Portrait kelter

Page 1

Kinder schauen sich gerne an, was andere Kinder gezeichnet haben Andrea Baumann interviewte unsere Autorin Heike Kelter, Berlin Zeichnet man als Kind besser? Kann man zeichnen lernen oder braucht es dazu Talent? Heike Kelter hat eine akademische Laufbahn absolviert und war nie ganz zufrieden mit ihren zeichnerischen Werken. Die Welt als Zeichnung und somit die Fläche als Ausgangspunkt ihrer Zeichnungen zu sehen, war der Grundstein für ihre Methode des «lächigen Sehens». In den Büchern «zeichnen heißt sehen» und «Lieblingszeichnungen» stellt Heike Kelter Tipps, Anleitungen und Beispiele für Erwachsene und Kinder vor.

Der kleine Prinz sagte: «Meine Zeichnung stellt aber keinen Hut dar. Sie stellt eine Riesenschlange dar, die einen Elefanten verdaut …» Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz

2

Frau Kelter, Sie unterrichten, haben zwei Bücher zum Thema Zeichnen geschrieben und stellen regelmäßig in Galerien aus. Wie schaffen Sie den Spagat zwischen Vermittlerin und Künstlerin? Das stellt für mich in keinem Fall einen Spagat dar. Unterrichten heißt für mich lenken und lernen. Als Lehrende gebe ich die Richtungen vor, lerne aber gleichzeitig durch die Fragen und die individuelle Bildsprache der SchülerInnen immer wieder, mich dem Unbekannten zu öffnen. Eigentlich ähnelt der Prozess des Unterrichtens der Tätigkeit in meiner künstlerischen Praxis. Jedes Bild lenke ich, aber es lenkt auch mich. Das ist der eigentliche Spagat.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Portrait kelter by Haupt Verlag - Issuu