Missions-Taube 1927

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Miſſionszeitſhrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkouferenz von Nordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly in advance, Entered as Second-class matter at the Post Office at St.TI „ouis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor

mailing

at special

rate

49. Iahrgang.

of

postage

provided

ſor

in

Januar

Section

1103,

Act

of

October

3,

1917,

authorlzed

1927.

|. (111)

[]

einer lutheriſchen Negerfamilie

in Springfield.

In der Negel müſſen unſere Negerchriſten in Hütten der Armut wohnen.

NGEN

July

5,

1918.

Ur. 1.

SES

Das8 Heim

on


2

;

- Die Miſjſions-Taube. und

Unſer erſter Negermiſſionar. Da3

eben

Negermiſſion

begonnene

ein

neue

Jubeljahr.

Jahr

Unſere

iſt für

unſere

Negermiſſion

darf nämlich in dieſem Jahr durch Gottes Güte ihr goldene3 Jubiläum feiern. Da iſt es denn gewiß am

Plaz, den lieben Leſern der „Miſſion3taube“ in dieſem Jubeljahr allerlei aus alten Zeiten in der Negermiſſion

zu erzählen.

Damit

ſoll denn

auch

gleich in dieſer

erſten Nummer begonnen werden. Dieſe Nummer uns den erſten Negermiſſionar vorſtellen.

ſoll

Dice Synodalkonferenz beſchließt, eine Negermiſſion anzufangen.

Im Januar 1876 ſchrieb der ſelige D. Walther im „Zutheraner“: „Will denn die lutheriſche Kirche nicht

auch etwas

tun, daß dieſe politiſch Freigelaſſenen

Ge-

32, GS. 182.) Vom 18. bi38 zum 24. Juli 1877 hielt dann Synodalkonferenz ihre ſechſte Verſammlung in

die der

Emanuelskirhe zu Fort Wayne, Ind. Der Paſtor der Gemeinde, P. W. S. Stubnaßzy, war der Vizepräſe3 der Synodalkonferenz.

tretern

befand

Unter den 106 verſammelten Ver-

ſih

auh

P. Johann

Friedridh

Bünger von der Jmmanuel38gemeinde in St. Louis, ein warmer Miſſionsfreund und Befürworter der

Negermiſſion.

Präſe3

Plan,

Anfrage eingelaufen:

Synode,

war

„ob e3 nicht an der Zeit ſei,

Heidenmiſſion

richte und

eine Miſſion

etwa unter den

Negern oder JIndianern dieſes Lande3 in3 Leben rufe“.

den

dies

in

St.

Louis

P. J. F. Bünger

heidniſchen

oder

do

Komitee

wohnhaft.

war Vor-

fiber, P. C. F. W. Sapper von der St. Trinitati3gemeinde in Süd-St. Louis Sekretär, Johann Umbad

von der Dreieinigkeit3gemeinde Kaſſierer. Der

P. C.F. W. Sapper.

erſte Miſſionar

wird

berufen.

Die Miſſionsbehörde tat ſofort Schritte, die Neger-

miſſion ins Werk zu ſehen. Sie hielt daher ſchon am 8. Auguſt 1877 ihre erſte Verſammlung. Man erkundigte ſich nach einem Mann, der der engliſchen Sprache mächtig und auc ſonſt paſſend ſei. Nad) getanen Erkundigungen wurde P. Johann Friedrich Döſc<her von Yankton im Dakota-Territorium al3 ein bewährter und erfahrener Miſſionar zum erſten Miſſionarx unter den Negern berufen.

Döſc<her. Johann Friedrich Döſcher wurde am 15. Juli 1840

die ſchriftliche

daß die Synodalkonferenz ihre Aufmerkſamkeit auf die

den

MiſſionSbehörde, die aus drei Gliedern beſtand, alle

Von P.H.A. Preus, dem langjährigen

der Norwegiſchen

für jekt . unter

vorlegte, wurde angenommen. Die Synodalkonferenz ernannte ſofort eine

freite im HErrn werden? Sollte dieſe Miſſion uns nicht näher liegen al38 die ausländiſhe?“ (Jahrgang

zwar.

religiös verwahrloſten und verlaſſenen Negern dieſes Lande3, angefangen und betrieben werden könne“. Der

zu Löſte bei Bremerhaven, Hannover, geboren.

Er be-

ſuchte da3 praktiſche Seminar der Miſſouriſynode, da3 ſich damal38 in Fort Wayne, Jnd., befand, und graduierte im Jahr 1859.

zehn Jahre

alt.

Er

Er war damals alſo nur neun-

wurde

na<h

Jowa

City,

Jowa,

Pläßen

in

Jowa:

berufen und dort am 22. Sonntag na<h Trinitati3 ordiniert und eingeführt. Ex amtierte danach bis zum

Jahr

1875

Hampton,

noc<h

an

folgenden

Marſhalltown,

Medanic3ville,

Boonc3boro

und Fort Dodge. Dann wurde er als Reiſeprediger für South Dakota berufen und am Sonntag na<h Neujahr 1875 zu Yankton eingeführt. Er nahm den Beruf der Kommiſſion für Negermiſſion mit Freuden an.

Ein

Dakota3 zu fernerer Verwaltung de3 Predigtamte3

da-

rheumatiſches Leiden hatte ihn in dem rauhen

ſelbſt gänzlich unfähig gemacht, und Ürzte ſprachen die Meinung aus, daß dies Leiden durd da3 ſüdliche Klima bedeutend gebeſſert würde. Er ließ ſeine Familie, beſtehend aus neun Gliedern, vorläufig im Norden und reiſte nach St. Loui3.

P. JI. F. Bünger.

Dieſe hoc<hwichtige Sac<he wurde einem Komitee Übergeben, das aus J.F. Bünger, G.F. H. Meiſer und I. G. Thieme beſtand.

Da3

Komitee

Klima

erhielt den Auf-

trag, „einen Plan vorzulegen, nah weldem die von ' der Chrw. Synodalkonferenz bezwe>te Heidenmiſſion,

Döſc<her wird abgeordnet. Der Weſtliche Diſtrikt der Miſſouriſynode hielt ſeine Verſammlung in Altenburg, Perry County, Mo., vom 10. bis zum 17. Oktober 1877. Altenburg iſt der Mittelpunkt dex im Jahr 1838 um ihre38 Glauben8

|


Die

Miſſions-Taube.

willen ausgewanderten lutheriſchen Sachſen, die ſich in Perry County, etwa 110 Meilen unterhalb St. Loui, niederließen. An dieſem hiſtoriſchen Ort wurde Döſcher

am 16. Oktober

hörde, P. Bünger,

aſſiſtierte.

1877

vom

Vorſiber

in ſein Amt

Einige Tage

der Miſſion3be-

eingeführt.

dana<h begann

P. Sapper

er ſeine Miſ-

ſionstätigkeit bei Gelegenheit eine3 MiſſionSfeſte3 in New Well3, Perry County, Mo., wozu aud Neger eingeladen waren. Dieſe ſtellten ſich auch ein und freuten ſi ſehr über P. Döſ<her3 Predigt und ſprachen den Wunſch aus, ihn öfter hören zu können. Döſ<er war ein guter Kanzelredner. Die Nundreiſe. In Wittenberg, Perry County, Mo., beſtieg Döſcher ein Dampfboot und reiſte auf dem Miſſiſſippi nach Memphis hinunter. Unter den Reiſegefährten traf er einen Paſtor der Epiſkopalkir<he, der ſelber ein Jahr lang unter den Negern de3 Süden3 miſſioniert hatte und ihm deS3halb gute Winke und Natſc<läge für ſeine Miſſionstätigkeit erteilen konnte. Dieſer Paſtor“ er-

zählte ihm,

daß ſelbſt diejenigen

Neger,

die zu Bap-

tiſten, Methodiſten und andern <riſtlichen Sekten gehörten, zum größten Teil ſamt ihren Predigern in

allerlei öffentlichen Sünden lebten. In Memphis ſtieg unſer Miſſionar bei dem jungen P. Heinrich Siek ab. Er fand dort eine Anzahl Negergemeinden,

deren

Zuſtand

er al3 geradezu

grauenhaft

ſchilderte. Daß ihr Zuſtand fünfundzwanzig Jahre ſpäter noh nicht beſſer geworden war, erfuhr Schreiber dieſe3, weißen einen wußte haben Augen,

al8 er 1892 als3 junger Kandidat Paſtor der Gemeinde in Memphis wurde. Döſ<her fand alten „Negeronkel“, der ſehr viel zu erzählen von übernatürlichen Erſcheinungen, die er gehabt wollte. Erſt ſei ihm der Teufel mit feurigen auf einem grauen, häßlichen Pferd reitend, er-

3

dienſt beiwohnte, in wel<em da3 heilige Abendmahl gefeiert wurde. A<, wa3 mußte er da erleben! Jn einem fur<tbaren Kauderwelſch ſ<wadronierte der Prediger ohne Zuſammenhang der Gedanken da3 ungereimteſte Zeug durheinander. Die Zuhörer ſchrien, jtöhnten, brüllten, ſtampften mit den Füßen, bi3 eine Frau endlich ganz raſend wurde. Wie eine vom Teufel Beſeſſene ſprang ſie mit Mark und Bein durd<hdringendem Geſchrei auf und fing an zu ſchlagen und zu toben, ſo daß ſie wie ein wütende3 Tier von mehreren Perſonen eingefangen und feſtgehalten werden mußte.“ Wenn ſie in dieſem Zuſtand geweſen ſind, dann ſind die Neger nah ihrer Meinung bekehrt. Döſcher predigte den Negern in Memphis ſe<h3mal an vier verſchiedenen Pläßen. Die meiſten Zuhörer waren begierig, ihn weiter zu hören; doch gehörten ſie meiſtens ſchon beſtehenden Kir<hengemeinſ<haften anz daher meinte ex, daß hier kein verſprehende3 Feld für unſere Negermiſſion ſei. Am 6. November verließ er

Memphis

und reiſte nach Little Ro>, Ark., wo er ſich

etwa zwei Monate aufhielt. Döſcher

in Little

No>.

Am Nacmittag des 7. November kam Döſcher in Little RNoX an. P.C.F. Obermeyer, der ſpäter an die Zionskir<e in St. Louis berufen wurde, und ſein Lehrer C. D. Markworth nahmen ihn freundlich auf und halfen

ihm. Aud einige Gemeindeglieder waren ihm behilflih. Er predigte in einer gemieteten Halle, einmal aud) in einer Negerkirhe. Da er faſt überall gefragt wurde, ob er au die Kinder unterrichten würde, faßte er den Entſ<luß, zunächſt eine Sonntag3ſchule zu

gründen, zumal ihm geraten wurde, jezt noh nict weiter ſüdlieh zu reiſen, ſondern bis Anfang Januar in Kittle No> zu bleiben.

Am

2. Dezember 1877 eröffnete der Miſſionar die

ſchienen und habe ihn eingeladen, mit ihm aufzuſißen.

Sonntagsſhule

Chriſtus erſchienen in der Geſtalt eines ſchönen, ſ<hlanz ken Manne3 mit blauen Haaren, das Neue Teſtament

vierzig geſtiegen. Zu Weihnachten wollte er ihnen auh eine Freude dur einen Chriſtbaum bereiten. Er

Al5 ſehr frommer Menſd habe aus8geſ<hlagen. Ein andermal

in der Hand;

der habe ihm

er dies jedoch ſei ihm der

den Weg

gezeigt,

höflich HErr

den

er

gehen ſolle. Solcher Aberglaube iſt heute noch herrſchend, ſonderlich unter den Negern auf dem Land. Wer keine dergleihen Erſcheinungen geſehen hat, iſt nad ihrer Meinung noch nicht bekehrt und kein Chriſt. Da3 bringt manche in Not und Angſt. Wir haben zum Beiſpiel eine feine, fromme alte Frau in Alabama, die keinen Frieden finden konnte, weil ſie nie übernatürlihe Stimmen gehört oder übernatürlige Erſcheinungen gehabt hatte. Nah Anweiſung der farbigen

Paſtoren

ging ſie zu Mitternacht

auf

einen

im

Wald

angelegten Begräbnisplaß und ſtete den Kopf in einen umgefallenen hohlen Baum. Alle3 vergebens. Die lutheriſche Lehre hat ihr endlich den Frieden gebracht. Doh zurü> zu Döſcher. P. Sapper erzählt: „Von der großen Not der armen Neger wurde unſer Miſſionar no<h mehr überzeugt, al3 er einem Negergotte3-

Sonntag

einige

kamen

Sonntage

ſchrieb darüber:

mit

drei,

zwei

ſpäter

am

Kindern.

dritten

war

„Der Baum

die

a<ht

Zahl

Am

folgenden

Kinder, "und bereit3

über

war re<ht ſchön und wohl

au3geſtattet; zwei Dußend Wacdhs3kerzen erleuchteten ihn. Eine Anzahl mit Candy gefüllte Tüten, Apfelſinen, engliſhe Teſtamente, Bilderbücher, Tafeln, Scieferſtifte, Bleifedexrn, Federhaltex mit Federn, Äpfel

und

Nüſſe

Kinder madten

in

Menge

ihm Freude,

hingen

daran.“

au<h ein armer,

Einige

ſ<wer-

kranker Mann, den er durd<h Gotte3 Wort zur Erkenntni3 de3 Heilande3 brahte. So war denn ſeine Wirkſamkeit in Little Ro> eine geſegnete geweſen. Da3

Häuflein, das ſich zu ſeiner Predigt hielt, wünſchte, daß er bei ihnen bleiben möchte. Dieſer Wunſc konnte

jedoch nicht erfüllt werden; der Miſſionar ſollte ja den Süden explorieren. So verließ er am 7. Januar 1878 Little Ro>. Lehrer Markworth und ein Gemeindcglied namen38 Mende ſekten die Sonntag3ſ<hule fort, und

P. Obermeyer nahm ſich der Neger nah Möglichkeit an.

CONCORDIA SEMINARY LIBRARY ST. LOUIS, MISSOURI


4

Die Miſſions-Taube, mit 22 Kindern.

Seine Tätigkeit in Miſſiſſippi. Von Little RNo> reiſte Döſ<her über Memphis Grenada, Miſſ. Dort und in der Umgegend

digte ex etlihe Male

vor zahlreihen

Zuhörern.

nach pre-

In

Jackſon, der Hauptſtadt des Staate3, wo er ebenfalls Umſ<hau hielt und etliche Male predigte, wurden ſeine Predigten allgemeines Stadtgeſpräch unter den

Negern. Am 23. Januar

reiſte ex nach der Stadt

Vi>32-

burg am Miſſiſſippi und hielt dort am nächſten Tag eine Predigt. Dann begab er ſid aufs Land, indem er von einer Rlantage zur andern ritt und predigte,

wo ſich ihm Gelegenheit bot.

Überall wurde er freund-

lich aufgenommen und gern gehört. Nirgend3 fand er die Neger ſo teilnehmend al3 in dieſer Gegend. Der

Stadt Vi>ä3burg gegenüber liegt die Inſel Davis Bend.

Auf den verſchiedenen Plantagen dieſer Inſel predigte er ſe<h3mal. Dann kreuzte er den Miſſiſſippi und be-

fand

ſich in Louiſiana,

in Madiſon

ſagt man ſtatt County Parish.) Seinc Im

Stadt

jüdlichen

-New

Tätigkeit Teil

(Dort

in Louiſiana.

von Madiſon

Carthage.

County.

County

Auf Plantagen,

liegt die

die ſüd-

lich von dieſer Stadt in Madiſon und Tenſa3 Counties liegen, hielt ſich Döſc<er etwa zwei Wochen auf und predigte viel. Er empfahl der Miſſionskommiſſion, dort baldmöglichſt eine Miſſionsſtation zu gründen und zwei

Miſſionare nah dieſen Counties zu ſchi>en. ſtadt

Am 8. März

New

1878 finden wir Döſcher in der Groß-

Orlean3.

Glauben3brüdern.

Dort war er wieder unter

Dieſe hatten

ſionSverein gegründet. Die erklärt, daß New Orleans Negermiſſion ſei. Vom 19. der Miſſionar nicht weniger

einen deutſhen

Miſ-

Beamten desſelben hatten ein fruchtbares Feld für bis zum 31. März predigte al3 zehnmal in verſchie-

denen Negerkirhen. Faſt überall fanden ſich zahlreiche Zuhörer ein. Im alten Sailors' Home, in der Nähe

de3 Fluſſe3, wurde am 7. April eine Sonntag3ſhule

mit 36 Schülern eröffnet. BiS Mitte Mai war die Sdcuülerſc<har auf 156 angewachſen. Einige Lehrer und Glieder der weißen Gemeinden ſezten die Sonntag3ſchule fort, als Döſcher am 16. April weiterreiſte. F. J. Odendahl war der Superintendent. - Döſcher reiſt weiter.

- Am 16. April begab ſich Döſcher von New Orleans naß Mo33 Point, in der Südoſtec>ke de3 Staate3

Miſſiſſippi.

Dort fand er deutſche Lutheraner,

die in

fünfundzwanzig Jahren keinen lutheriſchen Paſtor gehört hatten und do ihrer Kirche treu geblieben waren“ Er taufte ihre ungetauften Kinder und predigte fleißig den Weißen und den Schwarzen. Nac<h dreizehn Tagen kam der Miſſionar nach

Mobile, Ala., hielt ſich etwa zwei Wochen auf, pre-

jdigte den Negern

und

gründete

eine Sonntagsſchule

ſebte

P. Both von der weißen

Gemeinde

die angefangene Arbeit bis an ſeinen Tod fort. Er predigte Auch nah Florida kam Döſcher. in Penſacola, Milton, Chattahoo<hee, Quincy, TallaAm lektgenannten haſjee, Monticello und Waukeenah. Ort mußte er bei Negern übernachten, weil er bei Weißen keine Aufnahme fand. Gegen Ende Juni kam Döſcher auf ſeiner NundEx predigte in ThomasSville reiſe auch na) Georgia. Am 28. Juni war er in Chattanooga, und Atlanta. Tenn., wo er zweimal den Negern und .einmal den Chattanooga Von deutſchen Lutheranern predigte. reiſte ex über Naſhville nach Altenburg, Perry County, Mo., wo ex am 4. Juli ankam und am Sonntag danach in der deutſchen Kirche für die Neger in der Umgegend einen Gottesdienſt hielt. Von Altenburg reiſte Döſcher nach St. Loui3 und Dieſe Reiſe brachte ſeine lange Rundreiſe zu Ende. wird nicht weniger al3 dreitauſend Meilen betragen haben. Döſc<her wird krank. Vom 18. bis zum 24. Juli 1878 war die SynodalMiſſionar verſammelt. konferenz zu Foxt Wayne Ex erkrankte ſchwer während Döſcher war zugegen.

der Sißungen und bedurfte nach glücklich erfolgter Ge-

neſung einer längeren Ruhe. Sodann wütete da3 gelbe Fieber im Süden, ſonderlich in New Orlean3. Jnfolge-

deſſen konnte der Plan, daß Döſcher ſich bleibend in New Orleans niederlaſſe, vorläufig nicht au3geführt werden.

Döſcher wird na< Baltimore geſchi>t. Nachdem Miſſionar Döſcher ſich durh Gotte3 Hilfe von ſeiner Krankheit ziemlich erholt hatte, beauftragte ihn die Miſſionskommiſſion auf Anſuchen der Paſtoren in Baltimore, dort den Verſuch zu machen, eine Miſſion unter den Negern ins Leben zu rufen. Er predigte

mehrere Male, und eine Sonntagsſchule wurde eröffnet. Die angefangene Arbeit wurde nah ſeiner Abreiſe von den dortigen Paſtoren Der

erſte farbige

Paſtor

fortgeſeßt.

wird

gewonnen.

In Baltimore lernte Döſcher einen bigen Prez3byterianerprediger namen3 kennen. Er überzeugte ihn von der Iutheriſ<en Lehre und bewog ihn zum ſeiner biSherigen Kirche, die ex al3 eine hatte. Als Döſcher im Dezember 1878 mit

.

gebildeten farM. R. Polk Richtigkeit der Auztritt aus falſche erkannt ſeiner Familie

nach New Orleans übergeſiedelt war, war ex bald derart mit Arbeit überhäuft, daß er die Kommiſſion drin-

gend bitten mußte, ihm Polk als Gehilfen zu geben. Die weißen Brüder hatten die am Anfang de3 Jahre3 gegründete Sonntagsſchule treulich fortggſeht und aufrechterhalten.

Jm

Januar

1879 eröffnete

Döſcher

auch eine <riſtlihe Wohenſ<ule mit 26 Kindern. Der Andrang war ſo groß, daß die Zahl bald 100 Überſtieg. -

j


Miſſions-Taube.

“Sailors' Home." Nun müſſen wir auch etwa3 ſagen über da3 Lokal, in dem Miſſionar Döſcher in New Orlean3 arbeitete. Da3 Gebäude ſtand an der Nordweſtefe der Eratoſtraße und South Peter3, in der Nähe des Miſſiſſippi.

Auf

der einen

Seite hatte die ſogenannte

St. Mary's

Market Gang ihren Aufenthalt3ort, auf der andern Seite die Irieh Channel Gang. Zank, Streit und Schlägereien gehörten zur Tage3ordnung. “Sailor? Home" -- Seemann3heim -- war ein altes, baufälliges Bacſteingebäude, vier Stockwerk

hod), und enthielt etwa

75 große und kleine Zimmer.

herausgeriſſen.

und

Cin Saal war hier für die lutheriſche Negermiſſion kümmerlich eingerichtet. Als P. Sapper die Miſſion in New Orleans im April 1881 beſucht hatte, ſagte er in ſeinem Bericht: „Förmlich erſchro>en aber war ver Unterzeichnete über das Gebäude. So ſchmußig, ekelhaft, grauenerregend hatte er e3 ſich nicht vorgeſtellt. E53 iſt ein ſehr großes, vierſtö>ige3, vormal3 ſehr anſehnliches Badſteingebäude, mit einem Turm darauf. Jet iſt das ganze eine finſter und geſpenſtiſch ausſehende Ruine. Türen und Fenſter ſind zertrümmert; zum Teil ſind ſogar die Tür- und Fenſterbekleidung und Teile der Mauer mit Wände

haben

in

die

die

Hie

Zimmer

Fußböden

und

da

geſtürzt

die

ſehr

Der Miſſionar predigte nicht nur regelmäßig in Sailors' Home, fondern hielt auch Schule. Da die Schülerzahl 100 überſtieg, half ihm ſeine Tochter Maria. Früh im Jahr 1879 hielt Döſcher es für notwendig, nod) in einem andern Stadtteil die Miſſion zu beginnen, nämlich in der Gegend, die man The Greens nannte, in der gegen 20,000 Neger wohnten, die Franzöſiſch ipraßen. Am 9. März wurde eine kleine Framekir<e eingeweiht, die auf gemietetem Grund und Boden ſtand. In der Sonntagsſchule befanden ſich bald 17 Kinder. Polk leitete die Sonntagsſ<hule. Die Lehrer Köhnke und Karl Sauer und andere halfen nach Notdurft. Der Miſſionar hielt hier jeden Sonntagund Dienstagabend Gottesdienſt. Polk war ein guter Nedner und half hie und da mit Predigen.

“Sailors' Home." zu

Sc<hlupf-

geſunkene

iſt.

In

einem

in den zweiten Sto>, wo ein großer Saal,

Sodann

Orlean3.

Früher hatte es vier Stokwerk.

der noh ein wenig beſſex erhalten und dur eine Bretterwand in zwei Teile geteilt iſt, für -unſexe Miſſionsſhule und Kirche hergerichtet iſt. Doch auc hier kann man bei Regenwetter einen Regenſchirm mit Nuten gebrauchen. Über nicht3 muß man ſich mehr wundern als darüber, daß in dieſe3 Gebäude noh irgendein Menſ<h zum Gotte3dienſt kommen und ſeine Kinder zur Schule ſchien mag; denn e3 kann kaum ohne LebenS38gefahr geſhehen.“ Die deutſhe Dame, der dies Gebäude gehörte, überließ e3 der Miſſion unent-

geltlih.

in New

und

Flügel dieſes grauenhaften Gebäudes befindet ſich unſere Miſſionsſchule. Nicht ohne einen heimlichen Scauder begab ih mich hinein und die au38 rohen Brettern notdürftig zuſammengenagelte Treppe hinauf (die urſprünglihe Treppe iſt längſt nicht mehr vorhanden)

eine zweite Station

Dedken

winkeln der Sünde dienen, um ſo mehr, als die ganze eine

Döſc<her gründet

ſind

der unterhalb liegenden Zimmer durchſchlagen. Da3 Ganze iſt ein Labyrinth von halbzertrümmerten und verwüſteten Zimmern, Gängen und Treppen, voller Shmuß und Schutt, die allerlei Ungeziefer, herrenloſen Hunden und Katzen und dem verkommenſten Geſindel Nachbarſchaft

On

Die

lag e3 in einer Gegend,

wo noh

wenig Negerkirdhen waren und doh viele wohnten, ſonderlich au<h ſole, die no<h zu y Kir<hengemeinſc<haft gehörten.

Neger keiner

Der

Miſſionar

erhält

einen

Beruf.

Am 16. März 1879 erhielt Döſcher einen Beruf von der predigerloſen weißen St. Johanni8gemeinde, die er zeitweilig mitbedient hatte.Er nahm den Beruf an, jedoch unter der Bedingung, daß es ihm erlaubt

werde, aud den Negern zu predigen. Für dieſe Arbeit unter den Negern verlangte er keinen Gehalt. So bediente: er die

November ſind

Negergemeinde,

1880

bis

kam -- ein Jahr

ſein

Nachfolger

im

und drei Monate.

Während ſeiner Miſſionstätigkeit in New Orleans von ihm 11 Erwachſene konfirmiert und in die

lutheriſche ſelben

Kirche

mußten

erſt

aufgenommen getauft

worden.

werden;

die

Drei

andern

der-

ge-

hörten früher zu andern Kirhengemeinſ<haften. Außertdem hat er noch 6 Kinder getauft. Zwei Perſonen ſind ſelig geſtorben. Die Seelenzahl betrug am Ende ſeiner Tätigkeit 19 Perſonen.

Dieſe übergab er ſeinem Nach-

folger, dem jungen Kandidaten N. J. Bakke, den er am 14. November 1880 einführte. Wegen

der

Gnadenwahlslehre

trat P. Döſher

im

Jahr 1882 aus der Synodalkonferenz aus und ſ<loß ſich der Ohioſynode.an. Die Glieder, die ex konfirmiert


Die Miſſions-Taube,

e

6

hatte, gingen mit ihm. Später kehrten jedoh einige zurüc. Über da3 ſpätere Leben Döſcher3 ſoll hier natürlich nicht berichtet werden. Nur dies ſei erwähnt, daß er am 27. Juni 1918 im Alter von 78 Jahren, 1 Monat und 12 Tagen in Oregon City, Oreg., geſtorben iſt. Da3 von ihm in New Orlean3 begonnene Miſſionswerk aber geht voran. Wir haben dort fünf Negergemeinden ſowie fünf Miſſionsſ<hulen, in denen dreizehn Lehrer unterrichten. C. F. Drewes. >>

Prof. Berg

2D--

erzählt aus

alter Zeit.

Die älteſte Gemeinde in der Negermiſſion iſt die kleine Gemeinde in Little Ro>, Ark. Sie wurde Juli 1878

gegründet

und

ijt

ſomit

faſt

neunundvierzig

Einwohner. E35 hatte ganz den Anſchein, als wenn man in Little No> und Umgegend ein vielverſprehende3 Miſſionsfeld gefunden habe. Jn der Stadt ſelbſt wohnten 6,000 Neger; in den umliegenden Dörfern und Landdiſtrikten noh einige Tauſende mehr. Für die Neger in der Stadt gab e3 nur neun Kirchen, lauter Sektenkirhen. Da3 Verhältnis zwiſchen Weißen und Schwarzen

war

Freiſchulen

für

ein erträgliches,

trozdem

Negerkinder

der

die böſe

Ne-

konſtruftionszeit nur ſeit einigen Jahren vorüber war. Die dortigen Neger waren auh in mancher Hinſiht weiter fortgeſchritten als in andern Staaten. Ihre irdiſche Lage war nicht ſo ſ<leht. Obwohl es unter ihnen bittere Armut gab, eine Armut, die aller Beſchreibung ſpottete, hatten do<h die meiſten ihr notdürftiges Auskommen, und manche beſaßen ſogar ihr eigenes Heim. Viele konnten leſen und ſc<hreiben; die meiſten freilich niht. C35 gab ſc<on damals einige in

Stadt

und

ſogar

eine high school und draußen vor der Stadt ein Negercollege. Die lutheriſche Kirche war hier nicht ſo unbekannt

wie

ſonſtwo.

Eine

blühende

Bürgern

gehörten.

Vor

allem

Ankunft

eines

anſäſſigen

Miſ-

Gemeinde befand ſich hier, deren Glieder zu den angeſehenſten

deutſch-lutheriſche

aber berechtigten Miſſionar Döſhers Erfahrungen zu den ſc<hönſten Hoffnungen. Daher ſeßte das beratende Miſſionskomitee das angefangene Werk bis zur

Prof. F. Berg, unſer erſter ſeßhafter Miſſionar.

Jahre alt. Al3 ihr erſter Paſtor ſoll und einiges berichten, deſſen ih mich heute noh

erinnere.

* :

will ich deutlich

Als erſter Miſſionar für die vor nun fünfzig Jahren von der Ehrw. Synodalkonferenz beſchloſſene Negermiſſion wurde P. J. F. Döſcher von South Dakota berufen, der im Jahr 1877 ſeine Tätigkeit begann. Er

bereiſte zunächſt den Südweſten unſer3 Lande3 und ſuchte zu erfahren, an wel<hen Orten man erfolgreichſten unter den Negern Miſſion

könne.

So kam er auch nah Little Ro>.

wohl am betreiben

Hier hielt

ſionars mit allem Eifer fort. In der Sonntag3ſ<hule waren beſonders Herr C. F. Penzel, P. C. F. Obermeyer. Herr Jungkunk und Frau und Lehrer C. Markworth von der deutſ<h-lutheriſchen Gemeindeſ<hule nebſt Gattin tätig. Im Frühjahr 1878 wurde der Unterzeichnete -al3 Miſſionar unter den Negern in und um Little Ro> berufen. Am 3. Mai langte er dort an und fand bei P. Obermeyer, damaligem Paſtor der ſhon öfter3 genannten weißen lutheriſchen Gemeinde und nachherigem Vorſiker der Miſſionskommiſſion für Negermiſſion, freundliche Aufnahme. Schon an demſelben Tag begann der neue Miſſionar ſeine Miſſion3arbeit. Er übernahm die Leitung der Sonntag3ſchule, in der ihm die vorgenannten Perſonen treulich weiter halfen. Da3 Lokal, in welchem die Sonntagsſ<hule untergebraht'war, war Fletcher's Hall, eine im Zentrum der Stadt liegende Halle, die von Negern zu allerlei wüſten Feſtlichkeiten und Tänzen benußt wurde. Hier ſollten und mußten auch die ſpäteren Gotte3dienſte ſtattfinden. Die erſten beiden Wochen verwandte der Miſſionar zu Hausbeſuchen bei den Negern, um ſie kennenzulernen

er ſich mehrere Monate auf, predigte, wann und wo er konnte, gründete eine Sonntagsſ<ule für Negerkinder, die bei ſeinem Weggang ſc<on fünfzig Kinder zählte, und bildete ein beratende3 Miſſion3komitee, das aus dem Paſtor der dortigen deutſch-lutheriſc<hen Gemeinde und den erſten Gotte3dienſt anzukündigen. Er ließ auch und etlichen Gliedern derſelben beſtand. Zettel druen, auf denen dieſer erſte Gotte3dienſt anLittle Ro> war bereit3 zu jener Zeit die größte * gefündigt wurde, und ließ ſie in der ganzen Stadt verStadt im Staate Arkanſa3. Sie zählte damals 16,000 teilen. Exrwartung3voll machte er ſi am zweiten


Die Miſſions-Taube.

nachmittags

gehalten

werden.

Am

nächſten

Sonntag

aber ging e3 beſſer. ES ſtellten ſic zwölf Erwachſene nebſt einigen Kindern ein. Am folgenden Sonntag kamen ſieben, am nächſten An mehreren Sonntagen weſend.

wieder zwölf und ſo weiter. waren über zwanzig an-

Nod) im Mai erklärten ſich drei Männer und einige

Frauen bereit, ſich der lutheriſchen Kirche anzuſchließen.

benußte Halle war ſo verrufen und von ſo ſhmußigem Ausſehen, daß anſtändige Neger ſich nicht gern dahin begaben. Sie wurde auch nachgerade für die Sonntag3ſchule zu klein. Dazu ſollte eine Wohenſchule für die tegerkinder ins Leben gerufen werden. So beſchloß denn

die Ehrw. Synodalkonferenz,

eine Kapelle

zu er-

bauen. Ein Grundſtück, nur vier Blo>3 ſüdlich von der deutſ<-lutheriſchen Kirche gelegen, wurde erworben und ein Gebäude von 50X25 Fuß errichtet, in weldjem ſich auch zwei Wohnräume

fanden.

P. H. SieX

für den Miſſionar

be-

Am 18. Auguſt wurde die Kapelle eingeweiht. von

Memphis,

Tenn.,

ſollte

die eigentliche

Weihpredigt halten. Er war au<h mit ſeiner Gattin in der Woche vor dem Weihtag in Little No> eingetroffen. Weil aber in Memphis da3 gelbe Fieber au3gebrochen war und der Staat Arkanſas gegen Memphi3

die Quarantäne Gattin alsbald

erklärt hatte, mußte aufs Land geſchafft

St. Paulskapelle

Frau

Lea Jones.

Sie wurden vom Miſſionar unterrichtet. Die noch Ungetauften wurden dann getauft, die andern konfirmiert. Unter den Täuflingen befand ſih Frau Lea Jones8, die nicht nur bis an ihr vor ſechzehn Jahren erfolgte3 Ableben der Gemeinde treu blieb, ſondern auch ihr Vermögen der Miſſion vermachte. Von ihr hat ſeinerzeit die „Miſſionstaube“ erzählt. Mit den drei Männern organiſierte 'dexr Miſſionar die St. Paul3Negergemeinde. Sie berief ihn zu ihrem Paſtor, und ſomit konnte er ordiniert werden.

Die Sonntags3ſchule

zählte bald ſiebzig Shüler. Die Zahl der Gotte3dienſtbeſucher wuchs immer mehr. E3 wurde allen, die mit der Miſſion zu tun hatten, immer klarer, daß, wenn da38 Miſſionswerk gedeihen folle, ſie ein eigene3 Gebäude haben ſollte. Die biSher

er mit ſeiner werden. Am

in Little No>.

PRITZLAFF MEMORIAL LIBRARY CONCORDIA SEMINARY

Sonntag nac ſeiner Ankunft auf den Weg zur Halle, ſ<loß auf und wartete auf die ihm verſprochenen Zuhörer. C3 kamen aber nur zwei Knaben von der Sonntagsöſ<hule. Sie hatten die geöffneten Fenſter geſehen und meinten, die Sonntag3ſule ſolle vormittag3 ſtatt

7

Sonntag kam er zu Fuß in die Stadt und wollte predigen. Wir wußten aber, daß e3 der Polizei bekannt geworden war, ein Paſtor aus Memphis würde bei der Einweihung tätig ſein und daß man auf ihn fahndete. So bewogen wir ihn denn, in ſein Aſyl zurückzukehren. P. Germann von Fort Smith hielt die Weihpredigt an ſeiner Statt. Nacdmittag3 hielt der Miſſionar eine Taufrede und taufte dreiundzwanzig Perſonen, darunter Säuglinge, ältere Kinder, Jünglinge, Jungfrauen, Männer, Weiber -- ſogar Greiſe. Am Abend predigte der Ort3paſtor, C. F. Obermeyer. Da3 Kirc<hlein war von den Frauen der kleinen Gemeinde ge-

ſhmüdt worden.

In allen Gotte3dienſten de3 Weih-

tage3 war e3,bi3 auf den lezten Plaz gefüllt. Mit Gotte3 Hilfe war e3 alſo zur erſten lutheriſchen Negergemeinde in unſerm Land und auc<h zur erſten lutheriſchen Negerkapelle gekommen. Weil unſere Miſſion nun ein eignes kir<hlihe3 Heim beſaß, wuch3 der Kirc<henbeſuch, die Sonntag3ſchule nahm auch immer mehr zu. E23 ſollte nun aber au< bald zu einer


8

Die Miſſions-Taube.

Wocdenſ<hule tember 1878

für Negerkinder kommen. wurde ſic mit 46 Kindern

Am 16. Seperöffnet. Sie

war die erſte lutheriſc<e Woc<henſ<ule für Negerkinder in unſerm Land. Unter den Kindern, die ſich in den

erjten Tagen einſtellten, befand ſihß au<h Tommy Bransford, ein junger Zeitungsträger, der da3 Werkzeug wurde, ſeine Mutter Ellen Bran3ford in unſere

Gotte3dienſte zu bringen und

ſie der kleinen

Neger-

gemeinde zuzuführen. ES iſt das die Ellen Bran3ford, von der vor einigen Jahren die „MiſſionsStaube“ erzählt hat, daß ſie ſich erſt gar nicht entſchließen konnte, in unſere Gottesdienſte zu kommen, aber

ſchließlich dem Drängen ihres Sohnes na<hgab. Nachdem ſie einige Male gekommen war, meldete ſie ſich

zur Taufe. Nah empfangenem Unterricht wurde ſie getauft und in die Gemeinde aufgenommen. Sie hat ſich treu zu ihr gehalten und ihr nicht unbedeutendes

Gliede der Gemeinde, unterrichtet. Da nun ein guter Organiſt vorhanden war, beſorgte uns der ſelige Prof. Selle von Addiſon eine gute HauSorgel umſonſt. Frau Bransford bezahlte die Unkoſten der Plattform, auf der die Orgel zu ſtehen kam. Eine Glo>e war ſc<hon längſt

im Türmchen der Kapelle vorhanden.

Im Jahre 1880 trat an Ars. Reed3 Stelle der S<ulamtskandidat Karl Berg. Er wurde aber im Januar 1881 nach Netv Orlean3 verſetzt, wo er auch im Dienſt der Miſſion geſtorben iſt. In jener Zeit hielt ſich P. Leopold Wahl in Little Ro> auf, um mit der MiſſionSarbeit unter den Negern vertraut zu werden und dann nad Mobile als Negermiſſionar überzuſiedeln. Ex half in der Sonntag3ſchule und im Predigen treulic) mit. An dieſer Stelle möge auch in dankbarer Anerkennung der Männer gedacht werden, die in jenen AnfangSjahren der Negermiſſion in Little Rock ihr ſo große Dienſte erwieſen haben, nämlich der Paſtoren Obermeyer und H. Sie>, der Lehrer Markworth und Hattſtädt (von der deutſhen Ort8gemeinde) und der Herren C.F. Penzel, G. Reichhardt und J. E. Geyer. Von dieſen Brüdern leben nur noh einige. Von den Gliedern der Negergemeinde in den Jahren 1878 bis 1881 ſind gar keine mehr vorhanden. In den Jahren 1878, 1879, 1880 hat e3 in der Negermiſſion in Little. Noc> nicht an manchen Übelſtänden, Widerwärtigkeiten und Rückſchlägen gemangelt. Am ſchlimmſten wurde die Miſſion im Jahre 1881 bedroht. Die neuen Sektenkirhen der Neger in der Stadt bekämpften einander wie wütende Stiere,

waren

aber

einmütig

in

ihrer

Wut

und

in

ihrem

Kampf gegen unſere Miſſion. Dieſe Lutheraner, dieſe „Eindringlinge“ in ihr Gebiet, ſollten um jeden Prei3 P. Leopold Wahl.

Vermögen der Miſſion vermacht. Sc<on im November, nah zwei Monaten, zählte die Schule 93 Kinder. Faſt alle kamen regelmäßig zur Schule. Weil die Arbeit dem

Miſſionar

zu viel wurde,

bekam

er zunächſt

den

Studenten der Theologie F. König al38 Mithelfer, nach ihm den Studenten H. Frinde. Bereits ein Jahr nah ihrer Gründung zählte die kleine Gemeinde 19 kommunizierende Glieder, nachdem ſc<on neun wieder abgefallen waren. 32 Kinder und 12 Erwachſene waren getauft worden. Die Sonntagsſchule

wuchs

ſo ſtark, und

die Zahl

der Kir<hen-

beſucher war ſo groß geworden, daß man die beiden Wohnräume de3 Miſſionar3 dem Kir<hſaal einverleiben mußte. Cine Reihe von Kindern aus der Wocenſchule war konfirmiert worden. Am Anfang des zweiten Schuljahre3 wurde der Sculamtskandidat E. Jeske als Lehrer an der Miſſionsſchule eingeführt. Weil der Shüler immer mehr wurden, wurde eine Abteilung der Schule in ein gemietetes Haus verlegt und dort von Mrs. Reed, einem

das Feld räumen! Zudem mußte einer der Gründer der lutheriſchen Negergemeinde wegen Trunkſu<ht au3geſ<hloſſen werden. Der Genannte verband ſich mit einigen Abgefallenen und wühlte mit ihnen gegen unz. Da

gab

es manchen

herben

Verluſt

in der

Gemeinde,

in der Sonntagsſc<hule und in der Wochenſ<hule.

C3

ſchien zulekßt, als ob das ganze Miſſion3werk in Little Ro> zugrunde gehen müſſe. Do gelang dem Teufel dieſer Plan nicht, wie ja die ſpätere Geſchichte der Negergemeinde zeigen wird.

Etliche Dinge aus den Jahren 1878 bi8 1881 werden mir unvergeßlid) bleiben, namentlich die Tauffeier

am

Weihtage

Gottesdienſt,

in

der

welhem

Kapelle

ich

meine

(1878)

und

der

Abſchied3predigt

hielt. Mit dieſer Abſchied3predigt löſte Schreiber dieſe3 ſeine Verbindung mit der Negermiſſion der Synodal-

„konferenz für die nächſten dreißig Jahre, um dann vor fünfzehn

Jahren

in ihren

Dienſt

zurückzukehren,

aber

an einer andern Stelle. Er zählt e38 zu den größten Freuden ſeine3 Lebens, daß er einer der „Pioniere“ in

unſerer Negermiſſion ſein durfte und daß ex hören darf, daß das Negergemeindlein in Little Ro> noh

immer weiterbeſteht 3 Joh. 4.

und

in 1

der

Wahrheit wandelt. F. Berg.

.


Die Miſjſions-Taube. Ein

Brief aus

Minneſota.

Mein lieber Bruder Drewe3! Frau Adolf Prißel ſchite mir 85 mit dem Ver-

merk,

ſie da

anzuwenden,

„wo

e3 am

nötigſten

iſt in

der Negermiſſion“. J habe ſie für die Anſtalt in GreenSboro eingeſchi>t, damit das neue Wohn-

und

Schlafgebäude

bald aufgeführt

werden

kann,

habe

auc<h 85 für mich und meine liebe Frau beigefügt für

denſelben Zwe. Hoffentlich wird das Gebäude bald aufgeführt. Wir hochbegnadigten Chriſten ſollten unaufhörlich dem lieben Gott danken. Und wir ſollten unſern Dank mit der Tat beweiſen, indem wir Gotte3 Ruhm in alle Welt hinaustragen. DaS tun wir auch durch reichliche und regelmäßige Opfer von unſern irdiſchen Gütern. Man ſollte jedesmal, wenn man eine Einnahme hat, ein gutes Teil für Gottes Reich zurüclegen; dann hat man zu geben, wenn die Gelegenheit kommt. Und wieviel Not, ſchreiende Not, tritt nicht an un3 heran! Man muß ja bis in die tiefſte Seele hinein

gerührt

werden,

wenn

man

davon

lieſt.

Menſc<enſeelen!

No

Wie

würde

man erſt zur äußerſten Hilfeleiſtung angeſpornt werden, wenn man da3 Elend mit eigenen Augen ſehen würde! Daß der HErr un3 doch die Augen öffnen und offen halten möchte und uns mit glühendem Liebe3eifer erfüllen zur Rettung vieler armen, verlornen und

verdammten

iſt e3 Tag!

Fahren Sie ja fort in Jhrem Beſtreben, die Herzen für die armen Neger zu erwärmen! Mit

herzlichem

Gruß

Ihr F. W.JI.

„Laß dies Scherflein der Witwe nicht verloren ſein!“ Der verſtorbene Pfarrer Kögel erzählt aus ſeiner

Berliner Amtzzeit: . Na einem Gottez3dienſt in der Kapelle de3 Domſtifte3 hatte eine Witwe aus der Gemeinde in die

Büchſe eine Miſſion3gabe gelegt und ſie mit der Adreſſe

an den Geiſtlihen und einer Zuſchrift verſehen. Aber troß dieſex Angaben ſollte das Geld doh zunächſt nicht

zu ſeiner Beſtimmung

von ru<hloſen Händen weggeworfen worden.

gelangen;

erbrochen,

denn die Büchſe war beraubt

und

dann

Nach vielen Monaten bradte mir ein Dienſtmädhen

da3 mit der Zuſchrift verſehene eingewi>elte

Geld und

fragte, ob ic wohl der Paſtor ſei, in deſſen Hände e3

gelangen

ſollte.

In

einer

vom

Domſtift

entfernten

Straße hatte der Dieb die Blehbüchſe geöffnet, nichts gefunden und ſie enttäuſcht in einen Hausflur geworfen. Das Mädden fand beim Ausfegen die leere Büchſe, unterſuchte ſie, fand gleichfalls nicht3 und gab ſie an die Polizei ab. Hier wurde die Büchſe in Ver-

9

wahrung genommen und nad der üblichen Wartefriſt, als fein Eigentümer ſich meldete, an die Finderin zurückgegeben. Als das Dienſtmädchen zum zweitenmal die Büchſe in der Hand hielt, wollte ſie die grünen Franſen, die in der Öffnung herabhingen, mit der Schere entfernen und entde>&te zu ihrem Erſtaunen einen Zettel mit einem Namen ſamt dem unverſehrten Geldopfer. Sie war ehrlich genug, den Miſſion3beitrag abzugeben, und erhielt dafür ihre Belohnung. I< rief die Stiftungsgenoſſenſchaft zuſammen und la3 den rührenden Schuß- und Geleitbrief dex Witwe für das Scherflein vor. Da ſtand: „Laß die3 Scherflein der Witwe nicht verloren ſein!“ Dies iſt ein Beweis dafür, daß der HErr noh immer ſchaut und darauf achthat, wie eine Witwe Geld einlegt in den Gottezkaſten. --F7r-----

Miſſion

in Afrika.

I< leſe hier heute abend in alten Nummern der „MiſſionsStaube“. In der Oktobernummer 1881 findet ſich ein „Eingeſandt“, das die Frage behandelt: „Warum wir unſere Negermiſſion mit allem Ernſt unterſtüßen und fördern ſollen.“ Wer der „H. W.“ iſt, der.den Artikel vor fünfundvierzig Jahren geſchrieben und unterzeichnet

hat, wiſſen wir nicht beſtimmt, glauben aber, e3 war der ſelige Prof. H. Wyneken in Springfield, JU. Nac<hdem

der

unbekannte

Schreiber

die

Not

der

armen Neger in unſerm Land geſchildert hat, fährt er fort: „Do hinter dieſen armen Negern in Amerika ſtehen die ungezählten Millionen ihrer noh ärmeren Volksgenoſſen in Afrika, auf die wir ohne Zweifel ſeinerzeit auch unſer Augenmerk richten ſollten. Hier

öffnet ſich ein weites Feld der <riſtlichen LiebeStätigkeit. Millionen und aber Millionen Menſ<en hungern dort

lebten

nach

dem

dreißig

Brot

des

Jahren

Lebens.

ſchon

Wohl

mance

dem hellen Licht des Evangeliums na

ſind in

Heil3boten

den.

mit

dieſem von tief-

ſter heidniſcher Finſternis überſ<hatteten Land gezogen;

wohl haben ſie auch ſchon gar mande herrliche Erfolge erzielt; allein =- waz iſt. das unter ſo viele?! In

das eigentliche Herz Afrika3, in da3 große Innere, ſind bis jezt noch gar wenige Miſſionare gedrungen. Das Klima dieſe3 Lande3 iſt zumeiſt auch derartig, daß nur wenige Weiße e3 auf die Dauer ertragen können. Viele ſind ihm ſchon zum Opfer gefallen. Nur die Neger ſelbſt können ſich namentlich in den heißen Gegenden Zentralafrika3 heimiſch, fühlen. ; „Wie wichtig ſollte un3 da wiederum unſere Negermiſſion auch im Hinbli> auf die zahlloſen Millionen in Afrika erſcheinen! Dur dieſe können und ſollen wir durc< Gotte38 Gnade Leute aus den Negern ſelbſt heranbilden, um ſie dann ſpäter als Miſſionare zu ihren

Gotte3

Landsleuten

Hand

das

in Afrika

Mittel

zu

ſenden,

werden,

auch

damit

die3

ſie in

finſtere


Die Miſſions-Taube.

10

Land mit dem hellen Licht des Evangelium3 zu erleuhten und die ſchre>lichen Schatten des Tode3 mit dem Worte de3 Leben3 zu vertreiben. „Darum auf, ihr lieben lutheriſchen Chriſten, laßt

Wa3 bei dem Thema „Afrikaniſche Kir<he“ geſagt wurde, war Unioni3mu3 oder Glauben3mengerei vom wir

reinſten Waſſex. Miſſionare auf

Der Referent fragte: „Zielen Denomination3skirhen oder auf

Unſere Negermiſſion hat jezt 5,000 getaufte Glieder, 23 farbige Paſtoren und Profeſſoren, 19 farbige

eine vereinigte Denominationskirhe ab?“ Was er und die übrigen Redner auf dieſe Frage geantwortet haben, läßt ſich kurz zuſammenfaſſen in die Ausſage und Klage des Amerikaner35 Dr. Jeſſe Jone3: „Zu lange

farbige MiſſionsSleute. Unſere farbigen Chriſten haben ſchon gegen 33,000 geſammelt und ſie un3 angeboten

ſionen im weiteſten

uns unſere Negermiſſion auf betendem Herzen tragen und ſie mit unſern Gaben kräftig unterſtüßen! H. W.“

Lehrer

mit

ſowie

der

Bitte,

61

farbige

wir

Lehrerinnen,

möchten

do<h

in8geſamt

eine

Miſſion

103

unter

ihren Raſſengenoſſen in Afrika beginnen und ihnen die ſelige Botſchaft von Chriſto bringen. Sie wollen eine ſolhe Miſſion mit ihren Gaben und Gebeten auch unterſtüßen helfen. Wenn

e3 Gotte3

Wille

iſt, wird

unſere

rehtgläu-

bige lutheriſ<e Kirhe auch bald na<hH dem einzigen Weltteil kommen, in dem ſie nod keine Heilsöboten hat -- Afrika. Von Grönlands

EisSgeſtaden,

Von IJIndien38 Perlenſtrand, Von Peru3 goldnen Pfaden, Vom dunklen Mohrenland,

Von weitentlegnen Strömen

Und

palmenreicher

Flur

Ertönt der Ruf: A<, kämen Die Boten JEſu nur!

C. F. Drewes.

Die internationale Miſſionskonferenz in Le Zoute. Vom 14. bis zum 21. September 1926 tagte, wie bereits in der vorigen Nummer kurz berichtet, die internationale Miſſions8konferenz zu Le Zoute in Belgien, unweit der Stadt Zeebrügge an der Nordſee, zur Beſprechung von allerlei ſogenannten Afrikafragen. Aus Afrika, Amerika, Deutſchland, der Shweiz, England, Finnland, Frankreich, Holland, Schottland und Skandinavien waren 220 Delegierte erſchienen. Aus Afrika und Amerika waren auc<h mehrere Neger erſienen. Von den zehn Gegenſtänden, die behandelt wurden, waren die vier vornehmſten: 1. „Evangeliſation“, 2. „Erziehung“, 3. „Afrikaniſche Kirhe“, 4. „Raſſenproblem“. Bei der Beſprechung de3 erſten Punkte3 --Evangeliſation -- wies ein Eingeborner aus Südafrika mit Recht darauf hin, daß die miſſionariſche Evangeliſation weit wirkſamer ſein würde, wenn die große Maſſe der weißen Raſſe in Afrika ein vorbildliches d<riſtliche3 Leben führte. Den zweiten Punkt -- Erziehung -- führte Direktor Schlunk ſo aus: „Jn der miſſionariſchen Eingebornenerziehung haben wir ſo vielfaßh die Fehler begangen, daß wir germaniſierten, amerikaniſierten, angliſierten. Trotßdem hat Gott in ſeiner großen Barmherzigkeit unſere armſelige Arbeit ſo reich ge ſegnet.“ : -

haben wir in getrennten gearbeitet!“ Kooperative gefordert.

In

bezug

auf

Sinn

den

compartments gelebt und Arbeit zwiſchen den Miſ-

wurde

vierten

für lehztere Aufgabe

Punkt

--

Raſſen-

problem -- heißt e3 in einem Bericht über dieſe Konferenz: „Die Einleitung zur Diskuſſion über das Naſſenproblem „Weiß und Schwarz“ war einem amexikaniſchen Negerabkömmling übertragen, der dieſe Aufgabe in klarer, anzuerkennender, maßvoller Weiſe löſte. Er führte aus: 1. Die <riſtliche Kirche ſollte eintreten

für mehr

Nec<hte der Eingebornen

zur Teilnahme

an

der Adminiſtration, zur Erfüllung

berechtigter Wünſche

Schwierigkeit,

3.

die

Weltproblem

und

der Eingebornen, bzw. Landbeſiß und Arbeit. die Möglichkeit,

Wünſche

2. Die zu

er-

füllen. Dr. Loram, Beamter der Südafrikaniſchen Union Pretoria, hob in der Diskuſſion mit Necht hervor, daß das ganze ſüdafrikaniſche Naſſenproblem ein für un3

zu

ſchwer

ſei.

Bei

dieſem

Thema habe ich an eigenen Erlebniſſen das üble Verhalten zwiſhen Weiß und Schwarz beleuchtet, an dem beide Teile Schuld tragen. Auf beiden Seiten iſt auf beſſeres Verhalten hinzuarbeiten. Die Kirhengemeinden der Weißen ſind durc<h die Predigt zu beeinfluſſen, die öffentliche Meinung der Weißen durd) die Preſſe. Die Miſſionare müſſen das Miſſionswerk unter eingebornen Chriſten und Heiden fortſeßen, damit die Eingebornen ete Chriſten werden, die von der Liebe Chriſti beſeelt ſind. Für dieſes hohe Ziel ſeen die Miſſionare ihr Leben ein. Ein amerikaniſcher Neger redete zu dieſem Thema mit feuriger Leidenſchaft, deren warnende Bedeutung wohl alle Hörer empfunden haben. An die vernommene Warnung mußte ich zurückdenken, al3 ih unmittelbar nah meiner Rüdkehr von Le Zoute P. v. Bodelſhwingh beim Schluß der theologiſchen Woche in Bethel das Wort eine3 andern Neger3 wiedergeben hörte: „Wenn die Schwarzen ſich einmal an den Weißen rächen ſollten, dann trägt die Chriſtenheit der weißen Raſſe die Verantwortung dafür.“ In der weiteren Erörterung ergab ſich folgende unterſchiedlihe Stellungnahme: Eine franzöſiſche Dame der Pariſer Miſſion hob hervor, daß in den franzöſiſchen Kolonien e3 kein Raſſenproblem zwiſchen Weiß und Schwarz gebe. Beide lebten, wohnten, arbeiteten miteinander in Eintra<ht und Gleichberedhtigung. Ein Vertreter der Burenmiſſion Südafrika3 aus Johannesburg ſtellte dem die Stellungnahme der Buren zu den Shwarzen entgegen. Er ſagte, er ſei von franzöſiſcher Abkunft, könne aber nicht ſo weit


Die Miſſions-Taube. gehen wie die Vorrednerin. Dieſe Gegenſätze überbrüdte Dr. Jeſſe Jones durch ſeine glüFliche Theſe von “differentiation and identity": Gott hat die Menſchheit mit individueller Raſſenverſchiedenheit und zugleich mit genereller Menſc<engleichheit geſhaffen. Darin ſeien die Möglichkeiten und Grenzen problems gegeben.“

der Löſung

de3 Raſſen-

So weit der Bericht.

ein

Wir bringen dem Bericht über dieſe Afrikakonferenz beſonderes Intereſſe entgegen. Unſere Synodal-

konferenz

hat nämlich

auf ihrer

in Lokport, N. Y., beſchloſſen, Negermiſſion die Sache einer

lezten Verſammlung

daß die Kommiſſion für Heidenmiſſion in Afrika

im Auge behalten, alle nur mögliche Erkundigung darüber einholen und

berichten

foll.

der Konferenz

dann

in zwei Jahren

C. F. Drewes.

1926

Vereinigte

Lutheriſche

ihre Verſammlung

Kirche

Va.

Wa3

getan wurde, erfolgenden Worten:

„Großes Gewicht legt die Vereinigte Lutheriſche Kirche auf das Werk der Heidenmiſſion. Die Bewilligung dafür bildet den zweitgrößten Poſten in der jährlichen Auflage (8660,000; nur die Behörde für amerikaniſche Miſſionen, die jekt fünf frühere Betriebe unter ihrer Aufſicht vereinigt, erhält eine noh größere Zuweiſung).

Keiner

andern

Arbeit wurde

ſammlung ſo viel Zeit gewidmet.

Intereſſe

lauſchte

man

den

auf der Ver-

Mit dem lebhafteſten

Berichten

und

Bitten

der

Vertreter. DaZ iſt auch ganz in der Ordnung. Nur in geiſtlich toten Gemeinden erfährt man Widerſpruch, wenn für Heidenmiſſion geopfert werden ſoll. Die von der AuSbreitung des Evangelium3 unter den Gößendienern niht3 wiſſen wollen, ſind oft ſelber blinde Heiden. Sie haben noh nicht einmal da3 erſte Gebot richtig gelernt. Sicherlich fehlt ihnen das Verſtändnis für ſolHhe Sprüche wie: „ES iſt in keinem andern Heil, iſt auch kein anderer Name den Menſen gegeben, darinnen

wir

ſollen ſelig werden“

(denn

Verhältniſſe in Heidenländern

an.

ſionsdienſte in Indien getan hat, führte die beurlaubten Miſſionare und Miſſionarinnen, die der Verſammlung beiwohnen konnten, in langer Prozeſſion auf die Red-

nerbühne.

E35

waren

ſtellte ſic mit wenigen

ihrer

Worten

vierundzwanzig. vor, indem

Jeder

er zugleich

ſein Arbeitsfeld angab und die Länge ſeiner Dienſtzeit .an der Front“.“

Eines

hielt im Oktober

ab in Richmond,

dort für ihre Heidenmiſſion zählt der „Lutheriſche Herold“ mit

und

Zu der Sorge um da35 ewige Heil der Seelen kommt dann gewöhnlich nod ein tiefes, erbarmende3 Mitleid mit den äußeren, leiblichen Nöten, dem ganzen phyſiſchen Elend, wodurd< ſc<on hier das Daſein der armen ECingebornen faſt zu einer Vorhölle gemacht wird. „Dr. Luther B. Wolf von Baltimore, Generalſekretär der MiſſionSbehörde, der früher ſelbſt Miſ»

Eine mohammedaniſche Miſſion mitten in den Vereinigten Staaten.

Heidenmiſſion der Vereinigten Lutheriſchen Kirche. Die

lichen Zuſtände

11

allein der Name

ICſus Chriſtus), gar nicht zu reden von dem Abſhied3wort, dem letzten Befehl de38 gen Himmel gefahrenen König3: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Heiden! Da3 Argument, da3 ſie mit Vorliebe gebrauchen, daß man nämlich die Eingebornen fremder Weltteile in ihrem „glü>klichen“ Naturzuſtande nicht ſtören ſolle, beruht weder auf eigener Prüfung noh auf ſorgfältigem Studium der tatſächlichen Verhältniſſe. - Sie wiſſen nicht, wovon ſie reden. Wo aber lebendiges Chriſtentum herrſcht, wo man ſich ſeines Gnadenſtandes im Glauben bewußt wird, da regt ſich auch Miſſion3intereſſe, und wo MiſſionzSintereſſe erwacht, da eignet man ſich allmählich allerlei Kenntniſſe über die wirk»

Nac<mittags

vor

mehreren

Wochen

machte

ich hier in St. Louis unter den Negern mehrere MiſfionSbeſuche. J<< hatte auf meiner Liſte neben andern aud einen jungen Mann namens Andrew, der hin und wieder unſere Gottesdienſte beſuchte, aber kein Mitglied war. Seine Eltern waren Eigentümer eine3 kleinen Geſchäftes, in dem ſie Eßwaren verkauften. Al3 ich in dem kleinen Laden angekommen war, ſah ich anſtatt Andrews Eltern eine fremde farbige Frau, von der ich erfuhr, daß die Eltern kurz zuvor da3 Geſchäft verkauft hätten und weggezogen ſeien. Bei meinem Abſchied ſagte ich der fremden Frau, daß ich lutheriſcher Negermiſſionar ſei, und lud ſie ein, unſere Gotte3dienſte zu beſuchen. Zu meiner großen Verwunderung ſagte ſie: „JH bin keine Chriſtin.“ Erſtaunt er- ' widerte ih: „Sie keine Chriſtin! Wie geht da3 zu2“ Wohl hatten mir ſchon Hunderte von Negern bekannt, daß ſie dur<h gute Werke ſelig zu werden gedädcten, aber nod) nie hatte mir ein einziger geſagt, daß er kein Chriſt ſei. Wenn e3 vielen Farbigen unſer38 Landes auch nicht ſo genau auf Glauben und Gotte3fur<ht ankommt, wollen ſie doH dem Namen nac<h Chriſten ſein. Hier war eine Frau, die geradeheraus ihren Unglauben bekannte. Auf meine Frage, warum ſie ſih nicht zum Chriſtentum bekenne, erwiderte ſie ſtolz: „J< bin eine Mohammedanerin.“ Id verkündigte dann der bedauern3werten Frau neben dem Geſes auh da3 Evangelium. Al3 ich von der Gnade und Liebe JEſu Chriſti ſprah, fragte ſie: „Wer iſt denn eigentlich dieſer JIEſu3? I< weiß nicht3 von ihm.“ Sie ſchien aber bald zu bereuen, ſo geredet zu haben, da ſie wohl daran dachte, daß ihre Religion ſolche3 Tun verbietet. Sie bekannte ihren Unglauben, und weil ſie ſchleht darin unterrichtet war, ſagte ſie ſo geſalbt wie nur möglich da3 kurze mohammedaniſc<he Glauben38bekenntni38 mehr-

mals3 hintereinander auf arabiſch her: „La ilaha ill Allah Muhammad ar Raſul Allah“, zu deutſch: „Kei-


Die Miſjſrions-Taube.

12 nen Gott gibt e3 außer Allah.

Prophet.“

Troß

ihr die Verkündigung

zu ſein.

Mohammed

dieſes Bekenntniſſes

vom wahren

iſt Allah3

dex Frau

ſchien

Gott nicht einerlei

So verabſdiedete ich mich denn von ihr.

Nad) einiger Zeit ging ich wieder in den Laden, um zu miſſioniexen. Diesmal traf ich nicht die Frau an, ſondern

einen Mann,

der wie ein Araber

ausſah.

I< erkannte ihn ſogleich als einen Mohammedaner an ſeiner Kopfbede>ung, einem ſonderbaren, ſehr hohen Hut ohne Rand, mit dem is8lamiſhen Halbmond und mit roten Verzierungen geſ<hmüdt. Wir begannen eine Unterhaltung. Neben vielen andern Fragen ſtellte ich auh dieſe: „Wer iſt denn euer Oberſter?“ „Der bin ich“, ſagte er. „Wie heißen Sie?“ „Scheich Amad Din.“ Sceich iſt ein arabiſchez Wort und bedeutet Oberſter, Häuptling. Während wir unz unterhielten, gab er mir folgende Au3kunft: E3 beſteht in St. Louis eine mohammeda-

niſche

Unter

Miſſion,

dieſen

der

befinden

380

ſih

Leute

Syrer,

gliedlich Türken,

zugehören.

afrikaniſche

und amerikaniſc<he Neger und ſogar Chineſen. Von den 380 Anhängern nehmen nur hundert regen Anteil an ihrer Religion. Der Oberſte ſagte lächelnd: „C3 geht bei un3 wie bei euch Chriſten: die meiſten beteiligen ſich nicht, wie ſie ſollten.“

Beim Abſchied fragte ich ihn

um koſtenfrei verteilte Literatur.

Ex reichte mir einen

Bogen, auf dem einige Angaben waren, und ſagte, ich müſſe zu ſeinem Miſſionslokal kommen, wenn ich

andere Literatur haben wolle, und teilte mir aud mit, an welchem Abend der Woche ic ihn dort treffen könne. Etwa zwei Wochen dana, al3 e3 un paßte, gingen meine Frau und ich eines Abend3 zu dem mohammedaniſhen Miſſionslokal, um mehr Auskunft über das Wirken der hieſigen Moz3lem3 zu erfahren, natürlich, um da3 Falſche der mohammedaniſc<hen Religion auf-

zuzeigen.

Sie

haben

ein

armſeliges -Lokal

an

einer

Straßene>e gemietet. Als wir eintraten, waren etwa 15 Perſonen verſammelt, allez Neger mit Au3nahme des Schei<h3. Die Männer waren dabei, einen Abſ<hnitt aus dem arabiſchen Koran in38 Engliſche zu Üüberſeßen, während die Frauen zuhörten. Von den Männern konnten etwa vier fließend überſehen. Bei den andern ging e3 langſam und kläglich. Der Koran iſt die ſogenannte Bibel der Mohammedaner. Jn dem Raum, wo wir jezt waren, duftete es ſtark nach Weihrauh. Uns war e3 ſonderbar zumute. Wir waren unter Heiden. Später hielt der Oberſte einen Vortrag auf Grund eine3 Artikel8, den er aus einer ihrer Zeitſchriften vorlas. E83 war ein armſeliger Vortrag. Neulich habe ih in einer falſ<hgläubigen Verſammlung einen zwölfjährigen Knaben „predigen“ hören. Da3 war auc< kläglih. Aber noc<h klägliher war Sceih Ahmad DinS Vortrag. Unter anderm ſagte er: „Mohammed konnte ſelber nicht leſen und ſchreiben.

Er lehrt aber im Koran, daß, wo möglich, alle ſeine Nachfolger leſen und ſchreiben lernen ſollen. JEſuz.

iſt ein Prophet geweſen, geſandt von Allah. Er iſt EEE

beat dh

weder

Gottes Sohn

no<h Gott,

weil Gott

keine Söhne

haben kann. Menſc<en haben Söhne und Tödter nötig, um im' Frieden zu ſterben. Gott kann aber nicht

ſterben. Daher hat er keinen Sohn nötig.“ Seine Auslegung des Spruche3: „De3 Menſ<en Sohn iſt

kommen, zu ſuchen und ſelig zu machen, wa3 verloren iſt“ lautete ſo: „Die zehn nördlichen Stämme Jo5rael38,

die

in

die

aſſyriſche

führt wurden, zogen nah

dort nieder.

Die jekigen

Gefangenſchaft

wegge-

Afghaniſtan und ließen ſich

Cinwohner

des Landes

ſind

deren Nachfommen. Nad ſciner Kreuzigung iſt JEſus nach Afghaniſtan gezogen, um zu ſuchen und ſelig zu

machen, was verloren iſt.“ Bei jeder Gelegenheit haben die Verſammelten JCEſum und die <riſtliche Neligion verhöhnt und verſpottet. Der Mohammedanis5mus3 iſt eine heidniſche Religion. Er iſt nicht göttlichen Urſprungs, ſondern iſt in dem Gehirn des Lügenpropheten Mohammed entſtanden, dex um da8 Jahr 570 nach Chriſto geboren wurde. Er lehrte, daß Gott nur aus einer Perſon beſtehe, verwarf alſo die Lehre von der Dreieinigkeit

im göttlichen Weſen. Seiner Lehre nach iſt JEſus nicht Gott, ſondern er iſt von Gott zum Propheten für die Juden beſtimmt worden. Er iſt geringer als Mohammed.

Einige

ſeiner Lehren

au38 dem Judentum

hat der Lügenprophet

herübergenommen,

wieder

andere

aus dem Chriſtentum, noh andere aus dem Heidentum,

und manche hat er ſelbſt erda<ht. Seine JIxrlehren haben ſich weit verbreitet, ſo daß e3 heute Millionen und aber Millionen von Mohammedanern gibt, die in viele Sekten zerſplittert ſind.

Vor etwa fünfunddreiſzig

Jahren entſtand in Indien eine neue Sekte, die al3 die

Ahmadya-Sekte bekannt iſt. Deren Urheber war Mirza Ghulam Ahmed, der durd) ſeine Jrrlehren den Hindui3mu3, den Mohammedani3mu3 und da3 Chriſtentum zu verbinden ſuchte. Ex gab vor, er ſei der Chriſtus der Mohammedanexr und der Chriſten und für

die Hindus eine Verkörperung des Gößken Kriſhna. JEſuS ſei lebendig vom Kreuz genommen worden, ſei dann nad Jndien gegangen und habe dort bi3s zu ſeinem

120. Jahr die „verlornen Schafe 'vom Hauſe Js8rael“ belehrt. Er liege jekt in Srinagar, Kaſchmir, begraben;

ſein Grab werde dort gezeigt.

. Die Ahmadya-

Bewegung breitet ſich ſcheinbar über den ganzen Erdboden aus. Die Sekte iſt vom MiſſionSeifer beſeelt und iſt ſehr eifrig, Anhänger unter den Chriſten zu gewinnen. Man findet ſie in vielen Städten Europa3 und Amerikas. Die mohammedaniſc<he MiſſionzSarbeit

„in St. Louis wird von ihr betrieben. den Negern

unſer3 Lande3

mehr

Sie hat unter Erfolg al3 unter den

Weißen. Dies mag mehrere Gründe haben. Der Hauptgrund wird wohl der ſein, daß die Lehre der Mohammedaner allen Anhängern, welher Nation oder Raſſe ſie auch angehören mögen, völlige Gleichheit im Staat, in der Kird<he und in der Geſellſchaft verſpricht. Die Ahmadya-Mohammedaner beſchuldigen die Ameri-

kaner ungerechter Behandlung der Neger.

Sie ſchauen

.


Die Miſſtons-Taube. auf uns herab und weiſen ſtolz auf ihren Standpunkt der religiöſen,

geſellſchaftlichen

heit allex Völker hin.

und

politiſchen

Gleich-

Aber wollen wir, die wir wahre Chriſten ſein wollen, uns beſchämen laſſen von den Heiden? Dieſe nehmen ſich der Neger an, predigen ihnen und belehren ſie. Dürfen wir hinter ihnen zurückſtehen? Soll uns nicht der Eifer der Heiden anſpornen, Negern das feligmachende Cvangelium zu bringen? Sollen Heiden, Schwärmer und JIrrlehrer uns zuvorkommen und die armen Neger um ihre Seligkeit betrügen?- Wenn das

nicht geſchehen

ſoll, dann

müſſen

wir

un35 anſpornen

laſſen, noh eifriger Miſſion unter den Negern zu treiben. Miſſionare mit der reinen Botſchaft des Heils werden ihnen nicht geſandt, wenn wir ſie ihnen nicht fenden. Lutheriſche Kapellen bauen ſich nicht von felbex. Wollen wir die Neger für unſere Kirche gewinnen, ſo müſſen wir ihnen nachgehen, ihnen Prediger

und

Lehrer

helfen.

ſenden

und

ihnen

zu Gotte3häuſern

ver-

Möge der gnädige Gott das Werk der Moham-

medaner unter den Negern Amerikas vereiteln und uns

größeren

Eifer und

größere

Erfolge

beſcheren!

PB. E. Goſſe.

13

Mittelpunkt der farbigen Bevölkerung der Stadt Cleveland geworden. Jm Bewußtſein ihrer großen Miſfionspflicht gegen ihre farbigen Nachbarn und getrieben von der Liebe Chriſti, haben Paſtor und Gemeinde lebten Sommer Scritte getan, eine Negermiſſion zu eröffnen. Der erſte Schritt war, daß ſie ihre Halle, die bis vor dreizehn Jahren als Gotte3dienſtlokal diente, zum freien Gebrauch für eine Miſſion unter den Negern anboten. Sodann führten ſie einen canvass aus, um zu ermitteln, wie viele kir<hloſe Schwarze etwa zu finden ſeien. Etwa 100 Glieder der St. Petrigemeinde beteiligten ſich an dieſem canyass. E3 ſtellte ſich heraus, daß zwiſchen der Sechzigſten und Neunzigſten Straße und zwiſchen Quincy- und Cedar-Avenue 350 kirchloſe Neger wohnen. Die St. Petrigemeinde berief den theologiſchen Studenten Ernſt Müller vom Predigerſeminar in

St. Louis, der unter der Leitung de3 Paſtor3 die Miſ-

ſionSarbeit tun ſollte. Ex trat ſein Amt am 1. Auguſt 1926 an. Die Gemeinde ſorgt für ſeine freie Beköſtigung, während die Miſſion3behörde de3 Mittleren Diſtrikt5 ſeinen Gehalt bezahlt. Die Miſſion3behörde zeigt ein dur<aus lobenswerte3 Intereſſe.

Am 5. September 1926 wurde die Miſſion feierlich

Miſſionsgebet. HErr JEſu Chriſte, der Welt Heiland, der du durch

dein teures Blut erkauft predigt

alle Menſ<en

haſt und willſt, daß werden unter allen

zu deinem

Eigentum

dein Evangelium ſoll ge-. Völkern, wir bitten dich,

mache auch un3 recht von Herzen willig, dazu zu helfen, daß ſol<he3 geſhehe.

Made

uns gehorſam deinem Be-

fehle, daß wir dein Werk mit Eifer treiben. reht

fröhlich

fahren iſt.

in

dex

Gnade,

die

uns

Mace un3

in "dir

wider-

Mache un3 durc deinen Heiligen Geiſt recht

gewiß unſerer Seligkeit, die wir haben im Glauben

an

dein vollgültiges Verdienſt, auf daß wir dir von Herzen

dafür dankbar ſeien und ſolhe Dankbarkeit beweiſen in herzlihem Erbarmen mit dem übergroßen Elend

derer, die dich nicht kennen, und in brünſtigem Eifer, ihnen darau3 zu helfen durc< die Predigt de3 Evangelium3, al3 einer Kraft Gotte8, ſelig zu machen alle, die daran glauben. HErxrr, unſer Heiland, ſei uns gnädig und hilf uns! Ja, das Werk unſerer Hände wolleſt du fördern um deines Namen3 willen. Amen.

- Negermiſſion in Cleveland. Dur die Güte P. Artur F. Katt3 kann die „Miſſion3taube“ ihren lieben Leſern die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Miſſion3arbeit unter den Negern der Stadt Cleveland in Angriff genommen ZeIR 'worden iſt. Die Nachbarſchaft der St. Petrikirche im öſtlichen Stadtteil iſt in den lezten Jahren mehr und mehr der

eröffnet. Vizepräſes F. J. Lankenau redete über da3 Thema: “The Lutheran Church and What It Stands" For." Student Wilbur Twitty, ein begabter theologiſcher Student unſers Seminar3 in GreenS3boro, N. C.,

ſagte den Zuhörern:

Doing for the Negro

“What

P. Katt ſagt in einem

Jahres

geſchriebenen

the Lutheran

in the South."

Brief:

am

Church is

15. Dezember

vorigen

„Unſere

am 5. September

Darüber kann kein Zweifel herrſchen.

Unſere Arbeit iſt

begonnene Miſſion iſt ſichtlich von Gott geſegnet worden. kein Experiment mehr. zeihnen.

hat

Ein ſtetes Wachstum iſt zu ver-

Unſer eifriger junger Student, Ernſt Müller,

durhau3

treu und

Zwiſchen vierzig und

in großem

Segen

gearbeitet.

fünfzig Leute haben ihr Intereſſe

gezeigt, indem ſie unſere Gotte3dienſte in den drei Monaten beſucht haben, einige ſehr regelmäßig, andere mehr unregelmäßig. Auf dieſe Beſucher der Gotte3dienſte verwendet der Student ſeine Hauptarbeit, indem

er ſie wöchentlich beſucht und ſie ermutigt, unterrichtet

und ermahnt.

Jnfolgedeſſen iſt dex Beſuch von ac<t am

erſten Sonntag auf dreißig vor zwei Wochen geſtiegen. In den erſten ſieben Wochen war der dur<hſ<nittliche Beſuch dreizehn, in den ſieben lezten Wochen zwanzig. In dieſe Zahlen ſind Kinder wie Erwachſene eingeſc<loſſen; in der Regel beſuchen ſie ſowohl die Sonntag3ſ<hule al3 die Gotte3dienſte; das Verhältnis iſt: zehn

Kinder

und

ſieben

Erwachſene.

Unter

den

Er-

wachſenen befinden ſi fünf oder ſe<h3 konfirmierte Lutheraner aus dem Süden, meiſtens aus unſern Negergemeinden. Für die Konfirmandenklaſſe, die nach

Neujahr eröffnet werden ſoll, ſind fünf, bis ſe<h3 Er-

wachſene gewonnen worden. Zwanzig Kinder üben zurzeit eine Weihnachtsliturgie für den Kindergotte3-


Die

14

Mijſtons-Taube,

dienſt am heiligen Chriſtfeſt ein. Unſere St. Petrigemeinde liefert den Chriſtbaum und die Gaben, und

America the sum of Dollars (8---), to be used for the benefit of its work among the Negroes."

P. Drewe3' Kate<hiömuSs. „An den dreizehn Sonntagen,

miſſion in dieſem Jahr wird die „Miſſionztaube“

an

worden.

hundert

der Frauenverein ſchenkt jedem Kind ein Exemplar von denen

Gotte3-

dienſt gehalten wurde, ſind in8geſamt 819.03 kollektiert Jeden

Monat

wird

etwa

kir<hloſen

Familien vom Miſſionar dur<h die Poſt ein Exemplar

de8

Good

News

ſowie

ein

Paſtoralbrief

zugeſchi>t.

Da3 Blätthen hat ſich als ein vortreffliche3 Mittel erwieſen,

unter

den

Leuten

Intereſſe

fragen immer dana. „E3

wäre

:

zu

we>en.

Sie

wohl gut, unſere Miſſionare im Süden

auf unſere Miſſionsſtation in Cleveland aufmerkſam zu

Anläßlich des goldenen Jubiläums

natlich

Erzählungen

aus

der

unſerer Neger-

Negermiſſion

mo-

bringen.

Dieſe Nummer enthält zwei geſchichtliche Artikel. Der eine Artikel iſt von Prof. F. Berg in Greensboro ge-

ſchrieben. Ex war unſer erſter ſeßhafter Miſſionar in der Negermiſſion und darf heute no<h, na faſt fünfzig Jahren, dem HExrn in der Negermiſſion dienen. Man

verſäume nicht, ſeinen Artikel zu leſen. St. Louis, Mo. Am Sonntag, den 21. November vorigen Jahre3, hatte unſere hieſige Negergemeinde die große Freude, den Edſtein ihrer Kirche zu legen.

