Possienke, Schmetterlingswissen

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Mareike Possienke

SCHMETTERLINGS WISSEN Biologie, Lebensräume, Beobachtung



Mareike Possienke

Schmetterlingswissen Biologie, Lebensräume, Beobachtung

Haupt Verlag


Inhalt Vorwort

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1 Schmetterlinge als Vertreter der Insekten 1.1 Schmetterling ist nicht gleich Schmetterling 1.2 Typisch Falter Körperbau Mundwerkzeuge Fühler Facettenaugen Tympanalorgan Flügel im Flug und in Ruhe Schuppen

9 12 20 21 22 25 27 30 30 35

2 Schmetterlinge bei Tag und Nacht 2.1 Tagfalter Ritterfalter Weißlinge Bläulinge und Würfelfalter Edelfalter Dickkopffalter 2.2 Nachtfalter Spanner Eulenfalter & Co. Schwärmer & Spinner Holzbohrer & Glasflügler (Über-)Familien mit wenigen heimischen Arten Kleinschmetterlinge 2.3 Tagaktiv, aber kein Tagfalter Widderchen

39 41 42 43 45 48 52 53 55 58 64 67 70 73 77 80

3 Lebenszyklus und Metamorphose 3.1 Vom Ei zum Falter Eier Raupen Raupennahrung Puppen und Metamorphose Schlupf des Falters 3.2 Partnerfindung und Paarung Partnersuche und Balz Duftschuppen Paarung 3.3 Generationen und jahreszeitliches Auftreten 3.4 Überwinterung Wanderfalter Überwintern in der Nähe des Menschen

83 83 84 85 89 92 95 96 96 100 101 103 108 112 113


4 Tarnen, Warnen, Täuschen 4.1 Schmetterlinge auf dem Speiseplan 4.2 Tarnung 4.3 Abschreckung bei Faltern und Raupen 4.4 Schmetterlingen ähnlich 4.5 Zusammenleben mit Ameisen

117 117 122 126 134 136

5 Schmetterlinge und ihre Umwelt 5.1 Lebensräume Offene Grünlandschaften Im und am Wald Feuchte Lebensräume Alpine Lebensräume Urbane Lebensräume 5.2 Klimaerwärmung und Globalisierung Auswirkungen des Klimawandels Neozoen und Neophyten

139 141 143 146 148 151 153 155 155 157

6 Schmetterlinge und der Mensch 6.1 Schmetterlinge in Kunst und Kultur 6.2 Seidengewinnung 6.3 Schmetterlinge als Schädlinge 6.4 Schmetterlingsvielfalt in Gefahr Gefährdungsursachen Kategorien der Gefährdung 6.5 Schmetterlingsschutz Artbezogener Schutz Gebietsbezogener Schutz Kleine und große Schutzprojekte 6.6 Beobachtung und Dokumentation Eier und Raupen finden Raupen aufziehen Falter anlocken Artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung Schmetterlinge fotografieren und filmen Schmetterlinge bestimmen und Beobachtungen melden

163 163 165 167 170 171 174 176 177 180 182 186 186 189 190 192 193 194

Danksagung Glossar Literatur und Kontaktadressen (Auswahl) Bücher Empfehlenswerte Websites Entomologische Vereine und Arbeitsgruppen (Auswahl) Deutschland Österreich Schweiz Bildnachweis Stichwortverzeichnis

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Vorwort Das Interesse an Natur und Umwelt nimmt zum Glück in den letzten Jahren zu. Doch vielen Menschen fällt es schwer, verschiedene Tier- und Pflanzenarten genauer zu bestimmen. Daher haben die bekannte Naturschutzorganisation NABU und die Citizen-Science-Website Naturgucker.de zusammen die NABU|naturgucker-Akademie ins Leben gerufen (www.artenwissen.online). In den Online-Kursen wird Basiswissen unter anderem zu verschiedenen Tiergruppen vermittelt. Naturbegeisterte können Artenwissen auffrischen oder neu erlernen sowie besondere Lebensräume kennenlernen. Dieses Buch ist parallel zum Kursmodul Schmetterlinge entstanden. Es vertieft die dort behandelten Inhalte, setzt jedoch andere Schwerpunkte. Online-Kurs und Buch passen strukturell zusammen, funktionieren aber auch jeweils allein. Im Online-Kurs wird das erlernte Wissen mit Lernelementen gekoppelt, die die Teilnehmenden raus in die Natur führen. Dieses Prinzip – Blended Learning genannt – wird auch in diesem Buch angewendet. Es finden sich zwischen den Abschnitten immer wieder Ideen zum «Naturgucken», um die gelesenen Inhalte zu vertiefen – fast immer mit Beobachtungstipps vor der eigenen Haustür. Diese «Naturgucken»-Boxen sind direkt an die Leser:innen gerichtet. Wie unter Naturbeobachter:innen üblich, wurde dabei die Ansprache mit «Du» gewählt. Dieses Buch soll grundlegendes Wissen über die vielfältige und faszinierende Insektenordnung der Schmetterlinge vermitteln – vor allem aber den Spaß an der Naturbeobachtung wecken! Eine biologische Vorbildung ist nicht notwendig, denn Fachbegriffe werden eingeführt und erklärt. Fachlich präzise, aber verständlich lernen die Leser:innen typische Merkmale der Schmetterlinge kennen und erfahren viel über deren Lebenszyklus vom Ei über die Raupe und Puppe bis zum Falter. Aufgezeigt wird außerdem, welchen Feinden Schmetterlinge ausgesetzt sind und wie sie diesen Bedrohungen begegnen. In Deutschland gibt es etwa 3700 Tag- und Nachtfalterarten. Dieses Buch gibt einen Überblick über ihre Verwandtschaftsverhältnisse und stellt häu6


fige und besondere Lebensräume vor. Die Leser:innen erfahren, wodurch Schmetterlinge gefährdet sind und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz ergriffen werden sollten. Dieses Buch soll auch Nicht-Biolog:innen in die Lage versetzen, die Schönheit und Vielfalt der Schmetterlinge zu entdecken und zahlreiche Arten in der Natur zu finden und zu erkennen. Daher rundet ein Abschnitt zur Beobachtung und Dokumentation von Schmetterlingen den Wissensüberblick ab. Ergänzendes Material zum Buch sowie weitere Fotos, kurze Videos und aktuelle Links finden sich auch auf meiner eigenen Website www.naturalium.de.

