DO, 6. NOVEMBER 2025 I 19.30 UHR
Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart Musikalische
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DO, 6. NOVEMBER 2025 I 19.30 UHR
Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart Musikalische

HUGO WOLF (1860– 1903)
Das Ständchen (Eichendorff)
Der Gärtner (Mörike)
Unfall (Eichendorff)
Und willst du deinen Liebsten sterben sehen ( Italienisches Liederbuch )
Nachruf (Eichendorff)
GIACOMO SCHMIDT, Bariton
MARCELO AMARAL, Klavier
Die Zigeunerin (Eichendorff)
Verschwiegene Liebe (Eichendorff)
Kennst du das Land (Goethe)
Wiegenlied im Sommer (Reinick)
Mausfallen-Sprüchlein (Mörike)
CAROLINA ULLRICH, Sopran
MARCELO AMARAL, Klavier
Wohin mit der Freud ’ (Reinick)
In der Fremde VI (Eichendorff)
Keine gleicht von allen Schönen (Byron)
Sonne der Schlummerlosen (Byron)
Seemanns Abschied (Eichendorff)
CORINNA SCHEURLE, Mezzosopran
MARCELO AMARAL, Klavier
Im Anschluss:
Susan Youens, Harald Krebs und Marcelo Amaral im Gespräch mit Cornelia Weidner über den Essayband »Der ganze Hugo Wolf«
Sektumtrunk und Ausklang im Foyer
TEXTE
HUGO WOLF
DAS STÄNDCHEN
Auf die Dächer zwischen blassen
Wolken schaut der Mond herfür, Ein Student dort auf den Gassen Singt vor seiner Liebsten Tür.
Und die Brunnen rauschen wieder
Durch die stille Einsamkeit, Und der Wald vom Berge nieder, Wie in alter, schöner Zeit.
So in meinen jungen Tagen
Hab ich manche Sommernacht
Auch die Laute hier geschlagen
Und manch lust’ges Lied erdacht.
Aber von der stillen Schwelle
Trugen sie mein Lieb zur Ruh, Und du, fröhlicher Geselle, Singe, sing nur immer zu!
Joseph von Eichendorff (1788–1857)
DER GÄRTNER
Auf ihrem Leibrößlein
So weiß wie der Schnee, Die schönste Prinzessin
Reit’t durch die Allee.
Der Weg, den das Rößlein
Hintanzet so hold, Der Sand, den ich streute, Er blinket wie Gold!
Du rosenfarbs Hütlein
Wohl auf und wohl ab, O wirf eine Feder, Verstohlen herab!
Und willst du dagegen Eine Blüte von mir, Nimm tausend für eine, Nimm alle dafür!
Eduard Mörike (1804–1875)
UNFALL
Ich ging bei Nacht einst über Land, Ein Bürschlein traf ich draußen, Das hat ’nen Stutzen in der Hand
Und zielt auf mich voll Grausen.
Ich renne, da ich mich erbos’, Auf ihn in vollem Rasen, Da drückt das kecke Bürschlein los Und ich stürzt’ auf die Nasen.
Er aber lacht mir ins Gesicht, Dass er mich angeschossen, Cupido war der kleine Wicht Das hat mich sehr verdrossen.
Joseph von Eichendorff
STERBEN SEHEN
Und willst du deinen Liebsten sterben sehen,
So trage nicht dein Haar gelockt, du Holde. Lass von den Schultern frei sie niederwehen; Wie Fäden sehn sie aus von purem Golde. Wie goldne Fäden, die der Wind bewegt –
Schön sind die Haare, schön ist, die sie trägt!
Goldfäden, Seidenfäden ungezählt –Schön sind die Haare, schön ist, die sie strählt!
Paul Heyse (1830–1914) nach einem italienischen Volkslied
NACHRUF
Du liebe, treue]Laute, Wie manche Sommernacht, Bis dass der Morgen graute, Hab’ ich mit dir durchwacht!
Die Täler, wieder nachten, Schon sinkt das Abendrot, Doch die sonst mit uns wachten, Die liegen lange tot.
