Lauber/Wagner, Flora Helvetica

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Konrad Lauber 路 Gerhart Wagner

Flora Helvetica

Andreas Gygax

Haupt NATUR



Konrad Lauber · Gerhart Wagner Andreas Gygax

Flora Helvetica Flora der Schweiz Flore de la Suisse Flora della Svizzera Flora da la Svizra

3850 Farbfotos von 3000 wild wachsenden Blüten- und Farnpflanzen einschliesslich wichtiger Kulturpflanzen Artbeschreibungen und Bestimmungsschlüssel Fünfte, vollständig überarbeitete Auflage

Haupt Verlag Bern – Stuttgart – Wien


Zu den Autoren: Dr. Konrad Lauber (1927–2004) war eigentlich Biochemiker ETH, aber seine grosse Liebe galt zeitlebens der Botanik. Er erwarb sich eine seltene Artenkenntnis und war seit dem Beginn der Farbfotografie ein leidenschaftlicher Blumenfotograf.

Dr. Gerhart Wagner, geb. 1920, war ursprünglich Zoologe, aber auch er zeitlebens ein grosser Pflanzenfreund und -sammler. 1996 ehrte ihn die Universität Bern mit dem Dr. h. c. für «wesentliche Beiträge zur Botanik, Zoologie und Geologie».

Andreas Gygax, geb. 1974, ist seit seiner Jugend begeisterter Botaniker und Naturfotograf. Auf unzähligen Reisen lernte er die Pflanzenwelt der Schweiz und Europas bestens kennen. Nach seinem Biologiestudium arbeitet er für die Kartierung der Schweizer Flora.

Vorderes Umschlagbild: Viola calcarata (Nr. 731) Hinteres Umschlagbild: Adonis vernalis (Nr. 157) Umschlag-Rücken: Epipactis palustris (Nr. 2523) Zeichnungen: André Michel Verbreitungskarten: ZDSF, CH-Chambésy Informatikrealisierung: CJB – Conservatoire et Jardin botaniques de la Ville de Genève Gestaltung und Satz: Die Werkstatt, D-Göttingen 5. Auflage: 2012 4. Auflage: 2007 3. Auflage: 2001 2. Auflage: 1998 1. Auflage: 1996 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-258-07700-0 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2012 by Haupt Berne Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Germany www.haupt.ch


Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Einleitung

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1. Geografische, geologische und geobotanische Strukturen der Schweiz . 1.1. Geografische Lage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Geologische Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3. Geobotanische Regionen und Vegetationslandschaften . . . . . . . . . . . . 1.4. Der Artenreichtum der Schweiz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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2. Grundlagen für die Auswahl der Arten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1. Der Verbreitungsatlas von Welten/Sutter 1982 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2. Das Zentrum des Datenverbundnetzes der Schweizer Flora (ZDSF) . .

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3. Die Artbeschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1. Die Artnamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2. Zusatzinformationen für einzelne Arten unter der Artnummer . . . . . 3.3. Die eigentlichen Artbeschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4. Zusatzinformationen für alle Arten im kleingedruckten Text . . . . . . .

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4. Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1. Allgemeines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2. Erklärung der einzelnen Zeigerwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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5. Zur Unschärfe des Artbegriffs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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6. Die Namen der Pflanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1. Wissenschaftliche Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2. Deutsche Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3. Französische Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.4. Italienische Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.5. Rätoromanische Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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7. Die Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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8. Der Bestimmungsschlüssel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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9. Die neue Systematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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10. Erklärung von Fachausdrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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11. Verzeichnis der Familiennamen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Bildteil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bildnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Register . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Index dals nums rumantschs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Indice dei nomi italiani . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Index des noms français . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Register der deutschen Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Register der lateinischen Namen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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42–1541 1542 1543 1543 1547 1553 1581 1614