Dr. Mareike Possienke

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beobachten. Auch der Schweiß auf der menschlichen Haut wird von manchen Arten als Mineralienquelle genutzt, was «hautnahe» Begegnungen ermöglicht. Übrigens: Der längste bekannte Schmetterlingsrüssel wurde bei der subtropischen Schwärmerart Amphimoea walkeri gemessen. Dieser misst ganze 28 cm! Die Mandibeln (entsprechen dem Oberkiefer), welche weitere Mundwerkzeuge der Insekten darstellen, sind bei den Schmetterlingen meist vollständig rückgebildet. Ausnahmen kommen lediglich bei einigen Urmotten vor. Jedoch weisen Schmetterlinge noch ein Paar Lippentaster (Labialpalpen) auf. Mit diesen nehmen sie jedoch keine Nahrung auf, sie dienen nur zum Tasten und dem Aufnehmen von Gerüchen.

Naturgucken: Beobachte einen Falter bei der Nektaraufnahme. An nektarreichen Pflanzen wie dem Schmetterlingsflieder sind im Hochsommer häufig Schmetterlinge anzutreffen. Schau, wie sie den Rüssel in die Blütenkelche senken und trinken. Vielleicht kannst du auch das Aus- oder Aufrollen des Saugrüssels beobachten.

Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) bei Nektaraufnahme 24


Fühler Alle Schmetterlinge haben Fühler und verwenden sie zum Tasten und zur Wahrnehmung von Gerüchen in der Luft. Die Fühler entsprechen also unseren Händen und unserer Nase. Auf der Oberfläche der Fühler befinden sich spezielle Sinneszellen. Diese weisen sogenannte Riechkegel auf, die über Poren die Duftstoffe aufnehmen. Diese Moleküle lösen einen chemischen Reiz aus, der über eine Nervenzelle in einen elektrischen Reiz umgewandelt und weiterverarbeitet wird. Es handelt sich dabei um ausgesprochen empfindliche Geruchsrezeptoren. Sie können sowohl den Geruch von Nahrungsquellen als auch von anderen Schmetterlingen ausmachen. Die Duftstoffe, die zur Kommunikation – insbesondere zur Partnerfindung – verwendet werden, sind meist artspezifisch. Sie werden auch als Pheromone bezeichnet. Inzwischen kennt man die chemische Struktur der Pheromone einiger Arten, insbesondere einiger Schädlinge in der Landwirtschaft. Für viele Arten ist sie jedoch noch unbekannt. Tagfalter besitzen immer keulenförmige Fühler, die jedoch leicht unterschiedlich ausgestaltet sein können. Bei den Nachtfaltern dagegen ist die Variation der Fühler deutlich größer. Da diese sich kaum auf den Sehsinn verlassen können, setzen sie stärker auf eine olfaktorische Kommunikation. Insbesondere bei vielen Männchen haben sich Fühler mit kammartigen Strukturen entwickelt, um über weite Entfernungen andere Individuen der gleichen Art zu finden. Durch die dabei stark vergrößerte Oberfläche haben auf den Fühlern wesentlich mehr Rezeptoren Platz und

keulenförmig

Tagfalter

fadenförmig

sägezähnig bis kurz gekämmt

doppelt lang gekämmt

gefiedert

Nachtfalter

Verschiedene Fühlertypen 25


die Empfindlichkeit für bestimmte Gerüche nimmt zu. Dadurch sind die Männchen in der Lage, von den Weibchen abgegebene Pheromone auch über weite Entfernungen hinweg in der Luft aufzuspüren. Das Große Nachtpfauenauge (Saturnia pyri) kann Duftspuren über fünf Kilometer hinweg wahrnehmen. Manche Spannerarten weisen an den Fühlern gefiederte Strukturen auf, die sich weiter verästeln. Eine komplexe Struktur mit extrem vergrößerter Oberfläche ist die Folge.

Perlglanzspanner (Campaea margaritaria) mit lang gekämmten Fühlern

Detailaufnahme Fühler (hier: Aschgrauer Rindenspanner – Hypomecis punctinalis)

Die Färbung der Fühler kann ebenfalls charakteristisch sein. Viele Bläulinge weisen zum Beispiel schwarz-weiße Ringel auf. Die beiden Arten des Artenkomplexes der Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola/T. sylvestris) lassen sich hingegen am besten durch die Färbung ihrer Fühlerspitzen unterscheiden. 26


Die Fühler können sich zudem erheblich in ihrer Länge unterscheiden. Während manche Arten nur relativ kurze Fühler aufweisen, können zum Beispiel bei den Männchen der Langhornmotten (Adelidae) die Fühler bis zu viermal so lang sein wie der gesamte Körper.

Extrem lange Fühler der SkabiosenLanghornmotte (Nemophora metallica)

Naturgucken: Schau bei der Beobachtung von Schmetterlingen genau auf ihre Fühler. Welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten lassen sich ausmachen? Kannst du die Kolbenform der Antennen bei den Tagfaltern erkennen? Vielleicht triffst du an einer Lichtquelle auf einen Nachtfalter mit fadenförmigen oder stark gekämmten Fühlern. Wenn du magst, versuche eine Skizze davon anzufertigen und vergleiche diese mit Fotos der Art im Internet, zum Beispiel auf NABU-naturgucker.de.

