glace & dessert 2014

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Im Frauenpower - Finale der Masters setzte sich Nicole Beckmann schliesslich mit einigen Punkten Vorsprung gegen Sonja Hänni – selbstständige Chocolatière aus Ulmiz (FR), auch sie bereits wettbewerbserfahren – und Alexane De Filipis – ein Pâtissière-Jungtalent aus Grandson (VD) – durch. Dass die Instruktorin aus Luzern nun bereits ihren zweiten Dessert-Wettbewerb gewinnen konnte, erstaunt die Fachwelt nicht wirklich. Nicole Beckmann gehört neben ihrem Freund Fabian Sänger mittlerweile zu den grossen Hoffnungen der Schweizer Pâtissierszene. Fast vier Jahre gehörte sie als Chef- Pâtissière der deutschen Kochnationalmannschaft an, einem Team, das in Singapur und in Luxemburg brillierte und im Jahr 2012 an der Olympiade in Erfurt Bronze holte. Eigentlich ist Nicole Beckmann gelernte Köchin, die ihr Handwerk im Norden Deutschlands erlernte. Geboren und aufgewachsen in Wiesenburg im Hohen Flämig, einem dünn besiedelten, waldreichen Landstrich südwestlich von Berlin, zog es sie nach Abschluss der zehnten Klasse nach St. PeterOrding an die raue Nordseeküste, wo sie im Hotel Ordingerhof in die Kochlehre ging. Nach der Ausbildung wechselte sie ins «The Ritz – Carlton» nach Wolfsburg, arbeitete zunächst als Commis und schaffte es wenig später durch Fleiss und Talent zum Chef de partie Gardemanger/Pâtisserie. Ewig wollte sich Nicole Beckmann aber nicht mit der Produktion kalter Vorspeisen beschäftigen. «Hinter meinem Posten befand sich damals die Pâtisserie des Sternerestaurants Aqua. Und die fand ich wirklich spannend», erinnert sie sich. Auf einmal habe es «Wow» gemacht. Das «The Ritz – Carlton» hätte sie einige Monate später gerne in einem ihrer weltweiten Hotels weiterbeschäftigt, als Pâtissière natürlich, doch plötzlich habe sie von der Schweizer Spitzenköchin Tanja Grandits gehört und von deren Leidenschaft für Aromen, Kräuter und Gewürze. Und weil zufällig zum selben Zeitpunkt in der Stucki-Pâtisserie gerade eine Stelle frei geworden war, habe sie sich in Basel vorgestellt – und zum guten Glück den Job bekommen. Die zwei Jahre als Demi-Pâtissière unter Julien Duvernay bezeichnet sie heute als ihre lehrreichsten. Julien habe zwar kein Deutsch und sie kein Französisch verstanden, aber Siegerdessert: Dunkles Schokoladenmousse auf einem Leisi-Brownie mit Blutorangen-Randenragout, Beerencrumble und Imperial-Blutorangensorbet

Nicole Beckmann beim Zubereiten ihres Desserts am Masters-Finale an der Igeho in Basel

irgendwie habe die Verständigung doch funktioniert, beiderseits mit ein bisschen gutem Willen und ein wenig Schulenglisch. In ihren zwei Jahren im Basler Stucki schaffte es Nicole Beckmann ins Team der deutschen Kochnationalmannschaft. Ein Karrieresprung, der sie noch heute stolz macht. Von Basel wechselte sie anschliessend zu Kerstin Rischmeyer ins Küchenteam des ehemaligen Palace-Hotelrestaurants Jasper nach Luzern. Nach der Schliessung des Restaurants bekam sie das Angebot, einen Instruktor an der internationalen Fachschule DCT während dreier Monate zu vertreten. Und wie es der Zufall will: Nach der Umstrukturierung der Schule und Eingliederung in die neue Culinary Arts Academy bot man ihr schliesslich einen Festvertrag als Instruktorin an. «Die Arbeit», so Nicole Beckmann, «ist faszinierend.» Sie lasse aber auch noch genügend Spielraum für die Verwirk- lichung eigener Ideen und Träume. Zum Beispiel das Mit- machen an Wettbewerben wie den Glace Masters. «Wer weiss», sagt sie, «vielleicht wechsle ich ja noch einmal die Seite.» Neugierig, wie sie nun mal sei, könne sie sich durchaus vorstellen, neue Aromen zu entwickeln. «Als Produktentwickler oder Maître Glacier, das fänd ich nämlich auch noch interessant.» Nicole Beckmanns Dessertrezepte können per Mail angefordert werden. Stichwort «Master-Rezepte», E-Mail an: joerg.ruppelt@hotellerie-et-gastronomie.ch

Kontakt Nestlé Suisse S. A. Business Unit Frisco Findus 9401 Rorschach Tel. 071 844 85 30 www.frisco.ch

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