Vorwort Ermutigt durch den Erfolg der «Flora des Kantons Bern» (drei Auflagen 1991–1993) haben Konrad Lauber († 2004) und Gerhart Wagner mit der «Flora Helvetica» 1996 ein Werk vorgelegt, welches sich das Ziel setzte, möglichst alle in der Schweiz wild wachsenden Blüten- und Farnpflanzen zu beschreiben und abzubilden. Als Grundlage diente der «Verbreitungsatlas der Farn- und Blütenpflanzen der Schweiz» von Welten/Sutter 1982. Dieser enthält 2572 Arten mit je einer Karte über ihr Vorkommen in der Schweiz (vgl. Einleitung 2.1.). Zusätzlich zu diesen «Atlasarten» berücksichtigten sie schon in der ersten Auflage ihrer «Flora» manche Klein- und Unterarten sowie viele «Gartenflüchtlinge» und insbesondere auch unsere wichtigen Kulturpflanzen. So kamen sie auf 3000 Arten. Das ehrgeizige Ziel, sie alle abzubilden, konnte damals nur dank der Hilfe zahlreicher Pflanzenfreunde erreicht werden. Ihnen allen gebührt auch heute noch unser herzlicher Dank: David Aeschimann, Peter Aleksejew, Klaus Ammann, Oskar Angerer, Nicolin Bischoff, Theo Biner, Markus Bolliger, Susanne Bollinger, Paul Braun, Thomas Brodtbeck, Christian Bühler, Gabriele Carraro, Michel Desfayes, Marie-Marguerite Duckert, Fabian Egloff, Bruno Erny, Claude Favarger, Edwin Flury, Hans Peter Fuchs, Fritz Füllemann, Margrit Gerber, Rita Gerber, Robert Göldi, Eric Grossenbacher, Marta Gubler, Paul Güntert, Renate Gygax, Otto Hegg, Christian Heitz, Greti Howald, Andreas Huber, Christoph Käsermann, Pim van der Knaap, Walter Kötter, Elias Landolt, Gerhard Lang, Ernst

Lautenschlager, Wolfgang Lippert, André Michel, Daniel Moser, Karl Hans Müller, Willy Müller, Max Nydegger, Hans Neuenschwander, Gertrud Oberli, Franz Portmann, Romedi Reinalter, Charly Rey, Jean-Louis Richard, Jürg Röthlisberger, Klara Röthlisberger, Rudolf Schneeberger, Peter Schneider, Urs Schwarz, Otto Siegrist, Erwin Steinmann, Walter Strasser, Edith Waldburger, Armin Wassmer, Joachim Wattendorff, Eugen Weber, Samuel Wegmüller, Peter Wirz, Pier Luigi Zanon, Norbert und Josefine Zauchinger, Fredi Zemp, Michael Zemp, Heinrich Zoller. André Michel zeichnete die Skizzen in den Textfeldern und in der Einleitung des Bestimmungsschlüssels. Thomas Wohlgemuth entwickelte aus den Daten des Verbreitungsatlas die ersten Verbreitungskärtchen. 1998 wurden eine zweite, 2001 eine dritte und 2007 eine vierte Auflage gedruckt. Dabei wurden jedes Mal bekannt gewordene Fehler berichtigt, Texte modifiziert, Karten aktualisiert und einige Bilder ausgewechselt. Seit dem Erscheinen der vierten Auflage hat sich auf dem Gebiet der Floristik wieder manches bewegt. Die Zahl der im Gebiet aufgefundenen Arten hat weiter zugenommen, teils durch spontane Zuwanderung, teils durch Einschleppung von Pflanzen aus aller Herren Länder. Unzählige Funde solcher für die Schweiz neuen Arten sind dem ZDSF (vgl. Einleitung 2.2.) gemeldet worden. Manche Arten traten nur vereinzelt auf und verschwanden wieder. Andere haben sich in den letzten Jahren stark ausgebreitet und werden sich mit hoher Wahr7


scheinlichkeit halten oder sogar weiter ausbreiten. Wir beschränkten uns auf die Neuaufnahme von etablierten, nicht nur lokal verbreiteten Arten. Einige noch kaum etablierte Arten wurden aufgenommen, weil sie in angrenzenden Ländern invasives Verhalten zeigen. Von besonderem Wert ist die Aktualisierung aller Verbreitungskärtchen auf den Wissensstand Sommer 2011 durch das ZDSF. Allen Fundmeldern sei auch hier herzlich gedankt. David Aeschimann hat alle wissenschaftlichen Namen auf ihre Gültigkeit geprüft und am Conservatoire et Jardin botaniques de Genève (CJBG) zusammen mit Beat Bäumler und Pascal Martin die Texte und Bilder dieser Flora in eine verfeinerte Datenbankstruktur eingearbeitet. Darauf aufbauend hat der Haupt Verlag in Zusammenarbeit mit dem CJBG die «Flora Helvetica» erstmals auch als mobile Applikation entwickelt. Ein ganz besonderer Dank gilt Elias Landolt und allen Mitautoren der «Flora Indicativa», deren Arbeiten wir in Form von aktualisierten ökologischen Zeigerwerten in die Artbeschreibungen einfliessen lassen konnten. Zu den bereits erwähnten Helferinnen und Helfern gesellten sich viele weitere – es ist unmöglich, sie alle namentlich aufzuführen. Besonders bedanken möchten wir uns bei Stefan Birrer, Steffen Boch, Christophe Bornand, Françoise Hoffer, Pim van der Knaap, Adi Möhl, Jürg Röthlisberger, Nicola Schoenenberger für ihre zahlreichen Anregungen und Hinweise auf Fehler. Über 70 Taxa wurden neu mit Bild aufgenommen, weitere 50 erstmals als Anmerkungen ohne Bild. Bei 6 Arten musste ein neuer wissenschaftlicher Name übernommen werden. Von der grössten Tragweite waren jedoch die Anpassungen, die 8

