Eggenberg (A) Neubau eines Frei- und Hallenbades Bauherr/Client Freizeitbetriebe der Grazer Stadtwerke Planer/Designer fasch&fuchs stumpergasse 14/25 im hof a-1060 wien www.faschundfuchs.com office@faschundfuchs.com Mitarbeiter/Project team Arch. D.I. Hemma Fasch, D.I. Jakob Fuchs, D.I. Florian Bylow, D.I. Reinhard Muxel, D.I. Heike Weichselbaumer, Fred Hofbauer, Julia Preschern, Bianca Mann Autor/Author fasch&fuchs Fotos/Photographs Patrik Klammer Rendering/Graphics rendering LAUBlab Architektur & Graphik Favoritenstraße 38 / 21 / 2a A-1040 Wien Baubeginn/Start of construction 05/2009 Inbetriebnahme/Commissioning 09/2010 Baukosten/Construction costs 24.900.000 Euro/euros Sportfläche/Sports space 4.600 m² Zuschauerplätze/Spectator seats 800 Sitzplätze/seats Nebenraumfläche/Ancillary space 1.530 m²
Das bestehende Frei- und Hallenbad Eggenberg in Graz soll abgerissen und durch ein neues Sport- und Wellnessbad ersetzt werden. Der siegreiche Entwurf eines EU-weiten Wettbewerbs erinnert an eine leicht geöffnete Auster, die ihr Inneres vor der Außenwelt schützt. Der Baukörper entwickelt sich an den straßenseitigen Grundstücksrändern und öffnet sich großzügig zum Freibereich im Süden. Die Situierung des Gebäudes bietet Schutz für den Freibereich. Unter dem gemeinsamen Dach liegen übersichtlich zonierte Funktionsfolgen, die im Eingangsbereich klar nach Wellness und Schwimmbad separiert werden. Der Eingangsbereich liegt einen Meter über Straßenniveau, das Sportschwimmbad ist sanft in das Gelände eingebettet. Diese "vertikale Schichtung" hat verschiedene Vorteile: - Distanz zur Straße - Überblick schon vom Eingangsbereich in die Schwimmhalle - direkter Zugang zu den Zuschauertribünen - Garderoben und Bad befinden sich auf einer Ebene - Garderoben bedienen auch - kreuzungsfrei - den Außenbereich - kreuzungsfreie Verbindung zwischen Schwimmbad und Wellnessbereich - Schaffung einer "Schwimmbadarena"
Das Freibad liegt im Fokus des erhöht liegenden Eingangsbereiches im Osten, der Liegetribünen im Norden, der Liegerampe im Westen und der Außenrampe im Süden. So entsteht eine gut überschaubare und intensivierte "Schwimmbadarena". Der Wellnessbereich ist durch sanfte Geländemodellierung vor Blicken geschützt. So ist der zugeordnete Freibereich zwar Teil der Parklandschaft, aber dennoch intim. Mehrfachfunktionen wie Kassen, Restaurant und Garderoben werden an den Schnittstellen zwischen Innen und Außen positioniert. Das Restaurant liegt wie ein Zuschauerrang im Schwimmbad und bietet besten Blick auf die Wettkämpfe und das sonstige Geschehen. Die Wegeführungen folgen dem Prinzip der Trennung von Schmutz- und Sauberbereich. Der Zugang zu den Innenbereichen kann nur über die Garderoben erfolgen, der Zugang zum Freibereich ist sowohl über die Garderoben als auch über den Haupteingang möglich. Die Lage und Ausbildung des Baukörpers schafft energetisch positive Voraussetzungen für den Betrieb des Bades: - Einbettung des Schwimmbades in das Gelände - Öffnung der Fassade nach Süden für Energieeintrag im Winter - weit auskragendes Vordach zum Schutz gegen hochstehende Sommersonne - Abschottung nach Norden - gezielte Tageslichtführung ermöglicht lichtdurchflutete Funktionsbereiche - Lage der haustechnischen Bereiche bedeutet kurze Wege - hochwertige Fassade verhindert hohe Lasten für Heizen und Kühlen Die Gebäudehülle besteht aus fugenoffenen, geschuppten Metallpaneelen, die mit einem Abstand von 15 bis 20 cm über der bitumenösen Dachbahn angebracht werden. Sie reflektieren die Sonne, tragen damit zur Beschattung und Durchlüftung des Daches bei und schützen die wasserabweisende Dachbahn vor extremen Temperaturschwankungen sowie Verwitterung.
10
sb 03/2008