Wände vor Rissen und Schäden. Insgesamt wurden beim Bau neun vorgefertigte Betonplatten verwendet, die eine Oberfläche von bis zu zehn Quadratmetern haben. Bei der Planung müssen folgende Möglichkeiten beachtet werden: Zusätzliche Belastung im Bauzustand durch Betondruck, im Endzustand durch Wind und Normalkraft und die Verformung durch konstante Temperaturänderungen. Zusätzlich wurden die Diagonalanker für die Last der Vorsatzschale und eventuell zusätzlicher Belastung bemessen. Neben einer schnellen und einfachen Bauweise kann mit vorgefertigten und nachträglich ausbetonierten Elementwänden eine effiziente Wärmedämmung gewährleistet werden. Daraus resultieren Kosteneinsparungen gegenüber Ortbeton. Zu herkömmlichen Edelstahl-Gitterträgern bietet der Thermoanker für Fertigteilwerke und Architekten eine wirtschaftliche und energieeffiziente Alternative. Selbst auf einer Höhe von 1.387 Metern, wird so optimale Wärmedämmung ermöglicht.« ■

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HIER WIRD GEBAUT Die Baubranche sieht sich einem intensiven Wettbewerb gegenüber – und ist auf der Suche nach Absolventen, die die Herausforderung annehmen

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ebaut wird immer – ein Slogan, der vor allem in Zeiten der Urbanisierung für einhellige Einstimmigkeit sorgt. Also alles im grünen Bereich – komme was da wolle? Nun, ganz so einfach ist es nicht. Auch wenn die Städte einen steigenden Bedarf an Wohnungen verzeichnen und laut Berliner Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen (ifs) zusätzlicher Wohnraum für 420.000 Menschen jährlich benötigt wird, so ist die Branche mit einigen Hürden konfrontiert. Die Kurzstudie ›Baubranche im Fokus. Wie das deutsche Baugewerbe in die Zukunft blickt‹, die das Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsunternehmen PwC 2013 erhoben hat, konkretisiert dabei die zehn größten Herausforderungen in den nächsten Jahren. Auf Platz Eins: Qualifizierten Nachwuchs produzieren und rekrutieren. In Kombination mit einer rund 50-prozentigen Abbrecherquote im Bauingenieurstudium heißt das für die Unternehmen hinsichtlich des Employer Brandings weder Kosten noch Mühen zu scheuen, um sich nachhaltig auf dem Arbeitsmarkt positionieren zu können. Dabei gilt auch hier wie für jede andere Branche: Der ›War for talents‹ ist leichter zu gewinnen, wenn das Unternehmen eine starke Arbeitgebermarke hat. Diese lässt sich in vielen Fällen weniger mit Geld als mit Leistungen aufpolieren: firmeneigene Fitnessstudios, Möglichkeiten eines Sabbaticals oder Home Office. Die Unternehmen der Baubranche ziehen hier ordentlich an, um Absolventen zu locken.

Fotos: privat

»Raue klimatische Bedingungen auf einer Höhe von 1.387 Metern. Gebaut werden kann hier nur während der Sommermonate. In genau dieser Lage haben Ingenieure 2015 die lawinensichere Höllentalangerhütte errichtet, direkt an der Zugspitze. Sämtliche Bauteile sollten per Hubschrauber eingeflogen werden. Bei starkem Wind musste das Bauen, Fliegen und Arbeiten vor allem schnell gehen. Die Firma Schöck übernahm dabei die Wärmedämmung der Wände.


Letztlich geht es um zufriedene Mitarbeiter, die sich gerne mit Unternehmen identifizieren und auch in manch schweren Zeiten zu ihm stehen. Und ebensolche loyalen Mitarbeiter sind in der Branche heiß begehrt. 83 Tage, solange benötigt ein Bauunternehmen im Augenblick, um ein Stelle zu besetzen. Diese lange Vakanzzeit deutet auf einen kleinen Talentpool hin, auf den die Unternehmen zurückgreifen können. Gute Chancen also für Absolventen, einen Job zu ergattern, denn: Unter Bauingenieuren herrscht quasi Vollbeschäftigung. Gerade in den Bereichen Energieeffizienz, Gebäudetechnik und im privaten Wohnungsbau wird in den kommenden Jahren laut PwC das größte Wachstum erwartet. Auf begehrte Berufseinsteiger wartet dabei ein Einstiegsgehalt von rund 40.000 Euro. Aber womit werden zukünftige Bauingenieure konfrontiert sein? Vor allem die steigenden Rohstoffpreise schlagen Unternehmen auf den Geldbeutel. Stichworte sind hier: Nachhaltigkeit und ein intelligenter Umgang mit Rohstoffen. Seien es nachhaltige Dämmmaterialien aus Holz oder Hanf, umweltfreundliche Lacke, Bodenbeläge oder Wandfarben. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen und sich im Laufe der nächsten Jahre weiter füllen. Zu teuer kann sich dabei der Hausbauer im Speziellen oftmals ebenso wenig leisten wie die Baubranche im Allgemeinen. Je höher die Kosten, sei es durch gestiegene Energie- oder Rohstoffpreise, desto weniger bleibt letztlich vom Umsatz übrig. Sinkende Profitabilität – auch eine dieser Herausforderungen, der sich die Baubranche zukünftig stellen muss. Denn bleibt am Ende des Monats weniger Geld übrig, könnte sich dies zu Lasten der Innovationsfreude legen. Dabei muss die Baubranche konkur»Im Fokus aller Anstrenrenzfähig bleiben und sich dem gungen muss immer die steigenden Innovationsdruck Kundenzufriedenheit stellen. Sei es im Energiespar-, stehen, denn nur so kann Smart-Home- oder Nachhaltigein Unternehmen erfolgreich sein. Wir müssen keitsbereich. dabei nicht nur unsere Produkte permanent Stillstand sieht anders aus: Im weiterentwickeln, sonJahr 2014 wurde hierzulandern brauchen hierfür de Angaben des Statistischen auch die Fachkräfte, die Bundesamtes zufolge der Bau diese Entwicklungen ervon allein 112.000 neue Wohnfolgreich umsetzen. Hinund 27.000 Nutzgebäude gezu kommt das Thema nehmigt. Es tut sich viel im Energieeffizienz, das bei deutschen Bausektor – es wird uns in unterschiedlichen ›immer‹ gebaut. Den BauingeProdukten erfolgreich nieuren von Morgen steht nun umgesetzt wird.« die Aufgabe bevor, das ›Wie‹ des immer bauens neu zu definieren und an den Maßstäben unserer Zeit, Nachhaltigkeit, Finanzierbarkeit und Umsetzbarkeit auszurichten. Über 53.577 Studierende waren im Wintersemester 2014/2015 im Bauingenieurwesen eingeschrieben. Sie sind die starken Schultern, die unser Wohnen und Arbeiten in die Zukunft transportieren. Die Baubranche und alle die Wohnen und Arbeiten möchten – wir – bauJürgen Eggers, Leiter Personal, en auf euch! ■ Goldbeck GmbH

TEAMS WORK. Weil Erfolg nur im Miteinander entstehen kann. Die STRABAG Gruppe, mit ihren stärksten Marken STRABAG und ZÜBLIN, ist mit einer Leistung von rund 14 Mrd. € und jährlich mehr als 15.000 Projekten einer der führenden europäischen Technologiekonzerne für Baudienstleistungen. Ohne Teamarbeit – über geografische Grenzen und Fachgebiete hinweg – wäre dies nicht möglich. Ergreifen Sie die Initiative und steigen Sie bei uns ein: über unser Traineeprogramm, ein Praktikum oder direkt im gewünschten Job. Werden Sie Teil unseres Teams. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, dann sind die Möglichkeiten grenzenlos – auch hinsichtlich Ihres persönlichen Karrierewegs. www.strabag.de, www.zueblin.de

2015

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Top-Thema // Bau // Text Evelyn Eberl

BOOMBRANCHE GEBÄUDEAUTOMATION

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ichtbar sind sie vielleicht auf den ersten Blick nicht, aber sie sind da. Versteckt unter Deckenpanelen und Wandverkleidung steuern Platinen und Kontrollregler eine Vielzahl an Prozessen in Gebäuden: von der Sicherheitstechnik zum Schutz vor Einbrüchen über die intelligente Vernetzung von Haushaltsgeräten bis hin zur energieeffizienten Wärmeregulierung. Was vor zehn Jahren noch nach Sci-Fi-Fantasie klang, rückt aktuell immer weiter in die Mitte der Gesellschaft vor: Laut dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik werden SmartHome-Funktionen bis 2025 zur Basisaustattung bei Neubauten zählen. Auch Lösungen zur Nachrüstung von Bestandsgebäuden sind auf dem Vormarsch. Wenn es auch noch an einheitlichen Standards fehlt und die Kosten für übergreifende Lösungen vergleichsweise hoch sind, für diese Herausforderungen wird es bald effiziente Lösungen geben – und neue Kooperationen. Energie- und Telekommunikationsanbieter arbeiten dann mit Elektronik- und Hausgeräteherstellern zusammen. Für die Ingenieure von Morgen gilt es nun, neue Konzepte für die integrale Planung von Gebäudeautomationssystemen zu entwerfen. Mitunter eine Aufgabe mit großer Tragweite: Durch präzise regulierbare Energieverwertung lassen sich beispielsweise wertvolle Ressourcen schonen. Ein wichtiger Beitrag, wenn man bedenkt, dass etwa 40 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland für den Betrieb von Gebäuden aufgewendet werden. Laut Angaben des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie verbrauchen Heizungs- und Warmwasseraufbereitung derzeit etwa 85 Prozent der Energie in Privathaushalten. Bis 2050, so das Ziel der Bundesregierung, soll nahezu der gesamte Gebäudebestand klimaneutral sein. Die Mammutaufgabe der Einsparung von etwa 80 Prozent Primärenergie erfordert ein Zusammenarbeiten verschiedener Industriezweige rund um den Gebäudesektor – ein immenses Wachstumsfeld für Ingenieure, und nicht das einzige im Bereich Gebäudeautomation. Bachelorstudenten, die hier später mitmischen möchten, haben unter anderem die Möglichkeit, an der Beuth Hochschule für Technik Berlin den Master in Gebäudetechnik und Energiemanagement zu machen. In vier Semestern stehen dabei Vertiefungs- und Ergänzungsfächer in den Bereichen Hydraulik, Gebäudeautomation oder industrielle Wärmeversorgung auf dem Studienplan. Und danach? Wie wäre es als Projektingenieur für Gebäudeautomation? Aufgaben: die Konzeption von vernetzten Gebäudesystemen oder die Umsetzung von technischen Anlagen nach Anlagenbildern. ■

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AUF LANGE SICHT Ökologische Materialien, die nötigen Gesetze und die richtige Einstellung: so viel zum Thema Nachhaltiges Bauen! Wann ist ein Bauwerk wirklich nachhaltig: Wenn man die Fassade mit Holz verkleidet und auf eine gute Wärmedämmung achtet? Wer sich mit dem Thema Nachhaltiges Bauen beschäftigt, wird sich zuallererst jene unausweichliche Frage stellen. Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat es sich im Leitfaden für Nachhaltiges Bauen nicht nehmen lassen, genau festzulegen, was darunter zu verstehen ist: »Nachhaltiges Bauen zeichnet sich durch die integrale Betrachtung der Qualitäten der Nachhaltigkeit aus«. Bitte was? Gemeint sind damit fünf Qualitäten, ökologischer, ökonomischer, sozio-kultureller sowie technischer und prozessgestalterischer Natur. Das die ersten beiden das ressourcenschonende, umweltgerechte und wirtschaftlich sinnvolle Bauen meinen, kann man wohl aus dem Kontext schließen. Was aber will der sozio-kulturelle Aspekt in dieser Liste – ganz einfach, er stellt den Nutzer des Gebäudes in den Fokus: »Hier geht es um Komfortthemen wie Licht und Akustik, aber auch um Innenraumluft und die Vermeidung von Schadstoffen«, erklärt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). All das gehöhrt zusammen mit der ganzheitlichen Planung und qualitativ hochwertigen Ausführung zu einem nachhaltigen Gebäude. In Deutschland werden derzeit viele Mühlen in Gang gesetzt, um das Thema voranzutreiben. Beispielsweise verleiht die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Kooperation mit dem DGNB 2016 schon zum neunten Mal den Förderpreis ›Nachhaltiges Bauen‹. Der Preis zeichnet innovative

Illustration: kane, Aurielaki/fotolia.com

Deutschlands 18 Millionen Wohn- und über 1,5 Millionen Nutzgebäude warten auf ihr ›smartes‹ Update


und nachhaltige Objekte mit ästhetischem Anspruch aus und reiht sich damit in die ganzheitliche Auffassung von Nachhaltigkeit ein. Darüber hinaus garantiert ein Zertifizierungssystem des DGNB Transparenz, wenn es um die Entscheidung geht, ob ein Gebäude nachhaltig ist. Über 40 Nachhaltigkeitskriterien werden hierfür überprüft und je nach Erfüllungsgrad mit Bronze, Silber, Gold oder Platin ausgezeichnet. Auch europaweit wird der Boden für Nachhaltigkeit im Bau bereitet: Schon 2010 wurde die EU-Gebäuderichtlinie verabschiedet: Sie gibt vor, dass ab dem Jahr 2021 nahezu alle Neubauten innerhalb der Europäischen Union auf dem energetischen Niveau eines Null-Energie-Hauses gebaut werden müssen – Bauten aus öffentlicher Hand sogar schon ab 2019. Zertifizierungen sind auch ein wichtiges Thema für Absolventen, die sich auf nachhaltiges Bauen oder Klimadesign spezialisieren wollen. Schon an der Hochschule sollten sich Studenten mit DBNG-, BNB-, LEED- oder BREEAM-Zertifizierungen beschäftigen. Auch Kenntnisse in der Energiesparverordnung und der Bauphysik setzten viele Unternhemen mittlerweile voraus.

gung häufig unberücksichtigt bleiben. Diese Fragen gilt es ebenso zu klären wie die zur Sanierung und Optimierung des Gebäudebestands: »Leider kommen wir viel zu oft bei der Frage, wer dies letztlich bezahlen soll, an Grenzen«, sagt Lemaitre von der DGNB. Hinzu komme, dass das klimagerechte Bauen meistens noch am einzelnen Gebäude im Planungszustand beurteilt wird, ohne die Wechselwirkung mit anderen Bereichen zu betrachten, führt Mügge an. So müsse gerade der Zusammenhang der einzelnen Gebäude mit der Infrastruktur wie Wärmenetze und dem Verkehr verstärkt beachtet werden. ■

Gute Ideen bauen besser. Die beste Idee für Studenten: Schöck.

»Die Potenziale, wie viel wir an Energie-, an Reinigungs- oder an Instandhaltungskosten einsparen können, sind groß. Letztlich geht es auch immer noch um den Betrieb des fertiggestellten Gebäudes«, sagt Christine Lemaitre. Außerdem sei der Bau eines nachhaltigen Hauses nicht wesentlich teuerer als der eines konventionellen: »Nur auf die Kosten im Bauprozess zu schauen, ist dabei zu kurzsichtig«, erklärt sie und verweist darauf, dass die Mehrkosten letztendlich null bis vier Prozent über denen des konventionellen Baus ausmachen: Wenn eben auch die langfristigen Kosteneinsparungen eingerechnet werden. Auch Professor Dr.-Ing. Günter Mügge sieht hier noch Hürden im Bereich des klimagerechten Bauens: »Ein Problem ist die noch fehlende Bewertbarkeit von Kosten, die eventuell in 50 oder 100 Jahren auftreten. Die Entscheidungen für eine bestimmte Bauweise werden heute noch durch die unmittelbaren Investitionskosten bestimmt.« Der Studiendekan des Masterstudiengangs ›Klimagerechtes Bauen und Betreiben‹ an der Brandenburgisch Technischen-Universität Cottbus-Senftenberg erklärt weiter, dass auch Kosten, die für den Betrieb oder für die spätere Entsor-

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Top-Thema // Bau // Interview Evelyn Eberl

»Wirkungsvolles Werkzeug«

Kann Building Information Modeling (BIM) Ingenieurskunst ersetzen? Professor Hans-Hermann Prüser im Interview

änderungen, die die fortschreitende Digitalisierung mit sich bringt, betreffen keine Branche im Speziellen, sondern die Gesellschaft insgesamt. Dabei sind Kommunikation, Internet und Datenbanken die treibenden Einflussgrößen. Digitalisierung bedeutet, dass jederzeit Informationen zur Verfügung stehen, um Prozesse zu steuern. Die Digitalisierung verändert unser Leben ganz gravierend.

Welche Entwicklungs- und Aufgabenstufen werden trotz fortschreitender Digitalisierung bestehen bleiben? Die Bau-

bar. Der Umgang damit ist in einer BIM-Umgebung primär lösungs- und nicht nachtragsorientiert. Gravierende Probleme oder Änderungen müssen erst gelöst werden, bevor die weiterführenden Prozesse gestartet werden. Wird eine Großbaustelle tatsächlich vor ihrer Realisierung kollisionsfrei virtuell simuliert, so sind die Bauabläufe und die herzustellenden Mengen nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ erfasst. Das schafft eine erhöhte Sicherheit bei Terminen und Kosten, bevor die Realisierung beginnt. Wo liegen die Nachteile von BIM? Die BIM-Methode ist ein

branche schöpft aus langjähriger Erfahrung. Deshalb muss wegen BIM nicht das Rad ganz neu erfunden werden. Stattdessen gilt es, die Möglichkeiten der Digitalisierung zu nutzen, um komplex auszulegende Bauprojekte im Rahmen der vorgegebenen Ziele von Qualität, Termin und Budget verlässlicher und sicherer abzuwickeln. Im Grunde wird sich dabei der Umfang der notwendigen Arbeiten nicht verändern. So haben beispielsweise die Inhalte der HOAI*-Leistungsphasen weiterhin Bestand. Allerdings wird ihre zeitliche Abfolge im Sinne des Projekterfolges optimiert werden. Um Sicherheit in der Realisierungsphase zu erreichen, werden bauablaufbestimmende Details als besondere Planungsleistungen früher erbracht. Eine Zielsetzung von BIM ist es, das Gebäude zunächst ›kollisionsfrei‹ virtuell herzustellen, es danach auszuschreiben und es anschließend herzustellen.

modernes Verfahren zur Planung, Realisierung und für den Betrieb von Gebäuden. Eingesetzt werden effiziente Werkzeuge für die Kommunikation und Simulation der Prozesse. Nachteile gegenüber den tradierten Methoden gibt es dem Grunde nach nicht. Dennoch sind Hemmnisse oder Gefahren erkennbar. Zum einen wird die Einführung von BIM in den betroffenen Firmen und Planungsbüros zunächst Kosten verursachen, bevor sich ein Mehrwert einstellen kann. Diese Investition ist aber für die Zukunftsfähigkeit unumgänglich. Weiterhin ist der Begriff BIM stark an EDV-Programme gekoppelt. Dem laienhaften Eindruck »es ist nur ein Icon zu drücken – und fertig ist das Gebäude« ist konsequent entgegenzutreten. Hier ist Gefahr im Verzuge. Es ist klarzustellen, dass BIM Ingenieurkunst nicht ersetzen kann. BIM ist stattdessen ein wirkungsvolles Werkzeug der Ingenieurkunst, das nur von Experten sinnvoll einsetzbar ist.

Inwieweit lassen sich durch BIM eine Kostenexplosion bei Großbaustellen wie dem Berliner Flughafen oder Stuttgart 21 verhindern? Natürlich ist BIM kein Allheilmittel. Es wird aber

Wo hat BIM noch seine Grenzen? Man wird sehen, ob sich zu-

dann immer Vorteile bringen, wenn alle Projektbeteiligten sich auf die entsprechenden Konventionen einigen. Die Planung wird transparenter, weil alle Beteiligten gemeinsam auf und an dem gleichen virtuellen Modell arbeiten. Auftretende Probleme, aber auch Änderungswünsche des Bauherrn sind sofort für alle in ihren Auswirkungen erkenn-

künftig Grenzen zeigen werden. Für die technischen Inhalte sehe ich sie nicht. Die Transparenz der Planung mag sekundär Probleme verursachen. In dem virtuellen Gebäudemodell stecken sowohl das geistige Eigentum der Planer, als auch interne Kostenkalkulationen der Beteiligten. Derartige Dinge sind zu schützen. Lösungen hierfür sind erst ansatzweise entwickelt. ■

Professor Hans-Hermann Prüser ist Dekan des Fachbereichs Bauwesen & Geoinformation an der Jade Hochschule/Oldenburg. * Honorarordnung für Architekten und Ingenieure 56 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

Foto: Piet Meyer/Jade HS

Herr Professor Prüser, inwieweit hat sich die Baubranche durch die fortschreitende Digitalisierung verändert? Die Ver-


ALLES IM FLUSS Wasserbau: Masterstudiengänge machen fit für spannende Einsätze. Ein kleiner Einblick

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asser: Quell des Lebens, kraftvolles Element und Arbeitsplatzschaffer. Beispiele gibt es hierfür genügend. Sei es der Ausbau von Seehafenzufahrten, Verbesserung der Stromführung, Sicherung der Ufer, Betrieb, Unterhaltung und Ausbau von Wasserstraßen, der Schutz und die Förderung von Flora und Fauna der Gewässer, Bau und Unterhaltung von Schiffsschleusen, Wehranlagen, Pumpwerken oder Wasserbauwerken – der Wasserbau umfasst sehr viele Themenbereiche, bei denen unterschiedliche Methoden und Werkzeuge zum Einsatz kommen. Darunter fallen unter anderem mathe-

Elektrowerkstatt

matische Verfahren, Simulationen, wasserbauliche Versuchswesen, Naturmessungen an Binnenwasser- und Seeschifffahrtsstraßen und automatisierte Stauzielregelung. Weiter müssen Antworten auf Fragen wie ›Wie lässt sich ein Wasserbauwerk erdbebensicher bauen?‹ oder ›Welche Materialkombinationen für Laufräder von Stahlwasserbauten weisen eine lange Nutzungsdauer auf?‹ gefunden werden. Ein weites Feld, das laut Eurostat bis 2020 rund 496 Millionen Euro umsetzen wird. Dafür braucht es vor allem eines: Fachkräfte mit viel Knowhow. Bachelorstudenten, die sich für einen Master im Bereich des Wasserbaus interessieren, haben in Deutschland die Wahl aus 28 Studiengängen und den unterschiedlichsten Spezialisierungen: Der Bau von Tal- und Flusssperren, Hochwasserrückhaltebecken, Deichen und Flutpolder steht beispielsweise auf dem Studienplan für die Bachelorstudenten des Studiums ›Wasserbau und Wasserwirtschaft‹ an der Technischen Universität München. Die Fakultät Bauingenieurwesen an der Technischen Hochschule in Nürnberg bietet ihren Studenten im Labor für Wasserbau die Möglichkeit, sich im Rahmen verschiedener Experimente die Grundlagen der Störungsmechanik und des Wasserbaus anzueignen. Nach dem Studium stehen die Karrierechancen für die Ingenieure ziemlich gut. Absolventen sind vor allem in Betrieben und Unternehmen der Trinkwasserversorgung, Meerwasserentsalzung sowie Abwasserreinigung und -entsorgung tätig. Außerdem bieten Betriebe zur Überwachung und Instandhaltung von Brauchwassersystemen bei Energieversorgern, der Lebensmittel-, Pharma-, Halbleiter- und Automobilindustrie ebenso viele Möglichkeiten wie Überwachungsbehörden, Laboratorien und mikrobiologischen Wasserlabore. Die Möglichkeiten sind durchaus vielseitig – wie auch der Wasserbau. ■

Fortschritt baut man aus Ideen.

Studienrichtungen

Elektroingenieurwesen Bauingenieurwesen Maschinenbau Wirtschaftsingenieurwesen

Bewerbungen bitte über unser Karriereportal: http://karriere.max-boegl.de Aktuelle Jobangebote finden Sie unter: http://www.max-boegl.de Ihre Ansprechpartner: Werkstudententätigkeit/Praktika: Ralph Walter, Tel. + 49 (0) 9181 909 – 10604 Festanstellungen: Max Fries, Tel. +49 (0) 9181 909 – 10196

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STÄDTISCHE MOBILITÄT Bis zu 3.000 freie Stellen: Ingenieure sollten bei ihrer beruflichen Zukunft ein offenes Ohr für den Öffentlichen Nahverkehr haben

»Alle Verkehrsunternehmen, die im VDV organisiert sind, klagen über Nachwuchsprobleme im Ingenieurbereich«, bestätigt Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp, an der Bergischen Universität Wuppertal Experte für Güterverkehrsplanung und Transportlogistik. »Es herrscht große Konkurrenz um Absolventen des Verkehrswesens zwischen Ingenieurbüros, Industrie, Verwaltungen und Verkehrsunternehmen, denn insgesamt werden zu wenige Ingenieure ausgebildet.« Bei Umfragen über beliebte Arbeitgeber tauchen die ÖPNVUnternehmen erst gar nicht auf. Dabei ist das Spektrum breit: Ingenieure in der Verkehrsbranche können bei Verkehrsunternehmen wie der Hamburger Hochbahn, dem Rhein-Main-

Verkehrsverbund oder der VAG Nürnberg arbeiten. Das sind verlässliche Arbeitgeber in den Metropolen, Städten und in der Region.

Raimund Paul, Ressortleiter Schiene bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), verspricht Bewerbern attraktive Aussichten: »Verkehrsunternehmen bieten ein spannendes Arbeitsfeld für Ingenieure«, sagt der gelernte Maschinenbauingenieur. »Es handelt sich um höchst innovative Betriebe,

Die Deutschen Verkehrsunternehmen sind mit über 600 Unternehmen im Öffentlichen Personenverkehr und im Eisenbahnsektor sowie mit fast 200.000 Beschäftigten ein wichtiger Dienstleistungsbereich und Wirtschaftsfaktor in Deutschland. /// Im Straßen- und Eisenbahnpersonenverkehr befördern die Mitgliedsunternehmen des Vereins Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) jährlich rund zehn Milliarden Fahrgäste. /// Der Branche wird Wachstum prognostiziert: Laut VDV suchen alleine die Unternehmen des städtischen Nahverkehrs bis zum Jahr 2020 über 30.000 neue Mitarbeiter – 15.000 Fahrer, 8.000 Auszubildende und über 7.000 qualifizierte Fachkräfte. /// Nahezu alle Verantwortlichen sind sich laut VDV einig, dass der Einstellungsbedarf über 2020 hinaus konstant bleiben oder gar zunehmen wird – da die Babyboomer-Generation der heute 50- bis 65-Jährigen die Unternehmen erst 2028 in Gänze verlassen haben werden. 58 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

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Dass sie bei Hochschulabsolventen nicht besonders beliebt sind, wissen die ÖPNVler selbst: Laut einer aktuellen Umfrage des VDV halten 90 Prozent der Unternehmens- und Personalleiter das eigene Verkehrsunternehmen und die Branche des öffentlichen Verkehrs zwar für attraktive Arbeitgeber, sind sich aber auch zugleich sicher, dass über 80 Prozent der potenziellen Jobbewerber diese Einschätzung nicht teilen. Stattdessen vermelden die Unternehmen laut VDV »zurückgehende Bewerberzahlen und wachsende Probleme bei der Personalgewinnung«. Laut VDV ist, auf den gesamten Personalbedarf der Nahverkehrsunternehmen, von einer Nachfrage an akademisch qualifizierten Personen in einer Größenordnung von 2.500 bis 3.000 auszugehen.

