

THINK GREEN









Das Thema Nachhaltigkeit betrifft sämtliche Bereiche unseres Lebens. Wie wir uns ernähren, was wir tragen und wie wir uns fortbewegen – all das hat einen großen Einfluss auf unsere Zukunft. Doch wie gelingt es, umweltfreundlich zu leben, ohne dabei verzichten zu müssen?


Text: Stephanie Pleines



THINK GREEN









Das Thema Nachhaltigkeit betrifft sämtliche Bereiche unseres Lebens. Wie wir uns ernähren, was wir tragen und wie wir uns fortbewegen – all das hat einen großen Einfluss auf unsere Zukunft. Doch wie gelingt es, umweltfreundlich zu leben, ohne dabei verzichten zu müssen?


Text: Stephanie Pleines


Raus aus dem Alltag, Neues entdecken und einfach mal abschalten. Kaum jemand würde auf den wohlverdienten Jahresurlaub verzichten. Gleichzeitig ist uns allen bewusst, dass gerade das Reisen einen besonders großen ökologischen Fußabdruck hinterlässt. Dass Urlaub auch nachhaltig möglich ist, zeigt der Reiseveranstalter atambo tours . „Wir stellen individuelle, umweltschonende Reisen zusammen, bei denen auch die Menschen vor Ort wirtscha lich eingebunden werden“, berichtet Geschä sführerin Karen Wittel. „Da unser Team aus Globetrottern besteht, ist es uns sehr wichtig, Wege aufzuzeigen, wie sich Reisen nicht nur möglichst ressourcenschonend, sondern auch sozial verantwortlich gestalten lassen.“ Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung scha en nicht nur unvergessliche Erlebnisse, sondern vermitteln auch wertvolles Wissen. Und wer früh erfährt, wie schön und vielfältig unser Planet ist, reist später mit mehr Bewusstsein. atambo tours hat spezielle Familienangebote entwickelt, die nicht nur Spaß und Erholung bieten, sondern auch Bildung und kulturelles Verständnis fördern. „Reisen mit Kindern ist nicht immer einfach. Das wissen wir aus eigener Erfahrung, denn wir sind selbst alle Eltern“, so Wittel. „Wir wissen genau, welche Ziele und Programme sich für Familien eignen und sorgen überall für eine gute und zuverlässige Betreuung vor Ort. Sicherheit und Gesundheit haben dabei stets oberste Priorität.“ atambo tours bietet zahlreiche Reise-Highlights für Familienurlaube abseits des Massentourismus. In Kolumbien beispielsweise können indigene Dorfgemeinscha en besucht werden, bei denen Aktivitäten wie Angeln, Kanufahren oder Trommel-Workshops auf dem Programm stehen. Auch das beliebte Reiseziel Japan eignet sich hervorragend für Familien. Fans der japanischen Popkultur kommen bei einem Besuch des Studio Ghibli Museums in Tokio, den Pokémon-Centern oder des Anime emenparks Nijigen no Mori bei Osaka auf ihre Kosten. Wer es lieber etwas ruhiger mag, kann in der Nähe von Kyoto Reisbauern besuchen und gemeinsam Mochi zubereiten.
atambo.de
FAIR SHOPPEN
In Frankfurter Stadtteil Griesheim engagiert sich das gemeinnützige Secondhand-Warenhaus Neufundland für die

ressourcenschonende Weiterverwendung von Gebrauchtwaren. Auf rund 800 Quadratmetern ndet sich eine vielfältige Auswahl an gut erhaltenen Möbeln, Elektrogeräten, Haushaltswaren, Kleidung und vielem mehr. Wer zu Hause Platz scha en möchte, ist hier genau richtig – Sachspenden werden gerne entgegengenommen. Das entlastet die Umwelt und unterstützt gleichzeitig Menschen mit einem kleineren Budget, die im Kau aus zu günstigen Preisen einkaufen können.

