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Jurawanderung
Eine kleine Jurawanderung
Als ich ein Kind war und wir in die Ferien fuhren, da waren sie immer schon da, meistens in Rotten, laut und sehr dominant: Unsere Nachbarn vom grossen Kanton. Zugegeben, es gibt auch sehr viele davon. Unseren Vorfahren muss es ähnlich ergangen sein, zwar nicht in den Ferien, aber doch waren sie irgendwie omnipräsent: Die Römer. Wieviele Römerwege und -strassen gibt es in der Schweiz? Hunderte, würde Asterix sagen, wenn nicht sogar Dutzende, die Ergänzung von Obelix. Nun, auch in Trimbach gibt‘s zwei Römerwege, beide waren früher Juraübergänge: Der eine geht am Erlimoos vorbei über die Froburg nach Augusta Raurica und der andere via Cheibeloch über die Challhöhe nach Eptingen. Es gibt jedoch noch einen anderen Weg über den Hauenstein: Der in den Stein gehauene Durchgang bei der Chäppeliflue unterhalb der Hauensteinstrasse. Dies ist die Verbindung nach Läufelfingen. Dieser Durchgang wurde lange Zeit ins Mittelalter datiert. Seit den Ausgrabungen in den 90er-Jahren ist man jedoch sicher, dass er bereits zur Römerzeit in den Stein gehauen wurde. Es war der erste mit Ross und Wagen befahrbare Übergang, an der steilsten Stelle nur mit Ablassseil passierbar. Eine Informationstafel vor Ort gibt Aufschluss. Unsere Wanderung beginnt beim Restaurant Rössli Trimbach. Wir gehen über die Milchgasse durch den vorderen Tunnel, dann rechts dem Hennebüelweg entlang, über den Panoramaweg bis zum Restaurant Isebähnli. Links am Restaurant vorbei und geradeaus der alten Hauensteinstrasse entlang hinauf bis zur Hauptstrasse. Diese überqueren wir nach etwa 50 Metern und dann geht‘s dem Strässchen entlang hoch in Richtung «Pass Unterer Hauenstein». Nach dieser Steigung gönnt man sich gern eine kurze Pause auf dem Bänklein, welches oberhalb des Durchgangs steht und einen schönen Blick über die Landschaft und auf Trimbach gewährt. Danach durchschreiten wir die in den Stein gehauene Passage. Von alten Reifenspuren ist hier nichts zu sehen, aber die Informationstafel klärt auf. Weiter geht es geradeaus über die Hauptstrasse, an Wohnhäusern vorbei und dann nochmals über die Hauptstrasse und hinauf Richtung Froburg. Wir vermeiden die Asphaltstrasse und folgen dem Wanderweg rechts in Richtung Liechtberg. Dieser Hügel ist sehr dünn bewaldet und durch die lichten Bäume erhascht man einen Blick auf Olten. Nach diesem kleinen Umweg verlässt man den Wald und gelangt beim Obererlimoos wieder auf die Froburgstrasse. Nach wenigen Metern geht es rechts hinunter Richtung Erlimoos und vorbei am renovierten Bäderhaus, sowie an den Höfen der Familien Hitz und Hess. Beim Restaurant Isebähnli angelangt, genehmigen wir uns einen sauren Most und strecken erst mal die Beine.
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Ingmar Nowak