Was wollen wir nun singen
Hier in der Einsamkeit, Wenn alle von uns gingen, Die unser Lied erfreut’?
Wir wollen dennoch singen!
So still ist’s auf der Welt; Wer weiß, die Lieder dringen Vielleicht zum Sternezelt.
Wer weiß, die da gestorben, Sie hören droben mich
Und öffnen leis’ die Pforten Und nehmen uns zu sich.
Joseph von Eichendorff
Am Kreuzweg da lausche ich, wenn die Stern’ und die Feuer im Walde verglommen, und wo der erste Hund bellt von fern, da wird mein Bräut’gam herkommen.
La, la, la, la.
»Und als der Tag graut’, durch das Gehölz sah ich eine Katze sich schlingen, ich schoß ihr auf den nußbraunen Pelz, wie tat die weit überspringen!
Ha, ha, ha, ha, ha!«
Schad’ nur ums Pelzlein, du kriegst mich nit!
mein Schatz muß sein wie die andern: braun und ein Stutzbart auf ung’rischen Schnitt und ein fröhliches Herze zum Wandern.
La, la, la, la.
Joseph von Eichendorff
TEXTE
VERSCHWIEGENE LIEBE
Über Wipfel und Saaten
In den Glanz hinein –Wer mag sie erraten, Wer holte sie ein?
Gedanken sich wiegen, Die Nacht ist verschwiegen, Gedanken sind frei.
Errät’ es nur eine, Wer an sie gedacht
Beim Rauschen der Haine, Wenn niemand mehr wacht
Als die Wolken, die fliegen –Mein Lieb ist verschwiegen Und schön wie die Nacht.
Joseph von Eichendorff
KENNST DU DAS LAND
Kennst du das Land? wo die Citronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an: Was hat man Dir, du armes Kind, gethan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.
Kennst du den Berg und seinen
Wolkensteg?
Das Maulthier sucht im Nebel seinen Weg; In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! o Vater, lass uns ziehn!
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
WIEGENLIED IM SOMMER
Vom Berg hinab gestiegen
Ist nun des Tages Rest; Mein Kind liegt in der Wiegen, Die Vögel all’ im Nest; Nur ein ganz klein Singvögelein
Ruft weit daher im Dämmerschein:
»Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«
Die Wiege geht im Gleise, Die Uhr tickt hin und her, Die Fliegen nur ganz leise
Sie summen noch daher.
Ihr Fliegen, laßt mein Kind in Ruh’! Was summt ihr ihm so heimlich zu?
»Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«
Der Vogel und die Sterne, Und alle rings umher, Sie haben mein Kind so gerne, Die Engel noch viel mehr.
Sie decken’s mit den Flügeln zu
Und singen leise: »Schlaf in Ruh!
Gut’ Nacht! gut’ Nacht!
Lieb’ Kindlein, gute Nacht!«
Robert Reinick (1805–1852)
MAUSFALLEN-SPRÜCHLEIN
Kleine Gäste, kleines Haus.
Liebe Mäusin oder Maus,
Stelle dich nur kecklich ein
Heute nacht bei Mondenschein!
Mach aber die Tür fein hinter dir zu, Hörst du?
Dabei hüte dein Schwänzchen!
Nach Tische singen wir, Nach Tische springen wir
Und machen ein Tänzchen:
Witt witt!
Meine alte Katze tanzt wahrscheinlich mit.
Eduard Mörike
WOHIN MIT DER FREUD’
Ach du klar blauer Himmel
Und wie schön bist du heut’!
Möcht’ an’s Herz gleich dich drücken
Voll Jubel und Freud’.
Aber’s geht doch nicht an,
Denn du bist mir zu weit,
Und mit all’ meiner Freud’
Was fang’ ich doch an?
Ach du lichtgrüne Welt,
Und wie strahlst du voll Lust!
Und ich möcht’ gleich mich werfen
Dir voll Lieb’ an die Brust; Aber’s geht doch nicht an, Und das ist ja mein Leid, Und mit all’ meiner Freud’, Was fang’ ich doch an?
