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Narbenbild(ung) optimieren
Verbesserungsmaßnahmen vor, während und nach der Operation
Arzt und Patient können den Prozess der Wundheilung und Narbenbildung im Zuge eines Eingriffs gemeinsam positiv beeinflussen. Die Entwicklung einer Narbe hängt dabei von unterschiedlichen Faktoren ab: Adäquat gewählte Operations- und Nahttechniken sowie die richtige prä- und postoperative Versorgung der Narbe spielen eine entscheidende Rolle.
Präoperative Maßnahmen
Vor einem geplanten Eingriff empfiehlt sich eine Patientendekontamination. So werden etwaige Wundinfektionen, in weiterer Folge Wundheilungsstörungen und ein breitflächiges Narbenbild vermieden. Dies kann beispielsweise in Form von octenidinhaltigen Shampoos und Nasengelen erfolgen, um Hautkeime – die sich oftmals auch in der Nase befinden – zu reduzieren. In der Orthopädie und Kardiologie ist im Zusammenhang mit Implantaten besondere Vorsicht geboten: Hier ziehen Infektionen mitunter einen erneuten Eingriff und somit eine langwierige und schmerzhafte Heilungsprozedur nach sich. „Zusätzlich ist es wichtig, vor einer Operation den Ernährungsstatus des Patienten zu erheben, um etwaige Defizite an Vitaminen und Spurenelementen auszugleichen“ , so Priv.-Doz. Dr. Johannes Matiasek, Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie in Wien und Schladming.
Experte zum Thema: Priv.-Doz. OA Dr. Johannes Matiasek
Facharzt für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, St. Josef Krankenhaus Wien und Privatpraxis in Wien und Schladming „Die Patienten sollten adäquat informiert und aktiv in den Heilungsprozess einbezogen werden.“
Während des Eingriffs
Unmittelbar vor der Operation werden Hautkeime zusätzlich mittels einer Hautantiseptik eliminiert. Die Operationstechniken selbst haben sich im Laufe der letzten Jahrzehnte erheblich weiterentwickelt. So bringt etwa der vermehrte Umstieg auf minimalinvasive Techniken eine Verkleinerung und Verkürzung der Narbe mit sich. „Je kleiner die Narbe, umso unproblematischer die Narbenbildung“ , so Dozent Matiasek. Dem jeweiligen Eingriff gemäß gilt es,
die passende Nahttechnik anzuwenden. Bei Wunden mit großer Spannung ist es dem Experten zufolge sinnvoll, „aus der Tiefe in verschiedenen Schichten zu nähen, sodass auf der Haut an sich möglichst wenig Spannung bleibt. “ Dank intrakutaner Nähte werden zudem möglichst wenige Einstiche in die Haut gesetzt, was in weiterer Folge zu einem komplikationsärmeren, ästhetischeren Narbenergebnis führt.
Postoperative Maßnahmen
Die positiven Auswirkungen octenidinhaltiger Gele auf die Wundheilung sind laut Dozent Matiasek auch in einer klinischen Studie zum Thema Narbenqualität nach Bauchdeckenstraffungen gezeigt worden. Direkt nach der Operation empfiehlt sich daher die Applikation eines solchen Gels, um verbleibende Keime am Wachstum zu hindern. Des Weiteren führt der Einsatz von Octenidin zu einer verkürzten Entzündungsphase, einer Optimierung der Narbenbildung und einer verringerten Bildung hypertropher Narben. Verläuft die Wundheilung nicht ordnungsgemäß, kann es zu atrophen oder hypertrophen Narben, Narbenkontrakturen und Narbenkeloiden kommen. Beschwerden der Patienten reichen von starkem Zug, Juckreiz, Brennen bis hin zu stechenden Schmerzen. Atrophe Akne-Narben im Gesicht sind etwa mit Blutplasma behandelbar, das aus zentrifugiertem Eigenblut gewonnen wurde: In die Narben eingespritzt, regt es die Kollagenbildung an. Bei hypertrophen Narben sollte das Einspritzen von Kortison über etwa ein Jahr hinweg erwogen werden. Die operative Entfernung und das erneute Vernähen einer Narbe gelten als Maximalvariante. Handelt es sich um die Bildung eines Narbenkeloids oder einer – oftmals genetisch bedingten – hypertrophen Narbe, so sollten diese rasch operativ entfernt und im Zuge dessen bestrahlt werden, um dem Entstehen eines erneuten Keloids vorzubeugen. Idealerweise bleibt nach einem etwa einjährigen Narbenbildungsprozess ein flacher Strich sichtbar.
Informationsvermittlung an Patienten
„Chirurgen tragen bezüglich der optimalen Wundheilung und Narbenbildung nach operativen Eingriffen sehr viel Verantwortung“ , betont Dozent Matiasek. Zusätzlich sei es jedoch wichtig, auch die Patienten adäquat zu informieren und somit aktiv in den Heilungsprozess einzubeziehen. In den ersten zwei Wochen nach der Operation greifen octenidinbasierte Wundgele unterstützend in die Wundheilung ein. Verbandswechsel sollten lediglich unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, Wasser ist von der Wunde fernzuhalten. Nach zwei Wochen können Patienten mit der Narbenmassage beginnen; Narbengele auf Silikonbasis fördern die Heilung zusätzlich, indem sie die Umbauprozesse in der Narbe beschleunigen. Patienten ist unbedingt nahezulegen, die Narbe im ersten Jahr nach dem Eingriff durch Abdeckung oder eine Creme mit LSF50 vor direkter Sonneneinstrahlung zu schützen.
Lisa Türk
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Wundverschluss ohne Krustenbildung1 , durch das Prinzip der feuchten
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