Edſteinlegung unſerer St. Philipskir<he in St. Louis. Elf Zoll Schnee lagen auf der Erde :am 21. November.

maden und ſie zu bitten, un3 zu ſchreiben, ſobald ein3

ihrer Glieder nah Cleveland zieht.“

Schreiben richten an

3596

P

Sie können ihr

Anvnvun F. Kary,

E. 154th

St., Cleveland,

O.

---r-e>GB-----

Manderlei

aus der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

Ein glüdlice3 Neujahr wünſc<ht die „Miſſion3taube“ ihren Tauſenden von Leſern. Wer weiß, für wen da3 neue Jahr da3 lezte in dieſem Jammertal ſein wird! Bei der Jahre3wende denkt der ernſte Chriſt auh an ſein Ende; er denkt auch wohl daran, ſein Teſtament zu machen. Wer etwa in ſeinem Teſtament unſere Miſſion bedenken

will, mag ſich dieſes Formular bedienen: “I give and bequeath to the Misgionary Board of the Evan-

gelical

Lutheran

Synodical

Conference

of

North

Screiber dieſes hielt die Feſtpredigt auf Grund der Worte: „Siehe, ich lege in Zion einen Grundſtein, einen

bewährten

Stein,

einen

köſtlichen

Edſtein,

der

wohlgegründet iſt. Wer glaubt, der fleu<ht nicht“, Jeſ. 28, 16. Der Ortspaſtor, P. Paul Goſe, leitete die Feiex. Da3 Wetter war unwirſch. Faſt ein Fuß Schnee war gefallen. E35 hatten ſich nur 175 Feſtbeſucher eingeſtellt. Wenn alles gut geht, wird die Kir<he Mitte März fertig ſein. Seine

dritte

achtzigjähriger

lich folgenden

Gabe-

Paſtor

in

Begleitbrief,

Ein

emeritierter,

Nord-Jlinoi3 als

er eine

zweiund-

ſchrieb

Gabe

neu-

ſchidte:

„EGinliegend 85 für das Mäd<henheim beim College zu Green3boro, N. C., deſſen Bau ſhon vor zehn Jahren beſchloſſen wurde und noch nicht aufgeführt iſt! Dies ſei mein dritter Beitrag. Gott ſchenke un3 Gnade, daß der Bau endlich aufgeführt und den armen Negermädden geholfen wird! Ein Miſſion3freund.“ Freund, haſt du ſchon deinen erſten Beitrag für dies Collegegebäude entrichtet?


Die Eine fröhliche Geberin.

Smith

im

Jahr

1902

Niiſjſſions-Tauve.

Al der ſelige Prof. J. Ph.

die MiſſionSarbeit

bei

Kanna-

poli8, N. C., begann, wurden die Gotte3dienſte in dem

15

in Chicago organiſiert. Diſtrikte der Synode

ſtationen;

1926

Jm Jahre 1884 hatten die elf

84 Miſſionare auf 531 Miſſion3-

dagegen

ſtanden

679

Miſſionare,

Hauſe eine3 Gliedes namens Nuſſell gehalten. Von einem Großkind dieſes Nuſſell erzählt unſer farbiger Superintendent F. D. Alſton folgendes: „Die kleine

35 Studenten und 62 Lehrer im Dienſt der Inneren Miſſion. Die Miſſionsfelder befinden ſich in faſt jedem Staat der Union, in Canada, Alaska, Mexiko, auf

die Jahre, die noh verfließen müſſen, ehe ſie konfirmiert und zum heiligen Abendmahl zugelaſſen werden kann. Seit der Konfirmation ihrer beiden älteren Schweſtern ſehnt ſie immer herzlicher dieſe Zeit herbei. Faſt tägli quält ſie ihre Mutter mit hierauf bezüglichen

bedürfen der finanziellen Mithilfe der Allgemeinen Synode. Von 1923 bis 1926 wurde die MiſſionSarbeit dieſer Diſtrikte mit 8535,000 unterſtüßt. DaS Defizit betrug am 10. Dezember 1926 8149,963.38.

hoben wir eine Extrafkollekte für unſern Baufond3. Die kleine Frances ſagte zur Mutter: „J<h kann keine vier Jahre mehr warten. Gib mir etwas von meinem Geld für meine Kirche!“ Sie hatte etwas Geld verdient mit BaumwollpflüFen und wollte dem HErrn etwas davon geben. Jhre konfirmierten Schweſtern ſowie Vater und Mutter brachten größere Gaben; aber au<h die Gabe der kleinen France3 hatte in Gottes Ohren den rechten Klang, al3 ſie in den Gotteskaſten fiel. Obwohl ſie klein war, half ſie doch die hundert Dollar35 voll machen.“

hat ſeit mehr al35 hundert Jahren ihr Hauptaugenmerk darauf gerichtet, in den ländlichen Diſtrikten Ge-

France3 Ruſſell, die neun Jahre alt wird, zählt bereits

Fragen.

Am dritten Sonntag im September 1926 er-

Kuba und der Fichteninſel.

Dreizehn Synodaldiſtrikte

Ein großzügiges Miſſions8unternehmen. Die North Carolina-Synode der Vereinigten Lutheriſchen Kir<e

meinden zu gründen und aufzubauen, und hat infolgedeſſen in den größeren Städten wenige Gemeinden. Darum will ſie nun dieſe Felder gründlich bearbeiten und hat zu dem Zwe folgenden Plan angenommen

zur Aufbringung der nötigen Gelder: Man ſucht hundert Laien, die im nächſten Jahrzent jährlich je 8100

für die MiſſionSarbeit geben, um einen Fond3 von 58100,000 zu ſhaffen, deſſen Ertrag für Miſſion verwendet werden ſoll. Über zwei Drittel der Zahl ſind

gefunden, und ein Laie widmet dem Unternehmen ſeine

No< ein Emeritierter. „Greensboro ſoll und muß „leben“. Side einen 825-Sde> für das Dormitory in

ganze

gegeben hat. Jh habe ſelbſt keine Gemeinde, ſondern halte mich, da ich Pastor emeritus bin, zu P.P.3 Ge-

Herold“, das deutſche Organ der Vereinigten Lutheriſchen Kir<he in Amerika, ſagt in einem Bericht über die

ten bald zuſammenkommen!

des

Green3boro. meinde.

EZ iſt eine Gabe von dem, was mir Gott

Gott gebe, daß die Gelder nah langem War-

China.

In

Weihnachten

einer

haben

Grüßend,

A. M., P. em.“

driſtusfeindlichen

Bewegung

zu

Chineſen eine unſerer Kapellen in

Hankow erbrochen und die Bibeln, Geſangbücher und Wandſprüche zerſtört. =- Die Südliche Kanton-Armee,

die vorigen

Sommer

die Offenſive

begann

und

gegen

tauſend Meilen marſciert iſt, hat jekt faſt die ganze ſüdliche Hälfte Chinas mit etwa zweihundert Millionen Einwohnern ſich unterworfen. Der Oberbefehl3haber

Tſchiang Kai-ſchek iſt ein junger Mann.

Er wurde in

der Provinz Tſchekiang geboren und empfing ſeine militäriſc<e Schulung in der militäriſchen Akademie zu

Paotingfu. Er war ein Freund Sun Jat-ſens3, des erſten Präſidenten der <ineſiſ<en Republik. Sein Ziel iſt,

China

zu

einigen

und

von

der

Fremdherrſchaft

dauernd zu befreien. Da der Krieg3ſ<hauplaß jeht nach Oſten verlegt iſt, ſind unſere Miſſionare in China in keiner beſonderen Gefahr. Diakoniſſin

Rathke

aus

dianermiſſion

geht nach

Olpe,

China.

Kanſ.,

Diakoniſſin

Luiſe

den

Apachen

die bislang

dex WiS3conſinſynode

unter

in der In-

in Arizona im Waiſenhaus zu Eaſt Fork gedient hat, iſt Ende November nah Jndien gereiſt. Sie wird dort in der Miſſion unter den Frauen tätig ſein. Einige Angaben über die Innere Miſſion der Miſſouriſynovde. Die erſte Miſſion8kommiſſion wurde 1847

Zeit.

Judenmiſſion

in

Amerika.

Der

Synodalverſammlung in Rihmond,-Va.: Komitee3

für

Judenmiſſion

wurde

„Lutheriſche

„Der Bericht

von

P. F. O.

Ever3 von Philadelphia verleſen, und zwar in loben3-

werter Kürze und do in einer Weiſe, die an Kraft und Klarheit nichts zu wünſchen übrigließ. In vier Städten: Pitts3burgh, Philadelphia, Baltimore und Toledo,

wird

von

Schafen

einer

vom

Zentrale

Hauſe

J3rael

legt aber den Gemeinden,

aus

unter

miſſioniert.

den

Da3

verlornen

Komitee

ja allen Chriſten die Pflicht

au3 Herz, im eigenen Kreiſe Miſſion zu treiben, gegen die in der Nachbarſchaft lebenden jüdiſchen Familien nah dem Vorbild unſers Heilandes ſeelenſuchende und -rettende Liebe zu beweiſen. Jede d<driſtlihe Kirche ſollte ein Miſſionö3zentrum werden. Miſſionar H. Ein-

ſpruch, der in Baltimore ſein Wirkungsfeld hat, behauptet, daß vier Millionen Juden in Amerika leben. Er glaubt, daß ſich unter dieſem Volk ein erfreuliches Intereſſe an der Perſon JEſu Chriſti bemerklich macht, da3 zu Hoffnungen berechtigt. P. Einſpruch iſt ſelbſt von jüdiſcher Abkunft. Ein von ihm verfaßte3 Büchlein,

Jewish Confessors of Faith, iſt bereits in zweiter Auf-

lage erſchienen. Seine Überſezung de3 Matthäuz3evangelium3 für die von der Amerikaniſchen Bibelgeſellſchaft autoriſierte neue Au38gabe de3 yiddiſchen Neuen Teſtaments iſt vollendet.

Volk8genoſſen

in

P. Einſpruch arbeitet unter ſeinen

Baltimore

mit

ſichtlihem

Erfolg.

Eine Vierteljahrs5ſhrift, The Zebrew Lutheran, von unſern Miſſionaren herausgegeben.“ Y

wird


MWiſſions-Taube.

Neue Drufſachen. Amerikaniſcher Kalender für deutſche Lutheraner auf das Jahr 1927 nach der Geburt unſers HErrn JEſu Chriſti.

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kunft über die Heidenmiſſion der Miſſouriſynode in der Stadt

ſionsfeldes in China in Wort und Bild ſchildern. Beide ſollten großen Abſaß finden. Magazin für ev.-luth. Homiletik und Paſtoraltheologie. Homiletic Magazine.

.

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feiert 0: ſilbernes Jubiläum und erſcheint in einem beſonderen Feſtkleid. Wer dies feine <riſtliche Blatt nicht kennt, ſollte es einmal auf ein Jahr beſtellen. Der Preis iſt nur 35 Cents. Contributions Received by the Treasurer. November 1-30, 1926. Received for Colored Alisgions from the AMOI colored congregations: Augustana, Alexandria, 520.00; Bethany, Nyland, 46.83; Betbany, Yonkers, 55.00; Bethel, Charlotte, 1.50; Bethel, Conover, 1.50;- Bethel, Rockwest,

13.91;/ Bethlehem,

- 3.00;

Bethlehem,

Holy Ark,

New

36.79;

Orleans,

19:18; | Concordia, New Orleans,

j den, 15.16;] Ebenezer,

Atmore,

Bethlehem, Monroe,

57.60;

Christ,

15.00; Holy

94.24;

Faith,

Rogebud,

Cross, Cam-

Mobile, 66.67;

Gethsemane, Hamburg, 41.75; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 40.00; Grace, Ingomar, 3.89; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St. Louis, 30.00; Hope, Kings Landing, 40.18; Immanuel, Cincinnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 701.70; Immanuel, Shankletown, 5.00; mission at Ackerville, .90; mission at Arlington, 34.21; mission at Pensacola, 4.40; Mount Calvary, Kannapolis, 25.00; Mount Calvary, Mount Pleagant, 6.00; Mount Calvary, Tilden, 40.05; Mount Carmel, Midway, 3.40; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, "Tinela, 44.42; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 10.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 60.00; Our Redeemer, Longmile, 25.74; Our Savior, PosSum Bend, 20.38; Pilgrim, Birmingham, 53.87; St. Andrew's, Vredenburgh, 47.90; St. James's, Buena Vista, 48.02; St. James's, Southern Pines, 6.55; St. John's, Joffre, 9.57; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, LamiSon, 48.97; St. Luke's, Spartanburg, 15.00 ;- St. Matthew's, Meherrin, 45.28; St. Mark's, Atlanta, 14.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.17; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 40.00; St. Paul's, Oak Hill, 45.02; St. Peter's, Cabarrus Co., 7.00; St. Peter's, Pine Hill, 34.17; St. Philip's, Philadelphia, 10.00; stations at Greensboro and Pomona, 11.10; Trinity, Elon College, 2.50; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 103.99; Zion, Gold Hill, 8.00; Zion, Taits Place, 36.17.

For Negro IAlissions: N. N., Columbus, Wis., 81.00. Mrs. N. N., Tinley Park, 111, 2.00. Mrs. Louise Adermann, Ray, N. Dak., 3.00. RK. Kellermann, College Point,

N. Y., 2.00. Palatine,

1. Snapp, College Point, N.Y.,

I111., 5.00.

Vor Immanuel

College Dormitory:

1.00.

N.N.,

Mrs. N. N., Tinley

Park, I111., 82.00; for Foreign Missions, 2.00. Rev. Carl H. Bengene, Stillwater, Okla., 2.00. Per Rev. Paul I. Gose, from Grace Church, St. Louis, 12.50. Rev. IZ. Keller, Brooklyn, N. Y.; 20.00. Per Wm. Reim, Halfway, Mich., irom Myrtle Reim, 1.00; from Arth. Wendt, 1.00; from Wm. Reim, 1.00. Per Rev. C. Huth, from Ladies' Aid Soeiety, Blendon, Mich., 11.00. J. Schweitzer, Tipton, Ind., 24.08. Rev. O. W. H. Lindemeyer, St. Louis, 25.00. Teacher J. Wambsganss, Long Island, N. Y., 5.00. Teacher John A. Klein, Detroit, Mich., 1.00. Gust. H. Rhode, Hampton, Nebr., 10.00. Melodia Ladies' Choir, Arlington Heights, 111., 100.00. N. N., Orchardfarm, Mo., 2.00. Teacher A.C. Rogenwinkel, St. Paul, Minn., 1.00. Rey. A. YV. Gross, EIbow Lake, Minn., 5.00. Teacher Paul Riesg, St. Paul, Minn., 5.00. N. N., Seward, Nebr., 5.00. Teacher Louis Luecke, Patersgon, N. J., 10.00. H. C. Prange Co., Sheboygan, Wis., 10.00. Per Rev. W. G. Schwehn, from St. John's Sunday-school, Philadelphia, Pa., 25.00. H. S. Freihube, Milwaukee, Wis., 500.00. PYor African MisSions: Rey. YF. Dreyer, St. Louis, 31.00. TuEo. W. ECKHART, Treagurer.

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Drewes, 3558 S. Joſſerson Avenne, &t. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion

an

den Kaſſierer," Ar. Theo, W. Eckhart,

venue, St. Louls, Mo.

3558

S.

Jefferson

nw ern.

Die

16


Miſſionszeitſc<hrift der KEEN EENEN EN SN Published Acceptance

von Hordamerika.

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subseriptlon price, 50 cts. per annum, payable Strictly In adyance. Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor mailing at special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918,

49. Jahrgang.

Februar

Kirche und

Schule

1927.

der Mount Zions8gemeinde

Ur. 2.

in New

Orleans.

P. Os8kar Lüke, Miſſionar,

FRRLRRFURUN RF SUE LSU UAUR RAA AUSRUSU SUS USUS UURRUS GEUSUSUSU


18

Die Hliſjſions-Taube. Bringt dem HErrn die Mohren Zeph. 3, 10.

dar!

Bringet her dem HErrn die Schar der Mohren, Weit und breit, in Süd und Nord zerſtreut! Nehmt ſie auf in euren Tempelitoren, WazZ den Freund der Sünder ho erfreut! Sagt ſein Mund dod) im Prophetentwort Fröhlich, daß man wird von Ort zu Ort Ihm aud dieſe Sünderſeelen bringen, Dank und Preis anbetend ihm zu ſingen. Bringet her dem HErrn die Sc<ar der Mohren, Bringt ſie zum Geſc<enk dem König dar! Hat er nicht au< ſie zum Licht erkoren Siterbend auf dem finſtern Kreuzaltar? Floß ſein heil'ge3, teures Gotte3blut Nicht aud dieſem Scädjervolk zugut? O ſo bringt, ihr ſel'gen Chriſtenleute, Auch die Schwarzen ihm zur Siegesbeute! Bringet her dem HErrn

die Schar der Mohren!

Bringt das ſüße Evangelium

:

Allen, die nod heute ſind verloren! Da3 gereiht zu Gotte3 ew'gem Ruhm. Führet, wa3 noh fern der Heimat iſt, Hin zu ihrem Heiland JEſus Chriſt! Kann ſie doh aus all den Sündenketten Nur da3 Heil in dem Verſöhner retten.

im Schatten

des Satan3

auf Erden, in deine zur Erkenntni3 der

de3 Tode3,

lauter

damit

dein

und

rein

dahin,

dem ewigen Verderben entgegen. Wir bitten di, liebex HExr, erbarme dich aud ihrer und laß ihnen aufgehen das Licht des Lebens und ihnen verkünden das teuerwerte Cvangelium von JEſu Chriſto, deinem Sohne, dem Heiland der Welt. Und gib auc uns ein gehorjfame3 und „dankbare3 Herz, daß wir deinem Gebote zum Werke der Miſſion mit allem Fleiß nachkommen; daß wir alle3, wa3 du un3 anvertraut haſt, in deinen Dienſt ſtellen, gerne und willig darbringen

Reich

ge-

gepredigt

Ein Brief. Kendallville, Ind., 20. Januar 1927. Lieber Bruder Drewe3!

Seit die „Miſſionstaube“ vergrößert iſt, gefällt ſie mir ſogar nod beſſer als früher. Jd) habe auf eine Gelegenheit gewartet, Dir dieſe Verſicherung zu geben und Di<h zu ermuntern, in dem guten Werk fortzufahren. I< bin gewiß, daß wir nur zu ſelten den betreffenden Männern -ſagen, daß wir ihre Arbeit ſchätßen, und ſie, ermuntern.

ich nachdrücklich

daran

der

zu för-

„MiſſionsStaube“

erinnert,

wie

in Afrika zu beginnen.

nötig

Ich

habe ſc<on ſeit Jahren das Gefühl, daß der dunkle Erdteil einen beſonderen Aufruf an den Glauben und den Miſſionsſinn unſerer Kir<he richtet. J< hoffe, die Synodalkonferenz wird in der Lage ſein, auf ihrer nächſten Verſammlung dies Werk in Angriff zu nehmen.

Jit e3 nicht an dem, daß die Nachfommen der armen Afrikaner, die aus ihrer Heimat in die Sklaverei ge-

ſc<leppt wurden, unſere Aufmerkſamkeit aufs nachdrü>lichſte auf die Notwendigkeit dieſer MiſſionZSarbeit*

lenken?

Vielleicht wird ſie der HErr als ſeine Werk-

zeuge gebrauchen, nicht nur ſo, daß ſie unſere Aufmerkjamfeit auf dieſe Arbeit richten und den Anfang machen mit ihren MiſſionSopfern, ſondern auc ſo, daß Männer

aus ihrer eigenen Mitte ausgebildet werden als Miſſio?

nare für das Land ihrer Vorfahren. J< bin gewiß, daß eine ſolhe Entwicklung der Dinge im Einklang wäre mit dem Willen de3 himmliſchen Vater3, der immer da3 Böſe zum Guten wenden will.

Mit

liegen in den Elend

Gebet,

Amen.

es iſt, das MiſſionSwerk

O. RN. Hüſchen.

und gehen in ihrem

und

Evangelium

Als ich die Januarnummer

Wahrheit, das ijt, zum Glauben an deinen lieben Sohn, unſern HErrn JEſum Chriſtum, gebracht haſt, daß wir in ihm haben Vergebung der Sünden, Gerecstigkeit, Leben und Seligkeit. Aber ach! wie ungezählte Millionen unſerer Mitmenſchen ſiben noc< in FinBanden

Opfer

werde hier und allenthalben, auf daß Himmel und Erde deiner Ehre voll werden. Segne dazu, o treuer Gott, auh unſer heutiges Miſſionsfeſt und laß dein Wort, das wir verkündigt und gehört haben, nicht leer wieder zu dir kommen, ſondern ausrichten, wozu du e3 geſandt und gegeben haſt. Tue alſo an un3 um deines lieben Sohnes, unſex5 HErrn JCſu Chriſti, willen.

la8, wurde

Barmherziger Gott und Vater, wir danken dir, daß

ſternis und

dein

die ihr Beſte3 tun, die Sache des HErrn JEſu

Miſſion8gebet. du auc< uns in dein Gnadenreich heilige Kirhe, berufen und un3

und

“ dern, auf ſolhe Weiſe

Bringet her dem HErrn die Shar der Mohren! Gotie3 Segen blieb fürwahr nicht aus. Viele wurden geiſtlich) neugeboren; Andre jubeln längſt im Vaterhaus. O wie reich war in der Zeiten Flucht Wort und Werk gekrönt mit Glaubensfrucht! Ernten, die man jekt mit Luſt bewundert, Reiften ſchon ein volles Halbjahrhundert.

-

Gaben

mehrt,

Noc<

BIEN Gruß M. F. Krehmann.

ein Brief.

Rev. CO. X. Drewes, St. Louis, Mo. Werter Herr Paſtor!

Soeben la3 ih in dem „Ev.-Luth. Gemeindeblatt“

Unſerer Synode von der großen Not üunſer3 Green3boro-

Negercollege und deſſen Shlafgebäude,

ſchon Kollekten und andere Gaben Vereinen eingeſandt worden ſind.

von

und daß auch Verſchiedenen


Die I<

habe

bereit3

vor

Weihnachten

Miſſtons-Taube. Zirkulare

in

meiner Scule auSgeteilt, die ih durc< da3 Concordia Publishing House bezogen habe, und habe bi jeßt etwa 810.37 zuſammen. Sobald alles eingekommen iſt, werde ich meine Kollekte Ihnen zuſchiken. Ja, wollte Gott, daß unſere lieben Chriſten eS ſich doch re<t überTegen würden, wie notwendig das Werk unſerer Miſſion

unter den Negern iſt, und die Seelen die uns zurufen:

Helft uns,

gehen!

;

würden

oder den Armen

Freude

madten,

daß ſie ſich

wenigſten an die armen Neger.

Wollte Gott, ich könnte

tauſend Dollars ſchreiben! Jd< würde e3 mit Freuden tun; aber leider bin ih einer der armen Lehrer, arm an irdiſ<en Gütern. Doc die Negeranſtalt ſoll de3-

wegen nicht leiden.

Jh werde aud meinen Teil dafür

Mit freundlichſtem Gruß

Wer

folgt dieſem

an

der

P.A. F. Katt liefert uns freundlichſt folgenden Bericht über die erſte Weihnacht3feier in der Negermiſſion,

die er im September vorigen Jahres in Cleveland er-

öffnet hat: Am Abend des 23. Dezember fand der KindergotteSdienſt in der Negermiſſion in Cleveland ſtatt. Die St. Petrikirche hatte ſowohl für dieſe al3 für ihre eigene Feier Vorkehrungen getroffen. Die Halle war mit Zuhörern gefüllt. Der große, mit Lichtern uſw. geſ<müdte Chriſtbaum war natürlich der Hauptſ<hmut. Vierundzwanzig Negerkinder beteiligten ſich an der

Feier.

Die alten, bekannten Weihnadt3lieder wurden

gut von ihnen geſungen. Die Fragen und Antworten gingen gut und glatt. Jedes Kind erhielt ein Pfund Candy ſowie ein Exemplar de3 Drewe3ſchen Katedgjizmus. Siebenundvierzig Farbige waren zugegen.

Neujahr3gottesdienſt

waren

dreiunddreißig

an-

So geht es hier alſo mit Gotte3 Hilfe voran.

Der Zion3berg in New Orleans. Mount Zion, Zion3berg -- ſc<höner Name!

Januar 1927. Bittſchreiben der es gleich meinem haben ſofoxt mit genommen. Sie in

Green3-

boro einzuſenden. Und nun der Erfolg. Kaum hatte ſich der Verein entſ<loſſen, für Greensborxo zu arbeiten, da ſtarb ein Mann der Gemeinde. Etliche Frauen ſahen da3 al3 eine gute Gelegenheit an, au<h Nichtverein3mitglieder

Beteiligung

IJ. Pliſchke.

Weihnachtsfeier in der neuen Negermiſſion in Cleveland.

Beiſpiel?

den Ertrag für das Dormitorium

Mitarbeiter

H. JI. K.

beſchloſſen, eine Spezialkollekte unter ſich zu erheben und

ziehen, und ſie ſammelten

aI EEE

weſend.

Ihr

geringer

Walter

Im

Bonduel, WiSs., 6. Lieber Herr Amtsbruder! Vor einiger Zeit empfing ich das Behörde für Negermiſſion und legte Frauenverein vor. Die lieben Frauen größter Freude die Sache in die Hand

zur

Ihr

doh verſorgten,

Freunde madten, was wären das nicht für feurige Kohlen, die ſich unſere Leute ſammeln würden! Aber leider denkt man meiſtens nicht an die Armen, am

beitragen.

fahrung gemacht, daß unſere Chriſten bereit ſind, immer mehr zu geben, wenn e3 der HErr in ſeinem Reich braucht. Mit freundlichem Gruß

damit wir nicht verloren-

Man kauft oft ſo viel, was man nicht gebraucht; aber an das Seelenheil anderer armen Menſc<en denkt man nicht. Was wird nicht in unſerer Zeit viel Geld ausgegeben für Autos! ES iſt wirklich zum Erſtaunen, wie die meiſten Leute ihr ſc<hwerverdiente3 Geld hingeben, ohne daß es ihnen Nußen bringt. Wenn ſie e3 doh ſo zur Verbreitung des Wortes Gottes hingeben

19

Green3boro-Sache

einen Mindekranz

heranzu-

dafür, der

ihnen 3817 einbrachte. Das Geld iſt bereits an den Heute wurde nun die Kollekte im Kaſſierer abgeſandt. I< Frauenverein abgeſchloſſen; ſie ergab 873.25. meine, da3 iſt fein von den Frauen, und ich hoffe, daß andere Frauenvereine es ähnlich machen. Die3 teile ih Ihnen mit, um Jhnen zu zeigen, daß , noc< immer Jntereſſe am Werk de38 HErrn ſich unter unſern Chriſten findet und daß man getroſt anklopfen Ja, ich habe die Erkann und Gehör finden: wird.

Bei einer Gemeinde,

die dieſen Namen

trägt, ſucht

man unwillkürlich etwas Großes, Crhabene3s. Mindeſten3 erwartet man do, daß ihre Kirche an einem erhöhten Ort ſteht und ihr Licht in die Ferne leuchten läßt. So meinte ich, al3 ich vor mehr al3 einem Viertel-

jahrhundert an die farbige Mount Zion-Gemeinde in New Orleans berufen wurde und mich aufmadte, mein Amt

dort

anzutreten.

keineSweg3 hod geſtellt.

J<

hatte

meine

Erwartungen

J< mußte mir ſagen, daß in

der Negermiſſion die Verhältniſſe in keiner Hinſicht äußerlich glänzend ſein könnten. Und doh war der erſte Eindru>, den ich bekam, al3 ich auf dem mir zugewieſenen Arbeitsfeld eintraf, faſt der» einexr Enttäuſchung. . :

Die Berg-Zionskir<he unſerer Negermiſſion in New

Orlean3 ſteht auf keinem Berg, nod viel weniger an einem Ort, der an dic Gottesſtadt Zion erinnert. Auf viele Meilen hin iſt im ſüdlichen Louiſiana nicht einmal ein Hügel zu finden. Die Stadt New Orleans

ſelber liegt nur wenige Fuß über dem MeereSſpiegel und ſogar no< tief unter dem Waſſerſtand de3 Miſfiſſippi, wenn dieſer Nieſe dex Ströme bei Fluthöhe ſich

ſchäumend

zwiſchen

Stadt vorbeiwälzt.

ſeinen hohen

Uferwällen

an der


Die Mijſions-Taube.

20 Au

Mount

wer den Stadtteil dur<ſtreift, in dem unſere

Zion-Rirdhe

ſteht,

die

zum

Teil

reht

engen,

vielen, oft ſehr baufälligen und nahe nebeneinander ſtehenden, von Negerſcharen di<ht bewohnten Häuſer

und Hütten ſich anſicht und noh manche andere unſ<höne Cindrüde auf ſich einwirken läßt, der denkt an

keinen Berg mit lichter, erhabener Spitze, noh weniger an ein Zion mit ſchönen Paläſten, luſtigen Gärten und ſonnigen Wegen. Der mag ſich ſogar ziveifelnd fragen,

ob e5 mögli iſt, in einer ſolchen Umgebung ein drijtlich geordnetez Gemeindeweſen aufzubauen und zu

pflegen. DaS

einzige

P. E. W.

Tal,

Nuß.

auf

das

der

ſchlanke

Turm

der

und

und

auch böſe Tage

haben

Aber noc<h heute erſchallt hier die Stimme

und

des

HErrn

Volk

verſammelt

ſich

um

des Worts, den

Altar

In einem alten, leerſtehenden Matroſenheim

nahm

ſeines Gotte3.

Schulgebäude

die Zion8gemeinde ihren Anfang. E3 war im Jahr 18785 Zhr Gründer war unſer erſter Negermiſ-

nun

Jhm

ſelige

folgte im Jahre

Miſſionar

1880

N. J. Bakke.

errichtet.

Jetzt

ging

aber keine bleiSie wollte dort einem günſtigeauch ein ſchöne3

es

unter

Gotte3

Segen voran. Die Gemeinde nahm an Gliederzahl zu. Die Schule füllte ſich mit Kindern. Jm Jahr 1890 trat Lehrer Dietrich Meibohm, jetzt ebenfalls ſelig ent-

ſchlafen, al35 zweite Lehrkraft in die Schule

Paſtoren

ſie erfahren.

und

an der neueröffneten Säule zur Seite. DaZ3 verfallene Matroſenheim bot bende Stätte für die junge Gemeinde. nicht recht iva<hſen. So wurde denn an ren Ort eine Kir<he gebaut und hernach

P.

beſcheidenen, aber ſonſt recht netten Zion3kir<he herabſicht, iſt die Niederung des menſchlichen Seelenelend3, das ſich in tiefen Schluchten ring3um gelagert hat. Sonſt ſicht das menſchliche Auge weder Berg no< Zion. Und dod iſt dieſe Muttergemeinde unſerer Miſſion in New Orleans nun fajt fünfzig Jahre lang im beſten Sinne de3 Wort3 ein Zionöberg geweſen, der, mit ſeinex Gotteöburg gekrönt, dieſe ganze Zeit hindurd ſein Licht weit über ſeine Umgebung hinaus hat leuchten laſſen. Manchen Sturm haben die Zion3bürger hier Gute

bekannte

Dieſem trat im folgenden Jahr der ebenfalls jezt heimgegangene, treuverdiente Lehrer EC. R. Vix als Lehrer

P. Karl Kretzſchmar.

Einige Lehrer

erlebt.

ſionar, P. J. F. Döſher.

der

E.

C.

in Mount

Krauſe.

P.

A,

D.

ein.

Der

Friedrich.

Zion.

junge Gemeindebau blieb unter Gotte3 Hut ſtehen, auch ſelbſt nachdem der rührige Miſſionar Bakke 1891 in einen andern Wirkungskreis verſezt worden war. Freilich, ein großer Haufe iſt es nicht geworden, dies ZionSvolk, wie denn überhaupt de3 HErrn Gemeinde in der Welt immer nur eine „kleine Herde“ geweſen iſt und auch bleiben wird.

EZ finden ſich eben

gerade unter den Negern nur zu viele Hinderniſſe, die dem Aufbau einer großen Gemeinde im Weg ſtehen.

Aber doch geht -- dank beſonder3 der großen Schüler-

ſchar in der Gemeindeſchule, die viele Jahre hindurch immer über zweihundert betrug -- die Zahl derer, denen auf dieſem Zion3berg

da3 Brot

de3 Leben3

dargereicht

worden iſt, weit in die Tauſende. Ja; erſt der Jüngſte Tag wird unſern wundernden Augen offenbaren, wie

viele Seelen die treuen Miſſionare Bakke, Lankenau,

Kuß, Vix, Meibohm,

Krauſe und Friedrich ſamt ihren


Die

Mijſions-Taube.

Geſellen und Nachfolgern hier durch Gotte3 Gnade für den Himmel gerettet haben. Allerdings

es iſt nie ein Kinderſpiel

Miſſionswerk

auf

dern geſucht.

Wenn

ihm

feind, und

dem

Zion3berg.

böſe Menſchen

haben

Der

geweſen,

Teufel

e3 immer

da3

war

zu hin-

man von ſeinen weißen Nachbarn

als “nigger-lover* gehöhnt und verachtet wurde und die Gaſſenbuben einen ſogar mit Steinen warfen; wenn man bei einer Weihnachtspredigt den Feuerkugeln eines

roman candle, den ein weißer Strol<h durd) da3 offene Kirchenfenſter

auf

einen

abſchoß,

ausweichen

mußte;

wenn von Negerhaſſern gedroht wurde, daß man Kirche

und Schule in Brand ſteen werde -- Erlebniſſe, die mir wirklich widerfahren ſind =-: ſo hatte man nicht geringe Not, den alten Adam zu zähmen und die Arbeitsluſt zu behalten. Wenn dann dazu noch in der Gemeinde ſelbſt dex Teufel ſein Unweſen trieb, Zank

„zal

Nedhte geiſtlihe Helden und Heldinnen hat e3 in dieſem farbigen Zion auch zu jeder Zeit gegeben. Unter

den

Miſſionaren

ſtehen

außer

bekannten P. Bakke die beiden nun und

Meibohm

unddreißig,

vornean.

lebterer

über

Erſterer

dreißig

dem

am

beſten

mehr

als

ſec<h3-

ſeligen Lehrer Vix

hat

Jahre

hier gewirkt.

Paſtoren kamen und gingen, aber dieſe zwei treuen Arbeiter ſaßen feſt. Viele Leute vergaßen zuletzt, daß dieſe Gemeinde den Namen Zion trug, und redeten

immer nur von “Ar. Vix's ehurch". ſogar der Paſtor mitunter

Unter

den

Zuleßt hieß auch

“Allr. Vix's pastor".

Gemeindegliedern

war

Mary

Wright

eine rechte Mutter in Jörael. Sie hatte die Gemeinde mit gründen helfen und blieb ihr treu bis an ihr ſelige3

Ende.

Sie beſaß einen ſcharfen Verſtand, war

merk-

und Streit anrichtete, treu geweſene Glieder zum Abfall brachte und ſonſtigen Shaden tat -- wie da alles unſer liebes Zion ſo oft hat erleben müſſen--, ſo wollte den bedrängten Herzen der Miſſionare und ihrer treuen

Gemeindeglieder um Troſt und Kraft oft bange werden.

Wenn

man dann noh hinzunimmt den häufigen Weſel

der Miſſionare und die damit verbundenen langen Vakanzen, ſo iſt es gewiß ein Wunder, daß die ſo oft hirtenloſe

kleine

Herde

ſo

treulich

zuſammengehalten

hat. „Un3 werden die jungen Paſtoren zugeſchi>t“, klagte einmal ein Vorſteher, „und wenn ſie dann hier gut eingelernt ſind und wir ſie liebgewonnen haben, werden ſie un3 fortberufen. Wex ſoll dann noh den Mut

behalten?“

Aber dennoch iſt in dieſem allem die Stadt Gottes auf unſerm ZionSberg fein luſtig geblieben mit ihren Brünnlein. Der HErr war bei ihr drinnen; darum

hat ſie auc< die prüfungsreichen Jahre wohl überſtanden. CS hat auch nie an Freuden gefehlt, die da3 Herz ſtärkten und die Arbeitsluſt vermehrten. Intereſſant war es. immer, in die von zappeligen

Negerkindern bis auf den lezten Plaß beſezte Schule einzutreten und zuzuſehen, wie die Lehrer mit großer Hingabe und Treue den Kleinen da3 eine, da3 not iſt, beibrachten und dabei mit ſeltenem Geſchi> die Üübergroßen Klaſſen regierten. Eindru>svoll war es beſonder8, wenn ein Kind, da3 ſich vergangen hatte, vor verſammelter Klaſſe nach' den 'zehn Geboten ſich verantworten mußte und in recht evangeliſcher Weiſe in Zucht genommen

und

zurechtgewieſen

wurde.

Unvergeßlich ſind mir auch noch heute die Weihnacht3feſttage, bei denen ſich die Kinder immer zu Schöner und freudiger habe ich Hunderten einfanden. nie unſere herrlichen Weihnachtsliederx ſingen hören. No<h jekt ſehe ich im Geiſt die Reihen großer Augen, in

denen

das

Weiße

von

dem

Schwarzen

ſo

ſtark

abſtach und die brennenden Kerzen de3 Chriſtbaum3 ſich Wenn aud draußen in den wunderbar ſpiegelten. Straßen geknallt und gefeuert wurde nah rechter Südländer Ark, in der Kirc<he und unter unſern lieben Zioniten ging e3 fein <riſtlich und manierlich zu.

Mary

würdig

C. Wright.

erkenntnisSreich und

ſtet3 ein warmes

Herz

befenntnisfertig

für ihre Kirche.

Jhre

und hatte früheren

Herrſchaften hatten viel von ihr gehalten, ſie auf weiten

Reiſen mitgenommen und zuleßt ſogar ihr ein kleines Vermädtnis hinterlaſſen. Zu den Wohlhabenden dieſer

Welt gehörte eine offene Glo&e, einen und nüßliche

ſie nicht, Hand. ſchönen Gabe.

aber für ihre Kirche hatte ſie ſtet5 Mount Zion verdankt ihr eine Altar und mance andere nötige NRedegewandt, wie ſie war, hielt

ſie mit ihrer Meinung ſelbſt dem Miſſionar gegenüber nie hinter dem Berg. Mir hat jie manche feine Mahl-

zeit bereitet; aber nie ſekte ſie ſich mit an den Tiſch. „E3 gehört ſich nicht“, meinte ſie, „daß die farbige Köchin mit den weißen Herren an demſelben Tiſch ſikt.“ Sie

erreichte

Nicht

weit

ein

von

Alter

dex

von

nahezu

Muttex

hundert

Wright

andere treue Seele, die Mathilde Thomas.

Jahren.

wohnte

eine

Wiewohl

.


22

Die

Miſjſions-Taube.

völlig erblindet und in hohem Alter ſtehend, verſorgte ſie allein und ohne viel Hilfe von andern ihren kleinen

Hausſtand.

Wie ſie bei ihrem offenen Herdfeuer vor

dem Verbrennen bewahrt geblieben iſt, war ein Wunder

Gottes.

Sie klagte ſelten, wußte ſich zu jeder Zeit in

ihre3 Heilande3 Gnade wohl geborgen. Jhr Pfeifhen rauchte ſie nur zu gerne, benahm ſich aber überaus verlegen, al3 ic ſie eine3 Tages dabei ertappte. Und

als ich bei der nächſten Gelegenheit ihr ein Pä>d<hen. Tabak mitbrachte, wußte ſie erſt gar nicht, wa ſie ſagen

ſollte. Jhr kleines Eigentum ihrem Tod ihrer Kirche.

vermachte

ſie kurz

vor .

den Jnhalt der Predigt in die Ohren

ſchreien mußte.

Wehe aber dem Kleinen, wenn ex bei der Überlieferung

irgendeine Sache verdrehte!

Sie hatte eine gute Er-

kenntnis und konnte fein zwiſchen dem Wort Gotte3 und menſc<lihem Jrxtum unterſcheiden. Nie werde ich vergeſſen, wie ihr runzeliges Geſicht ſtrahlte, wenn ſie mir irgendeinen Gefallen erweiſen oder ein Geſchenk

maden

konnte.

Im

Gutestun

wurde

ſie nie

müde.

Ihr Gedächtnis wird in Mount Zion no lange in Ehren bleiben. No< am Leben iſt Frank Rouſſeau, der nun ſchon

dreißig Jahre hindurch Kir<hendiener auf dem Zion3berg

geweſen

iſt.

Lange

zögerte

er,

ehe

er

ſich

der

Gemeinde anſ<loß. Aber nachdem er dieſen Schritt einmal getan hatte, ergab er ſich auc<h mit Leib und Seele dem Dienſt ſeinex Kirche. Wenn die Schulkinder Pauſe hatten, nahm er es gewöhnlich auf ſich, ſie beim Spiel zu beaufſichtigen. Meiſterhafte Zucht konnte er üben, wenn er einen Tunichtgut bei irgendeiner Lümmelei ertappt hatte. Die Kinder liebten ihn alle und

hatten dabei doc<h einen heilſamen Reſpekt vor ihm. Nod heute iſt er ſo treu, fleißig 'und ſauber wie in

ſeinen beſten Jahren.

Ja, noc< ſteht auf dem Zions3berg

HErrn.

Jhr

Lücke.

Hüter

iſt gegenwärtig

die Warte

Miſſionar

de3

O. W.

Gott erhalte ſie und gebe ihr einen Sieg nach

dem andern!

Fort Smith, Ark.

. K. Kretſ<mar.

-----------P2>----------

Die vormalige Da3

Alphaſynode.

Gebiet der Negermiſſion,

die von der Chrw.

Synodalkonferenz betrieben wird, war noch recht beſchränkt. Außer Little Roc, Ark., wo damal3 aber kein Miſſionar ſtand, und Meherrin, Va., hatte nur New OrleanZ, La., ein paar Stationen. Da fügte Gott es auf unerwartete Weiſe, daß da3 Miſſion3werk unter

den Kindern HamZ weitab von dem derzeitigen Arbeit3feld eine für die Folgezeit wichtige Au8dehnung Wilhelmine

HoS8band.

Unvergeßlich wird auc bleiben allen, die ſie kannten, Frau Wilhelmine Ho3band. Eine arme Witwe

war jie, ungeſchult und kindlich ſchlicht, aber eine rechte

lina-Synode von vier Negerpaſtorxen und gemeinden ein Verband gebildet, der Alphaſynode trug. P. David Koontz, der Liger, tüchtiger Mann in hohem Anſehen

verwaiſten

lebte und

Joraelitin, in welcher kein Falſch war. Jm Laufe der Jahre hatte ſie troß ihrer Armut eine ganze Herde von Kindern

um

ſich geſammelt

und

in ihrem

“tleinen Hauſe erzogen, ſie auch in die Gemeindeſchule geſc<hi>t und in ihrer Kirche konfirxmieren laſſen. Wenn ſie des Sonntags mit ihnen in die Kirche kam -- ſelten fehlte ſie, und immer brachte ſie ihre-Kindex mit, große jowohl wie kleine =-, ſah ſie aus wie eine Henne mit ihren Küchlein. | Merkwürdig war, daß ſie ihrer Schiverhörigkeit wegen faſt kein Wort von der Predigt verſtehen konnte. Aber ſie hatte immer einen von

ihren „Jungen38“ neben jich, der ihr hernach daheim IE IIR

EG

erfuhr.

In North Carolina war kurze Zeit vorher = am 8. Mai 1889 -- unter Mitwirkung der North Caro-

Brüdern

gegangen. dung

an

der

einem

mutlo3.

unter der

ſtand, war der Präſe3. die Leitung

in Händen

Alphaſynode

erfolgte,

ſolange dieſer

hatte, war' alle3 gut

Aber nah deſſen Tod, der bald nach Grün-

Führer,

Da

Wunſch,

1891

und

ſie von dem

den Negern

anfangs

Und

fünf Negerden Namen al3 ein eifunter ſeinen

ſih

Werk

gehört hatten,

unter

deren

e3

den

Glieder

andern

wurden

der Synodalkonferenz

regte ſich in ihnen

Pflege

zu

ſtellen,

ſandten ſie an Präſe3 H. Schwan

darauf abzielendes Geſuch ein. Daraufhin

fehlte

die übrigen

wurden

die damaligen

und

ein

Negermiſſionare


Die Wijſions-Taube., Bakke, Schoof und der Schreiber dieſe3 beauftragt, die

Glieder der Alphaſynode aufzuſuchen, um ſie und ihre Arbeit kennenzulernen und darüber zu berichten. Dieſer Auftrag wurde im April 1891 ausgeführt. Aus Sparſamkeit5rückſichten hatten die Miſſionare ſich

23

genug für ſeinen Unterhalt aufzubringen vermochte, trieb er neben ſeinem Predigtamt auch Akerbau, um ſich das Nötige zu erwerben. Al3 man ihn in Burlington traf, hatte er gerade ſeinen zuletzt eingeernteten Tabak verkauft und war bei einem Stall damit beſchäftigt, einen Imbiß zu verzehren. Al3 er hörte, wer da ſei, nahm er ſein Butterbrot zwiſchen die Zähne, ergriff mit beiden Händen nicht nur die ihm zum Gruß gebotene redte, ſondern aud die linfe Hand de3 Gaſte3

und erwiderte die Begrüßung

in ſo ſtürmiſcher Weiſe,

daß Dabeiſtehende mit großex Verwunderung dreinſchauten. Holts5 kir<licher Wirkungskreis war Springdale. Vorbereitung auf die Predigt, wie ſie bei un3 gebräuchlich iſt, konnte e3 bei ihm nicht geben. Troßzdem fonnte er über eine Stunde lang über irgendeinen Text der Schrift reden -- natürlich ohne dem Text zu nahe zu treten, ja ohne ihn nad Verleſung desſelben

überhaupt

wieder zu berühren!

Er ſc<heute ſich nicht,

für das Luthertum, ſo wie er e3 kannte, vor Freund und Feind einzutreten. Dabei ſoll ex man<mal in ſolchen Eifer geraten ſein, daß er ſeinen Gegner, den er nicht auf andere Weiſe zu überzeugen vermochte, mit gewaltſamen, tätlichen Mitteln zu überwinden ſuchte. P. Clapp war ein hagerer, langer Mann in

kräftigſtem Alter.

P. D.

weder in einen Schlaf- no in einen Speiſewagen der Eiſenbahn hineingewagt und dennod ihre Ausgaben zu

Xnapp beredhnet, ſo daß ſie nun in der Fremde erfuhren,

daß ihre Mittel nicht ausSreichen würden. Die fürſorgliche Kommiſſion, die davon in Kenntnis geſeßt wurde, half aber bald aus der Verlegenheit heraus, und ſo konnte frohen Muts die Arbeit vorgenommen werden. Unter den Gliedern der Alphaſynode, die die Miſ-

ſionare

trafen,

war

der

erſte P.

Wie ſein Kollege Holt, ſo hatte auch

er bereits zehn Jahre

J. Koontz.

Philo

lang

da3 Predigtamt

verwaltet.

Er bediente eine Gemeinde auf dem Lande, etwa acht

Meilen von Burlington entfernt. Er hatte eine beſſere Erkenntnis der Scriftlehren al3 Holt und war auch viel nüchterner. In Burlington, N. C., wurde mit dieſen Männern eine Lehrbeſprehung abgehalten. Man hatte beabſichtigt,

Phifer,

ein ziemlich ſchwarzer junger Mann; er war in ſeiner Kindheit von einem lutheriſchen Paſtor getauft und konfirmiert worden. Nachdem ex die öffentliche Schule beſucht hatte, ſtudierte ex auf einer höheren Schule der Pre3byterianer und bezog dann eine konfeſſionsloſe Anſtalt in Waſhington, D. C. Seine theologiſchen

Kenntniſſe waren ihm von einem Dr. Butler beigebracht, an dem er aber nicht den beſten Religionslehrer hatte.

Doch war er nun Miſſionar

ſeinex

Frau,

hübſchen,

blühenden einer

Stadt

in

gebildeten

in Charlotte, einer

Noxth

Carolina.

Mulattin

von

An

freund-

lichem Weſen, hatte ex nicht nur eine muſterhafte Ge-

hilfin im Hauſe, ſondern auch eine eifrige Mitarbeiterin in ſeiner kirchlichen Arbeit. Dieſe wurde in einer

großen,

Fellows

aber

ſ<on

betrieben.

ſehr

Außer

verfallenen

Charlotte

Halle

dex

bediente

Odd-

Phifer

Ge-

noch in Concord und bei Lexington die früheren meinden de3 verſtorbenen P. Koonzz. ' P. Sam Holt, einige fünfzig Jahre alt, war ein kohlſchwarzer, kleiner Mann ohne irgendwelde BilSeine Familie beſtand aus dung, aber redegewandt. Da ſeine Gemeinde nicht Frau und drei Kindern.

P. Sam

P. N. J. Bakke.

Holt.

die Zuſammenkunft im Hotel abzuhalten, in dem die weißen Miſſionare ein Zimmer belegt hatten. Al3 dem

Wirt dies mitgeteilt wurde, regung

und

erklärte

ſeinen

geriet er in große

Gäjten

unter

Auf-

ſchre&lichen

Verwünſungen, daß jie ſich nicht unterjtehen ſollten, Neger auf ihr Zimmer kommen zu laſſen, wenn ſie nicht ſamt denſelben an die Luft geſeßt zu werden wünſchten.


Die Miſſtons-Taube.

So mußte werden. E3 war der zule8ßt wohner de3 Schlaf. C5

matt

von

einer

Konferenz

im

ſchon reichlich ſpät am Abend, al35 Gefundene, herbeigeholt war. Städt<hen3 lagen meiſtens ſhon war ſehr finſter. Mit einer nicht

leuchtenden

Laterne

machte

abgeſehen

Phifer allerdings, deſſen edle Gattin im Bekenntni3 de3

P. Clapp, Die Einin tiefem zu reinen,

leider von uns abgewandt. Holt und Clapp wurden nac<h Jahren aus der ſtreitenden in die triumphierende Kirche verſezt. Aber aus den drei Paſtoren und fünf kleinen Gemeinden der vormaligen Alphaſynode mit einer Geſamtſeelenzahl von weniger al3 200 ſind im Lauf der Zeit 23 Gemeinden mit 1,300 Seelen und

Hotel

ſic) die Geſellſchaft

auf den Weg, um an dem Ende des Städt<hen8, wo die Neger wohnten, und wo e3 weder Weg nod Steg gab, einen Plaß zu ſuchen, an dem ſie ungeſtört miteinander reden könnten. Bei den erjten Verſuchen erlebte man aus dieſem oder jenem Grund unangenehme Enttäuſhungen. Aber ſ<ließlih hatte man doch Erfolg.

In einer Negerhütte wurde den Paſtoren ein kleines Zimmer eingeräumt, überaus ärmlich und kahl, mit kaum genug Stühlen ausgeſtattet, um Sitplaß für alle zu bieten. Eine kleine Öllampe ſpendete ſo geizig Licht, daß

man

einander

nicht

ordentlic)

ſchen

fonnte

Gebet

wurden

die

Negerprediger

erſucht

zu erklären, wa3 ſie glaubten

und lehrten von der Heiligen Schrift, von Gott, vom Geſeß und vom Evangelium, von

der

Perſon

und

dem

Werk

Chriſti, von der Bekehrung, der Kir<e und den lebten Dingen, vom Gebet, von den Sakramenten, vom Amt der Sc<lüſſel, vom

ChiliaSmus und von

der Loge ſowie von Kanzelund Abendmahls8gemeinſchaft.

P. Aug. Burgdorf.

Einer

fraßte

ſih

bei

den

Fragen öfter den Kopf, um ihn zu „klären“; aber e3 wollte do<h nicht immer ret gelingen. So tief war er nicht in die Lehren

der Heiligen

Schrift eingedrungen.

Beſonder3 war ihm und ſeinen Kollegen die Lehre von der

Kir<he

ziemlich

fremd.

Daß

Gemeinſchaft

mit

Irrgläubigen in Gottes Wort verboten und darum Kanzel- und Abendmahl3gemeinſchaft mit Ander3gläubigen nicht zu dulden ſei, war ihnen ziemlich neu. Holt hatte mit dem Methodiſtenprediger in ſeiner Gegend * jtets .brüderlichen Verkehr gepflogen, meinte erſt gar nicht zugeben

zu können,

daß da3 verwerflich

ſei, und

wehrte ſich ganz energiſch gegen die Zumutung, daß da3 aufhören müſſe, wenn er unter un3 arbeiten wolle. Aber ſchließlich erklärte er ſich do<h durc< Sprüche der Heiligen Schrift für überwunden und verſprach ſamt ſeinen Kollegen, ſich fexnexhin vor allem Unioni3mu3 hüten zu wollen.

|

Daraufhin wurde der Kommiſſion empfohlen, dieſe Brüder unter der Aufſicht eines unſerer älteren Miſſionare

in

unſerer

Miſſion

arbeiten

zu

laſſen.

819 Abendmahlsgliedern geworden.

So

geſchah e3 auch. Mit dem Beſtand der Alphaſynode war es nun aus. Aber daß die vormaligen Glieder

derſelben ünter die Pflege unſerer Negermiſſion kamen,

iſt für ſie wie für das Miſſionswerk von Segen geweſen.

So braucht Gott

unſc<heinbare Anläſſe, geringe Anfänge und ſc<wache Werkzeuge, um ſein Reich zur Rettung der durch Chriſtum erlöſten Sünder zu erweitern. Jhm gebührt dafür Dank, Lob, EChre und Preis. Aug. Burgdorf. -<----------2>-------

Gedenktage

und

man die dunfeln Geſichter beim ſpäteren Zuſammentreffen kaum wiedererkannte. Nah einem von P. Bakke geſprohenen

rec<hten Glaubens ſchon frühzeitig ſtarb, hat ſich ſpäter

in der Miſſion. Februar.

3. AnSgar, der Apoſtel des Nordens, geſtorben 865.

5. Lea Jone3, eins der erſten Glieder unſerer Negermiſſion in Little Rock, Ark., geſtorben 1915. 10. Entſc<luß der Brüdergemeinde, Heidenmiſſion

zu treiben, 1728. 12. Alexander Duff, Miſſionar in JIndien, geſtorben 1878. 13. Miſſionar Theodor Näther, einer der beiden erſten Miſſionare der Miſſouriſynode, geſtorben in Jn-

dien 1904. -- MiſſionSinſpektor Chriſtian Friedrich Scwarß geſtorben in Jndien 1798. 14. Taufe der zwei Erſtlinge der Brüdermiſſion auf San Juan 1745. 15. Abreiſe der erſten Miſſionare ſchen Kongregationaliſten 1812.

der

amerikani-

16. Theodor Harms geſtorben 1865. “ 17. Henry Martyn, Miſſionar unter den Mohammedanern in Perſien, geboren 1781. 18. Martin Luther geſtorben 1546. 19. Erjte Eskimotaufe in Labrador 1776.

23. Bartholomäus Ziegenbalg, der erſte proteſtan-

tiſche Miſſionar ' in 1719.

Indien,

24. Henry Martyn

Neuen

Teſtaments

geſtorben

in

Trankebar

vollendet ſeine Überſezung

in3 Perſiſche.

de3

26. Verbot der Miſſion auf Madaga3kar 1825. 28. Berliner MiſſionS3geſellſc<haft gegründet 1824 (29. Februar). März. 1. P.C.J. Broder3 reiſt al38 Proſpektoxr der Miſſouriſynode nach Braſilien 1901. =- Jndianermiſſionax Micßler geſtorben in Chicago 1916. 2. Cröffnung unſer3 Immanvel Lutheran College zu Concord, N. C., 1903. 4. Der erſte Apache wird von Miſſionar Harder in Arizona getauft, 1901. 5. FK. D. Wyneken wird in Baltimore eingeführt 1845.

ki

24


Die 7. Die 1804.

Britiſche

Bibelgeſellſchaft

wird

Mijſions-Taube. gegründet

8. Ermordung von 96 JIndianergeſchwiſtern in Gnadenhütten (Brüdergemeinde) 1782. 9. Lehrer Karl Berg, Lehrer an der St. Paulsſchule (Negermiſſion) in New OrlcanSs, ſtirbt 1888 zu New Orleans. 10. Erſte proteſtantiſ<e Gemeinde in Japan gegründet 1877. Bitte. Sollte dieſe neue Abteilung in der „MiſſionStaube“ Anklang finden, ſo werden die lieben Leſer gebeten, wichtige Gedenktage in der MiſſionSarbeit innerhalb unſerer Synodalkonferenz einzuſenden an

C. F. Drewes.

Zu

unſerm

ſtatiſtiſchen Bericht.

Zur allgemeinen

25

ſind für das Rettungswerk, das wir unter ihnen und ihren Kindern treiben. Die Zahl unſerer lutheriſchen Neger<riſten beträgt, wie geſagt, 5,123. Außer dieſen gibt es aber no< über 3,000 Schüler in den Sc<hulen und Sonntagsſc<ulen, die ſich no< nicht der lutheriſchen Kirche angeſchloſſen haben, die aber von unſern MiſſionSarbeitern in GotteS" Wort und Luther3 Lehre unterwieſen werden. Die Gejamtzahl derer, die durc< die Negermiſſion günſtig beeinflußt werden, kann auf 25,000 Perſonen geſchäßt werden. Eine ſtattliche Zahl! Den lieben Leſern der „MiſſionsStaube“ iſt es gewiß willkommen, wenn no< auf einige Einzelheiten hingewieſen wird. Die St. Paul8gemeinde in New Orleans iſt unſere volfreichſte Gemeinde; ſie hat nämlich 408 getaufte Glieder, die unter Miſſionar Wildgrube3 Pflege ſtehen. Dieſe Gemeinde hat au<h die meiſten konfixmierten

Glieder, nämlich 234.

Statiſtik.

P. Melvin Holſtens Gemeinde

In dieſer Nummer bringt die „Miſſionstaube“ die übliche Statiſtik der Negermiſſion über das Jahr 1926. Die Negermiſſion zählte am Ende des Jahres 1926 genau 5,123 Seelen, da35 heißt, getaufte Glieder, die unter der Pflege der Miſſionare ſtehen. DaZ bedeutet

in Concord, N. C., hat die meiſten ſtimmfähigen Glieder, „nämlich 32, während die genannte St. Paul3-

415 Seelen oder eine Nettozunahme in den letzten zwei Jahren von 747 Seelen. Dann kommt die Zahl der kommunizierenden oder abendmahls3beredhtigten Glieder. Damit ſind alle konfirmierten Glieder gemeint, die be-

In der Grace-Gemeinde zu St. Louis wurden die mei-

im Vergleich

mit dem

rechtigt ſind, zum

Jahr

1925

eine Zunahme

Tiſc< des HErrn

zu treten.

von

Jhre

Zahl iſt in zwölf Monaten von 2,684 auf 2,893 geſtiegen, iſt aljo um 209 größer geworden, und in den

lezten zwei Jahren iſt ſie um 418 größer geworden. Stimmfähige Glieder zählt die Negermiſſion 680 (146

mehr

al3

im

Vorjahr

1925).

gibt e3 51 (3 mehr al3 im Vorjahr). MiſſionSſchulen:

Miſſionsſchulen

Scüler in den

3,103 (153 weniger als 1925;

ſtarke

Konkurrenz der Freiſchulen). Die Zahl der Studierenden auf unſern beiden höheren Lehranſtalten beträgt 131 (12 weniger). Sdüler in den Sonntagsſ<hulen:

3,396 (116 weniger). Getauft wurden während des Jahres 428 Perſonen (9 mehr). Dies iſt die größte Zahl, die je in einem Jahr in der Negermiſſion das Bad der heiligen Taufe empfing. Konfirmiert wurden 378 (1 mehr als 1925). Zum Tiſch des HErrn traten 8,506 Gäſte (1,059 mehr). Auch dies iſt ein recordbreaker in unſerer Negermiſſion. Getraut wurden 35 Paare (6 mehr al3 im Vorjahr) .: Begraben wurden 63 Perſonen

(8 weniger

als 1925).

Die .Geſamtbeiträge in der Negermiſſion beliefen fich auf 832,658.91, etwa 81,010 mehr als im Vorjahr. Durchſchnittlich hat alſo jede3 konfirmierte Glied, ob. jung oder alt, mehr als 811.19 im Jahr für fir<hDas iſt doch eine durc<aus liche Zwede beigeſteuert. -erſtaunlihe Summe, wenn man bedenkt, daß die Neger in der Regel arm ſind. Dieſe ihre große Gebefreudigkeit iſt ein klarer Beweis dafür, daß ſie überaus dankbar

gemeinde 31 hat.

P. Kramer3 Bethlehems8gemeinde in

New Orleans hat die größte Schülerzahl: 226. P. OsSkar Lücke von der alten Mount Zion-Gemeinde hat die meiſten Schüler in der Sonntagsſchule: 214.

ſten Perſonen getauft: 43. Von dieſen waren 41 Kinder der Wochenſhule. In unſerer erſten Gemeinde in Alabama, Noſebud, wurden die meiſten Perſonen konfir-

miert:

24.

Die meiſten Abendmahl3gäſte hatte Super-

intendent F. Alſtons Gemeinde bei Kannapoli8, N. C., nämlich 584; im Durdſ<nitt iſt jedes konfirmierte Glied dieſer Gemeinde fünf- oder ſe<h3mal zum hei-

ligen Abendmahl gegangen.

Den beſten record hat die

Gemeinde P. John Thompſfon3 in Tilden, Ala.; jede3 Glied iſt dur<ſ<nittlich öfter al5 ſeh3mal am Tiſch des HErrn erſchienen. Jn einer ganzen Anzahl Gemeinden war der Durc<ſc<hnitt über fünfmal. In der ganzen Negermiſſion iſt jede3 konfirmierte Glied im Durc-

ſchnitt nahezu gangen. Daß

dreimal zum heiligen Abendmahl gees in bezug auf dies Zeichen de3 geiſt-

lichen Leben3 recht gut ſteht, erſieht man ſofort, wenn man bedenkt, daß in unſerer Miſſouriſynode der Abendmahl5beſuch im Durc<hſ<nitt bloß 3wei beträgt. In unſerm ſtatiſtiſchen Bericht fehlen die Miſſion35-

ſtationen zu Freeſoil, Mich., Buffalo, N. Y., und Cleve-

land, O., weil die dortige Arbeit nicht unter der Aufſicht der Kommiſſion für Negermiſſion ſteht.

Der überau3 herrliche Erfolg unſerer Negermiſſion. ver uns in dieſen Zahlen wieder klar vor die Augen

tritt, muß un3 doh ligen Miſſion3werk

zu größerem anſpornen.

Eifer in dieſem heiGott ſei Dank für

Segen und Gedeihen! In einem derartigen Bericht kann natürlich nicht Wer etwa weitere Erklärung alle3 erklärt werden. oder ſc<riftlih an den mündlich ſich wünſcht, wolle C. F. Drewes. wenden. Unterzeichneten


2705»

Stimmberechtigte Glieder

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20 14 32 36 32

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1802. <010.69.00,00 e--“

22

82

123 90 10 268 49

229 169 ' 276 162 176 584 10 20 33

TTT R TEN TN BÜR BT DT EN BURT EN BT EN SSI TET ET GEGR ESE TREEBS

Mount Pleagant, N.C. ............. Drys Schoolhouse, N.C. ............

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Wmfec --“

Hill, Wm. O.; Yonkers, N.Y.

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128 70

|

234 36 67 106 9 24 27 25 69 27 22 131 22

214

Schueler der Sonntagssch.

72 57 25 226 76 203 37 128 56

|SB2S2

Alston, F. D.; Kannapolis, N. C... Beck, W.H.; High Point, N.C.......... Foard, F.; Monroe, N.C. .................

Kommunizierende Glieder

130

| FR

229 40 272 37 408 51 100 151 18 40 46 32 175 68 37 240

ET OT

63 121

EEN | EUS

BE ETAT

Berger, 1. R.; Alexandria, Ta............. Thompson, C. P.; Lutherville, La.......... Tervalon, W.; Napoleonville, La........... Kramer, G. M.; New Orleans, La...... New Orleang, La. ...............++-. Luecke, O0.; New Orleans, Ja.............. Thies, S.; New Orleans, La................ Wildgrube, I. H.; New Orleans, TLa..... Alston, John; Atlanta, Ga.............

D= 00 | STONLZLOICI ==

Tuskegee Hospital, Ala. .............. Montgomery, Ala. „............-...--..

Seelen

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SSE

BETTS BEB EE BE

Peay, C. D.; Camden, Ala. ............... Midway, Ala. ................ Possum Bend, Ala. ...............Rockwegt, Ala. ............rbbrehh. Thompson, J.; Tilden, Ala. ............ Ackerville, Ala. ........uuunnnnnn..

STEUER

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Lehrerinnen

GAIN

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Ala.

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Lamigon,

Konfirmierte

Montgomery, J. S.; Nyland, Ala........ FATINGTON SA 1012157092712 099070228207 8072720202078 78/8

STETEN

139 104 42 55 37 31 19 30 44 58 75 17 61 34 39 15

63 33 99 56 94

Getaufte

Longmile, Ala. ...............

219 138 501 149 65 107 152 186

WT

Eddleman, W.; Birmingham, Ala....:..... Kreft, G. G.; Mobile, Ala. ................ Atmore, Ala. ............... Pensacola, Fla. ............>+..... Lehman, P. D.; Selma, Ala. ........... Lynn, R. 0. L.; Kings Landing, Ala.....

Schulkinder

34 76 46

Trauungen

ROSCHUU SA WG NIS R HEEL ER ZN DD GOSSSACHSSI SECS Cozart, 2. B.; Vredenburgh, Ala...... Buena Vista, Ala. ..............

Predigtplaetze

EEN ES

Lehrer

Oak Hill, Ala.............

Kommunizierte

HABO PA R

ORTE,

Begraebni88e

Carlson, W.V.;

UND

561.25 482.23 94.66 1282.65 262.08 1349.41 458.89 1222.66 493.55 1661.25 954.33 81.58 70.00 117.90 139.42 325.00 239.32 28.85 924.69 114.38

444.66 568.42 238.55 141.69 224.01 168.45 362.15 202.19 225.33 29.62 685.13 391.31 211.14 155.21 95.21 172.94 234.33 110.74 230.21 152.27 357.45 28.05 270.40 254.48 267.08 109.95 14.89

S 331.54

Beitraege

"

PASTOREN

Statistik unserer Negermission ueber das Jahr 1926.

St. Peter's. St. Paul's. Mount Zion. Bethel. Grace. Immanuel.

Mount Calvary.

St. Luke's. Bethlehem.

Mount Calvary.

Mount Carmel. Our Savior. ; Bethel. Mount Calvary. Neu. Grace. Zion. Bethlehem. St. John's. Hospital. State Normal. Augustana. St. Paul's. St. Paul's. Bethlehem. Concordia. Mount Zion. Trinity. St. Paul's. St. Mark's. Bethany.

Voly Cross.

Trinity. Hope. Bethany. St. Matthew's. St. Luke's. St. Peter's.

St. Paul's. Gethgemane. Christ. Mount Olive. St. Andrew's. St. James's. Our Redeemer. Pilgrim. Faith. Sbenezer.

BEMERKUNGEN,

:26

Die Wijſions-Taube.-

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27

Einweihung der Kapelle in Buenos Aire3. Schon ſeit einer Reihe von Jahren wird von unſerer

lutheriſchen Kirche in Buenos Aires da3 Wort Gotte3, Geſez

Der

und

Evangelium,

jekzige Paſtor,

in

aller

Reinheit

P. A. T. Kramer,

ſteht

gepredigt.

nun

ſ<hon

haus hatten, machte die Arbeit noh ſchwieriger.

Auf

bald zehn Jahre in dieſer ſ<weren Arbeit. Schon an und für ſich iſt es eine ſchwere Arbeit, in einer ſolchen Weltſtadt wie Buenos Aire3 da3 heilige Predigtamt zu führen und eine erfenntnizreihe Gemeinde heranzubilden. Aber die Tatſache, daß wir dort kein Gotte3-

dem Land hilft man ſich eben, wie e3 geht, bi3 man ein zwedentſprechendez Gebäude errichten kann, aber in einer Weltſtadt geht das niht. Da ſieht man zu viel auf da3 Äußere, ja bleibt vom Gotte3dienſt weg, wenn er in einem Privathauſe gehalten wird. Dieſe3 Übel erkannte unſer Miſſionar ſ<on vor

langer Zeit und wußte auch, daß die Gemeinde aus ſich heraus nicht ſo bald zu einem Kir<lein kommen könnte, da

die Leute

nicht

Eigentümer,

ſondern

Arbeiter

ſind

und viele nur zeitweilig ſich in Bueno3 Aire3 aufhalten.

Schon ſeit längerer Zeit hatte er ſich daher um eine Kapelle in Buenos Aire3 bemüht und von Freunden

der Miſſion

auc<h Gaben

für eine ſolche Kapelle ent-

gegengenommen. Am Anfang dieſes Jahre38 [1926] konnte eine große Gabe von der Miſſionskommiſſion

überreicht werden, und die ſo nötige, ſchon längſt erſehnte Kapelle ſteht nun fertig da im Dienſt de3 HErrn. Am 10. Oktober dieſe3 feierlich eingeweiht werden.

Jahres [1926] konnte ſie Der Paſtor der Gemeinde

hielt ſelber die Reden, eine deutſche und eine ſpaniſche Rede.

Ex redete über das Thema:

Kirche in dieſex Welt:

„Die Aufgabe

der

Sünder zu Chriſto zu führen.“

Und zu unſerer Freude dürfen wir hören, daß ſich am Morgen 90 und am Abend 40 Zuhörer zu dieſer Feier

einfanden. Möcdten e3 doch immer mehr werden, die dann aud, al3 ein rechtes Salz, andere herzuführen! Die Kapelle bietet gemütlich Sikraum für 150, im Notfall für etwa 200 Perſonen. Sie koſtet, Grundjtü> und

Pfarrhaus

eingeſchloſſen,

50,000

Peſos.

Die Adreſſe iſt: Calle Chevarrxia y Foreſt 1988=-x 1992, Belgrano, Buenos3 Aire3. Wer nun von unſern lutheriſchen Chriſten NEEB lih nad) Bueno3 Aire3 kommt, der verſäume ja nicht, da3 Lutheriſc<e Gotte3hau3

daſelbſt zu beſuchen.

(G. O. K. = im

Zwei

Bücher

„Kir<henboten.“)

für Blinde.

Oſſeo, Minn., 20. Januar 1927. Lieber Bruder Drewe3!l :

Schi>e Dir mit heutiger Poſt ein souvenir, wie Du

bis jeht gewiß nod) keins haſt; es iſt etivas ganz funkel-

nagel Neues auf dem Gebiet der lutheriſchen Literatur.

Du

ſollſt bloß

ſein

Erſcheinen

bekanntmachen

in der


Die Miſſions-Taube.

28

E35 hat den Titel: The Lutheran „Miſſionztaube“. Ilesgenger for ikhe Blind, Vol. 1, No. 1, hexau3sgegeben von mir im Auftrag der Kommiſſion für Taubſtummenmiſſion, die damit einen Beſchluß der Synode zur Au3führung bringt. Der Dru

iſt in Revised Braille, der jeht allgemein

werdenden Blindenſchrift, die ih nun ſc<nell noh habe

lernen müſſen. Inhalt: 1. Introduction. 2. Jesus Christ and the Bible. 3. Jesus Christ and Christianity. (Die3 ſind Lehrartikel, die fortgeſezt werden

und nad) meinem

Dir bekannten

Referat vom Jahre

1921 gearbeitet ſind.) 4. Beautiful Savior (Gedicht). 5. The Blind Man's Rebuke. 6. Why I Am a Lutheran. 7. Providence (eine Geſchichte). 8. Notes and News. In einigen Wocden erſcheint die zweite Nummex, die reichhaltiger ſein wird.

Unſere Kommiſſion hat auch Luther's Small Catechism (Dallmann) in Braille type herau3gegeben.

Chriſtum und ſeine Chriſten in China in die Tat umzuſehen. So ſind in verſchiedenen Teilen des großen

Reiches <hriſtlihe Kirhen, Säulen und Hoſpitäler ſowie Wohnhäuſer,

die Ausländern

gehören,

im Januar

ge-

plündert worden. Unſere Miſſionsſtationen ſind biöher unbeſchädigt geblieben. Zwar ſind hie und da einige

Miſſionsleute anderer Miſſions8geſellſch<haften von mobs verprügelt worden, aber biSäher hat kein einziger Miſſion3arbeiter ſein Leben verloren. In Hankow ſoll die Kriſis vorbei ſein. Dort haben wir unſere meiſten

Miſſionsöſtationen. Die dortigen Miſſionare unſerer Kirche ſind alle auf ihrem Poſten und predigen das Evangelium.

Einige unſerer Miſſionare mit ihren Angehörigen haben auf dringenden Wunſc< des amerikaniſchen Konſul3 ihre Poſten zeitweilig verlaſſen und ſind in der großen Hafen- und Handelsſtadt Shanghai in Sicher-

I< habe den Katehismus und den Alessenger bereits an 65 Blinde geſchi>dt und herrliche Briefe erhalten.

heit, nämlich J. A. Fiſcher und C. D. Nagel aus Kweifu, Frau H. Theiß aus Jd<hang, A. Sc<hol3z aus Shaſi, A. E. Clöter aus Shihnanfu, Geo. O. Lillegard und

mir dies nur mitzuteilen.

Die MiſſionSleitung in St. Louis hat allen Miſſionaren die Erlaubnis gegeben, ihre Poſten zu verlaſſen, ſobald

Der reguläre Preis iſt: Katechismu3 81; der JIlesSenger pro Jahr 82.50. Doch der größte Teil geht frei. Irgendwel<e Blinde, die dies frei wünſchen, brauchen

M. P. Simon au3 Wanhſien. Unſere amerikaniſche Regierung tut ihr Beſte3, ihre Bürger in China zu ſchüßen.

Adreſſen ich jet habe, ſind zum großen Teil Nichtlutheraner und zeigen großes Intereſſe. Nun, bitte, zeige dieſe beiden Schriften in der „MiſſionStaube“ an.

ſie einen Sturm herannahen ſehen. Wir aber wollen unſere lieben Miſſionare in China

Dir

für Deine

herrlihe

Diejenigen

Arbeit

Blinden,

unter

den

deren

in dieſer ernſten Zeit beſonder3 in unſere Fürbitte einſchließen. C. F. Drewes. mmm»

Negern

für das Jahr 1927 viel Gotteöſegen wünſc<hend, grüßt brüderlich Dein A. H. Kunß.

Die Lage in China. Die politiſche Lage in China wird immer ernſter. Die ſüdliche oder kantoneſiſhe Armee unter General

Kai-ſhek hat ſeit leztem Auguſt faſt die ganze ſüdliche Hälfte des <hineſiſchen Rieſenreihe3 mit mehr als zwei-

hundert Millionen Menſc<en in ihre Gewalt gebracht. Die Regierung iſt von Kanton nac< Wucdang verlegt worden. Dieſe Stadt liegt am Jangtſe, gegenüber von Hankow. * Zwed und Ziel der Südlichen iſt, ihr Vaterland vom Joch der fremden Mädte zu befreien und die ungerechten Verträge abzuſchaffen. Deutſchland, Öſterreich, Rußland und Belgien haben ihre Rechte in China - bereits fahren laſſen müſſen. Die Leiter der Südlichen, zu denen der Miniſter des Auswärtigen Eugen Cheng gehört, ſowie ein Teil de3 Heeres ſind Konſervative, während der übrige Teil der Soldaten und Parteiangehörigen Radikale ſind und ganz unter dem Einfluß

„der Ruſſen ſtehen. Cheng und ſeine Kollegen haben jihre Not, die Radikalen im Zaum zu halten. (ee Die] Revolution richtet ſich gegen die Fremden als jyſolc<he; aber Feinde des Chriſtentums ſehen in dieſer

|Krieg3zeit] eine günſtige Gelegenheit, ihren Haß gegen

Der

Fremdenhaß

in China.

Der Evangeliſhe Preſſedienſt in Deutſchland macht folgende Mitteilung: Auf der Generalverſammlung der engliſchen Schifffahrt3geſellſc<aft Peninsular aud Oriental Steam Navigation Co. in London, deren Schiffe hauptſächlich nach

Indien, Auſtralien und dem fernen Oſten gehen und die natürlich

durc<

den

Boykott

der

engliſchen

Waren

in

China gewaltig gelitten hat, erklärte Lord Jnc<cape, der

* Präſident der Geſellſchaft, die IZriſtlichen Miſſionen ſeien an den jezigen Schwierigkeiten in China in erſter

Linie ſchuld.

Das Unternehmen, die Chineſen zu Chri-

iten zu maden, ſei ebenſo töricht, als wenn die Chineſen die Engländer zum Buddhi3musS bekehren wollten.

Der Verſuch, die <hriſtliche Miſſion =- unter dem Beifalls8klatſchen einer ganzen Menge „Sachverſtändiger“ -- für politiſche Entwicklungen verantwortlich zu „maden und als Störenfried hinzuſtellen, iſt ja nicht ganz neu.

Jm

vorliegenden Fall wird nicht recht klar,

worauf der Angreifer eigentlich abzielt. Will er ſagen, daß die religiöſe Erziehungö3arbeit der Miſſion zum geiſtigen Mündigwerden des jungen China beigetragen habe, ſo trifft da3 natürlich zu =- die Religion3- und Kir<hengeſchichte kennt zu dieſem Vorgang Analogien genug. , Dann aber wird e3 die Hriſtlihe Miſſion auch

„mit aller Entſchiedenheit ablehnen, ihr von idealen Motiven

getragene3

Wirken

an

dem

Geſcäftzintereſſe


Die Miſſions-Taube. "einer

Sciffahrts5geſellſhaft

zu laſſen.

irgendeine

Grenze

finden

Sollte aber gemeint ſein, daß die Miſſionare

den Fremdenhaß in China durc ihre „törichten“ Chriſtianiſierungsbeſtrebungen hervorgerufen hätten, ſo iſt feſtzuſtellen, daß zwar der Fremdenhaß mit der anti<riſtlichen Bewegung in China eine gewiſſe Verbindung eingegangen iſt, daß aber ſeine Wurzeln in allererſter Linie auf politiſ<em Gebiet liegen. Wenn in den letzten Jahren engliſche Miſſionare in Teilen von China ihre Station verlaſſen mußten, ſo litten ſie hauptſächlich für ihre Landsleute, die in den ſicheren Fremdenniederlaſſungen nicht verdrängt werden konnten, an den Folgen der engliſchen Politik in China. Dieſe, nicht die MiſſionSarbeit, hat die Chineſen zu dem Boykott veranlaßt. Und vollend35 unzutreffend wäre es, jene Unterſtellung auf. die Arbeit der deutſchen Miſſion aus8zudehnen. Nach dem Weltkrieg hätten Volk und Regie-

rung

in

China

ja

die

beſte

Gelegenheit

gehabt,

die

deutſchen Miſſionare lo3 zu werden, da Engländer und Franzoſen ſelbſt alle Hebel in Bewegung ſeßten, die Deutſchen aus China zu vertreiben. Aber nun geſ<hah das Merkwürdige: China leiſtete den Entente-Plänen paſſiven Widerſtand, und die deutſchen Miſſionare blieben. Dabei darf betont werden, daß das gute Verhältnis zwiſchen den deutſchen Miſſionaren und den Chineſen weſentlih damit zuſammenhängt, daß die

deutſche Miſſion ſich ſtet3 peinlich von aller politiſchen

Propaganda Kolonialära

ferngehalten hat, wa3 ihr in der Zeit der öfter vorgeworfen wurde, was aber jekt

ſeine volle Berechtigung erwieſen hat.

