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200 Jahre Feuerwehr
Ausstellung «200 Jahre Feuerwehr Trimbach»
Zur Zeit ist im Dorfmuseum Trimbach, im Gemeindehaus, die Ausstellung «200 Jahre Feuerwehr Trimbach» anzusehen.
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Der erste urkundlich erwähnte Brand in Trimbach datiert auf das Jahr 1279, zur Zeit der «Gnädigen Herren von Froburg». Dabei wurde die damals noch neue Kirche beschädigt. Anno 1555 brannte das Pfarrhaus, das bei der Kirche auf dem heutigen Friedhof stand. Leider zerstörte dieser Brand das alte und erste Jahrzeitenbuch der Pfarrei. Damit wurden 200 Jahre Kirchen- und Dorfgeschichte vernichtet. Anno 1630 brannte die Kirche zum zweiten Mal. Sie wurde zwar wieder aufgebaut, jedoch bereits 1748 abgebrochen, nachdem die neue Kirche an der Baslerstrasse fertiggestellt war. Die Häuser zu jener Zeit hatten Holz- und Strohdächer sowie eine offene Feuerstelle und waren stark brandgefährdet. Nachdem 1808 in Hauenstein bei einem Brand während einem Sturm zwei Bauernhäuser mit Scheune und Stallungen innert kürzester Zeit abgebrannt waren, ging es schnell. Bereits ein Jahr später wurde die Solothurnische Gebäudeversicherung gegründet und im Jahr darauf, also 1810 mussten alle Häuser im Kanton obligatorisch gegen Brand versichert sein. Das Feuerwehrwesen wurde mit der Ersten Feuerverordnung des Kantons Solothurn von 1811 zur Pflichtaufgabe der Gemeinde. Jede Gemeinde hatte einen Brand-Rottmeister (heute Feuerwehr-Kommandant) zu bestimmen. Zudem musste jeder Bürger einen tauglichen ledernen Eimer mit Namen des Eigentümers und der Gemeinde besitzen, wie auch einen Feuerhaken zum Einreissen von brennenden Dachbalken und Holzwänden. In Trimbach wurde die FeuerwehrOrganisation auf dem Brandplatz 1820 mit einer Kommandolaterne erweitert. Dies ist der erste Hinweis auf eine Feuerwehrorganisation in unserer Gemeinde. Die Kommandolaterne hatte Zelluloidfenster und wurde mit Wachskerzen beleuchtet. Sie wurde im Brandfall an übersichtlicher Stelle aufgestellt, von wo aus der Feuerwehrkommandant die Einsatzbefehle erteilte. Im Jahr 1840 wurde die Feuerwehrpflicht eingeführt und gehörte neben der Wehrhaftigkeit zum Recht und zur Pflicht eines Mannes. Die grosse Brandkatastrophe im Hauenstein-Eisenbahntunnel Trimbach-Läufelfingen vom 28. Mai 1857 war mit 52 toten Tunnelarbeitern und 11 Toten unter den Rettungsmannschaften das einschneidendste Ereignis der Feuerwehr Trimbach. Unter den Opfern waren auch vier Trimbacher Feuerwehrleute zu beklagen. Dieses Unglück hat in ganz Europa grosse Anteilnahme ausgelöst. In den 1950er-Jahren begann die Motorisierung unserer Feuerwehr. Nach und nach wurde der Fuhrpark und das Equipment modernisiert. Ein Meilenstein in der Geschichte war der Zusammenschluss zur Regionalfeuerwehr Unterer Hauenstein im Jahre 1997 mit den Gemeinden Trimbach und Hauenstein-Ifenthal. Auch die gegenseitige Nachbarhilfe mit der Feuerwehr Olten hat sich bestens bewährt. Ein weiterer Zusammenschluss erfolgte im Jahr 2021, als die Feuerwehr der Gemeinde Winznau in die Regionalfeuerwehr Unterer Hauenstein aufgenommen wurde. Die Ausstellung «200 Jahre Feuerwehr Trimbach» ist während dem Dorfmäret am Samstag 27. August von 09.00 bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.
Quelle: Urs Ramseier Textüberarbeitung: Ingmar Nowak