Facettenaugen Facettenaugen, die auch als Komplexaugen bezeichnet werden, sind typisch für Insekten und andere Gliederfüßer. Sie sind an den Seiten des Kopfes zu finden und setzen sich aus vielen kleinen sechseckigen Einzelaugen zusammen, den sogenannten Ommatidien. Bei Schmetterlingen können es einige Hundert, aber auch mehrere Tausend sein. Durch ihre Anordnung in halbkugeliger Form sind alle Einzelaugen in etwas unter27



2 Schmetterlinge bei Tag und Nacht Auch wenn der generelle Körperbau bei allen Vertretern der Lepidoptera gleich ist, unterscheiden sich die Arten doch voneinander. Sie besitzen nur teilweise gemeinsame Merkmale, nach denen sie in Gattungen, Familien oder Überfamilien zusammengefasst werden können. Was diese einzelnen Gruppen ausmacht und wie viele Spezies von ihnen in Deutschland heimisch sind, wird im folgenden Kapitel dargestellt. Eines sollte man dabei im Hinterkopf behalten: Bei der enormen Artenanzahl und vielen Spezialisierungen gibt es sehr oft Ausnahmen von allgemeinen Aussagen. Sollen Schmetterlinge sortiert werden, fallen oft verschiedene Begriffe wie Tag- und Nachtfalter, Motte oder Groß- und Kleinschmetterlinge. Was bedeuten diese Begriffe genau und wie korrekt sind sie aus biologischer Sicht? Unter dem Begriff Tagfalter werden verschiedene tagaktive Schmetterlingsfamilien zusammengefasst, zu denen zum Beispiel Weißlinge (Pieridae), Bläulinge (Lycaenidae) und Edelfalter (Nymphalidae) zählen. All diese Familien sind tatsächlich miteinander verwandt und werden als Überfamilie der Papilionoidea bezeichnet. Den Tagfaltern kann man die Nachtfalter gegenüberstellen. Jedoch ist eine Definition des Begriffs nicht ganz so einfach, da nicht nur Tagfalter am Tag anzutreffen sind. Einzelne Arten und sogar ganze Familien wie die Widderchen (Zygaenidae) oder Glasflügler (Sesiidae) haben der Dunkelheit der Nacht den Rücken gekehrt. Dennoch sind sie mit den Familien der Tagfalter nicht näher verwandt. Man könnte sie daher als tagaktive Nachtfalter bezeichnen. Vereinfacht kann man sagen, dass es sich immer um einen Nachtfalter handelt, wenn es kein Tagfalter ist. Umgangssprachlich werden Nachtfalter oft auch als «Motten» bezeichnet. Dies ist biologisch jedoch nicht korrekt, da nur ein kleiner Teil der Nachtfalter tatsächlich zu den Motten gehört wie zum Beispiel die Familie der Echten Motten (Tineidae). Generell hat das Konzept der Unterteilung in Tag- und Nachtfalter durchaus seine Schwächen. Beispielsweise sind die Raupen oft zu ganz anderen Zeiten aktiv als die Falter. Daher wird es von Systematiker:innen oft nicht mehr verwendet. Es vereinfacht jedoch die Unterteilung der Schmetterlinge in verschiedene Gruppen mit spezifischen Lebensanforderungen. Deshalb wird es in diesem Buch überwiegend angewandt. Weltweit gesehen liegt der Anteil von Nachtfaltern bei etwa 91 Prozent. Weniger als jede zehnte Schmetterlingsart auf der Erde ist also ein Tag39



3 Lebenszyklus und Metamorphose Trotz ihrer Vielfalt haben die im vorhergehenden Kapitel vorgestellten (Über-)Familien der Lepidoptera etwas sehr Wichtiges gemeinsam. Ob es sich um eine kleine, unscheinbare Miniermotte oder einen großen, farbenprächtigen Edelfalter handelt, alle verändern ihre Gestalt im Lebenszyklus vollständig von einer Raupe in einen Falter. Dieser Vorgang wird auch als Metamorphose bezeichnet und geschieht bei allen holometabolen Insekten einschließlich der Schmetterlinge. Zu den Holometabola gehören auch andere Insekten wie die Käfer oder Bienen, deren Larven sich ebenfalls in einem Entwicklungsschritt in ein völlig anders aussehendes Tier verwandeln. Abgegrenzt werden davon die hemimetabolen Insekten wie Heuschrecken oder Wanzen. Deren Entwicklung zum erwachsenen Insekt, der sogenannten Imago, verläuft schrittweise.

3.1 Vom Ei zum Falter Der Lebenszyklus der Lepidoptera gliedert sich in vier Phasen: Ei, Raupe, Puppe und Falter. Diese sehen ganz verschieden aus und weisen unterschiedliche Eigenschaften auf.

Lebenszyklus der Schmetterlinge 83


Was die einzelnen Phasen kennzeichnet und welche Vielfalt es darin bei den Schmetterlingsarten gibt, wird in den folgenden Abschnitten dargestellt.