Lohnt

es ſich, zur Miſſion

beizuſteuern?

Ein alternde3 Ehepaar, wohnhaft in einem kleinen Städtchen im Oſten unſer3 Landes, erfreute ſich eine3 Beſuche3 ſeiten3 eines ſeiner Söhne. Dieſer Sohn wohnte nun ſc<on ſeit Jahren im weſtlihen Canada,

wo er ein blühende3 Geſchäft ſein eigen nannte. C3 war dies das erſte Mal ſeit langer Zeit, daß dieſer Sohn im elterlichen Hauſe auf Beſuch weilte. Am Sonntag gingen Vater und Sohn zur Kirche. Der Paſtor preDem Alten digte über das <riſtliche MiſſionSwerk. ſchien etwa3 nicht zu behagen, denn er wurde während de3 Gotte3dienſte3 ganz unruhig.

„E3 tut mir leid“, ſagte er zu ſeinem Sohn, als ſie

die Kirche na<h dem Gottesdienſte verließen, dich heute hierher genötigt habe.“ „Warum denn, Vater2“ fragte der Sohn. „E3

tut mir

leid“,

entgegnete

„daß ich

ſein Vater

achſel-

zu>end, „daß du einer ſolchen Predigt lauſchen mußteſt. Wa3 man Miſſion nennt, davon halte ich nichts. Jm Grunde genommen, iſt das weiter nichts als Verſchwendung von Geld, Kraft und Zeit.“ Der Sohn ſagte für3 erjte nichts; als ſie aber nach einem

furzen

Spaziergang

nach

"Hauſe

waren, bat der Sohn die Eltern, einer kleinen Geſchichte zuzuhören, die er erzählen wolle. „ES iſt nicht ſo lange her“, begann der Sohn ſeine Erzählung, „da verließ ein junger Mann Elternhaus und Freunde, um im Weſten Canada3 ſein Glü> zu verſuchen. Er geriet dort in ſchlechte Geſellſchaft, und eines Tages ließen ihn ſeine Zechbrüder betrunfen und bewußtlos auf der Landſtraße liegen. „Nun traf eS ſich, daß unweit dieſer Stelle, in einer unſcheinbaren, mit Raſenſtreifen bedeckten Hütte, ein junger Mann wohnte, den eine Miſſion3geſellſchaft dorthin geſandt hatte. Der trieb nun in der Umgegend Miſſion. Er fand dieſen betrunkenen und bewußtloſen Sündenknecht auf der Landſtraße, wo er vor Kälte ſicherlich hätte umkommen müſſen. Er trug ihn in ſeine Hütte, legte ihn auf ſein Bett, rieb ihn und tat dies und das, bis ex ihn wieder zur Beſinnung brachte. Als ihm dies gelungen war, gab er ihm zu eſſen und zu trinken, und dann hielt er ihm ſeine Sünden vor, und ſchließlich betete er inbrünſtig mit ihm. ; „Der dem Tode Entronnene bekannte ſeine Sünden und ſuchte Vergebung. Und ſein Leben nachher war ein Tatbeweis dafür, daß er es in jener Stunde ernſt gemeint hatte. Er wurde ein ganz anderer Menſch.

Er brachte es aud zu etwas.

gefommen

Er bekleidet ein Amt in

der Kir<engemeinſchaft, zu der er ſeinen :alten Eltern den LebenSabend

möglich

zu maden,

hundert Dollar3. „Vater und

ſhaudert, geweſen

------02Pq2=--------

29

wenn

wäre,

ſchi>t er ihnen

Mutter,

ih

hätte

daran

jener

der

Mann

denke, treue

gehört, und ſo angenehm

jedes Jahr

was

bin

ih!

mein

Miſſionar

um wie

fünfMich

Sci>ſal

ſich

nicht

meiner angenommen:“ Die3 iſt nur eine Begebenheit aus dem Leben eines

Miſſionar38 auf einem Miſſion3gebiet. Aber wa3 bedeutet nicht die Rettung dieſes einen auf Abwege geratenen jungen Manne3 für ſeine Eltern, deren Troſt

und Stüße er wurde, al3 ihr Tag ſic neigte;

für ſeine

Umgebung und die menſc<hlihe Geſellſchaft im allgemeinen, in der er ein rührige3, erfolgreiches und geac<tete3 Glied wurde; und ſ<ließlich für ihn ſelber und für ſein zeitlihe3 und ewiges Lo3!1

lung -

Und nun beantworte ſelbſt im Lichte dieſer Erzähdie Frage: „Lohnt e3 ſich, zur Miſſion beizu-

ſteuern2“

---mr Pp oo"

Das Blut, welche

(Der Bote.)

rein macht von aller Sünde.

Ein Miſſionar war bei ſeinen Beſuchen im Armenviertel zum dritten Sto> einer Miets8wohnung ge-

kommen.

Ex klopfte an die Tür eines Zimmers, die ſich

öffnete, und vor ihm ſtand ein ſtarker, junger Menſch, der ihn zornig anbli>te. Der Miſſionar erklärte, er ſei da, um aus einem Buch den Kranken und Leidenden vorzuleſen, und eb hier jemand ſei, der den Troſt dieſe3 Buche3 bedürfe. Der rohe Geſelle wußte ſogleich, daß er einen <riſtlichen' Miſſionar vor ſich habe, wies ihn


30

Die Mijſions-Taube.

ab und drohte, ihn die Treppe hinabzuwerfen, wenn er nicht ſofort ginge. Al3 ſich der Miſſionar zum Gehen wandte, fragte eine ſhwa<he Stimme hinter der Tür, vom Huſten

unterbrochen:

„Redet Jhr Buch von dem Blut?“

Bei

ſeinem Eintritt in das ſhmußige Zimmer ſah der Miſſionar auf einem elenden Lager eine Frau in den lekten

Stadien“: der Shwindſu<ht.

jungen ſtand.

Sie war

die Mutter

des

Manne3, der ſchweigend hinter dem Miſſionar „A<h!“ rief die ſterbende Sünderin, „ich bin ein

böſe3, gottloſe3 Weib geweſen, und niemand weiß, wie unglüdlich ich bin und wie ih leide!“ Der Miſſionar ſeßte ſich auf einen dreibeinigen

Stuhl neben dem Strohlager und ſagte: „Meine arme Freundin, wa3 wiſſen Sie von dem Blut?“ Sie ant-

wortete: „Eine3 Morgen3 kam ich an eine Kir<he und ging auf kurze Zeit hinein. Bald war ich aber wieder

draußen, denn ich date, da3 ſei kein Plaßz für mich große Sünderin. Aber ehe ich hinausging, hörte ich den Prediger etwa3 leſen von dem Blut, da3 von aller

Sünde reinigt.“

„Mödten Sie wieder etwas darüber

hören?“ fragte der Miſſionar. „Darüber hören?“ ſprach ſie; „ja, mich verlangt ſehr danach. Jd bin am Sterben, und wie kann, wie darf ich vor Gott treten?

I< ſage Jhnen, ich habe mein ganzes Leben gottlo3 zugebracht, und id) für<hte mid) vor dem Tod. Jſt noch irgendwelde Hoffnung für mid) vorhanden? Wenn da3 der Fall iſt, dann ſagen Sie mir es doh.

J<

kann die

habe

niemal3

Der Miſſionar las noh einige Verſe aus demſelben Kapitel ſowie den Ver3 im folgenden Kapitel: „Liebe

Kindlein, ich ſchreibe euch, daß euch die Sünden

ver-

geben werden dur< ſeinen Namen.“ Beſonder3 müſſe ſie ſich dies merken, ſetzte er hinzu, daß, ſobald der Sünder glaube, ihm ſeine Sünden vergeben ſeien. Al3 er ihr dann vorla3: „Gott iſt die Liebe“ und: „Daran iſt erſchienen die Liebe Gottes gegen uns, daß Gott ſeinen eingebornen Sohn geſandt hat in die Welt, daß wir durd) ihn leben ſollen“, da war ſie voll Freude über die Größe der Gnade Gottes. Sie hatte Troſt und Ruhe gefunden im Vertrauen auf das unerſ<hütterlich und darum unumſtößlich gewiſſe Wort des lebendigen Gotte3: „Das Blut JEſu Chriſti, ſeines Sohnes, macht

uns rein von aller Sünde.“

Der Miſſionar beſuchte ſie noh täglich ſe<h3 Wochen lang, bi3 ſie in ihrem Heiland JEſu Chriſto ſelig entſ<lafen war.

Ihr

Sohn

hörte

mit

rehter

Andacht

auf

„die

wunderbaren Worte de3 Leben3“ und nahm ſie in ſein Herz auf als auch ſeine einzige Nettung. Wo iſt ein

Wort,

außer dem

das

einem

gibt

kein

Evangelium

ſterbenden

Sünder

von dem

Blute

Hoffnung

JEſu,

und

wider Sünde, Tod, Hölle und Teufel geben kann? anderes.

Menſchen

reden

oft

Troſt

gering

E3

vom

Evangelium und lehren ein anderes8 ſogenanntes Cvan-

gelium, eigener

das Evangelium menſ<liher Tugend und Werke. Nicht ſelten nennt man da3 Cvan-

Gottes

iſt und

Worte nicht lo3 werden, die der Prediger la3, al3 ich in der Kir<he war, und er muß ſie aus der Bibel geleſen

gelium von Chriſto JEſu ſpottend eine Blutreligion. Aber das Wort vom Blute de38 eingebornen Sohnes

eine gehabt.

madende

haben.

Aber

ich habe

keine

Bibel

und

J< bin in Sünden geboren, in Sünden

aufgewachſen und habe nichts als Sünde

getan;

es iſt

ſhredlich, jo zu ſterben! J< würde den Tod nicht ſcheuen, wenn id) zum Sterben bereit wäre; aber dazu bin ich eben nicht bereit. Sagen Sie mir, redet Jhr Bu von dem Blut2“ Der Miſſionar zog ein Neues Teſtament aus ſeiner Taſche und la3 langſam: „Das Blut JEſu Chriſti, ſeines Sohne3, mac<ht un3 rein von aller Sünde.“ Dann fuhr er fort: „Was3 hier geſchrieben ſteht, iſt wahr; denn Gott ſagt e3, und Gott kann nicht lügen. Das Blut JEſu Chriſti macht un3 rein von aller

. Sünde.“

Der Miſſionar zeigte nun der Schwerkranken

erjt nod) aus dem Geſeß da3 erbſündliche Verderben de3 menſc<lihen Herzen3 und den verlornen Zuſtand aller Menſchen von Natur; dann aber malte er ihr den Hei-

land der Sünder vor die Augen, der gekommen ſei, alle Sünder zu erlöſen, und am Stamm de3 Kreuze3 die

Sünden aller Menſc<en getragen habe und zur Beſiegelung ſeines Erlöſung3werke3 von den Toten auferſtanden ſei. Er verſicherte ſie dann deſſen, daß er ſelbſt die „größten und verworfenſten Sünder nicht von ſich ſtoße, ſondern ſie gern und willig annehme.

„Leſen Sie weiter, leſen Sie weiter!“ ſagte die

Frau, indem ſie den Bliken anſchaute.

Miſſionar

mit

heilsbegierigen

bleibt

Evangelium;

da3

einzig

rettende,

alleinſelig-

„denn ohne Blutvergießen

ge-

ſhicht keine Vergebung“, wie der HErr JCEſus8 ſelber bezeugt mit den Worten: „DaS iſt mein Blut de3 Neuen Teſtament38, wel<e3 vergoſſen wird für viele zur Vergebung der Sünden.“ Die Heiligen im Himmel ſingen

unſerm

hochgelobten

Heiland

biſt erwürget und haſt uns Blut“, Offenb. 5,9.

zum

Gotte

Preiſe:

„Denn

erkauft

mit

du

deinem

LHNESISCL EEE LN

Mancherlei

aus

der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

Man

verfehle

nicht,

den

ſtatiſtiſchen

Bericht

über

unſere Negermiſſion in dieſer Nummex zu leſen!) Dieſe Nummer der „Miſſion3taube“ bringt wieder intereſſante Artikel aus der Geſchichte unſerer Neger-

miſſion.

Dies

Blatt

Jubeljahre3 unſerer Artikel bringen.

wird

während

Negermiſſion

ſolche

dieſe3

ganzen

geſchichtlichen

Unſere Miſſion8ſc<hule in St. Louis, die bekanntlich von P. Krönk und ſeiner Gattin geleitet wird, hat ſich

lebte3 Jahr augenſichtlich al3 ein ganz ausgezeichnetes

MiſſionSmittel

erwieſen.

Nicht

weniger

als

einund-

vierzig von den Schulkindern wurden durch die heilige

Taufe in die lutheriſche Kirche aufgenommen.

.


Die

Wiſjſſions-Tauve.

Die Kapelle in St. Louis iſt jezt unter Da<h. Man hofft, daß die Einweihung etwa zu Oſtern ſtattfinden wird. Stadtmiſſion in St. Loui8. Der Bericht über die geſegnete Arbeit in der Stadtmiſſion in dieſer Stadt bringt folgende Zahlen über das Jahr 1926: Miſſion5arbeiter: 7 (4 Männer und 3 Frauen). Predigtpläbde: 9. Anſtalten, in denen miſſioniert wird: 18 Hoſpitäler und 7 Strafanſtalten. Kinder- und Altenheime: 5. Jnsgeſamt 30 Anſtalten. Predigten gehalten: 564. Zuhörer: 16,338. Beſuche in den

Anſtalten:

1,702.

Krankenbeſuche:

3,976...

Haus-

beſuche: 1,157. Abendmahl38gäſte: 436. Privatkommunion: 117. Getauft wurden 72 Kinder und 8 Erwachſene. Konfirmiert wurden 15 Erwachſene ſowie 18 Kinder. Trauungen: 9. Begräbniſſe: 22. Beſuch der Sonntagsſ<hule im Niedringhaus Memorial: 5,041; in der Miſſionsſ<ule: 1,980. Schüler in der

Miſſionsſhule: Fälle wurden

100.

gehandhabt;

Social Service Work: Kinderfälle:

61.

365

Folgende

31

Villa Grey Hill mit einem unbedeutenden Anbau. Dex ganze ungeheure Aufwand an tönenden Reden und Zeitungösauffäten in den Sprachen der ganzen Welt war nur ein ſchwindelhaftes Rühren der Trommel, um die Juden der ganzen Welt zu neuen Geldſpenden anzufeuern. WasS jetßt vorhanden iſt, iſt weit davon entfernt, eine Univerſität zu ſein; es iſt weiter nicht3 al3 eine beſcheidene arc<häologiſche Schule. Vor allem fehlt es der vielgerühmten Univerſität an Studenten. Wer will denn in Jeruſalem Hebräiſch ſtudieren? (Bote aus Zion.) =D

Unſer Preis

des

Zollgebühren Man 3558

Miſſion3neger.

Miſſionöneger3:

maden

83.50.

Die

neuen

eine kleine Preizerhöhung

nötig.

ſende ſeine Beſtellung an Ar. Theo. W. Eckhart, S. Jefferson Ave., St. Louis, Mo.

Literatur wurde verteilt: Bibeln und Neue Teſtamente:

„deen agg

gee

«VELb Ts

KES EEE De H Eid We

338; penny gospels: 1,100; Gebetbücher und Traktate: 1,580; kir<liche Zeitſchriften: 21,438; Katedjizmen: 8. Verſammlungen und Konferenzen: 296. Vorträge vor verſchiedenen Vereinen und Gemeinden: 233. Alexandria, La. CES fehlen noh etwa 82,000 an der nötigen Bauſumme. Die Kinder, denen dieſe Kapelle vor zwei Jahren zugewieſen wurde, haben ihre 86,000 nicht aufgebra<ht. Da3 neue Gebäude iſt ein dringendes Bedürfnis. ; In Jowa City, Jowa, wurde am 9. Januar die St. Paul's Lutheran University Chapel eingeweiht. Am 223. Januar hatte P. Julius Friedrich 87 Zuhörer und taufte das erſte Kind in der neuen Kapelle. Da3 Syſtem der Mädchenſklaverei iſt von der Ne-

gierung der Provinz Kwantung (Kanton) abgeſchafft worden, wie eine Depeſche aus Kanton meldet. Alle Beamten

der verſchiedenen Diſtrikte haben

Anzeige

er-

halten, daß da3 Kaufen und Verkaufen von Mäd<enſklaven fortan verboten iſt. Sklaven gehalten werden,

CE

werden.

Mädchen, die zurzeit als ſollen ſofort freigelaſſen

ſoll für die Erziehung

ſenen geſorgt werden.

Die

[1925]

hebräiſche

Univerſität,

unter Mitwirkung

die

ſolcher Freigelaſ-

im

vorigen

Jahr

des alten Miniſters Balfour

au8 London mit ungeheurem Getöſe dur<h die Weltpreſſe eingeweiht worden iſt, habe ich mir angeſehen. I< war wirklich geſpannt darauf, nachdem ich in allen möglichen

illuſtriexten

berühmte

Univerſität

Zeitungen

die

großartigen

pa-

laſtaxtigen Bauten und Kuppeln des weltbewegenden Jc< war ſehr erſtaunt, als ich 'Werke3 geſehen hatte. zum erſtenmal wieder auf den Ölberg kam und mir die zeigen

laſſen

wollte.

Sie

war

zwar mit glänzenden Reden eingeweiht, glänzte aber J< ſah weiter im übrigen ganz durch Abweſenheit. ehemalige bekannte Jahrzehnten nicht3 als die mir ſeit

RADIO

SERVICES The Wave

Length:

REV. HERMAN Sundays,

3.30

P. a.

Sundays, 4.00 P. af. Sundays, 9.15 P. ax. Mondays, 8.00 P. 3x.

Tuesdays, 6.30 P. 3. Wednesdays,

OF

Gospel

STATION

KFÜUO,

Voice.

545.1 Meters.

H. HoYuENSTEIN, Director. Foreign-language Sermon).

Service

(German

Shut-in Hour. Sunday Evening Service. Young People's Hour.

Children's Program.

9.30 P. al.

Mid-weck

Fridays, 7.15 P. 3x. Bible Class. Saturdays, 7.15 P.a. Constructive Events.

Service.

Review

of Current


Die Miiſions-Taube.

82 Neue Druſac<hen.

Outlines for Catecheses and The Technique of Questioning. By JJ. B. Fehner, M. 4.“ Concordia PubliShing House, St. Louis, Mo. Preis: 81.25. Der erſte Teil dieſes Buche38 enthält neunundneunzig Dispoſitionen über den Inhalt des in der Miſſouriſynode gebrauchten Katechiömus. Der zweite Teil bringt eine verbeſſerte Ausgabe des im Jahre 1923 erſchienenen Buches über die Frage im Unterricht von demſelben Verfaſſer. Dies Buch ſollte in der Bibliothek eines jeden Paſtors und Lehrers einen Platz finden. Luther-Kalender für Südamerika. Dritter Jahrgang. Casa Publicadora Concordia, Rua Sao Pedro 92, Borto Alegre, Braſilien. Au zu haben beim Concordia PubliShing House, St. Louis, Mo. Rrei3: 15 Cts. What

Lutherans Teach. By X. Kretzschmar. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Breis:. Einzeln 5 Ct38.; 100: 81.50; 500 bis 1,000: 81.35 das Hundert; 1,000 oder mehr: 81.20 das Hundert, Ein köſtlicher Traktat, in dem kurz und kräftig gezeigt wird, was unſere Kirche lehrt. Er eignet ſich trefflich zur Maſſenverteilung. J< höre eben, am 15. Januar, daß dieſer, Traktat reißenden Abſatz findet. Keine Gemeinde ſollte verſäumen, eine große Anzahl zu beſtellen. . Contributions Received by the Treasurer. December 1--31, 1926. Received for Colored Aſisgions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 820.00; Alabama Luther College, Selma, 316.06; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Charlotte, 1.50; Bethel, Conover, 1.00; Bethlehem, Monroe, 2.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Concordia, New Orleans, 15.00; Concordia, Rockwell, 22.00 ; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 40.00; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St.Louis, 30.00; Immanuel, Cincinnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 555.59; Immanuel, Shankletown, 5.00; Mount Calvary, Kannapolis, 25.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 7.00; Mount Olive, Catawba, 1.50; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 60.00; St. James's, Southern Pines, 7.56; St. John's, Salisbury, 10.00; St. Luke's, Spartanburg, 15.00; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-Salem, 4.50; St. Matthew's, Meherrin, 19.81; St. Paul's, Charlotte, 12.00; 'St. Paul's, Lutherville, 20.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Or-

leans, 40.00; St. Peter's, Cabarrus County, 9.00; St.Philip's, Chicago, 222.35; St. Philip's, Philadelphia, 10.00; station

at Greensboro, 3.95; station a“ Pomona, 4.90; Trinity, Elon College, 2.50; Trinity, New Orleans, 25.00; Zion, Gold Hill, 4.00. Per Prof. J. Herzer, from Holy Trinity,

Springfield, 111., 5.00 for African Missions.

For Negro Misgions: Per Rev. L. A. Wisler, from Lena Duerr and Rosa Hoogan, Zanesville, O., 320.00. “A Lutheran Friend," Manistee, Mich., 2.00. N. N., Mayer, Minn., 2.00. N.N., St. Louis, Mo., 2.00. Per Mrs. A. Diekmann, Afſindekranz for Mrs. M. Heinecke, Evansville, Ind., 5.00. N. N., Greenwood, Wis., 1.00. YF. W. Herbkersman, East Cleveland, O., 5.00. Mrs. M. W. Pott, Altamont, I111.,

2.00.

F. and M,., Baltimore, Md., 10.00.

Per E. W. Schu-

macher, from schoolchildren at Fort Atkinson, Wis., 12.48. C. W. Icks, Green Bay, Wis., 5.00. Mrs. Sophie Klein, St. Louis, Mo., 25.00. Rev. and Mrs. G. C. Mack, Otter Creek,

N. Dak., 2.00. . Mrs. P. Geiger, Richmond Hill, L.1., N.Y., 2.00.

Mrs.

H. Pfeiffer,

South

Amana,

Richmond

Hill, L.1., N.Y.,

Mrs. Fred Baack, Homestead, Iowa, 2.00. Iowa,

2.00.

town, Wis., 10.00. George N. N., Columbus, Wis., 1.00. Wis., 10.00. Vor

Immanuel

College

Della

2.00.

John H. Baack,

C. Klingmann,

Water-

Kahrs, Chicago, I111., 40.00. H. J. Goetsch, Fond du Lac,

Dormitory:

Per

Rey.

C. F.

Drewes, from A. Mueller, Springfield, Minn., 825.00. Ladies" Aid 'of St. John's Lutheran Church, Blenheim, Md., 52.50. Miss W. J. Freihube, Milwaukee, Wis., 300.00. Rev./H. O./Nitz, Whiteriver, Ariz., 5.00. N. N., Chicago, 1, 10.00. 14. A. Blech, Rockford, 111., 10.00. H. C.H.

Griebel, Maplewood, Mo., 10.00. St. Paul's Congregation, . Fernandina, PYla., 12.25. Per Rev. H. G. Schmidt, from Chr. Voll, Milwaukee, Wis., 5.00. P.H.AL., St. Louis, Mo., 2.00. “A Yriend," Milwaukee, Wis., 1.00. William Reister, Jenison, AMich., 1.00. Mrs. Helen Reister, Jenison, Mich., 1.00. Per L. Beyerlein, from Young People's Soeiety, Plainview, Mich., 5.00. Per Rev. Geo. Heilman, from Trinity Lutheran Church, Greenwood, Wis., 6.90. Magdalena Rothe, Fort Dodge, Iowa, 10.00. “Topsy's Friend,"

St. Louis,

Mo.,

5.00.

Mrs.

H.

L.

Schmidt,

West-

ley, Cal., 10.00. Fr. Greve, Jordan, AMinn., 1.00. Mrs. M. W. Pott, Altamont, I111., 5.00. W. H. Koch, Reedsville, Wis., 10.00. Rev. Wm. Ackmann, Eads, Colo., 2.00. Per

Rev. E. A. Westeott, from Ladies' Aid at Hamburg, Ala., 10.00. Per EZ. Meyer, Treasurer, Junior Walther League,

Rochester, IMinn., 25.00. Per A. J. Felten, from schoolehildren at Shawano, Wis., 40.79. Per BE. Baxmann, irom

Schoolehildren at Wayside,

Wis., 1.00.

Jas. Korris, Kan-

Sas City, Kans., 1.00. Ars. H. Pasche, Treasurer, Ladies" Aid of Bethlehem Congregation, Kennewick, Wash., 10.00. Robert GrosSheider, Gordonville, Mo., 10.00. “Tabitha of Immanuel Congregation, Danville, I1., 25.00. Per A. Dhein, irom Bethlehem Dorcas Sewing Circle, Milwaukee, Wis., 25.00. From Schoolehildren of Zion Congregation, Wayside, Wis., 25.15. Miss Gertrude Boeder, Wayzside,

Wis., 2.00. N. N., Wayside, Wis., 1.00. Ernest Rubbert,“ Minneapolis, Minn., 100.00. H. Neils, Minneapolis, Minn., 100.00. J. Y., Bay City, Mieh., 2.00. N. N., New Ulm, Minn., 5.00. Per R. O0. Wahlman, Treasurer, Redeemer Sunday-School, St. Louis, Mo., 25.00. Por Building Fund: Mrs. John P. Schaffer, Pittsburgh, Pa., 8100.00. Per Rev. Walt. P. Roehrs, Western Springs, 11., 5.00. Louise Bolly, Wilton Junction, Iowa, 5.00. Martha Klingsick, Washington, Mo., 20.00. L. M. KarStedt, Stony Hill, Mo., 15.00. Per Theo. M. Kasgche, from Schoolehildren, Gary, Ind., 4.00. Mr. and Mrs. Herbert Waltke, St. Louis, Mo., 100.00. : For Schoolelaldren in Snow Hill, 4Ala.: Mrs. M. W. Pott, Altamont, II11., 83.00. -- or African Ilissions: Babette Rechsteiner, Chicago, I11., 35.00. -- Yor Alexandria, La.: Per W. T. Hemmann, from Schoolchildren at New Germany, Minn., 12.30. -- For Ilisgions in Clina: Babette Rechsteiner, Chicago, I111., 385.00; H. J. Goetsch, Fond du Lac, Wis., 10.00. -- 'or New XYegro Chapel at Freesoil, Mich. : Geo. Hausler, Milwaukee, Wis., 5.00. THEo0o. W. ECKHART, Treagurer.

Miſſionar

Quittung und M.N. Carter:

Dank. Erhalten von G. Zimmer-

mann, Baumeiſter, Chicago, 850.00 für die St. Philipskir<e. Superintendent Kramer: Für die Weihnachtsbeſcherung von W. Meilahn 15.00; P. J. Kuchenbe>ers Frauen-

verein bei La Salle, N. Y., 10.00; N.

N.,

Cleveland,

O.

für die Armen

Miſſionar

Marc:

10.00 von

Vier

Kiſten

getragener Kleider vom Miſſionsverein der Dreieinigkeitskirhe in Saginaw,

Mich.

Bitte zu beachten!

Man wolle gütigſt den Aprebſtreiſen auf dem Blatt anſehen und

beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. 4Feb 27" bedeutet, daß das Abonnement jeht abgelaufen iſt. Man bezahle ütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an un3, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbro<hen zu werden braut.

E3

dem

dauert

durc<ſc<nittli

zwei

Wochen,

bis der Adreßſtreifen

welc<es Blatt man wünſcht, und gebe Namen und

auf

Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement38 erwähne man gütigſt immer,

und Adreſſe an

neue, wenn es ſi< um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louis,

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KERL CKE (aT IS ee neu See ESSE SSBSE0S SEES ES EE 50 Ct3. Von 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 49 Cts. pro Expl. “"

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In St. Louis, dur<

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Träger oder

Poſt

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bezogen,

4

GE

"„

ſowie in Canada und im Aus-

land 609 Cents pro Gu Tg Poſt bezogen, | Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtelungen, Gelder uſw, enthalten, ſende man EEE ESE PubliShing Jlouse, St. Louis, M0 ür Alle die Nedaktion betreffenden Einſendungen ſind zu richten an Rev, C, X.

Drewes, 3558 S. Jeſſerson Avenne, St. Lon, AO. alle Geldbeträge ſür die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo. W. Eckhart, 3558 S. Jeſſerson Avenue, St. Louls, Mo.


Miſſionszeitſchrift der Evangeliſ<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Hordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. SubsSscription price, 50 cts. per annum, payable Strictly In advance, Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor

49. Jahrgang.

mailing

at special

rate

of

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provided

for

März

in

Section

1103,

Act

of

October

3,

1927.

77

Kir<e und Gemeinde zu Meherrin vor mehreren Jahren. (Siehe den Artikel in dieſer Nummer.)

1917,

authorized

on

July

5,

1918.

Ur. 3.


Die Nlijſions-Taube. Geſchichte der Gemeinde zu Meherrin, Va. Etwa

drei

Jahre

na<hdem

die

Kommiſſion

für

Negermiſſion P. Döſcher als Explorator nad den Süd-

ſtaaten ausgeſ<hi>t hatte, erhielt ſie ganz unerwartet aus einem andern Teil de3 Lande3, in dem der Explorator nicht geweſen war, nämlich aus dem Staat Vir-

ginia,

mehrere

Briefe

von

einem

gewiſſen

P. W. R.

Bühler, der ihr ſeine Dienſte als Miſſionar anbot. Wer war dieſer P. Bühler? P. Bühler war fünf Jahre Heidenmiſſionar unter den Galla im Oſthorn Afrikas geweſen. Dort hatte er ſeine Geſundheit verloren. Um ſeine Geſundheit

wicederzugewinnen,

war

Prince Edward County, tige Gegend iſt hügelig

über dem hundert

Meeresöſpiegel.

A>ker

Land,

er mit

ſeiner

Familie

Virginia, gezogen. Die und liegt etwa tauſend

Seine

nad

dorFuß

Gattin „kaufte zwei-

meijtens Buſchland. Am Fuß eines Hügels wohnte der früMiſſionar mit ſeiner here Frau, zwei Kindern und einem angenommenen Kind. Waz '

Bearbeitung

kömmling

P. W. N. Bühler.

des

geklärten

Landes anlangte, mußte er ſich auf die Schwarzen verIaſſen und war deShalb oft-verlaſſen. Al5 die farbigen Nachbarn erfuhren, daß der neue An-

früher

Negermiſ-

ſionar in Afrika geweſen ſei, baten ſie ihn, ihnen und ihren Kindern Gotte3 Wort zu predigen. Nun erwadte in dem alten Miſſionar der Er willfahrte den Bittſtellern. alte Miſſionögeiſt. Bühler

bietet ſeine Dienſte

an.

Da er von der Kommiſſion für Negermiſſion in St. Louis gehört hatte, ſchrieb ex im Oktober 1880

mehrere

Briefe

Die Glieder

an ſie und bot ihr ſeine Dienſte an.

der MiſſionsSkommiſſion

waren

vorſichtige

Leute und ließen die Sache erſt unterſuchen. Zunächſt madten ſie P. Bühler darauf aufmerkſam, daß einer Berufung in den Dienſt der Negermiſſion der Synodalkonferenz ein Kolloquium vorhergehen müſſe. Er ging mit Freuden darauf ein. So wurden denn die einleitenden Scritte getan, ein Kolloquium zu veranſtalten. P. Friedrich Dreyer in Richmond, das etwa ſiebzig Meilen

nordöſtlich

von

Green

Bay

liegt, ſowie P. W.

Lübkert in Waſhington, D. C., wurden vom Präſe3 de3 Öſtlichen Diſtrikt3 der Miſſouriſynode beauftragt,

„zweds

einer Lehrbeſprehung

mit

P. Bühler

ſich nach

daß

P. Dreyer

no<h

Green Bay in Prince Edward County zu begeben. dürfte hier erwähnt

werden,

E3

lebt

„und hier in St. Louis wohnt. E Das Ergebni3 de3 Kolloquiums war auf beiden Seiten dur<haus befriedigend; ſo trug denn die Kom-

jmiſſion kein Bedenken, P. Bühler in ihren Dienſt zu

u

Keie

SEN WE2

2220582 3:1

berufen.

Die Kommiſſion war froh, nun eine Miſſion

auf dem Land zu haben. Dies war gleich bei der Jnangriffnahme der Negermiſſion ihre Abſicht geweſen. P. C. F. W. Sapper, der Sekretär der Miſſionskommiſſion, ſchrieb: „Da wir nun dur<h Herrn P. Bühler von einem ſo günſtigen Miſſionsfeld tief im Land Kenntnis erhalten hatten, wo die Bevölkerung zu mehr denn zwei Dritteilen aus Negern beſteht, die in Unwiſſenheit und Sünden dahinleben, wo alſo die Miſſion nicht allein ebenſo notwendig iſt wie in einer großen Stadt, ſondern no< notwendiger, iwo no<h dazu viele

der

farbigen

Bevölkerung

dringend

um

Errichtung

wurde er täglich von den Leuten gebeten:

„Hilf uns!“

eines MiſſionsSpoſtens baten und freudig verſprachen, mitarbeiten zu helfen, ein Gebäude aufzuführen: ſo beſ<loß die Miſſionskommiſſion, in Gotte3 Namen hier die Miſſion in Angriff zu nehmen. Nach Gottes wunderbarem Nat und Willen mußte P. Bühler gerade hier in dieſe Gegend kommen, hier mußte er mit eigenen Augen den Jammer des armen Volke3 ſehen, hier Hier wollen wir es denn im Vertrauen auf Gott verjuchen, ob nicht au< hier das Senfkorn de3 Cvangeliums zu einem Baum werden kann, unter deſſen mädtigen Zweigen die Vögel des Himmel3 wohnen. „Frau P. Bühler ſchenkte von ihrem Land einen Plaßz für das zu erbauende Miſſions8gebäude und erlaubte außerdem das Fällen von Bäumen au3 ihrem Holzſtand, um dasſelbe, ein Blo>gebäude, bauen zu

können.

Viele Neger liehen willige Hände, die Arbeit

zu tun.“

Da die Negerkinder auf die Eröffnung

warteten, begann

Bühler

no<

der S<ule

vor der Vollendung

des

Blo>gebäudes die Schule. Er madte hierüber im Kir<enbuch folgende Angabe: „Eröffnung der Schule am 4. April 1881 mit 5 Kindern. BiS3 Mitte Mai

itieg die Schülerzahl auf etlihe 20. Um dieſelbe Zeit war auc ſc<on der Sc<hulbau beſchloſſen; ex wurde aber nah vielen Hinderniſſen und Ürgerniſſen erſt Ende

Dezember 1881 vollendet und koſtete in runder Summe 3200. Sonntag, den 8. Januar, wurde der Neubau

als Miſſionskapelle und -ſchule eingeweiht. . . . Außer den 50 Kindern waren etwa ebenſo viele Erwachſene

anweſend. Da keiner meiner Amtsbrüder zugegen ſein konnte, mußte ih ſowohl die Einweihung als auh den erſten Gottesdienſt allein übernehmen. . . Zum Sc<luß fand nachträglich eine Weihnacht3gabenvertei-

lung unter den Schülern ſtatt. Gleichſam

R. Bühler.“

gebannt.

Nac<hdem Miſſionar Bühler ſeine Arbeit unter den Schwarzen angefangen hatte, brachen die weißen Nach» barn allen Verkehr mit ihm, ſeiner Frau und ſeinen Kindern ab. Die ganze Familie war gleichſam im Bann. Ja, Bühler ſtand in großer Gefahr. Miſſionar Lorenz G. Dorpat in Meherrin ſchrieb vor zwei Jahren: „Nach dem mündlichen Bericht eines weißen Lutheraner3 war P. Bühler in Leben3gefahr, weil ge-

wiſſe weiße Einwohner mit dem Plan umgingen, ihn


Die

Hliſjſions-Taube,

zu überfallen und ſo zuzurichten, daß er ſich mit den Schwarzen nicht mehr befaſſen würde. Die Warnung des Mannes, der mir die Sache erzählte, und ſonderlich der Umſtand, daß P. Bühler „früher unter den Wilden in Afrika geweſen war und ſic vor nichts fürchtete“, vor allem aber Gottes gnädiger S<huß vereitelten den böſen Plan.“ Die MiſſionZarbeit iſt faſt erfolglo3. Daß unter dieſen Umſtänden die Neger eingeſchüdtert wurden und aud) aus andern Gründen ihr Jntereſſe für die Miſſion verloren, kann man ſich denken. Bühler3 Berichte lauteten entmutigend. DeShalb beſc<loß die Kommiſſion 1883, daß ein Glied der Behörde die Station einmal beſuchen ſolle. P. Sapper wurde geſchi>t. P. Sapper ſagte in ſeinem gedrukten Bericht: „Green Bay iſt nur eine Eiſenbahnſtation, und man findet dort bloß einige zerſtreut liegende kleine Häuſer. I< erkundigte mich bei dem ticket agent der Bahn nach P. Bühler und erfuhr, daß derſelbe etwa eine halbe Meile weit von der Station wohne. Einem gerade vorbeilaufenden Negerknaben rief der ticket agent zu: “William, take this gentleman to Rev. Buehler.? Wir waren bald im Wald, wo re<t35 auf einem ziemlichen Hügel das Sc<ulgebäude ſteht. No< wenige Minuten, und wir ſtanden an der Fenz von Miſſionar Bühler3 Farm. Etwa zweihundert Scritte vor mir im Tal lag das Wohnhaus. Vor dem Haus auf der porch waren die Kinder de3 Miſſionar3, auf deren Geſicht Erſtaunen, Sc<hre> und Freude zu leſen war. Aud Herr und Frau Bühler bedurften einiger Zeit, bis ſie ſich von

ihrer Überraſchung

erholten;

dann

aber

wurden

wir

bald ganz vertraut miteinander. Die lieben Leute könnten in Afrika kaum einſamer und einfacher leben, al3 ſie hier zwiſchen den Hügeln und Wäldern leben müſſen. „Den nächſten Tag über wohnte ich dem Unterricht in der Schule bei. Herr Miſſionar Bühler, der überhaupt ein gewinnendes, freundliches Weſen hat, geht ſehr freundlich und liebevoll mit den Kindern um, gibt ſich viel Mühe, ihnen alle3 zu zeigen und zu erklären,

und beweiſt dabei viel Geduld wie auch im Geſprä bei Beſuchen

und gelegentlihem

Zuſammentreffen

mit Er-

wachſenen. „Am Sonnabend ſagten mehrere Neger zum Miſſionar, morgen würde die Kir<he voll werden; alle erwarteten, von dem reverend gentleman von St. Louis eine Anſprache zu hören. Aus meiner Anſprache wurde nicht3. Von denen, die tags zuvor die große Verſammlung angefündigt hatten und deren einer noh beim Miſſionar Geld leihen wollte, um ſeiner erwachſenen Tochter neue Schuhe kaufen zu können, damit ſie doh

auch imſtande wäre, bei dieſer feierlichen Gelegenheit zur Kirche zu gehen, war keiner gekommen. Die Ur-

ſache, we3halb faſt niemand kam, war eine 3weifache, wie wir von den zwei Anweſenden erfuhren. Erſtlich

war heute der Sonntag, da ihr eigener Paſtor predigte.

39

Sie ſeien nämlich, hieß es, alle Mitglieder einer Baptiſtengemeinde; ihre Kirc<e ſei aber fünf Meilen von Green Bay entfernt, und ihr Paſtor predige nur jeden 3weiten Sonntag. Zum andern ſei heute nachmittag ein Begräbnis, dem jedenfalls viele beiwohnen wollten, weShalb ſie am Vormittag zu Hauſe geblieben ſeien. Die Gottesdienſte waren aber in der letzten Zeit überhaupt wenig mehr beſucht, weil der Baptiſtenprediger den Beſud) derſelben verboten hatte. „J4I hatte mir vorgenommen, am Nac<hmittag noh abzureiſen, und war feſt entſchloſſen, der Kommiſſion zu raten, die Miſſion in Green Bay aufzugeben; weil aber Herr Miſſionar Bühler mir mitteilte, daß er ſeit etlichen Sonntagen nachmittags etwa vier Meilen ſüdlic in Meherrin in einer alten public school gepredigt und verſprochen habe, auc< heute wiederzukommen, ſo beſc<loß ich, meine Abreiſe aufzuſchieben und mit nach Meherrin zu gehen.“ Meherrin. Der Name Meherrin ſtammt aus der Sprache der TuSscarora-Jndianer, die früher in North Carolina und Virginia wohnten, aber ſeit vielen Jahren ihre Neſervation in Niagara County, N. Y., unweit des Niagara River haben. Der Name bedeutet etwa „eine Inſel im Fluß“. Meherrin iſt ein Städt<hen an der

Southern Railway und liegt etwa fünfundſiebzig Mei-

len ſüdweſtlih von der Hauptſtadt Richmond. Etwa zwei Meilen öſtlich. befindet ſich eine Negerſiedlung, die im Volksmund als Doswelltown bekannt iſt. Dort wohnten nämlidh viele Neger, die den Namen DoSwell trugen. | Henry Clay Doswell, ein Zimmermann, der 1920 im Alter von fünfundneunzig Jahren ſtarb, wurde mit Bühler bekannt und erzählte ſeiner Shwägerin Channie DoSwell von ihm. Sie forderte ihn auf, den Miſſionar zu bitten, einmal nah Meherrin zu kommen und dort zu predigen. Einige Kinder von Dos3welltown wurden ſchon zu P. Bühler in die Schule geſchi>&t. Sie gingen den weiten Weg, etwa vier bis fünf Meilen, zu

Fuß. Der Miſſionar nahm die Einladung an und hielt den erſten Gotte3dienſt anfangs April 1883. Zu-

erſt wurden die Gotte3dienſte im öffentlihen Negerſ<ulhauſe bei Meherrin gehalten. Weil aber die Schulbehörde au3 lauter Männern beſtand, die zu den Baptiſten gehörten, ſo wurde den Lutheranern der weitere Gebrau<h de3 Schulhauſes verboten. Wa3 nun? Gotte3dienſt

unter

einem

wilden

Zwei Meilen öſtlich von Meherrin

Kirſchbaum. wohnte

Channie

Do3twell mit ihrem Mann in einem anſtändigen Blo>haus. Sie erbot ſich, ihr Heim für Gottes3dienſte herzugeben.

E3

war

warm,

und

die Zuhörerſhar

war

groß; ſo wurden den ganzen Sommer und Herbſt unter einem großen wilden Kirſchbaum, der vor dem Haus ſtand, lutheriſche Gotte3dienſte gehalten. itet3 von zwanzig bis dreißig Perſonen

Sie wurden beſucht. Da.

acht von ihnen erklärten, ſie möchten lutheriſch werden,


36

Die Mijſions-Taube.

jo kam Bühler zweimal wöchentlich zu Fuß und erteilte ihnen Unterricht. Mary A. Fouks, die damal3 etwa ac<tzehn Jahre alt war, ſagte ſpäter: „Wir lernten den FKate<hiS5mu3 und Geſänge auswendig wie kleine Kinder. Und wie haben mande Leute uns ausgela<ht! Aber wir haben ni<ht3 darum gegeben. Cs dauerte nicht lange, da geſellten ſich andere zu uns.“ Fünf von Bühler3 Anhängern hatten zur Forest Baptist Church gehört. Sie wurden von dieſer Gemeinde in Kir<enzucht genommen. Bühler ging mit ihnen. Als man ihm aber das Wort verbot und ſeine Abweſenheit wünſchte, entfernte er ſich, und die Fünf folgten ihm. Das

Blodkir<lein

wird

nac<ß

Meherrin

transportiert.

Beim Eintritt kühleren Wetters machte ſich nun das Bedürfni3 recht fühlbar, ein paſſendes Gebäude für die Gotte3dienſte zu haben. So erboten ſich die Leute, die Miſſion3blo>hütte von Green Bay nah DosSwell-

Channie Doswells Heim. Mary A. Doswell ſißt auf dem abgehauenen Kirſchbaum. Frau Cora Holmes, ſtehend, war die erſte Perſon, die Miſſionar

Bühler taufte.

town zu bringen.

Bühler und

ſeine Frau

erlaubten

dies. Channie DoSwell beſtellte einen weißen Mann, der die Blöcke auf ſeinem Wagen dorthin fuhr. Die

Männer ließen ihre Arbeit liegen und halfen. Selbſt Frauen und Jungfrauen legten mit Hand an3 Werk. Die Umzugskojten beliefen ſich auf 811.80. Bald war die Blokkirhe wieder aufgerichtet. Sie wurde inwendig und auswendig mit weißem Kalk angeſtrichen. Bühler erfüllte au

die Bitte der lieben Leute, eine

Miſſionsſc<hule in der Blokkirhe zu eröffnen. Ex ging jeden Tag den Weg von Green Bay nad Dos3welltown zu Fuß und legte ſo täglich zehn Meilen zurü>k. Das war bei regneriſc<hem

Wetter eine anſehnliche Leiſtung.

Er war ein echter Miſſionar. Während des Sommer3 1883 taufte Bühler acht Kinder. Vor Februar des folgenden Jahre3 konnte er auch ſeine erſte Konfixmandenklaſſe einſegnen. Sie bejtand

aus

den

folgenden

vier

erwachſenen

Gliedern:

Charles und Sallie Wall, Channie Do3well und Mary

A. Fouks,

die

ſpäter

Henry

B.

Doswell

heiratete.

Leider ſtarb Wall ſchon am 24. Oktober desſelben Jahres. Am 24. Februar 1884 hatte Bühler die Freude, auf einmal 21 kleinere und größere Kinder taufen zu können.

Bühler3 Wegzug. Nachdem der Miſſionar das Häuflein treuer Glieder drei Jahre lang treu und mit großer Selbſtverleugnung bedient hatte, erhielt er einen Beruf an eine höhere Mädchenſchule in Straßburg im Elſaß. Seine Frau war na< und nad mit den primitiven Verhältniſſen unzufrieden geworden. Die Kinder wuchſen in der einſamen Gegend heran. Der Kommiſſion war es immer ſc<on fraglih geweſen, ob bei Meherrin weitergearbeitet werden ſolle, weil wenig kir<loſe Leute dort wohnten. So 3og Bühler Ende März des Jahres 1886 mit ſeiner Familie von Meherrin fort und wollte über New York nad) Deutſchland reiſen. Während ſeines Aufenthalts in New York wurde er von der Gemeinde P. 8. HalfmannZ als Hilfspaſtor berufen. Er nahm den Beruf an, ſtarb aber ſchon 1887 in einem Hoſpital für Podkenkranke. Das Häuflein lutheriſcher Neger bei Meherrin war nach Bühlers5 Wegzug ohne Paſtor. „Daß wir unſern Paſtor nie wiederſehen würden“, ſagte ein treue3 Glied des Gemeindleins, „machte unz ſehr traurig.“ Bühler hatte in ſeinem Brief an die Kommiſſion, worin er um Entlaſſung aus dem Miſſion3Sdienſt bat, zugleich gebeten, die Kommiſſion möge do<h ſogleich einen Nachfolger ſenden. Die Kommiſſion aber empfahl der Synodalkonferenz im Auguſt 1886, die Station bei Meherrin zu ſchließen und den Gliedern zu

raten, nah Little Ro>, Ark., zu ziehen, wo für ſie und ihre Kinder eine Kirche und Sc<ule beſtehe. Dazu konnten ſie ſich jedoch nicht entſ<hließen. In den näch-

jten vier Jahren bekamen ſie au keinen Paſtor wieder. Wie ſie, obwohl einſam und verlaſſen, doh treu zuſammengehalten haben und ihrer lieben lutheriſhen Kirche

treu geblieben ſind, ſoll das nächſte Mal erzählt werden. ' C.F. Drewes.

Die Lage in China. Die MiſſionSarbeiter der verſchiedenen <riſtlichen MiſſionS8geſellſchaften in China, die weit im Jnnern des Lande3 oder an Orten wohnen, in denen die Lage be-

jonder3 gefährlich iſt, ſind von ihren Regierungen in der Heimat nac< 4<dineſiſ<hen Hafenſtädten gerufen worden. Die meiſten Flüchtlinge, die ſich in den

Hafenſtädten befinden, ſind Weiber und Kinder. Im allgemeinen kann geſagt werden, daß die meiſten Miſſionare in China faſt ungeſtört ihre Arbeit fortſezen können. Die leitende Miſſion3behörde der amerikaniſchen

Cpiſkopalkirhe hat am 12. Februar beſchloſſen, ein Dußend Miſſionsſ<hulen in Wuchang und Changſha am


Die

Mijſions-Taube.

Schluß des dineſiſchen Neujahrs nicht wieder zu eröffnen „wegen der hemmenden Maßregeln, die von den bolſchewiſtiſ;Qen Nationaliſten, die in Changſha die Oberhand haben, ergriffen worden ſind“. Die Miſſionsleitung hat dieſen Schritt getan „angeſicht3 de3 gegenwärtigen Verſuches, mittels militäriſchen Zwang3 gewiſſe politiſgJe Anordnungen den Schulen aufzunötigen“. Unter den Regeln, die von der kantoneſiſjc<en Negierung angenommen worden ſind, würde es unmöglich ſein, den driſtlichen Unterricht al8 einen Teil der Schularbeit beizubehalten, ſagt Biſchof Logan H. Noot3 in einem Kabelgramm aus Hankow. Die Kirche will ihre Schulen lieber ſc<hließen, al3 ſich dieſen Maßregeln unterwerfen. Daß die Regierung ihre hemmenden Geſetze aufheben wird, ſoll kaum zu hoffen ſein. Die Miſſionare der Miſſouriſynode, die ihren Wirkungsfreis in den Städten Shihnan, J<hang und Hanfow in der Provinz Hupeh haben, ſind ſo weit auf ihrem Poſten geblieben, obgleich ſie von der Miſſionsleitung hier in St. Louis die Erlaubnis haben, ſich bei drohender großer Gefahr zu entfernen. Von dem Angriff auf eine unſerer MiſſionsSkapellen in Hankow zu Weihnahten hat die „MiſſionsStaube“ bereits vor zwei Monaten berichtet. Weitere Angriffe ſind biSher nicht gemacht worden. ; . Der allmächtige Gott wolle auch in Zukunft ſeine ſchüßende Hand über unſere und alle andern <riſtlichen Miſſionare halten und die Unruhen alſo leiten, daß ſie dem Gnadenreich ſeines lieben Sohne3 JEſu Chriſti zum Vorteil gereichen! C.F. Drewes.

37

fangbuch zur Hand und verſucht daraus zu ſingen; aber Sie können ſich denken, wie das geht. Der Hauptpaſtor der St. Johannisgemeinde war hier, ſie zu beſuchen; aber ich hatte ſie gerade ins Hoſpital gebracht. „I< hoffe, meine Frage kommt Jhnen nicht ungelegen. Aber ich will dies tun, weil ſie bald ſterben könnte; und ich müßte mir hernach Vorwürfe machen, wenn ich nicht vorher verſucht hätte, ihren Herzen3wunſc< zu erfüllen.“ Dann folgt die NamenzSunterſchrift und die Adreſſe des Schreiber3. Der vorhin genannte Hauptpaſtor der St. JohanniSgemeinde, P. Hermann Bartel3, ſchreibt am 20. Januar an P. Hohenſtein: „Heute war ich bei der kranken Frau. Jd werde nod) öfter hingehen. Sie hat wenig Erkenntnis. Gott helfe weiter! „Die Leute, die mit Gottes Hilfe durh KFÜO gewonnen worden und bei uns jeht fommunizierende Glieder ſind, ſind Herx Hugh Murphy und Frau. Er iſt von Haus aus katholiſch; ſie hat ſich zur Divine Science-Sekte gehalten.“

Cine Frau aus CollinSville, JU., ſchrieb vor einiger

Zeit an Direktor Hohenſtein:

der die KYUO-Vorträge einen andern Menſc<en Dank an KEVO!“

. Gott ſegne. unſers KYVO!

auch

in

hört.

aus

„J<h

ihm

Zukunft

habe einen Freund,

Sie haben wahrhaftig gemac<ht.

Herzlichen

das herrliche Werk C. F. Drewes.

Karl.

Ein Mann in St. Louis ſchreibt an unſern Radiodirektor P. Hohenſtein: „Der Unterzeichnete mödte ſich

Karl lag ernſtlich krank danieder in unſerm großen Stadthoſpital in St. Louis. Die Lungenentzündung hatte ihn plößlich ergriffen, als er nah der TageS3arbeit die Haustür betrat. Vor etwa einem Jahr hatte er gegen den Wunſch der Eltern das Elternhaus in Deutſchland verlaſſen, um nad) den Vereinigten Staaten auszuwandern. Er hatte ſic von Gott und der Kirc<e lo38geſagt und lebte wie ein Weltmenſc<, weil Deutſchland den Krieg ver-

iſt bereit3 drei Jahre bettlägerig. DaS einzige, woran ſie Vergnügen findet, iſt ihr erystal set, und da3 einzige, wa3 ſie intereſſiert, iſt die Botſchaft, die Jhre Sendeſtation bringt. J< ſelber habe meine Freude

ernſtlich darauf beda<ht, ſeine Seele vom Verderben zu erretten. I< trat in ſein Zimmer ein und hielt dem Kranken

->======-->.------

Miſſion Daß

unſere

durch

das Nadio.

Rundfunkſtatien

KFDO

hier

in

St. Louis Seelen zur Erkenntnis der Wahrheit bringt, zeigen

folgende Briefe.

erlauben,

Sie

um

Belehrung

zu bitten.

Meine

Frau

daran und bedaure, daß wir ſie nicht öfter hören können.

„Nun meine der katholiſchen treten, weil wir all die Vorträge

Frage um Auskunft. J< mödte von Religion zur lutheriſchen Kirhe übermehr Belehrung und Wahrheit dur< bekommen haben, als wir vom unſerer

eigenen Kir<he erhalten. Darum möchte ich Sie fragen, wie ich e3 anzufangen habe, den geplanten Übertritt Meine Frau kann natürlich das zu bewerkſtelligen.

Bett nicht verlaſſen, und darum möchte ich fragen, ob Sie Mittel und Wege wiſſen, wie wir unſer Vorhaben . ausführen können. * „Sie haben meiner Frau ein Geſangbuch geſchi>t. Sooft ſie ſich ein wenig beſſex fühlt, nimmt ſie das Ge-

loren hatte. Gott aber, der auch um Karl3 willen ſeinen eingebornen Sohn in die Welt geſandt hat, war

ſein Sündenleben vor; aber dann redete ich auch von dem, der ſich für ihn in den Tod dahingegeben hat, damit er ſelig werden könne. Endlich ſebte er durd) die Gnavenwirkung de3 Heiligen Geiſtes ſein Vertrauen auf Chriſti Blut und Gerechtigkeit und war bereit, im Glauben an den Sünderheiland abzuſcheiden. I<

ſprach zum Abſchied ein Gebet. Als ich nach einer halben Stunde wieder ſein Zimmer betreten wollte, ſagte mix die Krankenwärterin,

. daß Karl entſchlafen ſei.

Der gute Hirte hatte ſein irrendes Schäflein wiedergefunden. Wahrlich, Gott iſt die Liebel * H. Wm. Holls.


Die Miſjſions-Taube.

38

Einheimiſche Miſſion. „Die Großſtädte ſind der fruchtbarſte Aer für die Einheimiſ<he Miſſion.“ So laſen wir dieſer Tage. Man mödte da38 wohl beim erſten Leſen dieſes Saße3 bezweifeln, aber bei ernſterem Naädenken wird man ihm ganz beiſtimmen. CES iſt wahr, daß in unſern Großſtädten ſich der Unglaube und die Sünden und Laſter unſerer Zeit in erſchre>ender Deutlichkeit breit und offenbar machen. Man braucht nur die Zeitungen ſolcher Städte in die Hand zu nehmen, und man wird ſofort allerlei zu leſen bekommen, wa3 einem die Haare zu Berge treibt. Und wenn man hört, wie von dieſen Zentren de3 öffentlihen Leben3 die Apoſtel de38 Unglauben3 und de3 falſchen Glauben3 mittel3 de3 Nadio3

ihre Sac<he über das ganze Land kundtun und anpreiſen, dann mag man wohl meinen, in dieſen Groß-

jtädten ſei fein Plaz für Miſſion, dort ſei eitel und Gomorra. Man überſicht aber dabei, daß die Prediger des Evangeliums der Wahrheit und da3 Licht auf den Leuchter ſtellen. Und da

Sodom ebenſo dienen gibt e3

Kampf mit den Mächten der Finſternis und einen Sieg nah dem andern. Der Apoſtel Paulus ging mit dem Evangelium gerade in die Großſtädte ſeiner Zeit. In Antiochien, in Cpheſu3, in Korinth, in Rom

wurden die

größten Gemeinden gegründet. Gerade im Kampf mit den finſteren Mächten der Zeit fand das Chriſtentum treue Anhänger, die die Ohnmacht des Heidentum3 erkannten und die Kräfte der Cwigkeit in ihrem Leben erfuhren.

E53 war in Epheſus, wo viele derer, die gläu-

big geworden waren, ihre Zaubereibücher verbrannten und ſich damit von allerlei Unglauben und Aberglauben

lozfagten. Gerade an den Hauptſiken des Heidentum3 mußte der Kampf aus8gekämpft werden, ſollte die ganze Gegend für die Wahrheit gewonnen werden. Und die

Siege blieben nicht aus. Die Gemeinden in dieſen großen Städten wuchſen an Zahl und Einfluß. Und

als dann

die Verfolgungen

einſekten,

fand

das

Chri-

ſtentum gerade hier die treueſten Zeugen, auch die freudigſten Blutzeugen. In unſern Großſtädten leben doh viele, die de3

wüſten Treiben3 der Apoſtel des Fleiſche3 und de3-Unglauben3s müde werden und ſich nad der Freiheit der

Kinder Gottes ſehnen.

gefälſchte Evangelium,

Hören ſie nicht da3 reine, un-

ſo fallen ſie andern

zur Beute,

untviſſenden, aber nad etwa3 Beſſerem ausſ<hauenden Leute eine Botſchaft an, die ihnen als das Wort Gotte3 angeprieſen wird. CE ſind eben do ſehr viele Leute in dieſen Städten, die etwa3 Beſſeres ſuchen, aber nicht wiſſen, vo ſie das Beſte, das eine, da3 not iſt, finden können. Da iſt es offenbar die Pflicht unſerer Kirche, die ſeligmahende Botſchaft von dem gekreuzigten Chriſtus dahin zu tragen. Die Miſſion in dieſen Städten iſt wahrlich eine heilige Pflicht für uns. Und gedenken wir dabei beſonders auc derer, die in der lutheriſchen Kirche einſt getauft und konfirmiert wurden, nun aber in dieſen Städten ohne Kir<he leben, aber doch im Herzen noh einen Funken der alten Wahrheit mit ſich herumtragen und Stunden erleben, da ſie das Heimweh nad der alten, lieben Kirche pa>t. Sie ſuchen dann wohl nad) der Kir<he und Synode ihrer Jugend und freuen ſich, wenn ſie zurük- und umkehren können. Ja, es iſt wahr, die Großſtadt iſt ein fruchtbarer Acker für den Samen de3 göttlihen Wortes. Aber wo ſind die paſſenden Säeleute? Hier bedarf e35 der allertüchtigſten Kräfte. E3 ſollen Miſſionare ſein nach Gotte3 Herzen, wie die Apoſtel e3- waren. Sie ſollen

mit Paulus ſprechen können: „J< lebe aber, doh nun nicht ich, ſondern Chriſtus lebet in mir“; oder: „I< betäube meinen Leib und zähme ihn, daß ih nicht den

andern predige und ſelbſt verwerflich werde“ =- Männer, die ſich alles geſagt ſein laſſen, wa3 Paulus in den Paſtoralbriefen von einem Prediger des Cvangeliums fordert, und dabei wohl bewandert in der WeiSheit der falſchen Propheten, damit ſie ihnen das Maul ſtopfen können. Solche Miſſionare ſind ſeltene Gotte3gaben. Sie wollen erbeten ſein. Damit iſt e3 nicht getan, daß man anſtatt einer Gemeinde einen Klub

zuſammenbringt,

daß der Miſſionar, anſtatt ein tüch-

tiger Prediger und Seelſorger zu ſein, ein guter “mixer" iſt, daß er die Leute zuſammenbringt zu allerlei geſellſchaftlihen Vereinigungen, daß ex viel Geld zuſammentrommelt dur< Verkäufe, Theatervorſtellungen, Unterhaltungen uſw. Da hat der Mann wohl auch „Erfolg“, aber nicht nah Chriſti Sinn, ſondern nach dem Sinn de3 natürlichen Menſ<en; Seelen werden da nicht gerettet. Ein ſold<he3 Beiſpiel haben uns3' die Apoſtel nicht hinterlaſſen. Solhe Gemeinden, die „Klub3“ heißen ſollten, haben aud keinen Beſtand;

fommt jemand in die Nachbarſchaft, dex da3 „Geſchäft“

die ihnen auch etwa3 bieten, wa8 aber do<h nicht die ganze und die reine Wahrheit iſt. Gerade in dieſen Großſtädten finden allerlei Sekten und falſche Propheten Anhang. Man braucht nur einmal durd) die Straßen zu wandern und zu beobachten, was da vorgeht. Da jtehen an den Straßene>en Männer und

nod) beſſer verſteht, ſo wird er die Glieder de3 „Klub3“ an ſich ziehen, und ſeine Fakel wird eine Zeitlang leuchten, während die de3 andern verliſht. Nein, in

men, jich ihnen anzuſchließen, mit dem alten Leben zu brechen und ſich von den Mädten der Finſternis freizumachen. Und ſie finden Anhänger. Die Unwiſſenj "heit der Maſſen =- namentlich auf. religiöſem Gebiet ip) ift ganz furchtbar, und nur zu leicht nehmen die

Waffen des Geiſtes den Kampf mit den Mädten der Finſternis und der Lüge zu führen, da gibt e3 auch Sieg; denn einem ſolden iſt der Sieg verheißen. Jm Kampf mit Satan und ſeinen Helfer3helfern wird eine

auch Frauen und laden die Leute ein, zu ihnen zu kom-

ſolchem Sinn

ſionsfeld.

iſt die Großſtadt kein fruchtbare3

Miſ-

Wo aber der rechte -Mann kommt, mit brennender

JEſusliebe,

Gemeinde

mit

dem lauteren

zuſtande

kommen,

Evangelium,

die

nicht

auf

mit

den

den

Sand


von allerlei Geſchäft und Unterhaltung, von ſanften ſchönen Reden und ſalzloſen Predigten gebaut iſt, ſondern auf den Felſen, der da heißt JEſus Chriſtus, den die Wogen wohl zu ſtürzen ſuchen, an dem ſie aber hilflo3 ſi< brehen müſſen. Die Apoſtel haben für. ſolche Gemeinden ihr Leben dahingegeben; die Brüder und Schweſtern, die ſie gewonnen haben, ſind ihnen nachgefolgt und haben wie ſie ihren Glauben oft mit dem Tode beſiegelt. CZ iſt dieſer Glaube, von dem geſchrieben ſteht, daß er der Sieg iſt, der die "Welt überwindet. Haben wir ſolhe Männer zu ſenden? Haben wir Gemeinden, die für ſolche Miſſion AusSdauer und Opfer haben? Wohl un3 dann; denn dann können wir den fruchtbaren Acker der Großſtadt in Angriff nehmen und dort unſere Miſſionspflicht ausrichten. Unſere großen Städte wachſen mit unheimlicher Schnelligkeit; von unſern Gemeinden auf dem Land und in den kleinen Ortſ<haften ziehen Tauſende dahin, mitten hinein in den Strudel, mitten hinein in dic Verſuchung und die Gefahr. Wollen wir ſie dort untergehen laſſen? Nein, ſagſt du. Wohlan denn, laßt uns dort Miſſion treiben, aber nur eine ſolche Miſſion, die vor Gott und Menſchen beſtehen kann. (Kirhenblatt.)

Gedenktage

39

Mijſions-Taube.,

Die

2. P. von Bodelſchwingh, Leiter der Anſtalten der „inneren“ Miſſion in Bethel bei Bielefeld, geſtorben 1910.

4. P. W.R. Bühler eröffnet eine Miſſionsſchule zu Green Bay, Prince Edward County, Va., mit fünf Negerkindern 1881. 6. Miſſionar D. Nommenſen, der Begründer und Cphorus der Batakmiſſion auf der Inſel Sumatra, geboren 1834. 9. Norddeutſche oder Bremer Miſſion3geſellſchaft gegründet 1836.

in der Miſſion. März.

13. Die Erſtlinge der Rheiniſchen Miſſion im Kapland, Südafrika, getauft 1831. Die Arbeit wurde 1827 begonnen. 17. Beginn der Neukirchener Miſſion in Ngao unter den Pokomo3, Britiſch-Oſtafrika 1887. 19. David Livingſtone in Blantyre, Schottland, ge-

boren

1813.

--

Theodor

Harms

geboren

1819.

--

Beginn der Nheiniſchen Miſſion in der Kantonprovinz, China, 1846. 20. Prof. Friedrich Berg in GreenSboro, N. C.,

unſer erſter ſeßhafter Miſſionar unter den Negern, geboren

1856.

21. Johann

Lüneberg

1813.

922. Auguſt 1663. .

Heinrich

Karl

Leipziger Miſſion.

Hermann

Franke

Jenſen,

23.

P. Chriſtian

27.

G. Wangemann

30.

Johannes

lumer Miſſion, geſtorben 1900. Miſſion.

Cordes

der

geboren

Evangeliſt

geboren

geboren

Gründer

in Lübeck der

1818.

Goßner

Brek-

Berliner geſtorben

Vater der Goßnerſchen Miſſion.

Berlin 1858.

bei

in

April. 1. Die erſten Baſeler Miſſionare, Müller und Bormeiſter, werden in Baſel für den Dienſt der holländi-

ſchen Miſſion nach Niederländiſch-JIndien verabſchiedet 1818.

-

Miſſionar Harders.

Eine intereſſante Korrektur. In Jhre Rubrik für März hat ſich ein Fehler ein-

geſchlihen. Der erſte Apache iſt ſchwerlich von P. Harders getauft worden. J< bin ſicher, day Miſſionar Karl Günther (und vielleicht auch ſchon Miſſionar IJ. Plocher) vordem ſchon eine ganze Anzahl getauft Harder3 trat erſt 1907 in den Dienſt der hatten. Ein oder zwei Jahre vordem machte ex eine Miſſion. Erholungsxeiſe nah Arizona und hielt ſich etwa ein Jahr in Rooſevelt auf, wo er auch Miſſion trieb. Übrigen3, al3 der Roosevelt Dam von Rooſevelt eingeweiht wurde, lud Harder3 ihn zum Gotte3dienſt ein. Er hatte

ſäuberlich eine Predigt in der Apachenſprache gelernt;


Die Hliſſtons-Taube.

40

kurz vor dem Gottesdienſt aber fiel ihm ein S<hräubd<hen aus der Brille heraus, und ohne Brille war er hilflos. Er beherrſ<te die Sprahe noh niht in dem Maße, daß er ohne Brille hätte fertig werden können. Er ſuchte nah dem verlorenen Sc<hräubden, aber vergebens. So mußte er durd) einen Dolmetſcher pre-

digen. Rooſevelt entſchuldigte ſich, ſchi>te aber ſeine Tochter Alice als Stellvertreterin. H. C. Nit. --------»-P2Zr-.-----

Fortgang der Negermiſſion in Cleveland. Cleveland, O., 16. Februar

1927.

Lieber P. Drewes! Die Berichte über den Fortgang und Erfolg unſerer 'Negermiſſion in Cleveland werden von Monat zu Monat immer günſtiger und ermutigender dank der

unverdienten, unendlichen Gnade unſers Gotte3. - Der

Kir<enbeſuch im Monat Januar ſchwankte zwiſchen 30 und 40 und erreichte am 30. Januar den Höhepunkt, als 22 Kinder und 17 Erwachſene anweſend waren. Es iſt bemerkenswert, daß faſt alle Kinder und Erwachſenen ſowohl die Sonntagsſ<hule als den Predigt-

gotte3dienſt beſuchen.

Student Müller erteilt zurzeit einer Klaſſe von 12 Erwachſenen Konfirmandenunterricht, von denen er

4 Privatunterricht in ihren Häuſern erteilt. Der Unterricht wird zweimal die Woche erteilt und wird ſech3

Monate dauern. Die Glieder der Klaſſe legen ein reges Intereſſe an den Tag. Als der Miſſionar und der

Unterzeihnete

neulich eine Bejuchstour unternahmen,

Tanden ſie einige der Leute eifrig beim Leſen der Text-

bücher, P. Drewe3"' Kate<hismus und der Bibel. Am

13. Februar wurde daS heilige Abendmahl zum

erjtenmal im öffentlichen Gotte3dienſt gefeiext.

Der

Paſtor der St. Petrikir<he amtierte und hielt die Beicht-

predigt und aud die Hauptpredigt; in dieſer legte er die Lehre vom heiligen Abendmahl dar. Die 29 An-

C5 iſt die Frage, was aus den Negerwaiſen in unſerm Lande wird, beſonders aus denen in unſern lutheriſchen Kreiſen. Sicherlich gibt es auch unter den Negern eine große Anzahl Waiſen. Aud ihr Lo3 wird wohl ein nicht minder herbes ſein als das anderer Waiſen. Aber was wird aus- ſolchen Waiſen? Wer

nimmt ſich ihrex an?

Wer verſorgt ſie?

Gibt es An-

ſtalten, wo ſie Unterkunft und eine <riſtliche Erziehung und Ausbildung genießen können? Oder ſind ſie ganz auf die Barmherzigkeit und Freundlichkeit Verwandter oder Bekannter angewieſen? Zwei meiner Negerwaiſen hier werden von einer liebevollen Großmutter erzogen. Eins der Kinder iſt nun ſchon mündig. Zum Unterhalt des andern trage ich nod) immer etwas bei. Aber haben alle Negerwaiſen ſolch liebevolle Anverwandte? I< denke oft, ſehr oft an die Negerwaiſen. Der Gedanke, daß ſich etwa feiner ihrer annimmt, wirkt bedrückend auf mich. Es wäre do ein großer Jammer, wenn letzteres der Fall iſt. Teilen Sie mir, bitte, bei Gelegenheit mit, wie es in dieſer Hinſicht bei den Negern ſteht. Sie haben ja weite Erfahrungen gemacht und in die Verhältniſſe der Neger von allen wohl den beſten Einbli> gewonnen. Wenn nah Ihrer Meinung etwa35 in dieſer Richtung getan und unternommen werden ſollte, ſo wird das bei mir und aud) andern großen Anklang finden.

Mit aller Hocha<htung Jhr H.

J.

Storm.

Anmerkung. Vor einem Jahr haben wir obige Frage mit den MiſſionSarbeitern in New Orleans beſprochen. CGinige meinten, die verwaiſten lutheriſchen Negerkinder in jener Stadt würden von nahen Verwandten verſorgt, während andere die Anſicht ausſprachen, das jezt leer ſtehende Schulhaus der St. Paulskirhe könnte als Waiſenhaus eingerichtet

werden. freunde

Vielleiht

möchten

ſich über dieſe Sache

noc<

andere

Miſſion3-

ausſprechen. C. F. Drewes.

weſenden knieten in der Beichte nieder, und drei traten

zum Tiſch des HErrn. Einige konnten krankheit3halber nicht zugegen ſein. Andere werden da heilige Abendmahl ſpäter genießen. Gegenwärtig beſuchen 7 konfirmierte Lutheraner die Gottesdienſte. :

Ergebenſt

Ihr

Artur

F. Katt.

.

Freeſoil, Mich., 23. Februar 1927. Seit

Lieber Miſſionsdirektor! Gründung der Negergemeinde

fallt eine Frage

mir

oft aufs Herz

und

kann ſie dann kaum wieder los werden.

ich mid diesmal an Sie.

bei

Freeſoil

Gemüt.

Die Leſer der

„Miſſionstaube“

können

ſich kaum

vorſtellen, wie ſchwer un3 hier in Hankow da3 Herz iſt. Unſere jeßigen Herren, die Nationaliſten, hatten ſchon früher deutlich genug gezeigt, daß ſie unter Sowjet-

leitung Kommuni3mu3 im Schild führen. Denn ſeit fie das Regiment haben, dürfen überall die Arbeiter nicht nur die unſinnigſten Forderungen ſtellen, die ſchier auf Enteignung der „Kapitaliſten“ hinauslaufen, ſondern es wird dem Arbeit3herrn auh entweder gar kein oder nur ſehr dürftiger Schuß gewährt, wenn ſie

-------"'»Po->-""---

Ein. wichtiger Brief.

Die antichriſtliche Bewegung in China.

I<

Darum richte

bei der Dur<hſeßzung dieſex Maßregeln die ſchändlichſten Gewaltmittel gebrauchen. Aber ſeit dem lieben Weihnachtsfeſt wird e3 jeden Tag klarex, daß ſie unter der-

ſelben Anleitung auch.auf zwei andere Dinge aus ſind:

erſtens, überall die Kirche zu plagen;z, zweiten3, ihr all-

+)


Die Miſſions-Taube. mählic< -- oder vielmehr ſchon jekt =- das Nec<ht nehmen, irgendwelchen öffentlichen Unterricht zu teilen. Waz3Z die antichriſtlihe Bewegung betrifft, die Weihnachten mit Schaugepränge von „Studenten“ Gang gebracht wurde, ſo ſtellt man ſich ja, als ob

nicht Negierungsſadhe ſei.

zu exrzu in das

Aber von überall her, wo die

„Nationaliſten“ herrſchen, kommen Nachrichten, daß man in die Gotte3dienſte eingedrungen iſt und verſucht hat, ſie zu ſtören. Stellenweiſe hat allerdings die Negierung Nuhe hergeſtellt. Aber vielfach iſt es auch geſchehen, daß in der Kir<he oder Kapelle alles kurz und

klein

geſchlagen

worden

iſt und

wohl

gar

verbrannt

wurde, ähnlich wie bei uns an der Lauanniau, wo Orgel, Altar, Kanzel, Bänke und Bilder ſamt und ſonder3 vernichtet und geraubt wurden. Dagegen war bei der Obrigfeit ſo gut wie nicht3 zu erreichen. An andern Stellen läßt man e3 offen zu, daß die pickets der Gewerkſchaften oder gar wohl die Soldaten der Negierung ſelbſt die Kapellen und Kirchen beſeßen, wie bei uns in Yinwudſo (P. Riedel) und Shaſi (P. Scholz), einerlei ob ſie nur gemietet oder Cigentum der Kirche ſind. Troß aller Verſprechungen, daß Abhilfe geſchafft wird, bleibt e3 beim alten. An manchen Orten hat man ſogar die <riſtlichen Evangeliſten und Lehrer gefaßt, gebunden und als „Jagdhunde der Jmperialiſten“ durch die Straßen paradiert, um dann nachher von ihnen öffentliche Abſchwörung des Chriſtentum3 zu verlangen, was freilich, ſoweit bizher Zeitungö3nachrichten darüber vorliegen, noch nie zur Verleugnung geführt hat, wohl aber zu manchem herrlichen Bekenntnis. Aber einen Zwe wird e3 doc wohl erreichen: die oft ſchivachen <hineſiſchen Chriſten in Schre>en zu ſehen und die Eltern davon abzuhalten, ihre Kinder in die <riſtlichen Schulen und Anſtalten zu ſchien. Waz die Schulen betrifft, ſo ſind ja biSher die <hriſtlihen Schulen in China die beſten und die Leitſterne

allex andern geweſen. Aber von ihren bolſchewiſtiſchen Lehrern angeleitet, ſtellt ſich nun die Regierung, als wolle

ſie gerade

au<h

dieſe

Schulen

erſt anleiten,

men auf einer von der Regierung zu beſtimmenden Bank al38 Garantie dafür, daß man auc imſtande ſein werde, das Sc<hulunternehmen durchzuführen -- für eine Kleinkinderſchule mindeſtens 8500 (Mexikaner Währung), für eine Mittelſchule wenigſtens 83,000,

Sodann ſtellt für ein Seminar wenigſtens 3820,000. man übertriebene Forderungen in bezug auf Einrich-

tung: Bibliotheken, Karten, Apparate, beſonders auch Außerdem zu athletiſchen übungen, Spielpläße uſw.

fordext

Kommt

man

man

Gehorſam

gegen

irgendwelche

dieſen nicht nach, ſo wird

Befehle.

die Schule

nicht einmal im Schulgebäude. Auch iſt ſtreng vorgeſchrieben, daß beim Unterricht in den andern Fächern „feinerlei religiöſe Propaganda“ getrieben werden darf. Wenn alſo ein <riſtlicher Lehrer in einer Geographie-

ſtunde etwa ſagte, daß Gott die Welt geſchaffen habe,

jo könnte ihm das als religiöſe Propaganda au3gelegt werden. Wir wären nun ja in allen unſern Schulen bereit, jeder irgendwie vernünftigen Anforderung nachzukommen, wenn wir nur da3 ganz ſelbſtverſtändlich uns gebührende Necht hätten, alle Schüler zurü>zuweiſen, die keinen ReligionSöunterricht wollen, und ſolche zu entfernen, ſei es auch mit eigenem Verluſt, die ſich weigern, daran teilzunehmen, oder gar unter ihren Mitſchülern uns entgegenwirken und wühlen. Aber gerade ſol<e Schüler in die Schule hereinzubringen, ſcheint man ſyſtematiſc; zu betreiben; und dieſe ſind dann in der Regel mit ſolch ſataniſcher Liſt und Gründlichkeit abgerichtet, daß es ihnen ſc<on in vielen, vielen Fällen gelungen iſt, blühende Sbhulen ganz zu ſprengen. Aud dies gelang nur deShalb, weil bei den allergröbſten Ausſ<hreitungen (es wurden zum Beiſpiel alle Ihriſtlichen Bücher und Bilder geraubt und verbrannt, treue Lehrer blutig geſhlagen uſw.) die Obrigkeit ſo gut wie gar keine Hilfe bot und meiſtens nur mit leeren Verſprechungen die Bedrängten abſpeiſte. Kurz, man mag über die Stellung der Nationaliſten zu den Arbeitern denken, wie man will, in dieſen beiden Punkten iſt offenbar mit dem Weihnachtsfeſt eine

reguläre

Verfolgung

des

Chriſtentums

aus8gebrochen.

