KAMPFRICHTERWEITERBILDUNG UND TECHNIK-TURNIERE WÄHREND DER PANDEMIE von Andreas Osthoff, Bundeskampfrichterreferent Technik Die Corona-Pandemie wirkt sich auch massiv auf die Arbeit der Bundeskampfrichter im Technik-Bereich aus: Die meisten von ihnen hatten im Jahr 2020 keine Einsätze und derzeit ist nach wie vor nicht abzuschätzen, wann es wieder Präsenzveranstaltungen auf Bundesebene geben kann. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, bietet das Referententeam (Andreas Osthoff, Christian Nuißl und Dr. Clemens Hasselberg) den Bundeskampfrichtern nun eine Reihe an Online-Weiterbildungen an, die bereits im März gestartet sind. Im ersten Schritt geht es um die Freestyle-Formen. Neben einigen theoretischen Grundlagen zur Bewertung werden eine ganze Reihe von Freestyle-Formen verschiedener Leistungsklassen gemeinsam im Team bewertet und die wichtigen Details herausgearbeitet. Ich freue mich auch sehr über die Unterstützung von unserem Bundestrainer Freestyle Lukas Stein, der ebenfalls bei den OnlineLehrgängen dabei sein wird. Der zweite Lehrgang, der voraussichtlich Ende April angeboten wird, dreht sich um das Thema Para-Formen. Für viele Kampfrichter ist dieser Bereich noch sehr neu, weshalb die Online-Lehrgänge eine sehr gute Chance bieten, sich abseits von Turnieren mit dem Thema zu befassen und auch Berührungsängste zu nehmen, die bei diesem durchaus anspruchsvollen Thema möglicherweise noch
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HAUPTKAMPFFLÄCHE: BASIS AUSSTATTUNG
bestehen können. Neben den theoretischen Grundlagen wird auch hier die Analyse und Bewertung von Formenvorträgen im Vordergrund stehen. Dankenswerterweise wird auch dieser Lehrgang vom zuständigen Bundestrainer Para unterstützt – Bernhard Thomys wird mit seiner Expertise zur Verfügung stehen. Das letzte Online-Modul konzentriert sich dann auf die traditionellen Formen. Diese Videoanalysen dienen gleichzeitig als Vorbereitung auf das erste geplante Online-Technik-Turnier der DTU. Die vielen Online-Turniere der letzten Monate haben deutlich gemacht, wie groß das Interesse der Sportler an diesen Wettkämpfen ist. Die Voraussetzung für ein OnlineTechnik-Turnier der DTU ist aber, dass der Lockdown beendet ist und in allen Bundesländern mindestens sechs Wochen wieder normaler Trainingsbetrieb in den Hallen angeboten werden kann. Beim nächsten Bundesranglistenturnier sollen, um eine möglichst gute Vergleichbarkeit zwischen den Sportlern zu gewährleisten, in den teilnehmenden Bundesländern Anlaufpunkte eingerichtet werden, an denen die Sportler ihre Formen unter realen Wettkampfbedingungen auf Matten präsentieren können. Die Formen werden mehrere Tage vor dem Termin ausgelost und veröffentlicht, sodass die Teilnehmer mehr Zeit als üblich zur Vorbereitung haben. Bundeskampfrichter werden vor Ort den Ablauf kontrollieren und vorgeben (z. B. durch Kommando geben) und vor allem für einheitliche Videoaufnahmen sorgen. Nach heutiger Planung ist vorgesehen, dass sich die Bundeskampfrichter dann einige Tage später treffen und die Formen Klasse für Klasse gemeinsam bewerten. All diese Aktionen werden selbstverständlich unter strenger Einhaltung der geltenden Infektions schutzmaßnahmen durchgeführt. Nach den Sommerferien planen wir, den „gewohnten“ Bundeskampfrichterlehrgang (Theorie und Praxis) wieder als Präsenzveranstaltung abzuhalten und hoffen, dass der Pandemieverlauf im Herbst normale Turniere zulässt.
DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 7 04/2021 -
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