Foto: Frot / Quelle PHOTOCASE

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er Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV hat im vergangenen Jahr eine umfassende Studie in Auftrag gegeben. Auf die Frage nach dem Personalbedarf beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) lautete die deutliche Antwort: Hochschulabsolventen, insbesondere die heiß begehrten Ingenieure, haben keinen Bock auf ÖPNV. Dabei hat die Branche einen enormen Personalbedarf, was vor allem an der Altersstruktur der Beschäftigten liegt: 36 Prozent sind älter als 50 Jahre, viele werden in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen.


Jobangebote zum Artikel Ingenieure für Eisenbahn- und Stadtbahnbetriebsplanung – Köln Bauingenieur Gleisbau U-Bahn – München Bauingenieure als Bauüberwacher, Eisenbahninfrastrukturprojekte – Köln, Freiburg, Stuttgart weitere 45.000 Jobs auf audimax.de!

die viele spezifische Entwicklungen im eigenen Haus vorantreiben. Die Einsatzbereiche für Ingenieure sind vielfältig, von den Betriebshöfen für Busse und Bahnen über Baustellen-Großprojekte bis hin zur Verkehrsplanung – Ingenieure können hier die Zukunft der Städte mitentwickeln.« Mit der PB Consult unterhält die VAG Nürnberg ein eigenständiges interdisziplinär agierendes Ingenieurbüro für den Verkehrssektor - für Absolventen ein spannendes Umfeld, in dem sie auch in internationalen Projekten Erfahrung sammeln können. Ingo Wortmann, Technischer Geschäftsführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH, sieht große Aufgaben in der Instandhaltung: »Anlagen müssen gebaut, erweitert oder saniert, umweltgerechte und wirtschaftliche Fahrzeuge entwickelt und eingeführt werden. Die Kommunikationstechnik auf den neuesten Stand zu bringen und den Vertrieb zu digitalisieren wird ebenfalls keine kleine Aufgabe werden.« Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der Kölner Verkehrs-Betriebe AG, fasst die Branchenaussichten für den Nachwuchs zusammen: »Unsere Branche bietet gute Perspektiven und Karrierechancen. Hinzu kommt eine große Sicherheit des Arbeitsplatzes, da der ÖPNV-Markt stabil und wenig konjunkturanfällig ist.«

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Text Florian Vollmers  //  ÖPNV // Arbeitswelten Um dem Personalbedarf in der Branche beizukommen, bieten immer mehr Hochschulen hochspezialisierte Studiengänge an. Jüngstes Beispiel: Der Bachelor of Science Verkehrswirtschaftsingenieurwesen an der Uni Wuppertal. »Die heutige Berufswelt im Verkehrswesen entwickelt sich ständig weiter«, begründet das zuständige Dekanat die Einführung des Studiengangs. »Verkehrstechnische Anforderungen, wirtschaftliche Rahmenbedingungen und verkehrspolitische Zielsetzungen sind im stetigen Wandel und es entstehen neue Schnittstellen zu verwandten Berufsfeldern. Erforderlich ist deshalb eine breite Grundlagenausbildung mit integrativer Kompetenz.« Die Hochschule sieht potenzielle Arbeitgeber in erster Linie bei Verkehrsgesellschaften, Aufgabenträgern des Öffentlichen Verkehrs, Straßenbau- und Verkehrsverwaltungen und Aufsichtsbehörden.An der Bergischen Universität wurde bereits vor sechs Jahren der neuartige Studiengang eingeführt. Hier entfällt der konstruktive Ingenieurbau und wird durch eine fundierte Ausbildung in Themen der Volks- und Betriebswirtschaft sowie der Rechtswissenschaften ersetzt. »Was jetzt ansteht, ist die Entwicklung einer Employer-Branding-Kampagne für die ÖV-Branche«, sagt Michael WeberWernz, Geschäftsführer der VDV-Akademie, einer Ausbildungseinrichtung des Verbandes. Mit einer neuen Kampagne will der Verband hervorheben, was die Branche als Arbeitgeber einzigartig macht. Die gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen formulierten Botschaften an die verschiedenen Bewerberzielgruppen sollen in Videoclips, auf Onlineplattformen und in den sozialen Medien ihren Widerhall finden. »Das Versprechen an potenzielle Mitarbeiter könnte lauten: Verkehrsunternehmen bieten dir intelligente und reizvolle Aufgaben, stabile und sichere Arbeit«, sagt Weber-Wernz. ■

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft gehört mit bis zu 600.000 Fahrgästen täglich und rund 1.800 Mitarbeitern zu den großen Verkehrsunternehmen Deutschlands. Im Rahmen eines Praktikums oder einer Abschlussarbeit bieten wir Ihnen spannende Aufgaben bei aktuellen Projekten und ein kollegiales Arbeitsklima. Gestalten Sie mit uns die Zukunft der Mobilität in Nürnberg als

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Arbeitswelten // Wirtschaftsingenieur // Text Andreas Kunkel

DIE DOPPELTEN EXPERTEN Wirtschaftsingenieure konstruieren nicht nur Maschinen und planen Brücken, sondern berechnen auch gleich was das kostet

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An 32 Universitäten in Deutschland kann das Fach Wirtschaftsingenieurwesen mittlerweile studiert werden, hinzu kommen über hundert Fachhochschulen und Berufsakademien. All diesen Studiengängen gemeinsam ist, dass sie ingenieurwissenschaftliches Know-how mit Aspekten der Wirtschaftswissenschaften vereinen. Der Bedarf an solchen Generalisten ist hoch und er nimmt immer weiter zu. »Ein Ingenieur soll ein Getriebe konstruieren oder ein Tragwerk auslegen, denn das hat er ja im Studium gelernt«, erklärt Professor Kai-Oliver Schocke von der Frankfurt University of Applied Sciences. »Steigt er aber später in der Karriereleiter auf, dann wird von genau dem selben Ingenieur auch automatisch erwartet, dass er Personalverantwortung übernimmt und seine Abteilung in eine profitable Richtung führt. Das allerdings hat er im Studium nie gelernt«, so Schocke. Im Studium werden die Angebote aus BWL und Ingenieurwissenschaften in der Regel parallel besucht. Im ingenieurwissenschaftlichen Part kann man sich an manchen Hochschulen sehr früh spezialisieren – wie es Christian Kempf gemacht hat. Er hat nicht nur Bauingenieurwesen als Studi-

Fotos: kallejipp/Quelle PHOTOCASE, privat

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inen Bahnhof zu verlegen ist kein Pappenstiel. Einen dreistelligen Millionenbetrag lässt sich die Deutsche Bahn die Verlegung vom Bahnhof Altona nach Diebsteich kosten, inklusive Neubau von sechs Fernbahn- und zwei S-Bahn-Stationen, der Sanierung des ehemaligen Grundstücks sowie der Beseitigung von Altlasten. Wenn Christian Kempf, Auftrags- und Ressourcenmanager der Deutschen Bahn, an die Großbaustelle denkt, dann sieht er eine ganze Menge Stahl, Beton, Gleise und Schotter. Gleichzeitig schwirren vor seinem geistigen Auge aber auch Zahlenkolonnen umher, Kosten und Deadlines. Mit beidem kennt sich der 36 Jahre alte Bahn-Mitarbeiter bestens aus: Sein Studienfach war Wirtschaftsingenieurwesen. Spezialisiert hat Kempf sich auf Bauingenieurwesen, daneben hat er aber wirtschaftswissenschaftliche Zusammenhänge gelernt. Wenn er heute Bauvorhaben der Deutschen Bahn in Norddeutschland betreut, dann bedeutet das mit Stakeholdern wie der Stadt, der Kommune und den unternehmensinternen Abteilungen an einem Tisch zu sitzen, Verträge und Zeitpläne auszuarbeiten, Kostenbudgets festzulegen und im laufenden Bauvorhaben darauf zu achten, dass alle Absprachen eingehalten werden.

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enschwerpunkt ausgewählt, sondern als Werkstudent auch bei einem Bauunternehmen Praxiserfahrung gesammelt. Anders lief es bei Christian Abeln: Der 26-Jährige arbeitet heute als Segment-Account-Manager bei Philips am Standort Münster und hat vorher seinen Wirtschaftsingenieur in einem Dualen Studium in Elmshorn gemacht. Beim ingenieurwissenschaftlichen Teil hat er vor allem Veranstaltungen zu Elektrotechnik und Maschinenbau besucht. Eine Entscheidung, die Abeln heute zugute kommt. »Als Segment Account Manager hatte ich die Gelegenheit an dem Aufbau eines neuen Bereichs von Philips mitzuwirken«, erklärt der 26-Jährige. »Es ging darum, einen Neukundenstamm für dekorative Außenbeleuchtung zu gewinnen und diese zu beraten.« Diese Neukunden waren vor allem Planungsbüros, die im Bereich Landschaftsarchitektur und Stadtplanung tätig sind und bestimmte Gebäude oder Areale durch Licht prominent in Szene setzen wollen, aber auch Stadtplanungsämter und verschiedene andere Interessengemeinschaften. »Alle Beteiligten habe ich dann in verschiedenen Meetings zusammengebracht. Als Repräsentant von Philips musste ich ausloten, was baulich und technisch möglich ist«, so Abeln. »Und natürlich spielte auch die Wirtschaftlichkeit eine große Rolle.« Dass Wirtschaftsingenieure eine beratende Funktion erfüllen, ist keine Seltenheit – immerhin sprechen sie sowohl die Sprache der ingenieurwissenschaftlichen als

auch der Finanzwelt. »Wirtschaftsingenieure sind in der Lage, wie ein Ingenieur technische Zusammenhänge zu verstehen und erklären zu können«, erklärt Professor Schocke. »Gleichzeitig behalten sie aber Einnahmen und Ausgaben im Blick und können auch Businesspläne lesen.« Innerhalb der Wirtschaftsingenieure gibt es diesen Witz, dass ihr Studium aus zwei Teilen besteht: 70 Prozent Ingenieurwissenschaft, 70 Prozent Wirtschaft. »Das ist kein Spaziergang«, findet Schocke. Dafür winken nach dem Abschluss gute bis sehr gute Berufsperspektiven und abwechslungsreiche Jobs. Christian Kempf hat neben dem Hamburger Bahnhofs-Umzug noch den Bau der Schienenanbindung der Fehmarnbelt-Unterquerung auf seinem Schreibtisch liegen, eine deutschdänische Kooperation, die eine Verbindung der beiden Länder per Eisenbahn ermöglicht. Bei solchen komplexen Projekten sind oft dutzende Abteilungen beteiligt, Kempf und seine Kollegen organisieren dann monatelang Abstimmungsrunden, bevor ein erster Vertragsentwurf niedergeschrieben werden kann. Christian Abeln wird demnächst wieder von seinem Einsatzort Münster in die Philips-Zentrale in Hamburg umziehen. Die Unterabteilung ›Dekorative Außenbeleuchtung‹ hat er erfolgreich aufgebaut, und angesichts des entwickelten Businessplans ist der 26-Jährige guter Dinge, dass die Abteilung bald schon schwarze Zahlen schreiben wird. Was als nächstes kommt? »Mal schauen«, meint Abeln. »Bei Philips gibt es einige neue Herausforderungen. Generalisten an der Schnittstelle von Technik und Finanzen werden immer gebraucht. ■

»Wer Wirtschaftsingenieur werden will, muss eine Affinität zu Zahlen haben. Mathe ist sowohl im Ingenieurwesen als auch in den Wirtschaftswissenschaften gefragt.«

Christian Abeln, SegmentAccount-Manager bei Philips

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Arbeitswelten // Maschinenbau // Text Verena Machnik

GUTE ANLAGE W

er Maschinen- und Anlagenbau studiert, hat die Qual der Wahl. Die Einsatzmöglichkeiten sind extrem vielfältig. So unterteilt etwa der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) den von ihm vertretenen Industriezweig in mehr als 30 Untersparten. »Das geht vom Werkzeugmaschinenbau über Verpackungsmaschinen oder Antriebstechnik bis hin zu Großanlagen«, erläutert Thilo Weber, Referent für Bildungspolitik beim VDMA. »Die wichtigsten akademischen Disziplinen sind dabei natürlich der Maschinenbau selbst, aber auch die Elektrotechnik sowie interdisziplinäre Studienrichtungen wie Mechatronik oder Automatisierung.« Bei den Arbeitgebern ist die Spanne für Absolventen ebenfalls groß. »Durch die breite fachliche Ausbildung, die an den Hochschulen angeboten wird, sind die Ingenieure in ganz unterschiedlichen Positionen einsetzbar«, betont Thilo Weber. »Sie werden sowohl in den klassischen Bereichen wie Forschung, Entwicklung und Produktion oder Service und Wartung gebraucht als auch auf der Managementebene, etwa in strategischen Abteilungen oder im Personalwesen.« 62 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

Wie vielschichtig das im Studium erworbene Wissen in der Praxis eingebracht werden kann, sieht man beispielsweise bei der Rofa AG. Das mittelständische Unternehmen arbeitet für seine Kunden aus der Automobil- und Logistikbranche ständig an neuen Lösungen in den Bereichen Automatisierungs- und Fördertechnik sowie Sondermaschinenbau. »Ingenieurwissenschaftliches Know-how ist bei uns nicht nur in der Konstruktion, im technischen Einkauf oder der Fertigung gefragt, es kommt täglich auch bei der Projektleitung, dem Vertrieb und in der Geschäftsführung zum Einsatz«, erklärt Vertriebsleiter Rainer Lange, der selbst Diplomingenieur ist. All diese Abteilungen leisten einen Beitrag bei der Umsetzung von Projekten, deren komplette Abwicklung in der Regel sechs Monate bis zwei Jahre dauert Damit solche Anlagen immer auf dem neuesten Stand sind und mit den Produkten der Konkurrenz aus dem Ausland mithalten können, müssen sich die Maschinenbau-Unternehmen stetig weiterentwickeln. »Die Kunst besteht darin, schlagkräftig und schnell auf Kundenwünsche reagieren zu können«, weiß Lange. »Innovationen und Markttrends müssen dabei immer im Fokus stehen.« Ein solcher Trend ist die zunehmende Digitalisierung der Fertigungstechnik, die nicht nur die Produktion an sich betrifft, sondern auch die Forschung und Entwicklung modifiziert hat. »Die sogenannte Industrie 4.0 verändert die komplette Branche grundlegend«, betont Thilo Weber. »Die neuen Technologien führen dazu, dass Geschäfts-

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Fotos: Hello beautiful/Quelle PHOTOCASE, privat

Schlagkräftig, schnell und global: Mit diesen Schlüsselkompetenzen punkten Maschinen- und Anlagenbauer


modelle angepasst werden müssen oder sogar komplett neu entstehen.« Der VDMA-Bildungsreferent weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Informatikkenntnisse für künftige Maschinen- und Anlagenbauer zunehmend an Bedeutung gewinnen werden. Bereits im Studium ist es ratsam, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Christoph Molinari, Personalleiter bei Claas Industrietechnik, sieht in der Interdisziplinarität ebenfalls einen wichtigen Baustein. »Die Verbindung von Elektronik und Software wird immer stärker in den Vordergrund rücken und das Berufsbild entsprechend verändern.« Für Ingenieure sieht er durchaus eine rosige Zukunft: »Deutschland ist und bleibt ein Technologieland, das sich in den unterschiedlichsten Bereichen immer weiter entwickeln wird.« Die Globalisierung ist die zweite große Herausforderung, der sich die Branche stellt. Thilo Weber rät angehenden Ingenieuren deswegen zu einem längeren Auslandsaufenthalt während des Studiums. Durch den engen Kontakt des VDMA zu seinen Mitgliedsunternehmen weiß der 33-Jährige, was sich die Arbeitgeber neben der vorausgesetzten Fachkompetenz sonst noch von potenziellen neuen Mitarbeitern wünschen: »Präsentationstalent, Organisationsfähigkeit, fächerübergreifendes Denken und Teambereitschaft sind Schlüsselkompetenzen, die sehr gefragt sind.« Den letzten Punkt unterstreicht Rainer Lange noch einmal besonders. »Die Ingenieure sind bei uns ständig in Kontakt mit den unterschiedlichen internen Abteilungen, Sublieferanten und natürlich unseren Endkunden«, führt er aus. »Für reibungslose Abläufe ist

gute Teamarbeit daher zwingend notwendig!« Christoph Molinari von Claas misst dieser Fähigkeit ebenfalls eine hohe Relevanz bei: »In einer global agierenden Wirtschaft ist räumliche und denkende Flexibilität bei den zukünftigen Ingenieuren willkommen. Junge und aufgeschlossene Menschen, die ein Interesse an interkultureller Zusammenarbeit haben, sind zur Bewältigung zukünftiger Herausforderungen im Maschinenbau notwendig.« Motivierte Absolventen, die diese sozialen Kompetenzen und eine breite fachliche Grundausbildung mitbringen, werden in allen Sparten der Branche dringend gesucht. »Der deutsche Maschinenbau beschäftigt seit Jahren eine kontinuierlich ansteigende Zahl an Ingenieuren«, sagt Weber. »Wir gehen davon aus, dass dieser Trend in den nächsten Jahren anhalten wird.« Statistiken des Vereins Deutscher Ingenieure und des Instituts der Deutschen Wirtschaft in Köln prognostizieren sogar, dass dem deutschen Arbeitsmarkt bis 2029 bis zu 389.000 Ingenieure fehlen könnten. Wer geografisch flexibel ist, sollte demnach keine Probleme haben, nach dem Studium einen spannenden Job mit guten Verdienstmöglichkeiten zu finden. Bei der Rofa AG etwa kann sich eine Karriere je nach Erfahrung und persönlicher Neigung unterschiedlich gestalten. »Nach einem Traineeprogramm kann man zunächst zum Gruppenleiter und dann zum Abteilungsleiter aufsteigen oder auch abteilungsübergreifend die Position wechseln«, erklärt Lange. »Durch unsere internationale Aufstellung ist auch immer ein Platz an den ausländischen Standorten zu besetzen, beispielsweise als Niederlassungsleiter.« n

»Unerlässlich ist heute die Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und kontinuierlich auch während der beruflichen Tätigkeit fortzubilden.«

Thilo Weber, Referent für Bildungspolitik beim VDMA

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Arbeitswelten // Ingenieure in der Kulturbranche // Text Sami David Rauscher

KULTUR UND TECHNIK

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berall dort, wo neben Bühne oder Auftrittsfläche Technik zum Einsatz kommt, sind neben den Darstellern, Ausstellern oder Fragestellern auch Ingenieure gesucht. Ingenieure, die Kunst und Kultur in Szene setzen. Klar muss der Techniker nicht selbst Künstler sein, aber ein wenig mehr von dem zu verstehen, was er hinter den Kulissen begleitet, ist schon von Vorteil, meint Daniel Bauer, Stellvertretender Technischer Direktor der Bayerischen Staatsoper: »Das hilft ungemein, um Bühnenbildner, Regisseure und Choreografen sowie die geforderten Aufgaben zu verstehen und im Sinne der Kunst, der Leitung des Hauses und der Werkstätten durchzuführen.« Das, was auf der Bühne der Staatsoper geschieht, wird von etlichen Ingenieuren begleitet: Drei Konstrukteure, Betriebsingenieure, technische Leiter Ballett, Produktionsleiter Oper, Sicherheitsingenieur, all das braucht es zur Umsetzung der Auftritte. Eine einfache Ausbildung ist häufig keine ausreichende Qualifikation, weiß Bauer: »Die Stellen sind heutzutage und beim jetzigen Stand der Technik eigentlich nicht anders als durch Ingenieure zu besetzen.« In der Bayerischen Staatsoper oder einer ähnlichen Institution zu arbeiten, ist den Technikern allerdings nicht fremd: »Alle Ingenieure haben Theater- und Veranstaltungstechnik studiert, mit dem Ziel, in einem Kulturbetrieb zu arbeiten. Daher ist nichts ungewohnt, beziehungsweise wäre es wahrscheinlich ungewohnt in der freien Wirtschaft zu arbeiten.« Im Ausbildungshintergrund breiter aufgestellt sind die Fachmänner in der Veranstaltungsbranche: »Ingenieure arbeiten bei uns zum Beispiel als Projektleiter für die Bereiche Audio-, Videound Medientechnik«, führt Désirée

Müller von Thomann Audio Professionell aus, »als Vertriebler für den Bereich ELA & Beschallungstechnik Kirchen, Mehrzweck- und Veranstaltungshallen oder auch als Abteilungsleiter des Systemhauses Thomann Audio Professionell«. Thomann Audio Professionell bietet Audio-, Video-, Licht- und Medientechnik und kann dabei auf die Produktpalette des eigenen Musikhauses zurückgreifen. Neben den richtigen Technikern darf auf die richtige Technik nicht verzichtet werden, so Müller: »Der Einsatz moderner Konferenztechnik muss leicht von der Hand gehen und erfordert eine klare und weitgehend automatisierte Nutzerführung.« Kreativität ist dabei oft auch bei den Installateuren gefragt. »Auf der Baustelle muss man auch improvisieren können, zum Beispiel wenn der Kunde eine andere Umsetzung in letzter Minute wünscht«, erklärt Müller, »das bedeutet, dass es von Vorteil ist, wenn man flexibel und bereit ist mit dem gebotenen Equipment zu spielen«. Vielfalt gibt es in der Branche genug, denn »jedes Projekt hat seinen gewissen Reiz«, findet Désirée Müller, »alle Projekte sind auf ihre Weise etwas Besonderes und stellen eine Sonderlösung für den Kunden dar. Es ist einfach immer ein tolles Gefühl, wenn unsere Kunden zufrieden mit ihrem Produkt und ihrer Installation sind«. Selbstverständlich ist man bei Veranstaltungen weniger ortsgebunden, so erfordern »Installation, Inbetriebnahme und Wartung der Produkte vor Ort natürlich eine gewisse Reisebereitschaft«, wie Müller zugibt, »vieles kann inhouse vorbereitet werden, die Installation vor Ort bedingt eine gewisse Reisetätigkeit des Veranstaltungstechnikers«. Reisetätigkeiten, die man wohl gerne auf sich nimmt, wenn man dafür die Früchte seiner Arbeit in neuem Licht oder gar in Aktion sehen darf.

Fotos: nild/Quelle PHOTOCASE, pivat

Ingenieure in der Kulturbranche ermöglichen als vielfältige Strippenzieher Shows und Events


Eine virtuelle Reise treten auch die Fernseh-, Radiound Onlineproduktionen der Medienhäuser an. Hier kommt zur Vielfalt die Schnelllebigkeit der technischen Mittel. So beschreibt Sven Dütz von der ARD.ZDF medienakademie die beruflichen Voraussetzungen: »Der Ingenieur muss flexibel und offen für Neues sein, denn der Bereich der Medientechnologie in Fernsehen, Hörfunk und Online ist schnelllebig. Es ist notwendig, sich immer wieder auf neue Entwicklungen einzustellen und ständig am Ball zu bleiben. Ingenieure der Medienbranche sollten zudem eine Affinität zum IT-Bereich mitbringen. Medientechnik von heute geht einher mit Informationstechnik.« Selbst, wenn man fest als Techniker in der Medienbranche untergekommen ist, kann man sich nicht auf das Wissen der Anfangszeit berufen. »Der Arbeitsbereich unterliegt rasanten Veränderungen«, stellt Dütz weiter fest, »jeder, der die Laufbahn eines Ingenieurs in der Rundfunkbranche wählt, wird sich in seiner Karriere immer wieder mal umorientieren, sich in neue Fragestellungen reinfuchsen und neue Schwerpunkte setzen müssen. Lebenslanges Lernen ist angesagt! Ein erfreulicher Trend für alle jungen Menschen, die sich für so eine Karriere interessieren: Der Bedarf scheint groß!« Ein Nachteil müssen die vielen Veränderungen aber noch lange nicht sein. Im Gegenteil, denkt Dütz: »Gerade die schnelle Innovation der Technik ist es, was den Ingenieursberuf in der Rundfunkbranche besonders macht. Es ist noch nicht so lange her, da wurde Filmmaterial tatsächlich noch am Schneidetisch mit Schere und

Kleber zusammengeschnitten! Heute undenkbar. Stillstand in der Branche gibt es nicht. Und sie selbst gestalten den Wandel durch eigene Ideen aktiv mit. Das Ergebnis beeinflusst das Leben unzähliger Menschen – denn fast jeder sieht fern, hört Radio oder surft im Internet.« Auch Ingenieure sind letztendlich Medienmacher, denn immer wenn sich die Verbreitungsform verändert hat, wurden dabei ein Stück weit Inhalte revolutioniert. Ein Beispiel aus jüngerer Zeit ist die Vormachtstellung der Online-Welt mit News im Sekundentakt gegenüber früher etablierten Tageszeitungen und den Acht-Uhr-Nachrichten. Eine große Herausforderung, die die Ingenieurswelt im Allgemeinen beschäftigt, wirkt sich auch stark auf die Beschäftigten der Medienbranche aus: »Journalistinnen, Redakteurinnen, sogar Intendantinnen… in der Medienwelt gibt es inzwischen zahlreiche erfolgreiche Frauen. In Produktions- und Technikbereichen in Fernsehen, Hörfunk und Online sind Frauen allerdings immer noch stark unterrepräsentiert«, bedauert Sven Dütz, »dabei sind gemischte Teams wichtig: Frauen bringen neue Blickwinkel und Herangehensweisen mit, gemischte Teams fördern Vielfalt und eine kreative Arbeitsatmosphäre. Dazu kommt: Wo heute Frauen in Fachkarrieren fehlen, fehlen sie morgen in Führungspositionen. Die Branche kann es sich aber nicht leisten, auf dieses Potenzial zu verzichten.« Deshalb schreibt die ARD.ZDF medienakademie mittlerweile auch jährlich einen Förderpreis aus. ■

»Veranstaltungs- und Medientechnik sind zwei wirklich spannende Felder. Es gibt einfach nichts, was es dabei nicht gibt.«

Désirée Müller, Öffentlichkeitsarbeit bei Thomann Audio Professional

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UND NACH DEM BACHELOR? Neue Masterstudiengänge und Traineeships im Kurzporträt

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Tief ins Wirtschaftsingenieurwesen einsteigen können Studenten mit dem Master in ›Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik und Informationstechnik‹ an der Uni Bremen. In vier Semestern werden die Studienschwerpunkte Management und Steuerung von Energie oder Elektronische Systeme und Innovationsmanagement angeboten. Betriebswirtschaftliche und elektrotechnische Module ergänzen sich hierbei. Auch ein Praktikum und ein Auslandssemester werden von der Uni ermöglicht. www.dbs.uni-bremen.de