Daß troßdem auc<h no< um dieſe Zeit Chineſen ſich taufen laſſen und ihre Kinder in unſere Shulen ſc<hi>en, obgleich zu Weihnachten die ganze Stadt [Hankow] mit antichriſtlichen Anſchlägen beklebt war, iſt in der Tat ein Wunder. Aber ſicher iſt, wenn es je not tat, daß

man für unſere dineſiſ<en Mitchriſten vor Gotte35 Thron Fürbitte einlege, ſo iſt da3 jeßt der Fall. Gott ſei ſeinem armen, bedrängten Häuflein wieder gnädig! Hankow,

17. Januar

1927.

E.L. Arndt.

wie

man in ſolider Weiſe und rechtſchaffen eine Volksſchule betreibt. Man fordert die Hinterlegung gewiſſer Sum“'"

41

ge-

ſchloſſen und „liquidiert“, was ſehr leicht Konfiskation bedeuten mödte. Aber wa3 un3 am härteſten trifft, iſt die Forderung,

daß Religion nicht obligatoriſch ſein und in der eigentlichen Schulzeit nicht gelehrt werden darf, vielleicht

Allerlei Mitteilungen über die Jahre3verſammlung der Diakoniſſengeſellſchaft. Die Jahre3verſammlung der Lutheriſchen Diakoniſſengeſellſ<haft innerhalb der Synodalkonferenz wurde

am 9. November vorigen Jahres in der gaſtfreien St. Stephanu38gemeinde zu Beaver Dam, WiS., abgehalten. Infolge des äußerſt unfreundlichen Wetters waren nicht ſo viele Delegaten erſchienen, wie ſich gemeldet

hatten.

Die

Fahrwege

im

nördlichen

und

Geburt3tag,

den

nordöſtlichen Wisconſin waren wegen des Glatteiſe . äußerſt gefährlich. In ſeiner Eröffnung3rede wies der Präſident unſerer Geſellſchaft, P. Philipp Wambs8ganß, auf die große Aufgabe hin, die dex HErr der Kirche gerade uns Lutheranern

geſtellt

hat.

„Luther8

wir morgen feiern, erinnert un35 daran, weld<h herrliche


Die Miſſions-Taube.

42 Wohltaten

wir

infolge

der

Reformation

Unter

Gotte3

Segen

genießen.

Darum ſollen wir nun auch als Kinder der Reformation unſern Dank damit re<ht beweiſen, daß wir die reine Lehre ausbreiten und unſern Glauben auc in Werken <riſtliher Barmherzigkeit zeigen. Die Aufgabe der Diakoniſſengeſellſchaft iſt keine andere als die, der Kir<he zu dienen in ihrer Miſſion38- und Liebe3-

tätigkeit.

gemacht beraten, derung Die

iſt ein guter Anfang

worden, und wir ſind hier verſammelt, um zu wa3 unſerm Werke aud) in Zukunft zur Fördient.“ Berichte de3 Finanzſekretärs und des Super-

intendenten

wurden

ausführlich

Diakoniſſenſhule

beſprochen.

in Fort

Wayne.

Die Zahl der Schülerinnen iſt dieſelbe wie im Vor-

jahre, nämlich fünfzehn. Wir haben im vergangenen Jahre keine Schülerin verloren. Die Scülerinnen widmen ſich ihrem Studium mit großem Fleiß. Im ganzen

wurden

264

ſpitals,

P. Fölber,

Unterrichtsſtunden

Klaſſe erhält zwei Stunden noh eine Unterridtsſtunde, erteilt wird.

im

Heim

erteilt.

Jede

die Wohe. Dazu kommt die vom Kaplan des Hoder

Krankenpflegerinnen

Auch ſprechen Miſſionare und Miſſion35-

gehilfinnen im Diakoniſſenheim vor und reden von ihren Erfahrungen. So hatten wir dieſes Jahr die Freude,

Miſſionar Friedrich Zu>er zu begrüßen ſowie Fräulein Grün,

unſere Lehrerin

kow, China. mehrere Male

in der Miſſionsſ<hule

zu Han-

Auch hat Miſſion3direktor Fr. Brand eine Anſprache an unſere Diakonijſſen-

ſchülerinnen gehalten. Den Gliedern des

Zweigvereins

unſerer

Diako-

niſſengeſellſhaft in Cleveland ſind wir zu beſonderem Danke verpflichtet; dieſe ſorgen nämlich dafür, daß wir unſern Schülerinnen in Fort Wayne ihre Bücher unentgeltlich

liefern

können.

Beaver

Dam,

Wis.

Hoſpitals, P. L. Kirſt, und die Hoſpitalbehörde bereit-

willigſt bezeugen. Durd den Weggang unſerer Superintendentin, Frl. Eliſe Mohr, ſahen wir uns genötigt, allerlei AuShilfe anzuſtellen, bis endlich unſere Diako-

niſſe “Klara Dienſt, Vorſteherin der Pflegerinnenſchule werden konnte.

S. Dak., nach Beaver Dam

Dadurd,

verſeßt

daß wir drei Schülerinnen

der Mittelklaſſe verloren, wurde die Lage noch kritiſcher. „Um ſo größer iſt nun unſere Freude, daß allmählich alles wieder in3 rechte Geleiſe kommt. Die neue Klaſſe

iſt die größte, die wir noh je hier haben aufnehmen dürfen, und ſo ſind wir der getroſten Zuverſicht, daß mit

Gottes Hilfe ſchließlich alles wieder in der beſten Oxd-

nung ſein wird. P. Ernſt Walther aus Nandolph, Wis., der den Unterricht in den beſonderen Diakoniſſenfächern erteilte, hat einen Beruf nad Wisconſin Rapid3

j angenommen.

Watertown,

Er hat un3 mit größter Treue gedient.

Wis.

E53 gereicht uns zu beſonderer Freude, berichten zu können, daß wir jeht in Watertown fünfzehn Sdülerinnen haben. Dieſe Diakoniſſenſ<hule ſteht bekanntlich in Verbindung mit unſerer Anſtalt für Cpileptiſche und Schwadſinnige. Der Superintendent der Anſtalt, Herr Pingel, gibt unſern Schülerinnen das Zeugnis, daß ſie treu und fleißig arbeiten. Der neuberufene Kaplan der Anſtalt, P. W. Naumann, erteilt dxeimal in der Woche ReligionSöunterricht. Außerdem unterrichten Superintendent Pingel und Dr. Koſanke. Der Unterricht in Bethesda erſtre>t ſich auf zwei Jahre. DaS ſoll auch

in Zukunft ſo bleiben;

nur mit dem Verſtändnis, daß

die Schülerinnen aus Watertown nach ihrer Entlaſſung ein Jahr lang als Probeſchweſtern dienen, ehe ſie formell als Diakoniſſen eingeführt werden. Wie in Beaver Dam, ſo hat Superintendent Poch au< in Watertown eine Reihe von Unterrichtsſtunden gegeben. Hot Springs3, S. Dak. Die Scülerzahl ſowie das Lehrerperſonal iſt unverändert geblieben. Die Paſtoren H. Lang und

A. Gerike erteilen den Unterriht. An dem Unterricht nehmen alle Schülerinnen im Sanitarium teil; doch ſind es zurzeit nur zwei, die in den Dienſt der Diako-

niſſengeſellſhaft eintreten wollen. Entfernung

Das vergangene Jahr hat uns, wa3 unſer Diakoniſſenhoſpital und unſere Diakoniſſenſchule betrifft, mande ſc<were Sorge bereitet, wa3 der Präſident de3

in Hot Spring8,

P. Nommenſen aus Juneau, WiS., hat ſich bereit finden laſſen, unſerer Schule wenigſten3 zeitweilig vorzuſtehen. Wie im vergangenen Jahre (1925), ſo iſt auch in dieſem Sommer (1926) von unſerm Superintendenten Unterricht erteilt worden. Auch in der vergangenen Wodhe hat er unterrichtet und wird bi38 Freitag dieſer Wokde den Unterricht noh weiterführen. Wir hoffen, daß es ſich bald einrichten läßt, daß wir noh einen zweiten Lehrer für Beaver Dam bekommen.

hält

es

etwas

ſc<wer,

Wegen immer

der großen ſo recht

in

enger Verbindung mit der Sachlage in Hot Springs zu bleiben, wie es wünſchenöwert wäre. Unſere Brüder in South Dakota intereſſieren ſich ſehr für unſer Dia-

koniſſenwerk, wie unſer Superintendent auf ſeiner Vortrag3reiſe dur<

dieſen Staat erfahren hat.

Außer 'in South Dakota ſind auch an andern Orten

Vorträge und Predigten über unſer Diakoniſſenwerk gehalten worden. Da die Zahl unſerer Schülerinnen ſich

innerhalb der beiden lezten Jahren verdoppelt hat, ſo müſſen wir unbedingt dafür ſorgen, daß wir mehr

Glieder gewinnen.

Unſere erſte Diakoniſſin in der Heidenwelt. Frl. Luiſe

Nathke,

die

biöhex

im

Waiſenhauſe

in

Wyiteriver, Ariz., tätig war, iſt am 26. November von New York au3 nah Indien abgereiſt, wo ſie bald nach Weihnachten erwartet wird. Frl. Rathke hat ihren Unterricht in

noſſen.

der

Diakoniſſenſhule

zu

Beaver

Dam

Wir wünſchen dieſer lieben Schweſter

reichen Segen

wird zunächſt

zu ihrer Arbeit im fernen Indien.

im Miſſion3hoſpital zu Ambur

ge-

Gotte3

Sie

dienen.


43

Die WMiſjſions-Taube. Frl. Adeline Harms, die dieſen Herbſt ihr Diakoniſſenexamen beſtanden hat, wird Frl. Rathkes Stelle in der Indianermiſſion in Arizona übernehmen. Auch dieſer Schweſter wünſchen wir Gottes reichen Segen auf ihrem neuen Arbeitsfelde. Lutheran Deaconess.

Jahresbericht über die Anſtalt für Schwachſinnige und Epileptiſche in Watertown, Wis. Von

Direktor L. Pingel.

ES iſt mir wieder vergönnt, einen kurzen Bericht abzuſtatten über das Werk, da3 in unſerer Anſtalt getan wurde im letzten Jahr, in welchem wir wieder die Güte und Gnade unſer3 Gottes haben erfahren dürfen, wa3 uns zu Lob und Dank gegen den gütigen Gott bewegen ſoll. Jm folgenden will ich Ihnen nur einen Überbli> geben über die Inſaſſen und über den Gang der Arbeit im vergangenen Jahr. Inſaſſen. Zu Anfang des Jahres 1926 waren in der Anſtalt 275 Zöglinge, 141 männliche, 134 weibliche. Cingetreten ſind 45 Zöglinge, 25 männliche, 20 weibliche. Ausgetreten ſind 23 Zöglinge, 13 männliche, 10 weiblihße. Geſtorben ſind 18 Zöglinge, 8 männliche, 10

weibliche. C5 verblieben in der Anſtalt am 1. Januar 1927 279 Zöglinge, 145 männliche, 134 weibliche.

Von den Ausgetretenen ſind 19 teils wandten, teils zu ihren Eltern zurückgekehrt,

für - ſie ſorgen

beſſert,

daß

wollen.

zu Verdie ſelbſt

Die meiſten ſind ſo weit ge-

ſie ſich zu

Hauſe

nüßlic<h

machen

können.

Einer der Zöglinge iſt inzwiſchen zu Hauſe geſtorben. Zwei mußten andern Anſtalten überwieſen werden.

Von den Verſtorbenen waren 7 epileptiſch, 5 waren alte Frauen, 5 waren hilflo3; einer iſt durd) einen

- Unfall tödlich verlebt worden.

Schule. Tagesſc<hule beſuchen, 41 Knaben und 34 Mäddhen. werden

in vier Klaſſen

von

Die

drei Lehrerinnen

und einer Schülerin der Diakoniſſenſchule unterrichtet. Die meiſten Schulkinder machen ſc<öne Fortſchritte,

wenn

man

bedenkt,

wie

mangelhaft

bei

vielen

die

Sprache iſt. Doch der ReligionSunterricht trägt bei den meiſten herrliche Früchte; ſie lernen gern die Geſchichten vom lieben Heiland und wollen ihm zuliebe als Chriſtenkinder leben. Der Konfirmandenunterric<ht wird von dem Anſtaltsſeelſorger erteilt. Gine Klaſſe von fünf Kindern

wird vorausſichtlich dieſe3 Jahr konfirmiert 'werden können. uit 4 Für die 121 Konfixmierten wird eine Abendſchule

gehalten, inder ſie noc< weiter in den Heilswahrheiten Unterwieſen' werden

holt wird.

"

'

und

da3

:

angeleitet.

Die großen Mädchen arbeiten in der Küche,

im Eßzimmer, in der Wäſcherei, im Bügelzimmer, oder fie werden von den Wärterinnen im Flien und Stopfen und andern Handarbeiten unterwieſen. Eine ganze Anzahl unſerer Pfleglinge ſind ſo ungeſc<hidt oder hilflos, daß ſie zu keiner -Arbeit tauglich find, ſondern beſtändiger Pflege und Aufſicht bedürfen. 39 Inſaſſen ſind teilweiſe gelähmt; 19 ſind hilflo3, ſo daß ſie nicht gehen können, ſondern im Stuhl ſiken müſſen; einige ſind ſo ſchwach, daß ſie beſtändig im Bett bleiben müſſen. Wir haben hier 6 Taubſtumme, 2 Blinde und 38 Sprachloſe. Geſundheit der Inſaſſen. Der Geſundheit3zuſtand war im letzten Jahr durch-

weg ein guter. weſen,

und

Schwere Erkrankungen ſind ſelten ge-

manche

der Pfleglinge haben

ſich in ihrem

körperlichen Zuſtand gebeſſert, beſonder3 unter den CEpileptiſchen iſt eine Abnahme

verzeichnen;

auc

in der Zahl der Anfälle zu

treten bei den

meiſten

die Anfälle

nicht ſo heftig auf wie früher. Aber eine Heilung von dieſem Übel können wir noh nicht berichten. Unſer HauSarzt, Herr Dr. Koſanke, hat uns im

lezten Jahr treulich gedient.

Nicht nur hat er jedem

Rufe Folge geleiſtet, er hat aud) dur<h guten Rat dafür

Sorge getragen, daß die Geſundheit der Anſtalt5bewohner gefördert wird, hat die ſanitären Zuſtände im Hauſe überwacht und in der Training-school jede Woche den

Schülerinnen

Unterricht

erteilt.

Seiner

Tätig-

keit iſt es zum großen Teil zu danken, daß wir nicht

Unter den Inſaſſen befinden ſich 75 Kinder, die die

Scüler

Vom Seelſorger werden regelmäßig Gottesdienſte in der Anſtalt5kapelle gehalten; auch beſucht er fleißig die Schwachen und Kranken und bringt ihnen den Troſt de3 Wortes Gotte3. Die erwachſenen Zöglinge unter den Knaben werden auf der Farm oder im Garten beſchäftigt; eine Anzahl beſorgt die nötigen Arbeiten im Hauſe und in der Wäſcherei, oder ſie werden zu andern nüßlichen Arbeiten

Gelernte

immer

wieder-

mit ' ſchweren anſteXenden Krankheiten heimgeſucht wurden. Wir ſäßen ſeine Dienſte ſehr ho<h und ſind ihm zu großem Dank verpflichtet. Dr. Dierker, der Augen- und Ohrenarzt, hat uns

in vielen Fällen unentgeltlich gedient.

Der Zahnarzt,

Dr. Markus Sclüter, hat die Zähne der Inſaſſen behandelt und hat mit dem HauSarzt zuſammengearbeitet, daß die Geſundheit der Inſaſſen erhalten bleibe. Leider haben wir zu Weihnachten da3 neue Jſolierhoſpital ſchon in Gebrau<h nehmen müſſen. EZ zeigten

ſich einige leichte Fälle von S<harlad, und auf den Rat de3

Arzte3

wurden

dieſe Kranken

ſofort

dort iſoliert.

20

Unter zehn Jahren ſind 13; 10 bis 20 Jahre 90; bis 30: 58; 30 bis 40: 46; 40 bis 50: 24;

Die Kranken gehen der Beſſerung entgegen, und es hat "ſich unter den andern kein weiterer Fall gezeigt. Alter der Inſaſſen.

50 bi3 60:

33;

60 bis 70:

11;

über 70:

4.


44

Die WMiſſions-Taube. Heimat der Inſaſſen.

Unſere Zöglinge kommen aus folgenden Staaten: aus WiSconſin 73, Jllinoi8 46, Minneſota 35, Nebra3ka 19, Midjigan 16, Ohio 15, Jowa 13, Miſſouri 11, Indiana 8, Kanſa3 7, New York 6, North Dakota 6, Pennſylvania 5, South Dakota 3, Arkanſas 2, Okla-

homa

2,

Waſhington

2,

Alabama,

California,

Con-

necticut, Colorado, Kentu>y, Maſſahuſett3, Maryland, New Jerſey, Oregon, Louiſiana je 1. Koſtgeld.

1 Patient

bezahlt

-..----.--.---

1 Patient

bezahlt

-....-.------.88400

1 Patient

bezahlt

-------.------

31 Ratienten bezahlen je-..-.----15 Patienten

bezahlen

je--..------

17 Patienten 16 Patienten

bezahlen bezahlen

je-..-----.je-..-.....-

8600

das

Jahr.

8520 das Jahr. das Jahr.

8300 das Jahr. 8250

das

Jahr.

8150 8120

das Jahr. das Jahr.

11 Patienten bezahlen je---.------ 8200 das Jahr. 20 Patienten bezahlen je---------7 11 1 1

Patienten bezahlen je...--..-.Patienten bezahlen je-....-.--. Patient bezahlt -....--.------. Patient bezahlt ..........----

22 Patienten

8100 das Jahr. 875 das Jahr. 850 das Jahr. 824 das Jahr. 810 da3 Jahr.

ſind auf LebenSzeit eingekauft.

Für 125 werden keinerlei Zahlungen entridtet. An Koſtgeld haben wir rund 831,000 zu erwarten. Angeſtellte.

Außer dem Kaplan und dem Direktox ſind im Hauſe angeſtellt: die HauSeltern (2), deren Gehilfen (2), eine Buchführerin, drei Lehrerinnen, zwei männliche Wärter, drei Wärterinnen, eine Ködin, vierzehn SchüLerinnen der Training-school; auf der Farm ſind zwei Männer zur Arbeit angeſtellt. Von den Angeſtellten jind a<ht ſchon fünf Jahre in der Anſtalt 8: Die Farm.

Die Ernte im lezten Jahr war nicht ſo gut wie früher, und es mußte mehr Futter gekauft werden. Auch der Milchertrag war nicht ſo gut. Denno haben wir einen ſchönen Überſchuß zu verzeichnen. Au3 dem Verkauf von Schweinen, Vieh und dergleichen erzielten wir 81,414.16. Im Hauſe wurden Mil<h, Fleiſch, Kartoffeln, Gemüſe, Frucht und Eier im Wert von 85,573.28 verbraucht. Die Aus8gaben für Löhne, Futter, Sämereien uſw. beliefen ſich auf 383,984.77. Somit brachte uns die Farm einen Reingewinn von

83,004.97.

;

'Der Wert unſer3 Anſtaltseigentums, Gebäude, ; Land und Inventar, beläuft ſich jekt auf 8379,150. Die Finanzen.

I Der Bericht des Shaßkmeiſter3 zeigt, daß wir mit den Gaben, die uns die <riſtliche Liebe dargereicht hat, hauShälteriſch umgegangen ſind. Alle Nechnungen für j' HauSshalt, Neubauten und Neuanſchaffungen konnten immer jeden Monat beglichen werden; au< haben wir wieder einen Teil der Schulden bezahlen können.

Wir ſchulden jezt an Noten.......--.---82826,058.00 Inſaſſen auf Lebensdauer.........-.-.-- 18,765.91 Geſamtſchuld... -------vue uuenne 844,823.91

Wertpapiere,

bonds, certificates. . . .... .. 16,000.00

Nettoſchuld am 31. Dezember

1926. ..828,823.91

Diakoniſſenſchule.

Die

Diakoniſſenſchule

wurde

im

lebten

Jahr

von

14 Scülerinnen beſucht. Der Anſtaltsſeelſorger leitet den Unterricht und erteilt den größeren Teil der Fächer.

Der Direktor unterrichtet die Klaſſe einmal die Woche. Von P. Poch wurden auch einige Wochen Vorleſungen gehalten. Acht der Schülerinnen werden dies Jahr den

Kurſus

beenden.

Vertreter. Unſere Vertreter haben auch im vergangenen Jahr das Werk der Anſtalt nach außen hin bekanntgemacht, durc< Vorträge, Predigten und Hausbeſuche die Herzen der Chriſten für unſer Volk erwärmt und viele Freunde für Betheöda geworben. Der Reingewinn, den die Vertreter einbrachten, belief ſich auf 89,829.89.

Zum Schluß ein Wort des Dankes5 allen Freunden der Anſtalt, die zum ſegensSreichen Werk in Bethe3da

behilflich geweſen ſind; den werten Gliedern der Verwaltungsbehörde, die ihre Zeit, Arbeit und Mittel der Anſtalt opfern und dem Leiter der Anſtalt mit Nat und

Tat zur Seite ſtehen; den Angeſtellten und Mitarbeitern, die im vergangenen Jahr ihr ſc<hwere3 Amt an den Jnſaſſen mit aller Treue ausgerichtet haben; den werten Frauenvereinen, beſonder3 dem Milwaukee-Frauenverein, die allezeit ihre Herzen und Hände öffneten für die Bedürfniſſe der Anſtalt und das Wohl der Pfleglinge; den Herren Paſtoren und Freunden, die unſere Ver-

treter ſo gaſtfreundlich beherbergt und freundlich bedient haben; allen lieben Freunden der armen Hilfloſen in Bethe38da, mit deren Liebe8gaben wir die Anſtalt erfolgreich führen fonnten.

ein reicher Vergelter!

Dex liebreiche Gott ſei allen

Ach bleib mit deinem Segen Bei uns, o reicher HErr! Dein? Gnad' und all!s Vermögen In uns reichlich vermehr*!

Ärztliche Miſſion. Der Dienſt de3 Arztes in der Miſſion wurde zum erſten Male von der Brüdergemeinde um die Mitte des achtzehnten

Jahrhundert3

zielbewußt

in

plan ihrer MiſſionSarbeit aufgenommen wo die Kenntnis

der Tropenkrankheiten

den

Arbeit3--

zu einer Zeit,

noch hö<hſt un-

genügend war. Jm Jahr 1841 gründete dann der Arzt Dr. Georg Friedrich Müller in Tübingen ein „Mediziniſches

MiſſionSinſtitut“,

aufnahm; doch machte Unternehmen ein Ende.

in

das

er

drei

Zöglinge

das Revolution3jahr ſeinem 1879 rief Prof. D. Chriſtlieb

erneut zu dieſer Arbeit auf.

Der bekannte Dr. Fiſch

von der Baſler Miſſion ging extra vorgebildet nach der


Die Goldküſte

Afrikas

Jahre lang.

und

arbeitete

dort

Mijſions-Taube.

ſe<h35undzwanzig

Jn die Zeit ſeines Wirken5 fällt der bei-

ſpielloſe Aufſtieg der tropenmediziniſchen Forſchung. 1880 wurde der Malariaparaſit entde>t, 1884 der Choleravibrio, 1894 der Peſtbazillus, 1900 der Sc<lafkrankheitzäerreger; e3 folgten 1903 die tropiſche Ruhr, 1904 das afrikaniſche Zekenfieber, 1905 die KalaAzar uſw. bis hin zur Entde>ung des Gelbfiebererreger35, der 1918 feſtgeſtellt wurde. Dazu gab die <hemiſche Wiſſenſchaft vorzügliche Heilmittel zur Vorbeugung und Behandlung tropiſcher Leiden an die Hand. Mitten in dieſe Blütezeit herein fällt die Gründung des Deutſchen Inſtituts für ärztliche Miſſion in Tübingen, das unter Mithilfe anderer von Dr. med. h. ce. Paul Lächler begründet wurde. Zu Beginn des Weltkrieges ſtanden bereits 22 deutſche MiſſionSärzte auf verſchiedenen überſeeiſc<en Arbeitsfeldern; nah dem

Kriege

waren

noh

=

4 übrig.

Aber

werden do< Ende dieſes Jahres

[1926]

ſeit Ende

des

Kriegs ſind ſchon wieder 20 deutſche und deutſ<-ſc<weizeriſche MiſſionSärzte hinaus8gegangen, und wenn aud 5 von ihnen inzwiſchen leider zurückkehren mußten, ſo

vorausſichtlich

45

An Hebammenſchweſtern ſind ſeit dem Beſtehen de3 Inſtituts (1909) 160 ausgebildet worden. In dem iebt [1926] zehn Jahre beſtehenden Tropengeneſjung3heim wurden in dieſer Zeit 4,766 Kranke aufgenommen . und mit 137,469 Pflegetagen verſorgt, davon im letzten Jahre 500 Patienten mit 10,957 Tagen, wozu noh 191 ambulant behandelte Perſonen kommen. Unter dieſen 691 Patienten befanden ſich 143 aktive und 86 inaktive MiſſionSangehörige, alſo 45.8 Prozent. Gegenüber den ſehr geringen Zahlen von Miſſion3ärzten, die die deutſchen A ongge en Gatten ausjenden konnten, ſteht eine Mitteilung der engliſchen Kirchlichen Miſſionsgeſellſchaft, die dringend um 27 neue (!) MiſſionSärzte und 25 weitere auSgebildete Krankenſchweſtern bittet. Zehn ihrer Hoſpitäler hätten fie ſchließen müſſen, während die übrigen 42 (1) ſämtlich nicht genügend beſeßt feien. Seit 1912 ſei die Zahl der Betten in ihren Hoſpitälern um 1,500 gewachſen und die Zahl ihrer JInnenpatienten um 15,000, und dabei hätte ſich die Zahl ihrer Doktoren in dieſer Zeit um 14 vermindert. Jm lezten Jahre ſeien 1,125,311 polikliniſche Fälle behandelt worden, eine

nod)

nie

erreichte

Zahl.

Jm

nördlichen

Nigeria,

in

wieder 22 Ürzte, darunter 3 Ürztinnen, draußen in der Arbeit ſtehen. Die meiſten von ihnen ſind im fernen Oſten, nämlich 12 in China und 4 in Niederländiſc<Indien. Nach Ägypten, Nubien und Oſtafrika reiſten 1926 4 MiſſionSärzte aus, nachdem Miſſionsſchweſtern

Tanganjika (unſer altes Deutſc<h-Oſtafrika), im Tran3jordanland und in Perſien rufe man laut nah neuer

ſchiedene Miſſionsgeſellſchaften ſind an dieſer ärztlichen

Japan weiſt nach, daß unter den 65,000,000 Bewoh- "

ihnen bereit3 den Weg

gebahnt haben.

Dreizehn ver-

Arbeit beteiligt, und zwar ſtehen im Dienſte der Nheiniſchen

Miſſion

4

Ürzte,

die

Baſler

und

Liebenzeller

Miſſion haben je 3, die Neukirhener und SudanPionier-Miſſion je 2 und je 1 die Berliner, Betheler,

Leipziger, Oſtaſien-Miſſion, die Bibelhriſten, die luthe-

riſche

Kurdenmiſſion,

der

Miſſionsbund

driſtlicher

Akademikerinnen und die Mildmay-Judenmiſſion.

Für

da3 Jahr 1927 ſind drei weitere Ausſendungen geplant, denen natürlih auc< Urlaubzreiſen gegenüberſtehen. Ferner ſtudierten 10 Miſſion5mediziner in dem Inſtitut, von

denen

drei

im

Laufe

des

GONE EITE ET

ihr

Betätigung der ärztlichen Miſſion.

Und dagegen in3-

geſamt 22 (1!) deutſche MiſſionSärzte auf den Miſſion3feldern!

Eine ſtatiſtiſche überſicht des ReligionS5bureau3

in

nern Japan

ſich 210,000 erwachſene Chriſten befinden.

mura

daß

48 Millionen ſind als Buddhiſten und 17 Millionen als Shintoiſten eingetragen. Bei -der Beſprehung dieſes Zahlenmaterials fügt aber der Japaner Shimohinzu,

der

Einfluß

der japaniſchen

Chriſten

viel weiter reiht, als ihre Zahl denken läßt. Cin beſonderes Studium des ReligionsSbekenntniſſes der Studenten an Univerſitäten und höheren Mittelſchulen war in die Überſicht eingegliedexrt. tuten waren ungefähr 40 Prozent

Chriſten

angegeben.

E3

liegt

Jn dieſen Inſtider Studenten al3

dem

Parlament

in

Staat5examen beſtanden. Wie ſchwa<h die Beſezung der Miſſionsgebiete mit MiſſionSärzten immer noh iſt, ſelbſt wenn man die zahlreichen angelſächſiſchen Miſſion3ärzte und geprüften Krankenpflegexinnen hinzuzählt, zeigt die Berechnung:

Japan

819 Kräfte, da3 heißt, 1 auf 488,400 Cinwohner;

die Schulen bis zum Abituxium beſucht haben. Jede NReligion3gemeinſ<haft muß unter einem dem Miniſter

In

China

arbeiten bei 435

Indien

arbeiten

bei

Afrika

arbeiten

bei

Kräfte,

da3

heißt,

Millionen

Einwohnern

319

Millionen

Cinwohnern

526

140

Millionen

Einwohnern

439

1

auf

475,285

Einwohner;

Kräfte, da3 heißt, 1 auf 318,906 Einwohner. Um

der

Not

in

nach

Kräften

abzuhelfen,

fand

in

ſiht

über

alle

Religionen

dem

vor, wona<h

die Auf-

Unterricht3miniſter

übertragen werden fol. Danach ſoll künftig kein Religion3diener ohne deſſen Genehmigung ſeinen Dienſt ausüben dürfen. Alle ReligionsSdiener müſſen min-

deſten3 Mittelſchulbildung haben, da3 heißt, ſie müſſen

verantwortlihen

ſein.

Superintendenten

Manderlei

zum

eriten Male ſeit dem Krieg3ausbruch im Inſtitut wieder ein mediziniſcher Kurſu3 ſtatt, an dem 10 Miſſionare von 5 verſchiedenen Geſellſchaften teilnahmen, von denen bereit3 6 nach Oſtafrika und 1 na<h China ausgereiſt ſind.

zurzeit ein Geſezentwurf

zuſammengefaßt

(Ev. Miſſ.)

au8

der Miſſion.

Die Zahl der Stydenten

in Greens8boro

(Von C. F. Drewes.)

der

Von

neueſten

Nachricht

dieſen ſind zehn

zu "Anfang

dieſes

in der theologiſchen

war laut

Jahres

92.

Abteilung.


Die

46

Mijſrons-Taube,

Greensboro, N. C. Am 24. Januar wurde mit der Arbeit de38 Au8grabens für das neue Wohn- und Sclafgebäude für die weiblichen Schüler de3 Immanuel Das Gebäude foll bis Lutheran College begonnen.

Mitte Juli dieſes Jahres

fertig ſein.

werden ſih auf 850,000 belaufen. Es etwa 3828,364.06 in der Kaſſe.

Die Baukoſten

Bi3 fehlen

jeht alſo

ſind noh

821,635.94.

Unſer ehemaliger Profeſſor H. Meibohm wurde am Sonntag, den 9. Januar, al3 Paſtor der Kreuzgemeinde Wir wünſc<hen unſerm zu Roford, Minn., eingeführt. Segen. früheren Profeſſor Gottes Roſebud, Ala. Jn der Christ Church zu Roſebud, Wilcox County, Ala., ſoll gelegentlich der dritten Allnächſten unſerer Negermiſſion gemeinen Konferenz Dieſe werden. n gehalte nſt tte3die Sommer ein Jubelgo

McDavid.

Miſſionar

ſchreibt

P.A. Hanſen

in Lo3 Angele3 iſt überaus erfolgreich, wie das ſeine Er hat ſich den hieſtatiſtiſchen Berichte ausweiſen. ſigen Verhältniſſen gut angepaßt und macht in jeder Hinſicht dem Arbeiterſtab dex Synode im Südweſten alle Auch in Oakland hat Miſſionax McDavid Fuß Ehre. gefaßt. Möge der HErr fortfahren, auch unſere Negermiſſion im ſüdlichen California zu ſegnen!“ Lehrer H. A. Gehr3' KaſſenUnſer Miſſion8neger. beriht in der Februarnummer des „St. Lukasboten“ (Chicago, P. Karl Hoffmann) zeigt, daß der kleine Miſſion3neger ſeit Januar 1923 von den Schulkindern die erſtaunlihe Summe von 5984.49 für das heilige Werk der Miſſion geſammelt hat. Wer etwa einen Miſſion3neger für Schule, Sonntagsſchule, Kirche oder Verein

ZZ A10

(=== ===. T-===z==s=7

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menen

umewmnemeneeezgeeezzumumen

St. Pauls-Negerkir<e in Los Angeles, Cal.

Gemeinde zu Roſebud iſt unſere erſte und älteſte GeDa da3 Kir<hgebäude baufällig meinde in Alabama.

iſt, hat die Kommiſſion in ihrer Spezialverſammlung am

26. Januar beſchloſſen, mit dem Bau einer neuen Ka-

Für dieſen Zwe ſind 31,500 pelle ſofort zu beginnen. in der Kaſſe. Miſſionar Paul Trumpoldt hat den Philadelphia.

an ihn ergangenen Beruf der Gemeinde in Harri3S « burg, Pa., zu unſerer Freude abgelehnt. s Jubiläum goldenen des ich Gelegentl ekte. IJubelkoll unſerer

über

„Seine Arbeit

Miſſionar McDavid in Los Angeles:

Negermiſſion

in

dieſem

Jahr

wollen

unſere

lieben Negerdriſten dem gütigen Gott ein beſonderes Dankopfer darbringen dafür, daß ex ihnen und ihren Kindern Gotte3 Wort und Luther3 Lehre geſchenkt und erhalten hat. Die Kollekte ſoll der Miſſion in Philadelphia zugute kommen. Carroliton (New Orleans). Jn der Miſſionsſ<hule iſt im Januar Frl. Selina Allen angeſtellt worden an Stelle de3 Frl. Eldria Taylor. Lehrer Peter Robinſon ſteht den Oberklaſſen vor.

(Links Miſſionar I. McDavid.)

beſtellen mödte, ſchi>e ſeine Beſtellung an unſern Herrn

3558

S. J efferson

Am 16. Januar

konfirmierte

Ar. Theo. W. Eckhart,

Kaſſiexex:

Aye., St. Louis, Mo. Independence, Kanſ.

P. Reinhold

Mießler

fünfzehn

Exwachſene.

Dies

wohl die größte Klaſſe exwachſener Konfirmanden

iſt

in

der Geſchichte des Kanſa3-Diſtrikt3. Au3 Braſilien. P.L. Kaminzki ſchreibt im „Kir<henblatt für Südamerika“: „In der zur Parochie Sertao de S. Vicente gehörenden Filialgemeinde Canoas durften wir im vorvergangenen Monat Konfirmation feiern.

Was

dieſe Tatſache beſonder3

wichtig

macht,

iſt, daß e3 die3mal neun Erwachſene im Alter von vierundzwanzig bi38 dreißig Jahren waren, die ihren Taufbund nah vorhergegangener Unterweiſung in der <riſtlihen Lehre erneuerten. Troß mancher Hänſeleien von ſeiten ungläubiger Mitbewohner legten ſie ihr Ge-

lübde frei und

öffentlich ab und nahmen

darauf

am

heiligen Abendmahl zum erſtenmal in ihrem Leben teil.

Auf

Grund

de3

Scriftworte3

Apoſt. 2, 42

ermahnte


Die Hlijſtons-Taube., der Schreiber die neuen Glieder, aus Liebe zu ihrem Heiland der reinen Lehre treu zu bleiben und zur

GlaubenSſtärkung oft teilzunehmen am Sakrament des

Altars. Einige Wochen vorher wurde eine gemiſchte Klaſſe, jüngere und ältere Glieder des Predigtplaßze3 S. Joſe do Louro, konfirmiert. Die Prüfung ſowohl als auch die Konfirmation mußte in beiden Sprachen [Deutſch und Portugieſiſc<] vorgenommen werden.“ Der

Schluß

des Schuljahres

in Porto

am 15. Dezember vorigen Jahres ſtatt.

Alegre fand

Direktor Jahn

berichtet, daß fünf Studenten der Seminarabteilung während des nächſten S<huljahre3 als Vikare in Südamerika dienen werden. Da die Anſtalt nur alle zwei Jahre Schüler aufnimmt und vor einem Jahr erſt eine Klaſſe in3 Predigtamt-entlaſſen worden iſt, gab es am Ende des lezten Schuljahres keine Kandidaten. Gottesdienſt für deutſche Arbeiter. P. C. P. Schulz in Johnſon City, Tenn., hat am Sonntagnamittag, den 26. Januar, für deutſche Arbeiter in der BemberFabrik einen Gottesdienſt in deutſcher Sprache gehalten. Die Bember3 haben etliche Millionen Dollar3 angelegt in einer rieſigen Fabrik, in der eine Nachahmung von Seide hergeſtellt wird, und haben viele Familien aus Deutſchland eingeführt, die in der Anlage arbeiten, die ſich einige Meilen außerhalb der Stadt befindet. Judenmiſſion. P. C. S. Vang, Superintendent der Judenmiſſion, die von der Zion Society for Israel betrieben wird, ſagt: „Der Hunger des jüdiſchen Volke3 nad dem Brot de3 Leben3 wird immer bemerkbarer. Wir freuen uns, ſagen zu können, daß wir oft große Verſammlungen von Juden auf unſern Miſſionsſtationen haben; e3 fommen ſowohl Erwachſene al3 Kinder.“ Die Zion Society for Israel beſteht aus hieſigen ſkandi-

naviſchen Lutheranern. „Buten

und

binnen,

wagen

und

winnen.“

Ein

eigenartiges und in der Öffentlichkeit wenig bekanntes Gebiet kir<hliher Arbeit iſt die ſogenannte Binnenſchiffermiſſion auf den deutſchen Flüſſen und Kanälen, die in dem evangeliſhen miſſion ſeit viex Jahren

faſſung

Rhein

beſißt.

in Duis3burg,

in Hanau,

* dex

E3

Elbe

Verband der Binnenſchiffereine einheitliche Zuſammen-

gibt heute

Caub

und

Sdiffermiſſionen

Mannheim,

am

am

Main

an der Weſer in Hameln und Minden,

in Hamburg,

Magdeburg

und

Drez3den,

Bresölau,

Stettin

und

an an

der Havel und an der Spree in Berlin und andern Uferorten,

an

der

(Oberſchleſien).

kinderheime,

Oder

in

Koſel

Vielfach ſind Scifferheime, Sciffer-

Schifferſ<hulen

und

-Fortbildungsſc<hulen

in3 Leben gerufen worden, die dem fahrenden Volk mit ſeinen ſo ungünſtigen Leben3- und Arbeit3verhältniſſen ein Stü> Heimat, Möglichkeiten dex Bildung und geiſtigen Sammlung geben ſollen. Jn Berlin gibt es eine ſ<wimmende Scifferkirhe. Finnland iſt das proteſtantiſchſte Land der Welt.

Achtundneunzig Prozent der geſamten Bevölkerung be-

kennen ſich zur lutheriſchen Kixhe.

Von den 3,364,807

Einwohnern gehören 54,000 zur oſtkatholiſchen Kirche,

;

47

5,000 ſind Baptiſten und 1,000 Methodiſten. Die römiſch-fatholiſche Kirche zählt nur 440 Anhänger. -Tief zu beklagen iſt, daß die finniſch-lutheriſche Kirche

die Lehre de3 Worte3 Gotte3 nicht in allen Stücken rein und lauter lehrt und befennt, ſondern auch man-

den Jrrtum führt. Ganz et lutheriſch ſind nur einige wenige Paſtoren mit ihren Gemeinden. Dieſe ſtehen

mit unſerer Kirche in Glauben8gemeinſc<haft und zeugen frei und unerſchro>en gegen allen Jrrtum

ichen Staatskir<e.

in der finni-

ſoll im Miſſion8konferenz internationale Eine Herbſt 1927 in Jeruſalem ſtattfinden, wie auf der Miſſionskonferenz in Schweden beſchloſſen wurde.

Neue Zeit in Indien. Die alten Sitten IndienZ ſind in der Auflöſung begriffen, neue Anſchauungen bilden ſih. Als Beiſpiel führt MiſſionSinſpektor Karl Jhmel3 in einem Auffaß der „Zeitwende“ die Stellung der Frau im alten und neuen Indien an. Früher war die junge Frau in den mittleren und beſſeren Bürgerkreiſen ganz an da3 Hau3 gebunden. Sie durfte nicht einmal auf den Baſar gehen, um dort die nötigen Cinkäufe zu machen. Von der Sulbildung war ſie ganz und gar aus8geſ<loſſen. Die Zahl der leſekfundigen Frauen war 'läderlich gexing. Wenn

man als Gaſt in ein indiſc<he3 Haus einkehrte, ſo ſetzte man ſich auf den Boden nieder und ließ ſich von der Frau de3 Hauſes bedienen. Schweigend ſtand ſie vor den Männern und legte die Speiſen auf die Bananenblätter. J< war jetzt öfter in Indien bei tamuliſchen Freunden zu Gaſt. Nur ein einziges Mal wurde un3 da3 Mahl in der beſchriebenen Foxm vorgeſeht. Mehr-

mals erlebte ich, daß die Frauen mit zu Tiſche ſaßen. Auf der allindiſchen lutheriſchen Konferenz in Madra38 (Januar

ordneten

nahmen

1926)

auh

mehrere

handlungen

hatten

ihre

teil.

eine

Frauen

ganze

Reihe

mitgebra<ht.

tamuliſ<he Lehrerinnen

Eine

no<h

von

an

Abge-

Außerdem

eindringlihere

den Ver-

Sprache

redete da3 Haus, in dem wir verſammelt waren, das Women's Christian College. Verſchiedene Miſſion3geſellſchaften unterhalten gemeinſam dieſe <riſtliche

Frauenuniverſität in Madras... Große, prächtige Gebäude ſind errichtet. Ja, au die indiſchen Frauen drängen ſich zum Studium. Mädchen au3 orthodoxen Brahmanenfamilien

ſtudieren in den höheren

S<hulen

gemeinſam mit vielen Sudratöhtern; aber aud einzelne Mädchen aus den elenden Pariadörfern fehlen nicht. Man vergegenwärtige ſich dieſe ſtaunen35werte Entwi>lung: von der Frau, gebunden an das Haus,

aus8geſchloſſen von aller Bildung, bi8 zu dieſen Studentinnen an der Univerſität in Madras81 Dieſe Entwiklung hat ſich in wenigen Jahrzehnten vollzogen. Kann ſie zu geſunden Verhältniſſen führen, wenn ſie in ſo überſtürzter Weiſe vor ſich geht? (D. E. D.)


Die Miſjſions-Taube.

48

C. J. Dillon, St. Louis, Mo., 5.00. 1edo, O., 10.00. NX. NX., Evanston,

Neue Drutſac<hen. Proceedings

of the Twenty-Fifth

Annual

the AsSociated Lutheran Charities.

Conference

of

St. Louis, Mo.,

October 12--14, 1926. Preis: 25 Cts. Zu beſtellen bei Rev. J. H. Witte, 1439 Melville PI1., Chicago, 111. Dies Büchlein von 106 Seiten bringt Information über 3weiundzwanzig verſchiedene Gegenſtände, die auf der Jubelverſammlung der Lutheriſchen Wohltätigleitsgeſellſchaft letzten Herbſt hier in St. Louis behandelt wurden. Die Predigten und Vorträge ſind hier alle abgedruct. Contributions

Received

January

by

the

Treasurer.

1--31, 1927.

Received for Colored JisSions irom the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 320.00; Alabama Luther College, Selma, 351.98; Bethany, Nyland, 41.49; Bethany, YXYonkers, 55.00; Bethel, Charlotte, 3.00; Bethel, Conover, 2.00; Bethel, Rockwest, 80.02; Bethlehem, Holy Ark, 72.26; Bethlehem, Monroe, 2.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Christ, Rosebud, 69.83; Concordia, New Orleans, 15.00; Concordia, Rockwell, 9.00; Holy Cross, Camden, 18.83; Fast Selma, .50; Ebenezer, Atmore, 23.29; Faith, Mobile, 18.01; Gethsemane, Hamburg, 38.27; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 40.00; Grace, Ingomar, 48.78; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St. Louis, 30.00; Holy Trinity, Springfield, 60.00;

Hope,

Kings

Landing,

72.23;

Immanuel,

Cinein-

nati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 467.87; Immanuel, Shankletown, 5.00; mission at Ackerville, 9.50; mission at Lamison, 8.11; mission at Minter, 12.71; mission at PenSsacola, 5.32; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 7.00; Mount Calyvary, Tilden, 45.92; Mount Carmel, Midway, 24.80; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, Tinela, 38.47; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 21.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 60.00; Our Redeemer, Longmile, 12.64; Our Savior, Possum Bend, 40.49; Pilgrim, Birmingham, 28.15; St. Andrew's, Vredenburgh, 15.99; St. James's, Buena Vista, 36.99; St. James's, Southern Pines, 8.15; St. John's, Joffre, 14.64; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Matthew's, Arlington, 31.07; St. Matthew's, Meberrin, 48.90; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.16; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 63.58; St. Peter's, Cabarrus County, 7.00; St. Peter's, Pine Hill, 14.35; St. Philip's, Chicago, 92.32; St. Philip's, Philadelphia, 15.00; station at Greensboro, 4.25; Trinity, Elon College, 2.50; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 38.72; Zion, Taits Place, 26.79. For. Negro MissSions: George Bauer, Bluegrass, N.Dak., 85.00. Mrs. Fred Hagemeier, Nokomis, 111., 5.00. “A lLutheran Friend," Milwaukee, Wis., 1.00. I. D. Eggers, San Diego, Cal., 4.32. Per EL. Piepenbrink, Watertown, Wis., from schoolehildren, 13.15. St. John's Lutheran Church, Spokane, Wash., 15.55. Henry Meese, Frazee, Minn., 10.00.

G. A. Widiger, Perry, Okla., 5.00.

Chas. H. Shipponowski,

Kitchener, Ont., Can., 5.00. Mrs. Hy. Stover, Sebeka, Minn., 2.00. „ For. Greensboro College Dormitory: E. B. Yberhardt, Beardstown, 111., 385.00. Maria A. Boehre, Grand Haven, Mich., 2.00. W. J., Hannibal, Mo., 5.00. Adolph Rubbert,

Minneapolis, Minn., 25.00.

Clarence

Rubbert, Minneapo-

lis, Minn., 25.00. Amelia Doctor, Denver, Colo., 1.00. '" “A Friend," Sabin, Minn., 5.00. N.N., Ludell, Kans., 5.00. Reader of MiSSIONSTAUBE, Chicago, 111., 2.00. Immanuel Lutheran schoolchildren, Higginsyville, Mo., 5.00. Prof. W. Moenkemoeller, St. Paul, Minn., 5.00. M. O., Hubbard, Iowa, 5.00. J. Bode, Redford Sta., Detroit, Mich., 10.00.

Per EK. Selle, from schoolchildren at Reedsburg, Wis., 42.00. Luella Mueller,

Prior

Lake,

Mueller, Prior Lake, Minn.,

Th

Wayzide, Wis:, 5.00.

Mount

Minn.,

5.00.

5.00.

FX. R.

and

Henry Loppnow,

D.

Sr.,

Olive Ladies' Aid, per Mrs.

J. Palm and wife, To111., 10.00. St. John's

Ladies' Aid, per C. Berg, 'omah, Wis., 10.00. S. and M. Hollmann, St. Peter, 111., 5.00. Per Vietor Juengel, from Schoolehildren at Reese, AMich., 3.00. Mrs. Bertha Beyer,

Milwaukee, Wis., 5.00. Per X. H. Widman, from XN. NX., St. Louis, Mo., 5.00. X. N., Milwaukee, Wis., 5.00. Eleonore

kee,

Simon,

Wis.,

Sehaible,

Zachow,

10.00.

Jr., Ann

Wis.,

1. M.

Arbor,

5.00.

Palm,

Mieh.,

V.

Hassmann,

25.00.

NX. N.,

Toledo,

O.,

15.00.

JMilwau-

Gary,

G.

W.

Ind..

2.00. St. Stephen's Lutheran School, Beaver Dam, Wis., 17.00. Per W. H. Beck, from Martha Rutz, Milwaukee, Wis., 5.00. K. K., New York, 5.00. A. Vberhardt, Ran-

dom

Lake,

Wis.,

10.00.

Trinity

I11., 10.00.

Per

Sunday-School,

per

A. W.

Yy. J. Lankenau,

Napo-

Hillman, treasurer, Minneapolis, Minn., 25.00. Per Rev. 1. H. Kionka, Denmark, Wis., 28.00. Per Rey. H. Brauns, Philadelphia, Pa., 5.00. Zion Ladies' Aid, per Mrs. Wm. Bennhoft, St. Charles, Mo., 5.00. Grace Ladies' Aid, per Math. Baer, treasurer, San Mateo, Cal., 5.00. Mr. and Mrs. A. Dunbrook, Grand Rapids, Mich., 10.00. N. N., Chicago

Park,

Rev.

leon, O., 10.00. Leopold Ilein, St. Peter, AMinn., 10.00. P. G. Kannenberg, Kansas City, Kans., 15.00. Rev. "Theo. Dautenhahn, Venedy, I11., 25.00. Ladies' Aid, per A. Habermann, Bonduel, Wis., 25.00. St. Matthew's Church, Meherrin, Va., per Rev. 1. G. Dorpat, 24.48. Lena Lstel, Perryville, Mo., 1.00. Per Rev. C. JyY. Drewes, from RXlinor Bennhofſl, St. Charles, Mo., 3.00. Yritz Heine, Sr., Craig, Mo., 5.00. Klaas Schmidt, Edgerton, Minn., 5.00. Per Rev. I. A. Westcott, Selma, Ala., 34.00. Mrs. Chr. Zapf, Cleveland,

O.,

100.00.

Per

X.

FV.

G.

Kath,

from

Sschool-

ehildren at Courtland, Minn., 6.25. “A Yriend of Negro Missions," Beatrice, Nebr., 15.00. Kate Neupert, North Judson, Ind., 5.00. Per F. Rabeler, Leigh, Nebr., 5.00. Per J. Chovon, Garfield, N.J., 7.00. St. John's Ladies' Aid Society, per A. Rump, Gary, Ind., 25.00. Sunday-school children

of St. Paul's

Church,

West

Allis,

Wis.,

15.00.

For Building Fund: N. N., Wayside, Wis., for Alexandria, La., 85.00. Osw. Volz, Willmar, Minn., 10.00. Mrs. Julia Prelle, Adrian, Mich, for Alexandria, La., 10.00. Colored Missions Ladies' Aid Society, St. Louis, Mo., for St. Louis cehapel, 9,000.00. St. Philip's colored congregation, per Rev. EK. Gose, St. Louis, Mo., for St. Louis chapel, 2,397.11. Christoph Niebuhr, Winslow, Nevbr., 5.00. Sophie E. Hartmann, Gotha, Fla., 10.00. Virginia H. Lupton, St. Louis, Mo., for St. Philip's chapel, St. Louis, Mo., 5.00. Lena LZstel, Perryville, Mo., for St. Philip's chapel, St. Louis, Mo., 5.00; for Alabama Luther College, 1.00; for Atmore, Ala., 1.00; for Pensacola, Fla., 1.00. John H. Miesner, Perry County AMo., 50.00. TuEo. W. ECKHART, Treagurer. Bitte Man beachten, “March bezahle

zu

beachten!

wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und ob da3 Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. 27" bedeutet, daß das Abonnement jeßt abgelaufen iſt, Man gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar

prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braut. E3 dauert dur<ſc<hnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. „Bei Entrichtung ſeine3 Abonnements8 erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. Die „„Miſſio:18-Taunbe*“ exſcheint einmal monatlich.

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unter der Adreſſe: Concordia Publishing Hlouse, SE Tod Mo. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. €. FDrewes, 3558 S. Jefferson Ayenne, St. Loms, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, 'Ar. Theo, W. Eckhart, 3558 S8. Jefferson Avenue, St. Louis, Mo.


-

Miſſionszeitſhrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika.

Published Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly In adyance, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor

49. Jahrgang.

mailing

at Special

rate

of

postage

provided

for

April

in

Section

1103,

Act

of

October

3,

1917,

authorized

1927.

Miſſionar Dorpat und ſeine Schulkinder zu Meherrin.

A ee eee RRRR SE

on

July

5,

1918.

Ur. 4.


Die

90

Hliſſions-Taube.

Meherrin, Virginia. Wir

haben

da3

lezte

Mal

gehört,

wie

der

erſte

Paſtor unſerer farbigen Gemeinde zu Meherrin, Va.,

P. Bühler, einen Beruf anderö8wohin annahm und die kleine farbige Gemeinde verließ. Al3 er der Miſſjions5-

kommiſſion in St. Louis meldete, daß er die Gemeinde verlaſſen werde, bat er zugleich re<ht dringend, man

wolle

doH

ſofort

einen

Miſſionar

na<

Meherrin

ſchien. Die Miſſionzkommiſſion jedoch war der Meinung, die Miſſionzſtation zu Meherrin ſollte aufgehoben werden, denn dort ſei kein eigentliches Miſſion35material. Die Kommiſſion wollte jedo<h der Wichtigkeit der Sache wegen. dieſen Schritt nicht auf eigene Faujt tun,

ſondern

beſchloß,

Entſcheidung vorzulegen.

ſie

der

Synodalkonferenz

zur

So ſchickte ſie denn zeitweilig

einen Studenten al3 Vikar nach Mehexxin, nämlich den,

Studenten S. Hörni>e von Springfield, JU. Eine

ſtarke Probe.

Student Hörni>e ſagte den Leuten zu Meherrin, - daß die Miſſionskommiſſion vorhabe, die Miſſion3-

ſtation einzuſtellen, und daß er nur eine Zeitlang bei ihnen bleiben werde. Dieſe Nachricht verſeßte die lieben Leute in Trauer. Die alte „Tante“ Channie Do3well, die der leitende Geiſt war, ſagte: „Wir wollen Gott bitten, daß er dies nicht zulaſſe. J< bin

gewiß, daß er unſer Gebet erhören wird. Ex wird uns nicht verlaſſen und wird un3 nicht wieder in die alte Finſternis, der wir entronnen ſind, zurückſinken

laſſen.“ Dann fügte ſie noh hinzu: „Wenn Arbeit hier einſtellt, dann werden alle dieſe

ihr die Kinder

hier, die jeht getauft ſind, in Finſternis aufwachſen, wie da3 bei un3 der Fall war. J< weiß, der HErr wird un3 nicht verlaſſen. Er wird unſer Gebet exhören.“ Als ſich dann die Synodalkonferenz im Sommer 1886

verſammelte,

legte

die

Kommiſſion

Die Leutlein konnten nicht den Mut faſſen, Land und Leute zu. verlaſſen und in eine fremde Gegend, die etiva eintauſend Meilen von Meherrin liegt, zu ziehen. Was taten ſie nun? Was hätten wir wohl getan, wenn wir in ihrer Lage geweſen wären? Hätten wohl nicht mande von uns geſagt: „Nun, wenn die Weißen uns alſo verlaſſen, dann gehen wir zu denen, die un3 gerne aufnehmen“? Nicht ſo die Meherriniten.

die

Sache

Leſegotte3dienſte. Ehe Student Hörnicke Meherrin verließ, ließ er ſein Buch, das Luther3 Hauspoſtille in engliſcher Überſezung enthielt, dort. Die Leute erwählten einen jungen Mann namens Henry Doswell zum Vorleſer und ſebten ihre Sonntagsſ<hule fort. Sonntag für Sonntag verſammelten ſie ſich in ihrer kleinen Blockkirche zu DoSwelltown und ließen D. Martin Luther

zu ſich reden.

Da3

geſchah

Seelen

wieder

ſec<h3 Monate,

ein Jahr,

zwei Jahre. Standhaft und treu hielten ſie zujammen. Inzwiſchen ſchrieben ſie Bittbriefe nach St. Loui3 an die Miſſionskommiſſion und baten ein Mal über das andere, man wolle ſich ihrex do< um Gotte3 und ihrer

willen

annehmen.

Sonderlich

Mary

A. Doswell ſchrieb ſolche Bittbriefe. Keinem der Glieder fiel e3 ein, vor ſeiner lutheriſchen Kir<he abzugehen. Im Gegenteil, ſie bemühten ſich ſogar treu und fleißig, andere Neger der dortigen Gegend für die lutheriſche Kirche zu gewinnen und ſie

der reinen Lehre Bitten, ſie doch nicht einen Miſſionar zu So verfloſſen zwei ſorger hatten.

Ihre

zuzuführen. Jhre wiederholten zu verſtoßen, ſondern ihnen wieder ſchi>ken, machten endlich Eindruck. Jahre, ohne daß ſie einen Sceel-

Bitte wird

zum

Teil

erfüllt.

Durc< da3 treue Feſthalten an Gotte3 Wort und

Luther3 Lehre, das das Häuflein zu Meherrin an den Tag legte, ſowie dur<h ihr fortgeſebtes Bitten und Betteln, man wolle ſich ihrex doh erbarmen und ihnen

betreff8 der Station Meherrin zur Beſprechung vor und madte die Empfehlung, daß die MiſſionSarbeit dort eingeſtellt werde. Das wurde dann auch be-. wieder einen Miſſionar ſenden, wurden die Glieder der Miſſionskommiſſion endlich bewogen, ſich der lieben ſchloſſen. Dem kleinen Häuflein ſollte geſagt werden, Leute wieder anzunehmen. Die Kommiſſion ſchiäte daß ſie ihr Eigentum bei Meherrin verkaufen und nach ihnen aber keinen eigentlichen Paſtor, ſondern nachLittle Ro>, Ark., auswandern ſollten; denn dort ſei einander drei Studenten als Vikare: Student D.H. eine farbige Kirhe und Sc<hule. Die Gemeinde in Schoof, Student Alfred Brauer, der au3 Auſtralien Meherrin zählte neunundzwanzig getaufte Glieder, ſtammte und jeht Paſtor in Auſtralien iſt, und Studarunter waren acht konfirxmierte Glieder. Der Student wird

dent F. J. Lankenau.

abberufen.

In ihrer Verſammlung am 29. Auguſt beſchloß dann die Miſſionskommiſſion in St. Louis, dem Studenten zu ſ<reiben, er ſolle Meherrin verlaſſen. P. Shiſchläger in Nichmond, da38 etwa fünfundſiebzig Meilen von Meherrin liegt, wurde gebeten und beauftragt, den Leuten mitzuteilen, was die Synodalkon- . ferenz

in bezug

auf

ihre

Gemeinde

beſchloſſen

habe,

jjuünd ſie zu ermuntern, nach Little Ro> aus8zuwandern.

Er tat das.

Seine Worte verurſachten tiefen Schmerz.

Dieſe predigten und hielten auch

Scule. Leßterer blieb ein ganze3 Jahr. Al3 der erſte Student ankam, fand er nicht nur die acht konfixmierten und neunundzwanzig getauften Glie-

der, jondern eine bedeutend größere Zahl.

Durch die -

treue, fleißige Arbeit der verlaſſenen kleinen Herde war die Zahl dex konfirmierten Glieder auf vierxund-

dreißig geſtiegen und die Zahl der getauften Glieder von neunundzwanzig auf achtundſeczig. Welch ein herrlihes Exempel der Standhaftigkeit und Treue ſchwarzer Lutheraner! ,


Die Miſjſions-Taube., Die

Gemeinde

bekommt

Die

Gemeinde

zu Meherrxin

Paſtor daß

ſie

geweſen. wieder

Da

einen

wieder

beſchloß

eigenen

war

einen

Paſtor.

vier Jahre

ohne

die Synodalkonferenz, Seelſorger

bekommen

ſolle. War daS eine Freude! Der theologiſche Kandidat D. H. Schoof, der als Vikar gedient hatte und im Juni 1890 Examen machte, wurde. nach Meherrin be-

rufen. Er nahm den Beruf in Gottes Namen an und diente der Gemeinde ſiebzehn Jahre. Unter ſeiner treuen und fleißigen Amtstätigkeit nahm die Gemeinde zu. Die Blokkirc<he wurde zu klein. C5 wurden daher in der Nähe des Städtchens Meherrin zweiunddreißig Acker Land gekauft und eine Kirche und Schule (beide unter einem Dad) ſowie ein Pfarrhaus errichtet. Da35 Pfarrhaus war daS erſte, da3 in unſerer Negermiſſion aufgeführt wurde. C3 mag die Leſer beſonders intereſſieren, zu. hören, daß die Kir<he auf eben dem Plaßz ſteht, auf dem einſt in der traurigen Sklavenzeit die droves (geradezu Rudel) von Sklaven, die von Nichmond nah Danville getrieben wurden, haltmachten und ſich ausruhten. Dort wird nun ehemaligen Sklaven die Nuhe verkündigt, die nod vorhanden iſt dem Volke Gottes. Viele ſind bereit35 in dieſe Ruhe eingegangen. Schoofs

beit

Nachfolger.

Nach ſiebzehnjähriger treuer und erfolgreicher Arnahm Miſſionar Schoof einen Beruf nach dem

Norden an. Die verwaiſte Gemeinde wurde nun bedient von Prof. Martin Lochner, damals Profeſſor an

unſerm Negercollege in Greensboro, jekt Profeſſor am Lehrerſeminar zu Niver Foreſt, JU. Dann half P. J. Koiner aus. Jhm folgte auf mehrere Monate Student Otho Lynn, jeht Profeſſor an unſerer Negeranſtalt in Selma, Ala. Einen eigenen Paſtor bekam die Gemeinde

wieder

in der Perſon

P. Emil

H. Polzin3,

der

jeht Paſtor in Eden Valley, im weſtlichen Teile des Staate3 New York, iſt. Ex bediente aud die Miſſion3ſtation in Richmond und wurde dann nah Richmond verſeßt.

Von

in Meherrin. Ein

dort aus bediente ex auch die Gemeinde

Weißer

Die Männer und Frauen hatten ihre Arbeit auf dem Feld verlaſſen und waren zur gotte3dienſtlihen Ver-

ſammlung

gefommen.

hoben und werden von den Weißen hochgehalten.“ P. Lorenz G. Dorpat, der die Gemeinde bereit3 über ſjec<h3 Jahre bedient hat, ſtellt ſeinen lieben Leuten ein ſchönes Zeugnis aus. Wenn wir nicht auf einer Vortragsreiſe wären, die uns den ganzen Monat in Texa3 beſchäftigt, würden wir ſein lobende3 Zeugni3, da3 vor einiger Zeit in der „MiſſionsStaube“ erſchien, wieder abdru>en. Wenn man ſo auf RNeiſen iſt, kann man nicht gut ein Blatt redigieren. P. Dorpat hält auch Schule. Die Kinder machen ihm große Freude. Einer der kleinen Knaben trägt den Namen Sherlo> Holme3. Verluſte. Seit den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ſind viele Glieder der Gemeinde zu Meherrin nac< dem Norden gezogen, ſonderlich nach der Stadt

Yonkers im Staate New

York, um

Rowlett

nah

In

der Verſammlung

fragte

ich ſie unter anderm auch, ob die Gemeindeglieder viel-

leicht auch von den Sektenleuten beläſtigt würden.

Ein

Glied ſagte: “At first they bothered us right smart; but we whipped them so often with the Catechism that now they let us alone."

dort lohnende Ar-

beit zu ſuchen. Dieſe haben jedoch ihre Kir<he nicht vergeſſen noc<h verlaſſen. P. Holthuſen nahm Polly

eines Sonntags

New

York

in P. Dall-

mann3 Kirche. Dieſe Stre>e war ihr aber zu lang. Sie redete mit den andern Leuten aus Meherrin, ermahnte ſie, ihrer lutheriſchen Kirche treu zu bleiben, und ſchi>te ihren Gemeindebeitrag regelmäßig nach Meherrxin. Al35 dann P. Alexander von Schlichten an die weiße Gemeinde in Yonkers5 berufen war, baten ihn unſere farbigen Lutheraner, ſie mit Gotte3 Wort

zu bedienen. Ex tat das au mit loben5werter Bereitwilligkeit. Da er aber mit Arbeit überladen war, konnte er nach einigen Jahren die LiebeZ3arbeit nicht fortſezen. Er bat die Miſſionskommiſſion in St. Louis, einen

Miſſionar

zu

ein- oder zweimal eigener Miſſionar Schlichten die kleine In dieſem Jahr jungen

Negerpaſtor

ſchien.

Miſſionar

Schoof

reiſte

Charlotte,

N.C.,

nach Yonkers. Weil jedoch kein geſ<hi>t wurde, bediente P. von Shar wieder bis zum Jahr 1911. verſezte die MiſſionSbehörde den Wm. O. Hill von

nad Yonkers. Er kam anfang3 März dort an und iſt unſer dortiger Miſſionar bis auf den heutigen Tag.

Er hat eine geſammelt. Meherrin.

lobt unſere Miſſionare.

Schreiber dieſe3 erinnert ſich noch ganz genau, wie ex die Gemeinde bei Meherrin an einem herrlichen Maitag im Jahr 1916 zum erſtenmal amtlich beſuchte.

91

zu

Gemeinde von etwa einhundert Gliedern Dieſe ſind meiſtens ehemalige Leute aus Polly Nowlett.

Dieſe treue alte Scele

Meherrin

geboren.

wurde

Sie

am

iſt eine

25. März

Schweſter

1846

de3

Willis DosSwell. Jhr Land grenzt an unſer dortiges Gemeindeland. Sie kommt regelmäßig zur Kirhe, ob-

gleich ſie mit Rheumati35mus geplagt iſt. Obwohl ſie zu'den Armen gehört, gibt ſie doh reichlich und regelmäßig für Gotte3 Reih. I< erinnere mid, daß ſie zu verſchiedenen Malen 825 für die Miſſion nach St. Loui3 geſchi>t hat. Dabei verringert ſie ihren Gemeindebeitrag keineswegs. Früher ging ſie regelmäßig na<h Yonker3, weil ſie doxt durc< HauSarbeit mehr

einem

Geld verdiente, als jie bei Meherrin hätte bekommen

„Eure Miſſionare haben die Sittlichkeit der Neger ge-

ſie auf dieſe Weiſe ihrer lieben lutheriſchen Kirche mehr

Wir

hatten

auc<

eine

Unterredung

weißen Geſchäftzmann in Meherrin.

mit

Dieſer ſagte:

können,

und

zwar

mit dem

Wunſc<

und

Vorſatz,

daß


Die Miſſions-Taube.

92

North Mund

Carolina berufen. der Mutter! Da

ſchichte dex Hanna

und

Wie jubelten da Herz wiederholte ſich ſo die

ihres Sohnes

Samuel.

und Ge-

|

Dod die Freude währte nur wenige Jahre. Stuart DoS3well erkrankte am Typhus und ſtarb am 8. Juli

1908.

wurden

dem

Die ſterblichen überreſte des jungen Miſſionar3 auf dem

Schoß

lutheriſchen

der Erde

Gotteza>er

übergeben.

zu Meherrin

"

Am 7. Dezember 1921 rief der HErr die Mary A. zu ſi in den Himmel. Sie ſtarb im Alter von 65 Jahren, 10 Monaten und 21 Tagen und hinterließ ihren Gatten ſowie drei Töchter, einen Sohn und neun Großkinderxr. Sie hatte eine re<ht ſchöne Er-

kenntnis

der

driſtlichen

Religion.

Dieſe

Erkenntnis

war fein tote3 Kopfwiſſen. Was ſie glaubte, das ſekte ſie auch in die Tat um. Sie war dur< und durch lutheriſch. Al3 ich ſie bei meinem erſten amtlichen

Beſuch in Meherrin

Polly

geben könne.

powerful

old.?

Nowlſlett.

thäuskir<he beizuwohnen.

Sie ſagt und klagt jeht: Aber

troßkdem

im Mai

1916

kennenlernte, ſagte

ſie: „J< will lutheriſch leben und ſterben.“ Bei meinem Beſuch im Herbſt des Jahres 1920 war ſie ſhon ret krank, ließ ſich jedoH zur Kir<e fahren, um dem ſc<önen Gotte3dienſt in ihrer lieben St. Mat-

“I'm getting

ſie nicht

mehr

ſo ret

arbeiten kann, verringert ſie doch ihren Gemeindebeitrag nicht. Welch ein ſchönes Exempel für manche Weiße! Mary A. DoSswell. Als P. Bühler bei Green Bay Schule hielt, kam

Al3 der HErr ſie heimholte,

war ſie über achtunddreißig Jahre lang Glied der lutheriſchen Kirche geweſen. Sie blieb ihrem Glauben treu bis an den Tod. E3 iſt eine feine, erkenntnisreiche farbige Gemeinde, die wir bei Meherrin haben. P. Lorenz G. Dorpat ſteht ihr ſchon ſeit November 1920 mit aller

ein etwa3 hell ausſehende3, ſe<hzehnjähriges - Mädchen von Do3welltown zu ihm in die Schule. Sie hieß

Mary

A. Fouke3s.

Mit

großer Begierde

las ſie wäh-

rend der Mittag3pauſe in Bühlers3 Bibliſ<her Hiſtorie. So ein Buch hätte ſie auc gerne gehabt. Die Mutter

kaufte e3 für ſie. Als Bühler dann zu Anfang de3 Jahre38 1884 in Meherrin die erſten vier Konfirmanden einſegnete, war Mary A. Doswell auch unter ihnen. Sie hatte bei der Arbeit geholfen, al3 die Blo>kir<he bei Green Bay abgetragen und nah Do3welltown

tranöportiexrt

wurde.

Al3

dann

die

neue

Kirche in Meherrin erbaut wurde, half ſie wieder, indem ſie Dachſ<hindeln uſw. trug. Der Jüngling, der dann zwei Jahre lang als Vorleſer diente, Henry B. Do3well, wurde ihr Gatte. Jhren Sohn Stuart ſchitten ſie natürlih in die lutheriſc<e Schule zu Mehterrin. Weil dieſe Schule ihn nicht weit genug bringen konnte, riet ihnen P. Schoof, den Sohn in die Sdule zu 'Green3boro zu ſchien, wo P. Johann C. Schmidt Miſſionar war. So zogen die Eltern mit ihrem Sohn nach Greenöboro. Als Stuart die Schule in Green3boro abſolviert hatte, bezog er die Anſtalt in Springfield, JU. Die Gebete der lieben Mutter begleiteten ihn. Mit Schmerzen wartete ſie auf die Zeit, da er ſein theologiſche3 Examen beſtehen und in den Dienſt der Kir<e treten könne. Er machte im Juni 1902 Examen und wurde in den Miſſionsdienſt in

Stuart Doswell.

Treue und Gewiſſenhaftigkeit vor und hält troß vorgeſchrittenen Alter8 auc< no< täglich Sähule. Der HErr ſegne ihn und ſeine liebe Gemeinde auc<h in Zukunft! C. F. Drewes. ----------------------

„Segen“ iſt, die Erkenntnis alle Völker ausbreiten.

des Evangelii unter CRuther.)


Die Miſjſions-Taube.

P. JI. Daniel,

P. J. Thoen,

Glied der Negermiſſionskommiſſion aus der

Glied der Negermiſſionskommiſſion aus dex Norwegiſchen Synode.

Slowatiſchen Synode.

Miſſion P. S. Cobian

unter

den Mexikanern.

arbeitet

Jahr unter den Mexikanern

bekanntlich in San

eine kleine Mexikanerfrau an. Ihrem freudeſtrahlenden Geſichte konnte ich es anſehen, daß ihr etwas Gutes

ſeit etwa

Antonio, Tex.

einem

Er

iſt aus Portoriko gebürtig. Nachdem er eine Zeitlang ſich bei unſerm Profeſſor Hans Näther in Greensboro aufgehalten hatte, beſtand er ſein theologiſ<e3 Examen

„und trat in den Dienſt des Texa3-Diſtrikt3

der Miſ-

ſouriſynode als Miſſionar unter den Mexikanern. iſt eine geſegnete Arbeit, die er verrichtet.

C38

Der Miſſionar wohnt 1908 W. Commerce-Straße. Da3 Haus ſteht dicht an der Straße. E> iſt eine ſehr belebte Straße. Die Straßenbahn fährt lärmend an dem Hauſe vorbei. Commerce iſt eine der Hauptverkehröſtraßen

ſionar3

wird

E3 hat den

dex

Stadt.

zugleich

Vorteil,

Da3

als Kirche

daß

Wohnhaus

und

es in dem

Schule

de3

Miſ-

benußt.

Stadtviertel liegt,

in dem die meiſten Mexikaner wohnen, die zur Mittelklaſſe und den ärmeren Leuten gehören.

Die Zuhörer-

ſchaft erreicht am Sonntag mehr als fünfzig Männer, Frauen und Kinder. E2 erfordert freilich große Geſchi>lichfeit, die Zuhörer unterzubringen. Die Zuhörerſc<haft hat ſogar ſchon hundert erreicht. :

P. W.

H.

Bewie,

Miſſion3direktor

des

Texa3-

Diſtrikt3, ſchrieb vor einiger Zeit im „Texa3Diſtrikt3boten“: .„E3 gab eine Zeit, da ſah e3 aus, al3 wollte die Miſſion etwa3 zurüFgehen. Da3 kam daher, daß viele ſeiner Leute hier- und dorthin gingen, um die Baumwollernte einzuſammeln. . Die Bücher zeigen, daß der Gottesdienſtbeſuch damal3 etwa3 gering war. Sobald

widerfahren war. I< erfuhr dann vom Miſſionar, daß dies eine der Frauen war, die auch Baumwolle gepflü>dt

hatte,

nun

aber

wieder

dachte

bei

nars.

Sie verſorgt nicht nur

den Konfirmandenunterricht mir

ſelber,

wenn

eingetroffen

weiter es

der

war,

zu beſuchen. Frau

eine

um

J<<

ſolhe

Freude bereitet, daß ſie den Konfirmandenunterricht wieder genießen kann, dann ſind die Ausſichten für dieſe Miſſion gut, und wir ſollten un3 alle mitfreuen. Denkſt du nicht au ſo, lieber Leſer? „Eine vielgeplagte Frau iſt die Frau des Miſſiodie HauSarbeit,

ſondern

ſteht ihrem Manne aud treulid bei in ſeiner Miſſion3arbeit, indem ſie jeden Tag die kleinen Kinder um ſich ſammelt und ihnen etwa3 Handarbeit, aber auch die Auf dieſe - Anfangs8gründe de3 Katehismus beibringt. Weiſe werden die Kinder und dann aud ihre Eltern auf die Miſſion aufmerkſam, und der Miſſionar findet | Eingang in die Häuſer. J< habe e3 mit angeſehen, wie ſie eine kleine Klaſſe von Knaben und Mädchen, die,

wie e3 ſc<eint, ſonſt in keiner Schule eingeſchrieben ſind, auch in der Bibliſhen Geſchichte, im Rechnen uſw. unterrichtete. Da waren alle Sdattierungen von

Mexikanern

vertreten.

;

„Ihr mögt nun fragen, wo denn all dieſer Unterricht ſtattfindet. Die Antwort iſt einfah. Im Hauſe. E32 iſt ein kleine3 Zimmer, da3 eigentlich das Eßzimmer ſein ſollte, das aber als Schulzimmer hergerichtet worden iſt. Sogar eine Wandtafel hat der Miſſionar an-

geſchafft. Und wenn der Raum in dieſem Zimmer nicht ausreicht, wird auch die Küche no< in den Dienſt aber die Baumwolle eingeſammelt war, begannen die Leute, einer nach dem andern, ſich wieder einzu- . gepreßt. „E83 iſt der Miſſion8kommiſſion ſchon längſt klar ſtellen. Als ich eben bei P. Cobian mich aufhielt, kam


Die

94

NUſſtons-Taube. Wie ich mich entſchloß, in das ConcordiaSeminar zu Springfield einzutreten.

geworden, daß für dieſe Miſſion, die ſich ſo weit ſo gut anläßt, eine Kapelle, ein Shulzimmer und eine eigentlihe RPfarrwohnung gebaut werden ſollten. Zum

Bauen

gehört jedoh Geld, und das iſt noh nicht zu-

ſammengefommen. Wie i<h höre, haben verſäiedene Schulklaſſen und Sonntag3ſ<hulen ſchon für dieſe Miſ-

ſion

geſammelt.

C3

wird

aber

eine

beträdtliche

Summe au38 der Kirc<hbaukaſje vorgeſtret werden müſſen, damit die Gebäulichkeiten alle hergeſtellt werden können. Wie ſ<ön wird e3 ſein, wenn erſt alles da-

ſteht und die Mexikaner dann ihre lutheriſchen Lieder ſingen, den Katechi3mus lernen und die lutheriſche Predigt hören! ; „JI

fragte

den Miſſionar,

ob die Mexikaner,

die Gotte3dienſte beſuchen, auch etwas beitrügen.

die

Er

zeigte mir ſein Buch, in welhem er für jeden Gotte3dienſt auh die ofrenda, da3 heißt, die Kollekte, eingeſhrieben hatte. Da war zu ſehen, daß der Miſſionar au<h dieſen Punkt nicht außer aht läßt. Die Kollekten waren freilich nicht groß. DaS hat zwei Gründe. Einmal ſind die Mexikaner, die dieſe Gottesdienſte beſuchen, meiſt arme Leute und können nicht viel geben. Zum andern wiſſen die Mexikaner no< nichts vom Geben für die Kirhe. Das müſſen ſie erſt lernen. Ja, ſie müſſen erjt überhaupt das Wirtſchaften lernen. „Der Miſſionar

erzählte das eine oder andere aus

Beobachtungen, die er bei ſeinen Hausbeſuchen gemacht hat. So fand er, daß irgendein gewiſſenloſer Menſch einem Mexikaner eine YVietrola angeſ<hwaßt hatte, die

dieſer

nun

ratenweiſe

abzahlen

muß.

Da

ſtand

das

Ding im Hauſe, und die armen Leute hatten derweile

niht einmal etwa3 zu eſjen. Man kann hieraus erſehen, daß der Miſſionar einen harten Stand hat und viel Arbeit haben wird, um die Leute recht zu erziehen. Aber da38 Evangelium wird auch hier ſeine Kraft beweiſen. E35 macht die Leute ſelig und treibt ſie, daß ſie

auch ihre irdiſchen Güter gewiſſenhaft und verwalten.

„Der Miſſionar erzählte mir aud

wollten 'etlihe

Leute

dem

Miſſionar

An

die

Hand küſſen, wie ſie das von Mexiko aus beim Prieſter gewohnt waren. Der Miſſionar ſette ihnen natürlich auseinander, daß das in der lutheriſchen Kir<e nicht geſchieht. Ja, der Miſſionar muß ſo mande, manche Aufklärung geben.

Um den Unterſchied in der Lehre

und

bei mir

mehr;

Eltern.

