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Märet-Wettbewerb
Märet-Wettbewerb Wer organisiert das diesjährige Konzert am Dorfmäret?
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Unsere Tombola- Gewinner 2019


Ruth Wacker aus Winznau ist die glückliche Gewinnerin des letzten Märet-Zytig-Wettbewerbs. Die Dorfmäret-Präsidentin Lydia Zettel übergab ihr den Reka-Check im Wert von CHF 500.–Die Trimbacher Dorfmäret Gesellschaft gratuliert Ruth Wacker!
Dreifaltigkeit im Zentrum von Trimbach
Wer ist nicht schon viele Male achtlos an dem kleinen Häuschen mit der Blumenrabatte vorbeigelaufen? Und beim, zum Beispiel, 73. Mal zwischen Post und Migros wird man plötzlich stutzig und merkt (wieder), dass man vor einer kleinen Kapelle steht – der Dreifaltigkeitskapelle mitten in Trimbach.
So erging es mir als nicht mehr ganz neuer Zuzüglerin regelmässig. Und so entschied ich, etwas über das kleine Gotteshaus in Erfahrung zu bringen. Es nahm mich vor allem schampar wunder, wie es innen aussieht. Viele Ur-Trimbacherinnen und -Trimbacher denken jetzt vielleicht: «Ach was, das weiss ich natürlich alles bereits». Ich hoffe, Sie haben trotzdem Spass an meinen Entdeckungen.
Etwas Historie
Auf der Suche nach Wissenswertem über die Dorfkapelle habe ich zuerst die Trimbacher Dorfbücher aus dem Regal geholt. Besonders angetan haben es mir die alten Fotos und Postkarten, auf denen die Dreifaltigkeitskapelle scheinbar an einer anderen Stelle steht. Dem ist natürlich nicht so – obwohl immer wieder über eine örtliche Verschiebung der Kapelle diskutiert wurde. Es sind die Häuser um die Kapelle herum, die ersetzt wurden, neu und anders gebaut, teils sind sie näher gerückt, teils etwas weiter weg.
Sehr schön sieht man diese Veränderungen auch auf alten und neuen Landkarten. Die erste Landeskarte der Schweiz, die Dufourkarte aus dem Jahr 1864, zeigt in Trimbach nur die St. Mauritius-Kirche mit einem Kreis an. Für ein Kreislein in der Dorfmitte war vielleicht kein Platz. Im 19. Jahrhundert scheinen die Häuser wie auf einer Perlenkette aufgezogen, entlang der Strasse in Richtung Hauenstein.
Auf der nächsten historischen Landeskarte der Schweiz, der sogenannten Siegfriedkarte, gibt es für Kirchen keine Kreislein, aber man sieht sehr schön, dass die kleine Dreifaltigkeitskapelle mitten auf der Kreuzung steht. Wer auf den Hauenstein oder nach Winznau wollte, kam zwangsläufig daran vorbei und passierte die Kapelle entweder auf der rechten oder auf der linken Seite. Nebenbei bemerkt, sieht man auf dieser Karte auch die Notkirche unterhalb der Bahnlinie. Heute steht an dieser Stelle nur noch ein steinernes Kreuz. Aber das ist eine andere Geschichte und würde diesen Rahmen bei Weitem sprengen.


Früher fuhr man an der Kapelle rechts vorbei nach Winznau und geradeaus auf den Hauenstein.
Zurück zum alten Gemäuer: Erstmalig erwähnt wurde die Kapelle 1459. Im Taufregister von 1619 wird über den Bau der Kapelle berichtet. Darin steht im damals üblichen Latein geschrieben: «Wolfgang Brunner fuit hic Anno 1600 dum sacellum SS. Trinitatis exstructum in quo perpeteuam missam fundavit.» Das heisst so viel wie: «Wolfgang Brunner hat im Jahre 1600 die Kapelle zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit erbaut.» Spannend, denn wie kann eine um 1600 erbaute Kapelle eineinhalb Jahrhunderte zuvor schon schriftlich erwähnt werden? Nun, es gibt Vermutungen, dass die Kapelle auf der Basis eines früheren Baus, der sogenannten Barbarakapelle, errichtet wurde. Es gibt leider keine Funde zur älteren Vorgängerin, aber es ist zu vermuten, dass an der Stelle bereits früher ein Gebetsort stand, weshalb das Gebäude bereits im 15. Jahrhundert Erwähnung fand.