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deen-Hüter

Sie sind das entscheidende Kriterium im Rennen um den Wettbewerbsvorteil: Patente. Wie man neue Entwicklungen rechtlich schützen kann, lehrt der Masterstudiengang ›Patentingenieurwesen‹ der Ernst-Abbe-Hochschule Jena und bildet Studierende zum Fachspezialisten mit umfangreichem Schutzrechtswissen im eigenen Feld aus. Absolventen haben vielseitige Karrieremöglichkeiten im Maschinen- und Anlagenbau, der Automobil-, Luft- oder Raumfahrtindustrie. www.eah-jena.de

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Du kannst es kaum erwarten, ins Berufsleben zu starten, doch deinen Master möchtest du trotzdem gerne machen? Das geht mit dem Master ›Maschinenbau‹ im Fernstudium. An der Hamburger Fernhochschule kann in drei Semestern zuzüglich der Zeit für die Masterarbeit der Abschluss erworben werden. Vertiefungsbereiche sind hierbei die Finite-Element-Methode, die Robotik oder Mechatronische Systeme sowie Werkstoffe. Der in Zusammenarbeit mit dem Heilbronner Institut für Lebenslanges Lernen (HILL) entwickelte Studiengang beinhaltet Präsenzphasen in Heilbronn sowie Selbstlernphasen und ein sogenanntes Labor, das auch virtuelle Produktentwicklung beinhaltet. www.hamburger-fh.de

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achhaltig gedacht

Dir liegt die Frage am Herzen, wie man umweltschonend, effizient und wirtschaftlich zugleich Energie gewinnen, umwandeln, speichern und nutzen kann? Dann ist der Master in ›Energietechnik‹ an der Leibniz Universität Hannover genau das Richtige für dich. In einer idealen Mischung aus Elektrotechnik und Maschinenbau wird Studierenden das notwendige Handwerkszeug auf den Weg gegeben, um im heutigen Jahrhundert neue Technologien zu regenerativen Energien weiterzuentwickeln und somit dem Klimawandel und der Ressourcenknappheit entgegen zu wirken. www.uni-hannover.de

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Nur die Ingenieurwissenschaften allein sind dir nicht genug? Der Master in ›Pharmaingenieurwesen‹ befasst sich mit pharmazeutischer Verfahrenstechnik wie beispielsweise der Entwicklung und Optimierung von Produktionsverfahren, der Qualitätssicherung sowie der Validierung und Qualifizierung der Anlagen und Prozesse. Das erste der vier Semester widmet sich dabei vor allem fachkomplementär der Aneignung des notwendigen Wissens im pharmazeutischen Bereich. www.tu-braunschweig.de

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Arbeitswelten // Konsumgüterindustrie // Text Eva Ixmeier

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osmetik ist was für Mädchen, Babynahrung für Mütter und Waschmittel für Hausfrauen. Autos und Raketen dagegen lassen Ingenieursherzen höher schlagen. Maren Blankenstein hat nach ihrem Wirtschaftsingenieurstudium ebenfalls zunächst an eine Karriere in der Automobilbranche oder der Luftund Raumfahrt gedacht – wie so viele andere Ingenieurabsolventen auch. Dann trat jedoch der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) auf die Bildfläche und überzeugte die Absolventin. »Ich wollte gerne Produktionsprozesse verbessern und langfristig eine Produktion leiten. Jetzt ist es Waschmittel und keine Autos – mindestens genauso herausfordernd und spannend«, sagt Blankenstein. Als Prozessingenieurin bildet sie gemeinsam mit dem Abteilungsleiter und dem Schichtleiter das Führungsteam der Abteilung ›Agglomerate‹. Dort werden Bestandteile von Waschmitteln produziert, wie etwa Parfum-Mikro-Kapseln für ein Premiumwaschmittel. Das Augenmerk der 28-Jährigen liegt vor allem darauf, Prozesse zu verbessern und Abweichungen im Produk-

68 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  |

tionsprozess zu beheben. Dabei kann es sich um technische Probleme handeln, aber auch um die Anpassung von Abläufen, Sicherheits- oder Qualitätsthemen. »Für diese Aufgabe arbeite ich nicht nur eng mit den Schichtmitarbeitern und Technikern in unserer Abteilung zusammen, sondern auch mit anderen Funktionsbereichen wie Qualität, Sicherheit und Logistik«, erklärt Blankenstein. Die allerwichtigste Voraussetzung ist hierbei ein gutes Fingerspitzengefühl für die Kollegen und Mitarbeiter sowie ein gutes Verständnis für deren Bedürfnisse und Anforderungen. Dazu gehört auch eine klare Kommunikation sowie die Fähigkeit, Feedback zu geben und anzunehmen. »Die sehr offene Kultur und die flachen Hierarchien bei P&G bedingen auch eine sehr offene Feedback-Kultur – das ist nicht für alle immer leicht«, sagt Blankenstein. Die enge Zusammenarbeit in internationalen Teams und über Funktionsgrenzen hinweg bringt zudem eine gewisse Dynamik in die Projekte. »Hier gilt es, immer agil zu bleiben und zu erkennen, welche der Impulse und tollen Ideen ein Projekt vielleicht entscheidend vo-

Foto: Seleneos / Quelle PHOTOCASE

Ingenieure in der Konsumgüterindustrie sorgen für effiziente Produktion und praktische Verpackungen


ranbringen können«, ergänzt die Prozessingenieurin. Dabei müsse sie immer wieder überlegen, was machbar ist, um eine Fragestellung möglichst effizient zu lösen – nicht nur, was ideal wäre – und dementsprechend entscheiden. Eine gewisse Entscheidungsfreude muss auch Hannes Bessinger für seinen Beruf mitbringen. Der Projektingenieur in der Produktion von LOréal muss häufig schnell auf Veränderungen in der dynamischen Kosmetikbranche reagieren. Das ist manchmal sehr herausfordernd, macht aber auch den Reiz der Tätigkeit aus. Die Konsumgüterbranche ist von vielen Faktoren abhängig: So haben nicht nur das Kaufverhalten der Konsumenten, sondern auch der technische Fortschritt, soziodemografische Verschiebungen und gesetzliche Anforderungen Einfluss auf den Markt. Außerdem stehen die Hersteller untereinander stark im Wettbewerb und somit steigt der Kostendruck. Um Kosten zu senken, steht für die Konsumgüterhersteller regelmäßig die gesamte Wertschöpfungskette auf dem Prüfstand. Schwerpunkte sind dabei Prozesse in Vertrieb, Controlling oder Produktion und die Bereiche Einkauf, Qualitäts- und Projektmanagement. Maren Blankenstein kümmert sich bei Procter & Gamble beispielsweise auch noch um die sogenannte Rüstzeitoptimierung: »Wenn wir in der Produktion von einem Produkt auf das andere wechseln, brauchen wir immer eine bestimmte Zeit, die Maschinen umzustellen. Meine Aufgabe ist es, durch Optimierung der Abläufe, der Werkzeuge und der Ressourcen, die Rüstzeit zu halbieren – das mag viel klingen, aber hochgesteckte Ziele motivieren mich ungemein«, erklärt die Wirtschaftsingenieurin. Auch Bessinger von LOréal kümmert sich um die kontinuierliche Optimierung der bestehenden Anlagen. Denn seine Arbeit hat direkten Einfluss auf die Produktion, das heißt, durch eine Fehlfunktion kann es zum Produktionsstopp kommen, was bedeutet, dass Kunden nicht fristgerecht beliefert werden. Große Verantwortung, die er dabei trägt – daran müsse man sich erst einmal gewöhnen. Im Zuge der Optimierung geht es aber auch um die Erreichung der internen Umweltziele: »Beispielsweise haben wir durch effizientere Pumpen und Sprühdüsen eine verbesserte Reinigungswirkung in den Behältern und gleichzeitig einen geringeren Wasserverbrauch erreicht«, fügt der 29-Jährige hinzu. Derzeit steckt Bessinger in der Planungsphase für die Installation von zwei Misch-/Emulgieranlagen mit Lagertanks und direkter Anbindung an die Abfüllanlagen. Dabei entstehen ständig neue Herausforderungen, sei es in Bezug auf die Zeitplanung, das Budget, aber auch die

Sicherheit, Ergonomie und den Herstellungsprozess der Produkte. Hierbei müssen viele Vorgaben eingehalten werden, etwa interne Sicherheitsregeln, Qualitätsvorschriften und gesetzliche Vorgaben. »Damit wir die vorgegebenen Ziele erreichen, ist ein intensiver Austausch wichtig, ob mit dem Lieferanten der Anlage oder mit internen Abteilungen«, erzählt der Ingenieur. Andere seiner Ingenieurskollegen arbeiten zum Beispiel im Packaging-Bereich, der Endabfüllung, dort optimieren sie den Wirkungsgrad der Abfüllanlagen, um die Effizienz und damit die produzierte Stückzahl zu erhöhen oder planen neue Maschinen und komplette Abfülllinien. Aber auch in der Qualitätssicherung, der Sicherheits- und Umweltabteilung oder der Logistik werden gut ausgebildete Ingenieure gesucht. Bei Procter & Gamble starten alle Ingenieure erst einmal in einer technischen Funktion, können dann jedoch entweder einen technischen Karriereweg anstreben und sich so immer komplexeren technischen Herausforderungen in verschiedenen Funktionen und Geschäftsbereichen stellen oder Verantwortung übernehmen – etwa im Personalwesen oder dem Projektmanagement. Ein Bereich, der bisher noch nicht genannt wurde, aber in der Konsumgüterindustrie im Allgemeinen und in der Nahrungsmittelherstellung im Speziellen einen wichtigen Faktor einnimmt, ist die Verpackungstechnik. »Die volkswirtschaftliche Bedeutung, ja Unverzichtbarkeit der Verpackung ist öffentlich leider zu wenig bekannt. Die positive Seite der Verpackung zu erklären und zu vertreten ist und bleibt wohl eine stetige Herausforderung an Verpackungsentwickler«, betont Josef Klein, Leiter der Abteilung Verpackungstechnik bei Hipp. Die Abteilung des Ingenieurs ist für die Verpackungsentwicklung und Verpackungsprozesse aller Hipp-Produkte verantwortlich. Besondere Herausforderung besteht für den Abteilungsleiter darin, gleichzeitig Projekte und Fragestellungen aus unterschiedlichen Themenkreisen zu bearbeiten. Um diese Aufgaben zu meistern, greift er gerne auf erlernte Fähigkeiten aus seinem Verfahrenstechnikstudium zurück, nämlich neue Problemstellungen zu analysieren und fachgerechte Lösungsansätze zu erarbeiten.

Die Unternehmen der Konsumgüterindustrie produzieren und vertreiben Güter, die für den privaten Ge- und Verbrauch gedacht sind. Zur Konsumgüterindustrie gehören die Bereiche Produktion und Vertrieb. Lebensmittel, Bekleidung und Einrichtung sind die wichtigsten Produktgruppen der Konsumgüterindsutrie, darunter fallen auch FMCGGüter. ›Fast Moving Consumer Goods‹ (FMCG-Goods) sind Güter, die in den Verkaufsregalen schnell wechseln. Dazu gehören vor allem Nahrungsmittel, Süßwaren, Körperpflegeprodukte sowie Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel. In Deutschland war 2014 Henkel der umsatzstärkste Konsumgüterhersteller. Im Jahr 2014 erzielte die deutsche Ernährungsindustrie einen Umsatz von insgesamt rund 172 Milliarden Euro. Quelle: Statista

Auch Hannes Bessinger kann auf eine breite Platte an Werkzeugen aus seinem Studium des Chemieingenieurwesens zurückgreifen. Durch Hiwi-Stellen und Studienarbeiten konnte er unter anderem sehr viel Erfahrung in den Bereichen Strömungslehre und Emulgiertechnik sammeln: »Ich habe beispielsweise als Betreuer von Schülerversuchen am Institut für Lebensmittelverfahrenstechnik Sonnencreme hergestellt. Heute wird diese an von mir betreuten Anlagen in Mengen von bis zu 20 Tonnen produziert.« Maren Blankenstein von Procter & Gamble wendet weniger konkretes Grundlagenwissen aus ihrem Studium an, »vielmehr hilft mir das Wissen aus dem technischen Studium für das Prozessverständnis und das schnelle Auffassen von technischen Problemen«, sagt die Wirtschaftsingenieurin. Insbesondere in Gesprächen mit Fachleuten sollen diese sehen, dass sie die Technik, mit der sie arbeitet, wirklich von Grund auf verstehe. »Vor allem ist es aber die Fähigkeit strukturiert zu arbeiten, zu koordinieren und zu priorisieren, die mir im Beruf Tag für Tag hilft«, fügt Blankenstein hinzu. ■ |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  | 69


Interview Rowena Sandner

Hochschulporträt Fachhochschule Münster

»PIONIER, ABER NICHT EXOT« Die FH Münster ist in Sachen Qualitätsmanagement Vorreiter und geht bei der Nachwuchsqualifizierung zukunftsweisende Wege. Warum sie sich für Bologna und Alumni-Bindung ausspricht, erklärt Präsidentin Prof. Ute von Lojewski im audimax-Interview Die FH Münster war 2011 die erste Fachhochschule, die systemakkreditiert wurde. Dadurch erhielt die FH eine Zulassung zur eigenständigen Qualitätssicherung ihrer Studiengänge. Der Fachbereich Wirtschaft wird seit Jahren in Rankings als exzellent eingestuft. Dort werden internationale Programme mit Doppelabschlüssen angeboten, unter anderem auch ein Deutschland-LateinamerikaProgramm. Auch die Architekten, die Physikalische Technik und andere Studiengänge werden regelmäßig gut eingestuft. Mit dem Kreis Steinfurt existiert eine gemeinsame Initiative, die TRAIN (Transfer in Steinfurt), die sich um den Wissens- und Technologietransfer mit den Unternehmen im Kreis Steinfurt kümmert.

Frau Prof. von Lojewski, Sie sind seit acht Jahren Präsidentin der FH Münster. Wie hat sich die Hochschule unter Ihrer Leitung entwickelt? Vor Amtsantritt war ich

bereits fünf Jahre Prorektorin für Studium und Lehre. Über diesen Bereich ist mir das Thema Qualitätsmanagement zugewachsen, zumal auch die Umstellung auf Bachelor und Master in meine Prorektorenzeit fiel. Wir haben das so weit ausgebaut, dass wir auch nach außen hin – zumindest in der Fachcommunity der Hochschulen – als die Hochschule für Qualitätsmanagement wahrgenommen werden. Was machen Sie anders? Wir haben eine recht ausgeprägte Gesprächskultur. Das ist sehr zeitaufwändig. Es ist immer einfacher, direkt zu entscheiden, aber wir kommunizieren lieber. Die Leute in unseren Gesprächskreisen merken, dass wir hinhören, dass wir nicht mit einer vorgefassten Meinung in Gespräche gehen und – soweit machbar – individuelle Lösungen suchen. Und das Allerwichtigste bei unseren Kollegen: Sie sind unheimlich fleißig. Ich denke, das macht den Unterschied, dass unsere Leute mit richtig viel Herzblut dabei sind. Wie schwierig ist es, geeignetes Lehrpersonal zu bekommen? Dieses Problem besteht in einzelnen Fä-

chern, wie bei den Ingenieuren oder Informatikern. Deswegen machen wir unsere eigenen Nachwuchswissenschaftlerprogramme. Das heißt, wir qualifizieren Leute nach, haben sie also parallel schon bei uns, während die entsprechende Praxis nachgeholt wird. Über eine Image-Kampagne wollen wir zudem Aufmerksamkeit für den Beruf des FH-Professors erzeugen, weil ich glaube, dass es in den Unternehmen viele Ingenieure und Informatiker gibt, die diesen Berufsweg gar nicht vor Augen haben. Womit wir beim Thema Alumni-Bindung wären. Was tun Sie, um Ihren wissenschaftlichen Nachwuchs zu halten?

Die Alumni-Arbeit ist primär Sache der Fachbereiche, da die Studenten dort ihre Heimat haben. Aber da liegt der Ansatzpunkt: Wir versuchen zu ändern, dass unser Lehrkörper über die Universitäten sozialisiert ist. Deshalb sind Promotionen an Fachhochschulen wichtig: Wir bilden unsere eigenen Leute in unserem eigenen System aus. Dafür müssen wir den gesamten 70 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker |

Karriereweg abbilden können, also Bachelor, Master, Promotion – und das über Nachwuchsprofessuren weiter gestalten. Studierende können an der FH Münster nicht promovieren, aber Sie betreuen Doktoranden? Ja, wir haben Ko-

operationsverträge mit unterschiedlichen Universitäten, wobei das meist über Kontakte mit Kollegen läuft. Die Fachcommunity kennt sich, vielleicht waren die Verantwortlichen schon gemeinsam Assistenten an einem Lehrstuhl – der eine ist an der Uni gelandet, der andere an der FH. Sie arbeiten weiter zusammen und betreuen gemeinsam Promotionen. In weiten Bereichen funktioniert das sehr gut, besonders in Fächern wie Chemie oder Physik, wo es interessante Schnittstellen zwischen Theorie und Praxis gibt. Ist dieses Modell Münster-spezifisch? Nein, das gibt es an allen Fachhochschulen. Vielleicht ist die Zahl der Promotionen bei uns etwas höher, da wir schon früh mit einem eigenen Promotionskolleg gestartet sind. Alle Doktoranden müssen das durchlaufen und bekommen dafür Credits, beispielsweise im Bereich Sozialkompetenz, allgemeines wissenschaftliches Arbeiten und ethische Aspekte in der Wissenschaft. Vermittelt werden also fachliche und überfachliche Qualifikationen. Sie haben viel erreicht. Was konnten Sie nicht umsetzen?

Wir hatten uns sehr früh das Thema Weiterbildung auf die Fahnen geschrieben. Diese Umsetzung war in der ersten Amtszeit noch nicht möglich. Doch das Thema weiterbildende Masterstudiengänge bleibt ein riesiges Feld. Jetzt ist auch ein Wandel erkennbar. Die Fachbereiche merken, dass genug Bachelorabsolventen da sind, die genau das nachfragen. Die meisten der Studierenden gehen mit dem Bachelor ab. Ist es Ihr Ziel, sie auch für den Master zu behalten?

Nicht unbedingt. Ich glaube an das Bachelor- und Mastersystem. Es gibt heute viele Berufsfelder, die akademisiert werden und früher von Nicht-Akademikern bekleidet wurden. Dafür ist der Bachelor genau das Richtige. Das ist nochmal ein großer Unterschied zu den Universitäten, denn da schlagen die jungen Abiturienten auf und gehen durch den gesamten Bachelor und Master.


audimax-serie Studieren in D-A-CH

» Für die FH-Professur gibt es keinen systematischen Karriereweg. Dieses Feld anzugehen ist für mich ein Riesenthema.« Prof. Ute von Lojewski, Präsidentin der FH Münster

… was die Unis belastet. An den Fachhochschulen war

die Umsetzung der Reform leichter, weil bei uns der Bachelor im Prinzip das alte FH-Diplom ohne das Praxissemester ist. Ich bin eine Anhängerin des Bachelorund Mastersystems, weil es für die Fachhochschulen der Befreiungsschlag war. Plötzlich durften wir Master machen. Dadurch sind die Abschlüsse gleichwertig. Das hat den Fachhochschulen einen unglaublichen Entwicklungsschub gegeben. Welches Alleinstellungsmerkmal hat die FH Münster? Generell gibt es schon in jeder Fachdisziplin etwas Eigenes, auch Fächer, die nur bei uns angeboten werden. Vielmehr stehen wir als Fachhochschule Münster aber eher für Querschnittsthemen wie Qualitätsmanagement, Systemakkreditierung und Forschung als für ein bestimmtes inhaltliches Thema.

Jahren eine eigene Transferagentur, die unser Transfersystem abwickelt. Modelle wie TRAIN gibt es schon sehr lange. Das ist sehr typisch für Fachhochschulen. Das ist zugleich die Hilfestellung für die Studierenden von der FH in die Arbeitswelt. Spätestens ab dem zweiten Semester machen die Studierenden mit ihren Professoren und Professorinnen Projekte in Unternehmen, bei denen sie oft bleiben. Wir haben eine richtige Recruiting-Strategie, durch die wir Studierende früh mit der Wirtschaft und der Industrie zusammenbringen. Bei unseren Stipendienprogrammen machen wir Stipendientage, wo sich Stifter und Stipendiaten kennenlernen, damit sie früh eine fruchtbare Beziehung etablieren können. Da wird eine Fachhochschule schon mal zum halben Jobvermittler! ■ | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker | 71

Fotos: Marcus Kästner / audimax

Wie sieht es mit Kooperationen und Vernetzung zur Wirtschaft aus? Transfer ist ja FH-spezifisch. Wir haben seit


N E S IS W IK N H C E T S E T N BU Strahov-Stadion in Prag nicht baufällig, würde der Titel ›größtes Stadion weltweit‹ ihm gebühren. In Spitzenzeiten hat es bis zu 250.000 Menschen gefasst.

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auptsache, es funktionert! Das erwarten 61,2 Prozent der gesamten Singles von technischen Gerätschaften. Das zeigt eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach (IfD) von 2014. Dabei braucht unsere Gesellschaft technikmündige Bürger, die wissen, wie sie technische Entwicklungen nutzen und deren Folgen für sich, die Gesellschaft und Umwelt abschätzen und bewerten können. Trotz der positiven Auswirkung auf unsere Gesellschaft und einer großen Akzeptanz für technische Produkte, stehen viele Deutsche dem Ganzen kritisch gegenüber.

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er nach seinem Bachelor in die Forschung gehen möchte, der kann an der Hochschule München den Master in ›Engineering Science‹ machen, der zum Sommersemester 2016 eingeführt wird. Im Fokus steht dabei ein konkretes Forschungsprojekt, das sich der Student selbst aussuchen darf .

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und die Kohle einschieben, ist demnach nicht zulässig.

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ährend die Damen der Schöpfung zahlenmäßig im Bauingenieurwesen, Maschinenbau und in der Elektrotechnik total unterrepräsentiert sind, hatten sie in der Architektur die Nase vorne. Im Wintersemester 2014/15 waren 23.163 Frauen eingeschrieben und 16.911 Männer.

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lbert Einstein ist nicht nur Chief of Relativitätstheorie, sondern auch Masterof-klares-Fernsehbild: Da ein Fernseher Elektronen mit über 20.000 Volt beschleunigt und dadurch die Masse gemäß Einsteins Erkenntnissen messbar zunimmt, müssen Ingenieure diesen Effekt ausgleichen.Würden sie dies nicht tun, wäre das Bild verschwommen.

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ust auf ein Rätsel? Dann schau vorbei auf audimax.de/quiz/technik-quiz und zeig, dass nicht umsonst ein Genie im Ingenieur steckt.

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ngenieure, die in ihrem Job eine Erfindung machen, müssen diese ihrem Arbeitgeber melden, denn sie gilt in diesem Fall als Diensterfindung. Der Arbeitnehmer hat erst das Recht der wirtschaftlichen Verwertung, wenn der Arbeitgeber die Idee nicht weiterverfolgen will. Möchte er aber doch, muss er den Erfinder am Gewinn beteiligen. Einfach Patent anmelden, den Arbeitgeber außen vorlassen

ewusst, dass VW nicht nur für Autos bekannt ist? Der Wolfsburger Konzern hat eine äußerst erfolgreiche CurrywurstProduktion, die sogar den jeweiligen Autoabsatz in den letzten zwei Jahren überholt hat. 2014 kamen 6,3 Millionen Würste auf 6,12 Millionen Autos, 2015 düsten 7,2 Millionen produzierte Currywürste an 5,82 Millionen Volkswagen vorbei.

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ür alle, die gerade mit sich und ihren Prüfungsergebnissen hadern. Es hat alles seinen Sinn – davon überzeugt ist bereits Thomas Alva Edison gewesen: »Ich habe nicht versagt. Ich habe mit Erfolg zehntausend Wege entdeckt, die zu keinem Ergebnis führen.« Wie wir alle wissen, ist auch ihm irgendwann ein Licht aufgegangen. Also nur nicht verzweifeln.

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b La-Ola-Welle oder unkontrollierter Freudentaumel – ein Stadion muss einiges aushalten können. Deshalb ist bei der Planung einiges zu beachten: Die Tribüne darf nicht in Schwingungen geraten, die Anwohner müssen berücksichtigt werden, sämtliche dynamischen Kräfte, die von der Anzahl der Personen je Flächeneinheit abhängen. Aber auch davon, ob die Südkurve jubelt und die andere Fanseite in Schockstarre verfällt. Das größte Stadion befindet sich aktuell in Pjöngjang, das Platz für 150.000 Menschen bietet. Wäre das

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eit ist Geld. Das weiß auch Airbus und hat nun ein Patent für eine modulare Kabine erhalten, die sich bei Bedarf vom Flugzeug­rumpf abtrennen lässt. Diese ›Methode zum Be- und Entladen von Passagieren, bei dem die Standzeiten des Flugzeuges reduziert werden‹ ist dem Beladen eines Containerschiffs sehr ähnlich: Kabine auf – Passagiere rein – Kabine zu – Kabine auf Airbus aufsetzen – losfliegen. Doch damit nicht genug: Airbus hat einen Schritt weitergedacht und im Patentantrag die Möglichkeit, verschiedene Kabinentypen aufzusetzen, vermerkt: Schließlich sind nicht alle Flugstrecken und Auslastungen gleich.

Vorschau Der nächste audimax ING. erscheint am 10. Juni 2016! Dann beschäftigen wir uns unter anderem mit dem Top-Thema Energie und der Formula Student Germany. Daneben gibt es viele Einblicke in die Arbeitswelt. Du hast Kritik, Lob oder Anregungen? Dann schreib uns an leserbriefe@audimax.de.

Foto: David Schiersner/flickrcc unter CC BY 2.0, privat

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as ist mal ne Ansage: Von insgesamt 2.698.910 Studenten die 2014/15 studiert haben, waren 545.408 Studis der Ingenieurwissenschaften. Dabei erfreut sich das Bauingenieurwesen der größten Beliebtheit, vizebeliebt war die Elektrotechnik, das Wirtschaftsingenieurwesen mit ingenieurwissenschaftlichem Schwerpunkt landete auf dem dritten Platz.

ank der Arbeit von USForschern ist das lästige Eiskratzen im Winter vielleicht bald passé. Das Team um Jeffrey Grossmann am Massachusetts Institute of Technology hat ein Material entwickelt, das Sonnenlicht speichern und die Energie wieder abgeben kann. Als Folie zwischen zwei Schichten Glas beispielsweise könnten zugefrorene Autoscheiben bald der Geschichte angehören. BMW hat die Forschungsarbeit finanziell unterstützt und bereits Interesse angekündigt. Allerdings muss die Folie vorher noch vollkommen transparent werden – bislang hat sie noch einen kleinen Gelbstich.


