Juli-Ausgabe der HGV-Zeitung

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48. Jahrgang · Bozen, Juli 2013 · Nr. 7

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Neue Märkte erobern und lokale Kreisläufe stärken Generalversammlung des Südtiroler Wirtschaftsringes – Präsident Hansi Pichler: Wohlstand sichern

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»Globaler Markt & lokale Kreisläufe«. Unter diesem Motto stand die Generalversammlung des SWR. In seiner Eröffnungsrede ging SWR-Präsident Hansi Pichler zunächst auf die derzeit schwierige konjunkturelle Lage ein. Er rief dazu auf, trotz der negativen Wirtschaftsdaten positiv in die Zukunft zu schauen, forderte aber von der Politik mehr Investitionen in strategische Standortpolitik und bessere Rahmenbedingungen: »Die Südtiroler Wirtschaft hat es bis jetzt geschafft, wettbewerbsfähig zu sein und das vor allem dank des unermüdlichen Einsatzes der Unternehmerinnen und Unternehmer und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Jetzt sind wir aber an einem Punkt angelangt, wo die Grenze des Machbaren erreicht ist. Es ist höchste Zeit, eine Kehrtwende einzuleiten. Südtirol braucht Reformen und Maßnahmen, um zu wachsen«, so SWR-Präsident Pichler.

SWR-Präsident Hansi Pichler: »Die Urlaubsregion Südtirol muss mehr beworben werden«. Foto: Harald Kienzl/Kuadrat

Er nannte die Verschlankung der öffentlichen Verwaltung, die Reduzierung der Steuerlast, den Abbau

der Bürokratie, die Verbesserung der Erreichbarkeit, ein größeres Augenmerk auf Forschung und Innovation, sowie die verstärkte Förderung von Internationalisierung und lokaler Wertschöpfungsketten als notwendige Schwerpunkte. Pichler führte letzteren Schwerpunkt näher aus. »In der aktuellen Situation können wir uns von der Inlandsnachfrage wenig positive Impulse erwarten. Gleichzeitig sinken die Haushalte, was unweigerlich Konsequenzen auf die öffentliche Auftragsvergabe hat«, sagte Pichler. Es gelte daher, neue Märkte zu erobern, da ein starker Außenhandel maß-

geblich dazu beitrage, langfristig Arbeitsplätze und Wohlstand zu sichern. »Südtirol hat hier aber noch großen Aufholbedarf«, unterstrich Präsident Pichler. »Die Politik hat diese Notwendigkeit erkannt und einige Maßnahmen ergriffen. Diese müssen aber intensiviert werden. Auch kleineren Betrieben muss es möglich sein, erfolgreich außerhalb der Landesgrenzen tätig zu sein«, so der SWR-Präsident, der dazu aufrief, mehr in die Bewerbung der Tourismusdestination Südtirol zu investieren. »Tourismus ist versteckter Export, der frisches Geld nach Südtirol bringt«, gab sich Pichler überzeugt. Die

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Arbeitsplätze sichern

Wirtschaftstreibenden hielt Pichler dazu an, sich künftig der Wertschöpfungsketten stärker bewusst zu werden und diese durch Kooperation und Vernetzung mit regionalen Partnern gezielt zu stärken.

Vorzugsschiene Gleichzeitig forderte er mehr Lokalpatriotismus und Konsequenz vonseiten der öffentlichen Körperschaften. »Es kann nicht sein, dass per Landesgesetz einerseits die lokalen Produkte Vorfahrt erhalten sollen und man eine Vorzugsschiene für kleine Kreisläufe zulassen will, dann aber auf der anderen Seite

kleine Lieferanten, wie etwa im Lebensmittelbereich, bei der öffentlichen Auftragsvergabe zu Tode bürokratisiert werden. Hier stehen Ankündigungen und Realität im krassen Widerspruch«, sagte Pichler in Richtung Politik. Luis Durnwalder rief in seinen Grußworten dazu auf, das Glas nicht immer halb leer zu sehen. Er stimmte dem SWRPräsident aber darin zu, dass es neuer Rezepte und Schwerpunkte bedürfe, um die aktuellen Herausforderungen zu meistern und verweis dabei unter anderem auf die Maßnahmen zu Gunsten des Arbeitsmarktes, welche die Landesregierung kürzlich erlassen hat. Im Anschluss folgte das Gastreferat der Wirtschaftspublizistin Inga Michler. Sie zeigte anhand vieler Beispiele auf, wie Familienunternehmen dank der ihnen eigenen Stärken die Krise erfolgreich meistern können. Die Generalversammlung des SWR schloss mit einer Diskussionsrunde mit Landesrat Thomas Widmann, Handelskammerpräsident Michl Ebner, SWRPräsident Hansi Pichler, dem Verwaltungsleiter der Firma »Selva AG«, Hubert Primisser und der Wirtschaftspublizistin und Gastreferentin Inga Michler.


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