aufgrund der neuen phylogenetischen Erkenntnisse der «molekularen Systematik» notwendig wurden. 125 Gattungen dieser Flora werden heute anderen Familien zugeordnet als noch in der letzten Auflage. Bedeutend sind auch Umstellungen in der Reihenfolge der Familien, welche so gut wie möglich ihrer natürlichen Verwandtschaft entsprechen soll (vgl. Einleitung Kap. 9). Diese tiefgreifenden Änderungen bedingten eine völlige Neuanordnung und damit eine neue Nummerierung der Arten. Die bisherigen Artnummern werden in den Textfeldern rechts unten angegeben. Auch der beiliegende Bestimmungsschlüssel musste diesen systematischen Umwälzungen angepasst werden, eine besondere Herausforderung in Anbetracht der noch raren Vorbilder in Europa. Für seine Mitarbeit am Schlüssel gebührt Stefan Eggenberg ein grosses Merci. Alle neu aufgenommenen Arten wurden in den Schlüssel integriert und zudem viele Bestimmungsmerkmale bisheriger Arten verbessert. Beim Haupt Verlag waren es Matthias Haupt, Regine Balmer, Gabriela Bortot, Jessica Wyler und Erich Hauri, mit denen wir aufs Beste zusammenarbeiteten und welche keine Mühe scheuten, auch der neuen Auflage einen möglichst guten Start zu geben, und der Verlag Die Werkstatt in Göttingen setzte alles in bewährtes Layout. So hoffen wir, dass auch die vorliegende 5. Auflage der «Flora Helvetica» bei den Pflanzenfreunden eine gute Aufnahme finden wird. Für kritische Bemerkungen und Anregungen und vor allem für Hinweise auf Fehler sind wir immer dankbar. Bern, April 2012 Gerhart Wagner und Andreas Gygax



937 Drába siliquósa M. Bieb. Brassicaceae

938 Drába dúbia Suter Brassicaceae

Kärntner Felsenblümchen

Gletscher-Felsenblümchen

Drave siliqueuse Draba carinziana Drava da Carinzia

Drave douteuse Draba dubbia Drava glaziala

Stängel 3–10 cm hoch, oben kahl, unten oft sternhaarig. Grundständige Blätter in dichten Rosetten, lanzettlich, bis 1 cm lang, mit Sternhaaren und einzelnen einfachen Haaren. Stängelblätter meist 2, kleiner als die grundständigen. Kronblätter weiss, 2–3 mm lang. Kelch behaart. Schötchen oval, kahl, an den Enden oft gerundet, 3–9 mm lang, Stiel 3–10 mm lang, Fruchttraube verlängert.

Stängel 3–7 cm hoch, unverzweigt, 1–3blättrig, oft nur spärlich behaart. Grundständige Blätter in dichten Rosetten, von Sternhaaren graufilzig. Kronblätter weiss, 3,5– 5,5 mm lang. Schötchen länglich-lanzettlich, 6–14 mm lang und 1,5–3,5 mm breit, an den Enden zugespitzt, auf den Flächen und meist auch am Rande kahl. Vergleiche Nr. 939.

7–8. Lockere Rasen, Felsspalten, (subalpin-)alpin. A.

7–8. Felsen, oft auf kalkarmem Gestein, alpin. A.