Eier Das Schmetterlingsleben beginnt in einem Ei, welches das Falterweibchen befruchtet ablegt. Dies kann auf sehr unterschiedliche Weise geschehen. Am häufigsten ist das Anheften von Eiern an Blätter, Stängel, Äste oder auf Knospen der Futterpflanzen. Oft werden die Eier dabei versteckt angebracht, zum Beispiel auf der Blattunterseite, um sie vor Fressfeinden zu schützen. Verschiedene Schmetterlingsarten lassen die Eier auch einfach im Flug oder von einem Ansitz aus in einen passenden Lebensraum fallen und hoffen darauf, dass die Raupen das passende Futter erreichen werden. Selten werden die Eier im Wasser abgelegt. Ein Beispiel dafür ist der Seerosenzünsler (Elophila nymphaeata), der seine Eier an die Unterseite von Wasserpflanzenblättern heftet. Schmetterlingseier sind sehr vielgestaltig. Sie können kugelrund, abgeflacht oder länglich sein. Es kommen viele verschiedene Farben wie Weiß, Gelb, Braun, Grün oder Rot vor, mit Mustern oder ohne.

Schmetterlingseier: Kleiner Fuchs (Aglais urticae) und Aurorafalter (Anthocharis cardamines)

Während manche Arten die Eier einzeln ablegen, heften andere viele Eier zu Eispiegeln nebeneinander oder legen sie auf Haufen zusammen. Einzelne Arten setzen sie sogar spiralförmig um Äste oder Stängel herum ab, wie es die Ringelspinner (Gattung Malacosoma) tun. Das Landkärtchen (Araschnia levana) stapelt dagegen bei der Ablage oft mehr als zehn seiner Eier aufeinander. Die verschiedenen Arten legen unterschiedlich viele Eier. 84


Die Zahl kann dabei von 20 bis 20 000 Eier variieren. Je sorgfältiger das Weibchen den Eiablageplatz aussucht, desto größer ist die Überlebenswahrscheinlichkeit der Eier und Raupen. Daher reichen dann weniger Eier pro Tier aus. Um die Eier zu schützen, kommen auch andere Strategien infrage. Einige Arten bedecken ihre Eier nach der Ablage mit Haarschuppen, der sogenannten Afterwolle. Diese wird meist von den Weibchen aus einem Haarschuppenbüschel am Hinterleibsende (Afterbusch) abgesondert. Seltener handelt es sich um Haarschuppen vom Hinterrand der Flügel. Die Afterwolle dient zum Schutz der Eier vor Fraßfeinden und Umwelteinflüssen und enthält oft Brennhaare der Raupe, die vom Weibchen beim Schlupf aus dem Kokon am Hinterleib angesammelt werden. Dieses Verhalten kommt in zahlreichen Schmetterlingsfamilien vor, zum Beispiel bei verschiedenen «Spinner»-Familien wie Zahn- und Trägspinnern, Bärenspinnern, aber auch bei Glucken, Spannern und Bläulingen. Oft verfärbt sich das Ei während der Reifung und wird mit der Zeit dunkler. Nach meist etwa drei Wochen schlüpft die junge Raupe aus, falls das Ei nicht die Überwinterungsform ist.

Naturgucken: Den Aurorafalter (Anthocharis cardamines) hast du vielleicht schon gesehen. Nun kannst du seine Eier suchen, denn diese findest du zwischen Mitte April bis Ende Juni vor allem an Knoblauchsrauke oder Hirtentäschelkraut. Diese Kreuzblütler wachsen an Wegrändern, auf Wiesen und in Siedlungen. Wenn du den oberen Teil der Pflanze vorsichtig herunterbiegst, kannst du die länglichen, orangefarbenen Eier gut erkennen. Sie werden einzeln abgelegt, aber es finden sich oft mehrere Eier an einer Pflanze.

Übrigens: Manchmal werden Wanzeneier mit Schmetterlingseiern verwechselt. Die Eier der Wanzen besitzen jedoch meist eine deutlich erkennbare Sollbruchstelle, an der der Deckel des Eis beim Schlupf aufplatzt.

Raupen Allgemein weisen Raupen eine walzenförmige Erscheinung mit wenigen Füßen auf. Diese Körperform wird auch als eruciform bezeichnet. Der Raupenkörper ist überwiegend weich und dehnbar und trägt damit dem schnellen Wachstum dieses Lebensabschnitts Rechnung. 85


Er besteht aus 14 Segmenten, von denen oft die letzten drei zu einem Analsegment verbunden sind. Dort befindet sich auf der Körperunterseite der sogenannte Nachschieber, ein Beinpaar, das oft kräftig entwickelt ist. An den Segmenten 6 bis 9 sitzt meist ein Bauchbeinpaar an. Es handelt sich dabei jedoch nicht um echte Extremitäten, sondern nur um Hautausstülpungen, die an den Enden mit Haken zum Festhalten versehen sind. Die eigentlichen Beine finden sich an den Segmenten 1 bis 3. Sie entsprechen letztlich den Beinen des Falters.

Raupe der Pyramideneule (Amphipyra pyramidea)

Aufgrund der Artenvielfalt der Schmetterlinge gibt es viele Ausnahmen von diesem Grundschema: Die Raupen der Urmotten haben acht Bauchbeinpaare, die der Spanner hingegen nur eines – und bei den Raupen der Schneckenspinner sind sogar alle Beine zurückgebildet und sie bewegen sich schneckenartig auf einer Kriechsohle voran. Übrigens: Blattwespenlarven sehen Raupen oft sehr ähnlich. Bei ihnen trägt jedoch nur ein Segment zwischen Brust und Bauch keine Beine, während es bei der typischen Raupe zwei Körperabschnitte sind (Segment 4 und 5). Im Gegensatz zum weichen Raupenkörper ist die Kopfkapsel verhärtet (sklerotisiert). Dort befinden sich meist sechs Punktaugen sowie kurze Antennen und Kauwerkzeuge. Mit diesen kräftigen Kiefern (Mandibeln) zerteilen sie ihre Nahrung in passende Happen. Ebenfalls verhärtet ist bei manchen Arten eine Platte auf dem ersten Segment direkt hinter der 86