Und ſo erhoben ſie denn unter ſich eine Kollekte,

Aber es iſt doch eine geſegnete Ar-

beit, da man dieſen Leuten, die in ſo großer Unwiſſenheit aufgewachſen ſind, das rechte Licht des Cvangeliums bringen kann. Und die Leute freuen ſich auch, Sie ſind daß ſie nun endlich die Gelegenheit haben. C. F. Drewes. noch) nicht geiſtlich ſatt.“

ich in

der verſchiedenen Kirhen kümmerte ih mich kaum. Doh in dieſer Gemeinſchaft erwachte in mir die Luſt, mich in den Dienſt de3 HErrn zu ſtellen, immer mehr

von ſeiner Miſ-

um, ſoweit ſie konnten, die Reiſekoſten zu deen.

bei dem

mid) zu dieſer Kirche.

Wunſch

ihre Sache ſei, die Reiſekoſten des Miſſionar3 zu beeiner Stelle

ganz gut bei ihr, und weil der Herr,

Logis war, ein Glied dieſer Gemeinſchaft war, hielt ich

verſtändig

ſion in Vanderbilt und bei Three River3. An all dieſen Stellen wurde er mit Freuden aufgenommen, und die Leute hörten mit der größten Freude und Andacht zu. . Auch war ihnen von vornherein klar, daß e3 eigentlich zahlen.

Im Jahr 1906 wurde ich in Weſtfalen, Deutſ<hland, geboren und in der Landeskirche meine3 Geburt3ortes getauft. Jm Alter von ſehs Jahren trat ich in die dortige Volksſhule und wurde nach einem achtjährigen Shulkurſus in der Kirche desſelben Ortes konfirmiert. Jeht galt e3 für midh, einen Beruf zu erwählen. Halb hatte ich Luſt, eine höhere Schule zu beſuchen und weiter zu ſtudieren. Dod in den damaligen Verhältniſſen waren meine Eltern nicht imſtande, die Unkoſten für ein Studium zu beſtreiten. So mußte ich ein Handwerk erlernen und arbeitete dreieinhalb Jahre als Tiſc<hlerlehrling in einer der meinem Heimatort nächſtliegenden Stadt. Während dieſer Zeit hatte ich oft Gelegenheit, Vorträge von Miſſionaren, deren Jnhalt beſonder3 von der Heidenmiſſion im Ausland handelte, anzuhören. Da habe ich denn öfters gewünſcht, daß ich do< auch zu ſol; einem Miſſionar herangebildet werden könnte. Aber dafür ſchien mir kein Weg offen zu ſtehen, denn ich hatte meinen Lebensberuf ſozuſagen ja ſc<on gewählt und mußte dabei bleiben. Nachdem ich meine Lehrjahre beendet hatte, -30g ich über Land und bekam eine Stelle als Tiſchlergeſelle in einer größeren Stadt in Lippe. Hier geriet ich in eine Methodiſtenkir<e, in die ſogenannte Evangeliſc<e Gemeinſchaft. In dieſer fand ich ſtets gute Aufnahme; es gefiel mir im übrigen

nur

war

erfüllt werden könne.

Eines

Tages

Unterwegs

fuhr

die Frage,

i<ß zum

Beſuch

wie

nah

hatte ich auf einer Station

dieſer

meinen

etwa3

Aufenthalt; ich ſezte mich daher in das Wartezimmer und las in meiner Taſchenbibel. Nah einer Weile trat ein einfach gekleideter Herr herein und ſeßte ſich mir gegenüber an meinen Tiſch. Ex wurde aufmerkſam auf mein Leſen und fing ein Geſpräh mit mir an. E83

war. ein Miſſionar,

der auf der Fahrt

nah

meinem

Heimatsorte war, um dort am folgenden Tage zu predigen. Er merkte mein Intereſſe an dem Worte Gotte3 -

"und fragte mid, ob ich nicht Luſt hätte, mich einem Be-

ruf, wie er ihn habe, zu widmen. Da3 war mir ja wie -aus dem Herzen geſprochen. Unterweg3 im Zuge -- wir konnten ja miteinander fahren -- erzählte

er mir Nähere3

und

wie

er zehn

von der Barmer Jahre

unter

den

Miſſion3geſellſchaft Heiden

in Borneo

gearbeitet hatte, und noh mehrere3 andere. Dieſes Zuſammentreffen feuerte mich noch mehr an, - das Studium der Theologie zu beginnen, und ich entſchloß mich nah

einigen Tagen,

mein Tiſchlerhandwerk


------Die Mijſions-Taube. aufzugeben und ein Prediger der Cvangeliſchen Gemeinſ<aft zu werden oder in Barmen als Miſſionar zu ſtudieren. Dod aus keinem von beiden wurde etiva3. Meinem Logisherrn ſagte ih auch von meinem Vorhaben. Dieſer wies mich zu ſeinem Prediger, dem Prediger der Cvangeliſc<en Gemeinſchaft. I< ſollte einmal mit ihm über dieſe Sache ſprechen. J< hatte ſchon vor, dieſem Nat zu folgen. Dod eigentümlicherweiſe bin ich nicht dazu gekommen. Inzwiſchen hatte ich einem Paſtor der Miſſouriſynode,

einem

Verwandten

von

mir,

mein

Vorhaben

brieflich mitgeteilt in der Hoffnung, ex würde, wenn e3 nötig ſei, mich in meinem Studium etwa3 unterſtüßen; er ſolle mir aber auch ſ<reiben, wa3 ſeine Meinung darüber ſei. Al3 dieſer erfuhr, daß ich in die Methodiſtenkir<he geraten war und vielleicht auch nod in einer ihrer Anſtalten al3 Prediger ſtudieren wolle, klärte er mich über die Lehren der Evangeliſc<en Gemeinſ<haft auf und wies midh zu einem Paſtor der Cv.-Luth. Freikirche, mit dem ich perſönlich alle3 bereden ſolle. Von dieſem Paſtor wurde ich dann noh mehr über die Methodiſten und über die Landeskir<he informiert, ſo daß ich mich entſc<loß, in ein lutheriſche3 Seminar einzutreten. Für die theologiſche Hochſchule in Berlin-

59

Vereinigung jener Cigenſchaften vor, die zu einem apojtoliſchen Beruf gehören: lebendiger Glaube, geiſtige Energie, verbunden mit kindliher Demut, ein ehrwürdiges Äußere, eine kräftige Geſundheit, große3 Geſchi> zur Erlernung fremder Sprachen und eine hinreißende Beredſamkeit. Er war in der Neumark, Brandenburg, geboren und von einer frommen Mutter in edter Gottesfurcht erzogen worden. Auf ihrem Sterbelager jegnete ſie ihn zum künftigen Diener des HErrn, und ein ernſt <rijtlicher Lehrer pflegte nachher den in ſeine Seele geſtreuten edlen Samen. Au er hatte unter dem vorwaltenden Cinfluß eines Sohne3 von Auguſt Hermann France ſtudiert und ſowohl von der Perſönlichkeit als von der Wirkſamkeit dieſe3 Gotte3manne3

Zehlendorf war ich aber ſ<on reichlich alt, und daher

riet er mir, nach Springfield zu gehen. So war denn mein Wunſd<, der aber ganz ander3 ausfiel, als ich erwartet hatte, erfüllt. Meine Eltern gaben ihre Einwilligung, meine Geſchwiſter bezahlten zumeiſt die Reiſekoſten nac Amerika, und es dauerte nicht lange, da war ic reiſefertig für Springfield, und am 9. September 1925 trat ich in das ConcordiaSeminar in Springfield ein. H-K.

Gott gebe, daß dieſer junge Mann einmal ein tüchtiger Prediger werde! Da3 Concordia-Seminar in Springfield hat der Kir<e ſ<hon viele treue und tüchtige Prediger geliefert. Leider fehlt es ſehr an pajjenden Gebäuden. Daher hat die Synode lezten Sommer be-

ſc<loſſen, Gebäude

etwa

38325,000

aufzubringen.

ſionöStaube“ werden übrig haben.

Chriſtian

der Gründer

für zwedentſprechende

Die

lieben

Leſer

der

neue

„Miſ-

gewiß eine Gabe für Springfield C.F.D.

Friedrich

Schwarßt,

der <riſtlichen Eingebornenkirc<e Indien, 1726-1798.

in

Der Tode3tag dieſe3 .genialen und einflußreichen Diener3 Gotte3 iſt der 13. Februar. Seit ſeinem Heimgang ſind alſo ſhon 122 Jahre verſtrichen. Aber unter den Nachfolgern de3 Bartholomäus Ziegenbalg (geb. 1683), der mit ſeinem gleichgeſinnten Freunde Plüt-

ſchau im Jahre 1705 in Kopenhagen die Ordination

erhielt, ſtrahlt Miſſionar C. F. Schwartz als Stern am Miſſion8himmel. Dieſer Mann ſteht da als ein Vorbild für alle Miſſionare. In ihm fand ſich eine ſeltene

C. F. S<hwart.

die tiefjten Cindrücke bekommen. Seinem Schüler und Freund Schwarßz ſc<enkte Prof. Fran>e ein ſolc<he3 Vertrauen, daß er ihm die Abhaltung der Betſtunden im Waiſenhaus zu Halle übertrug. Dort hatte Shwarß auch ſchon Gelegenheit, ſich mit der tamuliſc<hen Sprache befannt zu machen, da er die Bibelüberſekzung, die damals dort in dieſer Sprache gedru>t wurde, zu korri-"

gieren hatte.

Um jene Zeit erging eine Aufforderung an junge Männer, al3 Miſſionare na<h Oſtindien zu gehen. Schwartz ging mit lebhaftem Verlangen auf die Sache ein. Nachdem er im Jahre 1750 in Kopenhagen ordiniert worden war, ſegelte er von dort nach Trankebar. Son im Laufe des erſten Jahres war er imſtande, den Eingebornen in ihrer Mutterſprache zu predigen. Mit

raſtloſem Eifer wirkte er für die Bekehrung der Heiden

auf den neuen Stationen Tritſchinopoli und in der be-

nadbarten großen Stadt Tanjore.

Vorzug3weiſe nahm


56

Die Miſſtons-Taube.

er ſich der Kinder

an und

eröffnete

Schulen,

in denen

die Hindukinder in dex engliſchen Sprache wic in andern

Fächern unterrichtet wurden. Er baute Kirc<hen und erwarb ſih dur< ſeine Wirkſamkeit große3 Anſehen ſowohl unter dem engliſchen Militär als aud bei den Hindus. Von dieſen ſagte ein Angeſehener dem Miſſionar einmal: „Du biſt ein Prieſter des Höchſten für alle Völker.“ Dabei nahm ſein friedliches und milde3 Weſen den Raja (Fürſten) von Tanjore dermaßen für ihn ein, daß dieſer ſterbend ſeinen Sohn an Schwarß

übergab, damit er ihn erziehe. Der junge Prinz wurde nadhher ſein innigſiex Freund. Jn dem Kriege zwiſchen den Engländern und Haider-Ali, dem mächtigſten Beherrſcher von Maiſur, wurde Shwarß zum Frieden3vermittler

Gunſt

Mann

ernannt

dieſes

nannte

und

Fürſten, und

gewann

daß

in ſolchem

dieſer

ihn

den Befehl gab, man

einen

Grade

die

heiligen

ſolle ihn frei

umherzicehen laſſen. Dieſe Gunſt benußte Schwark dazu, vielen Bedrängten und Notleidenden Hilfe und

Linderung in ihrer Lage zu verſchaffen.

Beinahe fünfzig Jahre wirkte Shwarß mit unermüdlichem Eifer, predigte mitunter des Tag3 dreimal in der perſiſchen, indiſchen und engliſchen Sprache und

verſäumte gewinnen.

keine Gelegenheit, Seelen: für Chriſtum zu Sah er auh am AusSgang ſeine3 Lebens

nur wie in weiter Ferne eine Morgenröte

de3 Tages,

der für Indien anbrechen werde, ſo ſtarb ex doh in der

gewiſſen Hoffnung: „Gott wird zu ſeiner Zeit die geiſtigen Wüſten dieſes Lande3 anbauen.“ Sein Gedächtnis bleibt immerdar im Segen.

30. Die erſte Kapelle in Whiteriver, Ariz., eingeweiht. Bei dieſer Feiex wurden 101 Apachen getauft. Als Erſter ließ ſich taufen Achelſay, der Häuptling der White Mountain Apaches, 1922.

Mai. 1. Livingſtone geſtorben in Afrika 1873.

3. Hans Egede, der Apoſtel der die Reiſe nac Grönland an 1721.

Grönländer,

3. Einweihung der erſten Kirche auf der Inſel Su-

matra

(Rheiniſche Miſſion)

1865.

4. Wyneken, der Pionier unſerer Inneren Miſſion, geſtorben in San Francisco 1876. 5. P. Ludwig Harm5, der Begründer der HermannsSburger Miſſion, geboren 1808. 8. P. Nil3 Jule3 Bakke geſtorben in Milwaukee

nah

mehr

al3

vierzigjährigem

Dienſt

in

der

:

ermordet

(Nheiniſche

Miſſion)

1859.

11. Der deutſche Miſſionar Rebmann erbli>te als erſter Curopäer den Kilimandjaro, den höchſten Berg

„Afrikas, 1848. 12. Die Herrnhuter

Brüdergemeinde

gegründet

1727. 12. Die Neuendettelö5auer Neuguineamiſſion von der Jowaſynode übernommen 1921. (Siehe P. Krau3haar3 Artikel in dieſer Nummex der „MiſſionStaube“.) 12. Ziegenbalg, der Pionier der proteſtantiſchen febar, Indien, 1707. E83 waren 13. Wyneken geboren 1810. EE

April. de3 MiſſionShauſes

10. Einweihung in Breklum 1877. . 11. David Zeisberger, der Apoſtel der Jndianer, geboren 1721. 12. Adoniram Judſon geſtorben 1850. 13. P.J.F. G. Harder3 geſtorben 1917 na<h zehnjährigem Wirken in der Apachenmiſſion. Er war auch der erſte Superintendent dex Jndianermiſſion der Wisconſinſynode. Verfaſſer von „Jaalahn“, „La PaLoma“ und „Wille wider Wille“. 16. Erſte Taufe und Konfirmation zu Roſebud, Wilcox Co., Ala., 1916. ! 20.

Miſſionar

J. F. Döſcher

konfirmiert

die erſten

ſieben Neger im alten Sailors" Home in New Orleans 1879.

20. Crämer und Koloniſten reiſen von Bremerhaven ab 1845. 21. Wichern geboren 1808. 23. Die Christ Church zu Roſebud, Ala., am heiligen Oſterfeſt gegründet 1916.

24. Baierlein,

boren 1819.

Miſſionar

und

Scriftſteller,

ge-

Neger-

miſſion 1921. 8. Amerikaniſche Bibelgeſellſchaft gegründet 1816. 9. Miſſionar Hofmeiſter und Frau auf Borneo

Heidenmiſſion, tauft die erſten fünf Tamulen

Gedenktage der Miſſion.

tritt

in Tran-

fünf arme

C.

F.

RSG ISSSASR II“

Sklaven.

Drewes.

Eine Miſſions8gemeinde in einer KleiderReinigungsanſtalt und Färberei gegründet. An einem Sonntagmorgen im Spätherbſt des Jah-

res 1924 ſtand eine Anzahl Leute vor einem cleaning and dyeing establishment in einem Vororte der Stadt

Memphis. da?“

fragte

„Wer ein

ſind dieſe Leute,

Vorübergehender

und

ſeinen

wa3

tun

ſie

Begleiter.

„Lieſt du denn nicht die Zeitung? Daz iſt eine neue lutheriſ<e Miſſion38gemeinde“, antwortete dieſer. Dieſe3 Geſpräch fand tatſächlich ſtatt ungefähr einen Monat nah dem erſten lutheriſchen Gotte3dienſt in Highland Heights, einem Vorort der Stadt MemphiS, der zwiſhen 15,000 und 20,000 Einwohner zählt. Dieſer Vorort liegt direkt öſtlich von der Stadt. Anfang3 November 1924 fing ein Miſſionar unſerer Kirche ſeine Arbeit hier an. Den erſten Gotte3dienſt,

dex

an

einem

Sonntagnachmittag

in

einer

. Preöobyterianerkirhe abgehalten wurde, beſuchten etwa

fünfzehn Perſonen. Doh war nicht nur die Zeit unpaſſend, ſondern e3 fehlte auch an dem nötigen Geld


Die Miſjſtons-Taube., für die Miete. Da kam ein Glied der guten Sache zu Hilfe, indem er der kleinen Schar da3 Anerbieten

machte,

ihre

gotte3dienſtlihen

Verſammlungen

in

ſeinem cleaning and dyeing establishment abzuhalten.

Mit freudigem Dank wurde ſein Anerbieten angenommen. Gegen Ende de3 Monat3 wurde die neue Miſſions8gemeinde

organiſiert.

T ſtimmberedhtigte

und

17

Sie

zählte

27

kommunizierende

Seelen,

Glieder.

Die kleine Gemeinde hielt faſt ein Jahr lang ihre Gottesdienſte hier ab und bemühte ſich inzwiſchen ſehr,

ein paſſendes Lokal für ihre Gotte3dienſte zu erlangen.

Man kann ſich leicht vorſtellen, wie e3 in dieſem Lokal ausfſah. Da3 Zimmer war nicht groß. An der einen Seite und unter den Fenſtern waren die großen Dampfpreſſen. Auf der andern Seite konnte man

überall Tro>kenſtangen,

allerlei nur erdenkHinten im Zimmer ſtanden die Reinigungstiſche, während im ganzen

liche Kleidungsſtü>e ſonſtigen Raum

an denen

hingen,

ſehen.

allerlei andere

Gegenſtände und Werk-

zeuge, die in der Anſtalt gebraucht wurden, ſich fanden. Daneben war auc die Abteilung für Färberei. Vorne im Zimmer diente ein ſelbſtgemachter Tiſch al3 Altar

und Kanzel. Neben dem Tiſ< fand eine kleine Orgel Platz, während Stühle und Siße für die Gemeinde 3wiſchen die Kleiderpreſſen und Tiſche, wo e3 nur ging, geſtellt wurden. Doc<h war dieſer Verſammlung3plaß für die Gemeinde nicht ohne ſymboliſhe Bedeutung. Die Rei-

nigung3dem

Wort,

und

das

Färbeprozedur die

Gemeinde

fand

hörte

ihr

und

Gegenſtü> lernte.

in

Und

das Wort iſt auch nac< Gotte3 Verheißung nicht leer zurückgekommen. Die Sonntag3ſ<hule wuc<h38, neue Glieder wurden zur Gemeinde Ausſicht auf Wads3tum ſ<ien

hinzugezählt, und die ſehr günſtig zu ſein.

Der HErr ſegnete das angefangene Werk, und e3 wuchs und nahm beſtändig zu. Im Laufe der Monate wurde eine Baukaſſe angelegt. Annähernd 81,200 wurden von den Gliedern

unterſchrieben, und ungefähr 8900 bald einbezahlt. Mit Hilfe der Kommiſſion de38 Weſtlichen Diſtrikt3

wurde ein geeigneter Bauplaß für eine neue Kirche erworben. Cin Bauplaß 100X200 Fuß wurde gekauft, und nun machten die Glieder Pläne, eine beſcheidene Kapelle zu erxic<hten. Dod fehlte es no<h an der nötigen Summe zur Ausführung der Pläne und zum Bau der Kapelle. „Hier“, ſhreibt P. Dvorovy, „kam die Kirc<baukaſſe, die ſchönſte Einrichtung unſerer Kir<e, uns mit der ſehr nötigen finanziellen Unterſtüßung zu Hilfe.“ 32,000 wurden von der Kir<hbaukaſſe der Gemeinde geliehen, während die Glieder die no< fehlende Summe von 3500 aufbrachten. Ein zwar beſcheidene3, aber dabei doh re<t ſc<mudez, ſeinem Zwe entſprehende3 Gebäude wurde errichtet und eingeweiht, und da3 alle3 innerhalb eines Jahres ſeit dem erſten Gotte3dienſt in Highland Height3. Etwas, wa3 beſonder3 in3 Auge fällt, iſt das mit

elektriſchen Lichtern

verſehene und

erleuchtete Kreuz,

das ſich über dem Eingang findet, das einzige in Mem-

phis

Teile

ſowie

auc<h,

97

des Südens.

wie

angenommen

Die

durch

wird,

dieſe3 Kreuz

in

dieſem

erlangte

publicity hat für die Jmmanuelskirche da3 Motto gewonnen: “Just follow the eross to Immanuel Church." Welch wichtige Rolle die Kir<hbaukaſſe bei dieſem Unternehmen ſpielte, wird von dem Paſtor mit folgenden Worten ausgedrüc>t und betont: „E3 iſt nicht

nötig, zu ſagen, daß die Jmmanuel3gemeinde

ohne die

Hilfe dieſer Kaſſe den Erfolg nicht gehabt hätte, den ſie durc< Gottes Gnade erfahren hat. Die dieſer Gemeinde geleiſtete Hilfe und Unterſtüzung wird von den Gliedern hoc<hgeſhäßt und mit herzlichen Danke23gefühlen anerkannt. Bedenke nun, es gibt Hunderte von Miſſion3gemeinden wie dieſe in einem cleaning and dyeing establisehment angefangene Miſſion, die alle dur die

' Kir<baukommi ſſion unſerer Kirhe um Mittel bitten zum Bau eine3 Kirc<hleins, damit ſie das Werk Chriſti in re<hter Weiſe treiben können.

Eine Nacht in Mexiko. E35 war Mitte Januar 1926, al3 zwei Vertreter der Miſſionskommiſſion des Texa3-Diſtrikt3 eine Reiſe na< Mexiko antraten. Sie ſollten unſere Miſſion in der

Hauptſtadt

beſehen

und

au<h

etwa3

explorieren,

ſoweit ſic Gelegenheit bot. Als erſten Haltepunkt hatten ſie ſich das ſogenannte Paradiestal erſehen. Um dorthin zu gelangen,

mußte

man

in Agua

nur

die Lokomotive

Nueva

au3-

ſteigen.

Agua Nueva iſt aber nicht eine Stadt, ſondern

nachdem

ſie von

eine Stelle,

wo

Saltillo

Wir hatten einem Manne,

immer

Waſſer

bergan

einnimmt,

gefahren

iſt.

der einige Monate zuvor um

unſern Beſuch gebeten hatte, geſchrieben, daß wir an einem beſtimmten Tage um halb zwölf Uhr naht3 in Agua Nueva abſteigen und ihn dort erwarten würden, damit er uns die dreißig Meilen über die Berge nach der Kolonie brächte. Bald nachdem wir Saltillo hinter uns hatten, begann das Zugperſonal uns zu bitten, wir mödten nicht in Agua Nueva abſteigen, da uns doh niemand abholen

werde, denn die Anſiedelung ſei im Zerbrödeln be- griffen und e3 ginge doh niht, daß wir in Agua Nueva die Nacht zubrächten, da weder Hotel no<h irgendeine andere Bequemlichkeit vorhanden ſei, um unS gegen die Kälte, die in den hohen Bergen empfindlich wird, zu ſhüßen. Auch ſei e8 gefährlich, ſich na<ht3 draußen aufzuhalten, da man unZ3 leicht für Banditen halten und erſchießen könne. In dieſer Gegend hatten nämlich Zugbanditen ihr Unweſen. Einſame Wacht. Sobald nun der Zug in Agua Nueva anhielt, ſah ſich das mexikaniſche Zugperſonal überall um, ob unſer Mann vom Paradiestal zur Stelle ſei. Und als ein ſolcher Mann nirgend3 zu entdeen war troß vielen

.


Die Hlijſſions-Taube.

58

Sc<wenken3 der Laternen, bat man uns flehentlih, wir mödten dod)j mit ihnen weiterfahren. Wir ſtiegen jedoH ab. Der Zug ſette ſich wieder in Bewegung, und

bald

konnte

man

nur

nod)

da3

Ruffen

der Loko-

motive in den Bergen hören. Tiefe Naht umgab un3; nur über den Bergen konnten wir etliche Sterne erblien. Wir gingen auf eine kleine mexikaniſc<he Hütte

zu, die wir beim

Abſteigen

die Leute an, aber niemand

bemerkt

hatten,

antwortete.

und

riefen

So ſ<loſſen

wir denn, daß wohl niemand zu Hauſe ſei. Wir ſtellten unſere Reiſetaſchen hin, ſezten unſere Pfeifen in Brand

und begannen, auf den Morgen zu warten, da ein Zug kommen und uns weiterbefördern ſollte. Eine Stunde na< der andern verrann. Wir ſpradjen nun über mandjen Gegenſtand, über den Kate-

djismuzsunterricht,

über

die

Miſſion

in

Mexiko

uſw.

Au< wunderten wir un3, wa35 wohl unſere Lieben daheim ſagen würden, wenn ſie wüßten, daß wir mitten in der Naht vor einer verlaſſenen mexikaniſchen Hütte Sdcildwade ſtänden. Gelegentlich knurrte ein Hund, der an der E>e der Hütte lag. Nollte ein Frachtzug vorbei, ſo verſte&ten wir uns etwas, damit man uns nicht aus Verſehen für Banditen halte. Jmmexr dunkler wurde die Nacht, und die dünne Luft der Gebirge machte ſich fühlbarer, ſo daß un3 troß unſerer Überzieher zu fröſteln begann. Vier Stunden hatten wir nun ſchon hier zugebracht, und eine große Müdigkeit wollte un3 übermannen. Was nun? Eine freudige überraſc<hung.

Da hörten wir durc eine kleine Luke in dex Wand der mexikaniſchen Hütte ein Huſten. „Hei!“ riefen wir einander zu, „e38 muß dod) ein Menſd in der Erdhütte ſein. Gin ſolder Huſten kann nur von einem Menſc<en herrühren.“ Nun baten wir .nohmals um Einlaß. Der eine von un3 war de3 Spaniſchen ganz unkundig, und beim andern war e38 über ein Vierteljahrhundert her, ſeit er fich mit der ſchönen Sprache beſchäftigt hatte. Aber er nahm ſein bißhen Spaniſch zuſammen und begann durd die Luke zu rufen, die eben unter dem flachen Da, etwa a<t Fuß über der Erde, ſich befand. Nah etlihen Rufen erfolgte auch wirklich .die Frage, wer wir ſeien und wa3 wir wollten. Wir ſezten dem Frageſteller, ſo gut wir konnten, auzseinander, daß wir aus den Vereinigten Staaten ſeien und einen Mann aus dem Paradie3tal erwartet hätten, der aber nicht eingetroffen ſei, und daß wir nun den Reſt der Nacht bei ihm in ſeinem Hauſe verbringen mödten. No< mance Frage mußten wir, ſo gut e3 ging, beantworten. Endlich ſchien der Frageſteller befriedigt "zu ſein; denn wir ſahen auf einmal einen Lichtſhein durc< die kleine Luke, hörten Stimmen, die Tür ging auf, und vor uns ſtand ein Jndio mit einer Laterne in der Hand. Ex bat uns aufs allerhöflichſte einzutreten. Wir waren ſo erfreut, aus der Kälte zu kommen, daß j wir kaum auf die maleriſche Kleidung des Indio a<teten, auf den hohen Hut, den langen, ſhe>igen Schal, die Leinenhoſen und die Sandalen aus Flechtwerk.

Herr und Diener. Dieſer Indio war aber nur ein mozo

(Diener), und

ſein Herr ſaß auf einer Hitſche im Innern der Hütte. E35 war ein weißer Mexikaner ſpaniſcher Abſtammung. Er ſah un erſt ſehr ſcharf an, war aber gleid) freund-

lic und befahl dem mozo, ein Drahtſieb, da3 an der Wand ſtand, auf den Boden zu legen und einen groben, großen Sa> darüber zu breiten. DaZ ſollte nämlich unſer Bett ſein. Von Ofen und Feuer war nichts zu erblien. So fragten wir ihn denn, ob wir un3 nicht erſt etivas wärmen könnten. „Si, 81“ (ja, ja), meinte er ſofort, nahm uns mitſamt ſeinem mozo in die nebenan befindlihe Küche und machte mit Hilfe des mozo in

einer E>e auf dem Erdboden ein Feuerhen, das aber furchtbar qualmte. Troß des QualmZs konnten wir uns

aber do

etwas erwärmen.

Aud) holte der Mexikaner

aus irgendeiner E>e eine Kaffeekanne hervor und

be-

Darauf unterhielten wir un3 noch etwa3, um

da3

reitete un3 eine Taſſe Kaffee. dies Getränk, wenn auc von ſchen zubereitet!

Wie wohltuend war doch ganz wildfremden Men-

Feuer gekauert, und begaben uns dann zurück in den andern Raum, wo wir uns auf unſer Lager ausſtreckten und bald in einen tiefen Schlaf verfielen. Wir mochten

wohl anderthalb Stunden geſchlafen haben, al3 e3 un3 denn

doh

eine

beim

zu kalt wurde

und

der andere, wieder erwachten. Aufſtehen

wir,

Vom

hervorrief,

erſt der eine,

dann

Geräuſch, da3 der

erwachte

dann

auch

unſer Mexikaner, zündete Licht an und brannte eine Zigarette an, und dann wurde das Geſpräch fortgeſeßt. Inſonderheit wurden dieSmal Perſonalien ausgetauſcht. Unſer Wirt geſtand uns, daß er uns gleich da3 erſte Mal habe rufen hören, aber nicht geantwortet habe au3

Furcht, wir

bei

wir

könnten

dieſer

Banditen

Gelegenheit,

ſein.

wa3

wir

Auch

erkannten

ſpäter

immer

vergittert,

je ver-

wieder gewahr wurden, daß der Mexikaner Fremden gegenüber erſt ſehr verſchloſſen iſt. E3 iſt ſchwer, Cingang in ſein Haus zu erlangen. Alle3, auch in den großen

Städten,

iſt vermauert

und

mögender, deſto mehr. Hat man aber erſt einmal da8 Vertrauen des Mexikaner3 gewonnen und Einlaß in ſein Heim erlangt, dann kann ex ſich in der Erweiſung von Gaſtfreundſchaft gar nicht genug tun. Der Als der Tag

Tag

bricht an.

endlich anbrach,

wollten wir un3 zum

Waſſerbehälter an der Eiſenbahn begeben, damit wir zur Stelle wären, wenn der Zug: ankäme. „Nein“, ſagte unſer Wirt, „da3 geht nicht; erſt müſſen die senores (Herren) nod eine Taſſe Kaffee trinken nach einer ſo kalten Na<ht.“ So wurde denn wieder in der Ede ein Feuerc<hen gemacht und Kaffee geko<ht. Natür-

lich wurde dabei auch wieder eine Unterhaltung geführt. Als wir nun ſcheiden mußten, wollten wir ihm jeder einen Peſo geben für ſeine Mühe.

ſchieden

ab

mit

(Freunde) ſeien.

der Begründung,

Aber den wies er entdaß

wir

ja amigos

Wir ſahen, daß wir ihm mit unſerm


EEE Die Miſſions-Taube, Anerbieten weh taten. So ſtanden wir denn davon ab, ihm ſeine Auslagen vergüten zu wollen, und bedankten

uns ſo herzlich, wie wit nur konnten.

Er nahm denn

au< von ſeinen »,Freunden“ Abſchied und wünſchte ihnen eine glückliche Reiſe. Wir hatten ſchon den Zug beſtiegen, mußten aber no warten, bis die Lokomotive ihren Waſſerbedarf eingenommen hatte, als wir auf einmal unſern Leonardo

„Flora3 um

wieder erblikten,

ſich no<hmal35

von

uns

der an den Zug

zu verabſchieden

geeilt war, und

noh-

mals auf die herzlichſte Weiſe un3 eine glükliche Reiſe

zu wünſchen.

Miſſion3betrac<htungen.

Nachdem

hatten

keuchte,

wir ſchon lange Agua

und

unſer

fonnten

Zug

zwiſchen

wir immer

Betrachtungen

anzuſtellen

in

Lumpen.

noh

Nueva hinter uns

den

Bergen

dahin-

den

Beſuch

in

nicht umhin,

über

wieder

der

Mexikanerhütte. CS herrſchte darin die größte Armut. Der Mexikaner mitſamt ſeinem Diener Guillermo ſchlief Sä>en

und

Da3

Haus

hatte

ſonſt

keine Möbel, nur -da3 allerdürftigſte Küchengerät:

gar

Und

do hatte man un3 mit der allerausgeſuchteſten Höflichkeit behandelt. Wie wir aud ſpäter öfters noch. wahrzunehmen Gelegenheit hatten, belächelte man nict unſere Unbeholfenheit im Gebrauch des Spaniſchen,

half un3 vielmehr aufs freundlichſte, wenn wir in der Rede ſtekenblieben, weil wir ein gewiſſes Wort nicht finden konnten. Aud ſuchte man ſich aufs allereinfachſte auszudrücken, damit wir ſie verſtänden. Nur um da3 eine war e3 ihnen zu tun, nämlich ſich zu vergewiſſern, daß wir e3 redlich mit ihnen meinten. Wir haben no< mande Nacht in Mexiko zugebracht, aber

unvergeßlich

Mexikanerhütte.

tal betreten

haben,

bleibt

Wenn

un3

dieſe

erſte

Nacht

in

der

wir aud nicht das Paradie3-

ſo haben

wir doch in dieſer Nacht

etwa3 gelernt, was für uns von größtem Nuten war, nämlich daß der vielverſchriene Mexikaner ſich doc<h ganz gut beikommen läßt, wenn man ihn nur redlich behandelt. Unſere Miſſion in Mexiko muß e3 ſchließlich auf die Mexikaner ſelber abſehen, und hier fanden wir nun gleich, daß ſich mit ihnen ganz gut umgehen läßt. Laßt uns alle den lieben Gott brünſtig bitten, daß er un3 eine Tür zu dieſem Lande auftun wolle, ſo daß wir dieſen Leuten, die in der größten geiſtlichen Unwiſſenheit dahingehen und gerade jetzt auch wieder unter allerlei Unruhen leiden, recht bald das reine Licht des Evangeliums bringen können. (VW. H. B. im „Lutheraner“.)

Erinnerungen

an Neuguinea.

Am Montag nac jenem denkwürdigen erſten Sonntag

auf Neuguinea

wurden

die Sachen

wieder

gepadt.

E3 galt eine Reiſe dur<h da3 weite Hinterland der Aleme-Station. Zwölf ſtämmige junge Männer, Schüler der Gehilfenſchule, waren unſexe Träger und

Begleiter.

599

Trotz der verhältnizmäßig

guten Wege

in

der Nähe der Station nahmen wir doch keine Pferde mit. Sie waren der ſchlechten Inlandwege halber nicht

zu gebrauchen.

Wir gingen zu Fuß wie die Apoſtel, die

junge Mannſc<aft

halten läßt.

voraus,

weil ſie ſich ſonſt leicht auf-

Mein Führer, Präſes Wullenkord, und ich

waren die Nachhut. Die Reiſeauzrüſtung iſt in Neuguinea ſehr einfach. Die Kopf- und Fußbekleidung iſt nicht der unwichtigſte Teil der Ausrüſtung. Der mächtige Tropenhelm ſchüßzt den Weißen vor den gefährlien Sonnenſtrahlen. „Und an Beinen geſtiefelt“, ſagt der große MiſſionSapoſtel, indem er von der rech-

ten Rüſtung eines Kämpfer3

JEſu Chriſti redet, „al3

fertig zu treiben das Cvangelium de3 Frieden3.“ Paulus hatte auf ſeinen Miſſion3reiſen den Wert einer

dauerhaften Fußbekleidung ſchäßen gelernt. Wer in den Bergen herumzukraxeln und womöglich an einem

Tag fünfundzwanzig Flüſſe und Flüßhen zu dur<hwaten hat, der wird bald einſehen, daß feſte Stiefel oder Schuhe zur Tropenausrüſtung eines Miſſionar3

gehören.

Und weil man bei dem heißen, feuchten Klima

Neuguinea3

viel

ſc<wizden

muß

und

auf

Reiſen

den

plößlichen Regengüſſen ausgeſest iſt, ſo muß man auch reichlich Leibwäſche mitnehmen, um zu jeder Zeit Kleider wedſeln zu können.

IH

hatte

mir

von

Stiefel mitgenommen,

Auſtralien

ein

Paar

ſähwere

die mir gute Dienſte tun ſollten.

Dod zerrieben ſie mir gleich am erjten Tag meine Füße derart, daß ich wieder zu den leichten Schuhen greifen mußte. Am Ende der erſten Woche jedoh mußte ich dieſe den Kaſuaren und Wildſ<weinen des Urwalde3 überlaſſen, denn ſie waren total aus „Rand und Band“. Wir paſſierten am erjten Tag die Dörfer Nanall und Barum, ſ<höngelegene Dörfer, deren Reinlichkeit und Ordnung

ſ<hon auf die Nähe einer Miſſionsſtation

ſc<ließen laſſen. Der Miſſionar erkundigte ſich nah den Kranken und beſuchte kurz einige von den Alten. Nach etwa

fünfſtündigem

Marſ<

erreichten

wir

Maire,

ein

Gehilfendorf, in welchem wir übernachten wollten. Nach einem erfriſhenden Bad und kurzer Raſt ging e3 in die einfache Buſchkir<he, wo ſich die Leute aus etwa ſec<h3 Dörfern verſammelt hatten. Der Miſſionar hatte 3wei Dolmetſcher neben ſich geſtellt, die nun während ſeiner Anſprache jeden Saß in eine andere Sprache

übertrugen.

Man

macht ſich kaum eine Vorſtellung von

der Spracenzerklüftung Neuguineas. CGC3 kommt häufig vor, daß Nachbardörfer, die nur eine oder mehrere Stunden voneinander entfernt liegen, einander nicht verſtehen. Die große Furdt vor Geiſtern, Zauberei und Blutrache, die ſchon jahrtauſendelang auf den Gemütern der Papuaner laſtete, hat da3 Volk verſprengt.

Die einzelnen Volksſplitter haben ſich iſoliert und gegen

andere Teile faſt hermetiſch abgeſchloſſen. Eine der ſchwerwiegenden Folgen dieſer traurigen Entwi&lung iſt

die große Sprachverwirrung,

die der Miſſion unendlich

viel Schwierigkeiten bereitet. Al3 ich zum Sc<hluß noh kurz die Verſammlung in deutſcher Sprache anredete,


Die Miſſrons-Taube.

-

mußten drei Dolmetſcher Überſekerdienſte leiſten.

Art der Darbietung

kann

einem

Neuling

Dieſe

leicht fatal

werden, denn man verliert bei den langen Zwiſcenpauſen leiht den Faden und muß ſid immer fragen:

WaZ3 war dod der lezte Gedanke? Da3 Abendbrot, da3 un3 die Frau

vorſeßte, mundete vorzüglich. meiſten Gehilfenfrauen, auf mädchen geweſen und hatte

Weißen

kennengelernt.

de3 Gehilfen

Sie war früher, wie die einer Station Küchendort die Kochkunſt der

Als die Abendſc<hatten immer

länger wurden, verſammelten ſih die Gehilfen und Lehrer aller umliegenden Außenſtationen auf dem freien Plaß vor unſerer Hütte zu einer gemeinſamen Beſprechung ihrer Probleme und zur Stärkung im

Gebet.

E3 wurde ein Feuex angezündet, um

welche3

herum wir uns gruppierten. Die Nac<t war faſt plößlich über un3 hereingebrohen. Und mit der Nacht verſtummte der Urwald Neuguineas. Nur gelegentlich

hörte man brach

und

der

da3 Rufen

Geſang

Älteſten

ſpannt.

eine3 Nachtvogels.

der verſammelten:

die Stille der Nacht.

Wieder

Lehrer,

I<

der ſeltſame Unterton,

Da unter-

Gehilfen

lauſchte ge-

der mir ſchon

in dem Gotte3dienſt in Amele aufgefallen war! k

Hüter, iſt die Nacht ſchier hin? Ah, wir zählen alle Stunden,

Vis die Morgenwolken

Bi3 die Vi3 der Und der Leuchtet

blühn,

Finſternis entweichet, Sterne Schein erbleichet Sonne warmer Strahl über Berg und Tal.

Merkwürdigerweiſe wurde ich an eine Geſchichte aus meiner Kindheit erinnert, von einem Kinde, da3 ſich im

Walde verirrt hatte und nach ſtundenlangem Suchen und Rufen ſ<ließlih ſ<hluhzend zuſammengeſunken

war. Und doc hob ſich mir bald auf dieſem dunklen Hintergrund ein anderer Ton ab, geſtimmt auf das Wort Pauli: „Nicht daß ich's ſhon ergriffen habe; ... ich jage ihm aber nad. . . . Jd vergeſſe, wa3 dahinten iſt, und ſtre>e midy) zu dem, da3 da vorne iſt, und jage

nah dem vorgeſte>ten Ziel, nach dem Kleinod, wel<he3 vorhält die himmliſ<he Berufung Gotte3 in Chriſto JEſu.“

Die Beſprechung begann. Der Reihe na erzählten und berichteten die Evangeliſten und Lehrer und tauſchten ihre Erfahrungen aus. Gemeinſchaftlih beſprachen ſie jede Schwierigkeit ihrer Arbeit. Sie erteilten ſich gegenſeitig Rat. Der Mutloſe wurde “ermutigt, der Übereifrige

vor

fleiſchlihem

Eifer

gewarnt,

alle

zur

Pflichttreue und Gewiſſenhaftigkeit ermahnt. Die Gehilfen ſind manchen Verſuchungen ausgeſebt. Das3 kommuniſtiſch eingeſtellte Volk bringt ihnen, die alle3 Volk um mehr denn Kopfeslänge überragen, eine faſt grenzenloſe Achtung entgegen. Da3 können mance junge Männer nicht vertragen.

E3 ſteigt ihnen zu Kopf.

Und Hochmut kommt ebenſogut in Neuguinea vor dem Fall wie ſonſtwie in der Welt. Aber dieſe jungen' Männer haben ein feine3 Verſtändnis ihrer Shwächen und) finden auch den Mut, ſich gegenſeitig darauf auf-

merkſam zu maden.

Die Beſprechung dauerte lange. Da i<h kein Wort verſtand, überließ ih mih meinen Gedanken. Ein Gefühl de3 Glü>3 und der innerlichſten Zufriedenheit durchzog meine Seele. „HErr, hier iſt gut ſein; laßt un3 Hütten machen!“ Nod nie habe ich die Nähe Gottes ſo ſpürbar gefühlt wie in der Wildnis Neuguineas. Die dunklen Schatten der Nacht umgaben un3. Unſer Lagerfeuer glimmte nur noch ſ<iwad und warf einen matten Scein auf die ernſten Geſichter der braunen Brüder. Hinter und über ihnen erhoben ſich geſpenſtiſch die Spiken des Orkengebirge3. Al5 ich ſo daſaß, klangen ſanfte Töne einer auf Flü-

geln des Abendwinde3 getragenen Melodie an mein Ohr.

War e3 möglich? Hier mitten im Heidenland ein ſol<her Geſang! Träume ih? Doch nein, "dort ſaßen im Kreis die Gehilfen mit ihrem Miſſionar. Auf einmal fiel mir ein, daß unſere Träger und Begleiter ſeit dem Nac<hmittag3gotte3dienſt verſc<wunden waren. Konnte es möglidh ſein, daß dieſe jungen Männer, die ſich mit unſern Sachen redlich abgeſchleppt hatten, die Beſ<hwerden einer nächtlichen Wanderung in den Bergen nicht achteten, um den Nachbardörfern eine Andacht zu halten? So war e3, wie mir Bruder Wullenkord nachher beſtätigte. Wel ein Bild zündender Liebe und heiligen Eifers3! Ohne jegliche Aufforderung ſeitens de3 Miſſionars3 hatten ſie ſich auf den Weg gemacht und in drei oder vier Dörfern auf dem un3 gegenüberliegenden Bergrü>ken Abendgottesdienſt gehalten. Wie früher Krieg8geſc<hrei und Wutgeheul dur<h dieſe Täler erſchallte und Furcht und Haß erzeugte, ſo verkündigte jeht dieſer <hriſtlihe Geſang das Kommen de3 Friedefürſten. Dieſe Andachtsſtunde in der Stille de3 wunderbaren tropiſchen Abend3 dort draußen in Maire wird mir ſtet3 in Heiliger Erinnerung bleiben. J< durfte ſ<hGmeden und ſehen, wie freundlich der HErr iſt. Da3 Wort vom Frieden, der höher iſt al3 alle Vernunft, lernte ich dort erſt recht verſtehen, al3 ich auf die ſanften Strophen der Melodien lauſchte, die auf Flügeln de3 Winde3 zu unz herübergetragen wurden, geſungen von einem Volk, das no<h bi3 vor kurzem in dem Abgrund de3 Aberglauben3, der Furcht und des ſ<reklichen Kannibalismus geſte>t hatte. Welh ein Hintergrund für die Worte de3

91. Pſalm38: „Wer unter dem Schirm de38 Höcdſten fißt und unter dem Schatten de3 Allmächtigen bleibt, der ſpricht zu dem HErrn: Meine Zuverſicht und.meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe! Denn er errettet mich vom Stri> de3 Jäger3 und von der ſchädlidien Reſtilenz. Er wird dich mit ſeinen Fittichen de>en, und deine Zuverſicht wird ſein unter ſeinen Flügeln. Seine Wahrheit iſt Schirm und Sccild, daß du nicht erſhreden müſſeſt vor dem Grauen de3 Naht3, vor den Pfeilen, die de8 Tage3 fliegen, vor der Peſtilenz,

die im Finſtern ſchleicht, vor dex Seuche, die im Mittag verderbet.“ X

(VW. KrauShaar

im

„Kirdhenblatt“.)

-

60


Die Was

Miſſtions-Taube.

indiſ<e

Sonne

mit

ihren

alles

verſengenden

Strahlen. Da3 muß ein kleine3 weiße3 Kind erfahren. Den ganzen Tag muß e3 im Hauſe ſpielen. Wir hatten einen großen Sandhaufen auf der Veranda, und ein braune3 Kindermädhen mußte un3 auf Schritt und

Tritt behüten. Schuhe

und

Erſt wenn die Sonne untergeht, durften

Strümpfe

angezogen

werden,

und

dann

wird geſpielt nach Herzensluſt. Beſonder3 war es an den Sonntagna<hmittagen ſchön; dann waren die Schulkinder frei und, die ſchönſten indiſchen Spiele

wurden gemacht. Eine3 Spiel3 erinnere ich mich gut; e3 heißt „Kolladtem“. Viele Strike, die an einem Ende an hölzernen Stäben befeſtigt ſind, werden von

den Kindern mit einex Hand angefaßt. Am andern Ende ſind die Strike zuſammengebunden und irgendwo hoh angebunden. Die Kinder ſtehen im Kreiſe und

halten mit der freien Hand'auc<h Stäbe. geſungen,

ander,

daß

und

die

im

Takt

Strike

gehen

die Kinder

allmählih

Nun wird

ſo umein-

eine wunderſchöne

Flechte bilden. Wenn die Flechte fertig iſt, geht alles zurüd, bi3 die Stride wieder frei ſind. Wie habe ich mich gefreut, al8 ich al3 Erwachſene wieder nach Indien kam und „Kolladtem“ ſah. Oder wir gingen an den Fluß.

61

abſchlagen, Jakob, wo biſt du?

ein kleines Miſſionsfkind erlebt.

Wenn ih jekt einmal etwa3 erzählen ſoll, möchte ich gern kleine Erinnerungen hervorholen aus der Zeit, da ich als ein kleines Miſſionskind in Südindien heranwuc<h3. C3 wird ſo oft davon erzählt, wa3 die großen Leute erleben und ſehen, wenn ſie zu den Heiden kommen, und e5 ſind oft wichtige und ſehr intereſſante Dinge; aber die kleinen weißen Kinder haben aud eine ganze Welt, in der ſie leben und die ihnen die erſten tiefen Eindrücke für da3 Leben gibt. Meine Eltern wohnten in einer großen Stadt, deren Mittelpunkt ein gewaltiger Götzentempel bildet, der Göttin Minatſc<hi geweiht. Die allermeiſten Einwohner ſind Heiden, aber e3 gibt dort außer Katholiken auch evangeliſche Chriſten. Die Miſſion hat ein großes eigenes Grundſtück. Hier wohnt der Miſſionar, hier ſteht die ſchöne kleine Kirhe, und hier ſind Koſtſ<hulen für Knaben und Mädchen. Die Koſtſchule für Mädcen iſt durc< eine Mauer von den übrigen Gebäuden getrennt; auf dieſe Weiſe haben die Mädchen ihr Reich für ſich allein bekommen mit ihren Lehrerinnen. E35 ſchi>t ſich ſo in Indien. In der näheren Umgebung der Kir<he wohnen viele <riſtlihe Familien. Hinter dem Miſſionögehöft fließt ein Fluß vorbei. Wenn Regen gefallen iſt, iſt er gewaltig groß, ja tritt manchmal über die flachen Ufer und ſekt den ſchönen Garten vor der Mäddenkoſtſchule unter Waſſer. Aber wenn kein Regen fällt, troc>net ex aus, und dann bildet das breite, ſandige Flußbett den ſchönſten Spielplatz. Dieſes war nun meine Welt. Und hierauf prallte die glü-

hende

5005

Dort gruben wir

tiefe Löcher, bi3 Waſſer kam. Und dann ſpielten wir unſere wohlbekannten deutſchen Spiele: den Dritten

und dergleichen.

Nur

zu ſc<nell wurde es dunkel --- die Dämmerung dauert nicht lange in den Tropen ---, und dann ging e3 unter fröhlichem Geſang nach Hauſe. Da kam etwas Schlimme3, nämlich da3 Eſſen! Die Milchſuppe wollte nie recht ſhme>en. Da3 madte die große Hize. Wenn es hier [in Deutſchland] im SomWie ſoll e3 mer heiß iſt, ſchmeckt das Eſſen auch nicht. dann in Jndien gehen? J< weiß, wa3 für Not meine Mutter mit mir und meinen Geſchwiſtern gehabt hat. Dann hieß e38: „Cinen Löffel für Ruben, einen für Simeon, einen für Levi“, bis alle die zwölf Söhne Jakobs ihre Suppe bekommen hatten, oder die Geſchichten von Joſeph oder Moſe3 wurden ſo draſtiſch geſchildert, daß wir gar nicht merkten, wie oft un3 der Gerade weil e3 ſo Löffel in den Mund geſte&t wurde. heiß iſt, daß man nachts vor Hißze nicht ſ<hlafen kann und am Tage da3 Eſſen nicht ſhmeden will, ſehen alle kleinen Miſſionskinder in Indien ſo blaß und elend au3 und müſſen mit fünf oder ſe<h3 Jahren nach Europa geſchi>t werden. Ein Unſer Garten war ſehr groß und ſ<hattig. Gärtner mußte dafür ſorgen, daß alle Bäume und alle ſonſtigen Pflanzen viel Waſſer bekamen, ſonſt wäre Am Hauſe ſtanden üppige Büſche, alles vertroFnet. und neben der Treppe, die vom Hauſe in den Garten führte, hatten wir eine Spiele>e, wo wir un gern aufhielten. ſind Das kamen 'Schlangenbändiger. Einmal Menſchen, die dur<h Muſik S<langen au3 ihrem Ver-

ſte> herauslo&en und dieſe nachher ſo dreſſieren, daß ſie

Schlangen laſſen ſih dur<h Kunſtſtüke ausführen. dieſe Leute Meiſtens haben Muſik hypnotiſieren. Brillenſ<hlangen bei ſich, die fur<tbar giftig ſind und ganz unheimlich ausſehen, wenn ſie auf dem Boden ringeln und mit dem hodgehobenen breiten Kopf hin Sicherlich nehmen die Bändiger den und her wanken. Schlangen die Giftzähne herau3; nacher können ſie Al3 dieſe Leute zu uns ja niemand mehr ſ<haden. kamen, gingen ſie dur den ganzen Garten und pfiffen und flöteten. E35 dauerte nicht lange, ſo hatten ſie eine ganze Reihe giftiger Schlangen am Naden gepa&t und

in ihre flache Körbe geſteXt. Unſer Shre>en war groß, als ſie gerade neben unſerm geliebten Sandhaufen ein *- Brillenſ<hlangenpaar hervorholten. Ein andermal fand meine Mutter ein Knäuel Garn in ihrem Nähkorb, das ihr ſo unbekannt vorkam. Sie faßte e3 an, aber ſrie

entſeßt auf, al3 ſie merkte, daß da3 Garnknäuel eine

lebendige,

kalte

Schlange

kann

wohl

bequem gemadt hatte. Man

war,

verſtehen,

die ſich'3 im wie

dort

die

Nähkorb

kleinen

Kinder gehütet werden müſſen; nicht ein Sonnenſtrahl darf auf da3 Köpfen fallen, und überall in den dunkeln Eden kann ſich giftiges Ungeziefer verſte>t haben. Nicht nur die Europäer lieben den Abend, wenn e3 ſi ein klein wenig abkühlt, ſondern auch die Eingebornen leben abend3 auf. Dann wird es in allen


Die Hijſions-Taube.

62

Straßen lebendig. Beſonder3 wenn der Mond hell am Himmel ſteht, iſt dex Betrieb groß. Alle großen Gökenfeſte werden

nadht3

gefeiert

mit

Trompeten

feten, mit viel Geſchrei und Getöſe. mandmal von Heidenlärm. I<

erwähnte,

daß

Gößentempel liegt.

und

Au

Ra-

wir reden

mußte

einen

ſie aus

von Männern

.

ihrem

unförmlih

zogen

ein Tempel

mit dem

ein großer

heraus

Wagen

dieſen Wagen

und

geſtellt.

wurde

auf

Hunderte

durd) die Straßen,

braucht

viel

Geld.

Viele

An-

beter kommen al3 Pilger von weit her und opfern ihre Gaben, Juwelen und Geld. Zu dem Tempel gehören

große Elefanten.

Bei allen Gößenfeſten und Umzügen

mußten die Elefanten mitmarſdieren, mit reichbeſti>ten Deden und läutenden Glo>en behangen. Oft wurden ſie in die Stadt

geführt zum Betteln.

Hoh

oben

auf

dem Rüden ſaß ein Treiber, und ſo ging es von Haus zu Haus. Mit: dem Rüſſel nahm der Elefant das Geld an und ſtre&te nachher dieſes in einem großen Bogen hinauf zu dem Treiber. Aber nur Silbermünzen

wurden

genommen,

alle Kupferſtüke

wurden

gar nicht angegu&t. Mandmal kamen dieje Elefanten auf da38 Miſſion8grundſtü>. Das war für uns Kinder ein Hauptſpaß. Einmal durfte ich ſogar reiten. Das war fein!

Nun iſt dieſe3 recht lange her, aber ich weiß, daß die Minatſhi heute noh an den Fluß gefahren wird,

und die Elefanten gehen immer nod und betteln Silber-

münzen.

Aber unſere Kir<he' ſteht auch no<

da und

mußte vergrößert werden, weil ſie viel zu klein wurde.

Die <riſtliche Gemeinde wächſt, die Schulen ſind viel größer geworden, neue Häuſer wurden gebaut für die eingebornen Paſtoren und Lehrer, und die Häuſer der Miſſionare bilden den Mittelpunkt einer weit ausgedehnten Arbeit unter den Heiden. E23 ſind Schweden, die hier arbeiten dürfen. Auch wir Deutſchen ſehnen un3 dana, einen kleinen, beſcheidenen Teil von der herrlichen MiſſionS3arbeit in dieſem Lande der Sonne und der vielen Gößen zu bekommen. Wenn wir e3 bekommen, wollen wir e3 al3 ein neues Geſchenk aus Gotte3 Hand nehmen und nicht müde werden, dieſe Arbeit zu lieben und dafür zu beten. (Elſa Widert, im „Miſſion3blatt für unſere liebe Jugend“.)

We H

1

Moſſul,

liegt

die

Landſchaft

jteht, wohnen Piſtderis. Dieſe haben von alter3her die Gewohnheit, im Sommer mit ihren Herden nah Per-

der Stadt

an unſerm Garten vorbei, nach dem Fluß. Spät in der Nat ging e3 unter Lärm zurü> nach dem Tempel. Sol<h

wie

Bei ſolchen Gelegenheiten

Tempel

großen

Breitegrad

Gößendienſt

inmitten

Alle3, was

im Fluß baden.

ſelben

Serdaſc<ht. Dort hat der Stamm der Piſtderis ſeine Wohnſizde. Aber dieſer Kurdenſtamm erſtre>t ſich weiterhin nach Weſten über die perſiſ<e Grenze hinaus.

verbunden iſt, ſpielt ſich hier ab; davon ſahen wir als Kinder niht viel. Aber manchmal ſollte die Göttin

Minaiſ<i

Bauarbeit hinein kam eine unvorhergeſehene Störung. Wie im Jahr 1921 ereignete ſich wieder ein Kurdenaufſtand. Südlich von Sautſchbulagh, ungefähr auf dem-

Nachrichten aus Perſien.

ſien

zu

wandern.

Da

ſie

vermutlich

die

perſiſchen

Weidepläße ausnüßen oder ſonſt von Perſien Nußen ziehen, ſo verlangte die perſiſche Negierung Steuern von ihnen. Aber die Piſtderi3 verweigterten die Zahlung und griffen, empört über die Beſchränkung der von jeher genoſſenen Freiheit, eine kleine perſiſche Garniſon an. Der Kurdenſtamm der Mangoren ſc<loß ſich ihnen an. In Sautſchbulagh konnte man ſich nicht mehr ſicher fühlen. Dr. Schalk hielt es deöShalb, gewarnt dur< das Sci>ſal unſers lieben Bachimont, für geraten, das gefährdete Gebiet für einige Zeit zu verlaſſen. DaS wertvolle KrankenhauSinventar wurde an

einen andern Ort in Sicherheit gebracht, und alle Per-

ſonen,

die

zur

Miſſion

gehörten,

zogen

nach

Norden

über die Grenze von Kurdiſtan hinaus, um bei Binab,

einer Ortſchaft am ſüdöſtlichen Ende des Urmiaſee3, ſich niederzulaſſen. Den Miſſionsleuten und dem Perſonal des Hoſpitals ſchloſſen ſich auch drei Kurden an,

die dem

Chriſtentum

zugeneigt ſind und

deöShalb

„In dem lezten Nachrichtenblatt de3 vorigen Jahres

Mitten in die

von

ihren Verwandten zu leiden hatten; ferner zogen <riſtliche, alſo wohl armeniſche, Jünglinge und junge Mäd-

djen mit, und außerdem mußten Viehtreiber gemietet werden; denn wegen Geldmangel3 wurden zur Ernährung

und

der großen

adtzehn

dreißig Perſonen die

Neiſegeſellſhaft

dreizehn

an dem AuSzug

teil.

Ziegen

mitgenommen.

Stü>

So

Vieh

nahmen

Dr. Shalk mußte an den Zug der Js3raeliten durch Wüſte

denken.

Au

er und

ſeine

Begleiter,

be-

ſonder3 ſeine beiden Kinder, litten ſehr von der Hiße und dem quälenden Durſt. Dr. Schalk ſchreibt, ex habe da38 Murren der Kinder Jsrael, als ſie bei ihrem

Wüſtenzuge kein Waſſer hatten, verſtehen gelernt, und e3 bewegte ihn der Gedanke, daß denno< ihr Murren nicht ungeſtraft blieb. Er konnte aber bekennen: „Auch

mit uns ging die Verheißung3wolke, JEſus Chriſtus, geſtern und heute.“ Am Freitag, den 13. Auguſt, geſchah der Aufbruch;

am

Abend

ruhte

man

neben

den

Laſt-

tieren und Laſten. Dann ging e3 in der Frühe weiter nach Kumkala, wo die Söhne de3 Agha3 die Wanderer freundlich aufnahmen und bewirteten. Nadmittag3

2 Uhr wurde wieder aufgebrochen, und bei unerträglicher Hiße ging die Wanderung der nächſten Station

zu, einem Ort namen3 Chilik, den die Reiſenden

ijt berichtet: worden von dem Bau, den Dr. Schalk auf j dem in Sautſchbulagh gekauften Grundſtü> im ver-

gangenen Sommer hat errichten laſſen.

Auch in Jrak Arabi, das jeßt unter engliſcher Herrſchaft

in der Nacht erreichten.

ſpät

Dort entwiſchten im Dunkel

der Nacht zwei Treiber, nachdem ſie allerhand Sachen geſtohlen hatten. Am folgenden Tage, am Sonntag, wurde geraſtet und ein geſegneter Dankgotte3dienſt gehalten. YUl3 Predigttext wählte Dr. Shalk den


Die Wiſſions-Taube. 91. Pſalm.

Kranke

Auch Mohammedaner

kamen

und

wurden

fanden ſich dazu ein.

behandelt.

Am

Montag

ging es weiter nac) Binab. Jn einem Hain von Weidenbäumen ließ ſich die Neiſegeſellſchaft nieder. Frau Schalk lag da an ſchwerem Fieber zwei Tage

danieder.

Am

Dienstagabend

fand

ſich

eine

große

Menge von Mohammedanern ein, Männer und Frauen, etwa 120 Perſonen, denen das Evangelium verkündet wurde. Auch kamen in den folgenden Tagen viele Kranke zu Dr. Sc<halk, beſonders mit ſchweren Augenleiden behaftete. Im Herzen unſer3 Bruders regte ſich wieder der Wunſch nach einem Aſſiſtenzarzt. „Ciner von unz“, ſchreibt er, „müßte dann ſtändig unterwegs ſein, um den Ürmſten zu helfen.“ Etwa zwei Wochen ſind unſere Freunde bei Binab geblieben. Am 4. September kamen ſie nac Sautſchbulagh zurück. Aber viele Koſten hatte der Auszug verurſacht.

Leider kam

bald noh

ein großer Schaden

hinzu:

bei

Nacht wurde das wertvolle Reiſezelt aus dem Hof des MiſſionsShauſes geſtohlen. Am Martinitage ſchrieb un3 Dr. Schalk, daß er in Sautſchbulagh ein bedeutendes Grundſtück, das ſich für die nötigen Schulgebäude eignet, billig kaufen könne, aber kein Geld dazu habe. Nac< Ankunft des Briefe3, der fünfzehn Tage unterwegs war, wurde ſofort eine Vorſtandsöſizung auf den Andreastag, den 30. November, einberufen. Da beſchloſſen wir einſtimmig, ſofort 2000 Mark na<h Perſien zu ſchien, und Dr. Sc<halk wurde gebeten, das Grundſtü> für unſere deutſche Ge-

ſellſchaft zu

kaufen.

Wenn

ihm

die Erwerbung

ge-

lungen iſt, dann werden wir jezt einen Grundbeſiß auf unſerm Miſſion3felde haben. Gott helfe aber, daß es

bei dieſem

bald

toten Beſißb nicht bleibe, ſondern

Arbeiter

auf

ſein

Erntefeld

in Kurdiſtan

daß wir ſenden

dürfen, die den Namen de3 Worte3 Gottes dort in die Herzen ausſtreuen ſollen! Gotte3 Wort, das Geiſt und Leben iſt, wird dann auc unter den Kurden ſeine Kraft beweiſen.

(Nachr. a. d. luth. Miſſ. in Perſien.)

Manderlei

aus

der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

Miſſionar Mar< und Gattin Sali8bury, N. C. ſind von Gott mit einem geſunden Söhnlein beſchenkt worden.

Wir

gratulieren!

Da3 ſüdöſtliche Miſſions8feld unſerer Negermiſſion hatte lebte3 Jahr eine Zunahme von 200 Seelen zu verzeihnen.

Unſere

Miſſionare

haben

ſich

auf

ihrer

. Konferenz im Februar vorgenommen, mit Gottes Hilfe den Verſuch zu machen, in dieſem Jahr des goldenen Jubiläum3 unſerer Negermiſſion in allen Abteilungen =-- außer in Sterbefällen = eine Zunahme von

zehn Prozent zu erreichen. Das

goldene

Jubiläum

unſerer

eignet ſich im Juli dieſes Jahre3.

Negermiſſion

er-

Unſere lieben Ge-

meinden werden gewiß alle im Juli einen beſonderen Lob- und Danfkgottez3dienſt halten.

63

In Madagaskar mit ſeinen 3,500,000 Einwohnern ſc<häßt man die Zahl der Proteſtanten und ihrer Anhänger auf etwa 700,000.. Nie iſt der Andrang zum Evangelium ſo groß geweſen wie jeöt. „Da3 Volk

dürſtet

buchſtäblich

nach

dem

Cvangelium.“

Tana-

narivo, die Hauptſtadt, hat 70,000 Einwohner und 50 proteſtantiſche Kirchen, die Sonntag3 dur<hſ<nittlich von 10,000 Perſonen beſucht werden. Jahr

Eine Weltkonferenz für Judenmiſſion ſoll dies in Budapeſt und Warſ<au gehalten werden. -»>D======-TD---.-.-.-...----

Afrikaniſche Fragen. Afrika rückt in neueſtex Zeit mehr und mehr in den Vordergrund de5 Intereſſe3. Da3 wird an zwei Er-

eigniſſen deutlich, die im lezten Jahre kurz aufeinander ſtattgefunden haben.

Da35 eine iſt die bereits vielbeſprohene große Afrikakonferenz von Le Zoute in Belgien, die, vom

Internationalen Miſſionsrat einberufen, vom 14. bi3 zum 21. September tagte. An ihr nahmen 221 Delegierte teil. Davon waren etwa 200 durd die verſchiedenen MiſſionSgeſellſchaften abgeordnet (Deutſchland war durd) zwölf ſeiner führenden Miſſionsmänner

vertreten), Neben

die übrigen

Miſſionsmännern

vom

MiſſionsSrat

eingeladen.

verſchiedener Länder und Ge-

ſellſ<aften waren hohe Regierung3beamte anweſend, ſo die ehemaligen Gouverneure von Nigeria und Belgiſch-

Kongo,

der Eingebornenkommiſſar

der ſüdafrikaniſchen

Union, der ehemalige Kolonialminiſter von Belgien und andere, alle3 hervorragende Kenner Afrikas. Und darum handelte e3 ſich. Der Zwetd dieſer Konferenz war,

die

gegenwärtige

Lage

Afrikas

auf

ihre

miſſionari-

ſchen Aufgaben hin zu prüfen, Wege zu finden, wie die

Miſſion den großen Anforderungen der neuen Zeit gere<ht werden kann. Heidenpredigt und Kirhengründung, Erziehungsfragen, Sprachen und Literaturen, Geſundheit und Eingebornenwohlfahrt waren die Fragen, welhe zur Verhandlung kamen. DaZ zweite Ereignis iſt die Gründung de38 Internationalen Inſtitutes für afrikaniſc<e Sprachen und Kulturen in London am 29. und 30. Juni 1926. Sie

geht mag jene ſtitut iſt,

alſo der Konferenz von Le Zoute zeitlich voran, aber hier an zweiter Stelle genannt werden, da mehr miſſionariſchen Charakter trägt, dieſe3 Indagegen mehr kultureller, wiſſenſchaftliher Art

mit

dem

Ziele,

da3

afrikaniſche

Erziehung3weſen

durc< da3 Studium der Sprachen und Kulturen fruchtbarer

zu machen.

Bei

der

grundlegenden

Verſammse-

lung in der School of Oriental Studies in London waren 23 Geſellſchaften vertreten, deutſcher Zungen allein ſe<h3, unter andern die Deutſche Geſellſchaft für Anthropologie,

Ethnologie

und

Urgeſchichte

(Sik:

Berlin), da3 Seminar für Afrikaniſche und Südſeeſpra<hen (Sik: Hamburg), das Seminar für Orientaliſche Sprachen (Sil: Berlin) uſw.


Die Wiiſions-Taube.

64

Zu den Zielen dieſes Inſtitutes gehört unter an-

derm:

kultur

da38

der

Studium

der

afrifaniſhen

Sprachen

Völker;

die

und

der

Geiſte3-

Förderung

des

Verſtändniſſes afrikaniſcher Sprachen und ihrer geiſtigen Entwidlung; die Schaffung einer Literatur in den eingebornen Spracden. Die Geſellſchaft ſoll nicht politiſc) ſein und will

nicht in politiſchen und Verwaltungsfragen dreinreden.

Iſt ſie gleich ſtreng wiſſenſchaftlich gedacht, ſo ſoll ſie doh niht nur wiſſenſchaftlich ſein; vielmehr ſollen die Reſultate perſönliher Studien und Forſchungen allen zugänglich gema<t werden; ſie will alſo ein Bindeglied zwiſchen wiſſenſ<aftlicher und praktiſcher Arbeit in Afrika ſein. Ein ausführender Rat wird ernannt von nicht mehr als fünfzehn Gliedern und nicht weniger als neun. Die Wahldauer iſt drei Jahre. - Als Direktoren wurden ernannt: 1. Prof. Dietrich Weſtermann in Berlin, der hervorragende deutſche Kenner afrikaniſcher Sprachen, ehemaliger Miſſionar in Weſtafrika; 2. Prof. de la

Foſſe in Paris und als ſtellvertretender Direktor Hanns Viſcher in London.

Die Hauptaufgaben dieſer Direktoren wird zunächſt wohl darin beſtehen, den ungeheuren Arbeits5komplex

erſt zu ordnen. Auf Bitten der Regierung der Goldküſte wird Weſtermann Anfang dieſes Jahres für einige Monate nach Weſtafrika gehen, um der dortigen Regierung Hilfsdienſte zu leiſten bei Anfertigung einer Orthographie und in andern Sprachenfragen. Wir

Große3

freuen

un3

von

geleijtet werden

ragendſter

Mitarbeit

Herzen,

daß

überall,

wo

wird.

Darum

auf

ſoll, die Miſſion

herangezogen

zur Mitarbeit an der Miſſion!

(Hermannsburger

meet

zu. hervor-

Miſſionsblatt.)

1. Jahrhundert8 2. Jahrhundert38 3. Jahrhunderts

Ende Ende Ende Ende Ende Ende Ende Ende

des des de3 des des des des des

8. Jahrhunderts

Am Am Am

Ende Ende Ende

des des des

10. Jahrhunderts 11. Jahrhunderts 12. Jahrhunderts

Am

Am Am Am Am Am Am Am

Ende des

4. 5. 6. 7.

Jahrhunderts Jahrhundert5 Jahrhunderts Jahrhunderts

9. Jahrhunderts

Ende des 13. Ende de3 14. Ende des 15. Ende des 16, Ende des 17. Ende des 18. Ende des 19. Im Jahre

Jahrhundert38 Jahrhunderts Jahrhunderts Jahrhundert8 Jahrhundert3 Jahrhundert8 Jahrhundert8 1925 gab es

gab gab gab

gab gab gab gab

es es es

es es -es es

500,000 Chriſten. 2,000,000 Chriſten. 5,000,000 Chriſten. 10,000,000 Chriſten.

15,000,000 Chriſten.

20,000,000 Chriſten. 25,000,000 Chriſten. gab es 30,000,000 Chriſten. gab es 40,000,000 Chriſten. gab es 50,000,000 Chriſten. gab es 70,000,000 Chriſten. gab es 80,000,000 Chriſten. gab es 85,000,000 Chriſten. gab es 90,000,000 Chriſten. gab es 100,000,000 Chriſten. gab es 125,000,000 Chriſten. gab es 155,000,000 Chriſten. gab e8 200,000,000 Chriſten. gab es 400,000,000 Chriſten. 3500,000,000 Chriſten.

Received

February

by

the

1--28,

Treasurer.

1927.

Received for Colored AisSions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, Ala., 8346.15; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 24.95; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, 1.00; Bethlehem, Holy Ark, 10.30; Bethlehem, Monroe, 2.00; Bethlehem,

New

Orleans,

57.50;

Concordia,

New

Orleans,

15.00; Concordia, Rockwell, 8.00; Yaith, Mobile, 7.35; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 40.00; Grace, Ingomar, 2.44; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St.

Louis,

30.00;

Hope,

Kings

Landing,

7.48;

Immanuel,

Cin-

einnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 587.81; Immanuel, Shankletown, 5.00; mission at Ackerville, 2.00; mission at Greensboro, 5.75; mission at Pensa"cola, 1.06; mission at Pomona, 3.43; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 4.00; Mount Calvary, Tilden, 17.10; Mount Carmel, Midway, 41.89; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Zion, Bostian Croszs

Roads,

Zion,

New

11.00;

Mount

Orleans,

60.00;

St. Andrew's,

Vredenburgh,

Salem,

St. Matthew's,

Zion,

Charlotte,

Pilgrim,

22.80;

17.00;

Mount

Birmingham,

St. James's,

9.37;

Southern

Pines, 7.15; St. John's, Joſſlre, 7.83: St. John's, Salisbury, 15.00; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston6.01;

Charlotte,

12.00;

Napoleonville,

Meherrin,

38.81;

St. Paul's, Lutherville,

5.00;

St. Paul's,

Chicago,

76.50;

New

St.

Philip's,

St.

St. Paul's,

10.00;

St. Paul's,

Orleans,

Paul's, Oak Hill, 36.11 ; St. Peter's, Cabarrus

50.00;

St.

County, 7.00;

Philip's,

Philadelphia,

15.00; Trinity, Elon College, 2.50; Trinity, Selma, Zion, Gold Hill, 8.00; Zion, Taits Place, 19.35.

24.33;

For Negro MissSions: S. Dak., 810.00. Per A.

Per Rev. Carl D. LZifert, Hecla, ER. Pohland, from St. Paul's Lu-

Nashville,

Mr.

theran

School,

Oconomowoe,

Tenn.,

25.00.

Wis.,

and

4.00.

Mrs.

C. A.

Otto

Hoppert,

E. Roepe,

Wa-

Evanston,

II1.,

terloo, Iowa, “Mindekranz" for Mrs. E. Widman, Water100, Iowa, 2.00. Por Greensboro College Dormitory: Ernest Bandelow, St. Elmo, II11., 81.00. Aug. A. Giehler, Denver, Colo., 1.00. Per Rev. C. Aeppler, Campbhbellsport, Wis., 7.76. N.N., Lancaster, O., 5.00. Rev. C. Schleicher, Indianapolis, Ind., 3.50. Helen AM. Deffner, Sterling, Nebr., 10.00. St. John's

Ladies'

15.00.

nois,

Aid,

Vergas,

100.00.

Wayne,

Minn.,

11.00.

N.

N.,

Mrs. A. Melzner, Pittsburgh, Pa., 30.00. N.

Ind., 5.00.

Lankenau,

denn

Wachſen der Chriſtenheit in Jahrhunderten. Am Am Am Am Am Am Am Am

Contributions

N.,

Palmyra,

Mo.,

1.00.

N. N., Alton, I11., 5.00.

Napoleon,

O.,

from

N.

N.,

-N.

N.N., IlliN.,

Per Rev.

1.00.

J.

H.

Fort

FF. J.

Kuhl-

meier, Canton, Kans., 100.00. From Grace Colored Congregation, St. Louis, Mo., for African Missions, 512.36. Per Rev. Ph. Wambsganss, from R. A. Mueller Legacy, 25.00. 'THE0. W. ECKHART, Treasurer. Bitte Man beachten,

zu

beachten!

wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird.

«April 27"' bedeutet, daß das Abonnement jebt abgelaufen.iſt.

Man

bezahle übigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbro<hen zu werden braucht. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreiſen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<e3 Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt).

CONCORDIA

PUBLISHING

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St. Louls,

Mo.

/

Die „„Miſſion3-Taube““ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt ſolgender: Ue Ss o2208889 222800808 08808 50 Ct3. Von 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. "

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In St. » Louis, 16 inin CanCaraba and im AusLouis, durch Träger er oder oder Poſt Po! bezogen, ſotowie 2 land 60 Cents pro Exemplar.e; Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtell ungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

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Concordia

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Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. F-

Drewes, 3558 S. Jeſferson Ayenue, St. Tonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die

Negermiſſion an den Kaſſierer, Avenue, St. Louls, Mo.

Ar, Theo, W. Eckhart,

3558

S.

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Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. >

Published

monthly by Concordla Publishing House, St. Louis, Mo. Subseription price, 50 ets. per annum, payable strictly In adyance, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis. Mo... under the Act of March 3, 1879. Acceptance for mailing at Special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918,

49. Jahrgang.

Mai

1927.

Nachwuchs unſerer Negergemeinde bei Kannapolis, N. C. Dieſe Kinder ſind alle unter drei Jahren.

Drei Kinder fehlen, und ein3 iſt ſeither innerhalb der Gemeinde geboren.

Ur. 5.


Die Miſſions-Taube.

66 Dic

Geſchichte unſerer Negergemeinde in Springfield.

Springfield, die Hauptſtadt des Staates Jlinois, intereſſiext uns als Amerikaner und aud als Lutheraner. Springfield iſt nämlich die lezte Ruheſtätte des großen Präſidenten Abraham Lincoln. Das große Denkmal, unter dem dieſer Große ruht, wird jährlich von Tauſenden aus allen Weltteilen beſuc<ht. Lincoln war der Befreier der Negerſklaven. Seine berühmte Emancipation Proclamation, die am 1. Januar 1863 erſchien, iſt eins der wichtigſten und denkwürdigſten Dokumente in der Geſchichte unſers Landes. Als Lutheraner aber intereſſiert uns Springfield

dazu, unter der farbigen Bevölkerung der Stadt Springfield aus freien Stücken neben ſeiner Lehrtätigfeit am Seminar die MiſſionSarbeit zu beginnen. Er tat es ganz im ſtillen. Einige Studenten halfen ihm. Unter ihnen befand ſich unſer Miſſionar Lorenz G. Dorpat zu Meherrin, Va. Der Anfang wurde im Jahr 1881 gemacht. Die Gottesdienſte wurden in der Aula des Seminar5 abgehalten. Die erſte geſchichtliche Angabe über Prof. Wyneken3 Negermiſſion in Springfield finde ich im Protofoll der Kommiſſion für Negermiſſion vom 29. Dezember 1881. Dort heißt es: „Herr P. Bünger [der erſte Vorſißer der Kommiſſion] berichtete, daß ex auf Anſuchen Herrn Prof. Wynekens in Springfield 2% Dußend engliſche KatechiSmen für die dortige Negermiſſion geſchi>t habe zum Preiſe von 82.50. BeIchloſſen, ſol<es gutzuheißen und die Auslage aus der Kaſſe zu bezahlen.“ Bericht

über

Prof. Wynekens

Miſſion.

Der Lutheran Pioneer berichtete in der Februarnummer 1882 folgendes (wir überſezen aus dem Engliſchen) : „Prof.H. Wyneken von unſerm lutheriſchen Seminar zu Springfield, JU., tut gute Miſſion3arbeit unter den farbigen Leuten dieſex Stadt. Die Sonntagsſchule wird ſehr gut beſucht, und die Kinder lernen den Katechismus, die bibliſchen Geſchichten und die herrlichen alten lutheriſchen Geſänge gern. Der Profeſſor wird von einigen Studenten de3 Seminar3 fräftig unterſtüßt; ſie legen ein reges Intereſſe für

' die Arbeit an den Tag.“

So florierte die Miſſion3-

arbeit. Der Profeſſor und ſeine Mithelfer freuten ſich. Wer aber ärgerte jich? Die elenden farbigen Sektenprediger. OppoſitionZarbeit.

