September-Ausgabe der HGV-Zeitung

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PANORAMA

SEPTEMBER 2012

Neuerungen am »Kaiserhof« Weniger Unterrichtsstunden in der Hotelfachausbildung – Unterricht bleibt praxisbezogen Auf die Berufsbezogenheit der Ausbildung wird auch in Zukunft großer Wert gelegt. Die Oberstufenreform hat für die Berufsbildung und damit auch für die Hotelfachausbildung verschiedene Änderungen mit sich gebracht. Die Neuerungen kommen an der Landeshotelfachschule »Kaiserhof« in Meran im neuen Schuljahr erstmals zum Tragen.

Weniger Wochenstunden Neu ist, dass die Schülerinnen und Schüler der dritten und vierten Klassen (ab Schuljahr 2013/14) nur mehr 38 statt bisher 40 Wochenstunden haben werden. In den fünften Klassen gibt es ab dem Schuljahr 2014/15 nur mehr 36 statt bisher 40 Wochenstunden. Um die Stundenzahl reduzieren zu können, wurde das Fach »Tourismusgeografie und Kunstgeschichte«, dessen Lehrinhalte größtenteils auf die Sprachenfächer aufgeteilt wurden, vom Stundenplan gestrichen. Südtiroler Tourismusgeografie und Kunstgeschichte wer-

den nun in den Fächern Deutsch/Geschichte, Italienisch, Englisch und Französisch unterrichtet. In den dritten Klassen wird das Fach Rechtskunde mit zwei Wochenstunden neu eingeführt, dafür wurden eine Kochstunde und eine Stunde Empfangslehre gestrichen.

Neuerungen beim Abschluss Weiterhin können die Schüler der Hotelfachschulen die Berufsbefähigungsdiplome für Service (3. Klasse) und Kochen (4. Klasse) erwerben, wenn sie die entsprechenden Prüfungen positiv abgelegt und den Maturaabschluss gemacht haben. Zusätzlich muss in Zukunft ein achtwöchiges Praktikum in beiden Bereichen absolviert werden. Erst dann stellt das Amt für Lehrlingswesen die Berufsbefähigungsdiplome aus. An der staatlichen Abschlussprüfung wird sich nichts ändern, das heißt, die Schülerinnen und Schüler der Hotelfachschulen werden die Matura gleich wie bisher machen können. Werden die Weichen aus Rom rechtzeitig neu gestellt, wird die Matura wie

Die Oberstufenreform bringt für die »Kaiserhof«Schüler einige Änderungen mit sich. bisher direkt an den Hotelfachschulen abgewickelt, ist Rom säumig, sind den Hotelfachschulen die staatliche Anerkennung und damit Gleichstellung mit den staatlichen Oberschulen durch das Schulamt zugesichert worden, damit die Matura wie bisher abgewickelt werden kann. Mit der staatlichen Gleichstellung bzw. mit der Eigenständigkeit der Berufsschulausbildung hängt zusammen, ob die Schülerinnen und Schüler in der

vierten Klasse die in der Berufsbildung vorgesehene Spezialisierungsprüfung mit dem Diplom »Spezialisierte Fachkraft für Hotellerie und Gastronomie« absolvieren müssen oder nicht. Im Falle der Gleichstellung mit den staatlichen Schulen würde diese Spezialisierungsprüfung wegfallen.

Stützkurse und Beratung »Die neue, auf 38 Stunden reduzierte Stundentafel

gewährt den Schülern der dritten und vierten Klassen (letztere ab übernächstem Schuljahr) sowie der fünften Klassen (ab 2014/15) einen freien Nachmittag«, teilt Josef Paler, Direktor der Landeshotelfachschule »Kaiserhof«, mit. Dieser Nachmittag wird zunächst mit den Praxistagen zusammenfallen, das heißt, die Schülerinnen und Schüler der dritten Klassen haben im kommenden Schuljahr an dem Nachmittag frei, an dem vormittags Serviceunterricht stattfindet. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass Stützkurse und Beratungsstunden am Nachmittag angeboten werden können anstatt am Abend. Die Berufsbezogenheit der Hotelfachausbildung werde unter der neuen Oberstufenregelung jedenfalls nicht leiden, betont Paler. »Wir werden weiterhin alles daran setzen, durch möglichst viele Projekte und durch auftragsbezogenen Unterricht die Schülerinnen und Schüler so praxisbezogen wie möglich auszubilden und damit der Südtiroler Wirtschaft, vor allem dem Hotel- und Gastgewerbe, den gewohnten Dienst zu erweisen«, unterstreicht Paler.

Auszeichnung für Kaffeerösterei »Schreyögg« Der Förderung der Kultur des Kaffees verschrieben – Schulungszentrum eingerichtet Das Schulungszentrum der Kaffeerösterei »Schreyögg« ist als permanentes Ausbildungszentrum ausgezeichnet worden. Das im März dieses Jahres neu eingerichtete und eröffnete Schulungszentrum der Kaffeerösterei »Schreyögg« hat kürzlich eine wichtige Auszeichnung erhalten, nämlich als permanentes Ausbildungszentrum des Internationalen Instituts der Kaffeeverkoster (IIAC) notiert zu sein. Die permanenten Ausbildungszentren des IIAC sind entstanden, um die Kultur

Das neue Schulungszentrum der Kaffeerösterei »Schreyögg«.

des Kaffees zu fördern und weiterzuvermitteln. Um als permanentes Ausbildungszentrum anerkannt zu werden, müssen alle Vorgaben

des Qualitätshandbuchs des Instituts erfüllt werden. Dazu gehören neben großzügig eingerichteten Schulungsräumen auch eine Serie von

Geräten und Maschinen zur Kaffeeverkostung und speziell ausgebildetes Personal für die technische und organisatorische Leitung des

Ausbildungszentrums. 1993 wurde das Internationale Institut der Kaffeeverkoster gegründet. Ziel dieser Vereinigung war es, eine anerkannte wissenschaftliche Methode zur Beurteilung der sensoriellen Eigenschaften des Kaffees zu entwickeln. Hauptsächlich wurde dabei das »italienische Markenzeichen« – der Espresso – unter die Lupe genommen. Die von der »International Coffee Organization« sowie von großen Produktionsländern wie z. B. Kolumbien anerkannte Analyse- und Verkostungsmethode wird im Buch »Espresso Italiano Tasting« ausführlich beschrieben.


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