Kopfkapsel. Diese wird als Nackenschild bezeichnet und schützt die Raupe vor gegnerischen Angriffen. An den Seiten des Raupenkörpers sind je nach Art unterschiedlich viele sogenannte Stigmata zu erkennen. Dabei handelt es sich um Körperöffnungen zum Gasaustausch. Der Luftsauerstoff kann dort in den Körper eintreten und wird über innen liegende Röhrensysteme (Tracheen) zu den Organen geleitet. Viele Raupen weisen an ihrem Körper verschiedene Behaarungen, Anhänge und Ausstülpungen auf. Diese sind in aller Regel zur Abwehr von Feinden gedacht, denn das Raupenstadium ist ein recht wehrloses. Dazu kommt, dass Raupen für Fressfeinde durch ihren hohen Nährstoffgehalt sehr attraktiv sind. Sie verfügen daher über diverse Abwehr- Eiraupe des Aurorafalters mechanismen. Diese werden im nach- (Anthocharis cardamines) folgenden Kapitel näher beschrieben. Raupen sind zudem durch ihre geringe Größe und die fehlenden Flügel stark an ihren Standort gebunden. Es ist daher wichtig, dass die Falter ihre Eier bereits an oder in der Nähe der geeigneten Nahrungspflanzen ablegen. Vor allem den kleinen, frisch geschlüpften Raupen (Eiraupen) fehlt noch die Energie, längere Wege zu Futterquellen zu bewältigen. Dies ist erst in späteren Raupenstadien möglich. Letztlich ist das Raupenstadium nur bei wenigen Arten an der Artausbreitung beteiligt. Bei einigen Wicklern (Tortricidae) und anderen Kleinschmetterlingen wie der Kohlschabenmotte (Plutella xylostella) lassen sich die kleinen und leichten Raupen jedoch an langen Fäden vom Wind verdriften und erschließen damit neue Habitate. Ein weiteres Beispiel sind die Raupen des Prozessionsspinners (Thaumetopoea processionea), die in langen Reihen auf Wanderschaft gehen. Meist erinnert die Fortbewegung von Raupen an eine Welle, die durch den Körper läuft. Auffällig anders ist das Bewegungsmuster der Spannerraupen (Geometridae), welches durch die drei fehlenden Bauchbeinpaare einen besonderen Ablauf aufweist (Ω). Genauer ist das im Abschnitt über diese Familie beschrieben. 87



6 Schmetterlinge und der Mensch Menschen haben schon seit Jahrtausenden eine besondere Beziehung zu den Schmetterlingen. Diese gründet einerseits auf ihrer Schönheit und ihrer Wandlungsfähigkeit, andererseits aber auch auf ihrem Potenzial, die Lebensmittelversorgung als Schädlinge wesentlich zu beeinträchtigen. Zudem haben Menschen sich Schmetterlinge in verschiedener Hinsicht nutzbar gemacht. In zahlreichen Ländern sind heimische Schmetterlingsraupen Bestandteil nahrhafter Gerichte, insbesondere in Afrika. In Angola zum Beispiel werden Raupen des Pfauenspinners Imbrasia epimethea verzehrt, die einen hohen Anteil gesunder Fettsäuren und Proteine aufweisen. In Burkina Faso werden Raupen von Cirina butyrospermi zubereitet – ebenfalls ein Pfauenspinner. In Mexiko findet man dagegen Raupen des Holzbohrers Comadia redtenbacheri auf dem Teller oder im regionalen Agavenschnaps. In Asien landen die Puppen des Seidenspinners (Bombyx mori) in der Küche, ihre Seide in Textilien.

Raupen als Nahrungsmittel (hier: Cirina butyrospermi)

6.1 Schmetterlinge in Kunst und Kultur Bereits im alten Ägypten wussten die Menschen, dass Schmetterlinge eine Verwandlung in ihrem Leben durchlaufen. Den Vorgang der Verpuppung im Kokon, die darauffolgende Ruhezeit mit anschließendem Schlupf des fliegenden Falters übertrugen sie auf das menschliche Leben. Nach einem irdischen Dasein – vergleichbar mit dem Leben der Raupe – bedeutete der Tod den Beginn der Ruhezeit. Nach der Mumifizierung – Verpuppung – des 163


Körpers konnte nach damaliger Vorstellung im Anschluss die Phase der Auferstehung folgen. Auch im antiken Griechenland und in Mykene sowie im mittelalterlichen Christentum galt der Schmetterling als Symbol für die Unsterblichkeit, die Seele und die Auferstehung. Dies spiegelt sich in vielen Kunstwerken aus den unterschiedlichsten Epochen wider. Sowohl im Barock als auch im 19. Jahrhundert zum Beispiel bei van Gogh (1853–1890) spielen Falter in Gemälden eine starke symbolische Rolle. Oft wird die Leichtigkeit der Schmetterlinge dabei als Symbol der Vergänglichkeit des Lebens eingesetzt. Auch der Jugendstil, oft als floral bezeichnet, enthält vielfach Insektenelemente, insbesondere Libellen und Schmetterlinge. Sie wurden vor allem in der dekorativen Kunst verwendet und waren zum Beispiel ein Motiv in Glaswaren oder Möbeln. Teilweise wurden sogar echte Schmetterlingsflügel in die Gestaltung von Oberflächen einbezogen.