Im April 1884 berichtete P. Fx. Lohner aus Springfield in der „Miſſionstaube“: „Dur Eröffnung einer Sonntagsſchule im hieſigen College ſeitens

ſonderlich de3halb, weil ſich dort eins unſerer luthexi-

ſchen Predigerſeminare befindet. Aus dieſer Prophetenſchule ſind nun ſeit etwas mehr als einem halben Jahrhundert über tauſend treue, tüchtige Prediger her-

vorgegangen.

Für dieſe Anſtalt ſollen nun ſehr nötig

"gewordene neue Gebäude 5400,000 foſten ſollen.

errichtet

werden,

die

gegen

Für un3 Lutheraner von der Synodalkonferenz iſt )' die Stadt Springfield auch beſonder3 de3halb von JIntereſſe, weil wir dort eine unſerer farbigen Gemeinden haben. Ihre Geſchichte ſoll nun kurz in der „Miſſion3taube“ erzählt werden. Prof. Heinrich

Am 19. Januar

rühmten

C. Wyneken.

derem Betrieb, noh mehr aber infolge der Gegenarbeit

farbiger

Sektenprediger

Ex hatte,

Profeſſor

am

wie ſein frommer

einen lebendigen Miſſionsſinn.

Seminar

Vater,

Dieſer Sinn trieb ihn

mußte

dieſe

Sonntag83ſchule,

die erſt einen ſo vielverſprehenden Anfang gemacht hatte, vor einigen Wochen leider wieder geſchloſſen

werden.“

Die

Mittel,

zu

denen

gegriffen hatten, waren

die elenden

hödſt verwerflich.

Negerprediger

Sie ſagten

den Leuten, die ſich zu unſerer Miſſion hielten, ſie würden von den Lutheranern geſchlachtet und zerttilt oder nod) katholiſch gemacht oder in die Sklaverei verkauft werden. Dieſe Abſhre>ung3mittel wirkten erfolgreich und maten der Miſſion den Garaus.

1876 wurde dieſer Sohn des3 be-

P. F. C. D. Wyneken

in Springfield.

Prof. Wynekens3 haben die Lutheraner allhier bekanntlich den Anfang einer hieſigen Negermiſſion gemacht. Teils infolge Mangel3 an Mitteln zu noch entſprechen-

Die Miſſion geht ein. An

einem

Sonntagna<hmittag

im

März

1884

waren mehr als ſechzig Schüler in dex Sonntag3ſchule

in der Aula.

Alle ſahen betrübt und traurig au3; ja,


Die

Mijſions-Taube.,

einige hatten Tränen in den Augen. Nach der Urſache ihrer Betrübnis gefragt, antworteten ſie, ſie ſeien heute zum leiztenmal in der Sonntagsſhule; ſie müßten Abſchied nehmen, weil ſie nie, nie wiederkommen dürften; die verſchiedenen farbigen Prediger ſeien zu allen Eltern, die Kinder in die lutheriſche Sonntags5ſchule fchi>ten, gegangen, hätten ihnen allerlei Vorſtellungen gemacht und ihnen ernſtlich verboten, ihre Kinder fernerhin zu dieſer Sonntagsſchule zu ſchi>en. Die Sonntagsſchule war nun tot. Prof. Wynekens Hoffnungen waren geſcheitert. Die Feinde freuten ſich. Bittſteller

kommen

zu

Wyneken.

ES vergingen etwa zwanzig Monate. Eine der früheren Schülerinnen, Frl. Minnie Beverley, ſ<loß ſich einer Sektenkirhe an. Doch wa ſie dort hörte, konnte ihre Seele nicht zufriedenſtellen. So ging ſie denn im November 1886 mit einem Mann, der ebenfalls die lutheriſ<e Sonntagsſchule in der Aula beſucht hatte, zu Prof. Wyneken. Beide baten ihn in ihrem und anderer Neger Namen, er möge dod) ſeine Sonntag3*ſchule wieder eröffnen und auch Gotte3dienſte für die Neger halten. Sie verſicherten ihm, ſie hätten vergeb-

lich

geſucht,

in

andern

Negerkirhen

eine

Lehre

zu

finden, wodurd ſie ihrer Seligkeit ſo gewiß werden könnten wie durch die in der leider eingegangenen lutheriſ<en Sonntagsſc<hule gelernte. Dod) eingedenk ſeiner trüben Erfahrung mit der erſten Sonntag3ſchule hatte Wyneken keine Luſt, e3 wieder zu verſuchen. Die

beiden Bittſteller gingen betrübt von dannen. Scre>liche

Behandlung

Bald

jenem

nach

erjten

in einer Sektenkir<e.

Beſuch

kam

die

junge

Negerin ganz aufgeregt und betrübt zu unſerm lieben Profeſſor und bat ihn um Troſt und Rat. Sie erzählte ihm folgendes Exlebnis: Sie wollte in ihre

Negerkirc<he gehen, um dem Gottesdienſt beizuwohnen;

an der Kirhentür aber wurde ſie von einem Beamten der Gemeinde angehalten und dann mit der Erklärung zurückgewieſen, ſie ſei eine Sünderin. Auf ihre Erflärung, daß doc< alle Menſc<hen Sünder ſeien und

JEſu3 ja für die Sünder gekommen ſei und ihnen ſein Evangelium predigen laſſe, erhielt ſie zur Antwort:

der heutige Gotte3dienſt in dieſer Kirche ſei nur

für „geheiligte“ dürfe

Leute und nicht für Sünder,

ſie al3 eine Sünderin

nicht hinein,

denn

darum

ſie ſei

ja noc<h unbefehrt und unheilig und von Chriſto verworfen; ſolche Leute wolle ex nicht. Damit ſchlug er ihr die Tür vor der Naſe zu. Der Gedanke, daß ſie unbekehrt und von Chriſto verſtoßen ſei, verſeßte dieſe junge Negerin in die größte Unruhe. Die frühere Sonntagsſ<hule in der Aula des College kam ihr wieder in Erinnerung. Sie dachte an die tröſtliche Lehre, die ſie dort von Prof. Wyneken und den Studenten gehört hatte. Bei erſterem wollte ſie nun Troſt und Rat ſuden. . Wyneken fragte ſie, ob ſie denn von Herzen an

Chriſtum glaube, daß ex wahrer Gott ſei und daß er

67

jie durc ſein bitteres Leiden und Sterben erlöſt habe, und ob ſie gern ohne Sünde ſein und Chriſto als ihrem Heiland nachfolgen und ihm dienen wolle. Sie antwortete mit einem fröhlichen „Ja“. Darauf wurde ihr geſagt, ſie ſolle nur getroſt ſein, denn ſie ſei be-

kehrt

und

Chriſti Blut.

alſo

Die

eine

„Geheiligte“,

Bittſteller

kommen

geheiligt

durch

wieder.

Es dauerte nicht lange, da kam die Jungfrau wieder zu Prof. Wyneken, und zwar in Begleitung eines farbigen Mannes. Sie bezeugte Wyneken, daß jie ſich von jener Sektenkirc<he lo3geſagt habe und nun mit Gottes Hilfe lutheriſch ſein wolle. Beide überreichten ihm nun eine Bittſchrift, die außer von ihnen von noch etiva zwanzig andern unterſchrieben war. Das Scriftſtü> enthielt die dringende Bitte, der Herr Profeſſor wolle doch wieder eine Sonntagöſchule eröffnen und Gottezdienſte für Neger einrichten. WazZ ſollte nun unſer lieber Profeſſor tun2 Er ſprach darüber mit einigen Studenten. Dieſe redeten ihm zu, er ſolle die Bitte erfüllen, und ſie verſprachen mit Freuden, ihm Hilfe zu leiſten. Die

Sonntagsſchule

wird

wieder

eröffnet.

Kurz vor Weihnachten (im November 1886) wurde die Sonntag3ſ<ule für Negerkinder wieder in der Aula des College eröjfnet. Obwohl die Zeit kurz war, veranſtalteten ſie doch wieder einen Kindergotte3dienſt zu

Weihnachten mit Chriſtbeſcherung.

Auch mit der Weih-

nacht5kateheſe ging es redht gut. Am 16. Januar 1887 wurde auf Bitten der Neger auch der Verſuch gemacht, Gotte3dienſt mit Predigt zu halten. Außer den Schülern der Sonntagsſ<ule kamen aber nur nod) zwei Erwachſene. Am folgenden Sonntag jedoch fanden ſich bereit3 neunzehn Erwachſene ein, und deren Zahl ſtieg ſogar auf zweiund-

dreißig.

weſend.

Zuweilen waren natürlich auch weniger anIn

der

Sonntagsſ<hule

waren

bis

Oſtern

mehr als hundert Namen auf der Liſte; doch war der höchſte Beſu bis dahin nie höher als fünfundvierzig. Eine

Wochenſ<ule

wird

in3 Leben

gerufen.

Da mehrere Eltern ſowie Kinder dringend um Ein-

richtung einer Wochenſ<ule baten, mietete Prof. Wynefen im Februar 1887 ein leerſtehendez Wohnhaus in der Nähe de3 Seminar3. Bänke lieferte die deutſche

Gemeinde in Springfield; das andere Nötige wurde angeſchafft. S Student H. Knabenſc<huh, ein eifriger Helfer in der

Sonntag3ſchule wie im Gotte3dienſt, exklärte ſich be-

reit, dex Schule zeitweilig vorzuſtehen.

So wurde die

Schule am 28. Februar eröffnet. Um Oſtern zählte die Schule ſe<hs3undazwanzig Kinder. =- Die Studenten wie auch Prof. Wyneken verrichteten die Miſſion3arbeit unentgeltlih. Groß war ihre Luſt und Liebe zur Miſſion! ;


68

;

Die Hijſions-Taube.

Die Feinde machten gleich 'wiedex den Verſjud, dieſe Luſt und Liebe zu dämpfen. Der damalige Sekretär der Kommiſſion für Negermiſſion, P. C. Sapper aus St. Louis, ſtattete dex Miſſion in Springfield zu Oſtern einen amtlichen: Beſuch ab und ſagte dann in ſeinem Bericht: „Die Negerprediger geben ſich auch jezt wieder alle Mühe, uns zu verdächtigen. Bald ſagen ſic, wir hätten die Abſicht, die Leute und Kinder katholiſch zu machen, bald, unſer College ſei auch zugleich ein Doktorcollege, und man lok>e die Kinder nur an, um ſie zu zerſchneiden, damit die Studenten und Ärzte Studien an ihren Körpern machen könnten. Doh werden ſich ja dieſe Gerüchte bald genug als Lügen entpuppen. Etliche Familien beſuchen die Gottesdienſte regelmäßig und ſchien aud ihre Kinder regelmäßig zur Scule, gehören auch zu keiner der beſtehenden Negergemeinden, ſprechen vielmehr den Wunſd) aus, daß eine lutheriſche Negergemeinde gegründet werden mödte, da ſie in den von den dortigen Negerpredigern geleiteten GotteSdienſten do keine Befriedigung fänden. Die zuerſt erwähnte Negerin [Frl. M. Beverley] befindet ſich bereits im Konfirmandenunterricht.“ ' Die

Station

wird von der Synodalkonferenz übernommen.

Prof. Wyneken beabſichtigte dur<haus nicht, eine geſonderte Negermiſſion zu betreiben. Seine Abſicht war vielmehr nur, erſt zu verſuchen, ob die Sache Beſtand haben werde, und ſobald ſich herausſtelle, daß ſie nicht wieder, wie etwa zwei Jahre zuvor, eingehe,

ſondern

Geſtalt annehme,

wollte er dieſe Miſſion

der

Synodalkonferenz übergeben. Wir leſen hierüber im Protokoll der Miſſionskommiſſion vom 20. April 1887 folgende3:

„Große Koſten verurſacht ſonſt dieſe Miſſion noch nicht, da alle Arbeit von Herrn Prof. Wyneken und einigen Studenten unentgeltlich verrichtet wird.

Wenn

e3 ſich ſpäter herauzſtellt, daß die Sache Beſtand hat,

will Herr

Prof. Wyneken

dieſe Miſſion

der

Synodal-

P. Sapper beſuchte am 4. Oktober unangemeldet die Miſſionsſ<hule und fand dreißig Kinder anweſend. Das Alter der Kinder war zwiſchen ſieben und ſiebzehn

Jahren.

P. Sapper ſagte am Schluß ſeine3 Bericht3:

nehmen.

Sie tat dies gegen Ende des Jahre3

und

waren

Frauen,

Jünglinge

und

Jungfrauen

gemeldet.

Da die Miſſion ſtetig an Umfang

zum

Tauf-

zunahm, hielt

Prof. Wyneken es für an der Zeit, ſie der von der Synodalkonferenz zur Leitung ihrer Negermiſſion exwählten Kommiſſion zu übergeben. Die Kommiſſion aber wünſchte erſt einen näheren EGinbli> in die VerFE hältniſſe in Springfield zu tun, und beauftragte daj yer P. Sapper, eine Viſitation der Negermiſſion in Springfield

an Ort

und

Stelle

vorzunehmen.

„In

1887,

jedoc< unter der Bedingung, daß Prof. Wyneken die Miſſion bis zur Anſtellung eine3 eigenen Miſſionar3 leiten ſolle. ; Die erſte Konfirmation.

Beverley.

Konfirmandenunterricht

die er bei ſolchen

den zehn Jahren, ſeit unſere Negermiſſion beſteht, während welcher Zeit ich hie und da Gelegenheit hatte, Einſicht in dieſelbe zu nehmen, ſonderlich bei abgehaltenen Viſitationen, habe ich no<h nirgend3 einen ſolchen Eifer und eine ſolc<e Begierde gefunden, eine lutheriſc<e Gemeinde zu bilden und auch Opfer dafür zu bringen, al3 hier.“ So gab er der Miſſion3kommiſſion den Rat, die Miſſion in Springfield zu über-

konferenz übergeben. . . . Die Kommiſſion freute ſich über dieſen Bericht P. Sapper3 und beſchloß, Herrn Prof. Wyneken zu ermutigen, die Sache fortzuſeßen, und ihm 25 bis 50 Exemplare de3 Lutheran Pioneer für ſeine Miſſion unentgeltlih zur Verfügung zu ſtellen.“ “Im Juli hatten ſich bereits ungefähr dreißig Männer,

Bei einigen Hausbeſuchen,

Negern madhte, die ſich zur lutheriſchen Miſſion hielten, fand er eine freudige Sehnſucht, bald eine lutheriſche Gemeinde zu bilden. Am 16. Oktober fand die Fortſezung der Viſitation ſtatt. .- Sapper beſuchte die am 22. Auguſt begonnene Sonntagsſchule in der Nähe der ſogenannten Goose Prairie, etivas über eine Meile ſüdlich vom Seminar. Zwei Studenten =- der bereits genannte Knabenſchuh und Alfred Brauer (lelßterer aus Auſtralien) =- unterrichteten die Schüler: 14 Kinder und 2 Mütter. Am Nachmittag befuchte .P. Sapper die Sonntagsſchule in der Aula, wo er 31 Kinder anweſend fand, die von den Studenten Kilian, Brauer, F. I. Lanfenau und dem farbigen Studenten Nath. Burkhalter unterrichtet wurden. Außer den 31 Kindern waren noch 19 Erwachſene zugegen. Dieſe unterrichtete Prof. Wyneken. Nach der Sonntagsſchule folgte der Gottesdienſt. Außer den Kindern der Sonntags8ſc<hule hatten ſich noh 36 erwachſene Neger und einige Weiße eingefunden. Student Knabenſchuh hielt die Predigt. Nach der Predigt taufte Prof. Wyneken ein Negerkfindlein. Bei dieſer Taufe waren Student Brauer und P. Sapper Paten. -- Die erſte Taufe war am 29. Mai 1887.

ſtatt. Dulf

Am

11. März 1888 fand die erſte Konfixmation Se<h38 Erwachſene wurden konfirmiert: Herr und Frau, Herr Williams und Frau (Mary

Elizabeth),

Fxl. Adelaide

White

in der Aula de3 Seminar3 ſtatt. noch

gegen

Studenten<hor

Anzahl

ſowie

Frl. Minnie

Der feierliche Gottesdienſt fand, wie üblich, fünfzig

verſchönerte

Studenten

Außer den Kindern

Erwachſene

den

zugegen.

Gottes3dienſt.

ſowie P. Link und

Ein

Eine

viele Glieder

ſeiner weißen Gemeinde waren anweſend. Prof. Wyneken hielt die Konfixrmation3rede über Röm. 1, 16. Das Thema und die Teile der Rede waren: „Cuer feierliches Gelübde: - Wir wollen un3 nun und nimmer

des Evangeliums von Chriſto ſchämen. | 1. Was

ihr

damit eigentlich gelobt, »oder der ernſte Inhalt dieſe3


Die Mijſions-Taube. Gelübdes. 2. Was eu< bewegen ſoll, e3 freudigen und getrojten Herzens abzulegen.“ Einige Zeit danac< wurden weitere vierzehn Neger konfirmiert und fünf getauft. N

Für Herrn Dulf brachte die Konfixmation irdiſchen Verluſt. Er verlor um der Konfirmation willen ſeine Brotſtelle. Obwohl er Vater einer zahlreichen Familie war, blieb er doch ganz getroſt. Eine

Gemeinde

wird

gegründet.

Am Abend des 11. März (Sonntag Lätare) fand eine Verſammlung ſtatt, in der die ſech8 Konfirmierten beſchloſſen, eine lutheriſche Gemeinde ungeänderter Augsburgiſcher Konfeſſion zu bilden, die den Namen Holy Trinity tragen ſolle. Auch über Verabfaſſung einer Gemeindeordnung ſowie über Kirchbau wurde geredet. P. Sapper, der auf beſonderen Wunſd zugegen war, jagte in ſeinem Bericht: „Es iſt ganz rührend, zu vernehmen, wie dringend und flehentlich die Leutchen bitten, ihnen doh bald einen eigenen Miſſionar, der ſich ganz der Miſſion widmen könne, und dann auch ein eigenes Kirchlein zu geben. Sie ſind außer ſich vor Freude bei dem

Gedanken,

dieſe

Wünſche

verwirklicht zu ſehen.

Sie

hängen mit großer Liebe an Prof. Wynekenz; aber ſie ſehen auch ein, daß ihm die Arbeit der Miſſion neben ſeinem Amt als Profeſſor am Predigerſeminar zu viel wird. Sie wie aud Prof. Wyneken und ſeine Mitarbeiter unter den Studenten ſind der fröhlichen Zuverſicht, daß wir in Springfield bald eine bedeutende Negergemeinde haben würden, wenn wir erſt einen Miſſionar und ein Kirchlein hätten. Einſt iſt gewiß: wir haben dieſe Miſſion nicht geſucht, Gott ſelbſt hat ſie uns aufgenötigt, und unſere Arbeit iſt ja biöher nicht vergeblich geweſen. Sind da3 nicht Tatſachen, durc< welc<he Gott ſelbſt zu un3 redet? Gehen wir denn in Gottes Namen weiter; durch ſeine Gnade

wird auch lich ſein.“

in

Zukunft

unſere

Arbeit

nicht

vergeb-

An der 15. Straße, zwiſchen Waſhington und Jefferſon, dreiviertel Meile vom Seminar, war ein

paſſender Bauplaß zu haben. Die Miſſionskommiſſion erſtand den Plaßz -- 80X157 Fuß -- für 8900. Die Glieder der kleinen Gemeinde

verſprachen, die?Summe

nac< und nach abzuzahlen; „allein nad den bis jekt gemachten Erfahrungen können wir darauf wenig rec<hnen“, ſagte die Kommiſſion in ihrem Bericht an die Synodalkonferenz. Der

:

erſte Miſſionar wird

Neger

dieſen

in

Springfield

Kandidaten

Bitte wurde erfüllt.

zum

baten

Miſſionar

berufen.

darum,

geben.

ihnen

Jhre

Knabenſchuh hatte als Student

mit beſonderer Liebe Prof. Wyneken

Seite geſtanden.

zu

in dem

17. Sonntag

1888,

wurde

nach Trinitatis, den 23. Septem-

Kandidat

Werk

zur

Knabenſchuh

inmitten

der

kleinen Gemeinde durc< P. Sapper unter Aſſiſtenz P. C.C. S<hmidt5 aus St. Louis ordiniert und eingeführt. Leßzterex war Prof. Wynekens Schwager. Er war an jenem Sonntag in Springfield, um bei der Grundſteinlegung der neuen Kirche der deutſchen Gemeinde zu predigen. Prof. Wynekfen wurde durd Krankheit verhindert, bei dex Einführung des jungen Miſſionax5s gegenwärtig zu ſein. Die Einführung fand in der Aula des Seminars ſtatt. Die Aula war faſt zu Dreivierteln mit Negern gefüllt. Den übrigen Naum nahmen Studenten, deutſche Gemeindeglieder und auc< einige zur Grundſteinlegung anweſende St. Louiſer ein. So hatte nun die kleine Negergemeinde einen eigenen Paſtor. ES fehlte ihr aber noh eine Kirche. Die

Einweihung

der

Kirche.

Die Synodalkonferenz war im Auguſt 1888 in Milwaukee verſammelt. Nachdem dort die neue Negergemeinde in Springfield mit Freuden aufgenommen worden war, wurde beſchloſſen, ein Rundſchreiben an alle Gemeinden innerhalb der Synodalkonferenz au3sgehen zu laſſen und um Gaben für eine SIE in Springfield zu bitten. Architekt Charle3 May von der Zions8gemeinde in St. Louis fertigte Pläne für eine Kapelle unentgeltlich an, die in der Verſammlung der Mijſionsbehörde am 20. November 1888 angenommen wurden, jedoh mit der Bedingung, daß die Geſamtkoſten für den Bau und die innere Einrichtung die Summe von 82,400 nicht Überſteigen dürften. Am Sonntag, den 24. Februar 1889, wurde die

nette neue Kirche dem Dienſt des dreieinigen Gotte3

geweiht. E38 wurden bei dieſer Gelegenheit drei Gottesdienſte gehalten. Jm Vormittagsgotte3dienſt hielt P. H. Birkner von der Chrijtuskir<he in St. Louis (er iſt jezt Präſes de3 Atlantiſchen Diſtrikt3 der Miſſouriſynode) die Weihpredigt. Nad der Predigt hielt P. Knabenſchuh ein kurzes Taufexamen und taufte fünfzehn, meiſt größere, Leute. Am Nadmittag war Konfirmationsgottesdienſt. Siebzehn, zumeiſt erwachſene, Perſonen, wurden na<h ſehr befriedigendem Examen eingeſegnet. Im Abendgottesdienſt predigte In jedem der drei Gottes8dienſte Prof. Wyneken.

waren zweiDie

bis dreihundert Neger zugegen.

Kapelle

ijt

45

28 und 32 Fuß breit.

Im Sommer de3 Jahre3 1888 machte der bereits erwähnte Student H. Knabenſchuh Examen. Die dringend

Am ber

69

Fuß

lang

Der Turm

und

ijtellenweiſe

ijt 70 Fuß hod.

Die Schule, die hinten angebaut iſt, ijt 36 Fuß lang, 25 Fuß breit und 12 Fuß hoh. Der Bau hat 83,594

gekoſtet. Im

April desſelben Jahre3

(1889)

zählte die Ge-

meinde ſchon 65 Seelen oder getaufte Glieder; darunter waren 25 konfirmierte Glieder ſowie 3 jtimmfähige. In der Wochenſc<hule waren 40 Scüler und. in der Sonntagsſc<hule

ſogar

70.


Die

„70

Miſjſions-Taube.

Im Frühjahr erkrankte Miſſionar Knabenſc<huh und reiſte am 20. Mai nac ſeiner Heimat im Oſten. An-

fang3 Auguſt konnte er ſeine Amtstätigkeit in Springfield wieder aufnehmen. Sein Gehalt war 5845 den

Monat. Da ſeine Gemeinde beſ<loß, monatlich 310 für Pfarrgehalt aufzubringen, erfüllte die Kommiſſion ſeine

Bitte,

willigen, konn nnte te.

da

ihm

dieſe

er mit Der

810

ſeinem

Paſt- or

als

Gehalt3zulage

Gehalt

zu

be-

nicht auskommen

ſigni reſi gniert.

Der junge Miſſionar hatte etwas als Miſſionar in Springfield gedient.

erreichte die Scelenzahl 65.

über vier Jahre Im Jahr 1892

Mitte dieſes Jahres aber

kamen der Kommiſſion ſ<lehte Gerüchte über die Mijſion in Springfield zu Ohren. Der Vorſißer der Kommiſſion, P. Sapper, wurde beauftragt, die Station

im Juni

amtlich

zu beſuchen.

lautete etwa ſo: Um ſteht es gegenwärtig

Sein

Bericht darüber

die Negermiſſion in Springfield ſ<leht. Die Wocdenſchule iſt

gänzlich eingegangen, und auch der Beſuch der Gotte3dienjte hat bedeutend abgenommen. Jm Hauptgotte3dienjt waren 20 Neger und 8 Weiße zugegen. Der Miſſionar hielt, jedoch mit Benußung de3 Manuſkripts3, eine gute Predigt. Leider hat er ſich aber in der lezten Zeit in gewagte und gefährliche Spekulationen eingelaſjen. Er hat nämlich mehrere Grundſtücke gekauft, und zwar mit geborgtem Geld, und will dieſe nun entweder wieder verkaufen oder Häuſer zum Vermieten

darauf

bauen,

wozu

ihm

aber das

Geld

fehlt.

Solche

Geſchäfte ſollte unſex Miſſionar nicht treiben. Hieraus iſt offenbar, daß er nicht der Mann für un3 und unſere Miſſion iſt. Dieſe Sache bereitete dex Miſſion8behörde viel Not und Verdruß. Die Behörde ſagte in ihrem Bericht an die Synodalkonferenz:

„Der

untreue Miſſionar

ſeine Reſignation ein, die von un3 nommen wurde, und er wurde im

Jahre3

[1893]

aus dem

natürlich Februar

Dienſt der Miſſion

ſandte

angelezten

entlaſſen.

Die Hexxen Profeſjoren J. Herzer und L. Weſſel hatten die Güte, die Verſorgung der Station unter Beihilfe von Studenten zeitweilig zu übernehmen.“

Die Seelenzahl war

auf etwa

40

geſunken.

Knaben-

ſchuh hatte am 26. Februar ſeine Abſchied3predigt gehalten. (Er ijt Paſtor im New York-Miniſtexium.)

TE TIED

Die Gemeinde bekommt wieder einen Paſtor. Im Auguſt 1894 verſekßte: die Kommiſſion Miſſionar F. Hermann Meyer, der ein Jahr als Miſſjionar in North Carolina gedient hatte, nah Springfield. Ex wurde am 19. Auguſt eingeführt, diente aber nur bis März 1895. „Ex zerfiel bald mit der Gemeinde wegen unvorſichtiger Außerungen in einer Katecheſe. Wohl kam eine Ausſöhnung zwiſchen der Gemeinde und ihm zuſtande, aber da3 Zutrauen der + Gemeinde war nicht ſo leicht wiederzugewinnen. Da der Miſſionax bald nachher ſchwer erkrankte, verließ er Springfield und wurde nach exlangtex Geneſung nach Zoriy Caxolina verſeßt.“

.

Während der Vakanz, die ac<ht Jahre dauerte, diente Prof. J. Herzer wieder als Vikar. Prof. Louis

Weſſel

und

einige

Studenten

leiſteten

Hilfe.

Die

Miſſion machte gute Fortſchritte. Der farbige Student John McDavid aus der Bethlehemsgemeinde in New Orleans, der ſeit 1892 in der Anſtalt zu Springfield ſtudiert hatte, übernahm im April 1895 die Miſſionsſc<hule, bis ex im November 1904 nach St. Louis verſezt wurde. Jahr 1900 erbaute er das Im Pfarrhaus. P. Thalley

und

andere

Miſſionare

in Springfield.

Nac<hdem Prof. Herzer ac<ht Jahre der Miſſion unermüdlich und unentgeltlich gedient hatte, berief die Mijſionskommiſſion den farbigen Predigtamtskandidaten Lucius Ellerbe Thalley, der 1902 in

Springfield

Examen

gemacht

hatte, als Miſſionar

an

die Holy Trinity-Gemeinde. Er wurde am 10. Auguſt in North Carolina ordiniert und kam am 16. Januar 1903 in Springfield an, wo er am 8. Februar von Prof. Herzer unter Aſſiſtenz Prof. L. Weſſels und P.M. Lüce3 feierlich eingeführt wurde. Thalley war einer der erſten zwei farbigen Studenten, die ihre theo-

logiſ<e

AusSbildung

Amtstätigkeit

währte

Ende des Jahres

in Springfield jedoch kaum

erhielten.

Seine

zwei Jahre.

Gegen

1905 mußte er krankheits3halber ſein

Amt niederlegen und trat in unſer lutheriſches Sanitarium bei Denver ein. Exr ſoll dort ſeine Geſundheit wiedererlangt haben; was aber aus ihm geworden iſt, weiß Schreiber dieſes nicht. Wieder übernahm Prof.

„Herzer die Leitung der Miſſion, und zwar auf ein Jahr. Am 20. Januar 1907 wurde Miſſionax Jame23 H. DoS5well

als3 Paſtor der Gemeinde

in Springfield

eingeführt. Dos5zwell war Miſſionar in Gold Hill, N. C., geweſen. Ex bediente ſeit dem 30. Mai 1909 auch die wiedereröffnete MiſſionSſtation dahier in

St. Louis. Im Herbſt desſelben Jahres verſetzte ihn die Kommiſſion. ganz nac< St. Louis. Er wirkte hier bis zum 1. Dezember 1913 und mußte dann geſundheit3halber mah Denver ziehen, wo er am 16. Auguſt 1917 ſtarb. In Springfield aber nahmen ſich die Profeſſoren Herzer und Weſſel der Gemeinde zeitweilig

wieder an, bis Profeſſor

am

Prof.

Otto

C. A. Böckler

Concordia-Seminar

in

St. Loui3)

(jekt im

Herbſt de3 Jahres 1909 ſich bereitfinden ließ, die Bedienung der Gemeinde zu übernehmen. Rrof. Böcler diente mit Treue und Geſchik, bi3 Kandidat Georg A. Schmidt im September 1914 al8 Paſtor der Gemeinden in St. Louis und Springfield eingeführt wurde. Dieſer reiſte alle zwei Wochen nach Springfield. In der Zwiſchenzeit half Prof. Böcler regelmäßig

aus,

bis

er am 2. Dezember

1917

einem

Ruf

an die St. Luka8gemeinde in Chicago folgte. Als Schmidt am 16. September 1917 ſeinen Nachfolger, den

Predigtamtskandidaten

Herbert

C.

Claus,

einführte, zählte die Gemeinde 51 getaufte Glieder, darunter 30 konfixmierte. * Am 25. November 1917 erfüllte Prof. Th. Engelder (jezt am Seminar


Die

Hliſſions-Taube.

in St. Louis) die Bitte dex Kommiſſion und begann al3 Gehilfe zu dienen. Al3 dann P. Claus 1923 einem Nuf an eine weiße Gemeinde folgte, übernahm Prof.

Engelder

die

Bedienung

der

Gemeinde

vom

1. Juli

1923 bis zum 17. Auguſt 1924. Student Andreas Schulze aſſiſtierte ihm. Als letzterer am 17. Auguſt von Direktor A. Klein eingeführt wurde, betrug die Seelenzahl 82,“ darunter 57 konfirmierte Glieder. Heute zählt die Gemeinde 98 Seelen. Die

Schule

wird

wieder

eröffnet.

Schreiber dieſes ſtattete dex Gemeinde im September 1917 einen amtlichen Beſuch ab. Bei dieſer Gelegenheit bemühte er ſich, die Gemeinde zu veranlaſſen, die im Jahr 1909 geſchloſſene Schule wieder in3 Leben zu rufen. Cin35 der Glieder meinte, es würde ſchwer-

halten,

die

Kinder

aus

der

Freiſchule

zu

gewinnen,

denn dort dürfen die ſchwarzen Kinder mit den weißen zuſammenſitzen, was ſie als eine beſondere Ehre be-

trachten;

würde

wenn

jahr nicht.

meinde

lich im 1925

wir

deutſchen

das „ziehen“.

Als dann

geworden

Unterricht

Seelſorger

redete er öffentlich und

der Miſſionsſc<hule.

dann

erteilten,

nach

ſo

daS ging in jenem Krieg3-

P. Schulze

war,

Jntereſſe

wurde

Nun,

vielen

Jm

Jahren

Führer ihrer NRaſſengenoſſen in Springfield und wirken unter ihnen als ein Salz und ein Licht. Daß Herr Fiſch (merke die deutſche Form ſeines Namens38) ſchon als Vorſiter großer Verſammlungen fungiert hat, konnte man bald ſehen, als er bei der lezten Allgemeinen Konferenz unſerer Miſſionare und ihrer Ge-

meindedeputierten

im Herbſt

JlUl.,

als

1926

angeſtellt.

Gedenktage

Schulhaus

Aber

es

von

will

aud) jeht, wie vor dreißig Jahren, mit der Schule nicht reht vorwärt3. Vielleicht bricht das Cis bald. Gott - gebe e3l Charakter der Glieder.

Da die Gemeinde jahrelang von den Profeſſoren Wyneken, Herzer, Weſſel, Böclex und Engelder bedient

wurde, alſo von Männern, die das Zeugnis haben, daß ſie eminent „lehrhaftig“ ſind, ſo haben die Glieder der

Holy Trinity im großen ganzen eine ſchöne Erkenntnis der <riſtlichen Lehre.

Und

dieſe Erkenntnis

ſeken ſie

auch in die Tat um. Freilich fehlt es auc nicht an Schwächen und Gebrechen. In wel<her Gemeinde iſt da3 nicht dex Fall? Und doch laſſen ſie ihr Licht leuchten vor den Leuten, daß ſie ihre guten Werke ſehen und

den Vater im Himmel preiſen. Die

Glieder

dex

Gemeinde

7

gehören

nicht

zu

den

ganz Armen. Jm Gegenteil, einige haben gute Stellungen, zum Beiſpiel im Kapitol, ſind ſparſam und wohnen in netten Häuſern, die ſie ihr Eigentum nennen können. Von dem, wa3 der gütige Gott ihnen gibt, bringen ſie ihm auch wieder Opfer dar. Die 59 konfirmierten Glieder haben lebte3 Jahr 8996.45 für

kirhlihe

gegen

Zwede

317.

beigetragen,

alſo

im

S

Durchſchnitt

wer;

Einige unſexex Gemeindeglieder ſind die Leiter und

zeitweilig

alle über

ſeine

den

feine

-----------9>---------

ſonder-

Frl. Klara Lehmann

Lehrerin

1925

der Miſſion.

Mai. 14. Roſa Young geboren zu Roſebud, Ala., 1890. 16.

landet

25.

Henry

Martyn,

in Kalkutta Die

Miſſionar

unter

1806.

Arbeit des Ausgraben3

den Perſern,>

für das Alabama

Luther College in Selma wird begonnen 1925. 27. Ausſendung der erſten Neukirhener Miſſionare

nach Java

1884.

.

31. Miſſionar L. Nommenſen gründet die Miſſionsſtation in Silindung auf Sumatra 1864.

erſte Die

Gemeinden der Nheiniſchen Miſſion auf Sumatra zählten 1925 etwa 223,000 Chriſten. Juni.

1. Grundſtein zum MiſſionShaus in Barmen gelegt 1831. -- Mijſionar Bartholomäus Ziegenbalg, der auf

erſte proteſtantiſche Miſſionar Beſuch in Curopa 1715.

2.

Da3

Immanuel

Lutheran

?

in

Jndien,

College

boro, N. C., wird eingeweiht 1907. 5. Bonifaziu3 geſtorben 755. . Die Goßnerſ<he MiſſionSsgeſellſc<aft |

30g, wurde

un3

Anmerkung. Dieſer Artikel iſt länger geworden, als wir erwartet hatten. Den Gedanken, ihn zum Teil in dieſer Nummer und zum Teil in der nächſten Nummer zu bringen, gaben wir auf, weil es den lieben Leſern gewiß beſſer gefallen wird, wenn ſie die Geſchichte der Gemeinde im Zuſammenhang leſen können. Wer etwa dur dieſen Artikel an alte Zeiten erinnert wird, tut uns einen Gefallen, wenn er die Erinnerungen zu Papier bringt und un2 zuſendet. C.F. Drewes.

wieder für ſeinen eigentlichen Zwe> gebraucht. Frl. Phyllis Jones38, ein Glied der Gemeinde, die bereits in

Hoffman,

Auguſt

Die Gemeinde in Springfield macht unſerer farbigen lutheriſchen Kirche alle Ehre. JCſus, das Haupt ſeiner Kirche, wolle ſie und ihren lieben Paſtor reichlich ſegnen!

der Ge-

St. Louis in der Miſſionsſchule gewirkt hatte, wurde als Lehrerin angeſtellt. Als dieſe die Univerſität be-

im

Vorſit führte. Wir freuten Führung des Vorſiße3.

September

das

71

1842.

|

landet

in Green3-

gegründet

8. A. Crämer landet mit Koloniſten aus Franken in New York 1845. 9. William Carey, der Apoſtel Indiens, geſtorben

in Sirampur, JIndien, 1834. 15. Lehrex Dietrich Meibohm,

zwanzig Jahre Lehrer an der New Orleans, geſtorben 1924.

über

Mount

ſiebenund-

Zionsſ<ule,


P. C

PeP

Sapper.

Prof. J. Herzer.

Prof .„ D. L . Weſſel.

H

Birkner.

Pro f. D

Th.

Engelder.

P. H. C. Claus.

"Miſſionar

Thalley.

Bilder

aus

Springfield, JU.

Dulfs

Großtkinder.


f. H. Wyneken.

Kir<e

Bilder

aus Springfield, JU.

und

Scule.


Die

Miſjſions-Taube.

41. Al35 wir

laſen,

daß

vor einiger

unſere

Schule

Zeit

in der

„MiſjſionsStaube“

in St. Louis

mit

41

Ge-

tauften obenan ſtünde in der ganzen Negermiſſion während de3 Jahres 1926, ſo war da3 für un3 eine ungeahnte Überraſchung. Um einem Mißverſtändnis

Die Schulkinder der Grace-Gemeinde

in St. Louis.

vorzubeugen, fügen wir ſogleich hinzu, daß dies allein durch Gotte3 Wort zuwege gekommen iſt und nicht durc< menſc<liche WeiSsheit und Kraft. E35 ijt dies ein Sieg de3 Worte3 Gotte38; denn keins der Eltern dieſer Kinder gehört zur lutheriſchen Kirche, ſondern ſie ſind entweder Glieder von Sektentirchen oder gehören zu gar feiner Kirche. Die Väter 3weier ſind ſogar ſelber Prediger, die während der Woche in einer Fabrik arbeiten, aber am Sonntag eine anſehnliche Zuhörerſchaft haben. Trokdem gaben ſie willig ihre Zuſtimmung dazu und ſehen eifrig darauf, daß ihre Kinder regelmäßig S<hule und Sonntag3ſc<hule bejuchen. Sie geben zu, daß die lutheriſche Kirche mehr tut für ihre Kinder als ihre eigene Kirche. Sie zollen

Verſchiedene Verſuche haben un3 eines Beſſeren belehrt. C5 iſt wichtiger, daß möglichſt gute Arbeit getan wird, als daß man zu viele in der Schule hat. Wenn der Unterricht darunter leidet, daß die Schülerzahl zu groß iſt, dann leidet der gute Nuf der Schule. Man kann es am Betragen der Kinder ſehen, daß ſie Gottes Wort ehren und lieben. Kleinere Fälle von jtrafwürdigem Betragen kommen ja vor, ebenſo wie in der beſten weißen lutheriſ<en Schule; doh ſind das menſchliche Schwächen und nicht BoSheiten. EinZ iſt beachten5wert: Die Kinder leſen die Bibel zu Hauſe mit ihren Eltern. CS iſt intereſſant, zu beobachten, wie ſie verſchiedene Lehren mit ihren Eltern beſprechen; beſonders über Taufe, Sünde und Gnade reden fie mit ihnen. Unter den verſchiedenen Sekten wird ja bekanntlich die Kindertaufe verachtet und als etwas hingeſtellt, das ganz verkehrt ſei. C3 kommt oft vor, daß Eltern ihre Zuſtimmung zum Taufen ihrer Kinder verweigern, weil ſie noh nicht zwölf Jahre alt ſind. Chrijtus ſei erſt in ſeinem zwölften Jahre von ſeinen Eltern zum Tempel in Jeruſalem genommen worden! Da kommt e3 dann zu recht lebhaften Fragen und Antworten in der Schule, wenn gezeigt wird, daß eine ſol<e Meinung falſch iſt. Und wenn die Kinder dies zu Hauſe erzählen und den Eltern zeigen, daß ſie im Unrechten ſind, dann geht es da noch lebhafter zu als in der Schule. Mehrere Male kamen Eltern ſelber am Sonntag und wollten ihre Kinder getauft haben, weil ſie dur< ihre Kinder davon überzeugt worden waren, daß es geſchehen ſollte.

unſerer Schule bei jeder Gelegenheit Lob und erleichtern dadurd

Auf dem

unſere Arbeit.

einen Bild ſeht ihr die meiſten unſerer

jebigen Schüler. Jm ganzen Wodenſ<hule beſuchen. Von

riſch.

ſehr

haben wir 105, die die dieſen ſind 54 luthe-

DaZ iſt die Hälfte und eine vergleich3weiſe nicht

große

Zahl.

Dod

würde

die

Zahl

lutheriſcher

Kinder ſich auf mehr als 70 belaufen, wenn ſie alle kämen. Einige arbeiten, andere beſuchen die Hochſchule, und einige ſind in andere Städte gezogen. Die

leteren haben aber alle gebeten, daß wir Plaz für ſie beſorgen mödten, wenn ſie zurückfämen. Sie ſchämen

ſich nicht, lutheriſch zu ſein. "Hier in St. Loui3 hält e3 nicht ſchwer, Kinder für "unſere Schule zu bekommen. Die jeßigen 105 könnten mit Leichtigkeit verdoppelt werden, da wir faſt jede Wocde Kinder abweiſen müſſen, die eintreten wollen.

Solche verſüchen merxſ<hule bei un3 noh ein Dußend jjammengepfer<t

wir dur< die Sonntag3- und Somzu behalten. Wir könnten vielleicht mehr unterbringen, wenn alle zuwürden. E83 lohnt ſich aber nicht.

Edward,

Charley

und Jewell

(“Scotty"),

drei Schüler der Grace-Sc<hule in St, Louis, die in ihren Weihnachtsfuverten zuſammen 83.40 zur Sonntagsſchule brachten.

Daß ſo viele Eltern eine falſche Meinung betreffs der Kindertaufe hegen, zeigt, daß wir noch lange nicht . genug lutheriſche Schulen haben. Unſer erſte3 Bild zeigt unſere jehige Schülerzahl. Die Kinder hatten ihre gewöhnlichen Sc<hulkleider an, als da3 Bild abgenommen wurde, und ſind darum nicht ſo nett angezogen wie am Sonntag. Eine lutheriſche


Ee

Die Miſſions-Taube. Frau, die die Kinder bei einer beſonderen Gelegenheit ſah, rief verwundert aus: „Die ſehen ja gar nicht wie Schwarze aus!“ CZ ſind auch eine Anzahl arme Kinder darunter, aber eins kann man von allen ſagen: Sie ſind ſauber, rein. Scmußige Kinder werden in unſerer Schule einfach nicht geduldet. Cin großes Stiü> Seife liegt immer bereit neben der Vürſte, falls jemand vergeſſen hat, ſich zu waſchen. Doch hält das Stü> eine überaus lange Zeit an. Die drei auf dem andern Bild ſind Edward, Charley und Jewell (“Seotty*). Dieſe drei zuſammen hatten 83.40 in ihren Weihnacht5kuverten für die Sonntagsſchule. Die Knaben hatten da3 meiſte ſelber verdient. Cdward wohnt nicht weit von der Sdule. Als ex ſah, daß wir während der Mittagspauſe die Bilder abnahmen, bat er um Erlaubnis, ſeine Kleider zu wechſeln. Jm Nu war er wieder da. Charley und “Seotty" ſind lutheriſch, und wir hoffen, daß Edward au bald ſich zur Taufe meldet. Bei einigem Zureden würde er es ſogleich tun; aber die Erfahrung hat gelehrt, daß ſol<he, die erſt dann von uns getauft werden, nachdem ſie ſelber darum gebeten haben, e3 ernſter nehmen mit ihrem Glauben und ihrer Zugehörigkeit zu einer <riſtlichen Gemeinde al3 im andern Falle. Wenn Gottes Wort ſeine Wirkung getan hat, dann kann man mit um ſo größerer Freudigkeit die Taufhandlung vollziehen. G. L. Krönk.

75

Ind., die Arbeit unter den kir<lich vernachläſſigten und verwahrloſten Negern in Angriff zu nehmen. Im Herbſt desſelben Jahres trat P. J. F. Döſcher in den Dienſt der Negermiſſion und dehnte ſeine Tätigkeit aus bis nach Memphis, Tenn., und Little Ro>, Ark., und reiſte auch durc< die Staaten Tenneſſee, Georgia, Florida, Alabama, Miſſiſſippi und Louiſiana. Im Jahr 1891 begann man die Arbeit in Concord, N. C., und legte ſo die Grundlage für unſex Immanuel College, das in dem Schulhauſe der Grace-Gemeinde zu Concord im Jahr 1903 ſeinen Anfang hatte. Zwei Jahre ſpäter wurde jedoch die Anſtalt nach Green3boro verlegt. Obwohl dieſe Anſtalt aber erſt nächſte3 Jahr ihr ſilbernes Jubiläum feiern kann, ſo feiern wir dennod) mit der Negermiſſion mit durc< Errichtung dieſe3 Gebäudes, das ein Jubiläumsdenkmal ſein ſoll zum Andenken an die Jnangriffnahme des Werke3 der Au3-

Nachrichten aus Greensboro, N. C. Endlich dürfen wir den lieben Leſern der „MiſſionStaube“ die freudige Naricht bringen, daß der Bau de3 Wohngebäudes für die Mädchen an unſerm

Negercollege

gut vorwärt8geht.

Am 24. Januar

be-

gann man mit den Ausgrabungen de3 Kellerraum, und obwohl wir hier in Greensboro viel regneriſche3 und falte3 Wetter hatten,“ ſo war man bis zum 16. April mit der Badſteinarbeit de3 zweiten Sto>-

werks

fertig.

Beiliegende3

Bild

gibt einen

Begriff,

Das

im

Bau begriffene neue Wohngebäude in Greensboro, N. C.

breitung des Reiches Gottes unter den Negern dieſes Lande3. Daß die Anſtalt ihren beſtimmten Zwe erfüllt, iſt erſichtlich daraus, daß ſie ſich eines ſehr guten Rufes

erfreut und alljährlich Schüler erhält aus verſchiedenen

wie weit die Arbeit fortgeſchritten iſt. Mit bangem Herzen hat man ein Jahrzehnt gewartet und gehofft, daß der Wohnungsnot der Mädchen abgeholfen werde. Mit herzinnigem Dank hat man geleſen, daß die EChrw. Synodalkonferenz lehten Sommer beſchloß, ein gute3 und zwe>mäßiges Gebäude zu errichten, das nicht über 850,000 koſten ſolle. Und mit großer Zufriedenheit darxf man von Tag zu Tag wahrnehmen; wie der ſo überaus nötige Bau endlich aufgeführt wird. Ja, darüber freut man ſich =- das

Teilen

Wie

halten wir für die Hauptaufgabe unſerer Anſtalt und unſerer Arbeit: Miſſion zu treiben, Seelen zu retten.

iſt doch naturgemäß. Doch dieſe überſchwengliche Freude in jedermanns Herz hat hier noh einen beſſeren, triftigeren Grund. du

wohl

weißt,

lieber

Leſex,

feiert

die

ganze

Negermiſſion in dieſem Jahr da3 goldene Jubiläum ihre3 Beſtehens. Gerade vor fünfzig Jahren, im Juli

1877, beſchloß die Ehrw. Synodalkonferenz in ihrer Verſammlung in dex Emanuels8kir<he zu Fort Wayne, ,

bama

der

und

Staaten

North

nod) anderer

Carolina,

Staaten.

Virginia,

Ala-

Als eine akfkredi-

tierte Hochſchule genießen wir die Anerkennung der öffentlichen Staat3behörden, und unſere Schüler haben in dieſer Beziehung einen großen Vorteil vor vielen

andern. das

Au

theologiſc<e

haben wir hier im Immanuel Seminar

für

ſolc<he,

die

College

ſpäter

als

Lehrer oder Paſtoren in den Dienſt der Kir<he einzu-

treten wünſchen. So bieten wir den Negerknaben und „mädchen Gelegenheit, eine gute Schulung zu erhalten,

in guter driſtlicher Zucht befeſtigt zu werden und ſich für da3 herrliche Werk der Seelenrettung unter ihren verwahrloſten Volks8genoſſen vorzubereiten. Ja, das -

Und aud dieſer neue Bau foll und wird dieſem Zwe> ſehr gut dienen; denn e3 bietet ſich Gelegenheit, mehr Mädden als bi3herx zu unterrichten und zu beherber-


'76

Die

Mijſrions-Taube.

gen, und wir können dann beſſere Zucht und Aufſicht üben. Und daß dieſe beſſere Einrichtung der Anſtalt zum Segen gereichen wird, wird wohl niemand in Frage ſtellen. Da38 Gebäude ſelbſt mißt 64X46 Fuß, ijt drei Sto>werk hoh und hat einen Kellerraum. EZ iſt aus roten Badſteinen hergeſtellt, höhſt einfach, aber feuerſicher und gut gebaut. Die Geſamtauslagen werden 850,000 nicht überſteigen. Im unteren Stod>wert befinden ſich zur Linken des Ganges Empfang3zimmer (ofice) und Wohnzimmer der Matrone wie au das Krankenzimmer. Rechts befindet ſich ein 18X63 Fuß großer Studierſaal, der jedoch ſo eingerichtet iſt, daß er geteilt werden fann, wenn die Umſtände es erfordern. Die beiden oberen Sto>werke enthalten acht Schlafzimmer mit geräumigen Kleiderkammern ſowie die Badezimmer. Die Sclaffäle bieten Platz für mindeſten3 fünfzig Mädden, jo daß in Zukunft jedes ſein eigenes Bett haben kann und nidt, wie e3 jekt der Fall iſt, zwei in einem Bett ſchlafen müſſen. Über dem dritten Sto>werk befindet ſich eine geräumige

Dachſtube,

28X52

Fuß,

wo

Koffer

uſw.

hingeſtellt

werden können. Im Kellerraum befindet ſich die Heizanlage, ein Waſch- und Bügelzimmer, ein Nähzimmer, ebenfalls ein3 für den Unterricht in der HauShaltslehre (Dometic Science) und ein Verſammlungslokal für Vereine und dergleichen. ' Obwohl nun die Kojten möglichſt niedrig gehalten werden und der ganze Bau die bewilligte Summe, 850,000 nidt überjteigen wird, ſo muß doh erwähnt werden, daß die Koſten bei weitem noc<h nicht gede>t ſind. Den lekten Nachrichten zufolge fehlen noch

S15,000. Unſere ſelbſt aufgebracht.

Negerdriſten haben ſhon 82,000 Und obwohl ſic ſich allen Ernſtes

anjtrengen, ſo können ſie doh bei weitem niht die Übrigen 815,000 aufbringen. Was nun? Soll der Bau ins Stocken kommen? Doch gewißlich nicht, denn die Synodalkonferenz hat beſchloſſen, daß der Bau aufsgeführt werden ſol. So bleibt nur ein3 übrig, näm-

lich daß Hand

alle Glieder unſerer

anlegen

und

unſern

lutheriſchen Kirche

Negern

in

dieſem

mit

großen

Werk zur Seite ſtehen und gemeinſchaftlich dies Jubeldenkmal errichten.

Ja, lieber Leſer, das hoffen und bitten wir, ſo daß

dies Jubel denkmal nicht aud) endlich als S<hulddenkmal daſtehen muß zu unſer aller Schande. Sdcice aljo,

bitte,

deine

Gabe

| üblichen ſynodalen Weg

ſo bald

al8

möglich

auf

an den Kaſſiexex, Theo. W.

Ed&hart, mit der Beſtimmung: „Für den Bau Greenzsboro.“ Wm. H. Kampſ<midt.

dem

in

- Die Lage in China.

iis 5 E 4. 4 Die ſüdliche ovdex fantonejiſche Armee, die da3 Ziel

xfolgt, ihr Vaterland

von

jeglicher Oberherrſchaft

freien, hat nicht nur den größten Teil Chinas ſüdlich vom Jangtſe und am 20. März die große Stadt Shanghai eingenommen, ſondern iſt anfangs April auch nach Norden vorgedrungen. Die Hauptſtadt Peking iſt ihr Ziel. Jnfolge dieſes Vordringen3 der ſüdlichen Armee haben viele Geſchäftsleute ſowie Miſſionaxe im Norden angefangen, ihre Poſten zu verlaſſen und ſich in Sicherheit zu begeben. Zurzeit (am 14. April) ſind die Südlichen jedo< von den Nördlichen wieder bis an den Jangtſe zurücgetrieben worden. Die Stadt Shanghai wurde am 20. März eingenommen, und zwar ohne Gefährdung der Ausländer, unter denen ſich auch die meiſten unſerer Miſſionare befanden. Anders war es jedoch, als am 24. März die Stadt Nanking erobert wurde. Da ſind ſüdliche Soldaten plündernd und mordend in die dortigen MiſſionShäuſer eingebrochen und haben fünf Ausländer getötet. Nur das Eingreifen amerikaniſcher und engliſcher Krieg3ſchiffe machte dem Plündern und Morden ein Ende. Am 11. April haben Amerika, England, Japan, Frankreich und Jtalien je eine Note an die kantoneſiſhe Regierung geſchit. Sie fordern die Beſtrafung der Miſſetäter, eine ſchriftliche Abbitte ſeitens des Heerführer3s Tſc<iang Kai-ſchek und Entſchädigung. Falls die Antwort nicht befriedigend iſt, werden die fünf Mädhte ſich genötigt ſehen, andere Maßregeln zu ergreifen. Unter den Kantoneſen gibt es 3wei einander bekämpfende Parteien: eine radikale Partei, die e3 ganz mit den Bolſchewiſten hält und zu der die Arbeitervereine gehören, und eine gemäßigte-Partei, an deren

Spike

der Oberbefehl3haber Tſchiang

E35 iſt an

gefommen; Oberhand.

einigen

Orten

dody) haben

bereits

zu

Kai-ſhek

offenen

die Gemäßigten

ſteht.

Kämpfen

bi3 jeht die

Fremdenhaß gegen die Deutſchen. BiSher wurden die Deutſchen von den Chineſen wenig oder gar nicht beläſtigt. Mit dieſer bevorzugten Stellung iſt es aber vorbei. Alle Deutſchen in der Stadt Tſchangſcha, Provinz Hunan, haben dieſe Stadt

verlaſſen. Sie waren zwar nicht perſönlich beläſtigt worden; dod) da die Lokalbehörden einen Erlaß au3gaben, der. Auzsländern unterſagt, Geſchäfte in Tſchangſc<a zu treiben, Stadt.

verließen

die dortigen

Deutſchen

dieſe

Der Fremdenhaß ijt ſonderlich gegen die Engländer

geridhtet.

; Unſere Miſſionare. Unſexe lutheriſchen Miſſionare halten ſich. mit einer

AusSnahme

in der Stadt Shanghai

auf oder ſind auf

der Reiſe nach ihrer Heimat begriffen. in der Chinamiſſion, dex frühere Prof. iſt in der Großſtadt Hankow. Seinc

hörigen jind Shanghai.

mit

den

übrigen

Unſer Pionier EG. L. Arndt, Familienange-

Miſſionzleuten

in


Die Mijſions-Taube. In

länder.

Shanghai

iſt keine beſondere

Gefahr

für Aus-

Dort befinden ſich bereits 35,000 ausländiſche

Soldaten. Die 10,000 Mann zählenden kantoneſiſchen Truppen bemühen ſich, Ruhe und Ordnung zu halten, und rücken den Noten gehörig auf-den Pelz. Unſere Miſſionare in Shanghai treiben nun in der ihnen aufgenötigten Muße tüchtig Sprachſtudien und Überſeßen <riſtliche Bücher. An ihren früheren Miſſionsſtationen haben ſie vor ihrer Abreiſe die Arbeit in die Hände der eingebornen Cvangeliſten gelegt, wo ſolche vorhanden waren. Daß ſie nun eine Zeitlang ſelbſtändig arbeiten müſſen, wird ihnen nur zu ihrem Nuten ausſchlagen. Die Miſſionsſchulen ſind ſämtlich geſchloſſen. Miſſionar C. D. Nagel, ein britiſcher Untertan, iſt mit ſeiner Familie nach Auſtralien, ſeiner Heimat, gereiſt. Miſſionar Geo. Lillegard iſt bereits einige Zeit mit den Seinen in Amerika. Frau H. W. Theiß iſt mit ihren Kindern vor kurzem in California angekommen. Miſſionax Arno Scholz und Gattin, denen am 4. April in Shanghai ein Töchterchen, Lois, geboren wurde, Frau Zſchiegnex ſamt Kindern ſowie Frau Carl Schmidt mit ihrem Töchterchen ſind unterwegs. Geſtern abend hat die Kommiſſion für Heidenmiſſion beſchloſſen, den Miſſionaren E. Niedel, H. C. Klein ſowie Emil Ziegler nebſt Familien Urlaub zu geben. Gott hat ſeine ſchüßende Hand über unſere lieben Miſſionare in China gehalten. Dafür wollen wir ihm herzlich danfen und ihn zugleich inbrünſtig bitten, ſie auch in Zukunft vor allem Übel zu bewahren. Wann die MiſſionSarbeit in China wieder aufgenommen werden kann, läßt ſich nicht ſagen. Thomas F. Millaxd in Shanghai, der bereits zwanzig Jahre in China wohnt, meint, die Ausländer würden wohl erſt nach zwei Jahren wieder an die Arbeit gehen können. Nun, Gott ſikt im RNegimente. Ex wird aud hier alles

wohlmacen,

ß

ſo daß ſein Reich gefördert wird.

C.F. Drewes.

dem

Bericht über die Verſammlung

der All-

gemeinen Synode im Juni vorigen Jahres heißt es: „Die Miſſion unter den Perſern ijt nicht wieder

aufgenommen worden. Auf Wunſc<h der Kommiſſion "hat P. A. Pera die Stadt Chicago exploriert; da aber die Ausſichten faſt hoſfnungslo3 waren, hatte die Kommiſſion nicht die Freudigkeit, zunehmen.“

furchtbar gelitten haben. Er wohnt 607 Belden Ave., Chicago, Ill. Sein Wirkungskreis 4ſt in Chicago und in Gary. Wir laſſen hier einige Au3züge aus einem Briefe P. PeraS folgen, die uns ein Miſſionsfreund zur Verfügung geſtellt hat: „Ih freue mich darüber, daß das Cvangelium durch meine Arbeit noch in reicherem Maß meinen Landsleuten geboten wird. Wir haben jeden Mittwochabend Vibelleſen in den Häuſern. Dieſe Verſammlungen werden gut beſucht. An einem Mittwochabend waren zwanzig Perſonen zugegen. E3 bereitet den jungen Leuten große Freude, daß ſie Gottes Wort leſen dürfen und daß es ihnen auch au3sgelegt wird. Letzten Sonnabend war ich in Gary. Auch dort hatten wir einen geſegneten Bibelabend. Zehn Perſonen waren zuſammengekommen. „Neulich haben wir fünfundzwanzig Geſangbücher erhalten. Cin Cxemplar foſtet 82.50. Da3 Geld haben wir noc< nicht. Aber der HErrx hat die Herzen zweier Miſſionsfreundinnen für die Sache erwet, ſo daß jede von ihnen uns 85 für Geſangbücher geſchenkt hat. DaS freut uns. Seit länger al3 einem Jahr hatten wir keine ſyriſchen Geſangbücher mehr finden fönnen. Nun kommen wel<he an, und die lieben Gotteskinder helfen uns, daß wir ſie kaufen und bezahlen können.“ Wer etwa dieſen armen, im Weltkrieg ſo ſchre>lich mitgenommenen ſyriſchen Glauben8genoſſen in dieſer Sache helfen möchte, der kann feine milde Gabe auf dem üblichen ſynodalen Weg an dieſe Perjermiſſion gelangen laſſen. Alſo 82.50 koſtet ein ſyriſch-lutheLiſches Geſangbud. C. F. Drewes.

Santa

Catharina.

Nicht nur im Staat Rio Grande do Sul betreibt unſere Synode Miſſion, ſondern auh in andern Staa-

ten Braſiliens wirken unſere Miſſionare.

Der nächſte

im Norden an Rio Grande do Sul grenzende Staat iſt Santa Catharina. In dieſem Staat arbeiten zwei

Lutheriſche Perſermiſſion. In

77

dieſe Arbeit wieder auf-

Dann aber kam der miſſionzeifrige P. F.C. Streufert in Chicago mit. dem perſiſch-ſyriſchen P. Luther Pera in Berührung; und die Perſermiſſion kam wieder in Gang. -

P. Luther Pera ſtammt aus einer der ſyriſchen Ge-

meinden in Rerſien, mit denen die Hermannsburger in Verbindung ſtanden und die während des Weltkriegs

unſerer Miſſionare: P. R. Lang und P. V. Kühn.

Von

des leßteren Wirkſamkeit wollen wir heute ein wenig berichten. Da3 Gebiet, in welchem P. Kühn arbeitet, wurde anfänglich von P. McMannis8 von Marcellino Ramo3 aus, dicht an der Grenze Santa Catharinas, bereiſt. Al3 dann im Dezember 1924 a<ht Kandidaten von unſerm Seminar in Porto Alegre entlaſſen wurden, berief die Miſſions8kommiſſion einen von dieſen, P: Valentin Kühn, nac<h Santa Catharina. Nad kurzem

Aufenthalt bei ſeinen Eltern reiſte P. Kühn

ſchon im

Februar in ſein Arbeitsfeld. Ex wohnte zunächſt in Rio Bonito, und zwar in einem elenden Shuppen, in welchem nicht einmal die allernotwendigſten Möbel vorhanden waren. Er hätte ja bei Leuten wohnen

können, aber bequemer hätte ex e8 wohl kaum gehabt,


Die Wijſions-Taube.,

78

da die Leute, meiſt alle Neueingewanderte, auch noh ſchr primitiv eingerichtet ſind. Nach ſeiner Hodzeit im November 1925 wanderte er na<h Herval (ſprich: Erwall) über, wo er ſich ein eigenes Haus baute. Er wählte Herval als Pfarrjit, weil dieſer Ort mehr im Zentrum ſeines Gebietes liegt und er von hier aus infolge von Bahnverbindung die andern Plätze beſſer erreichen kann. In Herval beſteht no<h keine organiſierte Gemeinde. CS halten ſich etwa ſe<hs Familien zu ſeinen Gottesdienſten. Die Leute, faſt alles Reichsdeutſche, kommen" aus der deutſchen Landeskirhe. Sie ſind

Gottes

Wort.

Daß

aus

dem

Grunde

die

Arbeit

fehlt die ſo nötige Schule. Dazsſelbe gilt von Perdize3 und von Müllerland. ES fehlt an den erforderlichen Mitteln und an geeigneten Lehrkräften, um Schulen einzurichten. Auch läßt der Gotte3dienſtbeſuch an den lebtgenannten Orten zu wünſchen übrig. Da aber Gottes Wort nad Gottes Verheißung nicht ohne Frucht bleibt, ſo wird der Heilige Geiſt auch hier ſich eine gläubige Schar ſammeln und im rechten Glauben erhalten. Wir aber beten: Gib den Boten Kraft und Mut, GlaubenSeifer, Liebe8glut! Laß viel Früchte deiner Gnad' Folgen ihrer Hoffnungsſaat! ----D3D->-------

Ein Venedy, Lieber Herr

A. Priebe.

Brief.

Jll., 15. Februar

1927.

P. Drewes!

Durch unſern Kaſſierer ſende ich Ihnen dieſe Woche eine Gabe von 825 für Kapellen oder ſonſt einen Zwe> in der Negermiſſion, wo es Ihnen am nötigſten zu ſein ſcheint. Für Green3boro habe ich bereits vor einem Monat zehn Dollars eingeſchikt. DO wie wird einem das Herz gerührt, wenn man hört, wie herrlihg Gott dieſe Miſſion ſegnet! Wir Chriſten wollen uns freuen und Gott danken, daß wir in dieſem großen Werk mithelfen dürfen und können. -J< mödte kräftig unterſtüßen, wa3 der liebe Frcund aus Minneſota in dex JanuarnumDa8

Städt<en

Herval

in Braſilien.

P. Kühn keine leichte “iſt, kann man leicht begreifen. Seit leztem Jahr hält er auh Schule. Die Schule wird von 12 Kindern beſucht. Mit der Zeit kann e3 dod) eine ganz ſchöne Gemeinde geben. Der nächſte Predigtplatz iſt Santa Clara, zwei

Reitſtunden ſüdweſtlich von Herval. Da beteiligen ſich durchſchnittlich 15 Perſonen an den Gottes3dienſten.

In einem Privathaus - Sieben Kinder werden

Elementarfä<hern Reitet man

wird von

unterrichtet.

auch einer

Sdule gehalten. Lehrerin in den

von Herval zwei Stunden in nördlicher

mer der „MiſſionsStaube“ ſagt: „Man

jollte jede3mal ein gutes Teil ſeiner Einnahme zurüdlegen; dann hat man zu geben, wenn die Gelegenheit kommt.“

Ein Miſſion3freund

Mancherlei

aus

in Venedy,

Jll.

der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

Superintendent G. A. Schmidt, der krankheit3halber lezten September unſer Miſſions8feld in Ala-

bama verlaſſen mußte, iſt nach völlig wiedererlangter Richtung, ſo kommt man nad Bom Retiro, wo ſchon Geſundheit am 7. April wieder in Selma angekommen. eine tleine Gemeinde von 15 Mitgliedern (72 Seelen) Gott ſei Dank für ſeine gnädige Hilfe! beſteht. Das beſcheidene Shullokal dient zugleich al3 Immanuel Lutheran College. Auf dieſer unſerer Kirhe. Die Lehrerin dieſer Gemeinde, Frl. Luiſe Anſtalt werden im Mai zwei theologiſhe Studenten „"Betry, unterrichtet 30 Kinder in dex Schule. Dieſe Gemeinde iſt auch recht fleißig im Hören. der Predigt. , Examen machen: Felton Vorice aus Manſura (Luther„Sodann beſucht P. Kühn noh Nio Bonito, wo er ville), La.; und Lloyd Gauthreauz von Napoleonville, vor etwa. 40 Zuhörern die frohe Botſchaft von der La. =- Die Arbeit am neuen Wohn- und Sclafgebäude freien Gnade in Chriſto JEſu verkündigt. Aber es geht gut voran. Jn der nächſten Nummer der „MiſSt

23742

.

SG


Die fionStaube“

Gebäude3 S15,000

an

werden

zeigen der

wir

können.

wahrſcheinlich

Leider

Bauſumme.

Wer

Miſjſions-Taube.

ein

fehlen

Bild

no<

des

etwa

hilft?

New Orleans, La. P. Siegmund Thies, der ſeit dem 15. November 1925 als Miſſionar an unſerer Trinity-Gemeinde gewirkt hat, hat den zum zweitenmal an ihn ergangenen Beruf als Stadtmiſſionar in New Orlean3 angenommen und iſt mit Ende des Monat3 März aus dem Dienſt unſerer Negermiſſion geſchieden. P.E.H. Wildgrube von der St. Paulskir<he hat die Bedienung der Trinity-Gemeinde wieder übernommen. In der Scule iſt eine Lehrerin angeſtellt worden. Die dritte Allgemeine Konferenz unſerer Negermiſſion wird im Auguſt in Selma, Ala., tagen. Cs wird eine Jubelkonferenz ſein. Die verſchiedenen Komiteen treffen Vorkehrung für eine würdige Feier. Das Jubiläum unſerer Negermiſſion. Im kommenden Monat Juli werden e3 fünfzig Jahre ſein, daß unſere Kirche unter den kir<lich verwahrloſten Negern unſer3 Lande3 das reine Evangelium von der Gnade Gottes in Chriſto verfündigen läßt. Gewiß werden die Gemeinden innerhalb unſerer Synodalkonferenz von dieſem wichtigen Creignis auf irgendeine Weiſe Notiz nehmen. Sonntag, der 24. Juli, wäre der paſſendſte Sonntag für eine kir<hliche Feiex. Die Verſammlung der Synodalkonferenz, in der beſchloſſen wurde, die Negermiſſion .in Angriff zu nehmen, tagte nämlich vom 18. bi3 zum 24. Juli. Unſer Titelbild. Wer freut ſich nicht über die lieben kleinen Negerkinderlein auf dem Bild, das die erſte Seite dieſer Nummer der „Miſſionstaube“ ziert? Dieſe Kinder<hen hat der liebe Heiland durd die heilige Taufe in ſein Gnadenreich aufgenommen und ſic zu Erben de3 Himmel3 gemacht. Drei Kinder fehlen auf dem Bild, und ein iſt ſeither geboren. Die Gemeinde Superintendent Aljſtons zu Kannapolis hat alſo eine Zukunft. In der Scule dieſex Gegend war es, wo ich bei einem amtlihen Beſuch im Jahr 1916 hörte, wie die ſiebenjährige Ora Gräber nicht nur die ſe<3 Haupt-

jtüde,

ſondern

auswendig

auch die Chriſtlihen

herſagte.

Philadelphia.

Frageſtü>e

P. Paul Trumpoldt

ſchreibt:

ſchön „J<

bemühe mid, meine kleine Herde von fünfundzwanzig konfirmierten Gliedern zu bewegen, dies Jahr 81,000 In den Mofür da3 Kirheneigentum aufzubringen.

79

16,000,000 zur römiſch-katholiſchen Kirche. Nechnet man nod) die getauften Kinder hinzu, ſo ergibt ſich die Zahl von etwa 70,000,000 Amerikanern, die zu einer Kir<he gehören. Demnach gibt e3 etwa 45,000,000 Cinwohner unſers Landes, die kir<lo3s ſind. Fürwahr, ein großes Miſſion3feld! Port Arthur, Tex. Al35 ich während des Monat3 März in Texas Vorträge über unſere Negermiſſion hielt und auch nac Port Arthur kam, erfuhr ich zu meiner großen Freude, daß P.F. W. Siebelitz, der vom 21. November 1897 bis zum 8. Januar 1900 al3 Hilfsprediger an unſerer St. Paulskirhe in New Orleans diente, ſchon vor vier Jahren den Anfang gemacht hat, den Negern in Port Arthur Gotte3 Wort zu predigen, und zwar mit Erlaubnis ſeiner Gemeinde. Albert Berger, der aus unſerer Gemeinde bei Manjura, La., ſtammt, ſtellt ſeine Wohnung für die gotte3dienſtlihen Verſammlungen zur Verfügung. Die Gotte3dienjte waren von 20 bis 30 Perſonen, meiſten3 Erwachſenen, beſucht. Vor zwei Jahren jedoch mußte

P. Siebelitz dieſe Arbeit einſtellen.

Unſere nächſte Miſ-

(BP.

Warda,

fionsſtation, Alexandria, La., iſt etwa 177 Meilen von Port Arthur entfernt. Ob unſere Negermiſſion nun wohl auch endlich in den großen Staat Texa3 einziehen wird? Falls einer unſerer Miſſionaxe einmal monatlich nach Port Arthur kommt, wollen die Paſtoren Siebelit und Paul Eifert in der Zwiſchenzeit regelmäßig aushelfen. Neiſeeindrücke über Texas.“ Vom 28. Februar bis zum 30. März war ich in dem großen Stadt Texa3 auf einer Vortragstour im Intereſſe unſerxex Negermiſſion und habe an folgenden zwanzig Orten Lichtbilder aus unſerer Negermiſſion gezeigt und erklärt: Vernon, Clara, CisSco, bei CiSco, Dallas, Waco (na<h Rieſel waren die Wege unpaſſierbar), Coppera38 Cove, The Grove, Thorndale, Walburg, Auſtin (dort hielt ich auch eine Anſprache im neuen College), San Antonio

Falsken3s

Kirche),

Lincoln,

Gidding3,

Engel, Manheim, Edna, Hufſmith und Port Arthur. Außer den zwanzig Vorträgen wurden in den ahtund3wanzig Tagen auch no< zwei Miſſion3predigten ſowie

drei. Anſprachen an Sculkinder

gehalten.

Unter den

Eindrüdken, die ich in Texa3 gewonnen habe, mögen folgende genannt werden: 1. Texas iſt in der Tat ein

rieſig großer Staat. auf

Von den 3,750 Meilen, die ich

dieſer Vortrag3reiſe

zurü&gelegt

habe,

waren

die *

beliefen ſich die regelDa3 ergibt mehr als mäßigen Beiträge auf 8110. Wir haben einen Kinder<hor ge34 im Durdſ<nitt.

meiſten in Texas. 2. Da3 Deutſchtum iſt no<h ſtark vertreten. J<h mußte mich hierüber wirklich wundern.

einigen Gotte3 geweiht werden.

dortige Gemeinde, urſprünglich zumeiſt wendiſch, iſt die Muttergemeinde de3 Texa3-Diſtrikt3. J<H habe an

naten

Januar

und

Februar

gründet.“ So Gott will, ſoll die ſchöne neue St. Loui8. Kapelle am Sonntag, den 8. Mai, dem Dienſt des dreiKirc<henglieder

in

unſerm

Statiſtiker Dr. H. K. Carroll, der

kommunionberedtigten

Dex

Land.

bekannte

gibt an, daß die Zahl

Glieder

der

verſchiedenen

Kirchengemeinſchaften in den Vereinigten Staaten Über 47,600,000 beträgt. Von dieſen gehören etwa

3. Unſere Kirche in Texas iſt dur<h und durch lutheriſch.

4. In den Städten Houſton und San Antonio macht unſere Kirche feine Fortſchritte. 5. Serbin in Texas entſpricht unſerm Altenburg hier in Miſſouri. Die vielen Orten frühere Glieder dex Gemeinde in Serbin

gefunden.

6. Al3 der betagte P. Buchſchad<her in Warda

mid) zur Kir<he hinüberführte und wir am Gotte3a>er vorbeikamen, bemerkte er: „Die hab" ich alle begraben.“


Die

- 80

Hliiſions-Taube.

Die Gemeinde hat ſich geweigert, ſeine Neſignation anzunehmen. 7. Vor zwei Jahren hat in Texas eine furdtbare Dürre geherrſcht, und leztes Jahr war der Preis dex Baumwolle überaus niedrig. Denno waren die bei meinem Vortrag erhobenen Kollekten in fajt allen Fällen überraſchend gut. 8. Die Paſtoren und Gemeindeglieder, die mich aufgenommen haben, haben e<t ſüdländiſche Gaſtfreundſchaft an den Tag gelegt. Gott vergelt's ihnen!

Jowa

City,

Jowa.

Studentenpaſtoxr

Julius

A.

Friedrich, durc< deſſen Vermittlung wir ein Bild Döſcher3 aus den ſiebziger Jahren erhalten haben, ſchrieb am 12. März: „Viel Neuigkeit habe ich nicht zu berichten. Hier geht es Tag für Tag nach derſelben Melodie: Kranke, Kranke, Kranke; Elend, Elend, Elend. Der Beſuch unſerer Gotte3dienſte hat ſich exrfreulich gehoben, ſeit wix unſere eigene Kapelle haben. Sonntagmorgen waren neunundſechzig da.“ Mexikaniſche Miſſion. AlZ5 ich in Edna, Tex., war, brachte mich P. Knörnſhild, aus Auguſta, Mo., gebürtig, nah dem fleinen öffentlihen Schulhaus bei Vanderbilt, in dem unſer portorikaniſcher P. Sergio

Cobian aus San Antonio an Sonntagabenden Gotte3-

dienſt hält. P. Knörnſc<hild hat verſprochen, nach Oſtern einen Artikel über dieſe Miſſion für die „Miſ-

ſionztaube“

zu

ſ<reiben.

=-

P. C. Frieling

in

der

Hauptſtadt Mexiko darf in Mexiko bleiben und arbeiten, muß aber nach Ablauf von ſe<hs8 Jahren einem gebürtigen Mexikaner Raum geben. So fordert e3 das Landesgeſe8s. Die Gemeinde zählt 80 Seelen.

Statiſtiſcher Bericht über die lutheriſche Kir<e in Nordamerika 1926. Svnoden

Paſto:

Meme: Seelen

Vereinigte Lutheriſche Kirhe| Miſſouriſynode ----------Norwegiſche Synode ..--- -.|

3143| 3189| 1341|

Jowaſynode ----.-------Wisconſinſynode -.-------

588| 594

Auguſtanaſynode -.------Ohioſynode ------------ '..|

810| 7799|

Lutheriſche Freikirche ---- --|

Suomiſynode

-.-.-.-.-----

380|

. Finniſche Apoſtoliſche Kirc<he| (?) Vereinigte Däniſche Kirche... Däniſche Kirche ..... infant ee

Slowakiſche Synode ..-.-..

Buffaloſynode ------- SI

Finniſche Nationalkirc<e -....

57

5

164 70

31

41

19

Jsländiſche Synode ------Norwegiſche Synode .......

18|' 47

Lutheriſche Brüder

21

Negermiſſion --.---------....-...-.

EEE EIE DIS fe 10 SIE Jehovah-Konferenz ------Für

die

Genauigkeit

38

7 5

Senne

3075|1276176| 4201|1083800| 3135| 490381|

886840 655459 301000

1013; 737|

143073 145115

1256| 1037|

306043| 258194|

400|

48135|

180|

100|

168| 97|

55|

54|-

216088| 213120| 34654|

30000| 28032| 19200|

17706

8850|

63|

5123|

30

37| 5

32250 20373

20000

18204 13100

9623|

68| 57 73

222183 165018

6966

7560

7077

7583 6342

5269 4219

1600

1000

41400 1325

2893 750 915

11149|166391|40582731|2658033

obiger

nicht in allen Punkten bürgen. ſogar ein recht zweifelhaftes

Zahlen

können

wir

Einige Zahlen haben Ausſehen. Doch im

'aroßen ganzen ſind die ſtatiſtiſchen Angaben wohl an„jnähernd

korrekt.

C. F. Drewes.

Contributions

Received

March

by the Treasurer.

1--31,

1927.