Karriere // MINT // Text Torben Brinkema

EINFACH SPITZE Claudia Süssemilch, Ingenieure ohne Grenzen, Berlin & Münster

Nils A. Kulak, PreOmics & LMU Entrepreneurship Center, München

...hat eine Desinfektionsanlage entwickelt, die verunreinigtes Wasser mit der Kraft der Sonne reinigen kann. Die Anlage funktioniert mit UV-Licht, das aus Wasser und Sauerstoff kurzlebige Radikale bildet und deren organische Verbindungen Bakterien zersetzen. Ein Studentenwohnheim in Tansania wird so bereits mit sauberem Wasser versorgt.

... hat eine schnelle und einfache Methode erfunden, um mit nur einem Tropfen Blut hunderte von Krankheitsmarkern festzustellen. Damit lassen sich in Zukunft noch bessere Diagnosen stellen. Bisher werden in Kliniken oft noch viele Milliliter Blut benötigt, um ein aussagekräftiges Bild zu bekommen.

Katrin Pojda, Deutsche Telekom, Bonn

André Gall, Otego, Karlsruhe

Heike Heckroth, Adhesys Medical, Aachen

..… ist die Gewinnerin des audimax Frauen MINTAwards 2015 und der eindrucksvolle Beweis für Frauen-MINTLeistungen. Pojda hat im Rahmen ihrer Masterarbeit einen Algorithmus entwickelt, der die Mobilfunkteilnehmer dynamisch einzelnen Funkzellen zuordnet. Damit soll unter anderem erreicht werden, dass es weniger Störungen in den Mobilfunkzellen gibt.

… hat einen winzigen, thermoelektrischen Generator entwickelt, der zukünftig Batterien ersetzen kann. Der Generator ist dabei gerade einmal so groß wie ein Stück Würfelzucker und kann ohne bewegliche Teile Wärme direkt in Strom umwandeln. Zum Einsatz kann das Gerät beispielsweise in Wearables wie Fitnesstrackern kommen. Es funktioniert aber auch in Funksensoren für industrielle Anlagen.

... hat einen synthetischen, biologisch abbaubaren und vor allem elastischen Wundkleber erfunden, der selbst stark blutende Wunden auf der Haut oder im Körper in Sekunden verschließt. Damit kann der Kleber vor allem in der Notfallmedizin zum Einsatz kommen, aber auch in der plastischen Chirurgie. Selbst ein Riss in der Lunge könnte damit luftdicht verschlossen werden.

Fotos: privat

Wir zeigen dir, was MINT zu bieten hat: Jobs für jedes Know-how, spannende Arbeitsfelder und Chancen bei Hidden Champions. Los geht’s mit ausgewählten MINT-Vorbildern und ihren Ideen

Sieht aus, als wären Sie neugierig – warum sonst hätten Sie weitergelesen? Wer neugierig ist, sucht, wo andere es nicht tun und geht weiter, wo andere stehen bleiben. Bei Covestro ist Neugier unser Antrieb. Wollen Sie wissen, was uns von anderen unterscheidet und wie Sie als Ingenieur, Chemiker, IT-Experte oder Wirtschaftswissenschaftler den Unterschied machen können? Entdecken Sie die Möglichkeiten, die Ihnen ein neugieriges Chemieunternehmen wie Covestro bietet. Werden Sie Teil unseres Teams und lassen Sie uns gemeinsam die Welt ein Stück weit besser MACHEN. Besuchen Sie karriere.covestro.de

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Karriere // MINT // Text Kathrin Knorr

WELCOME TO MINT-O-MANIA! ITler, Mathematiker, Nawis und Techniker! Controller, Juristen, Geisteswissenschaftler und Marketer! Kommt in die MINT-Welt! Sie bietet Jobs für jedes Know-how!

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ie gehören zu den Top-Arbeitgebern unter Absolventen: Automobilhersteller wie BMW, Audi oder Porsche, Größen wie Siemens, Lufthansa oder SAP. Betrachtet man die Branche, in der Deutschlands Ranking-Asse operieren, wird schnell klar: Mathe, Technik, Informatik und Naturwissenschaften, das sind die vermeintlichen Kompetenzen, die dort gebraucht werden! Kurz: MINT. Aber: MINT kann noch viel mehr! Auch Absolventen, die mit mathematischen Gleichungen oder Konstruktionsplänen nicht viel anfangen können, werden gebraucht – abseits von IT und Technik bietet die Branche Geistis, Wiwis und Juristen tolle Karrierechancen. Der MINT-Bereich ist also für Studierende aller Fachrichtungen einen zweiten Blick wert: Wer sich einen Arbeitgeber im technischen Bereich angeln kann, arbeitet öfter auf unbefristeter Vertragsbasis und verdient dank besserer Aufstiegs- und Karrierechancen im Durchschnitt mehr. Inzwischen haben

die MINT-Akademiker sogar die Mediziner gehaltstechnisch überholt und dürfen sich über bis zu 5.400 Euro Bruttogehalt im Monat freuen. In den meisten Fällen müssen sie sich auch keine Sorgen machen, wegen der etwas angespannten Wirtschaftslage auf Teilzeit heruntergestuft zu werden. In der Metall- und Elektroindustrie arbeiten beispielsweise 96,5 Prozent aller Arbeitnehmer Vollzeit. Viele Unternehmen im technischen Bereich wirken außerdem mit innovativen Familienkonzepten wie HomeOffice oder Elternzeit und speziellen Mentoring-Programmen für Frauen dem Klischee Männerdomäne entgegen.

Klingt gut? Dann schau dir an, welche Karrieremöglichkeiten in der MINT-Welt auf dich warten:

Foto: LaCozza/fotolia.com

74 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker


Was für Wiwis: Vertrieb Das machst du: Die Vertriebssteuerung liegt in deiner Hand. Dazu kalku-

Was für Informatiker: Automotive Security Das machst du: ITler in diesem neuen Feld übernehmen die Vernetzung

lierst du den Materialbedarf deiner Sales-Abteilungen, beispielsweise an Kühlsystemen oder Lichtsystemen und gibst dies weiter an die Fertigung.

intelligenter Fahrzeugsysteme und garantieren deren Sicherheit. Ihre Aufgabe ist es, Fahrzeugsysteme und Komponenten im elektronischen und im Software-Bereich gegen äußere Eingriffe zu sichern.

Was für Wiwis: Sales Das machst du: Du optimierst die Sales-Strategie über weltweite Standorte

hinweg, in enger Zusammenarbeit mit deinem Außendienst, der Fertigung oder dem Marketing. Als Key Account Manager betreust du zudem deinen eigenen Stamm an Schlüsselkunden.

Was für Geisteswissenschaftler: Marketing Das machst du: In unserer vernetzten Welt steigen die Anforderungen

Was für Juristen: Inhouse-Rechtsberatung I Das machst du: Als Anwalt berätst und betreust du die Akteure internatio-

von Kunden. Für die Zielgruppe deines Unternehmens entwickelst du die ideale Werbestrategie, um sie auf allen Kanälen gezielt anzusprechen und zu erreichen – egal ob outdoor-affiner SUV-Fahrer, jugendlicher Kleinwagen-Fahrer oder Familien mit einem großen, spritsparenden Kombi.

naler Projekte – beispielsweise die F&E-Abteilung deines Unternehmens hinsichtlich aktueller Innovationen, wie autonomes Fahren oder Digitalisierung.

Was für Geisteswissenschaftler: Marktforschung und Brand Management Das machst du: Du versuchst nicht nur, einen Wagen zu verkaufen, son-

Was für Juristen: Inhouse-Rechtsberatung II Das machst du: Du bist Experte bei rechtlichen Gegebenheiten in unter-

schiedlichen Ländern hinsichtlich Qualitätsvorgaben wie DIN-Normen oder Sicherheits-Standards und hilfst Fachabteilungen bei der Erstellung der notwendigen Dokumente wie Verträge, AGBs oder Gutachten.

dern ein Lebensgefühl zu vermitteln. Dafür bedienst du dich verschiedener Marktforschungsinstrumente, um deine Zielgruppe genau kennenzulernen und bist eng mit den technischen Abteilungen vernetzt, um jederzeit auf dem Stand der neuesten Innovationen zu sein. Was für Chemiker: Werkstoffanalyse Das machst du: Im Labor werden alle Materialien rund ums Auto – von

Leder und Textilien bis hin zu Kunststoffen – auf ihre thermischen, physikalischen und optischen Eigenschaften geprüft. Im Anschluss werden die Grundeigenschaften und Prüfvorschriften für jeden Stoff festgelegt, die zum Beispiel der Einkauf zwingend beachten muss. Was für Mathematiker: Testberechnung Das machst du: Mathematiker entwickeln und konzipieren Testmetho-

den zur Überprüfung automatisierter Abläufe in der Fertigung oder zur Feststellung der Tauglichkeit von Komponenten. Damit stellen sie jederzeit die Effizienz in der Produktion des Unternehmens sicher. Was für Ingenieure: Qualitätssicherung Das machst du: Zur Sicherung der Qualität werden die Karosserie-

Einzelteile mithilfe unterschiedlicher Messungen auf ihre Tauglichkeit geprüft. Beim Zusammenbau der Komponenten prüfst du stichprobenartig den Wareneingang. Was für Physiker: Big Data Das machst du: Viele Fahrzeuge sind in sich bereits vernetzt. Nun sollen

sie auch mit ihrer Umgebung verbunden werden, während des Fahrens Gefahrenstellen oder Staus erfassen. Datenidentifizierung, -aufbereitung und -analyse kann genauso von Physikern durchgeführt werden wie die Ableitung von Handlungsempfehlungen. Was für Physiker: Aerodynamik Das machst du: Entwicklung von Lösungen und Prüfmodellen zum The-

ma Aerodynamik im Hinblick auf die Fahrzeugsicherheit oder -architektur. Zudem führst du die Auswertung der aerodynamischen Messungen im Windkanal und CFD-Simulationen durch. Was für Ingenieure: Geometrieanalyse Das machst du: Geometrieanalysten begleiten die Prototypenfertigung

im Karosseriebau und führen entsprechende Analysen von Baugruppen oder -teilen durch. Sie bewerten die Messergebnisse und teilen sie in entsprechenden Qualitäts-Meetings zum Rohbau mit. ■

www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  | 75


Karriere // MINT // Text Torben Brinkema

HIER GEHT WAS! Spannende MINT-Arbeitsfelder im audimax-Schnellcheck

Recycling 150.000 Deutsche arbeiten in der Recyclingbranche. Immer mehr kümmern sich um die Wiederverwertung: Müll dient der Stromerzeugung, Duschwasser wird von Kommunen wiederverwertet, um Pflanzen in öffentlichen Grünanlagen zu bewässern. Aus alten Reifen soll mit Asphalt ein Gemisch für Straßenbelag entstehen, der wesentlich widerstandsfähiger ist als reiner Asphalt. Forscher arbeiten momentan daran, aus alten Plastiktüten billigen 76 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

Sprit zu erzeugen. Die Prognosen sind durchweg positiv: Bis 2025 könnte die Branche in Deutschland 396 Milliarden Euro zusätzliches Marktvolumen erwirtschaften.

Computational Engineering Alles als virtuelles Modell: Reale Anforderungen können am Computer nahezu 1:1 durchgespielt werden, was vor allem erhebliche Kostenvorteile mit sich bringt. Insbesondere in der Automobilindustrie findet Computational Engineering Anwendung, wenn Einflüsse auf Autos, die bislang nur im Windkanal aufwendig getestet werden konnten, nun per Computersimulation dargestellt werden. In Deutschland werden momentan vier Universitäten in diesem Forschungsbereich von der Exzellenzinitiative gefördert, zwei weitere Universitäten von der bayerischen Elite-Akademie. Wasserkraft Das Potenzial ist lange noch nicht ausgeschöpft: Was früher

illustration: Michael Karg, Fotos: inustrieblick/fotolia.com

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ine Zukunft in MINT-Berufen, das sind Jobchancen in vielfältigen Bereichen. Dabei suchen Betriebe nicht nur Mathematiker oder Informatiker, sondern auch Absolventen anderer Fachrichtungen. Nur welche Branchen bieten sich an? Wir haben für dich interessante MINT-Arbeitsfelder ausgesucht:


die Wassermühlen waren, sind heute die Wasserkraftwerke wie Laufwasser-, Gletscher-, Gezeiten-, Speicher-, Pumpspeicher- und Wellenkraftwerke. 11,25 Gigawatt wurden im Jahr 2014 in Deutschland mit Wasserkraft produziert. Nur 7.000 der gut 50.000 deutschen Wehre oder Staudämme sind bisher mit Kraftwerken zur Energiegewinnung ausgestattet – hier ist gerade im Hinblick auf die Energiewende Wachstum vorprogrammiert. Der Bau neuer Anlagen bietet nicht nur Ingenieuren vielseitige Jobchancen.

Robotik Roboter sind überall. Sie erkunden den Mars, kontrollieren mögliche Sprengsätze und kommen als Ersatzhand zum Einsatz. Bionische Roboterhände ermöglichen ihren Besitzern nicht nur zu greifen, sondern auch zu fühlen. Allein mit der Kraft der Gedanken werden die Aluminiumfinger gesteuert. Elektroden stellen die Verbindung zu Nervenenden und Gehirn her. In der Industrie übernehmen Roboter Aufgaben wie palettieren, verpacken, montieren, schweißen, schneiden, lackieren, kleben oder messen. Dabei geht es auch darum, menschliche Arbeitsunfälle zu vermeiden. Der Bedarf an Robotern wird also weiter wachsen – und mit ihm auch der Bedarf an Beschäftigten in der Robotik-Branche, der alleine von 2010 bis 2014 um 30 Prozent in die Höhe schnellte und laut dem Verband deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) weiter steigen wird. Optische Technologien Mit ihrer Hilfe werden Mikrochips leistungsfähiger oder die Datenübertragung schneller. Dahinter verbirgt sich eine Vielzahl von Einzeltechnologien: Lasertechnik, Biophotonik, Kommunikationstechnik, Leuchtdioden, Plasmatechnik, Photovoltaik und Sensorik. Und die Branche boomt: Allein von 2005 bis 2011 konnte sie ein Wachstum von 7,5 Prozent verzeichnen und bis 2020 prognostiziert der Verband der Hightech-Industrie Spectaris weitere 6,5 Prozent an Umsatzzuwächsen. Besonders gefragt: Die Bildverarbeitung und Messtechnik, Sicherheits- und Verteidigungstechnik, Medizintechnik und Life Sciences, Informationstechnik sowie Photovoltaik. Automobilindustrie Deutschland ist Autoland und für Absolventen aller Fachbereiche spannend. Allein von 2010 bis 2014 wuchs der Umsatz der deutschen Automobilindustrie um ganze 16 Prozent – weitere Umsatzsteigerungen sind auch für die kommenden Jahre prognostiziert. Hier geht es mittlerweile viel um innovative Kommunikationslösungen: Fahrzeuge kommunizieren untereinander, aber auch mit Ampeln und Infotafeln. Immer mehr Pkw sind mit dem Internet verbunden und bieten so das volle Unterhaltungsprogramm. Mittels Sensoren kann das Auto auch den physischen Zustand des Fahrers erfassen und im Notfall eingreifen. Der selbstfahrende Wagen kann der nächste Schritt sein. Ein Ende der Entwicklungen ist nicht in Sicht.

als ein r h e m – p start u programm. trainee- erben! jetzt bew Die Antwort auf fast alles. Antworten auf Ihre Karrierefragen finden Sie hier: www.telekom.com/absolventen Jetzt bewerben!

Luftverkehr Die Branche ist weiter im Aufwind. Die großen Hersteller Airbus und Boeing gehen davon aus, dass in den kommenden 20 Jahren rund 30.000 neue Passagiermaschinen benötigt werden. Schon jetzt gibt es so viele Bestellungen, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter für die nächsten zehn Jahre sicher mit Arbeit versorgen kann – keine Überraschung, dass deshalb auch seit Jahren die Mitarbeiterzahlen in der Luftfahrtbranche kontinuierlich ansteigen, von unter 100.000 Beschäftigten im Jahr 2010 auf 105.700 im Jahr 2014. ■ | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker | 77


Karriere // MINT // Interview Eva Ixmeier

GEHEIMTIPP! Für Einsteiger und Aufsteiger: Darum lohnt sich ein Blick auf die Hidden Champions

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eltspitze sind sie – und vielen Studenten trotzdem unbekannt. Kleine und mittlere Unternehmen zählen oft zu den sogenannten Hidden Champions, bieten Jobperspektiven für viele Berufszweige. Absolventen müssen nur genau hinschauen und Betriebe auch mal abseits der großen Städte suchen. Denn viele Weltmarktführer sind oft da, wo sie keiner vermutet: mitten auf dem Land.

Aber der Reihe nach – die Hidden Champions im Faktencheck:

Die versteckten Champions finden sich in jeder Branche, allerdings gibt es eine Tendenz zum MINT-Bereich. Dass die Firmen trotz ihres Erfolgs unbekannt sind, liegt daran, dass sie Produkte oder Kompetenzen in einer Marktnische anbieten. Genau diese Spezialisierung ist aber gleichzeitig ihr Erfolgsrezept.

Verantwortung … können Berufseinsteiger oft sehr früh übernehmen – deutlich eher als in großen Konzernen.

Auf der anderen Seite stehen die Hidden Champions mit kleinem Namen im Schatten der bekannten Konzerne. Ein Problem, das generell bei mittelständischen Unternehmen auftritt und in Bezug auf den gefragten Fachkräfte-Nachwuchs besonders gravierend ist. Doch gerade dieser Umstand bietet Absolventen auch Vorteile.

Kooperationen … zwischen Hidden Champions und Hochschulen gibt es viele. Geboten werden attraktive Projekt-Arbeiten für Studenten. So kannst du potenzielle Arbeitgeber früh kennenlernen.

Der Kontakt … unter den Mitarbeitern ist in der Regel enger und persönlicher, was sich auch auf die Qualität der Teamarbeit auswirkt. Weiterentwicklung … ist ein ständiges Thema. Denn Weltmarktführer wollen auch an der Spitze bleiben und dazu gehört geschultes Personal.

Auslandsaufenthalte … sind gerade bei Weltmarktführern ein Thema. Mitarbeiter können auf Wunsch oft internationale Luft schnuppern. Das Betriebsklima … ist in vielen Firmen sehr familiär. Betriebe wurden oft über Generationen weitergegeben. Das hat die Struktur und die Unternehmenskultur geprägt. Jobsicherheit … ist ein entscheidender Punkte bei der Arbeitgeberwahl. Sicher ist, dass Hidden Champions hervorragende Fachkräfte natürlich binden wollen. Passenden Nachwuchs zu finden ist für Unternehmen abseits der beliebten Städte und Regionen eine besondere Herausforderung. Das erhöht die Chancen für Berufseinsteiger.

WARUM IST MINT ÜBERHAUPT WICHTIG? Herr Yogeshwar, Sie beschäftigen sich mit vielen MINT-Disziplinen – welche ist für Sie die Faszinierendste? Es gibt nicht die faszinierendste Disziplin.

In der heutigen Zeit haben wir immense Chancen, wenn wir bestimmte Bereiche mit anderen Bereichen verbinden. Schauen wir uns nur Industrie 4.0 an, dort werden Maschinenbau und moderne Informationstechnik verknüpft. Das Spannendste unserer Zeit ist, dass die Interdisziplinarität in ihrer Synergie neue Dinge erzeugt, egal wohin wir schauen. Warum engagieren Sie sich neben vielen anderen Themen auch im MINT-Bereich? MINT braucht Fürsprecher. Deutschland ist eine

großartige Industrienation. Wir leben von der Umsetzung wissenschaftlicher, technischer Erkenntnisse. Ich habe zum Beispiel ein

78 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

Projekt gestartet, das junge Menschen an das Programmieren heranführen soll. Denn meine tiefe Überzeugung ist, dass die digitale Revolution von uns allen verlangt, dass wir neue Kompetenzen erlangen. Was müsste dafür in Deutschland passieren? Leh-

rende könnten sich an Fab Labs, fabrication laboratories, orientieren. Aber dafür ist Deutschland noch zu träge – oder ich zu ungeduldig. In Amsterdam gibt es beispielsweise eines mitten in der Stadt, das ist sichtbar für alle und jeder kann hin. In Tokio gibt es ein Fab Lab in Verbindung mit einem Café. Man muss junge Leute einfach damit konfrontieren und ihnen zeigen, welche Chancen sie damit haben. Es sollte kein Zwang sein, sondern sie sollten erkennen, dass MINT eine grandiose Möglichkeit ist, die Gesellschaft aktiv zu gestalten – und das in vielerlei Bereichen, denn MINT ist bunt und vielseitig. ■

Illustration: Michael Karg Foto: Nora Yogeshwar

Wir fragen nach bei Ranga Yogeshwar, Wissenschaftler und Fernsehmoderator:


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Kellner, Kassierer, Barkeeper oder Pizzalieferant. Nebentätigkeiten, die jeder mal gemacht hat, um sich neben dem Studium einen Urlaub oder eine etwas zu teure Wohnung leisten zu können. Amin Guellil, Geschäftsführer von UCM Hostess, einem Anbieter von Personalbedarf für Messen und Events, bricht für die Nebenjobs jetzt eine große Lanze. Seiner Meinung nach bereiten diese gut auf das spätere Berufsleben vor, unabhängig von der Branche. Fähigkeiten wie Pünktlichkeit und Belastbarkeit zum Beispiel werden direkt vermittelt. Auch der individuelle Umgang mit Kunden ist ein Teil von den meisten Nebenjobs. Er argumentiert außerdem, dass die ehemaligen Aushilfen sich ja später mit ihren Kontakten als Absolventen bewerben können. Nebenjobs im Studium sind also keine Zeitverschwendung, sondern können für die spätere Karriere sehr relevant sein.

Karrierefrage

»Sollte ich versuchen meine Bewerbung optisch auffällig von anderen abzugrenzen?« Tabea Dirscherl, Campus Recruitment Consultant vom Personalberater SThree:

»Das richtet sich ganz nach der Branche, für die sich der Bewerber interessiert. Möchte ich einen kreativen Beruf ausüben, zum Beispiel im Bereich Layout oder Grafik, oder in einem jungen Start-up tätig werden, darf die Bewerbung gerne etwas auffälliger

80 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

gestaltet werden. Farben und Muster darf ich hier verwenden, diese müssen jedoch trotzdem im Rahmen gehalten werden. Bewirbt man sich bei einem klassischen Konzern ist der schlichte Weg der Bessere. Da sollte der Fokus auf dem Inhalt und der Anordnung des Lebenslaufs liegen. Mit gut gesetzten Akzenten ist dieser auffällig genug.«

Fotos: audimax, Friedemann Hoflehner/flickrcc unter CC BY-NC 2.0, Netzvitamine/flickrcc unter CC BY-NC 2.0

NEBENJOBS BEREITEN AUCH AUF DIE BERUFLICHE ZUKUNFT VOR


27.707

Promotionen gab es deutschlandweit 2015. 32 Prozent entfallen davon auf die Naturwissenschaften. (Quelle: Stepstone)

Wissenswertes

IMMER SCHÖN MOTIVIERT UND KREATIV Das Online Karrierenetzwerk ›LinkedIn‹ hat ermittelt, welche Beschreibungen die Nutzer für sich besonders häufig auswählen. Die Buzzwords lassen sich in den Profilen an jeder Ecke finden und tragen daher nicht unbedingt zur Individualisierung des Profils bei. Die kompletten Rankings sehen übrigens so aus: Die internationalen Top 10 der meistgenutzten Schlagwörter

Die Top 10 der meistgenutzten Schlagwörter in Deutschland

1. Führungsqualitäten 2. motiviert 3. kreativ 4. Leidenschaft 5. strategisch 6. erfolgreich 7. engagiert 8. hingebungsvoll 9. umfangreiche Erfahrung 10. Erfolgsgeschichte

1. Führungsqualitäten 2. strategisch 3. motiviert 4. kreativ 5. Expertenwissen 6. Leidenschaft 7. verantwortungsvoll 8. Erfolgsgeschichte 9. erfolgreich 10. engagiert

MEHR GELD DANK DOKTOR

Die Jobbörse Stepstone hat für das Jahr 2015 die Gehälter von Akademikern analysiert. Aufgeteilt nach Branchen verdienen Absolventen, wenig überraschend, im Finanzsektor und im Controlling am meisten Geld – durchschnittlich 62.451 Euro. Für Akademiker entscheidend ist dabei aber nicht nur die Branche. Der akademische Grad kann erhebliche Unterschiede ausmachen. Im Marketing verdienen Absolventen mit einer Promotion im Schnitt 32 Prozent mehr als mit einem Master oder Diplom. Auch Juristen bekommen 24 Prozent mehr mit einem Doktortitel. Doch nicht für alle Branchen bedeutet so ein Abschluss auch viel mehr Geld. IT-Absolventen bekommen acht Prozent mehr. Allein wegen des Geldes sollten Absolventen den langen Weg einer Doktorarbeit also nicht immer gehen.

AUSGEZEICHNETE ZUKUNFTSKONZEPTE Fotos: audimax, Friedemann Hoflehner/flickrcc unter CC BY-NC 2.0, Netzvitamine/flickrcc unter CC BY-NC 2.0

Der dritte Frauen-MINT-Award beleuchtete relevante Wachstumsfelder – und die Vorjahressiegerin war in neuer Position wieder dabei

E

s sind spannende ›Wachstumsfelder der Zukunft‹, die im Mittelpunkt des Frauen-MINT-Awards 2015 standen. Die Deutsche Telekom und audimax prämieren mit diesem Award die besten von weiblichen Akademikern eingereichten Abschlussarbeiten, diesmal in den Bereichen ›Netze der Zukunft‹, ›Cyber Security‹, ›Industrie 4.0‹, ›Automotive Technologies‹ und ›Digital Universe‹. Für jede Kategorie wählt eine fachkundige Jury eine Siegerin. Darüber hinaus wird die beste eingereichte Arbeit kategorieübergreifend mit 3.000 Euro belohnt. »Es war ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen um den Hauptpreis«, so Katrin Pojda, die Gesamtsiegerin des Vorjahres und Beraterin der diesjährigen Jury (im Foto links auf der letztjährigen Preisverleihung, mit Claudia Nemat, Vorstand Europa und Technik Deutsche Telekom AG). Sie war an den Bewertungen im Themenfeld Cyber Security maßgeblich beteiligt – ein Bereich, in dem sie mittlerweile selbst bei der Telekom arbeitet. »Die Kriterien bei der Beurteilung waren die Aktualität des Themas, die Verständlichkeit der Arbeit, der Erkenntnisgewinn für Theorie und Praxis, die Umsetzbarkeit sowie der Gesamteindruck«, blickt Pojda zurück. Und wer hat nun gewonnen? »Die Siegerin wird erst bei der Verleihung am 21. April im Rahmen des MINT-Tages in Leipzig bekanntgegeben«, sagt Pojda, gibt aber im nächsten Atemzug

schon ein paar Hinweise: »Die Gewinnerin hat sich mit einem sehr aktuellen Thema beschäftigt, das in der Theorie schon viel diskutiert, aber noch nicht praktisch umgesetzt wird und das sich mit der Herausforderung durch die zunehmende Dezentralisierung einer gesamten Industrie beschäftigt. Ein Thema, das für jeden Menschen Bedeutung hat.« Insgesamt reichten 62 Nachwuchsakademikerinnen ihre Abschlussarbeit ein, darunter auch einige aus dem europäischen Ausland. Die dritte Auflage des Frauen-MINT-Awards erreichte also erstmals auch internationale Dimensionen – ein weiterer Beleg für die Relevanz des Awards, der nicht nur herausragende Arbeiten kürt, sondern auch für die Zukunft Brücken schlägt und Chancen eröffnet. Mit dem Frauen-MINT-Award stellen audimax und die Telekom herausragende Leistungen von weiblichen MINT-Nachwuchskräften in den Vordergrund, um diese zu fördern und andere Frauen zu ermutigen, sich mit den MINT-Feldern zu beschäftigen. Die Telekom ist Vorreiter in Sachen Frauenförderung in den MINT-Bereichen, unter anderem, wenn es um Frauenquote und weibliche Expertise auch in Führungspositionen geht. Mehr Informationen unter www.telekom.com/frauenkarriere und www.frauen-mintaward.de. n   www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker  | 81


Karriere // Recruiting // Texte Eva Ixmeier & Petra Herr

HELLO, IT’S ME!