„Das Gute ist, dass bei uns wirklich jeder einkaufen kann, denn man braucht keinen Berechtigungsschein wie bei einem Sozialkau aus“, sagt Peter Heinemann, Betriebsleiter des Warenhauses. „Schüler, Studierende, Auszubildende sowie Inhaber des Frankfurt-Passes erhalten sogar eine Ermäßigung.“ Seit September letzten Jahres ist das Warenhaus zusätzlich an jedem ersten Samstag im Monat von 10 bis 16.30 Uhr geö net – auch an diesem Tag werden Spenden entgegengenommen. Neu ist außerdem die großzügig gestaltete Kinderabteilung „Kinderkram“, die mit allem ausgestattet ist, was Familien im Alltag benötigen –vom Bilderbuch bis zum Hochbett. Auch Spielzeug und Kleidung nden hier ein zweites Leben. Für eine kurze Pause zwischendurch lädt das „Café Neufundland“
direkt im Warenhaus zum Verweilen ein. In gemütlicher Atmosphäre und bei einer wechselnden Bildergalerie kann man sich hier selbst mit frisch gebrühtem Kaffee versorgen. Auch für Liebhaber besonderer Einzelstücke lohnt sich der Besuch. Wegen der großen Nachfrage nach Vintage-Highlights wird demnächst ein eigener Bereich eingerichtet. Doch das Neufundland ist mehr als ein Ort zum Stöbern und Einkaufen. Seit diesem Jahr ergänzt ein Workshop-Programm zum ema Upcycling für Kinder und Erwachsene das Angebot und fördert sowohl Kreativität als auch einen umweltbewussten Lebensstil. neufundland-frankfurt.de
Für das Bürstenhaus in der Frankfurter Innenstadt ist Nachhaltigkeit gelebte Tradition. „Wir sind bereits seit fast 100 Jahren nachhaltig“, sagt Inhaberin Angelika Kleine mit einem Lächeln. „Und daran hat sich bis heute nichts geändert.“ Was einst als Fachgeschä für Haushaltsbürsten begann, hat sich im Laufe der Jahre stetig weiterentwickelt. Heute umfasst das Sortiment nicht nur hochwertige Bürsten für Haushalt und Körperp ege, sondern auch ein breites Angebot an Seifen aus der Provence, Fußmatten, Handtüchern und weiteren textilen Produkten. Im Gegensatz zu anderen Geschä en, in denen Plastik dominiert, setzt das Bürstenhaus seit jeher auf natür-

Spaziergang durch farbenfrohe Städte in Kolumbien mit atambo tours
Natürlich sauber mit Bürsten aus dem Bürstenhaus
Eleganz vergangener Zeiten im Neufundland



liche Materialien. „Viele der Bürsten werden in Handarbeit und mit Liebe zum Detail aus Holz, Borsten und Naturhaar gefertigt“, erklärt Kleine. Sie legt dabei großen Wert auf Qualität, Herkun und umweltfreundliche Herstellung. Ein Großteil der Haarbürsten besteht aus zerti ziertem Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtscha . Viele Produkte stammen aus kleinen, o familiengeführten Betrieben, mit denen das Unternehmen teils schon seit Jahrzehnten vertrauensvoll zusammenarbeitet. Es handelt sich hierbei ausschließlich um europäische Marken – und einige der Produkte werden sogar exklusiv für das Geschä gefertigt. Kunden schätzen die persönliche Beratung. Wer den Laden betritt, erhält nicht nur die passende Bürste, sondern auch hilfreiche Tipps zur Nutzung und P ege, damit das neue Produkt möglichst lange Freude bereitet. buerstenhaus.de
GENUSS OHNE REUE
Mit dem Frühjahr beginnt die Saison für Spargel und Erdbeeren – zwei der beliebtesten heimischen Produkte. Wer jetzt zu regionalen Erzeugnissen grei , schont nicht nur die Umwelt, sondern
Gutes aus Hessen: regional genießen