Und da sah ich mein Lieb
Am Kastanienbaum stehn,
War so klar wie der Himmel, Wie die Erde so schön!
Und wir küßten uns beid’
Und wir sangen voll Lust, Und da hab’ ich gewußt:
Wohin mit der Freud’!
Robert Reinick
IN DER FREMDE VI
Wolken, wälderwärts gegangen, Wolken, fliegend übers Haus, Könnt ich an euch fest mich hangen, Mit euch fliegen weit hinaus!
Tag’lang durch die Wälder schweif ich, Voll Gedanken sitz ich still, In die Saiten flüchtig greif ich, Wieder dann auf einmal still.
Schöne, rührende Geschichten Fallen ein mir, wo ich steh, Lustig muss ich schreiben, dichten, Ist mir selber gleich so weh.
Manches Lied, das ich geschrieben
Wohl vor manchem langen Jahr, Da die Welt vom treuen Lieben
Schön mir überglänzet war; Find ich’s wieder jetzt voll Bangen: Werd ich wunderbar gerührt, Denn so lange ist vergangen, Was mich zu dem Lied verführt.
Diese Wolken ziehen weiter, Alle Vögel sind erweckt, Und die Gegend glänzet heiter, Weit und fröhlich aufgedeckt.
Regen flüchtig abwärts gehen, Scheint die Sonne zwischendrein, Und dein Haus, dein Garten stehen Überm Wald im stillen Schein.
Doch du harrst nicht mehr mit Schmerzen, Wo so lang dein Liebster sei --
Und mich tötet noch im Herzen
Dieser Schmerzen Zauberei.
Joseph von Eichendorff
KEINE GLEICHT VON ALLEN SCHÖNEN
Keine gleicht von allen Schönen, Zauberhafte, dir!
Wie Musik auf Wassern tönen
Deine Worte mir; Wenn das Meer vergisst zu rauschen, Um entzückt zu lauschen,
Lichte Wellen leise schäumen, Eingelullte Winde träumen:
Wenn der Mond die Silberkette Über Fluten spinnt, Deren Brust im stillen Bette Atmet, wie ein Kind: Also liegt mein Herz versunken, Lauschend, wonnetrunken, Sanft gewiegt und voll sich labend, Wie des Meeres Sommerabend.
Otto Gildemeister (1823 - 1902) nach Lord Byron (1788 - 1824)
Sonne der Schlummerlosen, bleicher Stern! Wie Tränen zittern, schimmerst du von fern; Du zeigst die Nacht, doch scheuchst sie nicht zurück, Wie ähnlich bist du dem entschwundnen Glück,
Dem Licht vergangner Tage, das fortan nur leuchten, Aber nimmer wärmen kann!
Die Trauer wacht, wie es durchs Dunkel wallt, Deutlich doch fern, hell, aber o wie kalt!
Otto Gildemeister nach Lord Byron
SEEMANNS ABSCHIED
Ade, mein Schatz, du mocht’st mich nicht, Ich war dir zu geringe.
Einst wandelst du bei Mondenlicht
Und hörst ein süßes Klingen: Ein Meerweib singt, die Nacht ist lau, Die stillen Wolken wandern, Da denk’ an mich, ‚s ist meine Frau, Nun such’ dir einen Andern!
Ade, ihr Landsknecht’, Musketier’!
Wir zieh’n auf wildem Roße, Das bäumt und überschlägt sich schier Vor manchem Felsenschloße.
Der Wassermann bei Blitzesschein
Taucht auf in dunklen Nächten, Der Haifisch schnappt, die Möven schrei’n, Das ist ein lustig Fechten!
Streckt nur auf eurer Bärenhaut
Daheim die faulen Glieder, Gott Vater aus dem Fenster schaut, Schickt seine Sündflut wieder!
Feldwebel, Reiter, Musketier, Sie müssen all’ ersaufen, Derweil mit frischem Winde wir Im Paradies einlaufen.
