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RICHTFESTKONZERT IM BERLINER SCHLOSS 12. JUNI 2015


„Alles, was wir mit Wärme und Enthusiasmus ergreifen, ist eine Art von Liebe.“ Wilhelm Freiherr von Humboldt (1767 - 1835)


Herzlich Willkommen in einem Konzert des RundfunkSinfonieorchesters Berlin. Wir freuen uns sehr, dass Sie sich ganz und gar auf einen Abend voller Emotionen einlassen. Lehnen Sie sich zurück, schalten Sie Ihre technischen Geräte aus und lassen die Musik auf sich wirken. Sollten Sie unbedingt Ihren Freunden mitteilen wollen, wie toll Sie es hier finden, dann warten Sie doch einfach bis nach dem Konzert. Denn je mehr Sie sich auf das Geschehen einlassen, umso größer wird ihre Begeisterung sein. Wir wünschen Ihnen einen wundervollen Abend.


Das Berliner Schloss – HumboldtForum feiert Richtfest In der historischen Mitte Berlins entsteht im Laufe dieses Jahrzehnts ein einzigartiges Zentrum für Kunst, Kultur, Wissenschaft und Bildung mit internationaler Ausstrahlung, das Humboldtforum im Berliner Schloss. Es widmet sich dem Dialog zwischen den Kulturen der Welt und richtet den Blick aus ganz unterschiedlichen Perspektiven auf historische wie aktuelle Themen von globaler Relevanz. Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum ist Bauherrin und spätere Eigentümerin dieses einmaligen Kulturbauvorhabens. Ihr Schirmherr ist der Bundespräsident. Sie koordiniert die Interessen der Partner des Projektes, zu denen neben der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dem Land Berlin und der Humboldt-Universität auch die Eigentümerstiftung selbst gehört. Die Stiftung Berliner Schloss – Humboldtforum freut sich über Ihre Spende zur Realisierung des Projektes. Sie unterstützt die Spendensammlung des Fördervereins Berliner Schloss e. V. und anderer privater Initiativen. Als Bauherrin finanziert sie damit die Rekonstruktion der barocken Fassaden.


Das Berliner Schloss


Steffen Georgi

Auf den Flügeln der Musik Felix Mendelssohn Bartholdy und Heinrich Heine wären sicherlich einverstanden, wenn wir ihr erhabenes Lied „Auf Flügeln des Gesanges“ heute Abend für die Musik insgesamt beanspruchen. Es ist ein schönes Gefühl, wenn Visionen Wirklichkeit werden, wenn sich der Kreis guter Ideen mit einem Kreis guter Taten vollendet. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin engagiert sich seit 2006 für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses. Die damals von diesem Orchester neu ins Leben gerufene Konzertreihe im sogenannten Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums weckte den Gedanken, ob es wohl möglich wäre, einst wieder Konzerte im tatsächlichen Schlüterhof, im

Innern des Berliner Schlosses, erklingen zu lassen. Dann käme überdies die Musik auf den Schlossplatz zurück, wo sie zu Zeiten der DDR in den Räumen des Palastes der Republik einen festen Platz hatte, namentlich auch in Konzerten des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Wilhelm von Boddien, der unermüdliche Geschäftsführer des Fördervereins für den Wiederaufbau des Berliner Schlosses, und die sich stark engagierenden Mitglieder des RundfunkSinfonieorchesters Berlin stellten schnell fest: Hier hatten sich Partner gefunden, deren Worten Taten folgten. Mehrere gemeinsame Benefizkonzerte gaben dem Anliegen des geplanten Humboldtforums ab 2007 einen öffentlichen Raum.


Auf den Flügeln der Musik

Verstehen lernen – Verständigung leben Am 21. Juni 2008 war es das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dirigiert von seinem Künstlerischen Leiter Marek Janowski, das die Vision vom Wiederaufbau des Berliner Schlosses mit einem Sonderkonzert in der Berliner Philharmonie unterstützte. Das weltumspannende Band der Neunten Sinfonie von Ludwig van Beethoven korrespondierte seinerzeit mit entschlossenen Worten von Wilhelm von Boddien: „Jahrhunderte lang war die Mitte Berlins überwiegend ein Ort von Politik und Herrschaft. Mit dem Humboldtforum, benannt nach den Brüdern Wilhelm und Alexander von Humboldt, erhält sie nun einen markanten Akzent der Künste und Kulturen der Welt. Beide Humboldt-Brüder stehen für humanistische Bildung, Toleranz, Weltneugier und Weltoffenheit. Alle wissend zu machen, ihnen die Besonderheiten und Eigenarten, Hintergründe und Geschichte der Kulturen der Welt über deren Künste näher zu bringen, war ein Anliegen der Gebrüder Humboldt und ist