Show Da h

KAUGUMMI RAUS!

Nicole Neves Bewerbungsmanagement Telemotive AG

Claudia Dühr Employer Branding & Personalmarketing Jungheinrich Die Klamotte? Wie sollte man sich für ein Gespräch auf der Messe kleiden? »Ich empfehle ein

Outfit im Stil ›Business Casual‹, das auf die gewünschte Branche abgestimmt ist. Wichtig ist vor allem, dass die Kleidung und auch die Schuhe gepflegt sind. Und: Kaugummi raus, Hände aus der Hosentasche und freundlich Blickkontakt zum Gesprächspartner aufnehmen.«

Jasmin Kühne Senior Supervisor Internal Recruiting/HR Marketin Hays Ihr Special-Tipp?

»Nutzt die Möglichkeit, mit verschiedenen Unternehmen zu sprechen. So könnt ihr auf spannende Arbeitgeber und Einstiegspositionen aufmerksam werden, die ihr vorher noch nicht kanntet.«

Das bitte nicht! Welchen Einstieg sollte man auf gar keinen Fall wählen? »›Ihr Unternehmen

sagt mir ja jetzt nichts, was machen Sie denn?‹ Besucher müssen nicht alle Eckdaten auswendig kennen. Branche und Standorte dem Unternehmen zuordnen zu können, macht jedoch einen guten Eindruck.«

Anja Königstein Manager HR Marketing ALDI SÜD Ihr Special-Tipp?

»Bleiben Sie authentisch, informieren Sie sich schon im Vorfeld über die für Sie interessanten Unternehmen und bereiten Sie etwaige Fragen vor. Wir haben beispielsweise einen Kollegen, der sich auf dem Absolventenkongress erstmals bei uns vorgestellt hat und nun bereits seit Jahren im Management bei ALDI SÜD beschäftigt ist – so eine Chance bietet natürlich jede Jobmesse.«

Michael Huber, Bereichsleiter Recruiting und Personalentwicklung Lidl Was ist lustig? Was war bisher das kurioseste Verhalten eines Bewerbers am Messestand? »Als

Lebensmitteleinzelhändler haben wir auf den Messen oft kleine Verköstigungen für die Standbesucher dabei – wie Brezeln, Obst oder Kaffee. Kurios war, dass zwei Studenten einmal meinten, wir würden dort wie in einer Lidl-Filiale alles verkaufen und fragten, ob wir auch Marmelade hätten.«

Jan Trouvain Leiter Marketing & Kommunikation Amadeus FiRe AG Der Einstieg? Was ist ein guter Einstieg, um mit dem Personaler ins Gespräch zu kommen? »Wir

finden es positiv, wenn Messebesucher Fragen zu unseren Personaldienstleistungen, Stellenauschreibungen, zum Bewerbungsprozess und zu Entwicklungsmöglichkeiten stellen. Fragen zu internen Positionen sind auch willkommen.«

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LIEBER KALENDER, lass mich folgende Termine nicht vergessen:

MASTER DAYS: Bei den Master Days Business & Economics von e-fellows.net lernst du Wirtschafts-Master und Einstiegsprogramme renommierter europäischer Hochschulen und Unternehmen kennen. Wo & wann: Frankfurt, 5. März; Stuttgart, 12. März; München,19. März Infos: www.e-fellows.net/Events/Master-Day QS WORLD MBA TOUR: Alle Informationen rund ums MBA-Studium, Beratung zu verschiedenen Programmen und Kontakt zu führenden Business Schools aus Deutschland sowie international. Anmelden für freien Eintritt http://bit.ly/1RT0EN0 JOBMESSE CHEMNITZ: Unter dem Motto ›Alle Wege zu Deiner neuen Karriere!‹ gibt es Informationen zum Karrierestart, zu einer beruflichen Neuorientierung sowie zu Aus- und Weiterbildungen. Wo & Wann: Chemnitz, 12. März Infos: www.jobmesse-chemnitz.de KARRIERETAG SOEST: Karriere pur auf dem Soester Campus: Studenten und Absolventen treffen auf Professionals zur Kontaktaufnahme oder -pflege. Wo & Wann: Campus Soest, 20. April. Infos: www.karrieretag-soest.de FOR YOUR CAREER: In Lüneburg findet wieder die Karrieremesse für Studierende statt. 45 Aussteller nehmen teil und vermitteln Praktika, Jobs für Werkstudenten und Berufseinstiegsmöglichkeiten. Wo & Wann Lüneburg, Leuphana Universität, Infos: www.leuphana.de/ services/career-service/messe.html CAMPUS FOR FINANCE: Die WHU Private Equity Conference 2016 nähert sich z.B. folgender Frage: Wie werden die Start-Ups von Morgen finanziert? Wer nimmt teil? Finanzbegeisterte Studenten, herausragende Akademiker und renommierte Wirtschafts- und Medienvertreter weltweit. Wann: 31. März und 01. April in Koblenz. Kontakte zu Unternehmen wie Bain & Company, Oliver Wyman oder Blackstone. Link für Bewerbungen: http://campus-for-finance.com/pec/program.html RECRUITING FOR MOBILITY 4.0: Automatisiertes Fahren, Vernetzung, Elektromobilität, Umwelt, etc. Im Rahmen der RoboCup-WM geht es um Karriereperspektiven in der Automobilindustrie. Wann: 1. bis 3. Juli. Leipziger Messe, Freitag, 1., bis Sonntag, 3. Juli Infos und Anmeldung: www.recruitingformobility.com

Illustrationen: Matthias Enter/ fotolia I Fotos:: privat

Jobmesse in Sicht? Wir haben für dich: Recruiter-Tipps zu Kleiderwahl, Eisbrechern und No-Gos


Showtime! Bald läuft die Recruiting-Event-Saison wieder auf Hochtouren. Da heißt es: Pimp your Auftritt! Wie und wo, steht hier

RICHTIG BOCK DRAUF!

Recruiting muss nicht immer in grauen Hallen stattfinden. Wir präsentieren ausgefallene Events BUSSINESS-DATE IN DER STADT DER LIEBE Wo sonst kann man besser miteinander flirten als in Paris? BCG lädt in die französische Metropole, um während eines Strategieworkshops mit der Thematik Merge & Aquisitions warm zu werden und das Unternehmen kennenzulernen. Was: Corporate Finance Unlimited Wo: nahe Paris, Wann: 18.-20.03.2016 Wer: BCG; Info: karriere.bcg.de/bewerben/

KNOW-HOW-TIPP:

Die optimale Nachbereitung beginnt bereits auf der Messe. Am besten hältst du folgende Inhalte und Fakten schriftlich fest: 1

Schreib dir auf mit wem du worüber gesprochen hast. Du wirst viele Gespräche führen und musst die Übersicht behalten.

2

Welche Unternehmen haben dir gefallen und welche haben einen anderen Eindruck gemacht als erwartet?

3

Wer war der Ansprechpar tner auf der Messe? An wen kann man seine Bewerbung richten?

events.aspx

YAMMI! Inmitten der Köstlichkeiten eines Streetfood-Festivals im lockeren Gespräch mit Personalern die eigene Karriere vorantrieben – Alba lädt zum gemeinsamen Schmaus und Plausch, um gegenseitig auf den Geschmack zu kommen. Was: Dialouge Evening Wo: Köln Wann: 16.03.2016 Wer: Alba Group info: alba.info/unternehmen/karriere/veranstal-

4

Notiere dir die wichtigsten Inhalte des Gesprächs auch für deine Gedanken zum Unternehmen selbst.

Lass nicht zu viel Zeit zwischen Messe und Bewerbung verstreichen. Beziehe dich auf das gemeinsame Gespräch.

5

tungskalender

Illustrationen: Matthias Enter/ fotolia I Fotos:: privat

SPEEDJOBBING Schnell und ungezwungen: An einem Abend die Personaler von zehn verschiedenen Agenturen der PR- und WerbeBranche kennenlernen. Wie beim klassischen Speeddating gilt es, sich je Agentur drei Minuten lang von der besten Seite zu zeigen. Was: Speedrecruiting Stell-mich-ein Wo: Berlin, Frankfurt/ Main Wann: 23.06./27.06./30.06.2016; Wer: verschiedene PRund Werbeagenturen Info: stellmichein.de EINMAL MALLORCA, BITTE Spaß haben, Sonnenstrahlen tanken und dabei etwas für die Karriere tun. Deloitte lädt zur Fallstudie nach Mallorca, wo Top-Manager aus dem Nähkästchen plaudern sowie direktes Feedback und Tipps für eine erfolgreiche Karriere in der Managementberatung geben. Was: ›Ab in den Süden‹; Wo: Mallorca; Wann: 22.04 bis 24.04.2016 oder 29.04 bis 01.05.2016 ; Wer: Deloitte; Info: deloitte.com/de/de/pages/careers/articles/event-ueberblick.html

NETWORKEN AUF PUDERSCHNEE Knapp 2000 Meter über dem Meeresspiegel beweisen Personaler und Studenten gemeinsam Sportsgeist. Beim (Einkehr)-Schwung auf der Piste lernen Teilnehmer und Personaler sich locker-flockig kennen. Was: Students on Snow Wo: Zugspitzarena Wann: 16.18.12.2016 Wer: Bayer AG, Telekom, Continental & Co. Info: students-on-snow.de

DER ZAMPANO IN DIR

Dr. Ronald Franke, Wirtschaftspsychologe, rät: Sei du selbst im Bewerbungsprozess! Wie kann man sich am besten auf die Bewerbungstests vorbereiten und für wie sinnvoll halten Sie eine Vorbereitung? Ich habe folgende Erfahrung ge-

macht: Es ist sehr problematisch, wenn man versucht, etwas aus Ratgeberliteratur zu entnehmen und sich dementsprechend zu verhalten. Ich denke, authentisches Verhalten ist immer erfolgversprechender. Natürlich gibt es ein paar Dinge, die nicht vorteilhaft sind. Wer sich selbst und seine Stärken und Leistungen nicht positiv hervorhebt, macht es dem Personaler für die Bewertung nur schwer. Trotzdem bin ich der Meinung, dass diese Eigenpräsentation nicht viel dazu beiträgt, ob man eingestellt wird oder nicht. Trägt man nicht zu dick auf, ist das nicht so schlimm, wie es manchmal dargestellt wird. Kann man nicht trotzdem etwas aus der entsprechenden Literatur lernen?

Nun, sicher kann man sich auf ein Assessementcenter vorbereiten, indem man ein entsprechendes Buch liest. Dann steht dort ›Sie müssen ganz besonders engagiert sein‹. Zur Farce wird es dann, wenn alle das Buch gelesen haben und ganz besonders engagiert sind. Deshalb würde ich in einem solchen Test keine Rolle spielen, sondern lieber versuchen, besonders authentisch zu sein. Ein besonders zurückhaltender Mensch sollte nicht versuchen, dort den großen Zampano zu spielen, auch wenn das in einem Buch geschrieben steht. Natürlich ist es aber wichtig, einen gewissen Glauben an sich selbst und ein gewisses Selbstvertrauen zu vermitteln, sonst ist das für Personaler nur schwer erkennbar.

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Branchenspecial // Consulting // Text Kathrin Knorr

Sieht die Karriere als Consultant wirklich aus, wie du denkst? Wir machen den Klischee-Check »Consulting ist der Weg zum schnellen Geld.«

Eine Karriereleiter, die sich im Eilverfahren erklimmen lässt und ein Verdienst, der sich sehen lassen kann – so sieht die berufliche Zukunft von Consultern aus. Fakt ist: mit 40.000 Euro Jahresgehalt kann ein Associate durchaus rechnen, nach einigen Jahren Berufserfahrung darf er sich sogar über bis zu 60.000 Euro freuen. Laut der Studie ›Consulting Excellence 2015‹ des Karrierenetzwerks Squeaker achten Absolventen bei der Berufswahl aber eher auf Kollegen und Arbeitsumfeld. Wahrheitsgehalt: 5/10

»Heute hier, morgen dort – von einem festen Arbeitsplatz können Consultants nur träumen.«

Internationale Kunden und Projekte sind Arbeitsalltag, vor allem bei Einsteigern, die ihre Karriere pushen möchten. Montag ins Flugzeug, Donnerstag zurück und Freitag Dokumentenablage im Büro. Solche Arbeitswochen sind Fakt. Es bieten sich aber auch stationäre Möglichkeiten: Home Office oder Video-Chat sind auch im Consulting auf dem Vormarsch. Wahrheitsgehalt: 7/10

Consultants wissen nicht einmal, wie man ›Work-Life-Balance‹ buchstabiert.«

Ununterbrochen ›up in the air‹ und eine 60-Stunden-Arbeitswoche. Da bleibt das Privatleben manchmal auf der Strecke und es kann schwierig sein, Zeit für Partner, Freunde und Familie zu schaffen. Wichtig ist für Einsteiger deshalb, Grenzen zu ziehen und sich bewusst Auszeiten zu nehmen. Die Firmen bieten dafür Sabbaticals, Überstundenausgleich oder Home-Office-Möglichkeiten. Wahrheitsgehalt: 6/10

»Alles BWLer mit Einser-Abschluss, diese Consultants!«

Einsteiger überzeugen im Bewerbungsgespräch sicher nicht nur durch überdurchschnittliche Studienleistungen in Wirtschaftswissenschaften. Sondern vor allem durch Charakter, Problemlösungskompetenz und die Fähigkeit, zuzuhören. Auch Quereinsteiger sind mit den entsprechenden Qualifikationen und Soft Skills sogar bei den Großen der Branche willkommen. Wahrheitsgehalt: 1/10

»Das Motto: Ellenbogen raus!«

›Up or out‹ – so wird der Karrierewettkampf im Consulting gerne betitelt. Wer sich keine Beförderung erarbeitet, fliegt. Das ist tatsächlich so, doch realistisch betrachtet steht auch in anderen Branchen die Karriereleiter vor allem denjenigen offen, die sich reinhängen, die besten Leistungen erbringen und den Ehrgeiz haben, weiterzukommen. Wahrheitsgehalt: 7/10

»Consulting ist Männersache.«

Ständig unterwegs, knallhart Verhandeln und Optimieren – nicht gerade eine Branche, die Familienplanung unterstützt. Und tatsächlich liegt der Frauenanteil im Consulting bei nur 20 Prozent. Doch viele Unternehmen reagieren inzwischen und überzeugen durch das Angebot von innovativen Familienmodellen auch immer mehr Frauen von der Branche. Wahrheitsgehalt: 5/10 84 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

CONSULTING FIRMEN Fachkompetenz, Wirtschaftlichkeit und Effizienz – Consultants helfen Unternehmen dabei, diese Ziele zu erreichen. Immer vorne mit dabei, wenn es um Beratung und Strategiefindung geht: die ›Big Four‹! Warum gibt’s die ›Big Four‹?

In den 1980er Jahren bestand die Riege der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften noch aus den ›Big Eight‹. Durch verschiedene Fusionen und einen Wirtschaftsskandal in den frühen 2000er Jahren schmolzen sie zusammen, bis schließlich die ›Big Four‹ übrig blieben! Obwohl in der gleichen Branche, ist Prüfungsgesellschaft nicht gleich Prüfungsgesellschaft. Finde heraus, welches der ›Big Four‹Unternehmen sich für deine Karriereplanung am besten eignet.

1 DELOITTE

Deloitte vereint die vier Bereiche der Prüfung und Beratung: Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Rechtsberatung, Consulting und Corporate Finance Bekannte Kunden K+S, Claas, Sixt Das wird dir geboten Traineeprogramm in Financial Services, Direkteinstieg, Bewerberseminar auf Mallorca Das brauchst du unbedingt ein zügig absolviertes Studium, Fachrichtung egal, und sehr gute Englischkenntnisse

2 EY

EY ist weltweit stark in der Wirtschaftsprüfung, Steuer-, Transaktions- und Managementberatung Bekannte Kunden Baiersdorf, Siemens, Heidelberg Cement Das wird dir geboten Traineeprogramm Wirtschaftsprüfung oder Unternehmensberatung, internationales Austauschprogramm Das brauchst du unbedingt bevorzugt ein Studium in BWL, Wing, Wirtschaftsinformatik oder Jura, Mobilität und eine kurze Studiendauer

3 KPMG

KPMG ist spezialisiert in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung und im Consulting hinsichtlich vieler wirtschaftlicher Fragestellungen. Bekannte Kunden Daimler, SAP, BASF, BMW, Allianz, Henkel, Fresenius Das wird dir geboten Bevorzugt Direkteinstieg als Associate, Traineeprogramm Audit oder Consulting Das brauchst du unbedingt Praktika, Mobilität, relevante Studienschwerpunkte, gute Englischkenntnisse

4 PWC

PwC ist in Deutschland besonders stark in der Prüfung vertreten. Steuer- und Rechtsberatung sind weitere Kernbereiche. Bekannte Kunden VW, Bayer, Deutsche Telekom, Lufthansa, ThyssenKrupp Das wird dir geboten Traineeprogramme in Transaktionsberatung oder Steuerberatung, Talent Network Das brauchst du unbedingt einen sehr guten Abschluss mit wirtschaftlichem Schwerpunkt, erste praktische Erfahrung

Fotocredit: krockenmitte /Quelle PHOTOCASE, Illustration: Vladislav Kochelaevs, frender/fotolia.com

FACTS & FICTION


QUER NACH OBEN Als Jurist, Mathematiker, Geisti ins Consulting? Geht! Wir haben: Vier Beispiele – und was du mitbringen musst

C

onsulting ist reserviert für BWLer mit Krawatte, Anzug und EinserAbschluss? Das Klischee hält sich hartnäckig. Dabei sind große Beratungs-Firmen heute darauf bedacht, ihre Klienten mit vielfältigen Teams zu beraten, die gemeinsam kreative Lösungen entwickeln. Eine Karriere im Consulting ist für Quereinsteiger also nicht so abwegig, denn: sie verfügen über spezifisches Fachwissen in ihrer Nische. Und das kann ein entscheidender Vorteil sein, denn Kunden fühlen sich in sachverständiger Hand oft besser aufgehoben und betreut. Grundverständnis für wirtschaftliche Fragestellungen ist natürlich dennoch ein Must-have. Viele Beratungen bieten dafür interne BWLCrashkruse an, in denen die Absolventen vor Antritt ihrer Stelle geschult werden – das hilft nicht nur beim Einstieg, sondern ist auch später eine wertvolle Zusatzqualifikation im Lebenslauf. Was Bewerber aber vor allem mitbringen sollten: echte Lernbereitschaft und Motivation. Denn Consulting-Firmen suchen nach Kandidaten mit Ecken und Kanten – wer ein Auslandssemester absolviert hat, freiwillige Arbeit leistet, sich das Studium selbst finanziert oder ehrenamtlich tätig ist, kann damit punkten. Und wenn Absolventen auch im Bewerbungsgespräch Profil zeigen, steht dem Weg quer nach oben nichts mehr entgegen. Das musst du mitbringen: Problemlösungskompetenz, gute Analyse- und

Kommunikationsfähigkeiten, Reisebereitschaft und Fachwissen in deiner Branche. Das kriegst du: Einen BWL-Crashkurs, wertvolle Zusatzqualifikatio-

nen, durchschnittlich 43.626 Euro Einstiegsgehalt

Fotocredit: krockenmitte /Quelle PHOTOCASE, Illustration: Vladislav Kochelaevs, frender/fotolia.com

Quereinsteiger berichten von ihren Erfahrungen

Steffi to Baben, Mathematik Projektleiterin Banken & Versicherungen, Boston Consulting Group:

Stephan Hutter, Diplom-Kaufmann Partner SAP Consulting, Deloitte:

Tianyu Wang, Informatik Consultant für Data Science & Analytics, Capgemini Consulting:

Johannes Malkmes, Medienwissenschaften Manager Advisory Services, Bereich Customer, EY:

»Bis ich durch einen Bekannten auf das Recruiting-Event einer Strategieberatung aufmerksam wurde, hatte ich keine genaue Vorstellung von der Beratung. Dann haben mich aber die netten Kollegen und die Einblicke ins Beraterleben positiv beeindruckt – also habe ich mich entschieden, meinen Berufseinstieg in der Beratung zu versuchen.«

»Uns ist es wichtig, Einsteiger von Anfang an zu fördern. Alle neuen SAP-Consultants nehmen an einem sechswöchigen Bootcamp teil, wo sie eine spannende Case Study lösen und von erfahrenen Beratern in SAP, unseren Tools und Methoden, sowie der Anwendung von Soft Skills geschult werden.«

» Man braucht etwas Vorbereitungszeit, um die Arbeitsweise im klassischen Consulting zu verstehen. Das erleichtert den Einstieg in den Job. Meine Projekte drehen sich um Digital Transformation, Big Data und Analytics. Wir helfen, Strategien zu definieren, zeigen den Wertbeitrag der Technologien auf und erstellen den Fahrplan für die Umsetzung.«

»Zu Beginn waren meine Aufgaben vielfältig. Ich wurde eingesetzt, wo Hilfe gebraucht wurde. So musste ich schnell verstehen, dass es nicht immer Wunschaufgaben sind, die einen rückblickend weiterbringen. Einsatz und Engagement werden aber auch belohnt. Zurzeit betreue ich Kunden im Automotive-Bereich sowie Life-Science und helfe als Projektleiter und Prokurist.«

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Branchenspecial // Wirtschaftsprüfer // Text Kathrin Knorr

BITTE ZUGREIFEN! 1. Erweitere deinen Horizont durch branchen- und themenübergreifende Einsätze und spezialisiere dich nicht zu früh. 2. Zögere die Entscheidung, das Examen zu absolvieren, nicht zu lange hinaus. 3. Scheu dich nicht, Verantwortung zu übernehmen. 4. Treibe deinen Netzwerkaufbau gezielt voran, dabei lernst du potenzielle Arbeitgeber kennen. 5. Absolviere ein Praktikum bei einem Wirtschaftsprüfer, um zu sehen, welche Berufsrichtung die richtige ist.

Brigitte Rothkegel, Leiterin Aus- und Fortbildung am Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland, Düsseldorf

W

as sie tun, legt schon die Berufsbezeichnung nahe: Wirtschaftsprüfer prüfen. Bilanzen, Jahresabschlüsse oder die Wirtschaftlichkeit von Konzernen und Unternehmen. Doch nicht nur das: In der Wirtschaftsprüfung wartet eine Karriere, die es in vielen anderen Berufen so nicht gibt und die weit vielfältiger ist, als es auf den ersten Blick scheint. Denn durch ihr tiefgehendes Wissen über effiziente Geschäftsführung und ihr unternehmerisches Verständnis fungieren Wirtschaftsprüfer oft auch zusätzlich als Berater oder Gutachter bei Börsengängen oder Unternehmenskäufen und -verkäufen. »In allen Aufgabenbereichen spielen grenzüberschreitende Sachverhalte und Transaktionen eine zunehmende Rolle«, erläutert Prof. Dr. Wienand Schruff, Honorarprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin und Partner der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG. Nicht nur gute Englischkenntnisse seien deshalb eine Grundvoraussetzung für einen Wirtschaftsprüfer. Absolventen müssten sich auch bewusst sein, dass durch die steigende Komplexität der wirtschaftlichen Welt eine Spezialisierung auf bestimmte Aufgaben oder Branche unvermeidbar ist. Ein »Experte für alles« könne heute niemand mehr sein. Der klassische Weg in die Wirtschaftsprüfung führt über ein wirtschaftswissenschaftliches Studium mit anschließender Tätigkeit in einem Wirtschaftsprüfungsund Consultingunternehmen. Im Anschluss kann das Wirtschaftsprüfer-Examen abgelegt werden. Doch natürlich ist dieser Weg nicht nur BWLern vorbehalten, auch ein Quereinstieg ist möglich. »Rechtswissenschaften und Ingenieurswissenschaften sind ebenfalls gut geeignete Hochschulausbildungen«, weiß Schruff. Grund-

86 |  www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

legend ist volks- und wirtschaftswissenschaftliches Sachverständnis, gepaart mit analytischen Fähigkeiten, hoher Sozialkompetenz und juristischen Kenntnissen, beispielsweise auf dem Gebiet des Steuerrechts. Und das Examen? Ist nicht so hart, wie von vielen Einsteigern angenommen. Gerade in den ersten Jahren gibt es eine steile Lernkurve und die Prüfungsgesellschaften bereiten ihre Schützlinge mit Wochenendkursen und Seminaren auf die Hürde vor. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Hochschule bieten sie sogar einen Masterstudiengang mit dem Titel ›audit-exellence‹ an, in dem bereits erste Teile des Examens abgelegt werden können. Doch einen Master braucht es nicht zwingend. Auch Bachelor-Absolventen haben gute Chancen in einer der großen Gesellschaften einzusteigen: Unternehmensinterne Aus- und Weiterbildungsprogramme vermitteln das Wissen, das in drei Studienjahren noch nicht vertieft genug gelehrt werden konnte. Nach einem Karrierestart als Prüfungsassistent wartet dann nach vier bis fünf Jahren und Abschluss des Examens oft schon die Beförderung zum ›Manager‹. Das A und O vor Karrierestart ist dennoch ein Praktikum. Denn was viele nicht auf dem Schirm haben: Wirtschaftsprüfung ist ein saisonales Geschäft. Vom Ende eines Jahres bis zum Frühjahr des Folgejahres wartet der größte Workload auf die Bilanzexperten. Dafür müssen sie auch bereit sein, die ein oder andere Nacht im Hotelzimmer beim Mandanten vor Ort zu verbringen. Das Privatleben muss da manchmal zurückstecken und um Frustration zu vermeiden, sollte man den Lifestyle davor schon einmal ›anprobieren‹. Und wer sich darin wohlfühlt, darf sich auf einen spannende berufliche Zukunft freuen. ■

Foto: Holly Day / Quelle PHOTOCASE

TIPPS

für Absolventen

In der Wirtschaftsprüfung warten krisensichere Karrierechancen für Absolventen mit Leistungsbereitschaft und Lernfreude


# Unitw�t

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#4 audimax.de/wirtschaftswissenschaften

WAS UNS BEWEGT … ren und dem … folge unseren audimax-Auto Bialas auf Twitter: audimax-Herausgeber Oliver tungen) (für Studis aller Fachrich (für BWLer & Co.)