Mittel- und südeuropäisch. B.231-414.h. 2n=16. D. carinthiaca Hoppe, D. johannis Horst, Kärntner Hungerblümchen. [696]

Mittel- und südeuropäisch. B.231-514.c. 2n=16. D. frigida Sauter, GletscherHungerblümchen, Zweifelhaftes Hungerblümchen. [695]

939 Drába tomentósa Clairv.

940 Drába fladnizénsis Wulfen

Brassicaceae

Brassicaceae

Filziges Felsenblümchen

Fladnitzer Felsenblümchen

Drave tomenteuse Draba tomentosa Drava fieutrada

Drave de Fladniz Draba di Fladniz Drava da Fladniz

Stängel 3–7 cm hoch, unverzweigt, 1–3blättrig, mit Sternhaaren und wenigen einfachen Haaren. Grundständige Blätter in dichten Rosetten, von Sternhaaren graufilzig. Kronblätter weiss, 3,5–5,5 mm lang. Schötchen oval, 6–10 mm lang und 2–4 mm breit, an den Enden gerundet, am Rand und oft auch auf den Flächen mit kurzen einfachen Haaren, auf 3–10 mm langem Stiel. Vergleiche Nr. 938.

Stängel 2–6 cm hoch, unverzweigt, kahl. Grundständige Blätter in dichten Rosetten, lanzettlich, bis 1 cm lang, ohne Sternhaare, aber mit zahlreichen einfachen und gegabelten Haaren. Stängelblätter 0–3, kleiner als die grundständigen. Kronblätter weiss, 2–2,5 mm lang. Kelchblätter kahl. Schötchen oval, an den Enden zugespitzt, 3–5 mm lang, kahl, auf 2–5 mm langen kahlen Stielen. Fruchttraube kurz.

7–8. Kalkfelsen, alpin. A.

7–8. Lockere Rasen, Felsschutt, alpin. A. Mittel- und südosteuropäisch. B.251-514.c. 2n=16. Filziges Hungerblümchen. [699]

510

Arktisch-alpin. B.2+21-414.c. 2n=16. D. wahlenbergii auct., Fladnitzer Hungerblümchen. [694]



941 Drába incána L. !!!

942 Drába thomásii W. D. J. Koch

Brassicaceae

Brassicaceae

Graues Felsenblümchen

Langgriffliges Felsenblümchen

Drave blanchâtre Draba di Berna

Drave à long style Draba grigia Drava da Tumasch

Ähnlich wie D. thomasii, aber bis 35 cm hoch, Blätter meist gezähnt, mittlere Stängelblätter länger als die Internodien, Schötchen schraubig gedreht, oft kahl, Griffel 0,2–0,4 mm lang, etwa gleich lang wie breit (bei D. thomasii Schötchen meist sternhaarig, Griffel 0,4–0,6 mm lang, deutlich länger als breit).

6. Steinige Böden, Felsmulden, Lägerstellen, subalpin-alpin. ANE (Säntisgebiet), ANZ (Pilatus), BO (Stockhornkette). Arktisch-alpin. B.242-51+2.h-t. 2n=32. D. bernensis Moritzi, Berner Hungerblümchen. [704]

8–20 cm hoch, einfach oder verzweigt, mit zahlreichen vielstrahligen Sternhaaren. Grundständige Blätter in einer Rosette, lanzettlich, ± ganzrandig, kurz gestielt, bis 4 cm lang. Stängelblätter zahlreich, mit verschmälertem Grunde sitzend, meist kürzer als die Internodien. Kronblätter weiss, 2,5–4,5 mm lang, ausgerandet. Schötchen schmal-oval, 5–15 mm lang, kaum gedreht, auf 2–10 mm langen, aufrechten Stielen. 6–7. Steinige Böden, Felsmulden, Lägerstellen, subalpin-alpin. GR, VS (Vispertäler). Alpin. B.1+33-51+4.h-t. 2n=32. D. stylaris W.D.J. Koch, Kochs Hungerblümchen. [703]

943 Drába nemorósa L.

944 Drába murális L.

!

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Brassicaceae

Brassicaceae

Hellgelbes Felsenblümchen

Mauer-Felsenblümchen

Drave jaunâtre Draba dei boschi Drava da rieven

Drave des murailles Draba murale Drava da mir

Ähnlich wie D. muralis, aber Stängelblätter mit verschmälertem Grunde sitzend, Kronblätter hellgelb, 2–4 mm lang, deutlich ausgerandet, Schötchen 5–8 mm lang, sehr kurz behaart oder kahl, auf 8–25 mm langen Stielen.

10–50 cm hoch, meist unverzweigt, mit einfachen Haaren, Gabel- und Sternhaaren. Grundständige Blätter breit-oval, gezähnt, kurz gestielt, bis 4 cm lang. Stängelblätter nach oben kleiner werdend, mit breitem Grunde sitzend und teilweise umfassend. Kronblätter weiss, 1,5–2 mm lang, gerundet. Schötchen oval, 4–6 mm lang, kahl, Stiele 5–12 mm lang, zuletzt waagrecht abstehend. Fruchtstand stark verlängert.