nun der Auftrag des HumboldtForums. Nur im Vergleich der Kulturen untereinander können wir unseren eigenen Standort in der Völkergemeinschaft definieren. … Die Gestaltung des Humboldtforums im Zentrum der deutschen Hauptstadt ist eine nationale Herausforderung von enormem internationalem Rang, weil das Humboldtforum im Schloss weit mehr sein wird als ein Museum. Wer zu verstehen lernt, wird sich verständigen. Ohne gegenseitige Achtung und Verständigung können die Probleme im Zusammenhang mit der Globalisierung nicht gelöst werden. Das Humboldtforum will einen Beitrag dazu leisten, die Menschen in unserem Land von Angst und Vorurteilen befreien, sie wissend und damit verständigungsbereit machen.“ Nun ist es soweit. Das Berliner Schloss ersteht neu. Der universale Geist der Humboldts möge darin walten. Dieser Geist wird getragen von der Musik, gespielt vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin – heute Abend und in Zukunft regelmäßig an diesem Ort. Liebe Konzertbesucher, probieren Sie es selbst an sich aus: Was vermöchte dem Geist besser Flügel zu verleihen als die Musik?


RundfunkSinfonieorchester Berlin Seit 2002, dem Beginn der Ära von Marek Janowski als Künstlerischem Leiter und Chefdirigent, wird dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eine herausragende Position zwischen den Berliner Spitzenorchestern und deutschen Rundfunkorchestern zuerkannt. Das unter Marek Janowski erreichte Leistungsniveau macht das RSB attraktiv für Dirigenten der internationalen Spitzenklasse. Nach Andris Nelsons, Yannick Nézet-Séguin, Vasily Petrenko, Alain Altinoglu und Jakub Hrůsa in den vergan-

genen Jahren debütieren in der Saison 2014/2015 u.a. Tomáš Netopil, Ivan Repušic und Dima Slobodeniouk beim RundfunkSinfonieorchester Berlin. Das älteste deutsche rundfunkeigene Sinfonieorchester geht auf die erste musikalische Funkstunde im Oktober 1923 zurück. Die Chefdirigenten, u.a. Sergiu Celibidache, Eugen Jochum, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner, Rafael Frühbeck de Burgos, formten einen flexiblen sinfonischen


Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Klangkörper, bei dem große Komponisten des 20. Jahrhunderts immer wieder selbst ans Pult traten, darunter Paul Hindemith, Richard Strauss, Arnold Schönberg. Die Zusammenarbeit mit Deutschlandradio, dem Hauptgesellschafter der ROC GmbH Berlin, der das RSB angehört, trägt reiche Früchte auf CD. Ab 2010 konzentrierten sich viele Anstrengungen zusammen mit dem niederländischen Label Pentatone auf die mediale Auswertung des Wagnerzyklus. Alle zehn Live-Mitschnitte sind mittlerweile erschienen und ha-

ben sogleich ein weltweites Echo ausgelöst. Die Gesamteinspielung aller Sinfonien von Hans Werner Henze mit WERGO ist ebenfalls abgeschlossen. Das RundfunkSinfonieorchester Berlin steht für ein modernes, offenes Profil. Es zieht sein verantwortungsbewusstes Selbstverständnis aus der gesellschaftlichen Relevanz, die ihm als großem künstlerischem Ensemble im öffentlichen Raum zuteil wird.


12. jun 15 Freitag

19.30 Uhr Sonderkonzert Berliner Schloss – Humboldtforum

programm Marek Janowski

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin

Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) „Le nozze di Figaro“ – Ouvertüre zur Oper KV 492 Pjotr Iljitsch Tschaikowsky (1840 – 1893) Blumenwalzer aus der Suite zum Ballett „Der Nussknacker“ op. 71a Maurice Ravel (1875 – 1937) „Pavane pour une infante défunte“ für Orchester

Konzert mit

Zeitversetzte Liveübertragung ab 20.03 Uhr. Bundesweit. In Berlin auf 89,6 MHz; Kabel 97,55 und Digitalradio.