Joseph von Eichendorff
Die Sopranistin CAROLINA ULLRICH wurde in Chile geboren und studierte Musikwissenschaften und Gesang an der Universidad Católica in Santiago de Chile bei Ahlke Scheffelt, bevor sie ihre künstlerische Ausbildung bei Edith Wiens an der Hochschule für Musik und Theater München fortsetzte. Die Sopranistin ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter der ARD-Musikwettbewerb, »Das Lied« in Berlin und »Young Concert Artists« in New York. Im Oktober 2011 wurde ihr der Christel-Goltz-Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper verliehen. Gastengagements führten sie an die Bayerische Staatsoper, das Staatstheater Hannover, die Berliner Philharmonie, die Philharmonie am Gasteig, zu den Luzerner Festspielen sowie in ihr Heimatland Chile und nach Japan und Südkorea. Von 2010/11 bis 2017/18 hatte die Sopranistin ein Festengagement an der Semperoper Dresden und übernahm dort wichtige Partien ihres Fachs wie Susanna ( Le nozze di Figaro ), Gretel ( Hänsel und Gretel ), Adele ( Die Fledermaus ), Zdenka ( Arabella ), Pamina ( Die Zauberflöte ), Oscar ( Un ballo in maschera ), Zerlina ( Don Giovanni ) und Adina ( L’elisir d’amore ) u. v. m. Auf der Opernbühne und dem Konzertpodium sang sie unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Christian Thielemann, Pier Giorgio Morandi und Helmuth Rilling. Mit großer Leidenschaft widmet sich Carolina Ullrich auch dem Liedgesang. 2013 und 2015 war sie bei der Schubertiade in Hohenems mit Schubertprogrammen zu hören. Es folgten verschiedene Liederabende im Rahmen der Convergences-Reihe an der Opéra Bastille Paris sowie wiederholt Auftritte bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart. Lied- und Konzertaufnahmen dokumentieren die Vielseitigkeit der Sopranistin. So wirkte sie zuletzt in Christoph Poppens mehrjährigem Aufnahmeprojekt mit allen Messen von Wolfgang Amadeus Mozart mit, das 2025 beendet wurde und bei Naxos erschienen ist. Außerdem war sie in der
aktuellen Saison mit Giuseppe Verdis Messa da Requiem in der Berliner Philharmonie und in der Leipziger Thomaskirche zu hören. An der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden gab sie mit dem Pianisten Malcolm Martineau einen Liederabend sowie einen Meisterkurs für die Studierenden der dortigen Lied- und Konzertklasse. Seit dem Wintersemester 2025/26 hat Carolina Ullrich eine Professur für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart inne.
Die junge Mezzosopranistin CORINNA SCHEURLE mit deutsch-ungarischen Wurzeln ist auf der Opern-, Lied- und Konzertbühne gleichermaßen zu Hause. Ausgebildet in Berlin und München, wurde sie direkt Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Berlin und anschließend Ensemblemitglied der Bayerischen Staatsoper München. Um ihre Fachpartien aufzubauen ist Corinna Scheurle seit der Saison 2021 festes Ensemble mitglied am Staatstheater Nürnberg. Dort debütierte sie in Rollen wie Carmen, Octavian ( Der Rosenkavalier ), Hänsel ( Hänsel und Gretel ), Angelina ( La Cenerentola ), Donna Elvira ( Don Giovanni ), Meg Page ( Falstaff ). Ihr Debüt als Cherubino ( Le nozze di Figaro ) gab Corinna Scheurle 2021 an der Staatsoper Berlin unter dem Dirigat von Daniel Barenboim; mit dieser Partie war sie ebenfalls in einer Neuproduktion in Nürnberg unter der Leitung von Joana Mallwitz zu hören. An der Berliner Staatsoper gastierte sie zudem als Dryade ( Ariadne auf Naxos ) und wird dort auch ihr Debüt als Stéphano in einer Neuproduktion Roméo et Juliette von Marie Clement geben. Weitere Gastengagements führten die Mezzosopranistin u. a. als Hänsel an die Semperoper Dresden, als Zweite Dame (Die Zauberflöte) zum Glyndebourne Festival und zu den Festspielen Baden-Baden als Küchenjunge ( Rusalka ), als Waltraute ( Die Walküre ) zu den Tiroler Festspielen Erl, als Marcellina ( Le nozze di Figaro ) zu den Bregenzer Festspielen sowie als Carmen an das Landestheater Salzburg, das Theater Aachen und die Biblioteca Alexandrina in Ägypten. Im Frühling 2023 nahm Corinna Scheurle ihr erstes eigenes CD-Projekt mit der Berliner Pianistin Klara Hornig in Angri ff und verwirklichte dieses durch eine Co-Produktion des Bayerischen Rundfunks. Das so entstandene Album Schwarze Erde ist eine intime musikalische Reise von den ungarischen Volksliedern Béla Bartóks über die hochromantische Musiksprache Zoltán Kodálys und Robert Schumanns bis hin zu Alban Bergs Wiener Schule – alle verbunden durch dieselbe Thematik von Heimat, Natur, Verlust, Liebe und Tod.