@audimax @audimax_WiWi re) @audimax_ING (für Ingenieu tiker) rma Info (für _IT @audimax rwissenschaftler) @audimax_NaWi (für Natu sten) @audimax_JURA (für Juri Mittagessen) euer (für r ge @MensaJae ber) @OliverBialas (unser Herausge

Damit der Rubel weiter rollt: Als Wiwi bekommst du von uns einen Überblick über deine Karrierechancen und kannst dich über Tätigkeitsfelder vom Consulting bis hin zum Tourismusmanagement informieren.

#5 audimax.de/jura Justitia mag blind sein, aber auch für Juristen gilt: Augen auf bei der Berufswahl! Wir verraten dir unter anderem, was du bei deiner Bewerbung berücksichtigen musst, wo du arbeiten kannst oder wie du dich mit deiner eigenen Kanzlei selbstständig machst.

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SATT STUDIEREN IN DER HAUPTSTADT Mensa-Mekka: Keine andere deutsche Stadt ist mit so vielen Speiseplänen im Mensa-Jäger vertreten wie Berlin. Studierende wie Tatiana und Jochen (Foto) finden in der übersichtlichen App 35 Mensen der Haupstadt. Damit haben sie immer im Blick, was es wo und wann zu essen gibt. Doch auch Nicht-Hauptstädter müssen nicht hungern: 550 Speisepläne für Mensen in ganz Deutschland bündelt der Mensa-Jäger und liefert sie tagesaktuell aufs Smartphone. Downloaden oder im Web testen unter mensa-jaeger.de!

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Fotos: audimax

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2,3

ist die Durchschnittsnote im Fach BWL deutschlandweit. An der Frankfurt School of Finance & Management liegt sie bei 1,7.

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Neuigkeiten des Monats

GECROWDFUNDETES STUDIUM UND GEKIPPTES WAFFENVERBOT

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Die gute Nachricht

UNTERSTÜTZUNG FÜR SYRISCHE STUDIERENDE

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Die Uni ist neu, die Stadt ist unbekannt und selbst das Privatleben verändert sich radikal. Zum Wintersemester 2015/16 haben sich mehr als 200 Studierende aus Syrien an deutschen Hochschulen eingeschrieben. Über ein Jahr hinweg bekommen diese jetzt eine Orientierungshilfe. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat gemeinsam mit der Studienstiftung des deutschen Volkes ein Tandemprogramm namens ›an(ge)kommen‹ gestartet. An den insgesamt 20 Hochschulen unterstützen 67 deutsche Stipendiate der Stiftung die Syrer. Orientierung an der Uni, das studentische Leben und Aktivitäten mit anderen Tandempaaren sollen das interkulturelle Verständnis fördern.

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Start-up des Monats

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KONTROLLE IST BESSER Ein Kochabend in der WG. Jeder bringt noch jemanden mit und alle kaufen etwas anderes ein. Aber was ist, wenn jedes Mal dieselbe Person Gummibären und eine andere immer die Feigen-Senf-Sauce aus dem Bio-Markt mitbringt? Für solche Zwecke gibt es die Finanzverwaltungs-App ›Flatmate‹. Jeder Mitbewohner wird in die App eingeladen und kann ab sofort eintragen, was er für die WG oder andere so ausgegeben hat. So behält nicht nur jeder den Überblick, sondern kann auch das Bier vom Vorabend mit dem indischen Lieferdienst einfach ausgleichen. Solange keiner zu pedantisch ist und wegen 30 Cent gleich rumstresst, ist Flatmate eine gute Lösung. Du möchtest dein Forschungsprojekt oder Start-up vorstellen oder hast an deiner Uni etwas außergewöhnliches bemerkt? Audimax ist schon gespannt! Mail uns an leserbriefe@audimax.de.

Fotos: Rapid Eye Movies, Refugee Studies Centre / flickrcc unter CC BY-NC 2.0

MEINPROF.DE Das vergangene Semester sitzt dir noch in den Knochen und du möchtest anderen bei ihrer Studienwahl den schnarchnäsigen Dozenten ersparen? Bei MeinProf.de hast kannst du deine Erfahrung mit anderen Studenten teilen und Bewertungen zu Dozenten und Veranstaltungen abgeben. Kostenlos registrieren!  FITNESS-ARMBANDPFLICHT An der Oral Roberts University im US-Bundesstaat Oklahoma sind die Studierenden dazu verpflichtet, ein Fitnessarmband zu tragen. Die Privatstudenten müssen jeden Tag mindestens 10.000 Schritte laufen und in der Woche 150 Minuten Sport treiben. Die Daten werden auf den Servern der Uni gespeichert und machen 20 Prozent der Note aus. Das zu kaufende Armband kostet übrigens 149 Euro.  CROWDFUNDING FÜR DAS STUDIUM Das Crowdfunding-Portal Hubbub hat einer jungen Britin ihren Master finanziert. Nach ihrem Aufruf hat sie sich dank der Spenden die 12.500 Euro für ein Jahr in Oxford leisten können.  SPANNENDE GEBÄRDENSPRACHE Studierende der Universität Erfurt erfor-

schen im Sommersemester 2016, wie Untertitel oder Gebärdensprache für Gehörlose Spannung erzeugen können. Aktuell sucht das Projekt nach Gebärdendolmetschern.  WAFFEN ERLAUBT Der Präsident der Universität von Austin in Texas muss das Waffenverbot an seiner Uni aufheben. Vor sechs Monaten hatte das texanische Parlament beschlossen, dass das Verbot rechtswidrig sei. Seit Februar sind Waffen am Campus nun kein Problem mehr.  UNTER MINDESTLOHN Eine Studitemps-Umfrage unter 50.000 Studierenden zeigt: 8,4 Prozent werden in ihren Nebenjobs unter Mindestlohn bezahlt.  TEURE CHEMIE Laut Statistischem Bundesamt geben öffentliche Unis für jeden Studierenden knapp 11.000 Euro im Jahr aus. Private Universitäten liegen bei 5.920 Euro. Öffentliche Hochschulen bieten oft Studiengänge wie Chemie oder Ingenieurwesen an, die in ihrer Ausstattung sehr teuer sind. Private Unis spezialisieren sich dagegen oft auf Jura oder Wirtschaftswissenschaften.  ›NE MENGE HOLZ‹ Premiere: Der Wettbewerb ›Recyclingpapierfreundlichste Hochschule‹ findet 2016 erstmals statt, um Engagement für ressourceneffizientes Handeln zu ehren. Feierliche Preisverleihung ist im Oktober im Umweltbundesministerium.


MEINE INITIALZÜNDUNG. BEI MAHLE AN DER ZUKUNFT MITARBEITEN. „Ich bringe mich immer voll ein, fachlich und persönlich. In vielen anspruchsvollen Projekten und in einem aufgeschlossenen Team. Das ist mein Praktikum bei MAHLE und der Start für meine berufliche Zukunft.“ David Hughes, Praktikant

Wir mögen es, wenn unsere Mitarbeiter Ziele haben. Was ist mit Ihnen? Sind Sie bereit für den Startschuss in die Praxis? Wir unterstützen Sie im Rahmen von Praktika und Abschlussarbeiten dabei, Ihr Wissen als wichtiges Teammitglied einzubringen. Wir von MAHLE sind ein international führender Zulieferer der Automobilindustrie. Mit unseren Produkten für Verbrennungsmotoren und deren Peripherie bis hin zu Lösungen für elektrifizierte Fahrzeuge decken wir von MAHLE alle wichtigen Fragestellungen entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab. Heute arbeiten rund 75.000 Mitarbeiter an über 170 Standorten und in 16 großen Entwicklungsstandorten an innovativen Produkten. Starten Sie Ihren Weg – mit uns.

Fotos: Rapid Eye Movies, Refugee Studies Centre / flickrcc unter CC BY-NC 2.0

jobs.mahle.com


Studienhilfe // Elektronische Quellen zitieren // Text Lydia Prexl

DÜRFEN WIR WIKIPEDIA ZITIEREN? Die Unsicherheiten beim Zitieren von elektronischen Quellen sind groß. Hier findest du die wichtigsten Tipps

Dennoch ist es voreilig, sämtliche Informationen aus dem Netz von vornherein auszuschließen. Gerade bei aktuellen Themen finden sich im Internet Informationsjuwelen, die von Insidern oder Menschen vor Ort verfasst werden. Welche Quellen sollst und darfst du also benutzen? Grundsätzlich sollten die von dir verwendeten Quellen zitierfähig, zitierwürdig und relevant sein. Am leichtesten zu beurteilen ist das Kriterium der Zitierfähigkeit. Zitierfähig ist eine Quelle dann, wenn es dem Leser problemlos möglich ist, die gewünschte Quelle rasch aufzufinden. Bei elektronischen Quellen ist das manchmal ein Problem, da sich die Informationen schnell verändern oder nur für registrierte Nutzer sichtbar sind. Hier bietet es sich an, die zitierten Webinhalte als PDF oder Screenshot abzuspeichern – zumindest bis zur Benotung deiner Arbeit. Deutlich schwammiger ist das Kriterium der Zitierwürdigkeit. Als zitierwürdig gilt eine Quelle, wenn sie den wissenschaftlichen Qualitätskriterien entspricht. Sie muss also nachvollziehbar, inhaltlich anspruchsvoll, theoriegeleitet und generalisierbar sein. Gerade bei elektronischen Quellen soll90 | www.audimax.de – Die Jobbörse für Akademiker

test du immer kritisch nach dem Urheber beziehungsweise Herausgeber und nach dem Publikationsort fragen. Vorsicht ist auch geboten bei Studien von Verbänden oder Unternehmen, bei allgemein gehaltenen Internetseiten, bei journalistischen Beiträgen oder Artikeln in Blogs und Foren. Relevant ist eine Quelle dann, wenn sie einen konkreten Bezug zu deinem Thema und deiner Fragestellung aufweist. Allerdings solltest du auch hier Prioritäten setzen. Aktuelle Quellen aus anerkannten Fachzeitschriften oder von renommierten Wissenschaftlern sind oft relevanter als ältere Forschungsarbeiten oder Beiträge, die von Praktikern oder Journalisten verfasst worden sind. Aber auch die Relevanz hängt mit der Qualität der Beiträge zusammen. Die vier ›Ws‹ bei Online-Quellen Nehmen wir an, du hast einige Quellen im Netz gefunden, die die obigen Kriterien erfüllen. Wie geht es nun weiter? Da es im Internet eine Vielzahl unterschiedlicher Quellen gibt, wirst du leider keinen Zitierstil finden, der den vielen Sonderfällen Rechnung trägt. Stattdessen musst du hier flexibel sein. Das betrifft einerseits die formalen Details. Was setzt du kursiv oder wo werden Kommata und Punkte eingefügt? Es betrifft andererseits aber auch die Frage, welche Angaben du überhaupt in den Quellenbeleg mit aufnimmst. Eine gute Orientierung sind dabei die vier ›Ws‹, die jeder Quelleneintrag beantworten sollte. Sie lauten: Wer hat was wann wo veröffentlicht? Wer? Nicht immer findest du bei elektronischen Quellen ein Individuum als Autor. In solch einem Fall gilt es herauszufinden, wer für den Inhalt verantwortlich ist. Neben Einzelpersonen können auch Regierungen, Unternehmen, gemeinnützige Organisationen oder Zeitungen als Herausgeber fungieren. Nur sehr selten kommt es vor, dass sich tatsächlich gar kein

Fotos: mauritius-images / Ikon Images, UTB

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m es vorwegzunehmen: Ja, elektronische Quellen sind vom Grundsatz her ebenso zitierfähig wie gedruckte Werke, aber es kommt auf den Einzelfall an. Ein gutes Beispiel für die schwer zu ermittelnde Richtigkeit von Quellen ist Wikipedia: Schreibt hier der Vertreter einer bestimmten Interessensgruppe oder ein renommierter unabhängiger Wissenschaftler? Zwar werden mittlerweile auch bei Wikipedia viele Angaben und Argumente mit zusätzlichen Quellen untermauert. Nichtsdestotrotz sind auch diese nicht immer zitierwürdig und aus akademischer Sicht manchmal zweifelhaft.


Autor ermitteln lässt. In diesem Fall kannst du die Abkürzung ›o. V.‹ für ›ohne Verfasser‹ verwenden. Was? Das ›Was‹ bezieht sich auf den Titel, der gerade bei Webseiten nicht immer aussagekräftig ist. In solchen Fällen gibst du eine Beschreibung für den zitierten Inhalt in eckigen Klammern an. Darüberhinaus ist es aufgrund der vielen Sonderfälle im Netz sinnvoll, auch das Format des Beitrags in Klammern zu setzen. Also beispielsweise: [Blogeintrag], [Facebook-Kommentar], [Tweet]. Wo? Im Idealfall kannst du als Ort einen sogenannten Persistent Identifier, also einen dauerhaften Link angeben. Allerdings haben sich diese dauerhaften Links noch nicht überall durchgesetzt. In solchen Fällen solltest du die URL präzise und vollständig angeben und das Zugriffsdatum vermerken. Alternativ

kannst du einen menügeführten Zugang zur Internetquelle schildern, indem du die einzelnen Menüpunkte und Eingabefelder durch Pfeile voneinander abtrennst. Wann? Bei vielen Dokumenten aus dem Netz lässt sich das Datum der Veröffentlichung schwer ermitteln. Das Änderungsdatum ist entscheidend. Die Formulierung: »zuletzt aktualisiert am…« markiert eine solche Veränderung. Selten steht das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum am unteren Rand jeder Webseite. Ein Hinweis ist die Jahreszahl bei der Copyright-Angabe, die sich oft am unteren Rand der Seite befindet. Bei Unsicherheiten solltest du lieber kein Datum nennen. Benutze dann die Abkürzung ›(o. D.)‹ für ›ohne Datum‹. Übrigens: Bei mehreren Jahresangaben nennst du immer das Datum jener Ausgabe, die gerade gelesen und zitiert wird. ■

DAS BUCH ZUM TEXT Die meisten Ratgeber zum Zitieren stammen aus der Zeit, als gedruckte Bücher die wichtigste Grundlage für Forschung bildeten. Mittlerweile gehören aber auch E-Journals, Social-Media- und Blogeinträge sowie andere elektronische Quellen dazu. In ihrem Ratgeber zeigt Lydia Prexl wie diese Quellen richtig zitiert werden.

Zitierwürdigkeit von elektronischen Quellen auf einen Blick Was ist problemlos zitierwürdig? Akademische Publikationen wie Habilitationen oder Seminararbeiten. Kurz: Alles was an einer Hochschule veröffentlicht wurde oder Artikel aus Fachpublikationen. Was ist nur bedingt zitierwürdig? • Tagesaktuelle, aber noch nicht verifizierte Informationen aus wissenschaftlichen Quellen • Publikationen ohne permanenten Link

Was ist nicht zitierwürdig? • Webseiten ohne Autorenangabe • Texte ohne akademischen Hintergrund Zitationsweise für elektronische Quellen: Autor, Titel, Veröffentlichungsdatum / Jahr, Internetadresse, permanenter Link (wenn vorhanden) in spitzen Klammern + Tagesdatum des Abrufs in runden Klammern

Mit digitalen Quellen arbeiten gibt es bei UTB für 12,99 Euro.

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International // Südafrika // Text Lorenz Bialas

HAMMER. HAI! Tauchpraktikum im Osten Südafrikas: Lorenz erlebt eine ganz andere Welt zwischen Rochen, sehr früh aufstehen und Zebrawurst

audimax-Serie

Das Leben anderswo

Das Anderswo Sodwana Bay, Taucher-Eldorado, gehört zum Greater St. Lucia Wetland Park. Die vorgelagerten Korallenriffe gelten als die südlichsten der Welt, der Reichtum an tropischen Fischen ist ungewöhnlich hoch. Weitläufiges Gebiet mit verstreuten Häuschen, Lodges, Tauchschulen – unter Wasser malerischer als über.

Vier Monate Zeit, Neugierde und ein bisschen Taucherfahrung – das war’s, was ich im Gepäck hatte, als ich am Flughafen in Richard’s Bay landete. Warum gerade dort? Die Stichworte sind: Natur, Tellerrand, Tauchen. Ich wollte möglichst günstig meinen Dive-Master machen, um mir künftige Semesterferien zu finanzieren und: Afrika war komplettes Neuland für mich. ›Sodwas?‹, das war die häufigste Frage, wenn ich Freunden das Ziel meiner Reise nannte: Sodwana. An der Grenze zu Mosambique, ist das Naturschutzgebiet der Sodwana Bay National Park zwar jedem Taucher, aber nicht dem klassischen Südafrika-Urlauber ein Begriff. Verständlicherweise, wie ich schnell feststellte, als ich die zweieinhalb Stunden vom Flughafen durch die Prärie nach Sodwana zockelte. Ich wurde netterweise abgeholt von der mir völlig unbekannten Charmaine, die in der Nähe meiner Tauchschule, dem Sodwana Bay Lodge Scuba Center, eine Lodge betreibt. Und lernte damit schon eine der herausragendsten südafrikanischen Eigenschaften kennen: Hilfsbereitschaft. Vorbei ging es, unter der glühenden südafrikanischen Sommersonne, an buschartiger Steppe, kaputten Stromleitungen, runtergekommenen Blechhäusern und kaputten Autos. Ab und zu eine Giraffe, ausgemergelte Kühe auf ausgetrockneten Steppenwiesen. »Malerisch« geht anders.

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4:30 Uhr, wir sind zu Fuß auf dem Weg zum Diving Center. Wir, das ist die Tauchcrew rund um Ben, den Chef vom Scuba Center, drei Holländer, ein Ukrainer, ein Australier und allerlei wechselnde Belegschaft aus anderen Teilen der Welt. Alle sind supernett, nehmen mich sofort in die Tauchfamilie auf und machen mir das Eingewöhnen ganz leicht. Ich fühl mich weniger einsam als befürchtet. ›Praktikum‹ beim Scuba Center heißt: Schuften und dafür umsonst Tauchen. Schuften heißt: früh aufstehen, zur Tauchschule laufen, Equipment und Flaschen fertig machen, die Flaschen auf Traktoren packen, die Boote klarmachen, alles zum Strand bringen, dort abladen, alles auf die Boote laden und ins Wasser lassen. Anschließend fahren wir mit den Tauchgästen raus zu den weltberühmten und unendlich eindrucksvollen Riffen vor Sodwana Bay. Sodwana Bay liegt im Naturschutzgebiet. Die Tauchschule ist nicht direkt am Strand. Am Strand ist nichts. Außer Sand und Brandung. Alles, was wir am Strand und zum Tauchen brauchen, müssen wir aufwändig hinbringen. Per Traktor, denn um zum Strand zu kommen, geht es über Buschland, Urwald und Dünen runter zur Bucht. Unser Traktor ist übrigens jeden Tag mehr oder weniger kaputt, so wie vieles in diesem Teil Südafrikas. Kein Auto mit intakten Scheiben, jeden zweiten Tag kein Strom, die Häuser ohne Dach, die PickUps komplett vom Rost zerfressen – die Menschen hier ha-

Fotos: Andrea Bratenstein, Pavel_A / fotolia.com

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Uhr morgens. Der Weckel klingelt. Scheiße, ist das früh. Ich quäle mich aus dem Bett in meiner Kokosnuss, normale Tauchschulen-Aufsteh-Zeit in der Hochsaison. Kokosnuss nennen wir die winzigen Häuschen im Tauchcamp, in denen wir wohnen, weil sie genau so aussehen.


Sodwana-Tipps Anschauen Lake St.Lucia im Isimangaliso Wetland Park. Unzählige Fisch- und Vogelvielfalt. Unbedingt probieren Hansa, das ortsansässige Bier. Und die Sandwiches am Strand. Kein kulinarisches Highlight, aber typisch. Und: Braai. Die südafrikanische Form von BBQ. Gibt es immer und überall.

ben andere Herausforderungen. Das Leben funktioniert trotzdem, irgendwie, und ich erfahre nach deutschem Überfluss und deutscher Perfektion das erste Mal, wie wenig man eigentlich braucht. Und: wie improvisiert ein Alltag sein kann. Aufpassen müssen wir, hat Ben uns zu Anfang erklärt, denn die Leute hier sind arm. Zusammen bleiben, lieber nicht alleine rumlaufen. Überfälle sind an der Tagesordnung. Die Polizei schert sich nicht. Eine ganz neue Erfahrung für mich: sich nicht »frei« zu fühlen. 6 Uhr, der erste Bootslaunch. Zehn Gäste. Die Brandung ist stark, die Skipper, alles Schwarze, lenken die Boote mit traumwandlerischer Sicherheit durch die Wellen. Unter Wasser scheint es eine zweite Welt zu geben, mit Rangordnungen, den kuriosesten Lebewesen und unfassbarer Schönheit. Das fasziniert mich so am Tauchen: Die Erkenntnis, dass da unten ein völlig eigener Kosmos herrscht. Das relativiert das Leben über Wasser ungemein. Von der Schönheit ganz zu schweigen: Mantas, Schildkröten, Haie – und das sind nur die Klassiker. Die Vielfalt scheint unerschöpflich. Wenn wir nicht mit rausfahren zum Tauchen, bleiben wir am Strand. Warten auf den nächsten Launch, die nächsten Taucher, die nächste Schlepperei. Sitzen zusammen, quatschen über Gott und die Welt, rauchen und essen ungesunde Sachen: Sandwich, Pommes und Oreos. Plaudern mit schwarzen Jugendlichen, die am Strand rumhängen, sehen wie ungerecht die Welt ist

und wie ungleich die Chancen. Ob und wer hier zur Schule geht, kümmert keinen. Ob die Schüler was lernen oder nicht, auch nicht. Mir wird klar, wie behütet wir sind. Zu Hause in dieser anderen Welt, in der sogar die Flaschencontainer Öffnungszeiten haben und Kindern zum Radfahren ein Helm aufgesetzt wird. Hier sind Regeln – wenn es sie gibt – reine Worthülsen. 14:30 Uhr, der letzte Launch mit seinen 15 Tauchgästen ist wieder am Strand angekommen. Jetzt heißt es: alles wieder zurück. Boote, Ausrüstungen und Flaschen müssen zurück zum Camp. Die Arbeit ist anstrengend, eine Tauchflasche wiegt 15 Kilo, in der Highseason schleppt jeder von uns 40 davon am Tag, wir machen acht Boote startklar. Ab dem frühen Morgen heißt es voller Körpereinsatz – ich bin nicht der Sportlichste. Alles tut mir weh. Nach zwei Wochen ist das vorbei, ich gewöhn mich dran und mag den Job: Abends weiß ich, was ich geschafft hab. 16 Uhr: Wir sind fertig. Ab zum Bier im Scuba Center. Revue passieren lassen, was passiert ist. Wir planen noch die Launches des nächsten Tages. Dann geht es zurück zum Tauchcamp, wo wir grillen. »Der Chef hat ein Zebra geschossen und Wurst daraus gemacht«, sagen die anderen. Vielleicht verarschen sie mich aber auch und es ist »ganz normale« Wurst. Schmeckt irgendwie – würzig. Um 21 Uhr sind alle völlig platt und fallen ins Bett. Bis morgen früh, 4 Uhr. Scheiße, ist das früh. ■

Das geht nur hier Die Sonnenuntergänge am Wasserturm anschauen. Patry und Braai am Lake Sibaya machen. Ausgehen im ‹Maak N-Jol›: Eintauchen ins authentische Sodwana-Nightlife, schräger Mix aus Tauch-Touris und Einheimischen und ebensolcher Musikmix. Bitte nicht Alleine rumspazieren. Zeigen, was man hat: Handy, Klamotten, Gepäck.

AUTOREN GESUCHT Du hast Auslandserfahrung? Ein Semester anderswo studiert? Ein Praktikum gemacht? Gearbeitet? Ob in Europa oder weiter weg, ob exotisch oder »down to earth« – wir suchen immer Erfahrungen neuer audimaxInternational-Autoren! Honorar gibt es natürlich auch. Einfach Mail an international@ audimax.de, wir melden uns dann bei dir!

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Ins Leben startet für euch heute Jan Heemann aus der Redaktion. Er mag Videotheken und lange schlafen.

Leben

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Prozent der Studierenden in Deutschland sind Single. Sechs Prozent sind verheiratet und fünf Prozent haben ein Kind. (Quelle: Deutsches Studentenwerk)

Erinnern

1.000 DINGE, DIE UNS IN SCHULE UND STUDIUM GEQUÄLT HABEN. HEUTE: STREBER.

»Oh Gott, ich glaub ich hab gar nichts richtig!« Dann die Note: 13 Punkte. Ziemlich clever, aber sich selbst nicht mal die fünfte Top-Note in Folge zutrauen: eine Mischung, die auf der Beliebtheitsskala gründlich Punkte kostet, genau wie die Frage: »Was hast du bei Aufgabe 3b geschrieben?«. Ist das letzte, worüber wir nach einer Klausur reden wollten, nicht der Test selbst? Angenehm auch die »Ich hab die Hausis auch nicht vernünftig gemacht«-Fraktion, die aber ihr Heft mit je nach Wichtigkeit rot, grün und gelb unterstrichenen

Hausaufgabeninhalten zur freiwilligen Kontrolle beim Lehrer abgab, natürlich ohne einen vorher die Ergebnisse noch schnell abschreiben zu lassen. Auch wenn uns die Kombination aus Melden und Fingerschnippen heute erspart bleibt: das laute Schnauben bei einer falschen Antwort ist auch an der Uni noch gang und gäbe. Genau wie Kommilitonen, die immer eine halbe Stunde zu früh dran sind, nach dem Referat noch Fragen haben oder die WG-Party am Freitag wegen der Klausur am Montag sausen lassen. Perfiderweise sind Streber in ihrer Nervigkeit trotzdem unser personifiziertes schlechtes Gewissen: Wir wissen, wir sollten, aber das Leben und wir selber kommen uns immer dazwischen, irgendwie.

