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Land & Leute

Wie legt man einen ­Bauerngarten an? Bauerngärten dienen seit dem 19. Jahrhundert zu mehr als nur zur Zierde.

Evolution Die Vielfalt des Bauerngartens entwickelte sich parallel zum Bildungsstand der Leute. Wissen über Pflanzen und deren Kultur wurde meist nur von Klöstern weitergegeben. So dauerte es natürlich, bis sich „Neuheiten“ im ganzen Land verbreiteten. Die ersten Bauerngärten, wie man sie heute kennt, entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Bauerngärten sind meistens quadratisch angelegt und mit einem Zaun oder einer Hecke umgeben. In der Mitte befindet sich typischerweise ein „Wegkreuz“, das mittels Bepflanzung hervorgehoben wird. Ringsum befinden sich vier Felder für den Anbau von Gemüse und in den Zaunbeeten sind Kräuter, Beeren oder Blumen zu finden.

Neben Salaten lassen sich auch Rüben, Kartoffeln oder Bohnen ganz vor­ züglich in einem Bauerngarten ziehen. PARTNER Jänner | 2021

Wer über genug Platz verfügt, kann seinen Bauerngarten zu einem wahren Prachtstück entwickeln. Verwendung im Einsatz gegen Husten. Von ­jeher sind ihre Blüten wichtig für ­Bienen und Insekten. Vier gewinnt Ein sehr wichtiger Aspekt des Bauern­gartens ist seine typische Unterteilung in vier gleich­mäßige Bereiche zum Gemüseanbau. Grund für die strikte Unterteilung ist dabei, dass das G ­ emüse in Starkzehrer und Schwachzehrer unterteilt werden muss. Zusätzlich gibt es auch noch

© Klaus Wenzel

© Klaus Wenzel

Praktisch und hübsch Zierblumen finden ihren Platz im Bauern­garten nicht nur w ­ egen der Schönheit. Ringel­blumen dienen als Basis für Wundsalben, Korn­blumen für Verdauungstees und die Malve findet

© Klaus Wenzel

Der Bauerngarten, so wie er heute vorkommt, ist eigentlich schon eine Modernisierung. Ursprünglich war der ­ „Bauern­ garten“ ein Versorgergarten, der auf den Wohnhaus angrenzenden Feldern angelegt wurde. Einfaches ­Gemüse wie Kohl, Rüben oder später die Kartoffel ­wurden angebaut. Kräuter, die medizinischen Zwecken dienten, wuchsen darin ebenfalls. Auch Obst wurde angepflanzt.

Komplett ist der traditionelle Bauern­garten erst mit einem Zaun.

die Leguminosen (Erbsen, Bohnen etc.), die Stickstoff aus der Luft aufnehmen und an den Boden weitergeben. Die Kulturen im Bauern­ garten werden jedes Jahr auf eine neue Fläche gerückt, damit es zu k­ einer B ­ oden­ermüdung kommen kann. In eine ­Fläche sollte dabei immer Kompost zur Regeneration eingearbeitet werden. Was im ersten M ­ oment sehr kompliziert klingt, ist in der Praxis einfach und kann zum Start auch auf einem Zettel vorgezeichnet werden. Ist die P ­ lanung abgeschlossen, braucht diese nur jedes Jahr um eine Vierteldrehung weitergerückt werden. Komplett mit Zaun Ein Zaun aus Lärchenbrettern oder ein Staketen­zaun macht aus jedem Bauern­garten ein Schmuckstück. Auch die Befestigung der Wege mit Naturstein und Mulch trägt ­genauso zur Schönheit wie zur Praktikabilität des ­Gartens bei. Nicht jeder hat aber den Platz für so ein Juwel. Es kann auch schon ein kleines Gärtchen eine Bereicherung sein. Viel Erfolg bei der Umsetzung und ein üppiges Gartenjahr wünscht euch euer Gärtnermeister Klaus Wenzel. 7


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