Der junge deutsch-italienische Bariton GIACOMO SCHMIDT stammt aus Flensburg und sang bereits früh in Kinderchören, so zum Beispiel am Schleswig-Holsteinischen Landestheater. Er absolvierte sein Bachelorstudium an der HfMT Köln und der UdK Berlin und ist seit dieser Saison Teil der Opera Academy an der Royal Danish Opera Copenhagen. Neben seinem Studium bereichern Meisterklassen seine Ausbildung, z. B. als Stipendiat der Liedakademie des Heidelberger Frühlings unter der Leitung von Thomas Hampson
oder beim Internationalen Liedfestival Zeist. Erfahrungen im Bereich Oper sammelte er u. a. mit einer Kinderproduktion der Taschenoper Lübeck von Hänsel und Gretel , die ihn zum Rheingau Musik Festival und dem Lucerne Festival führten. Als Mitbegründer und Ensemblemitglied des Musiktheaterkollektivs operationderkuenste wirkte er als Papageno und Conte di Almaviva in vergangenen Produktionen mit. An der Opera Hedeland sang er vergangenen Sommer José Castro in La fanciulla del West . Weitere gesungene Partien umfassen u.a. L’Horologe Comptoise ( L’enfant er les sortilèges , Ravel) und Pandolfe ( Cendrillon , Massenet). Ein großer Schwerpunkt seines Repertoires ist das Lied. Aus der gemeinsamen Zeit in der Liedakademie des Heidelberger Frühlings ging die enge Duopartnerschaft mit der Pianistin Jong Sun Woo hervor. Gemeinsam gewannen sie wichtige Preise bei renommierten Wettbewerben – darunter den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart 2024 sowie den 2. Preis und den Publikumspreis beim Internationalen Schubert Wettbewerb in Dortmund 2023.
Von der New York Times gefeiert als »Liedbegleiter der Superlative« hat sich der brasilianische Pianist MARCELO AMARAL als gefragter Klavierpartner von Sängern und Instrumentalisten international etabliert. Seit dem Gewinn des Pianistenpreises beim Internationalen Robert-Schumann-Liedwettbewerb 2009 arbeitete er mit zahlreichen renom mierten Künstler*innrn wie z. B. Janina Baechle, Olaf Bär, Juliane Banse, Daniel Behle, John Chest, Sarah Connolly, Melanie Diener, Veronika Eberle, Manuel Fischer-Dieskau, Soile Isokoski, Konstantin Krimmel, Jochen Kupfer, Nils Mönkemeyer, Niamh O’Sullivan, Christoph Pohl, Christoph Prégardien, Tobias Scharfenberger, Birgid Steinberger, Roman Trekel, Carolina Ullrich, Michael Volle, Matthias Winckhler und dem Alfama Quartet. Mit großem Erfolg konzertiert Marcelo Amaral u. a. in der Wigmore Hall in London, im Musée d’Orsay in Paris, bei der Schubertiade in Schwarzenberg, der Schuberìada Vilabertan und im Boulez-Saal in Berlin. Marcelo Amaral war zu Gast bei zahlreichen Festivals wie dem Montpellier Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem International Art Song Festival, dem Ravinia Festival, dem Tuscan Sun Festival, dem Festival de Marvão und dem Oxford Lieder Festival. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen unter anderem für den Bayerischen Rundfunk, Deutschlandfunk Kultur, WDR/ARTE, Radio France und BBC runden seine künstlerische Tätigkeit ab. Seit 2014 hat Marcelo Amaral eine Professur für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Nürnberg inne und ist seit 2010 Mitglied im Künstlerischen Beirat der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie. Nach seinem Studium am Cleveland Institute of Music und der Indiana University vervollständigte er seine Studien durch die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie Elly Ameling, Dietrich Fischer-Dieskau, Rudolf Jansen, Malcolm Martineau, Olga Radosavljevich, András Schiff, Peter Schreier und Roger Vignoles. Zudem studierte er Liedgestaltung bei Helmut Deutsch an der Hochschule für Musik und Theater München.
