Safe Sport in der DTU WELCHE RELEVANZ HAT DAS THEMA "PRÄVENTION SEXUALISIERTER GEWALT"? von Charlotte König
Da es viele inhaltliche Teilbereiche des Themas Prävention und Intervention im Bereich sexualisierte Gewalt im Sport gibt, ist dieser Artikel der erste einer Reihe im DTU-Magazin. Es werden Beiträge folgen, die einzelne Bereiche näher beleuchten. Für Fragen zur Thematik oder Anfragen bezüglich Workshops steht Charlotte König (koenig@dtumail.de) gern zu Verfügung. Eine der Hauptaufgaben des organisierten Sportes ist die Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen. Diese Förderung bezieht sich sowohl auf die körperliche als auch auf die psychologische Entwicklung. Durchhaltevermögen, Fairness, Teamfähigkeit, Selbstorganisation – all das sind psychologische Werte, die wir unseren Sportlern und Sportlerinnen mit auf den Lebensweg geben wollen. Das Gerüst für eine sichere Teilhabe am Sport muss jedoch beständig kontrolliert und erweitert werden. Aktuell ist eine zentrale Aufgabe, sexualisierte Gewalt im Sport zu enttabuisieren und Übergriffe jedweder Art zu verhindern. Dabei darf die Aufarbeitungsarbeit
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- DTU-Magazin Taekwondo 20 - Ausgabe 7 04/2021
keinesfalls hintenüberfallen. Sicherheit im Umgang mit Prävention sexualisierter Gewalt zu schaffen, ist eine Aufgabe mit vielen Beteiligten: Verbände, Vereine, Trainer/-innen, Eltern wie auch Sportler/-innen. Bereits jetzt finden zahlreiche Weiterbildungen für Trainer/-innen sowie Sportler/-innen statt, damit das Training in sportlicher Hinsicht besser wird. Warum also sollte das Thema Prävention sexualisierter Gewalt nicht ebenfalls Teil einer durchdachten Weiterbildungsstrategie sein? Die Deutsche Sportjugend (dsj) als Verbund aller Verbandsjugenden in Deutschland und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) sprechen sich eindeutig für eine Integration des Themas in die Verbands- und Vereinsarbeit aus. Sogar Fördergelder sind an die gewissenhafte Umsetzung eines Präventions- und Interventionskonzeptes gebunden. Diese Top-DownStrategie ist ein Anfang. Allerdings lebt der Vereinssport vom Engagement der Aktiven aller Altersgruppen und muss durch diese aktiv mitbestimmt werden. Um die Prävention sexualisierter Gewalt also nachhaltig zu gestalten, bedarf es breit gestreuter Multiplikatoren auf allen Ebenen der Sportorganisation.