Vergegenwärtigen

»Du gehst durchs Feuer. Ich geh nach Haus.« MA

Rio Reiser (1960-1996), deutscher Sänger, Komponist und Liedermacher, in ›Ich Bin Müde‹

Sehen, lesen, hören

BOSSE – ENGTANZ »Ein Ich ist ein Knast, ist ein Ich.« Auf seinem sechsten Album legt Bosse eine Schippe drauf. Alles wirkt größer, bunter und vor allem: arrangierter. Streicher und Trompeten passen zu dem SingerSongwriter erstaunlich gut. Wer hätte

gedacht, dass eine melancholische Indie-Liebes-Hymne wie ›Steine‹ sich so groß anhören kann. Davon profitiert auch der Song ›Mordor‹. Das Gefühl von Aufbruch mit Zeilen wie ›Das Eis auf dem Schnee von gestern sind drei Tränen, die langsam frieren‹, stellt sich dank Up-Tempo-Stampfbeat sofort ein. Überhaupt ist Bosses Engtanz mit seinem Hörer eher ein schneller Boogie als langsames Schwofen. Auf die Tour können wir uns also extra freuen. ERSCHÜTTERNDE WAHRHEIT 2002. Der afrikanische Pathologe Dr. Bennet Omalu findet bei der Obduktion eines amerikanischen Footballspielers heraus, dass NFL-Profis durch die ständigen Kopfverletzungen, die sie durch den Sport erleiden, ihr Gehirn beschädigen. Anschließend wird er von NFL-Mitarbeitern bedroht. Der von Peter Landesman inszenierte Aufdeckungsthriller basiert auf wahren Begebenheiten. Dank wenig Pathos

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und einem herausragenden Will Smith ergibt sich ein politisch wirkender Film, der von Anfang bis Ende absolut sehenswert ist. SALVADOR LARROCA, KIERON GILLEN – DARTH VADER (MARVEL COMIC) Passend zu Episode VII gibt es gleich ein ganz neues StarWars Universum. Mit einer Mischung aus den neuen Filmen, Serien, Videospielen und Comics wird der Kanon neu erzählt. Ein Teil davon fängt in Marvels ›Darth Vader‹-Comic direkt nach Episode IV an. Der Todesstern ist zerstört und der Mann in Schwarz wird von seinem Imperator dafür abgestraft. Larroca zeichnet im GraphicNovel-Stil eindrückliche Bilder, die die Bedrohlichkeit der Filmfigur gut transportieren. Gillen schafft es eine Geschichte abseits der Filme zu erzählen, die die Persönlichkeit Darth Vaders von der Schablone in einen komplexen Charakter aufbricht. Für Fans wirklich ein Muss. 4,99 Euro, Panini Comics.

Fotos: audimax, privat, Universal Music

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Kolumne

Mal ehrlich !

Diesmal: audimax-Volontär Jan Heemann regt sich über die Missachtung der Geisteswissenschaften auf

»Und was hast du dann damit vor?« Der jährliche Besuch, um einmal die komplette Familie zu sehen, ist ja so schon stressig genug. Aber als Geisteswissenschaftler? Ein ganzes Wochenende Spießrutenlauf um die angeblich wichtigen Fragen des Lebens. Dass die Familie das Kulturanthropologie-Studium für eine Phase hält, wissen wir ja schon. Aber was ist mit anderen Studierenden? Gibt es da noch so etwas wie Solidarität? Kurz: Nein. Auf mehr als einer WG-Party werden Geisteswissenschaftler unhöflich belächelt. Aber nicht primär wegen ihrer Zukunftsaussichten. Das Studium allein ist ja schon Witz genug. »Vier Klausuren? Das ist ja gar nichts. Ich schreibe zehn.« Schön für dich! Dafür hast du hinterher richtig Semesterferien. Geisteswissenschaftler haben einfach nur keine Seminare mehr. Der Stress, drei Hausarbeiten, also bis zu 45 Seiten, in wenigen Wochen zu schreiben und fein säuberlich zitiert abzugeben, ist unbe-

schreiblich. Über jeder freien Minute liegt der Gedanke: Du könntest jetzt auch was für die Uni machen. Schweißgebadet wacht der Germanist morgens um 8 Uhr in den Ferien auf und fängt an, wie wild in die Tasten zu hacken. Und die Missachtung der Geisteswissenschaften durch andere Studiengänge hört da nicht auf. »Die paar Texte lesen! Das mach ich doch an einem Wochenende.« Die Komplexität einer Abhandlung von Max Weber oder die Elemente des Linguistic Turn sind aber nicht kurz mal gelesen. Die müssen studiert werden. Was diese Studiengänge leisten, wird ebenso wenig anerkannt. Ohne die Geschichtswissenschaft wüssten wir zum Beispiel nicht, wie sich die Schuld im Auschwitz-Prozess juristisch verteilt hat. Ohne die Kulturwissenschaften wüsste niemand, wie Pornographie das Sexualbild von Menschen verändert, die noch nie einen Schmuddelfilm gesehen haben. Und plötzlich hören alle wieder zu… ■

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Du siehst das ganz anders als unser Volontär Jan? Dann antworte ihm! Mail an heemann@audimax.de.

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DEIN DOZENT IN AUDIMAX! Willst du lesen, was dein Dozent über MeinProf und was er über Kritik an seiner Lehre denkt? Schreib uns, wen wir anfragen sollen oder zeig deinem Prof, was andere Dozenten dazu meinen! presse@meinprof.de

Dr. Steffen Roth, Universität Köln »Ich nutze gerne die Bewertungsmöglichkeiten bei MeinProf.de, weil sie den Studierenden die Möglichkeit eines begründeten Feedbacks eröffnen und mir damit konstruktive Möglichkeiten zur Verbesserung meiner Lehre aufzeigen. Zugleich können sich damit potenzielle zukünftige Studierende ein Bild von der Veranstaltung und meinem Engagement machen. Die Bewertungen bei MeinProf.de helfen mir also, die Mundzu-Mund-Propaganda zu unterstützen, die mir engagierte Studierende in die Veranstaltungen bringt, die von mir viel erwarten aber auch selbst hochmotiviert sind.«

Dr.-Ing. Alexander Schloske, Universität Stuttgart »Meine Vorlesung und Übung ›Qualitätsmanagement‹ an der Universität Stuttgart ist seit dem Wintersemester 2006/07 bei MeinProf. de gelistet. Das Ranking, zu den besten Dozenten im Bereich Ingenieurwissenschaften zu gehören, freut einen und gibt dir die Motivation, noch besser zu werden. Die Rückmeldung der Studenten auf der Plattform hilft mir dabei, den kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu leben!«

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Texte Petra Herr, Eva Ixmeier, Kathrin Knorr

Kulturspecial

VIER SEITEN KULTUR F Kathrin Knorr, 25, audimax-Volontärin

Goethes ›Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit‹, weil ich immer wieder in dem Buch lese, es aber – ein bisschen wie die Bibel – nie im Ganzen gelesen habe. Xavier Naidoos kommendes Album ›Nicht von dieser Welt 2‹, weil in der Fanbox so viel tolles Material ist. ›Der Pate - Teil I‹, weil das mal mein Lieblingsfilm war und ich seit bestimmt vier Jahren keinen Film mehr gesehen habe.

Wolfgang Niedecken

Orhan Pamuk ›Diese Freiheit in mir‹. Ein wunderschönes Buch, in dem der Protagonist ein türkischer Joghurt- und Boza-Verkäufer ist. Er wurde in den 1950ern geboren und anhand seiner Geschichte erzählt Pamuk die Entwicklung der Türkei der vergangenen sechs Jahrzehnte. Ich kann Istanbul förmlich riechen. ›Cass County‹ von Don Henley: Nachdem Glenn Frey im Januar verstorben ist die einzig verbliebene Stimme der Eagles. Für mich seit Ewigkeiten die schönste Stimme des Rock›n›Rolls. Wenn Don Henley singt, schmelze ich dahin. Außerdem spielt der Gitarrist meines Soloalbums auch bei diesem Album mit. ›Everything Will Be Fine‹ von Wim Wenders. Ein Schriftsteller, der an einer Schreibblockade leidet, überfährt einen Jungen und versucht dieses Unglück schriftstellerisch aufzuarbeiten und stößt an seine Grenzen. Ein sehr berührender Film.

›Zusammen ist man weniger allein‹ von Anna Gavalda – Weil man sich beim Lesen überhaupt nicht mehr alleine fühlt. ›Trading Change‹ von Jeremy Loops – wie ein Sommerurlaub: entspannt, traumhaft und man wünscht sich, es wäre nie zu Ende. ›Lost in Translation‹ – ein Film voller Momentaufnahmen und verlorener Wunder.

Pheline Roggan

Jenny Erpenbecks ›Aller Tage Abend‹ hat eine sehr besondere, wunderschöne Sprache. Es erzählt die Geschichte einer Familie über Generationen hinweg und die abertausend Möglichkeiten, die sich mit jedem Schritt, jeder Ecke und Kopfdrehung ergeben und den Weitergang eines Lebens bestimmen. The Building, ›Reginac‹, weil ich seit Jahren dazu tanze und das weiter tun würde bis ich von der Insel gerettet werde. ›The Master‹ von Paul Thomas Anderson, weil ich ihn mir endlos angucken könnte, um das Schauspiel von Joaquin Phoenix, Phillip Seymour Hoffmann und Amy Adams zu bewundern und zu studieren.

EINSAME INSEL Was darf mit  ?

Fabian Busch

›Wolkenatlas‹ – oder irgendein anderes Buch von David Mitchell. So klug verschachtelt, mit einer so wunderschönen Sprache. Mozart’s ›Requiem‹ – für mich vielleicht das beste Stück Musik, das je geschrieben wurde. ›Rango‹ von Gore Verbinski – ich liebe Animationsfilme. Sie haben so lange Entstehungsphasen, müssen so genau geplant werden – und sind deshalb auf den Punkt. Und dieser ganz besonders.

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BUCH

ALBUM

FILM

Petra Herr, 29, audimax-Volontärin

›Das Geisterhaus‹ von Isabelle Allende – ein sprachliches Blumenmeer. ›Junip‹ von Junip – rauf und runter wird die Seele gestreichelt. ›Little Miss Sunshine‹ – die Charaktere sind mit Liebe gemacht. Zitronensüß. Bosse

Wolfgang Herrndorf ›Bilder deiner großen Liebe‹ – Herrndorf schreibt so nah und liebevoll wie niemand sonst. The Police ›Synchronicity‹ – Kein schlechter Song. Ich würde im Beat von Copeland Kokosnüsse aufschlagen und bei ›King of Pain‹ die Kohlenhydrate in der Lasagne meines Vaters vermissen. Seit der Kindheit mein Lieblingsalbum. ›Willkommen bei den Sch’tis‹ – Top Film über Vorurteile und Liebe. Sehr lustig, ehrlich und schön.

Eva Ixmeier, 27, audimax-Volontärin

›Zwei an einem Tag‹ von David Nicholls – romantisch, traurig, erfrischend, humorvoll – und das alles in einem Buch. Dota und die Stadtpiraten ›In anderen Räumen‹ – nimmt dich mit in andere Welten, Containerhafen und ins Schlaraffenland. ›Arielle, Die Meerjungfrau‹ – ich zitiere Sebastian: »Ja, uns geht’s toll hier, ganz wundervoll hier, unter dem Meer!«

Das Lumpenpack Max

›Fabian – Die Geschichte eines Moralisten‹ von Erich Kästner – Geschichte eines jungen Mann, der mit der Unmoral der Welt nicht zurechtkommt. ›Das Ergebnis wäre Stille‹ von Herrenmagazin – schönste Musik mit schönsten Texten inklusive der richtigen Melancholie. ›Zurück in die Zukunft‹ – zu meiner Schande bislang noch nie gesehen, kann man die Zeit auf der Insel nutzen, um Bildungslücken zu stopfen. Jonas

›Im Schatten des Windes‹ von Carlos Ruiz Zafon – ohne je in Barcelona gewesen zu sein, habe ich mich von einer Stadt noch nie so schaurig angezogen gefühlt. ›Discovery‹ von Daft Punk – mein erstes Album der Franzosen & damit der Beginn einer tiefen Verehrung für die Konzeption & Perfektion ihrer Arbeit. ›Fight Club‹ – Der Abgebrühtheit Tyler Durdens erlegen, fesseln mich Bild, Soundtrack und Story jedes Mal wieder.

Fotos: Benedikt Schnermann, Camille Richez, Katja Kuhl, Patrik Wamsganz, privat, Tina Niedecken

Moses Pelham


R FÜR ALLE! PROBIERT‘S AUS !

SELBER SLAMMEN

Kultur im Eigenbau. Gedichte vortragen kann doch nicht so schwer sein. Haben wir uns gedacht und uns erstmals auf eine Poetry-Slam-Bühne gewagt

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us Publikumsperspektive ist so ein Poetry Slam wirklich eine sehr schöne Abendbeschäftigung: Wortgewandte Slammer tragen poetische Texte mit allerlei sprachlichen Finessen vor, ich sitze mäzenhaft da, wie Cäsar in der Manege, und bewerte das Dargebrachte wohlwollend oder vernichtend. Oh, was hätte man selbst nicht alles besser gemacht, hier noch eine bessere Pointe, dort noch mehr Witz im Vortrag. Nur: Die Allermeisten von uns machen es eben nicht, auf diese Bühne steigen und 200 Augenpaaren einen selbstgeschriebenen Text zum Fraß vorwerfen. Wir gehen altklug nach Hause und merken uns den nächsten Slamtermin vor. Zu einfach, habe ich mir gedacht. Das probiere ich aus – Schreiben, das mache ich eh’ hauptberuflich, da werde ich doch wohl einen Slamtext hinkriegen. Also, Slamtermin gesucht, gefunden und Team ›Herr Brinkema‹, meinen Chef Torben und mich, angemeldet. Ging ja leicht, ha. Noch zwei Wochen bis zur Feuerprobe, ich, cooler als Ice-T.

Noch 7 Tage. Im Freundeskreis anerkennendes Augenbrauen heben. Du, Slam, wow! Schon den Text fertig? Und plötzlich: Alle, wirklich alle kommen mit einer Idee an: Ich würde ja das machen, jenes Thema wäre doch der Hammer, blablabla – nee, Text noch nicht geschrieben, ihr Heerschar von Möchtegernexperten, ich mach das schon. Noch 3 Tage. Der Text und ich. Ich und der Text. F***. Das hier schleuder ich nicht einfach hin, mit diesem Text liefere ich uns dem Henker freiwillig zum Nachtisch. Innerhalb von zwei Stunden werfe ich vier Entwürfe über den Haufen, raufe die Haare und finde ihn dann doch, den roten Faden. Fertig. Alles cool. Noch 2 Tage. Alaaaarm, schreit mein Unterbewusstsein und weckt mich um fünf Uhr früh. Schlafen geht nicht mehr. Noch 1 Tag. Teampartner und ich proben zum ersten Mal. Panik, abends werden Passagen ausgetauscht und angepasst.

DURCH DIE NACHT ... geht besser mit dem passenden Sound: Voilá die Profi-Tipps von DJ Duo Deep Asleep DER PERFEKTE SOUND ZUM STYLEN UND VORGLÜHEN: Boy Boy Boy von Andhim. Der Song macht tierisch Laune feiern zu gehen! DIE HINTERGRUNDMUSIK, um das süße Mädel an der Bar anzusprechen kommt von Gershon Jackson mit Take it Easy (Sonny Fodera & Mat.Joe Remix). Damit bleibt man auf jeden Fall locker. RICHTIG RUND AUF DER TANZFLÄCHE geht’s mit: Raider von Raumakustik – einfach eine Tech House Granate. Und wenn es ZEIT IST NACH HAUSE ZU GEHEN ist Pan-Pot mit Sleepless (Stephan Bodzin Remix) der perfekte Abschluss für eine durchzechte Nacht.

Tag X. Generalprobe vor Verlagsteam. Voller Erfolg. Aber sie sind ja auch nett, die Kollegen. Jetzt hilft nur noch Kräuterschnaps und Teamgeist. Wir schaffen das – den Spruch kennen wir ja. Ankunft Slam. Wir: Normalos in Karohemd und Turnschuhen. Die anderen Slamer: sonderbar schwebende Wesen, Künstler. Ok. Konzentration. Schnaps. Auftritt als Dritte von Sieben. Durchatmen, Text vortragen, Aufatmen, es wird gelacht, an den richtigen Stellen. Bewertung im Mittelfeld. Schmerzt ein bisschen, habt ihr denn nicht gehört, das war ein Witz?! Das hätte ich noch anders machen müssen, der Vortrag, die Pointe… Und was bleibt: Von der Komfortzone in das Spotlight war eine intensive Erfahrung. Ich werde wohl vorerst beim Schreiben bleiben. Und nie wieder werde ich beim Slam eine Bewertung schlechter als Sieben geben. Denn es gehört verdammt nochmal Mut dazu, auf diese Bühne zu steigen und sein Innerstes zum Abschuss freizugeben. Respect the Poets – oder: selbermachen! ■

…IN DIE AUGEN, KLEINES Unser fröhliches Filmzitate-Raten für zwischendurch

»Wir gehen auf die »Ich möchte ein Spiel spielen.« Matratzen.« »Und in diesem Augen»Das ist ein Bingo! blick, »Restaurants erwischt Sagt ich schwöre es, sind man das so? ›Das du fast immer mit runter wir unendlich.« ist ein Bingo‹?« gelassenen Hosen.« »Die Sterne… die sind Gott außerordentlich gut gelungen.«

ich weiß, sind »Rosen sind rot, »sieSoweit kein Gemüse, denn Veilchen sind blau... selbst eine Artischocke Fick dich, du Nutte!« hat ein Herz.«

Oscar-Lust? Da haben wir was für dich! Brie Larson in ihrer frisch prämierten Oscar-Rolle in ›Raum‹! Wir verlosen 10 x 2 Screening-Tickets unter www.audimax.de

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Kulturspecial

IST DAS KUNST ODER KANN DAS WEG? 17 Mal schnelles Kunstwissen für den schlauen Party-Smalltalk – das sin es von Gelb, Blau, Rot testen Gemäld rmutlich berühm d Punkun he der Titel des ve ric die einen nur St r Fü y. sk in nd Wassiliy Ka dener Kampf spannungsgela ein n re de an e zweite di te, für rt gefühlt jede und Formen. Zie en rb Fa rne n ge he ch isc zw dschulen au und wird in Grun t. tz Zahnarztpraxis nu farben be ung der Primär mal zur Einführ

Ganz nah ran

Künstler des Abstrakten Marc Rothko, Pendant und e Werke in weniger als 45 sein l, fah Expressionismus, emp eine betrachten. So entstehe Zentimeter Entfernung zu hko: Rot für isch Typ . -Beziehung intensive Betrachter-Bild rms‹. ltifo ›Mu die er, feld Farb he großflächige, geometrisc

Voll Dada Schon mal probiert, wie ein Baby zu sprechen: »Schampa wulla wussa olobo«, lautet eine Zeile des Lautgedichts ›Karawane‹ von Hugo Ball. Dadaisten protestieren mit ihrer Nonsense-Kunst gegen Bürgerlichkeit, Kunstestablishment und vor allem den guten Geschmack. Pissoirs als Kunstwerke, Ausstellungen, in denen das Publikum die Exponate mit einem Beil zertrümmern sollen – Dada ist wild und frei. Die für ihr Fleischkleid bekannte Lady Gaga gilt als moderne Vertreterin des Dadaismus – von wegen voll 1916!

Jackson Pollock Nein. Mal ehrlich, das ist keine Erfindung der Pornoindustrie. Jackson Pollock ist ein New Yorker Maler, berühmt für seine ActionPaintings. Die bestehen aus Leinwand in XXL-Format und aus einer Farbdose mit Löchern an Schnur wild verteilten Farbspritzern.

Skandal um schmutzige Füße Der Ausdruck ›caravaggest‹ bezeichnet den dramatischen Malstil von Michelangelo Caravaggio. Das Steckenpferd des Enfant terrible des 16. Jahrhunderts waren extreme Kontraste zwischen Hell und Dunkel sowie das Abbilden der schonungslosen Realität, damals absolut unüblich! Prostituierte standen Modell für Madonnen mit schmutzigen Füßen, der Künstler genoss einen ausschweifende Lebensstil, Mord am einem Zockerkollegen inklusive – ein italienischer Bad Boy, wie er im Buche steht.

Der Saunaeffekt Wenn alle nackt sind, löst sich die Nacktheit von allem Obszönen. Spencer Tunick setzt für seine Fotografien nackter Menschenmengen auf diesen Saunaeffekt. Bisheriger Rekord: 2007 versammelte der Fotograf rund 20.000 freiwillige Models im Adams- und Evakostüm auf dem Hauptplatz von MexikoStadt zu einer lebenden Installation. Seine textilfreie Participation Art versteht er als eine Hommage an den menschlichen Körper.

Ich weiß, wer Banksy ist

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Ein (Auf-)Schrei

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iner ammg rmt von e Er war St umschwä ts e litzerst , -G 4 Studio5 ollywood ars der H St er, s u 70 a 19 e Traub roge der er Szened n d o v n t Fa n , ze lt we r Produ d rastlose ifizierte n o rs e p Speed, un ol, die ndy Warh rung, PopArt. A stinszinie lb e S e g fi p ö ch umsexrs se e silb suppe Mu n se o D s chen u machte a nzen zwis s die Gre e li d n u en. ponate verwisch d Leben Kunst un

Am A**** Der amerikanische Künstler Jeff Koons produzierte mit Freundin und Pornodarstellerin Ilona Staller alias ›Ciccolina‹ die erotisierte Reihe ›Made in Heaven‹. Zentrales Motiv: das Paar beim Geschlechtsverkehr. Das Gemälde ›Ilona’s Asshole‹ beispielsweise zeigt eben jenes während des Aktes im Detail – und provoziert die Grenzen der Geschmäcker. Koons ist einer der gefragtesten Künstler der Gegenwart.

Das A und O

Monet ist nicht gleich Manet, auch wenn die beiden Franzosen nur ein Buchstabe unterscheidet. Zum Mitschreiben: Eduard Manet, 1832-1883, Dandy und Wegbereiter der Modernen Malerei mit einem Faible für Menschen. Claude Monet, 1840-1926, Vertreter des Impressionismus, mit Vorliebe für Licht und Landschaften. Alles klar?

David Bowie hätte es sich le isten können ›Le

s femmes d’Alger, Version O‹ von Pa blo Picasso ist bisher das teu erste Gemälde de r Welt. Im Mai 2015 wurde das We rk für 179 Millione n Euro bei Christies verkauft , in etwa soviel wi e David Bowie hinterlässt. Das En dstück einer 15-tei ligen Hommage an Henri Matisse zeigt vier barbusig e, abstraktrealistisch gemalte Haremsdamen.

Ging durch die Kunstwelt, als bekannt wurde, dass Edvards Munchs expressionistisches Meisterwerk ›Der Schrei‹ gest ohlen wurde. Das Gemälde im Wert von 75.000 Euro zeigt eine schreiende Person, die auf den ersten Blick erstaunliche Ähnlichkeit mit Gollum aus Herr der Ringe zu haben sche int. 2004 wurden es aus dem Edvard-Munch-Museum gestohlen, 2007 ist es wieder aufgetaucht. Neben van Goghs Sonn enblumen und der Mona Lisa von Leonardo da Vinci zählt das mit Tempera auf Pappe gebrachte Seelenleben eines Verzweifelte n zu den bekanntesten Gemälde n der Welt.

Mit diesem Satz wärst du nicht der Erste, der behauptet, die Identität des legendären Street Art-Künstlers und Graffitomeisters zu kennen. Hoch im Kurs stand beispielsweise der Parkplatzwächter vor Banksys Ausstellung Dismaland, oder auch ein gewisser in Bristol geborener Robin Gunningham. Der Name Robin Banks taucht ebenso häufig auf, ist wahrscheinlich eher eine Kunstfigur (engl. robbin banks = Banken ausrauben). Einige vermuten hinter Banksy ein Künstlerkollektiv, andere eine Frau mittleren Alters. Bessere Idee?

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Soll ich das für sie einpac ken?

Irgendwie wohl eine Art Lebens aufgabe für de n bulgarisch-stä mmigen Künstler Christo. Unzähl ige Dinge zählen zu seiner ›(Ein-) Packliste‹: Der Berliner Reichsta g, eine Mauer in Rom, Bäume in der Schweiz, ein Kü stenabschnitt in Australien…

Kann das weg? Gleich zwei Werke des Aktionskünstlers Joseph Beuys wurden einfach ›weggeputzt‹, obwohl ihr Wert auf einen fünfstelligen Betrag geschätzt wird: Die ›Badewanne‹ mit Mullbinden, Pflaster und Fett bestückt, wurde auf einer SPD-Feier geschrubbt und als Spülwanne verwendet, die ›Fettecke‹ von Putzfrauen der Kunstakademie Düsseldorf bei Reinigungsarbeiten zerstört.

Wenn Kunst und Ma the zusammen Sterne gucken

Der Maler Vincent van Gogh hat sich aufgrund seiner psychischen Krankheit nicht nur ein Ohrläppchen abg eschnitten. In den Wirbeln aus Himme lskörpern und Wolken der ›Sternennacht‹, gemalt in der Krankheitsphase im Jah r 1889, finden sich auch ziemlich exa kt die physikalischen Gesetzmäßigkeiten für Turbulenzen wie der, berechnet in den 1940er-Jahren durch den russischen Mathematiker Andrei Kol mogorov. Ans Licht gebracht haben das Physiker aus Spanie n und Mexiko, die sich bei der Beobac htung von Gas- und Sta ubwirbeln eines Sterns an das Gem älde des niederländis chen Expressionisten erinnert gefühl t hatten.

Fotos: audimax, Jules Antonia/flickrcc unter BY-SA 2.0

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Fotos: audimax, Jules Antonia/flickrcc unter BY-SA 2.0

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ICH BIN EIN SERIENJUNKIE

LAY DOWN BESIDE ME

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Will ich!

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Wissensüberbleibsel aus der Redaktion Mit seinem Aufbruch nach Pandora hat James Cameron sein blaues Wunder erlebt: Sein Film ›Avatar‹ ist bislang der erfolgreichste Film der Geschichte. 2,8 Milliarden Dollar hat er in die Kassen gespült. Ganze 178 Minuten dauert der Film in der Extended Version und ist somit 35 Minuten länger als ›Die Büchse der Pandora‹, ein deutscher Stummfilm aus dem Jahr 1929, dessen Filmrolle vor seiner Zensur 3.265 Meter Länge umfasste.

Um heute ein Tabu zu brechen, benötigt es schon mehr. Theaterstücke eignen sich dafür ganz gut. So wurden gegen den Regisseur Michael von zur Mühlen rechtliche Schritte eingeleitet. Bei seiner Inszenierung von ›Der Fliegende Holländer‹ an der Leipziger Oper verließen bereits nach einer Stunde zahlreiche Besucher den Saal. Gründe: Videosequenzen mit Hunden, die sich gegenseitig totbeißen, Kuh-Kadaver an Haken und sehr viel Blut. Nach drei Tagen trat der Hauptdarsteller zurück. Eine Wiederaufnahme erfolgte ohne Gewaltvideos. Aber auch lebende Kühe sorgen für kulturellen Sprengstoff. Was für den Schwaben eine liebgewonnene Tradition, ist für den übervorsichtigen Tierschützer die Verletzung der tierischen Würde – das Kuhfladenroulette.

