Schuhwerk
Martina Räber führte das Gespräch mit Dr. phil. Josephine Barbe, Berlin
Ob bunte Sneaker, iligrane High Heels, bequeme Sandalen oder klassische Halbschuhe: Schuhe bieten nicht nur Schutz vor Kälte und Witterung, sondern sind auch wichtiger Teil des Outits oder modisches Statement. In «Schuhwerk» führt Josephine Barbe durch dreihundert Jahre Schuhgeschichte und berichtet umfassend über das Kulturgut Schuh. Im Interview erzählt sie von High Heels im 14. Jahrhundert, der Schuhmacherei als traditionellem Handwerk und was sie von der industriellen Massenproduktion hält, welche den Markt mit billigen Schuhen überschwemmt. Josephine Barbe, was fasziniert Sie an der Schuhmacherei? Mich fasziniert das traditionelle Handwerk. Im Gegensatz zur industriellen Produktion werden heute handwerklich gearbeitete Schuhe noch auf die gleiche Art und Weise hergestellt wie seit hunderten von Jahren. Noch immer werden Schuhe über Leisten gezogen und sogar das Material Leder ist, bis auf seine verschiedenen Gerbverfahren, das gleiche geblieben. Andere Werkstoffe haben sich zum Teil verändert oder sogar verbessert. So vereinfachte beispielsweise die Entwicklung des lösungsmittelhaltigen Schuhmacherklebstoffs das Besohlen enorm. Mich beeindruckt vor allem, dass sich aus einem zweidimensionalen Stück Leder mit relativ einfachen Mitteln ein dreidimensionaler bequemer und vor allem schöner Schuh herstellen lässt. Durch eine ausgeklügelte Schnitttechnik