Blumenvase mit Schmetterlingsmotiven von Mihály Kapás Nagy (1864–1943)

Ende des 17. Jahrhunderts schaffte Maria Sybilla Merian (1647–1717) es, Kunst und Wissenschaft zu verbinden. Die von Insekten faszinierte Frau beobachtete die Lebenszyklen insbesondere der Lepidoptera und hielt diese in äußerst präzisen Zeichnungen und Aufzeichnungen fest. Sie unternahm zusammen mit ihrer Tochter eine Forschungsreise ins entfernte Surinam und ihr daraus hervorgehendes Werk «Metamorphosis insectorum Surinamensium» erregte großes internationales Aufsehen. Neben den exotischen Faltern befasste sie sich mit Nahrungspflanzen, Fressfeinden und Verhaltensweisen und schuf damit grundlegende ökologische Literatur über Schmetterlinge. 164


Zeichnung von Maria Sybilla Merian (1647–1717)

Naturgucken: Schmetterlinge kannst du nicht nur draußen in der Natur finden. Suche im Winter oder bei Regenwetter nach Faltern. Wo? Schau einmal bei einem Museumsbesuch in Gemälden nach oder auf Dekoartikeln im Möbelhaus. Du findest Schmetterlinge auch auf Glückwunschkarten, Bettwäsche und vielem mehr. Halte die Augen offen und beobachte, wo überall Schmetterlingsmotive zum Einsatz kommen.

6.2 Seidengewinnung Die Honigbiene (Apis mellifera) ist ein vom Menschen domestiziertes Nutztier zur Blütenbestäubung und Gewinnung von Honig. Ebenso wird der Seidenspinner (Bombyx mori) seit Jahrtausenden zur Produktion von Seidenfäden gezüchtet. Die Flugfähigkeit haben die Falter dadurch in der Zwischenzeit eingebüßt. Bereits vor rund 8500 Jahren wurde die erste Seide aus den Spinnfäden der Raupen gewonnen. Sie fressen ausschließlich die Blätter des Maulbeer165


baumes und verpuppen sich nach etwa vier Wochen. Dabei wird ein einziger Faden gesponnen, der bis zu 900 Meter lang sein kann. Das Material besteht hauptsächlich aus einem tierischen Protein. Die Raupe wird vor dem Schlupf mit heißem Wasser abgetötet und der Faden abgewickelt. Daraus wird dann ein sehr glatter, angenehm zu tragender Stoff gewebt. Das Herstellungsverfahren war lange geheim und der Seidenspinner in allen Lebensstadien durfte unter keinen Umständen aus China, seinem Heimatland, ausgeführt werden. Erst im Mittelalter kamen Raupen und die nötigen Kenntnisse aus Asien nach Europa. Ab dem 12. Jahrhundert entwickelte sich zunächst in Italien, später auch in Deutschland und Südfrankreich eine florierende Seidenproduktion. Diese hat jedoch wieder an Bedeutung verloren und mehr als die Hälfte der weltweit produzierten Seide kommt auch heute aus China.

Falter des Seidenspinners (Bombyx mori) auf Kokons

Aus den Kokonfäden anderer Arten, insbesondere der Gattung Antheraea, kann ebenfalls Seide hergestellt werden, welche dann als Wildseide bezeichnet wird. Sie ist rauer als Zuchtseide, da die Raupen den Kokon bereits verlassen haben und die lange Faser dabei zerstört wurde. Die Raupen des Japanischen Eichenseidenspinners (Antheraea yamamai) ernähren sich von Eichen. Ihre Falter sind flugfähig und sehr groß – mit bis 140 Millimeter Spannweite. Vereinzelt werden sie seit 2001 in der Gegend um Passau 166


beobachtet. Dabei handelt es sich vermutlich um eine kleine verwilderte Population. Durch die Klimaerwärmung könnte sich das Verbreitungsgebiet jedoch ausweiten.

Japanischer Eichenseidenspinner (Antheraea yamamai)

Naturgucken: Hast du in deinem Schrank Kleidung aus Seide? Kannst du anhand des Etiketts herausfinden, um welche Art Seide es sich handelt?

6.3 Schmetterlinge als Schädlinge Einige Schmetterlingsarten besitzen das Potenzial, Schäden für die Menschen zu verursachen, insbesondere wenn sie in großer Individuenzahl auftreten. Sie kommen vor allem in der Land- und Forstwirtschaft und in der Lagerung vor, einige Arten davon jedoch auch im Siedlungsbereich. Typische Schädlinge in der Landwirtschaft sind zum Beispiel der Apfelwickler (Cydia pomonella) oder der Traubenwickler (Lobesia botrana), die Obstbäume und damit die Ernte nachhaltig schädigen können. Diese Arten werden vor allem mit artspezifischen Pheromonfallen bekämpft. Apfelwickler (Cydia pomonella) 167



Stichwortverzeichnis Aberration 15 Achateule (Phlogophora meticulosa) 59, 91, 94, 115 Admiral (Vanessa atalanta) 13, 19, 51, 90, 93, 112, 121, 123, 128, 129, 154, 156, 157 Afterwolle 70, 85 Ameisenbläuling, Dunkler Wiesenknopf(Phengaris nausithous) 46, 90, 106, 136, 137, 142, 177 Analdorn 65, 66, 67, 128 Antennen 16, 25–27, 52, 53, 56, 61, 64, 67, 70, 71, 74, 75, 86, 98, 134 Apfelwickler (Cydia pomonella) 74, 167 Apollo, Roter (Parnassius apollo) 42, 152, 175, 177, 178 Aprikosenwickler (Archips xylosteana) 74 Art(begriff ) 15, 16 Artenkomplex 16, 17, 18, 26, 52, 101 Augenfleck 37, 50, 65, 66, 127, 128 Aurorafalter (Anthocharis cardamines) 45, 84, 85, 87, 93, 97, 186

Bandeule, Breitflügelige (Noctua comes) 59, 60 Baumspanner, Braunmarmorierter (Alcis repandata) 14, 15 Berghexe (Chazara briseis) 123, 175 Blattwespe 86, 89, 126, 187 Bläuling, Hauhechel- (Polyommatus icarus) 46, 47, 102, 103, 135, 143 Braun-Dickkopffalter Braunkolbiger (Thymelicus sylvestris) 16, 17, 26, 52, 100 Schwarzkolbiger (Thymelicus lineola) 16, 17, 26, 52, 100 Brennhaare 62, 70, 85, 88, 89, 129, 169 Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis) 160, 169