Schon tobte sie, die Ethikdebatte. Obwohl das Tierschutzreferat keinen Gesetzesverstoß feststellen konnte, stellt sich doch hier eindeutig die Frage: Was darf Kultur und was nicht? Vor allen Dingen: nicht viel kosten. Das sagt eine Umfrage der Bundesregierung. 2015 subventionierte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Museen mit 112,5 Milliarden Euro. An sich kein Wunder, wenn die Deutschen so ungern kulturelle Veranstaltungen und Museen besuchen: 2015 gaben 25,55 Millionen Deutsche an, nie etwas Kulturelles zu machen. Wie gut, dass zumindest Reisen oft mit Kultur verbunden sind: Auch wenn sich der kulturelle Diskurs lediglich auf das Studium des Beipackzettels der Schrundensalbe handelt, die im Kulturbeutel sitzt. Woher dieser Begriff stammt? Wer sollte das nicht besser wissen als einer der 83.125 Sprach- und Kulturwissenschaftler, die 2014 ihr Studium aufgenommen haben.

Fragen aber bitte nur von Montag bis Freitag. Samstag ist reserviert fürs Tanzen – es sei denn, die Chorophobie, die Angst vorm Tanzen greift um sich. Wer lieber die Finger bewegt, kann immer noch in die Gitarrensaiten hauen – und Mädels abgreifen. Denn Musiker haben es leichter bei Frauen. Ist sogar wissenschaftlich bewiesen. Der Sexappeal sinkt aber, wenn der Rockstar in spe von seinen Eltern zum Unterricht gefahren wird. Ist sowieso viel zu gefährlich: 2015 kamen 10.363 Kinder unter 15 Jahren im Auto ihrer Eltern zu Schaden. Laut ADAC gab es bei den FußgängerKids deutlich weniger Unfälle. Ob das wohl die berüchtigte German Angst ist? Im angelsächsischen Sprachraum wird damit die gesellschaftliche, politische und kollektive Verhaltensweise der Deutschen bezeichnet. Gruselig? Noch gruseliger ist doch, dass 14 Prozent der Männer der Meinung sind, dass ein Horrorfilm sich am besten für einen romantischen Abend zu zweit eignet.

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Foto: le huf/flickrcc unter CC-BY 2.0

Der Grund, warum der Film um gekürzt und 1934 von den Nationalsozialisten ganz verboten wurde: Lulu, gespielt von Louise Brooks, bricht mit ihrer Rolle einige Tabus über das Bild der Frau und verliebt sich zudem in eine andere Frau.

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Waagerecht 1 Schlips aus dünnflüssiger Speise? Eher küchenüblicher Dickmacher 13 Die Note tut’s, die eigentlich Blüte ist 14 Ohren auf zum Ohrenschmaus: Der kann auch schön sein, meinte N. Diamond (engl.) 15 Beim Skirennen ist er stets mittenmang dabei 16 Mutierte, geografisch national gesehen, zu Mittel 18 Das, worum M. Jagger bat, soll Radiohörer auf der Welle halten (engl.) 19 Von wegen blaue Pillen: Voraussetzung dafür, dass sich was regt 20 Soll bei familieninterner Ähnlichkeit das Unterscheiden vereinfachen (Abk.) 22 Der letzte, behaupten Spötter, wäre erst im Herbst ‘98 von der Bildfläche verschwunden 24 Fachbegriff für die Folgen vom Kontakt des Bleichgesichts mit Egelhaftem 25 »Jeder Zwang ist das für die Seele«, meinte Börne, »Unbefriedigte Liebe ist herrliches ...«, befand Goethe 27 Er macht nicht schwarz oder weiß, sondern die Mitte anhänglich rücksichtslos 28 Was Backfische auszeichnet, ist zusammengesetzt wie »ein Ufer« 30 Iasons Suche galt jenem mit der Farbe des gelobten Schweigens 31 Kostet Unternehmen bundesweit Milliarden – und manchen die bessere Hälfte Senkrecht 1 Worauf jeder Stiefeltourist mal wandelt 2 Urheberrechtliche Ausgangsbasis 3 Marinus, nicht Mauritius versteckt sich verstellt in Südamerika 4 König der Meerestiere? Jedenfalls auch ein Brüller 5 »Dem frönen wir alle, der eine mehr, der andere weniger« (frei nach Kotzebue) 6 Es ist nicht so richtig zum Abhaken geeignet, aber ein Häkchen hängt schon manchmal dran 7 Kennzeichnet noch Nicht-mehr-Kapitale 8 Bringt, mit etwas Fantasie, die Kontinente wieder enger zusammen 9 »Und mit Eifer und Bedacht/wird das, was ... ist, vollbracht«, schrieb Busch der frommen Helene zu 10 Vor Konie hilfreicher als vor Bolo, diese durchschaubare Sache 11 Der sollte sich, sprichwörtlich, aufs Ohr hauen oder die Beine vertreten 12 Ertönt es auf See, ist Kurswechsel okay 17 Bei ihnen stellt sich die Frage: Pass nehmen oder in die Röhre gucken 20 Eine saubere Sache, die v. Liebig für den Maßstab für Kultur und Wohlstand der Staaten hielt 21 Als Zutat von Geschnetzeltem sind sie – wie auch für Tore - nicht wegzudenken 23 Altasiaten, die sich bei »High noon« innerlich phonetisch angesprochen fühlen könnten 26 Selbst nicht rauchenden Französinnen wird es nachgesagt 27 Bündelt Bewegungsfreunde oder

Der Polnisch-Kurs, den du dieses Semester ganz dringend machen wolltest, ist schon wieder nach zwei Minuten voll? Die Zulosung für das Seminar, um dein Französisch aufzubessern, hat auch nicht geklappt? Bevor du dich mit einem Wörterbuch hinsetzt und einfach nur auswendig lernst, versuche es doch mit Babbel. Der Online-Sprachkurs funktioniert nicht nur intuitiv am PC. Du kannst ihn auf deinem Smartphone, Tablet und sogar auf deiner Apple Watch mitnehmen. Dank des cloudbasierten Systems kannst du deine Erfolge zwischenspeichern und unterwegs weiterüben. Die Kurse trainieren deine Aussprache, die Schreibweise der Worte und natürlich die Grammatik mit Hilfe von vielen verschiedenen Beispielen. Es gibt unter anderem auch einen Kurs in ›Business-Englisch‹. Häng dich rein und lern eine neue Sprache ganz bequem von zu Haus! Bevor du dich am Vokabel-Knobeln versuchen kannst, bringt unser Rätsel deinen Kopf noch etwas zum Rauchen. Rätsel lösen, mitmachen und einen von fünf Premium Codes gewinnen unter www.audimax. de/ge­winn! Teilnahmeschluss: 07.04.2016. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, die Lösung gibt’s ab 08.04.2016 auf www.audimax.de.

gewisse Bankdrücker (Abk.) 29 Schlechte Wahl desjenigen, der Farbe bekennen will (Abk.)

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VERLAG audimax MEDIEN GmbH, Hauptmarkt 6-8 • 90403 Nürnberg • Zentrale: 0911. 23 77 9-0, Fax: 0911. 20 49 39 • E-Mail: info@audimax.de Herausgeber: Oliver Bialas REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-44 und -38 (Online) Mail: leserbriefe@au­di­max.de Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Bialas Chefredaktion: Torben Brinkema (V.i.S.d.P.), Jan Heemann (CvD) Redaktion: Jochen Albrecht (online), Evelyn Eberl, Petra Herr, Eva Ixmeier, Kathrin Knorr, Karin Meidenbauer (online), Sami David Rauscher Redaktionelle Mitarbeit: Lorenz Bialas, Thomas Günther, Sebastian Herzog, Andreas Kunkel, Verena Machnik, Michael Metzger, Lydia Prexl, Rowena Sandner Gestaltung: Michael Karg, Anja Vollmar Titelbild: vadymvdrobot / Quelle Fotolia (www.fotolia.de) Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz Vertrieb: Dipl-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23 ANZEIGEN Fon: 0911. 23 77 9-40 Mediaberatung: Markus Erhardt, Alexandra Jubl, Ivo Leidner, Achim Lohberger, Josefine Lorenz, Corinna Pentenrieder, Lukas Schenk, Marion Tuchbreiter • Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 30 vom 01.01.2016. audimax erscheint mo­natlich in der Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem ›Blauen Engel‹, besonders CO2-neutral und energiesparend. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit von Ter­min­­­­an­ga­ben wird keine Gewähr über­nom­ men. Für uns un­verlangt ge­­sandte Ma­nus­kripte, Fotos und Illus wird nicht gehaftet. Bezug per Abo: siehe www.audimax.de/abo. Verbreitete Auflage laut IVW 04/15: 65.010 Expl., ISSN 1863-2866 Das nächste audimax ING. erscheint am 10.06.2016.

7 SOUVERÄN STUDIEREN. BESSER ARBEITEN.

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DAS ABITURIENTENMAGAZIN

Foto: Babbel

Impressum


Inserentenverzeichnis

Carmeq GmbH Carnotstraße 4 10587 Berlin www.carmeq.com/karriere.html Kontakt: Personalabteilung Fon: 030-3983537-100 career@carmeq.com Branche: Automobilindustrie, Elektrotechnik, IT, Soft wareentwicklung, Unternehmensberatung Produkte/Dienstleistungen: Carmeq ist ein Unternehmen im Volkswagen-Konzern und arbeitet für die internationale Automobilund Zulieferindustrie. Wegweisende Lösungen für attraktive und sichere Mobilität sind unser Kerngeschäft . Als Entwickler, Berater und Projektmanager erschließen wir aktuelle Trends und begleiten unsere Kunden durch alle Umsetzungsphasen – getreu unserem Unternehmensmotto ›Aus Ideen Erfolge machen‹.

Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil im career-center auf www.audimax.de

INSERENTENVERZEICHNIS 4.2016

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CLAAS Münsterstraße 33 33428 Harsewinkel www.claas.jobs Instagram: @claas_careers Kontakt: Jacqueline Pollitt karriere@claas.com Branche: Agrartechnik, Maschinen- und Anlagenbau Produkte/Dienstleistungen: Claas ist einer der weltweit führenden Hersteller von Landtechnik. Wir sind europäischer Marktführer bei Mähdreschern und Weltmarktführer bei selbstfahrenden Feldhäckslern. Auch mit unseren Traktoren, landwirtschaft lichen Pressen und Grünland-Erntemaschinen belegen wir Spitzenplätze in der weltweiten Agrartechnik. Dazu kommt modernste Informationstechnologie. Siehe Anzeige Seite 02

Deutsche Telekom AG www.telekom.com Kontakt: Telekom Karriere Fon: 0800-3306700 jobs@telekom.de www.telekom.com/karriere Branche: Informations- und Telekommunikationstechnologie Produkte/Dienstleistungen: Die Deutsche Telekom bietet Produkte und Services rund um das vernetzte Leben und Arbeiten an.

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Covestro Kaiser-Wilhelm-Allee 60 51373 Leverkusen karriere.covestro.de Kontakt: Fon: 0214-6009 8811 Kontaktformular über karriere.covestro.de/de/contact-us/ Branche: Chemie Produkte/Dienstleistungen: Covestro gehört zu den weltweit führenden Polymer-Unternehmen. Mit unseren Hightech-Werkstoffen und Anwendungslösungen möchten wir die Grenzen des Möglichen verschieben – um die Welt ein Stück weit lebenswerter zu machen. Unsere Produkte werden in vielen Bereichen des modernen Lebens eingesetzt. Die wichtigsten Abnehmerbranchen sind die Automobil- und Bauindustrie, die Elektro-/ElektronikBranche sowie die Holz-, Möbel-, Sport- und Freizeitartikelindustrie. Siehe Anzeige Seite 73

ebm-papst Unternehmensgruppe Bachmühle 2 74673 Mulfingen www.ebmpapst.com/karriere Kontakt: ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG Fon: 07938-81-0 karriere.mulfingen@ de.ebmpapst.com Branche: Maschinen- und Anlagenbau; Automotive; IT; Luft-, Kälte- und Klimatechnik; Hausgeräteindustrie und Heiztechnik Produkte/Dienstleistungen: Die ebm-papst Gruppe ist der weltweit führende Hersteller von Ventilatoren und Motoren. Seit Gründung setzt das Technologieunternehmen kontinuierlich weltweite Marktstandards. Siehe Anzeige Seite 17

csi Entwicklungstechnik GmbH Robert-Mayer-Straße 10 74172 Neckarsulm www.csi-online.de Kontakt: Maria Schmelcher Fon: 07132-93260 maria.schmelcher@csi-online.de Branche: Engineering-Dienstleistungen, Automobilbau Produkte/Dienstleistungen: Neue Ideen, konstruktive Diskussionen, innovative Lösungen. Bedeutende Automobilhersteller und zahlreiche Systemlieferanten vertrauen auf unser Know-how in den Bereichen Strak, Interieur, Exterieur, Rohbau und Projektmanagement.

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Enercon GmbH Dreekamp 5 26605 Aurich Kontakt: Florian Rathkamp Fon: 04941-9187-1203 florian.rathkamp@enercon.de Branche: Erneuerbare Energien Produkte/Dienstleistungen: Windenergieanlagen, Solarwechselrichter, Wasserkraftwerke

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Daimler AG Kontakt: HR Services Recruiting Fon: 0711-179 95 44 job.career@daimler.com www.daimler.com/karriere Branche: Automobil Produkte/Dienstleistungen: Die Daimler AG ist eines der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt. Mit den Geschäft sfeldern Mercedes-Benz Cars, Daimler Trucks, Mercedes-Benz Vans, Daimler Buses und Daimler Financial Services gehört der Fahrzeughersteller zu den größten Anbietern von Premium-Pkw und ist der größte weltweit aufgestellte Nutzfahrzeug-Hersteller. Daimler Financial Services bietet Finanzie rung, Leasing, Flottenmanagement, Versicherungen, Geldanlagen und Kreditkarten sowie innovative Mobilitätsdienstleistungen an. Siehe Anzeige Seite 35

ESG Elektroniksytemund Logistik GmbH Livry-Gargan-Straße 6 82256 Fürstenfeldbruck www.esg.de/karriere Kontakt: Karriere@esg.de, Claudia Wenzel (Praktikum, Studentenjob, Abschlussarbeit) Fon: 089-9216 -2544 Branche: System- und Soft warehaus Produkte/Dienstleistungen: ESG entwickelt, integriert und testet komplexe, oft mals sicherheitsrelevante Elektronikund IT-Systeme insbesondere in den Bereichen Automotive und Luft fahrt.

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Inserentenverzeichnis

Goldbeck GmbH Ummelner Straße 4-6 33649 Bielefeld www.goldbeck.de/karriere Kontakt: Personalentwicklung Go-to-goldbeck@goldbeck.de Fon: 0521-9488-1261 Branche: Bau und baunahe Dienstleistungen Produkte/Dienstleistungen: Bürogebäude, Hallen, Parkhäuser, Hotels, Solaranlagen, Gebäudemanagement, Public Private Partner

Siehe Anzeige Seite 49

The MathWorks GmbH Adalperostraße 45 85737 Ismaning www.mathworks.de/jobs Kontakt: karriere@mathworks.de Branche: Technisch/Mathematische Software, Engineering Soft ware Produkte/Dienstleistungen: MathWorks ist der führende Anbieter von Soft ware für technische Berechnungen und modellbasierte Entwicklung mit den Kernprodukten MATLAB und Simulink. Mit MathWorks-Soft ware werden weltweit in verschiedensten Industrien technische Systeme entwickelt und mathematische Problemstellungen gelöst. Solche Anwendungen finden sich in Autos, Flugzeugen, Satelliten, Elektronik, Maschinen, Finanzsoft ware u.v.m. Siehe Anzeige Seite 07

Haribo Deutschland Hans-Riegel-Straße 1 53129 Bonn www.haribo.com Kontakt: Michaela Stumpe (trainee@haribo.com) Branche: Konsumgüter, Genuss- und Nahrungsmittel Produkte/Dienstleistungen: Haribo ist der führende Her steller von Fruchtgummi- und LakritzMarkenartikeln mit so bekannten Produkten wie Goldbären, Lakritz-Schnecken, Color-Rado und Tropifrutti. 16 Produktionsstandorte in Europa und Vertriebsniederlassungen in 26 Ländern verleihen dem traditionsreichen Familienunternehmen internationales Flair. Siehe Anzeige Seite 31

Firmengruppe Max Bögl Postfach 1120 92301 Neumarkt www.max-boegl.de Kontakt: Fon: 09181-909-10400 karriere@max-boegl.de Branche: Bauindustrie Produkte/Dienstleistungen: Die Firmengruppe Max Bögl zählt mit über 1,6 Mrd. Euro Jahresumsatz und weltweit 6.000 hoch qualifizierten Mitarbeitern zu den Top 10 der größten Unternehmen in der deutschen Bauindustrie. Die Firmengruppe bietet zahlreiche Produkte und Dienstleistungen u.a. in den Bereichen Hochbau, Infrastruktur und Wind an. Mehr Infos zum Unternehmen auf der Firmenhomepage.

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Heraeus Holding GmbH Heraeusstraße 12-14 63450 Hanau www.heraeus.de/karriere Kontakt: Julia Lenhart Fon: 06181-354-256 julia.lenhart@heraeus.com Branche: Industrie, Technologie Produkte/Dienstleistungen: Der Technologiekonzern Heraeus mit Sitz in Hanau ist ein 1851 gegründetes und heute weltweit führendes Familienunternehmen. Unsere Aktivitäten haben wir auf die Märkte Chemie und Metall, Energie und Umwelt, Kommunikation und Elektronik, Gesundheit, Mobilität sowie Industrieanwendungen ausgerichtet. Über 600 F&E-Mitarbeiter sorgen in 25 Entwicklungszentren weltweit für innovativen Nachschub. Siehe Anzeige Seite 11

Melitta Unternehmensgruppe Marienstraße 88 32425 Minden www.melitta-group.com/ karriere Kontakt: Jana Dobrunz Leitung Personalmarketing Melitta Zentralgesellschaft mbH & Co. KG Fon: 0571-4046-424 Branche: Konsumgüter Produkte/Dienstleistungen: Die Melitta Unternehmensgruppe ist ein Hersteller von Markenprodukten für Kaffeegenuss (Melitta®), für die Aufbewahrung und Zubereitung von Lebensmitteln (Toppits®) sowie für Sauberkeit im Haushalt (Swirl®). Siehe Anzeige Seite 25

ITK Engineering AG Im Speyerer Tal 6 76761 Rülzheim www.itk-karriere.de Kontakt: Für studentische Tätigkeiten: student@itk-engineering.de Für Festanstellungen: Petra Eßwein Fon: 07272-7703 431 jobs@itk-engineering.de Branche: Entwicklung (Automobilindustrie, Luft fahrt, Medizintechnik) Produkte/Dienstleistungen: Entwicklungsleistungen rund um Systems- und Soft ware-Engineering, modellbasierte Soft wareentwicklung, Regelungstechnik und Signalverarbeitung, Embedded Systems.

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MTU Aero Engines Dachauer Straße 665 80995 München www.mtu.de/karriere Kontakt: personalservice@mtu.de Aktuelle Stellenangebote für die Standorte München, Hannover und Berlin finden Sie unter www.mtu.de/karriere/jobboerse Branche: Luft- und Raumfahrt Produkte/Dienstleistungen: Die MTU Aero Engines ist der führende deutsche Triebwerkshersteller. Das Unternehmen beschäftigt rund 9.000 Mitarbeiter und entwickelt, fertigt, vertreibt und betreut zivile und militärische Luftfahrtantriebe für Flugzeuge und Hubschrauber sowie Industriegasturbinen. Siehe Anzeige Seite 11

MAHLE Pragstraße 26-46 70376 Stuttgart careers@mahle.com Kontakt: Fon: 0711-501-0 info@mahle.com Branche: Automobilzulieferer Produkte/Dienstleistungen: MAHLE ist ein international führender Zulieferer der Automobilindustrie mit einzigartiger Systemkompetenz in den Bereichen Motorsysteme und -komponenten, Filtration, Elektrik/ Mechatronik und Thermomanagement. Rund 75.000 Mitarbeiter werden 2016 an über 170 Produktionsstandorten sowie in 16 großen Entwicklungszentren voraussichtlich einen Umsatz von über elf Milliarden Euro erwirtschaften.

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OSB AG Theresienhöhe 30 80339 München www.osb-ag.de Kontakt: Mustafa Erdal HR Recruiter Manager Fon: 089-2388-57500 m.erdal@osb-ag.de www.osb-ag.de/karriere Branche: Ingenieur- & IT-Dienstleistungen Produkte/Dienstleistungen: Ingenieur- und IT-Dienstleistungen in abwechslungsreichen Fachbereichen wie Anlagenbau, Antriebstechnik, Automatisierungstechnik, Elektrokonstruktion, Embedded Entwicklung, Fertigungstechnik, Funktionsentwicklung, Hardware-Entwicklung, Java-Entwicklung, Produktionstechnik, Qualitätswesen, Sonder- und Maschinenbau und Versuchs- und Messtechnik. Siehe Anzeige Seite 61


Pilz GmbH & Co. KG Felix-Wankel-Straße 2 73760 Ostfildern www.pilz.de/karriere Kontakt: Karin Hänsler Fon: 0711-3409-635 Branche: Sichere Automatisierungstechnik Produkte/Dienstleistungen: Pilz ist mit weltweit rund 1.900 Mitarbeitern international agierender Technologieführer in der Automatisierungstechnik. In diesem Bereich entwickelt sich Pilz zum Komplettanbieter mit Lösungen für Sicherheits- und Steuerungstechnik. Dazu gehören innovative Produkte aus den Bereichen Sensorik, Steuerungs- und Antriebstechnik sowie Dienstleistungen rund um die Maschinensicherheit.

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STRABAG AG Ed. Züblin AG Strabag AG Siegburger Straße 241 50679 Köln www.strabag.de Ed. Züblin AG Albstadtweg 3 70567 Stuttgart www.zueblin.de Kontakt: karriere@strabag.com Fon: 0221-8240 karriere@zueblin.de Fon: 0711-78830

PORR Deutschland GmbH Walter-Gropius-Straße 23 80807 München www.porr-deutschland.de Kontakt: Regina Lackerschmid Fon: 089-71001 260 personalrecruiting-deu@a-porr.de Branche: Bau Produkte/Dienstleistungen: Modern, dynamisch und kompetent: So präsentiert sich die PORRGruppe mit ihrer über 145-jährigen Expertise. Als eines der größten Bauunternehmen Österreichs realisiert sie Projekte jeder Größe in allen Bereichen des Hochbaus, des Tiefbaus und der Infrastruktur. Das macht die PORR zu einem wertvollen Partner für ihre nationalen und internationalen Kunden.

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TenneT TSO GmbH Bernecker Straße 70 95448 Bayreuth www.tennet.eu/de/karriere. html Kontakt: Alexandra Mönch Human Resources Germany Fon: 0921-50740-4087 alexandra.moench@tennet.eu Branche: Höchstspannungsnetzbetreiber/ Offshore-Windenergie

Branche: Bauindustrie Produkte/Dienstleistungen: Verkehrswegebau beziehungsweise Hoch- und Ingenieurbau Siehe Anzeige Seite 53

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Robert Bosch GmbH Postfach 10 60 50 70049 Stuttgart www.bosch.de Kontakt: Alle Karriereinfos und Ansprechpartner auf www.bosch-career.de Branche: Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Produkte/Dienstleistungen: Mobility Solutions, Industrial Technology, Consumer Goods, Energy and Building Technology

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The Boston Consulting Group Ludwigstraße 21 80539 München karriere.bcg.de Kontakt: Melanie Stellnberger Fon: 089-2317-4221 stellnberger.melanie@bcg.com Branche: Strategische Unternehmensberatung Produkte/Dienstleistungen: The Boston Consulting Group (BCG) ist die weltweit führende Strategieberatung. BCG berät Unternehmen in allen wichtigen Industrien und Märkten der Welt. Gemeinsam mit ihren Kunden entwickelt BCG neue Strategien und steigert Effizienz sowie Unternehmenswert. Siehe Anzeige Seite 108

Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co KG Standorte: Dahlewitz bei Berlin und Oberursel bei Frankfurt/M. www.rolls-royce.com/ graduates Kontakt: HR Shared Service Team Fon: 033708-6-3333 Branche: Luft- und Raumfahrt Produkte/Dienstleistungen: Rolls-Royce Deutschland mit insgesamt mehr als 3.500 Mitarbeitern ist der einzige deutsche Flugzeugtriebwerkshersteller mit Zulassung für die Entwicklung, Herstellung und Instandhaltung moderner ziviler und militärischer Turbinentriebwerke.

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Unilever Deutschland HR Services Enterprise Support Strandkai 1 20457 Hamburg Kontakt: Fon: 0800-000-7530 es.hrservicesde@unileverhrservices. com Branche: Konsumgüter Produkte/Dienstleistungen: Unilever ist einer der weltweit größten Anbieter von Konsumgütern für den täglichen Bedarf. Unser Angebot umfasst ein ebenso bekanntes wie beliebtes Markenportfolio aus den Bereichen Foods, Refreshment, Personal und Home Care.

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Schöck Bauteile GmbH Vimbucher Straße 2 76534 Baden-Baden Kontakt: Carolin Hotz Fon: 07223-967-864 carolin.hotz@schoeck.de Branche: Bauindustrie Produkte/Dienstleistungen: Entwicklung, Produktion und Vermarktung von einbaufertigen Bauteilen, die ein Teil der Statik sind und einen hohen bauphysikalischen Nutzen haben. Hauptprodukt ist der Schöck Isokorb® – ein tragendes Wärmedämmelement zur Verminderung von Wärmebrücken an auskragenden Bauteilen wie z.B. Balkonen. Siehe Anzeige Seite 55

VAG VerkehrsAktiengesellschaft Südliche Fürther Straße 5 90429 Nürnberg www.vag.de/karriere Kontakt: Team Personalmarketing Elisabeth Dänzl Fon: 0911-80254412 personalmarketing@vag.de Branche: Öffentlicher Personennahverkehr Produkte/Dienstleistungen: Die VAG sorgt für Mobilität im Raum Nürnberg und zählt zu den führenden Verkehrsunternehmen in Deutschland. Wir bieten unseren jährlich mehr als 150 Millionen Fahrgästen ein attraktives UBahn-, Straßenbahn-und Busnetz mit einer Linienlänge von rund 950 Kilometern.

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MUT ZUR LÜ CKE

beweist

Johann König

anfangs auch unter dem Künstlernamen Johann Köhnich auftrat, wurde 2002 mit dem Bayerischen Kabarettpreis als ›Senkrechtstarter des Jahres‹ ausgezeichnet. König, dessen Markenzeichen die brüchige Stimme und ein inszeniertes nervöses Auftreten sind, hat bislang vier DVDs und drei Bücher veröffentlicht. Sein aktuelles Werk hat den Titel ›Kinder sind was Wunderbares, das muss man sich nur IMMER WIEDER sagen‹, in dem er das sagt, was sich Eltern manchmal denken. Seit 14. Januar ist er mit seinem neuen Programm ›Milchbrötchenrechnung‹ auf Deutschland-Tour. Johann König hat einen Sohn sowie zwei Töchter und lebt in Köln. Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Simon Gosejohann

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Foto: Boris Breuer

Johann König, bürgerlich Johannes Köhn, wurde am 21. Juni 1972 in Soest geboren. Der Künstler, der

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