unterstützt zugleich eine nachhaltige Landwirtscha . Denn im Vergleich zu Importware aus Ländern wie Griechenland oder Spanien entfallen bei regionalen Produkten lange Transportwege. „Gerade emp ndliche Früchte wie Erdbeeren sind auf kurze Wege angewiesen, denn sie reifen nicht nach, verderben schnell und verlieren bei langen Transporten deutlich an Aroma und Frische. Deshalb schmecken heimische Erdbeeren einfach besser“, erklärt Christiane Binkho , Diplom-Oecotrophologin und PR-Referentin der MGH Gutes aus Hessen Doch „regional“ ist nicht immer auch wirklich regional. Der Begriff ist gesetzlich nicht geschützt und wird entsprechend unterschiedlich verwendet. In vielen Fällen stammen nur einzelne Arbeitsschritte aus der Region, während die Rohsto e jedoch aus anderen Ländern importiert werden. Verlässliche Orientierung bieten in Hessen die o ziellen Qualitäts- und Herkun szeichen des Landes: „Bio aus Hessen“ und „Geprü e Qualität Hessen“. Diese Siegel garantieren, dass sämtliche Produktionsschritte – vom Anbau bis zur Verarbeitung – in Hessen erfolgen. Ausnahmen sind nur in Sonderfällen möglich. Unabhängige Kontrollstellen sowie besonders strenge Qualitätsvorgaben sorgen zusätzlich für Transparenz, Sicherheit und hohe Qualität. Die Standards gehen dabei über gesetzliche Anforderungen hinaus. Ob für den sommerlichen Grillabend mit Fleisch- oder Wurstwaren aus der Region, Grillkäse aus hessischer Milch, heimischen Karto eln und frischen Salaten
oder beim selbstgebackenen Erdbeerkuchen mit Früchten vom Feld des Bauern nebenan – wer bewusst zu regionalen Produkten grei , unterstützt die heimische Landwirtscha , schützt Klima und Umwelt und kann dabei mit gutem Gewissen genießen. gutes-aus-hessen.de
ZUKUNFT IM BLICK
Im Zuge seines aktuellen Leitthemas „Garten der Zukun “ zeigt der Palmengarten Frankfurt , wie städtisches Grün aktiv zum Klimaschutz beitragen kann. Im Mittelpunkt stehen innovative Gartenkonzepte, Biodiversität sowie die Frage, wie grüne Flächen zukun sfähiger gestaltet werden können. Im Mai erö nete in der Kleinen Galerie am Palmenhaus ein neues Infozentrum, das die Besucher für diese wichtigen emen sensibilisieren und Anregungen für ein nachhaltigeres Leben geben soll. Begleitend dazu ndet bis Ende des Jahres die Gesprächsreihe „Grüner Salon“ statt. Sie lädt mit interessanten Vorträgen und unterschiedlichen Gästen zu emen wie Klimakrise, Stadtplanung und gesellschalicher Wandel zum Mitdiskutieren ein. Zudem haben Besucher die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und auf Postkarten die Frage zu beantworten, was sie sich vom Palmengarten der Zukun wünschen. „Wir sind sehr gespannt auf frische Impulse von außen“, sagt Palmengarten-Direktorin Katja Heubach. „Darin liegt auch der große Reiz unseres neuen Leitthemas: Es gibt nicht den einen Garten der Zukun , sondern viele unterschiedliche Ideen und Visionen.“
Auch im täglichen Betrieb setzt der Palmengarten konkrete Nachhaltigkeitsmaßnahmen um. So wurden unter anderem ein smartes Bewässerungssystem eingeführt, Flächen zur Förderung der Artenvielfalt insektenfreundlich umgestaltet und sogenannte Klimabäume gepflanzt. Auf der Spielwiese sorgen nun neue „Schattenbäume“ wie etwa Winterlinde, Edelkastanie und Weiße Maulbeere für ein verbessertes Mikroklima sowie für Hitze- und Sonnenschutz. Diese Arten gelten als besonders anpassungsfähig – sowohl an kalte Winter als auch lange Trockenperioden im Sommer. Mit dem „Garten der Zukun “ zeigt der Palmengarten, wie grüne Stadträume nicht nur zur Erholung, sondern auch aktiv zum Klima- und Umweltschutz beitragen können. palmengarten.de

Kühle Oase: Schattenbäume im Palmengarten Frankfurt



JOURNAL FRANKFURT
Mitten in der O enbacher Innenstadt lädt der interaktive Ausstellungs- und Erlebnisraum SCAPE° dazu ein, die komplexen Zusammenhänge zwischen Wetter, Klima und menschlichem Handeln zu erkunden. Die neue Ausstellung zeigt unter dem Motto „Wetter. Klima. Wandel. Wir erforschen es zusammen“ auf anschauliche Weise, wie Wissenscha fasziniert und bewegt. Wie formen chaotische Lu bewegungen Wirbel und Stürme? Warum laufen Klimaveränderungen mal langsam, mal abrupt? Und wie grei der Mensch in dieses komplexe Gefüge ein? SCAPE° lädt dazu ein, selbst zu forschen, zu re ektieren und zu entdecken. Interaktive Exponate, digitale Simulationen und ein breit gefächertes Programm machen Wetter- und Klimaphänomene grei ar – vom Rauschen des Waldes über die Rotation von Lu strömungen bis hin zur Ordnung des Klimas.


Ergänzt wird das Ausstellungsangebot durch ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm. Die A er-Work-Bar „Wetter Mi. – Wohnzimmer um 6 pm“ lockt jeden Mittwoch ab 18 Uhr mit entspannter Musik und Drinks zu wechselnden emenabenden an die Wolkenbar – zum Genießen und Kreativwerden. Im Juni liegt der Fokus der Barabende auf Upcycling wie etwa beim TechnikReparaturcafé, dem Entwerfen individueller Patches zum Flicken alter Kleidungsstücke oder beim Leder-Upcycling-Workshop mit Resten des O enbacher Unternehmens Harolds Lederwaren. Aus den Lederresten, die bei der Taschenproduktion übrig geblieben sind, entstehen kleine, nützliche oder dekorative Alltagsgegenstände wie etwa Schlüsselanhänger, Etuis oder einfache Taschen. Zudem starten ab Juni wieder die beliebten Wein-Tastings mit Bio- und Naturweinen, begleitet von wissenscha lichen Vorträgen des Deutschen Wetterdienstes. Das weitere Programm bestehend aus Workshops, Performances, Lesungen und vielem mehr wird online bekannt gegeben. scape-offenbach.de
Wissenschaft zum Mitmachen bei SCAPE° in Offenbach