Distelfalter (Vanessa cardui) 29, 51, 112, 142, 154

Edelfalter (Nymphalidae) 13, 33, 39, 41, 42, 48–52, 154, 189 Eisvogel, Kleiner (Limenitis camilla) 48, 109, 147, 188 Endophag 68 Exuvie 88

Federmotte/-geistchen 55, 75 Weiße Winden- (Pterophorus pentadactyla) 75 Fehlpaarung 16, 101 Feuerfalter Großer (Lycaena dispar) 175, 177 Kleiner (Lycaena phlaeas) 46 Lilagold- (Lycaena hippothoe) 150, 184 Flechtenbärchen, Gelbleib- (Eilema lurideola) 34, 89 Fledermaus 28, 30, 58, 79, 118, 126, 172 Frostspanner Großer (Erannis defoliaria) 57, 111, 168, 169 Kleiner (Operophtera brumata) 57, 111, 169, 187 Fühler siehe Antennen

Gelbling

Dickkopffalter

Hochmoor- (Colias palaeno) 44, 148, 149 Hufeisenklee- (Colias alfacariensis) 17, 18 Genitalstruktur 16, 50, 102 Geschlechtsdimorphismus 18, 19, 45, 50 Gespinstmotten 89, 130 Gifte 44, 99, 129, 130, 131, 132, 160, 169, 171 Gipfelbalz 97, 100 Glasflügler Hornissen- (Sesia apiformis) 69, 132, 133 Weiden- (Synanthedon formicaeformis) 69 Goldene Acht (Colias hyale) 17, 18 Grabwespen 120, 122 Großer Fuchs (Nymphalis polychloros) 51, 110, 115 Großschmetterlinge 40, 54, 55, 75, 110, 176 Gürtelpuppe 44, 52, 93, 116

Braun- 16, 17, 26, 52, 100 Kleiner Würfel- (Pyrgus malvae) 53, 109 Rostfarbiger (Ochlodes sylvanus) 24, 38 Dimorphismus 18, 19, 45, 50, 70

Habitat 87, 142, 145, 155, 156, 177 Harlekin, Ulmen- (Abraxas sylvata) 125 Hartheuspanner, Weißer (Siona lineata) 78

C-Falter (Polygonia c-album) 51, 103, 110, 114, 186 Chitin 21, 36, 93, 103

205


Herbsteule, Rötlichgelbe (Sunira circellaris) 104 Herbstspanner, Federfühler- (Colotois pennaria) 98, 123, 124 Hilltopping siehe Gipfelbalz Honigtau 58, 136, 147 Hornisse 118, 132, 133

Kahneule, Buchen- (Pseudoips prasinana) 63, 146 Kaisermantel (Argynnis paphia) 15, 49, 99, 100, 109, 147 Kätzcheneule, Rundflügel- (Orthosia cerasi) 58, 104, 176 Kleiner Fuchs (Aglais urticae) 7, 13, 16, 82, 84, 95, 96, 106, 110, 112, 121, 156, 186, 189 Kleinschmetterlinge 40, 41, 54, 55, 73–77, 87, 110, 134, 176 Köcherfliegen 35, 134, 135, 136, 192 Köder 58, 176, 190, 191, 192 Koevolution 11, 122 Kohlweißling, Kleiner (Pieris rapae) 43, 109, 131, 154, 168 Kokon 54, 63, 67, 85, 94, 110, 163, 166 Krabbenspinnen 119, 122 Kupferglucke (Gastropacha quercifolia) 70

Landkärtchen (Araschnia levana) 19, 20, 51, 84, 175, 186 Langhornmotte, Skabiosen- (Nemophora metallica) 27, 77 Lichtverschmutzung 28, 173, 185

Magerrasen 142, 144 Mahd 137, 145, 159, 172, 173 Makel 59 Mauerfuchs (Lasiommata megera) 50 Merian, Maria Sybilla 164, 165 Mimese 57, 123, 124, 125 Mimikry 132, 136 Miniermotte 31, 76, 91, 160 Rosskastanien- (Cameraria ohridella) 91, 92, 110, 160, 169 Mittelwald 147 Mohrenfalter 15, 23, 37, 48, 49, 51, 107, 152, 153 Quellen- (Erebia pronoe) 23 Mundwerkzeug 11, 22–24, 40 Nachschieber 56, 62, 86 Nachtfalter 25, 28, 30, 33, 39, 40, 53–55, 75, 77, 93, 98, 109, 111, 112, 124, 125, 126, 146, 206

149, 154, 173, 175, 176, 177, 183, 191, 193, 194 Nagelfleck (Aglia tau) 66 Nahrungspyramide 140, 141 Naturschutzgebiet 180, 192 Neophyt/Neophyten 157–159 Neozoon/Neozoen 157, 160–161, 169 Nesselzünsler (Pleuroptya ruralis) 73 Nomenklatur 12

Ochsenauge, Großes (Maniola jurtina) 107, 143

Pantherspanner (Pseudopanthera macularia) 56, 147 Parasiten 117, 120, 121, 122, 126, 128, 133, 136, 168, 189 Perlglanzspanner (Campaea margaritaria) 26, 33 Perlmutterfalter Brombeer- (Brenthis daphne) 99 Feuriger (Fabriciana adippe) 147, 148 Magerrasen- (Boloria dia) 144, 145 Natterwurz- (Boloria titania) 49 Pestizide 168, 171, 184, 185 Phänogramm 107, 108, 157 Pheromone 25, 26, 66, 69, 98, 99, 100, 167, 191 Prozessionsspinner, Eichen- (Thaumetopoea processionea) 62, 87, 88, 129, 146, 169, 170 Puppenruhe 94, 106 Purpurmotte, Eichen- (Dyseriocrania subpurpurella) 76 Putzpfoten 51 Pyramideneule (Amphipyra pyramidea) 86, 124