PrograMM

edWard elgar (1857 – 1934) Marsch Nr. 1 D-Dur aus „Pomp and circumstance“ op. 39 gIacomo PuccInI (1858 – 1924) „Manon Lescaut“ – Intermezzo aus dem 3. Akt samuel BarBer (1910 – 1981) Adagio for Strings op. 11

Veranstalter

BedŘIch smetana (1824 – 1884) „Vltava“ (Die Moldau) – Sinfonische Dichtung Nr. 2 aus dem Zyklus „Má vlast“ (Mein Vaterland) johann strauss (sohn) (1825 – 1899) „Pizzicato-Polka“ C-Dur leonard BernsteIn (1918 – 1990) „America“ aus den Sinfonischen Tänzen zum Musical „West Side Story“

Kooperationspartner


Marek Janowski Seit 2002 ist Marek Janowski Künstlerischer Leiter des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Zwischen 1984 und 2000 hatte er das Orchestre Philharmonique de Radio France zum Spitzenorchester Frankreichs entwickelt. Außerdem war er jeweils für mehrere Jahre maßgeblich am Pult des Gürzenich-Orchesters in Köln (1986-1990), der Dresdner Philharmonie (2001-2003), des Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo (2000-2005) und des Orchestre de la Suisse Romande (2005-2012) tätig. 1939 geboren in Warschau, aufgewachsen und ausgebildet in Deutschland, führte Marek Janowskis künstlerischer Weg über Aachen, Köln, Düsseldorf

und Hamburg als GMD nach Freiburg i. Br. und Dortmund. Es gibt zwischen Metropolitan Opera New York und Bayerischer Staatsoper München, zwischen San Francisco, Hamburg, Wien und Paris kein Opernhaus von Weltruf, wo er seit den späten 1970er Jahren nicht regelmäßig zu Gast war. Im Konzertbetrieb, auf den er sich seit den späten 1990er Jahren ausschließlich konzentriert, führt er die große deutsche Dirigententradition fort, gilt weltweit als herausragender Beethoven-, Schumann-, Brahms-, Bruckner- und Strauss-Dirigent, aber auch als Fachmann für das französische Repertoire. Sein Abschied von der Oper war indes nur ein institutioneller, kein musikalischer.


chefdirigent

Deswegen zählt Marek Janowski heute mehr denn je zu den Kundigsten etwa für die Musik von Richard Wagner. Mit dem RSB, dem Rundfunkchor Berlin und einer Phalanx von internationalen Solisten realisierte er zwischen 2010 und 2013 die zehn Opern und Musikdramen des Bayreuther Kanons in konzertanten Aufführungen in der Berliner Philharmonie. Sämtliche Konzerte wurden in Kooperation mit Deutschlandradio von Pentatone mitgeschnitten und sind inzwischen alle auf SA-CD erschienen. Mehr als 50 zumeist mit internationalen Preisen ausgezeichnete Schallplatten – darunter mehrere Operngesamtaufnahmen und komplette sinfonische Zyklen

– tragen seit 35 Jahren dazu bei, die besonderen Fähigkeiten Marek Janowskis als Dirigent international bekannt zu machen. Im Februar 2014 wurde ihm von der Jury des Preises der Deutschen Schallplattenkritik der Ehrenpreis für sein Lebenswerk verliehen. Für die Jahre 2014 bis 2017 wurde Marek Janowski vom NHK nach Tokio eingeladen, die „Ring“-Tetralogie konzertant aufzuführen. Außerdem hat er sich bereit erklärt, doch noch einmal in ein Opernhaus zurückzukehren und den „Ring“ 2016 und 2017 bei den Bayreuther Festspielen zu dirigieren.


HÖHEpunktE 15/16

VERDI REQUIEM BARTÓK: DREI KLAVIERKONZERTE GESPIELT AN EINEM ABEND VON ANNA VINNITSKAYA

MAREK JANOWSKI

DIRIGIERT BRUCKNER

FAMILIENUND SCHULKONZERTE MUSIK ZUM HÖREN UND MITMACHEN FÜR KINDER


hÖhePunkte 15/16

MUSSORGSKI BILDER EINER AUSSTELLUNG LIEDER UND TÄNZE DES TODES

BERLIN. DIE SINFONIE DER GROSSSTADT

MENDELSSOHN BACH MOZART IM SCHLÜTERHOF DES DEUTSCHEN HISTORISCHEN MUSEUMS BERLIN

KLASSIK IM KÜHLHAUS KAMMERKONZERTE, MODERIERT VON VOLKER WIEPRECHT

KONZERT ZUM 25. JAHRESTAG DER DEUTSCHEN EINHEIT


Das Konzert im Radio. Konzert Di bis Fr, So • 20:03 Oper Sa • 19:05 In Concert Mo • 20:03

bundesweit und werbefrei UKW, DAB +, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandradiokultur.de


„Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.“ Alexander Freiherr von Humboldt (1769 - 1859)


Entdecken Sie Musik, die Sie bewegt. Jetzt mitmachen und 15 x 2 individuelle Konzert-Abos gewinnen: www.rsb-daswesentliche.de

Besucherservice des RSB Charlottenstraße 56. 10117 Berlin Montag bis Freitag 9 bis 18 Uhr T +49 (0)30-20 29 87 15 F +49 (0)30-20 29 87 29 tickets@rsb-online.de www.rsb-online.de www.fb.com/rsbOrchester

ein Ensemble der


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