Received for Colored Alisgions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, Ala., 8232.50; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Xyland,

3.08; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, Bethel, Rockwest, 4.40; Bethlehem, Monroe, 3.00; lehem, New Orleans, 57.50; Concordia, New Orleans,

Concordia,

Rockwell,

8.00;

Christ,

Rosebud,

3.76:

1.50; Beth15.00;

Holy

Cross, Camden, 4.80; Lbenezer, Atmore, 3.82; Yaith, Mobile, 5.28; Gethsemane, Hamburg, 6.91; Grace, Concord, 50.00; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St. Louis, 30.00; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 585.06; mission at Greensboro, 4.05; mission at Pensacola,

2.43 ; missSion at Pomona, 2.70;

Mount

Calvary,

Kannapo-

lis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleagant, 5.00; Mount Carmel, Midway, 1.75; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Olive, Tinela, 4.24; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 11.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 60.00; Our Savior, Possum Bend, 3.58; St. James's, Soutliern Pines, 8.15; St.John's, Salisbury, 15.00;

St. Luke's, Lamison,

St. Mark's,

Atlanta,

2.50;

St. Luke's,

12.00;

Spartanburg,

St. Mark's,

15.00;

Winston-Salem,,

5.41; St. Matthew's, Arlington, 3.00; St. Matthew's, Meherrin, 32.62; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 8.13; St. Peter's, Cabarrus County, 8.00; St. Peter's, Pine Hill, 2.47; St. Philip's, Chicago, 82.32; St. Philip's, Philadelphia, 15.00; Trinity, New Orleans, 50.00; Trinity, Selma, 16.66; Zion, Gold Hill, 7.00. N 4 For Negro Missions: From Mrs. Yischer, Wilton Junction, Iowa, 81.50. N. N., Gardnerville, Neyv., 2.00. E.D., St. Louis, Mo., 2.00. Per Rev. F. J. Lankenau, from N. N., Napoleon, O., 1.00. Per Rev. I. H. Joost, Hilliards, O., 3.00. Herman Hue, Milford, 111., 15.00. For Greensboro College Dormitory: Fred Yischer, Winona,

Ainn., 820.00.

Rev.

O0. WH.

Lindemeyer,

St. Louis,

Mo., 25.00. N. N., Hordville, Nebr., 2.00. Per Rey. H. F. Gruell, from Ladies' Aid, Batavia, Wis., 14.00. Per Walt. G. Gerth, from Zion Ev. Luth. School, Bensenville, Wis., 22.00. Mrs. Louise Dittmer, Orange, Cal., 5.00. Immanuel

Lutheran

Sunday-School,

per

Emma

Hill,

Alexander,

Ark., 15.00. N. N., Conover, N. C., 50.00. For Alexandria, La.: NX. N., Washington, Mo., 3820.00. 'THE0. W. ECKHART, Treagurer. Bitte zu beachten! Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “May 27" bedeutet, daß das Abonnement jebt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braucht. Es dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, wel<he3s Blatt man wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. Die

„„Miſſion3-Tanbe““ erſcheint einmal monatlich.

Der Preis für ein

in Vorausbezahlung mit Porto iſt ſolgender: 2 ALCKEMplau SETE EEEEESRSSSBSSESTO0SERSEES 50 Cts. Von 10 Expl. an aufwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. [/]

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2

Jahr

In St"Louis, ſowie in Canada n und im Aus. Louis, burch Träger"od räger oder Poſt Poſt Bezogen, be

land 60 Cents pro Exemplar.“ R pete ! Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing HUouse, St. Louis, Io. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. €. F.

Drewes,

Negermiſſion

8. Jefferson Ayennue, St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die ſan

den

Kaſſierer,

Avenue, St. Louis, Mo.

Ur,

Theo.

W.

Eckhart,

3558

8.

Jefferson


Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſcjen Synodalkonferenz von Nordamerika. Publisbed

Acceptance

monthly

by

Concordia

Publishing

House,

St. Louis, Mo.

Subsecription

49. Jahrgang.

Juni

payable strictly in adyance.

Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

1927.

Unſere Negergemeinde

;

price, 50 cts. per annum,

Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the ſor mailing at Special rate of postage provided ſor in Section 1103, Act of October

bei Manſura,

Ur. 6.

La.

P. C. Thompjon ſteht recht3. Die älteren Glieder gehörten früher zumeiſt zur römiſchen Kirche. Die Entſtehung der Gemeinde iſt in dem neuen Buh Vifty Years of Lutheranism among Our Colored People beſchrieben.


Die Miſſionslchrer

Miſſtons-Taube,

und Miſſionsſchulen.

Miſſion und Miſſionsſ<hulen gehen immer Hand in Hand. Ein3 kann ohne das andere nicht gut fertig werden. DaS erkannten aud) unſere Väter, als ſie vor nun fünfzig Jahren das Werk unſerer Negermiſſion in Angriff nahmen. Kaum waren an einigen Pläten geringe Anfänge im Miſſionswerk gemacht worden, da folgten auch ſofort die Miſſjionslehrer auf dem Fuße, oder der Miſſionar rief ſelber eine Miſſionsſchule ins Leben. Ohne

die Miſſions8ſ<hule wäre verkümmert.

unſere

Miſſion

Wa3 wäre eigentlich aus unſerer ganzen Negermiſſion geworden, wenn wir keine Miſſionsſ<hulen gegründet, erhalten und gepflegt hätten? Wir wären wohl nie über die erſten geringen Anfänge hinausgefommen, und an den meiſten Pläßen wäre die Arbeit längſt wieder eingeſtellt worden. Die Miſſionsſchule war vielfac<ß der Lebenskeim der ganzen Station, ſie hielt das Intereſſe dex Leute wad, half über ſchwierige Zeiten hinweg und hielt die Augen der Fremden auf unſere Arbeit gerichtet. Durd ſie öffnete der liebe Gott uns aud immer wieder neue Türen und bahnte uns den Weg zu den Herzen der Eltern, der uns ſonſt

nur zu oft ganz verſchloſſen geblieben wäre. Laßt

uns

das

nicht vergeſſen!

E3 iſt gewiß angebracht, daß wir in dieſem Jubi-

läum3jahr auch ganz beſonders unſerer Miſſion3ſchulen gedenken und uns kurz vor Augen führen, welch

fegensreiches Mittel ſie in Gottes Hand geweſen ſind,

das helle Licht des Evangeliums unter der Negerbevölkerung unſer3 Lande3 zu verbreiten. Dabei iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir auch der Männer gedenken, .

die durch Gottes Gnade die Fahne unſers HErrn und ſeiner Kirche hineintragen durften in das dunkle Land heidniſcher Finſternis und des greulichſten Aberglauben3 durd) langjährige treue Arbeit in unſern Miſ-

ſionSſ<hulen. fein lei<hte3z. Schritt

für

Das Los dieſer Männer war wahrlich Die Arbeit war aufreibende Arbeit.

Schritt

hatten

ſie mit

bitteren

Enttäu-

ſchungen zu kämpfen, und ſie ernteten wenig Dank. Sie hätten e3 an andern Sculen leichter, beſſer, bequemer

haben

Haben

s

unſere

fönnen.

Miſſionsſhulen

unſere

Erwartungen

gerechtfertigt? E38 lohnt ſich wohl, hier einmal etwa3 näher auf

eine Frage einzugehen, die bei der Beſprehung unſerer Miſſionsſ<hulen immer und immer wieder auftaucht,

nämlich dieſe: Haben unſere Miſſion3ſ<hulen wirklich den großen Nußen gebracht, den wir von ihnen erwartet haben? J< beantworte dieſe Frage mit einem runden Nein. Unſere diesbezüglihen Hoffnungen

j haben ſich nicht erfüllt. Der Grund der Nichterfüllung niſt aber in der Hoffnung ſelbſt, nicht in der Arbeit der

Miſſionsſhulen zu ſuchen. Die Hoffnungen waren einfac zu ho< geſpannt worden. Man hoffte, überall, wo dieſe Schulen feſten Fuß faſſen würden, eine Negerbevölkerung lutheriſchen Bekenntniſſes heranziehen zu können. Man erwartete, daß faſt alle oder doh die meiſten Kinder, die unſere Schulen beſuchten, ſich nun auch der lutheriſ<en Kirhe gliedlih anſchließen würden. Dieſe Hoffnung hat ſich nicht erfüllt und wird ſich wohl aud nie erfüllen. Wenn das3 Erreichen dieſes Zieles allein unſere Miſſionsſchulen exiſtenzbere<htigt macht, dann müſſen wir unſere Fahnen ſtreichen, bekennen, daß unſere Arbeit ein Mißerfolg war, und ſie einſtellen. Das

eigentliche Ziel.

Doch wo iſt uns denn ein ſolches Ziel vorgeſte>t worden? Der liebe Gott hat e38 un3 nicht vorgeſte>t. Die <driſtlihe Kirche auch nicht. Das CEvangelium ſollen wir predigen. Halten wir unZ an dieſe Aufgabe, ſteuern wir dieſem uns geſte>ten Ziel zu, dann gibt e3 keine enttäuſchten Hoffnungen; dann .werden wir zugeben, daß unſere Miſſionsſ<hulen Großes geleiſtet haben und durd) Gottes Gnade immer Größere leiſten und einen Sieg nad) dem andern davontragen werden. Daß dem ſo iſt, dafür ſind die ſoliden, erkenntniSreichen Glieder unſerer Gemeinden, die zum großen Teil durch unſere Miſſionsſchulen herangezogen worden ſind, ein lautes Zeugnis. Dies iſt ſchon oft in den Spalten der „MiſſionStaube“ des weiteren aus8geführt worden. Dafür zeugen aber auc laut die vielen herrlichen Erfahrungen, die unſere Miſſionare immer und immer wieder mit früheren Schülern unſerer Miſſionsſchulen maden dürfen. Ein paar Beiſpiele. Vor Jahren zog eine Negerfamilie vom Land nad New Orleans und ließ ſich in der Nähe einer unſerer Miſſionsſc<hulen nieder. Die lutheriſche Kirhe war ihnen ganz unbekannt. Sie ſuchten eine gute Schule: für ihre Kindex. Von Nachbarn wurde ihnen unſere“ Scule empfohlen. C3 dauerte nicht lange, da lernten. ſie unſere Schule hochſchäßen. Sie ſchi>ten zeitweilig.

vier ihrer Kinder in unſere Schule. Ein3 nach dem andern dieſer Kinder wurde bei uns getauft und auch konfirmiert.

Dex eine Junge ſtarb etwa ein Jahr nach

der Konfirmation.

Waz3

für

Freudenſtunden

waren

für den Miſſionar die Beſuche an dieſem Kranken- undSterbelagex! Der Junge ging ein zu ſeine3 HErrn

Freude als eine Garbe, die dur<h unſere Miſſion3ſchule eingeſammelt

worden

war.

Eine Tochter aus derſelben Familie ſchien mit ganz. beſonderer Liebe an ihrer lutheriſchen Kirche zu hängen.. Wenn

e38

dem

wurde wegen

Miſſionar

man<hmal

weh

der vielen Enttäuſchungen

ums

Herz.

und er dann

an dieſe junge Chriſtin dachte, dann ſchämte er ſich:

wegen ſeine3 Kleinglauben3. Dieſe treue Chriſtin 30g. ſpäter mit ihren Eltern nach einem unſerer Noxd-

ſtaaten, in eine Stadt, wo wir noch keine Kirche für:


Die

Hlijſions-Taube.

Neger hatten. Jahrelang ſchrieb ſie regelmäßig an ihren früheren Paſtor, beſtellte ſich durc< ihn die Kir<henblätter und bedauerte immer, daß ſie von ihrer Kirche getrennt leben mußte. Dann hörten die Briefe auf. Durc< Gottes Gnade wurde in dieſex Stadt auch endlich eine Miſſion unter den Negern angefangen. Al5 die Kirche eingeweiht wurde, las dieſe frühere KLutheranerin die Anzeige darüber in der Zeitung. Sie hatte ſich verheiratet, und da ihre Schwiegereltern immer wieder in ſie drangen, ſich ihrer Gemeinde anzuſchließen, die zu den Sekten gehörte, und ihr vorhielten, wie vergeblich es ſei, darauf zu hoffen, daß ihre lutheriſche' Kirche hiex eine Miſſion ins Leben rufen würde, hatte ſic endlich nachgegeben. Jett aber kam ſie ſofort zurück und bat, man wolle ſie wieder in ihre lutheriſche Kirche aufnehmen. Bei der Gelegenheit ſchrieb ſie ihrem früheren Paſtor folgenden ſchönen Brief: Der

Brief.

„Werter Herr Paſtor! J< ſoll am Palmſonntag wieder in die lutheriſche Kirche aufgenommen werden. I<h danke Jhnen herzlich für Jhren Brief, der es mir ermöglicht, aufgenommen zu werden. J<<-habe leider meinen Konfirmationsſc<hein verloren. Meine Mutter, die mir den Tag meiner Taufe und Konfirmation genau hätte angeben können, iſt ſchon über fünf Jahre tot. Herr P. C. ſagte mir, wenn er das Datum meiner Konfirmation wüßte, könnte ex mir wieder einen Schein verſchaffen. Mein lieber Mann wird aud bald konfirmiert werden, und mein kleiner Sohn ſoll auch wie ich in der lutheriſchen Schule unterrichtet und in die lutheriſc<e Kirhe aufgenommen werden. J<h war in dieſex Stadt ja leider von der lutheriſchen Kir<he abgefommen, aber ich danfe dem lieben Gott, daß er P. C. hierher geſchit hat, um hier eine lutheriſche Kir<e unter den Negern anzufangen, und daß ich jett meinem lieben Gott wieder dienen kann wie früher. I< danke Ihnen no<hmal23 herzlich für alle3, wa3 Sie für mich getan haben. Jhr früheres Gemeindeglied“ uſw. ' Sagt, liebe Leſer, erfüllen unſere Miſſionsöſchulen die Hoffnung, die wir nah Gotte3 Verheißung auf ſie ſezen dürfen und ſollen? Doch ganz gewiß! Bedenkt,

daß dieſe Perſon nicht3 wußte von Gott und göttlichen

Dingen, als ſie anfing, Und jekt dieſe Freude

Kirche!

bei uns zur Schule zu gehen. an ſeinem Wort und ſeiner

No<h ein Beiſpiel. In unſerm Kir<henbuch war auc<h der jungen Mädchens verzeichnet, das mir viel Mühe machte, weil ſie ſo unregelmäßig zur Sie verheiratete ſich ſ<ließlich, ließ auc<h Tochter bei un3 taufen, dann aber verlor den Augen.

;

Name eine3 Sorge und Kir<e kam. ihre kleine ich jie aus

Nach Jahren erſchien ſie wieder in unſern

Von jeht an wurde ſie ein eifriges Gotte3dienſten. Glied. Sie war auch da3 Mittel in Gottes Hand, daß

83

ſich ihre inzwiſchen erwachſene Tochter und ihre zwei Schweſtern an die Kirche anſchloſſen. Gegenwärtig liegt ſie auf ihrem Krankenlager, das wohl auch ihr Sterbelager werden wird. Wic zeigt ſich auch da gerade wieder der herrliche Segen unſerer Miſſionöſc<ulen! Da, wo man meinte, umſonſt gearbeitet zu haben --- wel eine feine <riſtlihße Erkenninisz! Wel<h getroſtes Sichergeben in Gottes Willen! Welc<e Geduld in Trübſal! Viele VBibelſprüche und Liederverſe und den ganzen dreiund3wanzigſten Pſalm betet ſie in kindlihem Glauben mit mir. Jhre Sinne ſchwinden ihr oft, aber in lichten Augenbliken ermahnt ſie ihre Lieben und trägt mir auf, die Gemeinde zu bitten, ihr zu vergeben, wo ſie gefehlt habe, und ihr zu verſichern, daß ſie ſich ganz in JEſu Blut und Wunden winde und ein heißes Verlangen danadh trage, doh bald bei ihrem HErrn zu ſein. An dieſem Krankenlager haben wir wieder ein klares und gewaltiges Zeugnis dafür, daß unſere MiſſionsSſchulen ihren Zwe voll und ganz erfüllen und daß unſere Hoffnung, die wir auf Gottes Verheißung hin in ſie geſezt haben, nicht zuſchanden geworden iſt. * Gedenfen wir auch gerade in dieſem Jubiläum3jahr unſerer MiſſionsSſchulen in unſerer Fürbitte und mit unſern Gaben! DaS walte Gott! Unſere

Miſſionslehrer.

Unſere Miſſionsſchulen hätten verſagen müſſen, wenn uns der liebe Gott in Gnaden nicht auch tüchtige, treue, ſelbſtaufopfernde Miſſionslehrer geſchenkt hätte. Eine ganze Reihe dieſer Männer hat auf längere oder kürzere Zeit der Kirche an unſern Miſſion3ſ<hulen gedient. Eine Anzahl dieſer Männer dienen jezt noch dem HErrn an andern Stellen ſeines Weinberg3 und verwerten da die reichen Erfahrungen, die ſie im Dienſt unſerer Miſſionsſ<hulen ſammeln durften. Einige dieſer treuen Arbeiter ſind ſchon eingegangen zu ihres HErrn Freude. Unter dieſen ſteht an erſter Stelle unſer ſeliger Lehrer Eugen Vix. Lehrer Vix. Lehrer Vix trat als junger, no< niht ganz einundzwanzigjähriger Lehramtskandidat in unſere Negermiſſion ein und hat ſeine ganze AmtSzeit, ſiebenunddreißig Jahre, an ein und derſelben Miſſionsſ<hule, Mount Zion in New Orleans, gedient. Zwei Wochen lang hat er einmal in einer weißen Schule in New Orlean3 -AuSshelferdienſte getan; ſonſt hat er nie während ſeiner ganzen Amtz3zeit weiße Schüler vor ſich

gehabt.

Wiederholt erhielt er Berufe: an große weiße

Sculen, aber ex blieb treu auf ſeinem Poſten, von September 1881 bis Juli 1918, und iſt dann mitten in ſeiner Arbeit, ohne weiter krank zu ſein, ſanft ent-

ſchlummert.

Stürmiſche

Zeiten.

t

E3 waren ſtürmiſche Zeiten, als Lehrer Vix in die Negermiſſion eintrat. Die jehige Ilount Zion-Station

war damals noh im “Old Sailors Home" untergebradt.


Die Iiſſions-Taube..

C. Lemke.

E. Heinzen.

E. Buntro>.

F. Eberhard.

E. F. Rolf.

1126e0; [StyxTper,

SUN

Theo. Rennegarbe.

ſere

Meeren

Miſſionslehrer. X


85

aube« Die Miſſions-T

J-. Bruns.

367 x

;

Louis Pollert.

M. L. Palm.

er. eren Miſſionslehr üh fr r re ſe un ge Eini


Die Miſſions-Taube.

86

Über dieſe3 Gebäude und die Gegend, in der e3 lag, iſt

ja ſhon wiederholt in der „MiſſionsStaube“ berichtet worden. Wir wollen deshalb hier darüber hinweggehen und anſtatt deſſen dem Leſer lieber dies und das au8 dem arbeitzreichen, vielbewegten Leben unſers5 ſeligen Lehrer3 Vix bringen.

Im “01d Sailors? Home" war alſo die Miſſion =

und auh die Sc<hule -- untergebra<ht. Daß daz Sculehalten da niht ohne Unterbrechung vor ſich gehen konnte, läßt ſich leiht denken. Die ganze Umgegend war alles andere, nur nicht ſchr heimatlich und häuzslid eingerichtet. Es war ein richtiges “no man's land", wo da3 Fauſtreht galt und die Polizei ſich am liebſten nicht ſehen ließ. Entjtand Streit, jo wurde

bis .auf8 Blut gekämpft, und der Stärkſte blieb Sieger.

Der Sc<hwäcdere wurde oft als Leihe vom Kampfplat getragen. Einmengen von ſeiten der Polizei hätte nur

no<h mehr

Opfer

zur Folge gehabt.

Jn

dieſer Um-

gegend hielt unſer Lehrer Vix Schule. Oft mußte er den Unterricht unterbrechen, um erſt die Straßenbuben

von den Fenſtern zu vertreiben.

Hier wurde au< Sonntagsſc<hule abgehalten ſowie die Gotte3sdienſte, die öfter3 am Abend ſtattfanden. Zu dieſen Gotte3dienſten ging Lehrer Vix nur im Notfall allein. Wo immer e3 anging, hatte er ſeinen guten Kameraden, Alwin Strumpf, ein Glied der weißen Gemeinde, bei ſiHh. In ſeiner Hand war ſtets ein Spazierſto>d, der am oberen Ende mit einem bleiernen Knopf verſehen war. Dieſen hielt er immer am unteren

Ende in der Hand, damit er glei<h zur Verteidigung bereit wäre, ſollte man aus einer dunklen EC>e heraus. ihn angreifen. Aber ſelbſt wenn er glülich in das “Home" gefommen war, war ex ſeines Leben3 doch no< nicht ſicher. GCinmal ſägten Buben während des Gottez3dienſtes die Stüßen der Treppe weg, und als dann Lehrer, Pajtor und die kleine Gemeinde wieder aus8. dem oberen Sto>werk herabſtiegen, fiel die ganze „Gemeinde“ mit der Treppe in einem Knäuel in das

untere Sto>werk herunter. mand ernſtlich verleßt. Die

Zum

Miſſionsſtation

Glü>

wird

wurde

nie-

verlegt.

Vom “Sailors? Home" zog die Miſſion an die Franklin» und Thalia-Straße, wo die Mount ZionStation jekt nod) zu finden iſt. Doch au hier hatte die Miſſionsſchule erſt no< manchen ſchweren Kampf zu beſtehen. Die anſtändigen Weißen brachten ihr wohl bald ihr Wohlgefallen entgegen, aber von liederlihem Straßengeſindel hatte ſie no< viel zu leiden. Da

war

es gerade

wieder

unſer

Lehrer

Vix,

der

ſich

auh hier Reſpekt zu verſchaffen wußte. Sein bleibefnopfter Spazierſto mußte ihm auch da gute Dienſte leiſten.

Manchen

Straßenbuben

und nicht nachgelaſſen,

ließ“

Einmal,

als

er

hat er damit verfolgt

bis er ſeine Schüler in Ruhe hinter

einem

Straßenjungen

Herjagte und dieſer in daz erſte beſte Haus, deſſen Tür er offen fand, flüchtete, folgte Gehrer Vix ihm nah, und

|

ſo kamen ſie beide ſchließlich in der Küche der Frau Vix, Lehrer Vix' Mutter, an. Die beſchaute ſich ihren Herrn Sohn, ſah, was dieſer in ſeinem VerfolgungsSeifer nicht geſehen hatte, daß er nämlich bis an die Knie mit Straßendre> beſchmußt war, und jagte nun ihrerſeits Verfolger ſamt Verfolgten zur Tür hinaus. Lehrer Vix wurde wegen des Trubels, den das Geſindel der Miſſion machte, bei der Polizei vorſtellig. Dieſe war ja an das lärmende Weſen der Sekten gewöhnt und ſc<i>te wiederholt Poliziſten in unſere Gotte3dienſte, um zu ſehen, wie e8 da zuging, anſtatt da38 Geſindel zu vertreiben. Erſt nachdem ſich die Polizei vergewiſſert hatte, daß es in unſern Gotte3dienſten anſtändig zugehe, wandte ſie ihre Aufmerkſamkeit dem Unfug de3 Straßengeſindels zu, und bald hatte

unſere Miſſion Ruhe.

Schulfeſte.

;

Lehrer Vix ließ es auc<h an Vergnügungen und Beluſtigungen für ſeine Negerſchüler nicht fehlen. Jn der Schule ſelber wurden anregende Unterhaltungen veranſtaltet. Jm Sommer wurde regelmäßig ein Sc<ulfeſt (pienic) in einem der öffentlichen Parks gehalten. Da3 war immer ein ſ<werer Tag für Lehrer Vix. Elektriſ<e Straßenbahnwagen kannte man in New

Orlean3

damal8

no<h

niht.

Die

Eſelbahn

lief faſt

regelmäßig von den Scienen ab auf der Fahrt zum Feſtplaß. Der Weg führte an einer roten Ziegelfabrik vorbei. . Dort wartete man ſc<on immer auf das “black pienie", und von allen Seiten flog dann der rote Ziegelſtaub, mit vollen Händen geſtreut, in den Straßen-

bahnwagen hinein.

Kam man in die Nähe der Fabrik,

war

beſchmußt,

dann kommandierte Lehrer Vix: “Down with the blinds!" („Die Laden zu!“) Seine Waffe auf dieſer Fahrt war ein baseball bat. =- CECinmal wurde die ganze Geſellſchaft von einem fur<htbaren Gewitter überraſcht. Der Eſelbahnwagen war nirgends in Sicht, Obdach war weit und breit keins zu ſehen. Bis auf die Haut dur<näßt, brachte Lehrer Vix endlich ſeine Negerſhüler im .Straßenbahnwagen unter. Ex ſelber

ſo

naß

und

daß

Straßenbahnwagen zeigen wollte und Umwegen nach Hauſe ſchlich. Ein

Meiſterin der

er

ſich

nicht

im

ſich deöShalb auf

Schule.

Vix war ein Meiſter in ſeinem Fach.

E3 war ein

Genuß, ſein Schulzimmer zu beſuchen. Zielbewußt ging er in allen Fächern voran. Ex war peinlichſt genau in all ſeiner Arbeit. Die von Natur etwa3 zur

Faulheit

geneigten

Negerkinder

ſaßen

vor

ihm

und

arbeiteten wie emſige Bienen. C3 war umſonſt, zu verſuchen, mit etwa3 geringerer Arbeit durchzuſchlüpfen.

Die

Arbeit

mußte

getan

werden,

und

jede3 Kind

mußte ſein Beſte3 leiſten =- das wußten ſeine Schüler. Er ſelber wußte ganz genau, wie weit er

jeden Tag im Sculjahr mit jeder Klaſſe in den einzelnen Fächern kommen wollte. Auf den Unterricht im Katechismu3 und in der Bibliſchen Geſchichte bereitete


Die Mijſions- WEIN er fich aufs ſorgfältigſte vor. Mit jeder Frage, jeder - leinen Zwiſchenbemerkung hatte er ein beſtimmtes Ziel im Auge. Er wußte den ReligionSöunterricht nicht nur anregend und intereſſant zu machen, ſondern verſtand es auch, den jungen Herzen dadurd in aller Liebe und Freundlichkeit nahe zu treten, mit den ſüßeſten Worten Gottes Liebe und Erbarmen zu ſchildern und mit heiligem Ernſt vor der Sünde zu warnen. Klein und ſc<mäctig von Geſtalt, ſo daß er oft um eines Hauptes Länge von ſeinen Negerre>en überragt wurde, wurde er do< von den Negerkindern aufs äußerſte reſpektiert. Sie gehor<ten ihm aufs Wort. Seine ganze DiSziplin war derart, daß man e3 ſich gar nicht gut vorſtellen konnte, daß dieſe Kinder jemals ungezogen ſein könnten. Ex ſchaltete und waltete in ſeinem Schulzimmer in ſo ganz unbefangener, freier und freundlicher Weiſe, daß alles um ihn in voller Arbeit und in der ſchönſten Harmonie ſumſte wie die verſchiedenen Räder an einer guten Maſchine.

über.

Er

bleiben

87“

jieht den

wird

von

„Neſt Aſſur

ſeines und

von

Volkes“, Ügypten

der übrigund

von

Pathros (Süd- oder Oberägypten) und vom Mohrenland, um die Nuhe, das heißt, den Thron ſeiner Herrlichkeit, zu einer großen Gemeinde, die aus Heiden und aus den „Verſtoßenen Jsraels und den Zerſtreuten Judas“ beſtehen ſoll, verfammelt. Al3 der Kämmerer aus dem Mohrenland auf der „wüſten“ und einſamen Straße von Jeruſalem nach Gaza ſeine3 Weges zog und dabei den Propheten Jeſaias laut vor ſich hinlas, ſo daß Philippus, der hinzukam, ihn hören Fonnte und ihm die Stelle auslegte, fing dieſe EpiphaniaSiveisſagung an, in Erfüllung zu gehen. Wer aber war dieſer Kämmerer, dieſer „Mann aus dem Mohrenland“, wie Luther überſetzt, oder dieſer „Äthiopier“, wie er - im Grundtext genannt wird? War er ein eingeborner Äthiopier oder ein eingewanderter Jude? War er ein Proſelyt oder ein Jude au3 der Zerſtreuung (Diaſpora) ? War er ein ſ<warzer oder ein hellfarbigerer Üthiopier? Unſere Weisſagung läßt Paſtor und Lehrer. die Frage offen, ob er ein Jude oder Heide geweſen iſt, Im ſchönſten Einklang mit den Miſſionaren verredet ſie do<; dur<weg (V. 10--12) von Juden und richtete Lehrer Vix ſeine ganze Arbeit. Zuletzt ein Heiden. Die Gelehrten ſind ſich geradezu alle darin ſchon im Amte ergrauter und erfahrener Mann, kam er einig, daß der Kämmerer ein Äthiopier geweſen iſt, doh den jungen Miſſionaren mit aller Chrerbietung obwohl ein berühmter Forſcher (Prof. Dr. W. Max entgegen. Handelte es ſich um einen ſc<weren ZuctMüller) behauptet: „Das war kein ſchwarzer Proſelyt, fall, ſo rief ex den jungen Miſſionar in die Schule, beſondern ein [ägyptiſcher?] Jude, der die Geſchäft3ſprach die Sac<he mit ihm und erbat ſich ſeinen Nat. gewandtheit ſeines Stamme3 in den Dienſt der NuEr prunkte nie mit ſeiner Erfahrung oder ſeinem bierin geſtellt hatte.“ Cine nähere Kenntnis dieſes Wiſſen und tafelte dem jungen Miſſionar nie mit Volkes und Landes dürfte unſern Leſern im Hinbli> Warnungen vor dieſem oder jenem Fehltritt auf, ſonauf die ſchon geſtellten Fragen willkommen ſein, wenn dern ließ jeden für ſich ſeinen Weg finden und ſich in dieſe auch nicht ausreicht, um alle unſere Fragen reſtdie Arbeit einleben. DaS volle Vertrauen, da3 er in lo3 aufzuklären oder ſogar entſcheidend zu beantworten. midh als jungen, unerfahrenen Miſſionar ſekte, war Mohrenland führt viele verſchiedene Namen, die e3 immer für mich ein mächtiger Sporn, mid) dieſes Verim Laufe der Zeiten von verſchiedenen Völkern ertrauen3 würdig zu zeigen und meine Arbeit an ſeiner halten hat. Die Griechen nannten dieſes Land, da3 Seite treu zu verrichten. Cin Meiſter in der Scule, unmittelbar ſüdlich von Oberägypten liegt, ÜAthiopien, im Umgang mit ſeinem Paſtor und andern Chriſten ein womit die Bewohner als Brand- oder Dunkelgeſichter, einfacher, demütiger Chriſt, immer zu Dienſten bereit, als Kthiopier, bezeihnet wurden. Um 2000 vor immer heiter und getroſten Mutes =- das war unſer Chriſto trifft man zum erſtenmal den Namen Kuſh, Lehrer Eugen Vix. das eigentlich die ſüdliche Provinz bildete, in den ägypAm 10. Juli 1918 entſchlief er, betrauert von tiſchen Inſchriften an, der aud von den altteſtamentlichen Scriftſtellern für dieſes Land gebraucht wurde. Hunderten und Tauſenden ſeiner farbigen Brüder, ſeiner ſiebenunddreißigjährigen* Nubien iſt der moderne Name, und die Einwohner denen er während Amtszeit das Wort Gottes geſagt hatte. Ex war treu nennen ſich ſelbex Nuba. Sie dürfen nicht mit den im Geringen. Der HErr wird ihn einſt über viel Abeſſiniern, die weiter ſüdöſtlich wohnen und von ihren

ſeben.

Sein

Andenken

Der Kämmerer

bleibe unter uns im Segen! G. M. Kramer.

aus dem Mohrenland.

Kaum daß uns der Prophet Jeſaias im 11. Kapitel die Weihnacht3botſchaft von der Wurzel Jſais verkün-

digt hat,

geht

Worten:

„Und

er auch ſeine

ſchon

Ruhe

mit

wird

den

Ehre

ausdrüclichen [Herrlichkeit]

ſein“ (V. 10) auf die EpiphaniaShexrlichkeit des HErrn

ſemitiſchen

Croberern

wechſelt werden.

Noba

genannt

wurden,

ver-

Dieſer Verwechſelung macht man ſich

um ſo eher ſchuldig; weil die Sprache der in Abeſſinien eingewanderten Semiten die „äthiopiſche“ genannt wird.

Dieſe NamensSübertragung iſt ſo gebräuchlich geworden, daß man bei dem Ausdru>k „äthiopiſche Sprache“ nie-

mals an die Niltaläthiopier denkt. aber der Kämmerer von

aus

Zu dieſen gehörte

dem Mohrenland.

AKthiopien wurde ſchon in der älteſten Zeit bewohnt einem

den

Ägyptern

verwandten

dunkelbraunen

Stamme, in dem wir die Vorfahren der heutigen Cin-


WMiſjſtons-Taube.

Die

88

wohner erkennen, die man zwar zur kaukaſiſchen Raſſe rehnet, die aber ein Miſc<volk mit dunkler Hautfarbe find. C23 ſind Hamiten geweſen, Söhne HamS, von denen der erſte nach 1 Moſ. 10, 6 Kuſc<h hieß und die von alters her aud im Handelsverkehr mit den Ägyptern ſtanden. An der nördlichſten Grenze, am erſten Katarakt, auf der Inſel Elefantine, fand ein reger Tauſchhandel ſtatt, wobei die Äthiopier den Ägyptern afrikaniſche Koſtbarkeiten, wie Elfenbein, Cbenholz3 und Weihrauch, lieferten. Vox allem war es aber den Ägyptern um den Beſiß der Goldminen in den öſtlichen Wüſtengebirgen zu tun, bei deren Ausbeutung die Cinwohner gezwungen wurden, in den Bergwerken zu arbeiten und Gold zu waſchen. Außerdem war Üthiopien noh eine Bezugsquelle für da3 Heer und die Polizei, da den Ägyptern das Waffenhandwerk niemals viel zuſagte. Hieraus geht ſchon hervor, daß dieſes Volk von jeher auf keiner hohen Kulturjtufe geſtanden hat, ſondern von den kulturfähigen Ägyptern geknechtet

Der Kämmerer

aus dem Mohrenland

Philippus

getauft.

wird

von

worden iſt und nur in Handelsverkehr mit ihnen treten durfte, wie die Inſchrift eine3 Pharao ausdrüclich hervorhebt. Beſſer wurde e3 nicht, al3 von der Mitte de3 zweiten Jahrtauſend38 an Negervölkex vom Süden in Athiopien eindrangen und ſich mit den Ureinwohnern vermiſchten. Bilder aus dieſer Zeit zeigen un3 dieſe Neger al3 faſt nackte Barbaren mit ihren unverkenn-

lihen

Negerzügen,

während

die braunroten

ſchon ſtark hinter ihnen zurücktreten

müſſen.

Hamiten Auf

die

Abbildungen dieſer Neger läßt ſich der Jrrtum zurük-

führen, die Äthiopier gehörten urſprünglich der Negerraſſe an.

Waren die Ägypter au nur darauf aus, Üthiopien

auszuplündern, ſo haben ſie dennoc< dieſem Lande Kulturſchäße gegeben, die viel zu ſeinem ſpäteren Aufſchwung beitragen ſollten. Vox allem haben die Pha-

raonen ihre herrlichſten Bauten in dieſem Lande aufführen laſſen, darunter den rieſigen Felſentempel von Abuü-Simbel, eins der großartigſten Bauwerke, da3 die

ägyptiſche Kunſt je geſchaffen hat. Neuangelegte Städte erſtanden, in denen ſich vox allem Soldaten und Be-

amte niederließen. Die ägyptiſche Sprache und Schrift werden ſich in dieſer Zeit immer mehr Bahn gebrochen haben, und e3 konnte nicht ausbleiben, daß Üthiopien äußerlich ägyptiſiert wurde. Die Statthalter gewannen an Anſehen und waren von einem Heer ägyptiſcher Beamten umgeben, von Schreibern, Kammerherren und Gericht5perſonen. Nun aber tritt eine Wendung ein, die nicht nur Äthiopien ſelbſtändig machen, ſondern die auch für die ganze Zukunft Ügyptens von Bedeutung ſein ſollte.

Während

die Libyerx die Herrſchaft in Ügypten

an ſich

riſſen und zu Statthaltexrn und Oberprieſtern wurden, flohen die Anhänger de3 alten prieſterlichen Königs5hauſes nach ÜAÜthiopien und gründeten dort ein ſelbſtändiges Königreich mit ägyptiſcher Kultur. Zwei Städte wurden bald zu Hauptſtädten und waren zusgleich die Vertreter der beiden Völkerſchichten dieſes Lande3, der Neger und der Hamiten, nämlich die beiden

Städte Napata

und Meroe.

bewahrt,

die

Von

der Stadt

Napata

brad) im Jahre 728 der König des Landes, Schabaka, auf und eroberte ganz Ügypten. Seinem Vordringen wurde von den Aſſyrern ein Ziel geſezt. Sein Nachfolger Tirhakfa nahm den Kampf gegen die Aſſyrer auf (2 Kön. 19, 9; Jeſ. 37,9), aber e3 blieb ein hofſnungsloſex Kampf. Unter Tirhakas8 Nachfolger wurde den Ägyptern die Herrſchaft vollend3 von den Aſſiyrern entriſſen, und in den nächſten fünfhundert Jahren ſind ſie nur vorübergehend frei geworden. Sie wurden, was ſie am Anfang geweſen waren: ein abhängiges und unterjochte3 Volk. Je mehr das Land aber an Macht und Anſehen verlox, um ſo mehr mußte die Macht des Prieſtertum3 ſteigen. Vergeblich kämpften Griechen (Ptolemäer) und Römer dagegen an, die prieſterliche Bevormundung ließ ſich nicht abſchütteln, und ein Alexander wie ein Hadrian werden in den Tempeln nur al8 Pharaonen angeſehen. Durch ein Orakel ſchrieben die Prieſter dem eingebornen Herrſcher jeden Scritt vor und beſtimmten jede König8wahl dur<3 Lo3. Hier wurden die ägyptiſchen Sitten am beſten

und

Üthiopier

waren

nach

ägyptiſchen

Prieſterbegriffen da38 frömmſte Volk. Der unerträglihen Bevormundung durc die Prieſter endlich müde, verließen die Könige ihre Reſidenzſtadt Napata und ſuchten im Süden, in Meroe, um 560 v.Chr., ihre Regierung vor den Übergriffen der Prieſter zu ſichern. Dies ſollte ihnen jedoch teuer zu ſtehen kommen. Denn nun waren ſie, weit entfernt von den Kulturländern Afrikas, dem Einfluß der Barbaren, die von jeher einer

hohen Kultur

abgeneigt waren,

ausgeſezt.

Schon

in

den lezten Jahrhunderten vor Chriſti Geburt hatten die Könige von Meroe kaum no<h Beziehungen zu den

Kulturländern de3 Nordens. Kandaze,

im Jahre

23

Nux unter der Königin

v. Chr., erwachte

der alte Er-

oberergeiſt. Doh gegen die Nömer, die damal3 über da38 Land regierten, vermochten die Üthiopiex noch weniger auszurichten al8 gegen die früheren Eroberer de3 Lande3, die Aſſyrer, Perſex und Griechen. Napata


Die

Miſſtons-Taube,

wurde völlig zerſtört; von Meroe aber erfahren wir weder aus dieſer no<h aus der folgenden Zeit etwa. Die Königin Kandaze wurde zwar nicht entthront, aber ihr Land und Volk wird wohl immer mehr dem Einfluß der unkultivierten Völker Afrikas verfallen ſein. Wenn uns die Apoſtelgeſchichte von einer Kandaze =- ein Name, den jede Regentin führte --- erzählt, ſo wirft dies eher ein Licht auf die weiſe Politik der Nömer al3 auf den Zuſtand des Landes. An Reichtum fehlte es dem Lande wohl niemals. Die Negerſtämme am Blauen und Weißen Nil, denen e3 an einer einheitlichen Regierung fehlte, konnte man leicht ausplündern und ihnen Rinder, Menſchen und Gold abnehmen, wovon uns auh die Könige ausführlich berichten. Und in der Grabpyramide einer Königin fand man reichen Goldſc<hmuc, der ſich jeht im Berliner und Mündener Muſeum befindet. An Geſchichte aber war und blieb Äthiopien fortan arm, wenn es deSwegen auc<h um ſo mehr von ſagenhaften Berichten .umwoben wurde. Kundſchafter Neros (54-68) berichteten, daß ſie Meroe in Trümmern und die ganze Gegend unbewohnt gefunden hätten. Die Königin Kandaze der Apoſtelgeſchichte, von der die Geſchichte ſonſt nichts weiß, hat über ein Volk regiert, von dem die Welt damal3 wenig oder gar nichts wußte. Schon für die griechiſchen Schriftſteller -war Üthiopien nur no<h ein Wunderland, das als die Quelle aller Ziviliſation geprieſen wurde. Ging auc das35 Volk in der Geſchichte und Wirklichkeit unter, ſo führte doch das Überlieferte ein zähes Leben, unter anderm das Mutterre<ht der Südſemiten und Hamiten, wonac< der Stammbaum der Mutter und nicht des Vaters angeführt wurde und wonach die Mutter ſtet35 Mitregentin des Sohnes war, wenn ſie nicht ſogar die Zügel der Regierung oft mehr in den Händen hatte als ihr Sohn. Kurz nach dem Untergang des äthiopiſchen Neiches wurde das Reich der Abeſſinier gegründet, ja die Könige von Akſum, der Hauptſtadt Abeſſiniens, betrachteten ſich als die Nachfolger der Könige von Meroe. Wenigſtens iſt der Name ÜÜthiopien auf ihr Land übergegangen, da3 ſie

urſprünglich

Chabaſ<hat,

das

heißt,

Volk3gemiſch,

nannten, worau3 dann Abeſſinien geworden iſt. Auf die lezte Zeit der Geſchichte Äthiopiens werden uns hoffentlich die meroitiſchen Denkmäler, die erſt in der römiſchen Kaiſerzeit entſtanden ſind, ein hellexe3 Licht werfen, ſobald e3 den Forſ<ern gelungen iſt, ſie zu

entziffern.

Troß dieſe3 kurzen Überbli>e3 über die Geſchichte Athiopien3 ſind wir hoffentlich nun eher imſtande, uns ein Bild von dem Kämmerer

machen.

Diejenigen,

aus dem Mohrenlande

die in ihm einen Juden

haben dafür keinen unmittelbaren Beweis.

zu

ſehen,

Die mittel-

baren Beweiſe ſollen folgende ſein: „Er war gekommen gen Jeruſalem, anzubeten“; er war „ein Gewaltiger der Königin Kandaze, welcher war über alle ihre Schazkfammer“;

Wohl

darf

e3

„er la3 den Propheten Jeſaia3“.

un3

nach

*

dem. biSher

Geſagten

89

wundernehmen, daß ſelbſt ein Üthiopier nach Jeruſalem fam, um anzubeten, der doch einem Volke angehörte, das ſich immer mehr von den Völkern de3 Nordens loslöſte und von dem ein Geſchichtſ<hreiber --- der aber doch der Geſchichte etwas vorauzeilt --- erzählt, daß „Äthiopien um die Geburt Chriſti ſchon untergegangen und das Land der völligen Barbarei verfallen war“. Wohl könnten wir eS viel beſſer verſtehen, wenn ein Jude in der Zerſtreuung, der in Äthiopien wohnte, nad) Jeruſalem gekommen wäre, um anzubeten. Aber warum ſollte denn nicht unter den vielen nichtjüdiſchen Anbetern in Jeruſalem auc ein Äthiopier geweſen ſein, womit zugleich in dieſem unerwarteten Feſtpilgex und Tempelbeſucher eine ſchöne Erfüllung altex Vorau3jagungen zu finden iſt: „Wenn auch ein Fremder, der nicht deines Volkes Jsrael iſt, kommt aus fernem Lande um deines Namens willen . . . und kommt, daß er bete vor diejem Hauſe . . ., fo wolleſt du hören im Himmel, im Sitz deiner Wohnung, und tun alle3, darum der Fremde dich anruft“, 1 Kön. 8, 41-43, oder eine Erfüllung der Worte Jeſaias5: „Denn mein Haus heißt ein Bethaus allen Völkern“, Kap. 56,72 Fragen wir aber, wie der Üthiopiexr von dem Gott Jehovah gehört hat und ein Proſelyt geworden iſt, ſo antworten wir zuerſt mit Salomo an der ſc<on genannten Stelle, V. 42: „Denn ſie werden hören von deinem großen Namen und von deiner mädtigen Hand

und

uns

von

deinem

ausgere>ten

die aramäiſchen

ſechſten

Jahrhundert,

Inſchriften

die

Arm.“

1904

aus

und

Sodann

dem

geben

fünften und

1905

auf

der

Inſel Clefantine gefunden worden ſind, eine Antwort: Die Juden hatten auf eben der Jnſel, wo von alter3 her ein reger Tauſchhandel zwiſchen Üthiopiern und

Ägyptern

ſtattgefunden hatte, eine Handelskolonie ge-

gründet und Jehovah einen Tempel gebaut. So konnte der äthiopiſche Schakmeiſter wegen ſeine3 Berufe3 leicht mit den Juden in Ügypten in Berührung- gekommen ſein, um ſo mehr, da aud) die Juden auf dieſer Inſel Banken und Geldgeſchäfte hatten. Gewißlich könnte man aud) mit dem ſc<on genannten Altertumzfoxſ<her aus dieſen Tatſachen den Bewei3 holen, daß die Königin Kandaze keinen Geringeren als einen jüdiſchen Geldmann zu dieſem hohen Amte auzerſehen hatte. * Die3 würde ſogar im Einklang mit den geſchichtlichen Tatſachen ſtehen, daß die Regenten, ob ſie nun Ägypter oder Üthiopier waren, immer auf Ügypten für den Bezug von gebildeten Beamten angewieſen waren. No

zur Zeit de3 Verfalle3 des Reic<he3 rühmen ſich ägyptiſche Prieſtex und Schreiber, Beamte de3 „König3 de3 Negerlandes“

zu

ſein.

Zwar

waren

ſeitdem

ſc<on

fünfhundert Jahre vergangen, aber eS iſt nicht unmög-

lich, daß auc<h dieſe Königin auf auswärtige Beamte angewieſen war. Hin wie her, e3 läßt ſich aus dem Berufe de8 Manne3 aus dem Mohrenlande nichts Endgültiges beweiſen, ebenſowenig aus der Tatſache, daß er den Pro-

pheten Jeſaias leſen konnte. Wenn au zugegeben werden muß, daß er kaum Gelegenheit hatte, ſich das


Die

90

Mijſions-Taube.

Hebräiſche anzueignen, da die Juden ſelber nicht mehr da3 Hebräiſche, ſondern da38 'Aramäiſche ſprachen, und der althebräiſche Text ſchon zu dieſer Zeit in den Synagogen aramäiſch gedolmetſ<ht wurde, ſo lag c3 do viel näher, daß er die griechiſche Überſezung des Alten Teſtament3 vor ſich hatte. Ganz Ägypten ſtand damal3 unter der griedjiſcen Kultur, und die griediſche Überſezung war ſ<on im vierten Jahrhundert vor Chriſto in Alexandrien angefangen worden. Berufsgeſhäfte werden dieſen Kämmerer zu Reiſen bis nach Alexandrien veranlaßt haben, wie ihn ſein Cifer für die Gotte3dienſte des HErrn zu einer no< weiteren Pilgerfahrt nach Jeruſalem trieb. Hinzu kommt noh, daß am Anfang unſerer Zeitrechnung die ägyptiſche Sprache, deren ſich die Äthiopier immer bedient hatten, nicht mehr von ihnen gebraucht wurde, während ſelbſt die Hieroglyphenſc<hrift, die noh immer auf ihren Inſchriften zu finden war, ebenfalls verſchvand und die eingeborne LandeSſprache in einer Scrift, deren Entziffexrung erſt begonnen hat, trat. Dieſe Sprache wurde gewißli< nicht außerhalb de3 Landes geſprochen, ſo daß ein äthiopiſ<er Beamter ſchon gezwungen war, ſich die griechiſche Weltſprache anzueignen, falls er ſie nicht ſogar vorzog. Aber keiner der oben angeführten Beweiſe iſt entſcheidend dafür, daß der Kämmerer ein Jude geweſen iſt. G Halten wir uns dagegen an den Wortlaut der Apoſtelgeſ<hi<hte, ſo werden wir die Erfahrung machen, daß er nicht nur der Geſchichte de8 Landes8 entſpricht, ja ſogar mandjes Schlaglicht auf die Geſchichte wirft, ſondern daß er uns an viel mehr Verheißungen erinnert, als die Annahme, der „Üthiopier“ ſei ein Jude geweſen.

Zuerſt wollen wir uns darauf aufmerkſam machen

verheimlicht werden, daß mand<hmal wollhaarige und dilippige Könige auf dem Throne ſaßen. Mexoe, die. Regierungsſtadt der Königin Kandaze, war aber der Ort, wo rotbraune hamitiſc<e Wanderſtämme ſtet38 und immer von neuem in da3 Niltal eingedrungen waren. Aus dieſem Volke kamen die erſten eingebornen Herrſcher, die dann ebenfalls dur<h Verſchwägerung ihrem Regierungshauſe die Merkmale der Neger aufgedrückt haben. So behielt die Negerraſſe doH die Oberhand. Die Griechen haben ſich mit ihrer Bezeichnung „Brandgeſichter“ feine Mühe gegeben, die beiden Volksſtämme voneinander zu unterſcheiden. Die Ügypter bezeichneten die Raſſe immer nur mit dem Namen „Neger“, ohne damit ebenfalls irgendwie zu unterſcheiden. Da ſie aber auf ihren Bildern die Äthiopier als reine Neger abbilden, obwohl auc<h die rotbraunen Geſichter nicht fehlen, ſo müſſen wir annehmen, daß Üthiopien von „mehr oder weniger negerartigen Stämmen bewohnt war“.

?

Alſo ein Neger in Jeruſalem auf dem Tempelplaß! Aber fürwahr nicht der erſte! Erzählt uns doh ſc<on Jeremias, Kap. 38, 7-13, ausführlich von dem Äthiopier ECbed-Melech, ebenfalls einem Eunuchen in des König3 Haus, der Jeremias aus dem Brunnen 30g und ihm das Leben rettete. Aber an dem Kämmerer iſt als an dem „Erſtling der <riſtlichen Kir<he aus den Heiden“ die Weisſagung des Pfſalmiſten, Pſ. 68, 32: „Mohrenland wird ſeine Hände ausſtre>en zu Gott“, in Erfüllung gegangen. Und wenn uns die alte kir<liche Überlieferung erzählt, daß „er in Üthiopien ein Vater vieler geiſtlichen Söhne und Tödter geworden iſt“, ſo hat ſie damit nur die ſelbſtverſtänd-

lihe Tatſache ausgeſprochen,

daß dieſer Mächtige

der

Königin Kandaze „da8 Evangelium von JEſu“ nicht nur ſtillſchveigend in ſeinem Herzen aufbewahrt, ſondern e3 auch allen fröhlich verkündigt haben wird. Treu in der Verwaltung der Scäße ſeiner Herrin --

laſſen, daß er ein Eunuche, ein Verſc<hnittener, genannt wird und dies nicht nur ein-, ſondern fünfmal. Mit dieſer Wiederholung ſollen alle Leſer nicht in erſter Kinie an ſein Amt -- denn das wird mit andern Wor- , denn Üthiopien blieb auch bei ſeinem Verfall reich an ten beſchrieben --, ſondern an die troſtreihe Vernatürlichen Schäßen --, wird dieſer gläubige und geheißung des Propheten Jeſaia3, Kap. 56, 3--5, ertaufte Chriſt, der ſo fröhlich ſeine Straße 30g, auc die innert werden. „Und der Fremde, der zum HErrn ſich Güter ſeines himmliſchen HErrn treu verwaltet haben. getan hat, foll nicht jagen: Der HErr wird ſich ſcheiZwar gingen die WeiSſagungen der Propheten und de3 den von ſeinem Volk. Und der Verſchnittene ſoll nicht Pſalmiſten betreffs Äthiopiens erſt vollend3 in Exſagen: Siehe, ich bin ein dürrer Baum.“ füllung, als im vierten Jahrhundert Miſſionare nach “ Sodann wird von dem Manne, der auf einſamer Äthiopien kamen, die da3 König3haus zum Cvangelium Straße einherzog, geſagt, daß er ein „Äthiopier“ war. befehrten und im ganzen Lande Gemeinden ſammelten. Da in demſelben Ver3 von der Königin au3geſagt wird, Aber von Anfang an hatte Gott na<h einem Lande

daß ſie Königin der Athiopier ſei, ſo iſt das Wort gewißlich nicht ander3 aufzufaſſen denn al8 Name für

das un3 nun befannte Volk am Nil. Waren dieſe Athiopier Neger? Die Geſchichte des Lande3 lehrt un3, daß ſie, wie auch ſpäter die Abeſſinier, ein Miſchvolk waren. Die ägyptiſchen Beamten

j

ſeine Hand aus3geſtre>t, das im Urteil der Geſchichte zu

einem Barbarenvolkf, dem Spuren griechiſcher Kultur

„wohl no<h anhafteten“,

hiex und da herabgeſunken

war und mit dem die Kulturvölker, wie ſchon die alten

Ägypter e3 in Wort und Bild getan hatten, ihren Spott

trieben.

So iſt dieſe Bekehrung de38 „Kämmexer3

au3

waren zwar von jeher zu gering an Zahl geiveſen, um

dem Mohrenlande“

können.

dem Denken und Tun der Völker, die ſich auf ihre hohe

von Einfluß auf die Entwieklung der Volksart ſein zu Gegen

Vermiſchung

j wehrten ſie ſich lange;

mit

den

Eingebornen

doch ſchon im achten Jahr-

/ hündert v.Chr. konnte e8 in Wort und Bild nicht mehr

'

des HErrn

und

ein Abglanz der Gnadenherrlichkeit

ſteht in offenſichtlihem

Gegenſaß

Kultur viel einbildeten. (VP. Peter3 in der „Freikir<e“.)

zu

'


Die Miſſionsfeſt

Miſſions-Taube.

in Südamerika.

Gedenktage

Bei ſchönem, wenn auch drücdkend ſchwülem, Wetter feierte die kleine Gemeinde von Xingü (ſprich: Schinguü) am 27. Februar Miſſionsfeſt. Vormittags predigte P. Janſen in der Kirche über Matth. 5, 14-16. Er führte den Gedanken au3, daß die Chriſten das Licht der Welt ſind und daher als Licht vor der Welt leuchten ſollen. Die Lehrerin, Frl. Petronilla Petry, ſang mit den Schülern das Lied „Fahre fort, Zion, fahre fort im Licht“. Die Kollekte, für die Studentenkaſſe beſtimmt, ergab 188500. Zum Mittageſſen hatte die Gemeinde im nahen Wäldchen einen prächtigen Spießbraten zubereitet, der, mit Kuchen ſerviert, den Gäſten trefflich mundete. Hier wurde auch der Nachmittagsgottesdienſt gehalten. In dieſem predigte der Unterzeichnete über Kol. 4, 8. 4 und forderte die Zuhörer auf, fleißig für unſere Miſſionen zu beten; denn ſie haben unſer Gebet ſehr nötig, und unſer Gebet wird auch nah Gottes Zuſage nicht unerhört bleiben. Auch dieſer GotteSdienſt wurde durc einen Schülervortrag („Die armen Heiden jammern mich, denn groß iſt ihre Not“) verſchönert. Da eine Anzahl Braſilianer zugegen waren = im ganzen waren etwa 240 Perſonen anweſend --, die kein Deutſ verſtehen, ſo wurde dieſe Predigt, kurz zuſammengefaßt, auch in der Landesſprache wiedergegeben. Hieran ſchloſſen ſich auch 3wei portugieſiſche Geſänge an, 'worauf der Gottesdienſt in deutſcher Sprache beendet wurde. Die Kollekte, 158000, wurde für die Gemeindekaſſe beſtimmt. Dieſe junge Gemeinde zählt erſt 12 ſtimmberechtigte Mitglieder und unterhält eine Gemeindeſchule, die von 13 Kindern beſucht wird. Doh muß die Lehrerin noc< von der Kommiſſion unterſtüßt werden, da die Leute no< verhältnismäßig arm ſind. Bedient wird dieſe Gemeinde von P. Janſen, der ſie monatlich einmal beſucht. Mit welchen Schwierigkeiten dies verbunden iſt, kann man einigermaßen ermeſſen, wenn man bedenkt, daß der Paſtor neun bi38 zehn Stunden durch den Urwald auf unwegſamen Pfaden reiten muß; der Weg iſt nämlich erſt teilweiſe gema<t worden. E3 führt allerdings auch ſc<on ein Fahrweg nah Xingü, den der Paſtor einſchlägt, wenn er per Wagen (nict

'buggy) hinfährt. Aber weil er dann einen ſehr großen Umweg macht, braucht man „nur“ z3wei volle Tage,

um an Ort und Stelle zu gelangen. Man kann ſich alſo kaum einen Begriff davon machen, unter welch großen Strapazen und Anſtrengungen unſere Paſtoren infolge der weiten Entfernungen ihrer einzelnen Gemeinden ihr Amt auzüben müſſen. P. Janſen hat

außer Xingü noch, zwei andere Predigtpläße, die eben-

falls „nur“ acht biz neun'Stunden entfernt ſind.

Seine

Geſundheit iſt daher auch ſc<hon ſtark angegriffen, und er muß baldigſt, um nicht in kurzer Zeit arbeitSunfähig

zu

werden,

Hilfe

wäre da ein Auto!

haben.

Wie

Z

dringend

91

notwendig

A. Priebe.

der Miſſion. Juni.

17. Der erſte Baum zum Anbau von Herrnhut wird geſchlagen 1722. 23. Miſſionar Ramſeyer und Gattin (Baſler Miſſion) flüchten aus dem Fort Kumaſe in Aſante, Weſtafrika, 1900. 24. Bartholomäus Ziegenbalg, der erſte proteſtantiſche Miſſionar in Oſtindien, geboren in Pulsnit, Sachſen, 1683. 26. China der Miſſion geöffnet 1858. -- P.Johannes Paul Beyer geboren zu Reinwarzhauſen bei Nürnberg 1832. 27. D. Franz Pieper geboren 1852. 29. Hans Egede hält ſeine Abſchiedspredigt in Grönland 1736. -- John William3, der Apoſtel der Südſee, geboren 1796. 30. Die erſten Nheiniſchen Miſſionare werden abgeordnet 1829. Juli. 3. Hans Egede landet in Grönland 1721. -Unſere erjte Negergemeinde gegründet in Little NRo>, Ark., von Miſſionar Friedrich Berg 1878. 8. Miſſionar Karl Güklaff, der erſte lutheriſche Miſſionar in China, geboren 1803. -- Erſte Abordnung Goßnerſcher Miſſionare nach Indien zu den

Kols 1844.

9. Miſſionare Ziegenbalg und Plütſchau landen in Trankebar, Indien, 1706. -- Georg Schmidt, al3 erſter proteſtantiſ<er Miſſionar in Afrika, landet in Kapſtadt 1737. 10. Karl Friedrich Heyer („Vater“ Heyer) geboren 1793 zu Helmſtedt, Braunſ<hweig, Gründer der Minneſotaſynode und erſter amerikaniſc<h-lutheriſcher Miſſionar in Indien. 11. Verbot der Sati oder Witwenverbrennung in Indien 1832. 12. Miſſionar Johannes Flierl (NeuendettelöSau) landet in Neuguinea 1886. Jn den folgenden vierzig Jahren ſind 16,144 Papua3 getauft worden. 15. Adoniram Judſon betritt die Stadt Rangoon

in

Birma

Miſſion

der

1813

und

Baptiſten

gründet

unter

den

dort

die

Karenen.

erfolgreiche

-----------Po------

Es

iſt in keinem andern Heil.

Im Sommer 1896 behandelte ein jüdiſcher Arzt in Kiſchinew in Südrußland eine arme evangeliſche Witwe. Jhr Leiden war ſchwer, aber die Geduld und Ruhe, mit der ſie e8 trug, flößten dem Arzt die größte

Bewunderung ein. Al3 es8 ſichtlich ſchlechter mit ihr ging, fragte ſie eines Tage3 den Arzt: „Wie lange wird e8 no< währen, bis e3 mit mir zu Ende geht?“ Der Arzt ſagte ihr, daß e8 möglicherweiſe nur noch


92

Die

Hlijſions-Taube.

einige Stunden dauern werde. Darauf verklärten ſich ihre Züge, gleichſam al3 ob e3 zu einem Feſt ginge. Darüber verwunderte ſich der Arzt. Sie aber ſagte: „Herr Doktor, Sie waren ſo gütig gegen mich; ih mödte Ihnen gern ein 'Zeihen meiner Dankbarkeit hinterlaſſen. Sie ſind ein Jude; Sie ſind aber aud ein Sünder. Sie können nicht ſelig werden ohne den Sünderheiland; o ſuchen Sie ihn, ſuchen Sie ihn aus dieſem Buch!“ Dabei überreichte ſie ihm eine Bibel. Der Doktor trug da3 Bud) nad) Hauſe und legte e3 beiſeite. Al3 ex am ändern Morgen bei der Frau vorſprechen wollte,. blieb er unter der Tür ſtehen, denn

er hörte von dräußen, wie die Pflegetochter der Sterbenden

ſang:

I< Betrübter komme hier Und bekenne meine Sünden; Laß, mein Heiland, mich bei dir Gnade zur Vergebung finden, Daß dies Wort mid tröſten kann: JIJEſus nimmt die Sünder an!

Zwei „Monate

ſpäter

ſelber im Sterben.

lag

der

alte

jüdiſche

Arzt

Mitten in der Nacht ließ er den

Paſtor rufen, daß er ihn taufe. Al3 dieſer die Erlebniſſe dex lezten Wochen vernommen hatte, gewährte er ihm tiefergriffen die Taufe. Am folgenden Tage ſchlief er in Frieden ein, und ſeine lezten Worte waren: JEſu38 nimmt die Sünder an, Mid) hat er auch angenommen Und den Himmel aufgetan, Daß ich ſelig zu ihm kommen Und auf den Troſt ſterben kann: JEſus nimmt die Sünder an!

Die Zeiten ſind, Gott Lob, vorbei, wo man glaubte,

den Heiden durc< Dolmetſcher da8 Evangelium predigen zu können. Wohl gibt e3 leider noh Miſſionare, kommen,

die

an

Fleiß

Landesſprahe

oder Begabung zu

ſprehen.

nie dahin,

Aber

dieſe

enthalten ſich dann doh der eigentlihen Predigt und ſuchen ſich ſonſt nüßlich zu machen. Wohl gibt e3 auch reiſende

Evangeliſten,

verſammlungen

die Heidenländer

halten

die in

und

kommen,

aller Welt

Erwedung3-

zu dieſem Zwe

wo

ſie dann

auc

natürlich

in

nur

dur< Dolmetſcher ſich verſtändlich machen können. Aber da3 ſind nur vorübergehende Gäſte, nicht eigentliche

Miſſionare.

Der

richtige

Miſſionar

die Ausſprache

iſt noch nicht das Schwerſte.

einen Gößen, da3 andere bedeutet eigentlich Schickſal, wieder ein anderes entſpricht wohl unſerm Begriff „Gottheit“, bezeichnet aber niemals eine Perſon. In China ſind die Miſſionare heute noh nicht einig darüber, welche3 das richtige Wort für Gott iſt, und ebenſo im Tamilland in Oſtindien. Wahrlich, da mödte man ſdjier verzweifeln. Aber auch für „Welt“ und für „ſchaffen“ wird man in wenigen Sprachen ſo leiht da3 beſte Wort finden. Und nun all die <rijtlihßen Ausdrücke, wie Glaube, Hoffnung, Geduld, Heiligung, Gnade, Verſöhnung, Wiedergeburt, Bekehrung uſw. Bekannt iſt, wie der Südſeemiſſionar Paton nah einem Wort für Glauben ſuchte und erſt nad) vielen Jahren e3 fand. Ähnlich iſt es einem Miſſionar in Britiſch-Oſtafrika (dem Quäker Hot<kiß) mit dem Wort „Heiland“ oder „Erlöſer“ gegangen. Ex kam als einer der erſten zum Volk der Wakamba, in deren Sprache no< nie da3 Evangelium gepredigt worden war. Büder in ihrer

Sprache gab e3 natürlich auch nicht.

Der Miſſionar im Ringen mit der Landeöſprache.

die aus Mangel

Doh

Die Hauptſchwierigkeit fängt exſt an, wenn man in der fremden Sprache lehren und predigen will. Da fehlen einem die Worte. „Gott hat die Welt geſchaffen“ =da3 iſt doh etwa3 vom Abc der <riſtlichen Lehre. Aber wa3 für ein Wort ſoll man wählen für „Gott“? Da kann man oft lange ſuchen, bi3 man daS paſſende findet.

Wörter für Gott gibt e3 wohl, aber das eine bezeichnet

Die Worte des Kinde3 drangen dem Arzt ins - Herz; er konnte den Gedanken nicht lo3 werden: „Du bijt auc< ein Sünder, und der Sünderheiland kann

dich retten.“

fortgeſeßte Arbeit, ja einen Kampf. Zuerſt muß man hören, wie die Leute ſprehen. Dann muß man verſuchen, ihnen nahzuſprehen; und da entdet man denn, daß ſie allerlei Laute haben, die e3 im Deutſchen gar nicht gibt und welche hervorzubringen unſere Sprachwerkzeuge gar nicht geeignet ſind. Da gilt es, ſich ſchier die Zunge zu zerbrehen. Aber e3 geht, wenn man nur beharrlich iſt.

muß

not-

wendig die Landesſprache lernen. Sonſt verdiente er den Namen nicht. Dies Lernen bedeutet aber in den Meiſten Fällen ein Ringen, da3 heißt, eine heiße, lang

Alle3 mußte dem

Schwarzen am Munde abgelauſc<ht werden. So legte er ſich denn ein Wörterverzeichni3 an und war glücklich, wenn er wieder irgendeinen Fund getan hatte. Ein Wort aber wollte ſich gar nicht finden, nämlich das Wort „Heiland“ oder „Erlöſer“. Son zweieinhalb Jahre hatte er danach geſucht. Da hörte er eines

Abend3 beim Lagerfeuer einen Heiden namen3 erzählen,

wie einſt ſein Herr

von einem Löwen

fallen worden ſei und wie er ihn gerettet habe.

Kikuvi ange-

Mit

der größten Spannung lauſchte der Miſſionar der lebhaften Erzählung, abex da3 erſehnte Wort wollte nicht zum Vorſchein kommen. Erſt hintennah, gleichſam zum

triumphierenden Abſchluß, wandte ſich dex Erzähler an den Miſſionar und ſagte: „Bwana nukuthaniwa na Kikuvi“, da3 heißt: „Der Herr wurde durch Kikuvi. gerettet.“ Sofort fragte der Miſſionar: „Ukuthanie Bwana2“ da3 heißt: „Alſo du haſt den Herrn gerettet?“ „Ja“, lautete die Antwort; und nun rief der Miſſionar voll Freude au3:

„Das

iſt ja das Wort,

da3 ich ſo lange geſucht und wonad ich dich immer gefragt habe, weil ich eu<h klarmaden wollte, daß JEſus,


Die Mijſtions-Taube. der Sohn GotteS3, geſtorben iſt, um un alle, auch euch, zu =- retten, zu erlöſen.“ Und nun leuchtete e3 auf in den Augen de3 Heiden. „So“, rief er aus, „jekt verſtehe ih: JEſus iſt geſtorben, uns von der Sünde und aus der Hand de3 Teufel3 zu erlöſen.“ „J4 habe mehrere Jahre in Afrika zugebracht“, ſagt dieſer Miſſionar. „über ein Jahr lang habe ich dort kein einziges Stüc> Brot zu eſſen bekommen; monatelang habe ich von ſaurer Mil<h und afrikaniſc<en Bohnen gelebt; alle3 Denkbare und Undenkbare, von Ameiſen bis zu Nhinozerosfleiſch, habe ich gegeſſen; dreißigmal hat mich das Fieber niedergeworfen; heidniſche Banden haben mich überfallen; dreimal hat ein Löwe mich angegriffen und viermal ein Nhinozero3; aber das alle3 würde ich gerne noh einmal durcmachen, wenn ich noch einmal die unausſprechliche Freude erleben könnte, einem afrikaniſchen Volksſtamm in ſeiner Sprache klarzumachen, was JEſu3 für un3 getan hat.“ Da ſieht man: e35 lohnt ſih. (Wbl.) -=---=u21

Mandherlei

Sp>------

aus

der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

- Das goldene Jubiläum unſerer Negermiſſion könnte Sonntag, den 24. Juli, gefeiert werden. E35 war nämlich auf ihrer Verſammlung vom 18. bi3 zum 24.. Juli 1877, als unſere Synodalkonferenz beſchloß, die MiſſionSarbeit unter den kir<lic) verwahrloſten Negern in Angriff zu nehmen. Da aber die Mitte de3 Sommer3 eine ungünſtige Zeit für eine derartige Feier iſt, empfiehlt ſich Sonntag, der 16. Oktober, da P.J. F- Döſcher, unſer erſter Negermiſſionaxr, am 16. Oktober 1877 abgeordnet wurde.

New

Orleans.

etwa dreizehn Monate

P.

Siegmund

Thies,

der

im Dienſt unſerer Negermiſſion

an der Trinity-Gemeinde geſtanden hat, iſt am 1. April einem Ruf als Stadtmiſſionar in New Orleans gefolgt, naddem

war.

dieſer Beruf zum zweitenmal an ihn ergangen

Der HExrr ſezke ihn in ſeinem neuen Wirkung3-

kreis zum Segen für viele! Die Stadtmiſſion in New Orlean3 iſt eine neue Einrichtung. P.E. Wildgrube

von der St. Paul3gemeinde hat Trinity. wieder al3 Filiale übernommen. Ex verſieht auch den Sculunterricht bis zum Shluß der Schule im Juni. Atmore, Ala. Hier iſt ein Schulhaus käuflich erworben worden, da38 al38 Schule und Kir<he benukt

wird. E83 wurde am 3. April eingeweiht. Ein ungenannter Miſſion3freund in Brooklyn, N.Y., hat die Kaufſumme geſchenkt.“ Der ewig reiche Gott ſei ſein

Vergeltexr! Gegend

Möge

der Geber Nachfolger finden.

in und bei Atmoxe

Die

iſt ein verſprechendes Miſ-

ſion3feld. Noſebud, Wilcox Co., Ala. Hier wird eine Kirche und Schule (beide unter einem Dach) erbaut. E38

war dies ſehr notwendig.

Da Roſebud unſere erſte

93

Miſſionsſtation auf dem wunderbar wachſenden MiſſionsSfeld im Schwarzen Gürtel Alabama3 ijt (die Arbeit wurde am 13. Januar 1916 begonnen), ſoll gelegentlich der dritten Allgemeinen Konferenz im Auguſt in der neuen Kirc<he zu Roſebud ein beſonderer Lob- und Dankgottesdienſt gehalten werden. Ackerville, Wilcox Co., Ala. Am 20. März wurde hier die St. Mark's-Gemeinde organiſiert. C3 iſt dies die fünfzehnte Gemeinde, die in Wilcox County in der kurzen Zeit von elf Jahren gegründet worden iſt. St. Mark's verdanft ſeine Gründung einigen Gliedern, die von Tilden nach Aerville zogen und da3 ernſtliche Verlangen trugen, daß die lutheriſche Kirche auch dorthin kommen mödte. Gott hat ihr Gebet erhört. Nachdem dort vor etwa einem Jahr drei Monate lang gearbeitet worden war, mußte die Arbeit jedoch wieder eingeſtellt werden. Später ſchi>ten die Aerviller Abgeordnete, die in ihrem Namen um Bedienung baten. Da ſie es offenkundig ernſt meinten, gab die Miſſion3leitung ihre Zuſtimmung zur Eröffnung einer MiſſfionsSſc<hule. Am 1. November 1926 wurde die Arbeit wieder aufgenommen. Die Leute verſprachen, die Miete für das alte Gebäude, worin Kirche und Schule gehalten werden, ſowie die Reiſekoſten P. John Thompjons zu bezahlen. Lehrerin Auguſta Griffin wurde in der Schule angeſtellt. Am 20. März hatte nun Miſſionaxr Thompſon die Freude, dreizehn Erwachſene konfirmieren und drei Erwachſene ſowie neun Kinder taufen zu können. So wurden fünfundzwanzig Seelen zur Kir<e hinzugetan. P. E. A. Weſtcott, der Vertreter unſer3 Superintendenten Schmidt, hielt die Predigt. Da3 neue Feld foll verſprechend ſein. Aber leider fehlt ein paſſendes Gebäude. Nur 31,000 wären hierzu nötig. Immanuel Lutheran College, Green3boro, N. C. Die Sclußfeierlihkeiten begannen Sonntag, den 8. Mai. Bei dieſer Gelegenheit fand au< die FeſtLlichfeit der E>ſteinlegung de3 neuen Wohn- und Sc<lafgebäude3 ſtatt. Superintendent Frank Alſton hielt die Feſtpredigt. Zwei Studenten de3 theologiſchen Seminar3 madten ihr Examen: Felton Vorice und KAloyd Gauthreaux. Erſterer ſtammt au3 unſerer Gemeinde zu Lutherville (Manſura), La., lezterex au3 unſerer kleinen Gemeinde in Napoleonville, La. Kandidat Vorice findet ſeinen Wirkungskrei3 in North Carolina, Kandidat Gauthreaux in Alabama. Jn der

Hochſchule graduierten drei Knaben und acht Mädchen. Chicago.

April

vierzehn

Miſſionax

Marmaduke

Erwachſene

konfirmiert.

Carter

Er

hat

im

ſchreibt,

daß er wegen ſeine3 großen und aus8gedehnten Arbeit3gebietes ein Fuhrwerk benötige. .

Das8 Wacs8tum unſerer Negermiſſion. Um die3 Wacds3tum beſſer zu verſtehen, muß man einen Ver-

gleich anſtellen.

Laut der neueſten Statiſtik hat die

Zahl der konfirmierten Glieder unſexer Miſſouriſynode lezte3 Jahr um 1'/s Prozent zugenommen. Jn unſerer


94

Die

Mijſtons-Taube.,

Negermijſſion dagegen war die Zunahme 8 Prozent. DaS iſt vom HErrn geſchehen und iſt ein Wunder vor unſern Augen. Nad) einer von unſerer Eine niedrige Sterberate. Lande3regiexrung angeſtellten Unterſuchung ſterben jährlich achtzehn Neger aus je tauſend. Jn unſerer lutheriſh<en Negerkirdje jedoch ſtarben leßztes Jahr nur zwölf aus je tauſend, vorleztes Jahr ſogar nur neun aus je tauſend. Dieſer Umſtand beweiſt, daß unſere lutheriſchen Neger ganz anders leben als ihre Rajſſengenoſſen. Statiſtiſc<e8 über die Miſſouriſynode. P. Ernſt E&Xhardt, der Statiſtiker der Miſſouriſynode, macht unter andern folgende Angaben: „Die Synode zählt

icest 2,642

Gemeinden,

eine Zunahme

von

72

Ge-

meinden. Wir haben nod) immer über 800 Predigtpläße, wie ſeit 1919. In den 88 Jahren ihres Bejtehens hat ſich die Synode faſt über alle Staaten des Landes ausgebreitet. Nur in Arizona, wo unſere Scwejterſynode, die Wisconſinſynode, blühende Miſſionsſtationen hat, ſowie in Vermont und South Carolina ſind wir nicht vertreten. [Wir haben in Spartanburg, S. C., eine Negergemeinde. -- D.] Wir haben in unſerm Land no<h 1,953 Counties, in denen wir keine Kir<he haben. An unſern Gemeinden in Nord- und Südamerika arbeiten 2,793 Paſtoren, eine Zunahme von 46. Dazu kommen no< 44 Miſſionare in Indien und China. Rednet man dazu noch 143 Profeſſoren und Hilfsprofeſſoxen, die für das Predigtamt ausgebildet ſind, 46 Paſtoren, die in andern Ämtern, zum Beiſpiel als Miſſionsdirektoren, S<hulſuperintendenten, Kapläne an Wohltätigkeit3anſtalten, der Synode dienen, und diejenigen, die zeitweilig wegen Kränfklichkeit außer Amt oder bereits in den Ruheſtand getreten ſind, ſo ergibt da3 die Zahl 3,297. Die Zahl

der vakanten Gemeinden beträgt 120. Wir haben 1,086,953 getaufte Glieder (eine Zunahme gegen die vorjährige Zahl von 3,153), 675,956 kommunizie-

rende Glieder (Zunahme: 7,969).“ China. In dieſem großen Heidenland hat die Miſſouriſynode laut der. neueſten Statiſtik 600 Seelen (394 Männer, 206 Frauen) ſowie 384 konfirmierte Glieder, die lekte3 Jahr 2,072mal zum Tiſch

des HErrn getreten ſind. 238 Perſonen wurden während de3 Jahres getauft. Mit nur einer Au3nahme befinden ſich die Miſſionare jezt in Shanghai oder in

den Vereinigten Staaten.

ſynode

| Honan

Die hieſige

Auguſtana-

(ſ<wediſch), die ſeit 1906 in der Provinz

arbeitet, hat ihre Miſſionare abberufen.

Die

Miſſionare ſind nach Amerika gekommen. = E2 iſt ſhiver zu ſagen, wann die Unruhen in China aufhören

werden. Manche meinen, e8 wird noch drei Jahre dauern. -- Der <riſtliche General Feng, den die Briten ſowie andere al8 Bolſchewiſten geſchildert haben,

1 hat ſich ausdrüclich geweigert, die ihm von den Kommuniſjten nehmen.

im

Abril

angebotene

Führerſtelle

anzu-

Afrika. Die Vereinigte Lutheriſche Kirc<he hat in der bereits 1860 begonnenen Miſſion in Liberia, Weſtafrika, 194 konfirmierte Glieder. Gegen 850,000 jährlich ſind nötig zum Unterhalt dieſer Miſſion. Die acht Schulen werden von 454 Kindern beſucht, die fünf Sonntagsſc<hulen von 588. Japan. Die evangeliſch - lutheriſche Kirche in Japan trägt den Namen Nihon Fukuin Nuteru Kyokwai. Die MiſſionSarbeit, die 1898 begonnen wurde, wird von der Vereinigten Lutheriſchen Kir<he und der Vereinigten Däniſchen Kir<he gemeinſam betrieben. Die Zahl ihrer japaniſchen Lutheraner beträgt etwa 1,600. „NRuteru“, das heißt, „Luthera-

ner“, iſt der Titel ihres Kir<henblattes

Die Neſtorianer. Im Jahr 429 nach Chriſti Geburt trennten ſich der Kirchenlehrer Neſtorius und die Anhänger ſeiner falſchen Lehre betreffs der zwei Naturen in Chriſto von der weſtlichen Kirhe. Um die Mitte des vorigen Jahrhundert3 ſoll die Zahl der Neſtorianer in Aſſyrien no< über 100,000 betragen haben. Verfolgungen von ſeiten der Mohammedaner in den letzten vierzig Jahren jedoch haben ihre Zahl auf etwa 10,000 vermindert. Die Liturgie in ihren Gottesdienſten wird in alter ſyriſchex Sprache gehalten. Ihre Kirchen ſind einfa<h gebaut, aber ſtark und feſt. In den aſſyriſchen Berggegenden ſollen Kirchen ſtehen,

die

ſ<on

1,400

Jahre

im

Gebrauch

ſind.