Raupenfliegen 120, 121 Rhombenspanner (Peribatodes rhomboidaria) 56 Rindenspanner, Aschgrauer (Hypomecis punctinalis) 26 Rote Liste 174, 175, 180, 200

Saisondimorphismus 19 Samtfalter, Ockerbindiger (Hipparchia semele) 99, 123 Saugrüssel 11, 22, 23, 24, 40, 44, 49, 56, 64, 73, 74, 75 Schachbrettfalter (Melanargia galathea) 49, 103, 104, 121, 143


Scheckenfalter Goldener (Euphydryas aurinia) 183 Wachtelweizen- (Melitaea athalia) 50 Schillerfalter Großer (Apatura iris) 48, 49, 98, 109, 175, 187, 188 Kleiner (Apatura ilia) 37, 49, 147, 175, 187 Schmetterlingsflieder (Buddleja davidii) 24, 30, 79, 107, 159 Schmetterlingshafte 134 Schwalbenschwanz (Papilio machaon) 31, 42, 43, 88, 97, 100, 109 Schwammspinner (Lymantria dispar) 60, 61, 168 Seidenspinner (Bombyx mori) 67, 94, 163, 165, 166 Japanischer Eichen- (Antheraea yamamai) 166, 167 Sichelflügler, Erlen- (Drepana curvatula) 72 Silberfleckbläuling (Plebejus idas/argus/ argyrognomon) 46, 47 Skorpionsfliegen 135, 136 Streckfuß, Buchen- (Calliteara pudibunda) 64, 128, 129 Stürzpuppe 51, 82, 93 Sukzession 145, 149, 173 Systematik 12, 14, 15, 41, 73

Tageule, Braune (Euclidia glyphica) 78, 79 Tagfalter 11, 25, 31, 32, 35, 39, 41–53, 93, 108, 109, 125, 126, 154, 174, 183, 190 Tagpfauenauge (Aglais io) 13, 16, 51, 89, 90, 103, 110, 113, 114, 121, 127, 128, 175, 186, 189 Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) 29, 31, 664, 65, 77, 78, 154 Tympanalorgan 30, 56, 58, 73, 126

Tintenfleck- (Leptidea juvernica/reali/ sinapis) 18, 99, 101, 102, 175 Widderchen Esparsetten- (Zygaena carniolica) 144, 145 Grün- 80, 81 Hufeisenklee- (Zygaena transalpina) 80, 138 Sumpfhornklee- (Zygaena trifolii) 80, 131, 132 Wiesenvögelchen Kleines (Coenonympha pamphilus) 49, 53, 105 Weißbindiges (Coenonympha arcania) 50 Würfel-Dickkopffalter, Kleiner (Pyrgus malvae) 53, 109 Würfelfalter, Schlüsselblumen- (Hamearis lucina) 47 Wurzelbohrer, Ampfer- (Triodia sylvina) 71, 110

Zahnspinner Dunkelgrauer (Drymonia ruficornis) 62 Zickzack- (Notodonta ziczac) 62 Zipfelfalter Pflaumen- (Satyrium pruni) 46 Ulmen- (Satyrium w-album) 186, 187 Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni) 32, 43, 44, 99, 102, 110

Unterart 15 UV-Licht 28, 36, 64, 73, 188, 190, 192

Waldbettspiel (Pararge aegeria) 15, 49, 96, 97, 147 Weidenbohrer (Cossus cossus) 68, 110 Weinschwärmer, Mittlerer (Deilephila elpenor) 29, 65, 66, 106, 127 Weißdorneule (Allophyes oxyacanthae) 33 Weißling Karst- (Pieris mannii) 43, 161, 176 Kleiner Kohl- (Pieris rapae) 43, 109, 131, 154, 168 207


1. Auflage: 2024

ISBN 978-3-258-08358-2 Gestaltung und Satz: Roman Bold & Black, D-Köln Lektorat: Lisa Vogel, D-Bayreuth

Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2024 Haupt Verlag, Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlags ist unzulässig.

Wir verwenden FSC®-zertifiziertes Papier. FSC® sichert die Nutzung der Wälder gemäß sozialen, ökonomischen und ökologischen Kriterien. Gedruckt in Tschechien

Diese Publikation ist in der Deutschen Nationalbibliografie verzeichnet. Mehr Informationen dazu finden Sie unter http://dnb.dnb.de.

Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt für Kultur für die Jahre 2021–2024 unterstützt.

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Mareike Possienke vermittelt grundlegendes Wissen über Schmetterlinge und weckt den Spaß an der Naturbeobachtung. Mit Illustrationen und Fotos erklärt sie typische Merkmale und den Lebenszyklus vom Ei über Raupe und Puppe zum Falter. Sie zeigt, welchen Feinden Schmetterlinge ausgesetzt sind und wie sie diesen Bedrohungen begegnen. Neben einem Überblick über die Verwandtschaftsverhältnisse der etwa 3700 heimischen Tag- und Nachtfalterarten werden häufige sowie besondere Lebensräume vorgestellt. Auch Gefährdung und mögliche Schutzmaßnahmen werden behandelt. Dank praktischer Tipps lassen sich zahlreiche Arten gezielt in der Natur finden und erkennen. Informationen zur Beobachtung und Dokumentation von Schmetterlingen runden den Wissensüberblick ab.

ISBN 978-3-258-08358-2


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