Kapellen entlang von Passstrassen waren lange Zeit üblich, damit Reisende vor (oder auch nach) Passübergängen und Bergen für ihre Sicherheit beten konnten. Die Dreifaltigkeitskapelle war lange Zeit nicht die Einzige, jedoch die einzig Verbliebene auf dem Weg über den Hauensteinpass.
Aussen und innen
Es ist ein schlichtes Gebäude, sowohl innen als auch aussen. Trotzdem gibt es einiges an Zier. Bereits beim Eingang sieht man eine Steinmetzarbeit an der Aussenwand. Sie zeigt das Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit: Jesus, der Vater durch eine Hand und der Heilige Geist durch eine Taube dargestellt. Die gleichen Symbole finden sich innen am Altar wieder. Es ist kein Zufall, stammen doch beide Steinkunstwerke vom gleichen Bildhauer: Albert Schilling aus Arlesheim. Die Bildhauerkunst wurde in den 1960er-Jahren eingefügt, als die Kapelle umfangreich restauriert wurde.
Nun sind drei kleine Treppenstufen zum Eingang zu überwinden. Rechts und links davon stehen dekorative Blumentöpfe. Die sehr schmale Flügeltür öffnet sich nach innen. Beim Eintritt eröffnet sich einem ein überraschend grosser Innenraum. Rechts und links hat es je vier Reihen Bänke, in denen jeweils ein bis zwei Personen Platz finden. Es sind einfache Holzbänke. Der Blick schweift unweigerlich zum massiven Altar vorne in der Mitte. Er wirkt gross und massig für die kleine Kapelle und passt doch perfekt in den Altarraum. Sowohl auf dem Altar als auch auf dem metallenen Kreuz dahinter finden sich die Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit wieder, die wir am Eingang kennengelernt haben.

Blick vom Eingang durch den Gang auf den Altar.
Beim Gang über den roten Teppich zwischen den Bänken hindurch zeigt sich der schöne Lichteinfall durch die farbigen Glasfenster. Es sind Butzenscheiben, also kleine runde Glasscheiben, die aneinandergereiht ein Fenster ergeben. Sie sehen ein bisschen aus wie verschieden farbige Flaschenböden. In der Mitte jedes Fensters findet sich ein rundes Wappen. Es sind die Wappen dreier lokaler Familien: Drei Rosen für die Familie Studer, eine Pflugschar für die Familie Steinmann und ein schwarzer Hahn für die Familie Strub. Ein viertes Wappen, ein gekreuztes weisses Band auf blauem Hintergrund, konnte bisher nicht zugeordnet werden.

Das unbekannte Wappen
Sowohl entlang der Wände als auch auf dem Altar stehen weisse Kerzen bereit. Man stelle sich vor, wie es des Nachts wäre, im flackernden Kerzenschein, der den Raum erhellt. Die Kerzen wurden und werden offenbar gebraucht, denn sie haben sichtbare Spuren hinterlassen. Die Wandfarbe war wohl irgendeinmal weiss, bis heute hat der Russ der Kerzen die Wände unterschiedlich stark gräulich bis dunkelgrau gefärbt. Die Spuren der Zeit gehen auch an der Dreifaltigkeitskapelle nicht vorüber. Die Decke über dem Hauptraum ist aus Holz gearbeitet. Befindet sich darüber der Raum, in dem bei einer Renovation bis dahin unbekannte Fresken entdeckt wurden, über die ich in verschiedenen Quellen gelesen habe? Das mag sein. Aus der Decke hängt ein Seil, das Glockenseil. Die Verlockung ist gross, wild zu läuten, aber ich halte mich zurück.

Detail: Türschloss von innen.
Spannend ist die Geräuschkulisse: Die Lage der Kapelle zwischen Strasse (ich sass an einem Freitagnachmittag während des Feierabendverkehrs eine Weile dort) und Fussgängerweg bewirkt, dass jeder Ton an das lauschende Ohr dringt. Durch die dicken Wände werden die Geräusche nur wenig gedämpft. Es ist ein ungewohntes Gefühl, mittendrin und doch fernab zu sein. Das Äussere der Dreifaltigkeitskapelle ebenfalls schlicht. Die farbigen Fenster sind von aussen wesentlich weniger prägnant als von innen. Schmuckes findet sich allerdings auf dem moosbewachsenen Dach, über dem ein geschmückter Glockenturm thront. Ein zwiebelförmiges Türmchen trägt ein mit Gold verziertes Kreuz. Erstaunlich, dass es der einzige Goldschmuck ist, immerhin handelt es sich um eine katholische Kapelle.