4–6. Mauerkronen, Steinhaufen, Trockenrasen, kollin-subalpin. GR, TI (Blenio), VS, selten adventiv im M. Eurasiatischnordamerikanisch. P.1+43-435.t. 2n=16. Hellgelbes Hungerblümchen. [702]

512

4–6. Trockenrasen, Mauern, Schuttplätze, kollin(-montan). CH, sehr zerstreut. Mediterranwesteuropäisch. P.2+43-44+2.t. 2n=32. MauerHungerblümchen. [701]



945–946a Eróphila vérna aggr. Frühlings-Hungerblümchen

Brassicaceae

Drave du printemps · Draba primaverile · Drava tempriva Stängel 2–20 cm hoch, aufrecht oder aufsteigend, blattlos. Blätter in grundständiger Rosette, lanzettlich, ganzrandig oder mit 1–2 Zähnen, kurz gestielt, mit 2–4strahligen Haaren. Kronblätter weiss bis rötlich, ca. 1 mm lang, bis etwa zur Mitte 2teilig. Schötchen oval, kahl, dünn gestielt. 2–5. Kies- und Grasplätze, Mauern, Äcker. CH. Draba verna L., Lenzblümchen. 3 Kleinarten:

945 E. vérna (L.) DC. Gewöhnliches Frühlings-Hungerblümchen

946 E. praécox (Steven) DC. Frühes Frühlings-Hungerblümchen

5–20 cm hoch. Zwei- bis vierstängelig, unten wie die Blätter sternhaarig. Blätter bis 3 cm lang. Kronblattzipfel länger als breit. Schötchen 5–12 mm lang, 2–5mal so lang wie breit.

2–8 cm hoch, mehrstängelig, kahl oder wie die Blätter mit meist einfachen Haaren. Blätter bis 1 cm lang. Kronblattzipfel länger als breit. Schötchen 4–5 mm lang, 1,5–2mal so lang wie breit.

Kollin-montan. CH, verbreitet.

Kollin. Nord- und Westschweiz, AS.

Eurasiatisch. U.2+32-444.t. 2n=14-64.

[705]

Mediterran. P.1+w42-44+4.t. 2n=32,36.

[706]

946a E. obcónica de Bary, Einfaches Frühlings-Hungerblümchen: 2–7 cm hoch, einstängelig, wie die Blätter sternhaarig. Blätter bis 1,5 cm lang. Kronblattzipfel kaum länger als breit. Schötchen 5–10 mm lang, 2–3mal so lang wie breit. Kollin. VS, TI. Westeuropäisch. 2n=14. E. simplex Winge. [706a]

947 Petrocállis pyrenáica

948 Kérnera saxátilis (L.) Sweet Brassicaceae

(L.) R. Br. Brassicaceae

Felsen-Kugelschötchen

Steinschmückel

Kernéra des rochers Coclearia delle rupi · Bagiaunetta da Kerner

Pétrocallis des Pyrénées Petrocallis dei Pirenei 2–8 cm hoch. Stängel fast nur aus dem verzweigten Blütenstand bestehend. Blätter in grundständigen Rosetten, keilförmig, höchstens 1 cm lang, bis gegen die Mitte 3-, seltener 5teilig, abstehend behaart, ohne verzweigte Haare. Kronblätter rosa, 4–5 mm lang. Schötchen oval, 4–6 mm lang, kahl, Stiel behaart, etwa gleich lang wie die Frucht. 6–7. Kalkfelsen, Felsschutt, (subalpin-)alpin. AN. Mittel- und südeuropäisch. B.251-51+4.c. 2n=14.

514

[707]

Stängel 10–30 cm hoch, einfach oder verzweigt, unten anliegend behaart. Grundständige Blätter in einer Rosette, kurz gestielt, spatelförmig oder oval, bis 4 cm lang, ganzrandig, seltener gezähnt bis fiederspaltig, anliegend rauhaarig, ohne verzweigte Haare. Stängelblätter nach oben kleiner werdend. Kronblätter weiss, 3–4 mm lang. Schötchen fast kugelig, 2–3 mm lang, kahl. Stiele abstehend, 2–4mal so lang wie die Schötchen. 5–7. Felsen, auf Kalk, (kollin-)montan-subalpin. A, M in Alpennähe, J (fehlt SH). Mittel- und südeuropäisch. B.1+52-52+4.h. 2n=16.

[713]




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