Die Musikwissenschaftlerin SUSAN YOUENS gilt weithin als eine der weltweit führenden Wissenschaftlerinnen für deutsches Liedgut und insbesondere für die Musik von Franz Schubert und Hugo Wolf. Die gebürtige Texanerin erwarb 1969 ihren Bachelor of Music in Klavier an der Southwestern University. Ihren Master (1971) und ihren Doktortitel in Musikwissenschaft (1975) erwarb sie an der Harvard University. Sie lehrte an der Washington University in St. Louis, am Ithaca College und an der University of Notre Dame, wo sie J.W. Van Gorkom Professorin für Musik emerita ist und mit dem Joyce Award für herausragende Lehre ausgezeichnet wurde. Sie ist Autorin von acht Büchern über deutsche Lieder sowie von über 80 wissenschaftlichen Artikeln und Buchkapiteln. Sie erhielt Stipendien der Humboldt-Stiftung, vier Stipendien des National Endowment for the Humanities, des Institute for Advanced Study in Princeton, der Guggenheim-Stiftung und des National Humanities Center und lehrte unter anderem bei den Festivals in Aldeburgh, Bard, Marlboro, LaJolla, Ravinia und Santa Fe. Sie hat Vorträge in den gesamten USA und an zahlreichen internationalen Veranstaltungsorten gehalten, darunter Cambridge, Oxford, Kanada, London, Berlin, Belgien, Durham, Trinity College Dublin, Spanien, Wien und viele mehr. 2019 wurde sie zum Ehrenmitglied der Royal Musical Association in Großbritannien ernannt, 2015 wurde sie Ehrenmitglied der Society for Musicology in Irland und im November wurde sie zum Ehrenmitglied der American Musicological Society ernannt.
Der kanadische Musikwissenschaflter HARALD KREBS hat einen Doktortitel in Musiktheorie (Yale University) sowie einen Bachelor of Music in Klavier (University of British Columbia). Er war Präsident und Vizepräsident der Society for Music Theory und Präsident der Pacific Northwest Chapter der American Musicological Society. Harald Krebs setzt sich besonders für die Musik von Komponistinnen des 19. Jahrhunderts ein und hat zu diesem Thema zahlreiche Vorträge gehalten und Publikationen veröffentlicht. Seine vielfach ausgezeichnete Monografie Fantasy Pieces: Metrical Dissonance in the Music of Robert Schumann (Oxford 1999) hat die Erforschung von Rhythmus und Metrum nicht nur in der Musiktheorie, sondern auch in den Bereichen Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistik, Musiktherapie, Psychologie und Musikkognition geprägt. Harald Krebs ist sowohl als Pianist als auch als Wissenschaftler tätig. Er verbindet diese Aktivitäten in seinen Vorträgen und Publikationen, von denen viele seine Darbietungen des besprochenen Repertoires enthalten. Er hat in zahlreichen Konzerten an der University of Victoria und in Vancouver als Pianist begleitet.