An

der

Spitze der Neſtorianerkir<he ſteht der „Patriar<h de3 Oſtens“. Er muß unverheiratet ſein. Die Wahl muß aus den Verwandten des Vorgänger3 heraus getroffen werden. Sie hat in lezkter Zeit einen ſiebzehnjährigen Jüngling getroffen. Dieſer erhält ſeine theologiſche Ausbildung in England. Die engliſche Staatskir<e läßt den Neſtorianern reiche Geldmittel zufließen. Lutheriſche Miſſion in Perſien. Die JInterſynodale Ev. - Luth. Orientmiſſionsgeſellſchaft, beſtehend au Einzelperſonen innerhalb ſe<h3 lutheriſcher Synoden: der Norwegiſchen Synode, der Ohio-, der Auguſtanaund der Buffaloſynode, der Vereinigten Lutheriſchen

Kirche uſw., treibt ſeit dem Jahr 1911 in der Kurdenſtadt Sautſchbulak („Friſche Quelle“), die etwa 15,000 Einwohner zählt, Miſſion unter den Mohammedanern.

Ihr Arbeiterſtab beſteht zurzeit au38 Dr. med. H. Schalk eit 1923), Frl. Dahl und P.A.K. Börger (aus der Ohioſynode, ſeit 1927). Zum Betrieb ſind monatlich

etwa auch

52,000

ein

nötig.

Hoſpital

in

Die

Miſſion

Sautſchbulak.

beſikßt ſeit kurzem Der

Kurdistkan

Ilis8ionary, jezt im 19. Jahrgang, iſt da3 offizielle Organ der Miſſions8geſellſchaft. Zwei Miſſionarinnen, Frl. Gudhart und Frl. Shonhood, ſind auf Urlaub in Amerika. Indien. Die Heidenmiſſion der Miſſouriſynode, 1894 begonnen, zählte am Ende de3 letzten Jahre3. 4,408 getaufte Glieder ſowie 3,323 Perſonen, die im

Taufunterxricht ſtehen. Die 1,167 konfixmierten Glieder ſind 3,316mal zum heiligen Abendmahl gegangen. 641 Perſonen wurden getauft und 183 konfirmiert.


Die Hlijſions-Taube, Lutheriſcher Kirchenbund in Indien. Vom 27. bi3 zum 29. Dezember 1926 waren Vertreter der meiſten lutheriſchen Miſſionen in Indien zu Najamundry verſammelt. Sie beſchloſſen, vorläufig einen lutheriſchen Kir<henbund ins Leben zu rufen. Als3 Vorſißer dieſe3s Kirchenbundes erwählte man den ſchwediſchen Miſſionar Johanne3 Sandegren. Die einzelnen lutheriſchen Miſſionen in Jndien haben nun zu entſcheiden, ob ſie dieſem Bund beitreten wollen oder nicht. =- Unſere Miſſionare haben natürlich mit dieſem unioniſtiſchen Bund nichts zu tun. DesSwegen werden ſie gewiß von den Unionömännern verurteilt. „Wir wollen de3 [ſolchen] Gliederns und Brüderns5 nicht“, ſagte unſer Vater Luther. Wir wollen es mit ihm halten, weil ſeine Abweiſung einer ſolhen Union auf die Scrift gegründet iſt. Indien. . David Bexel, ſeit 1887 Miſſionar in Indien, iſt in Madras zum Biſchof der TamuliſchLutheriſchen Synode in Jndien erwählt worden.

The Book of Job.

by 8. H. Paar. Concordia

By JL. Fuerbringer.

Done into English

House,

BPrei8:

St. Louis,

Mo.

85 Ct8.

Dies iſt eine gute Überſezung des trefflichen Referats, das Prof. Fürbringer vor ſe<hs Jahren auf der Synode des California- und Nevada-Diſtrikts vorgelegt hat. Nicht nur Paſtoren und Lehrer, ſondern auch Laien können dies Buch mit Nutzen leſen. Origin of Protestant Denominations. By Jolm Theodore MMueller. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: Einzeln 5 Cts., das Dutzend 48 Cts. In dieſem Traktat zeigt Prof. Müller, wie die folgenden Kirchengemeinſchaften entſtanden ſind: die Epiſkopalkir<he, die Kongregationaliſtenkirche, die Presbyterianerkir<e, die Biſchöfliche Methodiſtenkirc<he, die Baptiſtenkirc<he, andere reformierte Kirchenkörper. Es iſt ein gediegener und brauchbarer Traktat. Foreign Missions in China. Five Lectures by Frederick Brand. Printed for the Board of Foreign Missions. Zu haben beim Concordia Publishing House, St. Louis,

Mo.

Preis: 20 Cts.

Lodge

vs. Bible. By Arnold Guebert. Breis: Einzeln 5 Ct5., das Dußzend 50 Ct3., das Hundert 84.00. Man ſende ſeine Beſtellung an Rev. Arnold Guebert, Spencer, S. Dak. Der Verfaſſer dieſes feinen Traktats kehrt acht Punkte her. vor, in denen die Logen der Freimaurer, der Sonderbaren Geſellen und der Woodmen wider die Heilige Schrift ſtreiten. Alles iſt kurz. Die Zitate ſind zuverläſſig. P. Gübert ſagt im Vorwort: “No intelligent person will deny that these works

[aus denen er zitiert] are reliable;

and we guarantee

to

furnish the originals of any or all of them upon request."

Verhandlungen der Ev.-Luth. Freikirhe in Sachſen und andern" Staaten bei ihrer 48. Jahresverſammlung in Dres8den 1926. Verlag des Schriftenvereins (E. Klärner), Zwieau, Sachſen. Preis: Jl. 2. Wer einmal leſen möchte, was unſere europäiſchen Glauben8brüder auf ihren Synodalverſammlungen tun, der ſchaffe In dem Referat behandelt P. Albert ſich dieſen Bericht an. Hübener (Kolberg) „Die innere und äußere Stellung einer <riſtlichen Gemeinde gegen das Weltweſen“.

Perdonados.

La Justificacion del

Por id. M. Gehrt, Pastor en de Dios. ne Evangelico-Luterano. BUNTE ESUOLUG bei dem Traitat dieſen er Spaniſch verſteht, beſtelle ſich en P. 2 Sue willa Iris, EF. C. S., Rep. Arerf gentina.

a

Received

by the Treasurer.

April 1--30, 1927.

Received for Colored Misgions irom the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, Ala., 8334.05; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 1.86;

Bethany,

Yonkers,

Bethel, Rockwest, 4.30; lJehem,

Monroe,

Christ,

5.00;

Rozebud,

3.77;

55.00;

Bethel,

Bethlehem,

Bethlehem,

Conover,

Holy

Ark, 4.00;

New

Orleans,

NXew

Concordia,

2.00;

Beth-

Orleans,

57.50;

15.00;

Holy Cross, Camden, 1.24; Ebenezer, Atmore, .67; Faith, Mobile, 3.06; Gethsemane, Hamburg, 6.60; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 88.00; Grace, Ingomar, 5.44; Grace, St. Louis, 15.00; Grace School, St. Louis,

30.00;

Hope,

Kings

Landing,

8.31;

Immanuel,

Cincinnati,

10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 588.17; Immanuel, Shankletown, 5.00; Lutheran Memorial, Greensboro, 11.50; mission at Pengacola, 3.32; mission at Pomona, 2.00; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount

Calvary, 16.89;

tawba,

Bostian

Mount

Mount

Mount

2.00;

Cross

Zion,

Pleasant,

Carmel,

Mount

Roads,

New

8.00;

Mount

Midway,

Olive,

1.90;

VYinela,

11.00;

Mount

Orleans,

60.00;

Calvary,

Mount

6.07;

Zion,

Tilden,

Olive,

Mount

Charlotte,

Our

Ca-

Zion,

17.00;

Redeemer,

Long-

mile, 14.80; Our Savior, Possum Bend, 2.45; Pilgrim, Birmingham, 24.59; St. Andrew's Vredenburgh, 3.87; St. James's, Buena Vista, 16.50; St. James's, Southern Pines,

St. John's, Joffre, 3.61;

St. Luke's,

77 Seiten 5% X7%.

Publishing

Contributions

9.93;

Neue Drutſachen.

95

Lamison,

2.10;

St. John's, Salisbury,

St. Luke's,

15.00;

Spartanburg,

30.00 ;

St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.43; St. Matthew's, Arlington, 3.25; St. Matthew's, Meherrin, 34.34;

St. Paul's,

Charlotte,

12.00;

St. Paul's,

Lutherville,

10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 1.62; St. Peter's, Cabarrus County, 8.00; St. Peter's, Pine Hill, 3.36; St. Philip's, Chicago, 107.75; St. Philip's, Philadelphia, 15.00; Elon College, 5.50; Trinity, New Orleans, 25.00;

Trinity, Trinity,

Selma, 23.43; Zion, Gold Hill, 7.00; Zion, Taits Place, 8.91. For Xegro MisSions: From NX. N., Buffalo, N. Y., 81.00. From Wm. Karsten, for Mindekranz in honor of Henry Meier, John's

Concordia, Mo., 15.00. Congregation, Spokane,

Per W. Wagh.,

H. Kass, from St. 5.00. Per Rev. A.

B. Senne, from Sunday-sSchool, Coffeyville, Kans., 44.28. Mr. and Mrs. G. W. Kunkel, Winona, Minn., 2.00. Carl Stullich, Wauwatosa, Wis., 5.00. For Immanuel College Dormitory, Greensboro, N.C.: From Rev. O0. W. H. Lindemeyxyer, St. Louis, Mo., S15.00. N. N., Evanston, I111., 15.00. »A. B., St. Louis, IMo., 10.00. “A Friend," Fort Wayne, Ind., 5.00. Per Esther Ahlbrand, Seymour, Ind., 40.00. K. E., Spring Valley, Wis., 10.00. From St. Philip's Congregation, Philadelphia, Pa., for African JMissions, 821.00. From N. N., Brooklyn, X. Y., for Atmore, Ala., 350.00. THEo. W. ECKLART, Treasurer. Bitte zu beachten! Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “June 27" bedeutet; daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braucht. E3 dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bi3 der Adreßſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<e3 Blatt man -wünſc<t, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CoNCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. Die „„Miſſion8-Taube““ erſcheint einmal monatlich.

in Vorausbezahlung

Von

mit Porto

Der Preis für ein Jahr

iſt folgender:

1 Exemplal? eleeennenenenenn enn nnennne ee =. 60 Ct3. 20 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe a a pro Expl.

100

„"

„ir

33

Ct3.

In St: Louis, durch Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Ausland 60 Cents pro Exemplar. y Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Nedaktion betrefſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. F. Drewes, 3558 S. Jeſfferson Avenue, St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur, Theo, W. Eckhart, 8558 S. Jefferson Avenue, St. Louls, Mo.


Die WMWiiſions-Taube.

Ein neues Niſſionsbuch. HALE

A

CENTURY OF LUTHERANISM OUR COLORED PEOPLE

Unjere Negermiſſion die

Wunder

der

Gnade

feiert dies Jahr

Gottes,

die

dieſe

ihr goldenes ſo

gering

Jubiläum.

und

unſcheinbar

AMONG

Dies

Buch

begonnene

erzählt

uns

Miſſion

er-

fahren hat. Der Verfaſſer iſt ſeit nahezu zwanzig Jahren mit der Negermiſſion verbunden, und ſeine langjährige Erfahrung =- das merkt man auf Schritt und Tritt = iſt ihm bei- der Verabfaſſung des Buches äußerſt zuſtatten gekommen.

25

|T Half 2 Ceatury L

Etwa

ſechösundſe<hzig

der Negermiſſion Stil und

und

Bilder

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zieren dies Bud.

Sprache

ſind

leicht verſtändli<h.

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Lutberanlam

aus

Jeder,

auch

nur

kann

dies Buch mit Nutzen

Engliſch

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ſchichte, iſt aber troßdem keine8wegs troken. ſc<ic<ten

Die und

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ſchönen

Anekdoten,

der

Geleiſe

Humor, der hie und da durchklingt, machen

Solche, die die Jubiläumsſchrift gelejen haben, ſagen: lium3s weht durd) da3 ganze Bud.“ „Es iſt äußerſt feſſelnd.“

Bud)

es lebendig

und

feſſelnd.

„Der re<hte Geiſt des Evange„Der Druc iſt hübſch.“

Wir haben hier zum erſtenmal eine zuſammenfaſſende Schilderung der überau3 reidgeſegneten Miſſion3arbeit in Alabama. „E53 lacht jedem Miſſionsfreund das Herz, wenn er lieſt, wie Große3 der HErr durd ſeine Diener, unſere Miſſionare, an dem armen, verachteten Negervolk in dieſem Staate getan hat.“ Der Preis iſt überraſchend für jede3 Exemplar. Der

etwaige

niedrig:

Einzeln 75 Ct3.;

beim Dußend

Überſchuß fließt in die Miſſionskaſſe. Man

ſende

CONCORDIA

ſeine Beſtellung an

:PUBLISHING

3558

S. Jefferson Avenue

ST. LOUIS, MO.

HOUSE

beſtellt:

60 Ct8.


Miſſionszeitſchrift der Evangeliſch-Lutheriſcen Zynodalkonferenz von Nordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia PublishiIng House, St. Louls, Mo. Subseriptlon price, 50 cts. per annum, payable Strictly in adyance. Zntered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor malling at special rate of postage provided for in Section 1103, Act of October 3, 1917, authorized on July 5, 1918.

49. Jahrgang.

Juli

Die

Einweihung

Ur. 7.

1927.

unſerer neuen

Kapelle

in St. Louis.

Die ſchöne Kapelle iſt ein Geſchenk der Kinder de8 Weſtlichen Diſtrikt3 und für Negermiſſion in St. Louis.

RE

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De Frauenvereins

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H AWREZUL - 4

98

Die Wiſſions-Taube.

Zum goldenen Jubiläum unſerer Negermiſſion. Mark. 4, 30--32. Ein Senfkorn klein Unſcheinbar begann

ward ins Land es zu ſproſſen;

Doc von dem Tau des Himmels JIit es lieblich emporgeſchoſſen Mit

Zweigen

und

Qſten

ſo

getränkt,

weit

Geſchmücdt mit des Frühlings Ehre ſei Gott in der Höhe!

geſenkt,

und

breit,

Herrlichkeit.

Nun ſteigt mit Luſt aus den Kronen Schon lange ein jubelndes Singen;

So

jung

wie

alt

läßt

den

all'

Harfenſchall

Aus dem- Schattendach fröhli< erklingen. Sie wohnen im Frieden, ſind hocherfreut Und rühmen bei rauſchendem Feſtgeläut:

Ehre

ſei Gott

in der Höhe!

Gott lenki unſern Bli> in die ferne Zeitz Wir durchmeſſen ein halbes Jahrhundert

Und

ſc<aun

Entwideli,

den Baum

im blühenden

geprieſen,

bewundert.

Kleid,

So herrlich erblühte der Miſſion ; Aus dem Senfkorn des Wortes der Segenslohn! Ehre ſei Gott in der Höhe! Drum

Die

Hell Daß Und Wir Ehre

preiſen wir heute

ſo viel

Gedeihen

die Hand

des HErrn,

geſpendet.

künden die Glocken von nah und jern, Gnade das Werk hat vollendet. was auch die Welt noc< zu tadeln weiß, jubeln vom Senfkorn, dem HErrn zum Preis: ſei Gott in der Höhe! O. R. Hüſchen.

. Kurzgefaßte

Geſchichte unſerer Negermiſſion.

Im Juli dieſes Jahres ſind es genau fünfzig Jahre,

ſeit unſere RettungSarbeit unter den Negern dieſe3 Lan-

des begonnen wurde. C35 war nämlich auf der Verjammlung der Synodalkonferenz, die vom 18. bis zum 24. Juli 1877 in der Emanuelskir<he zu Fort Wayne, Ind., gehalten wurde, daß einſtimmig und mit großer

Begeiſterung und

zwar

religivs

für

beſchloſſen jekt

verwahrloſten

wurde,

unter

den

und

„eine

Heidenmiſſion,

heidniſchen

verlaſſenen

oder

Negern

Der

erſte

Die MiſſionSbehörde paſſenden Miſſionar zu

P. Johann

dieſe3

Friedrich

Miſſionar.

tat ſofort Scritte, einen finden. Die Wahl traf

prediger in South Dakota. an

und

wurde

bei Gelegenheit der

am

der

Miſſouriſynode

feierlich abgeordnet.

j/ Döſchers Aufgabe

Döſ<er,

Sonntag,

Synode

in

damal3 Neiſe-

Döſc<her nahm den

de3

Altenburg,

den Beruf

16. Oktober

Weſtlichen Perry

1877,

Diſtrikt3

Co.,

Am 7. November 1877 kam Döſcher von Memphis nach Little Ro>. Dort gründete er am 2. Dezember unſere erſte farbige Sonntagsſ<hule mit drei Knaben und zwei Mädchen. Als er dann am 7. Januar 1878 weiterreiſen mußte, übernahmen P.C. F. Obermeyer von der weißen Gemeinde in Little Rock und ſein Lehrer, C. Markworth, die Arbeit. Dann berief die Miſſionskommiſſion den jungen Predigtamtskandidaten Friedrich Berg vom Seminar in St. Louis. Er kam am 3. Mai in Little No> an und blieb bis Oktobex 1881. Nachdem er dann Paſtor zweier weißer Gemeinden geweſen war, wurde er 1911 wieder in den Dienſt der Negermiſſion berufen, und zwar an die Anſtalt in Greensboro, N. C., wo er nod im Alter von einundſiebzig Jahren tätig iſt. Wenn Gott ihn noc<h ein Jahr leben läßt, kann ex ſein goldenes Amtsjubiläimn feiern. Berg organiſierte am 3. Juli 1878 unſere erſte lutheriſche Negergemeinde. Dieſe beſteht noch heute. Am 18. Auguſt 1878 wurde die erſte Negerkirc<he dem Dienſt des dreieinigen Gottes geweiht. CEtwa einen Monat ſpäter, nämlich am 16. September, eröffnete der -junge Miſſionar unſere erſte Miſſions3ſ<hul'e. Heute beläuft ſich die Zahl der Miſſionsſchulen auf 51. - In dieſen Schulen. unterrichten 13 Paſtoren, 19 Lehrer und 48 LehreLinnen 3,103 Kinder. In bezug auf die Gemeinde in Little No> dürfte“ noc< erwähnt werden, daß zwei alte Glieder =- Ellen Bransford und Lea Jone3 -- ihr ſämtliches Vermögen der lutheriſchen Kir<he teſtamentariſch vermacht haben. Beide waren ehemalige Sklaven. Das Vermögen hatte einen Geſamtwert von etwa 814,000. Der

doch

Landes8, anzufangen und zu betreiben“. E3 wurde ſofort eine MiſſionSbehörde ernannt, die aus drei Gliedern beſtand, alle in St. Loui8 wohnhaft: P. J. F. Bünger, P. C. F. W. Sapper und Herrn

I. Umbad.

auszuforſchen, an welchen Orten die MiſſionSarbeit unter den Negern begonnen werden könnte. Dieſe ExplorationSreiſe, die nahezu neun Monate in Anſpruch nahm, führte ihn in ſieben Staaten: Tenneſſee, Arkanſas, Miſſiſſippi, Louiſiana, Alabama, Florida und Georgia. Die erſte Miſſionsſtation.

Mo.,

1

war, den Süden zu bereiſen und

Miſſionar

Anfang Döſcher

reiſe am 8. März am

7. April

in

in New kam

auf

Orleans. ſeiner

Explorations5-

1878 in New Orlean3 an, wo er

dem

alten,

düſteren

und

baufälligen

“Sailors* Home" eine Sonntag3ſchule in3 Leben rief, die Mitte Mai-ſ<hon 156 Schüler zählte. Dies war der Anfang unſerer erſten und älteſten Negergemeinde: in New Orlean3, der Alount Zion-Gemeinde. Heute haben wir in New Orlean3 fünf faxbige Gemeinden und ebenſo viele Schulen. P. Döſcher, der ſeine Explorationsrxeiſe anfangs

Juli beendigte, zog im Dezember. mit ſeiner Familie

na< New Orleans. Dort begann er die Arbeit auch im nördlichen Stadtteil unter den Kxeolen. Das war

der Anfang der St. Paul8gemeinde. Sie ijt unſere größte Negergemeinde. Doch ſchon im März 1879 wurde Döſcher von der predigerloſen weißen St. Jo


Die WMijſions-Taube. hannisgemeinde berufen. Er nahm den Beruf an, jedoch nur unter der Bedingung, daß es ihm geſtattet ſei, auch den Negern nach wie vor zu predigen. So verging über ein Jahr. Jnzwiſchen bemühte ſich die Miſſionsbehörde, wieder einen eigenen Miſſionar zu bekommen. Miſſionar Nils Julcs Bakke. Im November 1880 kam Döſchers Nachfolger in der Negermiſſion in New Orleans an. ES war dies der norwegiſche Predigtamtskandidat N. J. Bakke, der am 28. Juni auf dem Seminar in St. Louis Examen gemacht hatte. Er iſt bis an ſein ſeliges Ende am 8. Mai 1921 im Dienſt der Negermiſſion geblieben -mehr als vierzig Jahre. In New Orleans hatte P. Bakke einen treuen, trefflichen Gehilfen an Lehrer Eugen R. Vix. Dieſer wurde im Dezember 1881 als Lehrer an die Mount Zion-Schule berufen und wirkte in großem Segen in dieſer Schule, bis der HErr ſeinen treuen Diener am 10. Juli 1918 ausſpannte und zu ſich in den Himmel nahm. Hunderten, Tauſenden von armen Negerkindern hat Lehrer Vix den Weg zum ewigen Leben gewieſen. Noc< ein anderer Lehrer iſt zu nennen, der viele Jahre in der Jlount Zion-Schule im Segen gewirkt hat, nämlich Lehrer Dietric< Meibohm. Er diente in dieſer Shule von November 1893 bis Februar 1923, mehr als neunundzwanzig Jahre. Die Arbeit wird in Virginia begonnen. Ein früherer Miſſionar unter den Gallas in Abeſſinien, P. N. Bühler, war 1880 in die Gegend von Green Bay, Va., gekommen, um dort ſeine Geſundheit wiederzugewinnen. Er ſetzte ſich mit der Miſſions5leitung in St. Louis in Verbindung und wurde nach einem zufriedenſtellenden Kolloquium (Lehrgeſpräch) in den Dienſt unſerer Negermiſſion aufgenommen. Er begann die MiſſionSarbeit bei Green Bay am 4. April 1881. Zwei Jahre ſpäter wurde die Station nah Meherrin verlegt. Dort haben wir eine ſchöne, erfenntniSreiche Gemeinde, der P. Lorenz G. Dorpat vorſteht. Springfield, Ill. Im Jahr 1881 wurde die MiſſionSarbeit auc in der Stadt, in der Abraham Lincoln, der große Befreier der Negerſklaven, ruht, von Prof. Heinrich Wyneken begonnen. P. Andreas Sculze iſt jezt Paſtor der Gemeinde in Springfield. Vierzehn Jahre nach Beginn der MiſſionSarbeit

gab

es ſechs Negergemeinden:

drei in New. Orleans

und je eine in Little No>, Meherrin und Springfield. Dann führte der HExr der Exnte unſere Negermiſſion

auf ein neue3,

großes

Erntefeld.

, Die Negermiſſion in North Carolina. Im Staat North Carolina exiſtierte ſeit Mai 1889 eine kleine lutheriſc<e Negerſynode, die Alphaſynode.

Zu ihr gehörten anfangs

1891

drei farbige Paſtoren

aI

99

mit ihren fünf kleinen Gemeinden. Die Synode war arm, und die von der weißen North Carolina-Synode verſprochene Unterſtützung blieb aus. So wandte man ſich an die Negermiſſion der Synodalkonferenz um Rat und Hilfe. Nach gründlicher Unterſuchung der Sache beſchloß die MiſſionsSkommiſſion, die Arbeit in North Carolina aufzunehmen, und verſeizte P. Bakfe von New Orleans nad) Concord, N. C., wo er am 18. September 1891 mit ſeiner Familie anfam. Aus den fünf kleinen Gemeinden in North Carolina ſind mit Gottes Hilfe und Beiſtand im Laufe der Jahre zweiundzwanzig geworden, mit denen zehn Miſfionsſchulen verbunden ſind. Außer dieſen zehn Elementarſchulen haben wir dort noc< das Immanuel Lutheran College in der Stadt Green3boro, das 1902 gegründet wurde. Hier werden farbige Paſtoren, Lehrer und Lehrerinnen ausgebildet. Die

Negermiſſion

wird

nac)

Alabama

gerufen.

Auf das größte und hoffnungsvollſte Feld führte der HErr unſere Negermiſſion vor etwa elf Jahren. Die Veranlaſſung dazu gab ein Brief, den Lehrerin Noſa Young in Roſebud, Wilcox Co., Ala., Ende Oktober 1915 an den Screiber dieſes ſhi>te. In dieſen elf Jahren hat Gott der Heilige Geiſt Hunderte und Tauſende armer, unwiſſender Neger in Alabama. dur< die Predigt des Evangeliums, das unſere Miſſionare verfündigen, aus der Finſternis der Sünde, de. Aberglaubens und des Unglaubens zur ſeligmachenden. Erkenntnis JEſu Chriſti geführt. Auf dem Alabamagebiet beſtehen bereits neunundzwanzig lutheriſche Negergemeinden und ebenſo viele Miſſionsſchulen, in denen die Kinder zu ihrem Heiland geführt werden. In der Stadt Selma wurde im November 1922 das Alabama Luther College eröffnet, in dem ſonderlich Lehrerinnen für den Miſſionsdienſt ausgebildet werden. Die Lehrkräfte an dieſer Anſtalt ſind ſämtlich Neger. Die ſec<hs Profeſſoren im Negercollege zu Greensboxo dagegen ſind ſämtlich Weiße. Das

Geſamtgebiet

der Negermiſſion.

Unſere Negermiſſion iſt jekt in den folgenden vierzehn Staaten vertreten: in Arkanſa3 ſeit 1877, in Louiſiana ſeit 1878, in Jllinois ſeit 1881, in Virginia ſeit 1881, in North Carolina ſeit 1891, in Miſſouri ſeit 1903, in New York ſeit 1907, in Georgia ſeit 1913, in South Carolina ſeit 1913, 'in Alabama ſeit Januar 1916, in Pennſylvania ſeit 1918, in California ſeit 1919, in Ohio ſeit 1922 und in Florida

ſeit 1924.

.

So iſt denn durch das Pflanzen und Begießen unſerer lieben Miſſionare unter Gottes Segen aus dem kleinen, unſcheinbaren Senfkorn unſerer Negermiſſion ein großer Baum geworden, der ſeine Zweige über

vierzehn Staaten der Union ausſtre>t.

Die Zahl der

Lutheriſchen Neger überſteigt fünftauſend. Gegen fünfundzwanzigtauſend Neger werden direkt oder in-

.


100

Die

Hlijſſions-Taube.

SB

P. JT. F. Bünger.

Einige

unſerer

Superintendent

-

MEL

farbigen

Miſſionar

Paſtoren.

G. A. Schmidt.

Miſſionar

Bilder aus der Geſchichte der Negermiſſion.

JI. F. Döſcher.

N. Bühler.


Unſere

Bilder aus

Gemeinde

in

Springfield,

1

101

! i

wren ammer rrgn mm

Die Mijſions-Taube.

Ill.

der Geſchichte der Negermiſſion.

]


102

;

Die

Hlſſtions-Toube,

direkt durch unſere Miſſion günſtig beeinflußt. Hunz derte und aber Hunderte von armen, aber durd) Chriſti Blut teuererkauften Schwarzen ſind durch das Cvangelium, das ſie in der lutheriſchen Kirche oder Schule gehört haben, bereits in den Himmel gebracht worden. Arbeiter und MiſſionSeigentum. Der Arbeiterſtab der Negermiſſion weiſt folgende Zahlen auf: 3 Superintendenten (2 Weiße und 1 Neger), 9 Profeſſoren (6 Weiße und 3 Neger), 33 Paſtoren (14 Weiße und 19 Neger; auch die drei Superintendenten bedienen Gemeinden), 19 Lehrer (darunter 1 Weißer) und 49 Lehrerinnen (darunter 2 Weiße). Geſamtzahl der Arbeiter: 113 (35 Weiße und 78 Neger). An Eigentum beſit die Negermiſſion: 2 Colleges, 3 Profeſſorenwohnungen (Greensboro), 17 Kapellen, 4 Kapellen, in denen auch Schule gehalten wird, 23 Kapellen und Schulen unter einem Dach, 9 Schulhäuſer, 11 Pfarrhäuſer ſowie 3 kleine Häuſer, die von Kir<hendienern bewohnt werden, ſamt den dazugehörenden Grundſtücken. Das geſamte Eigentum hat annähernd einen Wert von 8350,000. Beiträge unſerer Negerchriſten. In den erſten vier Jahrzehnten waren die Beiträge verhältniömäßig gering; im lebten Jahrzehnt dagegen iſt ein höchſt erfreulicher Fortſchritt zu verzeichnen. Vor elf Jahren betrug die Geſamtſumme etwa 85,600, leßte3 Jahr hingegen etwa 832,600, eine Zunahme von 527,000. Unſere lutheriſchen Neger beſtreiten alſo troß ihrer Armut etwa ein Sccjſtel der JahreSau38gaben. Durcſ<nittlich gibt jedes konfirmierte Glied, ob jung oder alt, mehr als 511 im Jahr. DaS iſt zum Verwundern, wenn man bedenkt, daß unſerc lutheriſchen Negerdriſten keine reichen Bauern, keine wohlhabenden Geſchäftslcute, keine Arbeiter mit großem Verdienſt ſind. Wie willig ſie für Gotte8 Reich geben, wird einem klar, wenn man am Samstag ein alte3 Mütterhen zur Stadt gehen ſieht mit einem Huhn unter dem Arm, daS ſie verkaufen will, damit ſie am Sonntag eine Gabe auf den Altar legen kann. Zum Tiſch des HErrn treten unſere farbigen Mit<hriſten dur<ſ<nittlich im Jahr dreimal. In manchen Gemeinden gehen die fonfirmierten Glieder im Durdſchnitt ſogar fünf- und ſe<h3mal zum Tiſch de3 HExrxn, einige jedezmal, wenn da3 heilige Abendmahl gefeiert wird. DaS erinnert an die erjte Zeit der <rijtlichen

Kirche.

Unſere

Negercbriſten

haben

einen

guten

Ruf.

Ruf ſei Gott gedankt! Er zeigt uns, daß unſere Arbeit in dieſen fünfzig Jahren nicht vergeblich geweſen iſt in dem HErrn, und gibt uns Mut, die Arbeit fortzufezen. Die Miſſionö8gelegenheiten in der Zukunft ſind groß und einladend. Es

iſt noc;

Raum.

Obwohl unſere Negermiſſion ſich in dieſen fünfzig Jahren ausgebreitet hat, gibt es doch noch viele, viele unbeſetzte Gebiete. In den Staaten Oklahoma, Texas, Negern haben wir feine einzige Miſſionsſtation, obwohl aus einigen dieſer Staaten Vittgeſuche um Bedienung an uns gelangt ſind. Jn den Staaten Georgia, Florida, South Carolina, Virginia und Arkanſas, die zuſammen eine Negerbevölkerung von 3,162,808 haben, iſt je nuxr eine Miſſionsſtation. JIn dieſen und andern Staaten gibt es noch unzählige Neger, die JCſum nicht als ihren Heiland kennen und ohne Hoffnung in dex Welt ſind. Sodann haben unſere lutheriſchen Neger uns hingewieſen auf die Millionen blinder heidniſcher NRaſſengenoſſen in Afrika und uns gebeten, die Miſſion im „Dunklen Erdteil“ zu beginnen. Während wir nun unſerm Gott demütig und inbrünſtig danfen für all den reichen Segen, den er in dem verfloſſenen halben Jahrhundert über unſere Negermiſſion ausgegoſſen hat, bitten wir ihn zugleich, daß er auch in Zukunft bei unſern lieben Miſſionaren bleiben und das Werk ihrer Hände ſegnen wolle zum Heil vieler Kinder Hams, für die Chriſtus auch geſtorben iſt.

1

HErr JEſu, der du einſt dein Blut Vergoſſen aller Welt zugut Und auch der Neger Sündenlaſt An deinem Kreuz getragen haſt, DO aib durc unjrer Boten Mund Dein großes Heil auch ihnen kund Und mache durch dein Wort ſie frei Von ihrer Sündenſklaverei!

C.

F.

Drewes3,

Miſſionsdirektor.

Nils Jules Bakke. Der erſte Paſtor, der al3 Miſſionar in die Neger-

miſſion damal3 Dakota, Friedrich Seit der rinnen

berufen wurde, war P. Joh. Friedr. Döſcher, Miſſionar in -Jowa und im jeßzigen South 1877. Im Jahr darauf wurde Kandidat Berg vom Seminar in St. Loui3s berufen. Zeit ſind viele Paſtoren, Lehrer und Lehrein der Negermiſſion tätig geweſen, einige

Die lutheriſchen " Neger ſind ebenſowenig wie wir vollfommenc Heilig . doch führen ſie vor ihren Mit-

nur

wird: „Wenn alle Neger ſo wären wie eure lutheriſchen Neger, dann wären ſie all right.? Ein jüdliches

längſten von allen aber hat P. Nil8

menſchen

einen

ſole 'n Wandel,

daß

von

ihnen

geſagt

Blatt ſchrieb: „Die lutheriſchen Neger ſind durch die Bank | die beſten, die wir haben.“ Für dieſen guten 7

„"

fürzere

ſeliges Ende. viele Söhne

Zeit,

andere

länger,

etliche

bi8

an

ihr

Sie haben dem HExrxn treu gedient und Hams zur Gerechtigkeit geführt. Am

gedient.

Jule3

Bakke

Nil8 Jules Bakke wurde am 8. September 1852 in

Drontheim,

Norwegen,

geboren,

kam

als

vdreizehn-


Die

Wijſions-Taube.

jähriger Knabe nach Amerika und bezog nach ein paar Jahren das Luther-College zu Decorah, Jowa, das der Norwegiſchen Synode gehörte, die damals mit uns verbunden war und 1872 die Synodalkonferenz gründen half. Theologie ſtudierte ex, wie auch die andern norwegiſchen

Studenten

zu

der

Zeit,

auf

in

1918.

N. JI. Bakke

unſerm

Seminar

als

Heimat

ein.

Unter

103

für

Seeleute,

während

des

Krieges

Brüder

aus

den

aber

als Soldatenhoſpital gedient hatte. Hier 3og unſere lutheriſche Miſſion im Vertrauen auf Gott zunächſt Beihilfe

einiger

deutſchen

Gemeinden in New Orleans wurde [im April 1878] eine Sonntagsſchule angefangen. . . . Sailors? Home war ein ſchr großes, vormals ganz anſehnliches Bacſteingebäude, umgeben von düſteren Fabriken und Lagerhäufern. Jetzt war es eine finſtere und geſpenjtiſch ausſehende Ruine. Gegenüber von Sailors? Home ſtand das im Volksmund ſo verrufene Paradise Lot, auc< ein großes Backſteingebäude, wo viele Familien verſchiedener Farben und Nationen für ein geringes Mietgeld eine Unterkunft fanden. Hier wurde be“jonders an den Sonntagen geſoffen, getanzt, geflucht und gerauft. Des öſtern wurde der Miſſionar und feine Zuhörer mit Steinen und faulen Eiern bombardiert. Und denno<h war auc hier die Arbeit in dem HErrn nicht vergeblich.“ Nach elf Jahren zählte die Mount Zion-Gemeinde etwa 240 getaufte ſowie 118 konfirmierte Gliedex und die St. Paulsgemeinde 136 getaufte ſowie 62 konfirmierte Glieder.

in St. Louis. Nach beſtandenem Examen am 28. Juni 1880 wurde ihm von P.J.F. Bünger, dem Vorſiker der Kommiſſion für Negermiſſion, ein Beruf in die Negermiſſion eingehändigt. Er nahm den Beruf im Auguſt an, wurde am Sonntag, den 7. November, in dex Immanuelsfirche von P. Bünger ordiniert und reiſte am darauffolgenden Dienstag mit ſeiner jungen Frau nach New Orleans, wo er dann als P. Döſchers Nachfolger von dieſem eingeführt wurde. Von der Zeit an bis zu ſeinem am 8. Mai 1921 erfolgten Tod hat er der Negermiſſion mit großer Treue und Aufopferung und mit ſonderlichem Geſchi> gedient. Die

damalige

Lage

in

der

Negermiſſion.

Die Lage in der Negermiſſion war damals keine3wegs günſtig. Die einzige Miſſionsſtation, die, menſchlich geredet, Hoſfnung gab, war die Station in Little No>, wo zu der Zeit P. Berg ſtand. Jn. New Orleans hatte P. Döſcher zwei Miſſionsſtationen gegründet, Mount Zion in Sailors? Home und St. Paul's an der N. Claiborne-Straße. Im März 1879 nahm Döſcher einen Beruf an die vakante St. Johannis8gemeinde in New Orleans an, aber nur unter der Vedingung, daß es ihm erlaubt ſei, auch den Negern zu predigen. Das ging nicht auf die Dauer. So wurde Kandidat Bakke nach New Orlean3 geſandt. Nahezu elf Jahre ſtand er dann auf dieſem Feld, bis ex im Jahre 1891 nach North Carolina verſebt wurde. Bakke3 Aus ſeiner folgendes mit:

Wirkſamkeit

in New Orleans. Wirkſamkeit in New Orleans teilt er „In der Nähe des Miſſiſſippi ſtand zu

Sailors! Home,

ein Gebäude,

der Zeit das in der Geſchichte unſerer Miſſion bekannte das vor dem Bürgerkricg

Fakultät des GreenL8boro-College 1911. Vorne Prof. N. J. Vakke; links Prof. Fr. Wahlers; rechts Prof. M. Lochner; oben Pr 3 JI. Ph. Schmidt.

Bakkes Tätigkeit

Im

Jahr

1891

Miſſionskommiſſion

in Nor*)). Carolina.

wurde

dieſem Staat hatten im Mai ſtoren

mit ihren

Miſſionar

nach North

fünf kleinen

Bakke

Carolina

1889

von

verſezt.

der In

vier farbige Pa-

Gemeinden

“The

Alpha


Die

104

Hiiſſtons-Taube.

Synod of the Evangelical Lutheran Church of Freedmen in America" gegründet. Der Präſes dieſer Synode ſtarb nah einem Jahr, und die von der weißen North Carolina-Synode verſprodene finanzielle Hilfe ſtellte ſich niht ein. So wandten ſich die drei übrigen Paſtoren der Alphaſynode an die Negermiſſion der Synodalkonferenz um Hilfe. Nad einigen vergeblichen Verſuchen, einen Mann für dies neue Miſſionsfeld zu gewinnen, verſeßte die MiſſionSbehörde P. Bakke von New Orleans nad North Carolina. Er kam im September 1891 in der Stadt Concord an. Dort ließ er ſich nieder. Nad und nach gründete er ein? ganze Anzahl neuer Miſſionspoſten. Eine Zeitlang bediente er elf Gemeinden und Predigtpläße auf einem Gebiet, das hundert Meilen lang war. Während er in Concord wohnte, ſuchte der liebe Gott ihn ſchwer heim, indem er ihm ſeine treue Gattin, Konkordia, geborne Günther, und ſeine einzige Tochter dur< den Tod entriß. Von Concord wurde er Ende September 1898 an die Gemeinde in Charlotte verſet. Für die Gemeinde in Concord hatte die Kommiſſion den Predigtamtskandidaten J. Phil. Schmidt berufen. Bakke bediente die Gemeinde in Charlotte

bis Juli 1903.

Profeſſor am Negercollege in North

Carolina.

Die Synodalkonferenz beſchloß auf ihrex Verſammlung in Milwaukee im Jahr 1902, zwei höhere Lehranſtalten zu errichten, um farbige Knaben und Mäddjen als Paſtoren und Lehrer für die Negermiſſion

auSzubilden: Carolina.

Zu

eine in New Orlean3 und eine in North Anfang

des

Jahre3

1903

beauftragte

ihn die Kommiſſion, die erſte lutheriſche Negeranſtalt zu eröffnen, und zwar zu Concord. Da3 Immanüel

Lutheran College nahm unter redt primitiven Verhältniſjen ſeinen Anfang im zweiten Sto> der Schule der Grace-Gemeinde. Neben dem Direktorat verſah

Bakke

auch

no<

da3

ſüdöſtlichen Gebiet. Mit der Verlegung

etiva zweiundſicbzig

Amt

der

Meilen

eine38 Viſitatox3 Anſtalt

nach

nordöſtlich

auf

dem

Green3boxo,

von

Concoxd,

im Jahr 1905, zog Direktor Bakke auch dahin. [Der Screiber dieſes Artikels, Prof. Friedrich Wahler3, macdte den Umzug von Concord nah Green3boxo mit.

Er

war

nämlich

Anſtalt

berufen

1904

worden.

al8

Ex

junger

diente

Profeſſox mit

an

Treue

die

und

Erfolg bis zum 15. Auguſt 1919. =- D.] Jn Green3boro durfte Bakke ſeine erſten Abiturienten entlaſſen. Frank D. Alſton und Eliza Johnſton waren die erſten Graduierten

vom

Lehrerſeminar

und

Jſaac

John

Alſton, Frederi> Hiram Foard und Charle3 D. Peay waren die drei erſten theologiſchen Kandidaten im Jahr 1909. Sie ſtehen noh im Dienſt der Miſſion. Unter großem Segen leitete Direktor Bakke das Immanuel : DE Lütheran College bis zum Sommer de38 Jahres 1911.

|) 1 3u Anfang dieſes Jahres hatte ihn die Miſſionsleitung +

zum Miſſionsdirektor erwählt. Cincinnati, verlegte aber dann nach St. Louis. Superintendent

des

Er zog zunächſt nad 1913 ſeinen Wohnſitz

Alabamagebietes.

Weil ſich am Ende des Jahres 1915 in Alabama ein vielverſprechendes Miſſionsfeld öffnete, ſo entließ ihn die Miſſionsleitung aus ſeinem biSherigen Amt und machte ihn im Auguſt 1916 zum Superintendenten des neuen Miſſionsfeldes. Auch in Alabama entwickelte er wieder eine rührige Tätigkeit und gründete in furzer Zeit mehrere Gemeinden. Der jeßige Superintendent, P. Georg A. Schmidt, wurde ihm 1917 zur Seite geſtellt. Dieſer hatte die Aufſicht über die Miſſionsſchulen und das MiſſionSeigentum. Sein

letztes

Amt.

Sonderlic) wegen vorgerückten Alter3, das ihn auch wohl de3halb um ſo mehr drückte, weil er auf einer ViſitationSreiſe zu Manſura, La., einen Hüftenknochenbruch erlitten hatte, wurde er im Herbſt des Jahres 1920 zum General Publicity Agent der Negermiſſion berufen. Al53 ſolder ſollte ex ſonderlich Vorträge über die Negermiſſion halten. Er verließ Alabama an-

fangs Oktober 1920 und ließ ſich in Milwaukce nieder.

Doh ſeine Arbeit war getan. Schon am 8. Mai 1921 holte ihn der HErr heim. Gott hat durc< Miſſionar Bakke, der nahezu einundvierzig Jahre im Dienſt der Negermiſſion geſtanden hat, Großes aus8gerichtet. Mit großem Geſchi>, mit großer Liebe, Selbſtverleugnung und Aufopferung hat Bakke die Sache der Negermiſſion gefördert. Gott hatte ihm die Gabe verliehen, zielbewußt in ſeinen Unternehmungen voranzugehen. Auf die Leute, die unter ſeiner Leitung ſtanden, ſei.e3s in der Gemeinde, in der Schule, im College, auf Konferenzen, als Viſitator auf dem Miſſionsfeld, machte er einen großen Eindru>. Furcht kannte er nicht, auch nicht vor Juſtizmördern, denen er entgegenzutreten Gelegenheit fand. Aber während die Leute ſich vox ihm beugten, genoß er allgemeine Achtung und Beliebtheit. Man freute ſich, wenn er kam. “There comes Doctor Bakke!"

rief man

ihm

im

Negerviertel

deutſchen

und

engliſchen

entgegen.

Jn

ſeiner

Größe ſtand er jedoh vor einem auf der Kanzel. Er war ein gewaltiger Redner und der norwegiſchen,

Sprache

mächtig.

Gott ſegne auch fernex die Negermiſſion mit treuen

Leitern und Dienern!

Fr. Wahlers.

Einweihung der St. Philip's-Kirc<he in St. Louis. Der 8. Mai war ein großer Freudentag für die Glieder der St. Philip's-Negergemeinde in St. Louis; denn an dieſem Tag wurde ihre ſchöne neue Kirhe dem Dienſt des dreieinigen

Gotte3

geweiht.

Mehrere

tau-


Die Miſjſions-Taube, ſend Gäſte ſtellten ſich zur Feier ein. Noc<h nie war eine Feſtlichkeit dex Negermiſſion in St. Louis ſo gut beſucht. C5 wurden zwei Feſtgottesdienſte abgehalten, der erſte um 3 Uhr nachmittags, der andere um 8 Uhr abends. Wegen der großen Zuhörerſchaft, von der nur 300 Leute in der Kir<hr Plaß finden konnten, wurden die beiden Gottesdienſte teils in der Kirche, teils im Freien, auf dem Grundſtück neben der Kirche, abgehalten. So wurde e3 allen Anweſenden ermöglicht, an - der Feier teilzunehmen. Vor dem Feſtgottesdienſt ſpielte der Blaschor des Concordia-Seminar3, der während der beiden Gotte3dienſte den Geſang der Feſtverſammlung begleitete, etliche Nummern. Wie ſc<lug unſern farbigen Gemeindegliedern vor Freude das Herz, als ſie zu Anfang des Nadmittag3gottesdienſtes mit den glänzenden Abendmahlsgeräten und mit der Altarbibel in Neih' und Glied in ihre neue Kir<e hineinmarſdieren durften! Warum ſollten ſie ſich auch nicht freuen? War es ihnen doh nah jahrelangem Warten vergönnt, zum erſtenmal -ein eigenes GotteShaus zu benutßen. Der Feſtredner des erſten Gottesdienſtes war der.farbige Miſſionar Marmaduke N. Carter, der draußen auf einer neben der Kirche errichteten Nednerbühne ſeine Predigt hielt. Vielen Leſern der „Miſſionstaube“ iſt ja dieſer redegewandte Paſtor dur ſeine intereſſanten Vorträge über die Negermiſſion bekannt. Auf dem Bild (erſte Seite) ſteht ex im Eingang zur neuen Kirche. Die Negerkinder der Grace-S<ule trugen am Nachmittag unter Leitung P. Krönk3 ein Lied vor. Jm AbendgotteSdienſt hielt Prof. O. C. A. Böcler die Feſtpredigt in der Kir<he. Seine ermutigenden und troſtreichen Worte werden vielen unter uns lange in Erinnerung bleiben. Darauf hielt Miſſionar Carter draußen eine feſſelnde Rede. Während des Nachmittags und Abends war eine Anzahl Frauen de3 weißen Frauenverein3 für Negermiſſion emſig befliſſen, die Anweſenden mit Speiſe und Trank zu bewirten. E83 war eine herrliche Feier, für die wir dem lieben Gott herzlich danken.

Obgleich es vor der Feier -und bald nach Sc<luß der-

ſelben heftig regnete, hatten wir während derſelben, Gott ſei Dank, herrliches Wetter. Daß unſere neue St. Philip's-Kirc<he an einem ſehr günſtigen Plaß gelegen iſt, geben alle zu, die ſich darüber geäußert haben. Sie ſteht an einer Straßene>e mitten in einem großen Negerviertel dieſex Stadt, wo zumeiſt Neger der beſſeren Klaſſe wohnen. Dort gibt es viele farbige Geſchäftsleute, Ärzte, Advokaten,

Lehrer, Fachleute und Handwerker mandjer Art.

Dort

ſind auc eine ganze Anzahl Schulen für Neger. Schon die biSherigen Erfolge haben bewieſen, daß wir den

richtigen

Ort

ſucht haben. Schon

für

lange

unſere

St. Philip's-Kirhe

vor der Einweihung

ausge-

griffen wir zu

allen möglichen Mitteln, um unter den hieſigen Negern

Intereſſe für unſere liebe lutheriſche Kirche zu erweden. Dur Plakate, Karten verſchiedener Art, Briefe, Be-

105

ſuche, Zeitungsartikfel und dergleichen ſuchten wir ſie zu gewinnen. An den fünf Abenden nac der Einweihung. hielten wir beſondere GotteSdienſte ab, die von Fremden gut beſucht waren. DaS Neſultat unſerer Beſtrebungen war, daß ſich über ſiebzig Erwachſene für den Konfirmandenunterricht meldeten -- etwas ganz Unerwartetes. Wir befürchten, daß unſere neue Kirche, in der 250 Leute Plaz finden können, in kurzer Zeit zu klein ſein wird, wenn die biSherige Begeiſterung anhält. Bis jet haben wir jeden Sonntag einen Morgen= und einen Abendgottesdienſt gehalten, um die große Zuhörerſchaft zu befriedigen. Wir werden den ganzen Sommer hindurch ſonntäglich zwei Gotte3dienſte halten. Wenn es im Herbſt nötig ſein wird, werden wir einen dritten Gottesdienſt hinzufügen. Viele Leute haben uns geſagt: „Wir dürjten nach dem lauteren Wort Gottes.“ Ganz begeiſtext waren die ſiebzig oder achtzig Neger, die zweimal während der Woche den Konfirmandenunterriht beſuchten. Am 19. Juni abends3 hielten wir Konfirmation. War da3 eine Luſt, die leuchtenden Angeſichter der farbigen Männer und Frauen zu ſehen, al3 ſie öffentlich ihren Iutheriſc<en Glauben bekannten! Im ganzen haben wir 46 neue Glieder bekommen; 35 Erwachſene wurden konfirmiert, 10 Kinder, die ſ<hon getauft, aber noch nicht konfirmiert ſind, haben ſich mit ihren Eltern angeſ<loſſen, und ein kleiner dreijähriger Knabe wurde getauft. Auch empfing die Frau eine3 Gliede3 das Bad der heiligen Taufe. Was uns an dieſen Leuten gefällt, iſt, daß ſie große Herzen3freude an dem reinen Wort Gottes bekunden. Wir haben Leute gewonnen, denen es mit ihrem Chriſtentum ein redter Ernſt iſt, die Gotte3 Wort liebhaben. Alleſamt gehören ſie zu der beſſeren Klaſſe von Negern. Sie haben gute Anſtellungen und ſind zum Teil HauzSeigentümer. Unter den Konfirmanden befinden ſich ein Arzt, eine frühere Hochſ<ullehrerin, mehrere Lehrerinnen an grammar Schovols und mehrere Männer, die im Poſtamt eine gute Stelle bekleiden. Dieſe erwachſenen Chriſten haben die Hauptſtü>ke der <rijtlihen Lehre genügend kennengelernt, um als Glieder unſerer Kir<he aufgenommen werden zu können; aber die Unterricht3zeit iſt nod) lange nicht vorüber. Ohne Zweifel werden wir zu Weihnadten zum zweitenmal eine beſondere KonfixmationsSfeiex für Erwadſene haben; -dann wird ſich eine no< größere Schar anſchließen. Der Unterricht für Kinder wird im Oktober beginnen. Zu dieſem wird ſich wohl eine ganze Anzahl Kinder einfinden. Dieſen Erfolg haben wir nicht uns ſelber zu ver-

danken, da wir ohne Gotte3 Segen ganz untüctig ſind.

Alle Ehre ſei dem Geber aller guten Gaben dargebracht.

Gott

dex HErrx hat un3

aus

Gnaden

ſolhe

beſchert. Ihm ſei Dank in Ewigkeit! * Wenn wir dieſe fremden Leute beſuchen,

Erfolge

die auf

unſere Kir<he aufmerkſam geworden ſind, und un3 mit ihnen unterhalten, merken wir oft, daß Glauben8genoſſen hier gute Vorarbeit getan haben. Hier iſt ein


l

Die

106

Hliſſions-Taube.

Neger, der vor Jahren mit einem frommen Lutheraner gearbeitet hat. Dort iſt eine Negerfrau, die von Nachbarn lutheriſche Zeitſchriften bekommen hat. Wieder eine andere Perſon hat al3 Kind eine Zeitlang eine lutheriſc<e Schule beſucht. Hier haben wir den Beweis dafür, daß auch geringe Bemühungen im Neid) Gottes oft große Frucht ſchaffen. Nur nicht müde werden in der MiſſionSarbeit! Die Ernte wird ſchon kommen. Da wir nun unſer von außen und innen ſchönes und wohlausgeſtattetes GotteShaus haben, iſt viel für erfolgreiche MiſſionSarbeit gewonnen worden. Wenn auch die Miſſionare möglichſt großen Cifer beweiſen, fann man doh nicht große Erfolge erwarten, bis den Negern wohſleingerichtete Kapellen geboten werden. Wenn wir unſer Teil tun, nämlich den Negern zu einladenden Kirchen verhelfen und dann das gewaltige Wort Gottes darin predigen, dann wird der Segen auch nicht ausbleiben. Wir haben in der Negermiſſion mehr und beſjerxre Kapellen nötig. Eine ganze Anzahl Glaubensbrüder ſieht dies ein und unterjtüßt das gute Werk nac<h Kräften. Wer ſc<ließt ſich noh dieſer begeiſterten Schar an? Unſere irdiſchen Güter ſind vergänglid; wer aber für den ohne da3 ſeligma<hende Evangelium dahinlebenden Neger lutheriſche Kapellen bauen hilft, jammelt Garben für das ewige, himmliſche Reich unſers hodhgelobten Heilandes. P. EC. Goſe.

einen treuen, trefflichen und tüchtigen Mann gefunden, der in dieſe Arbeit geradezu fein hineinpaßt. C3 mödte euch, liebe Leſex, wohl intereſſieren, dieſen Mann, P. Sergio Cobian, näher kennenzulernen. P. Sergio Cobian iſt ſpaniſcher Abkunft. Sein Großvater ſiedelte von Spanien nach Portoriko über. Seit der Zeit wohnt die Familie Cobian in Portoriko, ivo Sergio bei Bayamon, in der Nähe der Hauptſtadt, geboren wurde (1893). Bald darauf zogen ſeine Eltern nach San Juan. Dort wurde er in dex katholiſchen Kirche, der ſein Vater angehörte, getauft. Nun brach" bald der ſpaniſch-amerikaniſche Krieg aus. Unsgefähr um dieſe Zeit begann dort die lutheriſche Kirche ihre MiſſionSarbeit unter den Spaniern. Der erſte lutheriſche Miſſionar, der nach Portorifo geſandt wurde, war Student Guſtavo Swenſſon, jezt Paſtor in der ſc<wediſchen Auguſtanaſynode bei Maple Plain, Minn. Cines Tages wurde der kleine Sergio eingeladen, zur

---------4--SP-4-------------

Spaniſche Miſſion bei Vanderbilt, Tex. Als im Jahr 1925 unſere Diſtrikt3ſynode zu Wal-

burg, Tex., tagte, wurde unter anderm beſchloſſen, MiſſionSarbeit unter den Mexikanern unſer3 Staate3 in Angriff zu nehmen. In Texa3, ganz beſonders im ſüdlichen Teil unſers Staate3, befindet ſich eine große mexikaniſche Bevölkerung. Dieſe armen Leute gehören größtenteils, wenigſtens dem Namen nad, zur katholi- jc<en Kirche, ſind aber kir<hlich gänzlich vernachläſſigt und verwahrloſt. E35 ſcheint, die katholiſche Kir<he kümmert ſich nicht viel um die Mexikanex. Ab und zu kommt ein Padre (Prieſter), tauft die Kinder, kollektiert ein wenig' Geld und geht dann weiter. Etliche proteſtantiſche Kir<hengemeinſchaften, wie die Baptiſten und die Presbyterianer, treiben etwas Miſſion unter den Mexikanern, haben au< hier und da kleinere und größere Gemeinden, aber im großen und ganzen ſind die Mexikaner kir<lich ihrem eigenen Sci>jal über-

laſjen.

Wir wiſſen ja, was

das meint.

denn unſere liebe lutheriſche Kirche dieſen Leuten zu miſſionieren.

So

gedrungen,

ſah ſich unter

P.

jezt Paſtor der Vereinigten Lutheriſchen Synode, firmiert. Seine

Ausbildung

ſehr wenig Engliſch gelehrt wurde.

Der

HExrr der Kirc<e wußte Rat und führte ihnen den „paſſenden Mann zu. An P. Sergio Cobian haben ſie

Teil

in

in denen damals

Weitere Ausbil-

Nachdem ex ſeine theologiſche Ausbildung

hatte, wurde

ihm

Mexikanern

zum

kon-

dung zur Übernahme kirchlicher Arbeit empfing er auf dem Catano Lutheran Seminary der BVereinigten Lutheriſchen Kirc<e nahe bei San Juan.

anfangen ſollte.

finden?

erhielt P. Cobian

den öffentlichen Schulen Portoriko8,

riſchen Kirche.

Aber wo einen Mann

Cobian.

lutheriſc<en Sonntagsſc<hule zu kommen. Er ging. Da lernte er ſeinen Heiland kennen und wurde ferner unterrichtet. Als er vierzehn Jahre alt war, wurde er in der lutheriſchen Kirche von P. Alfred Oſtrom,

Die MiſſionSbehörde des Texa3-Diſtrikt8 ſah ſich dann ſofort nach einem paſſenden Mann um, dex die Miſſion3arbeit unter den hier wohnhaften

Sergio

er predicador

in der Vereinigten

erhalten Luthe-

Einem ſolchen predieador oder Kate-

<eten iſt e3 geſtattet, in der Landesſprache zu predi-

gen, Kranke nicht

P. Cobian

zu beſuchen

erlaubt,

und

dergleichen,

Amts8handlungen.

half auch manchmal

austeilung als Dolmetſcher.

zu

aber

e3 iſt

vollziehen.

bei der Abendmahls-


107

Als im nächſten Herbſt die Leute wiederkamen, fkonnten wir ihnen ſagen, daß unſere Kir<he einen beſonderen Mann für dieſe Arbeit berufen habe, der auch nad Vanderbilt kommen ſolle. DaS gefiel den Leuten rec<t gut. Obwohl ich ihnen ſagen mußte, daß dieſer Mann nicht ſogleich eine Schule eröffnen könne, waren jie doch froh, daß er ihnen predigen und vielleicht eine Sonntagsſchule einrichten werde. In einer Vorſtandsverſammlung unſerer Gemeinde wurde dann die Mexikanerfrage ordentlich dur<geſprochen. J>< habe ja in dieſen ſieben Jahren hier in Süd-Texas die Mexikaner einigermaßen kennengelernt, habe auch oft mit ihnen geſprochen. Aber ich wollte noc< ein wenig mehr über die Leute wiſſen. Jn unſjerm Vorſtand ſind Männer, die ſc<on jahrelang mit den Mexikanern zu tun hatten, ſie daher beſſer verſtanden und imſtande waren, über die ganze Sache intelligent zu urteilen. Das8 Reſultat unſerer Beſprechung war etwa dies: Das Mexikanervolk iſt in unſerm County zahlreich vertreten. Die meiſten ſind ic<hon etwa fünfzehn Jahre hier wohnhaft. Einige haben ihr eigenes Land und Heim, aber die meiſten find arme Renter. Der Wert de3 Dollar3 iſt ihnen nicht bekannt. Wenn ſie ſeidene Kleider tragen können und im Hauſe eine Victrola haben und dann noch vielleicht ein Automobil, dann ſind ſie glüklich. Wenn die Ernte fehlſchlägt, müſſen ſie hungern. Dann wäre es gut, wenn ſic das ſiebte Gebot gelernt und gehalten hätten. Die -Mexikaner halten zuſammen. E38 ſind in unſerer Nähe verſchiedene große Verwandtſ<haften.

werde. Ja, gerade da3 wollten ſie haben. der ſollten Religion lernen. Nun, wa3

ſchen Kirche zerfallen.

und

alle3 weltliche Wiſſen

machen?

nach

Gottes

Wort

gelehrt

Jhre Kinſollten wir

E3 tat un38 im Herzen weh, daß wir dieſe

Leute abweiſen ſollten.

Wir mußten etwas tun.

Wenn

wir geſagt hätten: „Sci>t nur eure Kinder“, dann wären bald mehr Mexikaner in unſerer Schule geweſen als

Weiße.

e3

Aber

eben

ging

nicht,

und

die Leute

Da kam die Synode mußten noch ein Jahr warten. in Walburg. Auch in San Antonio hatte uns Gott die

Tür

geöffnet.

paſſenden Mann

So

kam

e3

zu

dem

Beſchluß,

einen

für die ſpaniſche Miſſion zu berufen.

Wa

der eine tut, will der andere auch tun.

Wa

DN ZJ

O

dem [z]

einen gefällt, gefällt auch dem andern. Hat man da3 Zutrauen dieſer Leute gewonnen, dann hat man ſie ſelbſt gewonnen, und ſie ſind und bleiben gute Freunde, = [6m gerade wie die Indianer, deren Blut noh in den Adern vieler dieſer Leute fließt. Kann man, ihr Zutrauen nicht gewinnen, dann iſt es beſſer, man läßt ſie in RJ Ruhe, da man doch nichts mit ihnen anfangen kann. In ſittlicher Beziehung ſind die Mexikaner nicht fs ſo ſ<leht. Familie und Heim werden hochgeſhäkt. 4 Die Kinder werden zum Gehorſam erzogen, und die Alten werden in Ehren gehalten.

=

ee

Kir<lic ſind die Mexikaner recht verwahrlojt. Auch ſind ſie ein wenig abergläubiſch. Gegenwärtig ſind die .

hier anſäſſigen Mexikaner

ſo ziemlich mit der katholi-

Viele von ihnen

ſind ja dem

Namen nad römiſch-katholiſch. Aber aud dieſe haben nicht viel für ihre Kirche übrig. Die weißen Leute nämlich wollen nicht auf derſelben Kirhenbank mit den Mexikanern ſißen. Es iſt öfters vorgekommen, daß mexikaniſche Mütter, die ſich mit ihren Kindern in eine beſtimmte Bank geſeßt hatten, wo ſie ungeſtört zu blei-

ben hofften, doc<h no< von weißen Frauen hinausgejagt wurden.

Gegen Ende dieſer Beſprechung, die ſich ſtundenlang aus8dehnte, wurde beſchloſſen, mit Gutheißung der

SEMINARY

Faſt elf Jahre war P. Cobian als predicador in San Juan und andern nahegelegenen Städten tätig. Während dieſer Zeit lernte er Prof. Näther, der am lutheriſchen Seminax in Portoriko Unterricht erteilte, näher kennen. Später trat ja Prof. Näther aus der Vereinigten Lutheriſchen Kirche aus und ſchloß ſich ſchließlich dex Miſſouriſynode an. Als nun Prof. Näther hörte, daß in Texas ein ſpaniſcher Miſſionar gewünſcht werde, da ſchlug er P. Sergio Cobian vor, dex zum Austritt aus der Vereinigten Lutheriſchen Kirche bereit war. So kam denn unſer Miſſionar nach GreensSboro, N. C., wo er nod etwas Engliſch ſtudierte, ganz beſonders aber ſich mit theologiſchen Studien befaßte, um die Lehrſtellung dex Miſſouriſynode näher kennenzulernen. Nach etiva viereinhalb Monaten meldete er ſich zum Kolloquium, das er auch vor Prof. Berg und Dr. Nau beſtand. Am 1. März 1926 kam er in San Antonio, Tex., an, wo er alsbald eine Miſſion gründete. Von hier aus bedient er auc Callihan, Three Nivers8 und Vanderbilt. In San Antonio iſt das Seelenrettung5werk, das er an den Mexikanern treibt, unter Gottes reichem Segen ſc<ön gediehen. C5 wird dort dieſen Herbſt ein Lehrer in einer ſpaniſchen Gemeindeſchule angeſtellt werden. Auch für Callihan und Three Nivers muß P. Cobian Hilfe haben. Nun, wie kam es zur ſpaniſchen Miſſion bei Van derbilt? Das iſt eigentlich eine lange Geſchichte. In unſerm County (Jaſon) wohnen viele Mexikaner. Die bei Vanderbilt waren mit der öffentlichen Shule unzufrieden, weil die Schulzeit für ihre Kinder faſt jedes Jahr auf fünf oder ſe<hs Monate beſchränkt wurde. Wir hatten vor einigen Jahren in unſerer Gemeinde eine Gemeindeſchule eröffnet, die nad) den erſten Probejahren einen guten Ruf hatte. Da baten eines Tages vor etwa fünf Jahren etlihe Mexikaner unſern Schulvorſtand, ſie möchten ihren Kindern Eintritt in unſexe Schule gewähren. Die Leute mußten politiſcher Verhältniſſe halber abgewieſen werden, wenn wir unſerer eigenen Schule nicht den Garaus machen wollten. Nach einem Jahr kamen ſie wieder, und abermals mußten ſie abgewieſen werden. Zum drittenmal famen ſie, und da hatten wir keinen Raum. E3 wurde den Leuten no< einmal klargemacht, daß unſere Schule eine Privatſchule ſei, in der Neligion

CONCORDIA

..

Wiſſions-Taube.

RARY

Die


Die Miſſions-Taube.

108

Miſſionsbehörde P. Cobian nah Vanderbilt kommen zu laſſen, der ſich die Lage ſelber anſehen ſollte; daß wir den Mexikanern zu einem Lokal, wo ſie Gotte5dienſt abhalten könnten, verhelfen und ihnen ſonſt ſo viel wie möglich behilflid) ſein wollten, damit die Mexikanermiſſion in Gang gebracht würde. Anfang3 Oktober 1926 kam P. Cobian nac< Vanderbilt. Unſere Shule hatte ſchon angefangen. So löſte mich denn meine Frau des Nachmittags in der Sdcule ab, und P. Cobian und ich machten miteinander Bejuhe bei Mexikanern. Für den zweiten Abend hatten wir Gottesdienſt angeſagt. Um acht Uhr waren wir bei der „Kirhe“. Mir bangte im Herzen. Ob

wohl Leute kommen

werden?

Dod) mein Kleinglaube

wurde beſchämt. In dem Lokal, fügung ſtand, war Sißraum für ſonen. Bald war alles beſetzt, und Leute. Da3 Haus5 war voll. An Türen ſtanden Leute. Wir haben

2

F

ee

IIR

18768

das uns zur Veretwa dreißig Perimmer noh kamen allen Fenſtern und fünfundſedzig ge-

<W82

a60a bad

V

gebrohen

(53.72 ged |

Einige Mexikaner bei dem Sculhau8, in dem Gottes8dienſte gehalten

werden.

wird.

Nad

der Predigt

über habe ich mich auch gewundert.

ſeinem

Kindern beigebracht hatten. Wird denn wohl je etwa3

Gotte3

Leben,

Wort

daß

gehört

er

eine

habe.

Predigt

Ein

über

anderer

Gott

ergriff

und

die

Hand P. Cobian3 und wollte ſie küſſen. Aber Bruder Cobian entzog ſie ihm und erklärte ihm, er ſei kein

Papſt.

P. Cobian iſt ein guter Prediger. Er hat eine lebhafte Vortragsweiſe. Die -Leute lauſchen andächtig und begierig ſeiner Predigt. Die Zuhörerſchaft beläuft ſich dur<hſchnittlich auf fünfunddreißig bis vierzig. Wenn wir nur ein beſſere3 Lokal hätten! Was wir ließt

haben,

iſt

ein

kleine3,

baufälliges

öffentliches

Schulgebäude, viel zu klein und unpaſſend für unſern Bwed. Eine größere Schule in der Stadt haben wir

ſo] weit noch nicht bekommen können.

"PiCobian kommt alle Monat einmal nach Vander-

ſpricht P. Cobian

ein längeres Gebet aus dem Herzen, worauf da3 Vaterunſer gemeinſchaftlich laut gebetet wird. Zum Schluß, jſingt die Gemeinde nod ein Lied, und dann wird ſie mit dem Segen des HErxrrn entlaſſen. Wo haben denn dieſe Leute das Apoſtoliſche GlaubenSbefenntnis und das Vaterunſer gelernt? Dar-

Zählt. Der Anfang war gemacht. P. Cobian hielt eine ſchlichte, aber höchſt intereſſante Predigt. Ab und zu ging ein „Amen“ dur die Zuhörerſchaft. Nach dem Gotte3dienſjt drängten ſich die Leute um P. Cobian.

Sie alle ſprachen ihren Dank aus, und viele baten ihn, do) ja wiederzukommen. Gin Urgroßvater drängte ſich vorwärt3 und erklärte, da3 ſei da3 erſte Mal in

1

bilt und predigt am Dienstagabend. Zuſammen fahren wir des Nac<hmittags mit unſerm gebrechlichen Yord aus und beſuchen die Leute; das heißt, P. Cobian beſorgt die Arbeit, redet mit den Leuten und ladet ſie zum Gottesdienſt ein, und Schreiber dieſes beſorgt das Fahren. Als5 P. Cobian da3 lezte Ma" hier war, hatten wir das Unglü>, auf den erbärmlichen Wegen mit unſerm Fuhrtverk zuſammenzubrechen. Wir hatten ſoeben angefangen, die Runde zu machen. Mit knapper Not kamen wir noch nach Hauſe, wo ich ein anderes Auto borgte. Aber es war ſc<hon ſpät geworden. Um halb neun ſollte der Gottesdienſt beginnen. So machten wir un3 denn wieder auf den Weg, beſuchten ſchnell die Leute, die nun vom Felde zurückgekehrt waren, und gingen dann zur Kirche. Aber e3 war neun Uhr, ehe wir anfangen konnten. CEtwa fünfunddreißig hatten ſich troß der Verſpätung eingeſtellt. Wie wird denn ein Gottesdienſt in der ſpaniſchen Miſſion abgehalten? Ganz in derſelben Weiſe, mein lieber Leſer, wie du es gewohnt biſt, nur daß die Sprache eine andere iſt. Zu Anfang = wir haben nämlich feine Glocke, nicht einmal eine Orgel = ſpricht der Miſſionar ein kurze3 Gebet. Dann wird ein paſſende3 Lied geſungen. P. Cobian bringt immer eine Anzahl Geſangbücher mit. Nun folgt Scriftverleſung. worauf die verſammelte Gemeinde gemeinſchaftlich den <hriſtlichen Glauben bekennt. Dann wird nod ein Lied geſungen, und nun folgt die Predigt. Sehr ernſt und andächtig ſißen die Leute da, und man kann e5 ihnen von den Geſichtern ableſen, daß ſie ſich von Herzen3grund freuen über das Brot de3 Leben3, da3 ihnen da

bian darüber, Später erfuhr

J<

fragte P. Co-

abex er wußte es zuerſt auch nicht. er, daß die Mütter zu Hauſe c3 ihren

Ordentliche3

aus

der

ſpaniſchen Miſſion bei Vanderbilt werden? So Gott will, ja. Helft nur alle den lieben Gott bitten, daß. er ſein Werk gedeihen laſſen wolle und ſeinen Segen zur Arbeit geben möge. P. Cobian iſt überzeugt, daß hier mit großem Segen und mit Erfolg weitergearbeitet

werden kann. Leider fehlt e3 ihm an Zeit. Wenn möglich, wird unſere Miſſion3behörde einen beſonderen

Mann in dieſe Arbeit bei Vanderbilt ſtellen, der dann auc<h die Schule leiten ſoll. Eine ſolhe kann hier ge-

gründet werden. Sodann muß aber no<h für ein beſſeres Lokal geſorgt werden. Unſer Miſſion3direktor, P. W. H. Bewie, wird in nächſter Zeit nach Vanderbilt kommen, um ſid ſelber die Sachlage anzuſehen. MiſſionSarbeit unter den ſpaniſchredenden Mexi-


WEBRIDE

H

Die Mijſions-Taube. kanern iſt noh mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Erſtens fehlt es an geeigneter Literatur. Das Geſangbuc, da3 jekt gebraut wird, iſt vielfach vom Sektengeiſt dur<weht. UnterrichtsSbücher für die Kinder fehlen. Aud an ſonſtiger Literatur geſund lutheriſcher Art mangelt es. P. Cobian iſt dabei, den kleinen Synodalkatehi3mus (S<hwan) zu überſezen. Auch revidiert er einige Lieder. Mehr aber no<h als der Mangel an Literatur hindern politiſche Verhältniſſe die Arbeit unter den Mexikanern. Der Mexikaner iſt vielfach ein verachteter Geſelle. Obwohl er eigentlich und größtenteils zur weißen Naſſe gehört, wird er dod) nicht als Weißer angeſehen. Hier in unſerm County iſt ihm auch noc< das Stimmrecht verſagt. C5 gibt hier in Süd-Texa35 einen politiſchen Verein, der ſich “The White Man's Union" nennt. Neger und Mexikaner oder auch Japaner und Italiener dürfen ſich dieſem Verband nicht anſchließen. Wer ſonſt ſein Stimmrecht gebrauc<hen will, muß ſchon zu dieſem Verein gehören. Zudem war hier vor einigen Jahren der Ku Klux Klan ſehr ſtark vertreten. Der ſtellte die Mexikaner auf eine noh niedrigere Stufe. In San Antonio iſt es anders. Da hat der Mexikaner im Geſellſchaft5leben ſowie au auf politiſchem Gebiet mehr Anſehen. Die Verhältniſſe ſind eben verſchieden. Aber hier iſt die Arbeit doh mit etwas Schwierigkeiten

verbunden,

die jedo<) nicht unüberwindlid)

ſind.

Vor

allem iſt das Gebet nötig, eifriges Beten zu dem, der Segen und Gedeihen geben kann und will. Wirſt du nicht, lieber Leſer, ein Gebet zum Throne Gotte3 ſenden, daß er unſere ſpaniſche Miſſion hier ſegnen wolle? Gewißlig dohH!l EC. C. Knörnſdild.

werden. Die kleine Shar unſerer MiſſionSarbeiter war an Sonntagen von früh bis ſpät in Anſpruch genommen. So fuhr Sdcreiber dieſes jeden DienStagabend nac Nyland. Nad einer Fahrt von dreizehn Meilen war der Alabama erreiht. Auf der andern Seite des Fluſſes wohnte ein alter Neger, der Fußgänger in einem alten Kahn über den Fluß brachte. Auf der andern Seite wurde ein Eſel beſtiegen, den die Leute mir entgegengebracht hatten, und dann ging es vier Meilen durd) den Fichtenwald. Wie lebendig ſind mir dieſe Fahrten noch im Gedähtni3! Nur zu oft war das Wetter ſc<leht; der Wind heulte durc<h den Urwald; den Reitweg konnte man bei der furchtbaren Finſternis kaum ſehen; Gerüchte gingen im Umlauf, daß Feinde auf den Miſſionar im Verſte> lauerten. Nac<h dem Gottesdienſt wiederholte ſich dies alles ſpät in der Nacht auf dem Heimweg, nur daß der alte farbige Fährmann, um Mitternacht aus dem Sclaf aufgewe>t, bei der Überfahrt in ſeinem le>en alten Kahn weidlih brummte. Wie freute ich mich, al3 ich endlich in der Ferne die Lichter des Städthen3 Camden ſah! auf,

Die Erinnerung an dieſe Erlebniſſe tauchte in mir als

Wir haben die “Aunt" Fannie Steele lezten Sonntag in der Kirche geſehen. Vor dem Bürgerkrieg geboren, gehört ſie zur alten Schule der Neger. Wir haben uns gefreut, ſie in der Kir<he zu ſehen. Als wir am Sonntag die Frage an ſie ſtellten: “Aunt Fannie, biſt du gut oder biſt du eine Sünderin?“ antwortete ſie ohne Zögern: „J4 bin eine Sünderin.“ Doch wir gehen zu ſchnell.

E3 war in den erſten Jahren des Luthertum3 im Schwarzen Gürtel Alabamas, als “Aunt" Fannie ſich krieg wütete zur Zeit. den

in den

lutheriſchen

Dienſt

Der fur<tbare Welt-

Kirche,

Lügen und Verleumdung wur-

genommen,

die man

Kirche hielt, zu hemmen.

um

Fortſchritt

der

alt' böſe Feind

be-

den

für eine deutſc<hländiſche

Der

Sonntag

nutte alle Griffe und Kniffe, das Werk zu hindern. Doch wie ein Lauffeuer drang Gotte3 Wort von Ort

'zu Ort und kam auh nah Nyland in Wilcox Co. Um die Leute zu Nyland bedienen zu können, mußten Abendgottesdienſte an einem Wochentag gehalten

die alte

“Aunt"

Fannie

E35 war nämlich nach einer

dieſer Fahrten, daß der Heiland in ihr Herz einzog und ſie rettete. Und wenn unſere Anſtrengungen weiter keine Frucht gebradt hätten, ſo wäre dieſe eine

gerettete Mühe.

Seele

genug

“Aunt"

und

übergenug

Fannie

wird

Erſatz

für alle

bekehrt.

Wie viele andere, wohnte “Aunt*" Fannie in einer Hütte

zwiſchen

roten Hügeln bei Nyland.

Fannie Steele.

der lutheriſchen Kirche anſchloß.

ich lezten

Steele in der Kirche ſah.

leinen

“Aunt*

109

den

mit

Fichten

bewadſenen

Jhre Augen wurden dunkel,

ihr Leib ſchwa, ihre Glieder matt. Wenn ſie während der langen, regneriſchen Wintertage und -nächte im einfachen S<aukelſtuhl am Kamin ſaß, hatte ſie

viel Zeit zum

Nachdenken.

Dabei

kamen

ihr mande

Sünden ins Gedächtnis. „Waz ſoll ich tun2“ ſagte ſie bei ſich ſelbſt. Das nahe Grab winkte, das Grab und -- Gericht. Da3 waren keine angenehmen Gedanken für Fannie. Sie fürchtete ſich vor dem Sterben. Eines Abend38, während ſie im Schaukelſtuhl am Kamin ſißt, wird: ihr mitgeteilt, daß ein lutheriſcher

Prediger in einer leerſtehenden Bretterbude zu Nyland Gottesdienſte halte.

Gotte3dienſt.

lihe Worte

Sie

waren

So kam ſie das nächſte Mal

kam

wieder

und

wieder.

e3, die ſie hörte, Worte

zum

Herr-

vom lieben

Heiland, der für die Sünder geſtorben iſt. Der Heilige | Geiſt verſiegelte die Worte in ihrem Herzen und erfüllte ſie mit Freude. Jett hatte ſie Hoffnung, die Hoffnung de3 ewigen Leben3 im Himmel. Wenn ſie nun

am

Kamin

ſaß

und

die ſchlängelnden

Flammen

betrachtete, bewegten fröhliche Gedanken ihr Herz, Gedanken an JEſum,

Heiland, Rettung, Vergebung durch

Chriſti Blut, Himmel

und Seligkeit.

1


110

Die Wiſſions-Taube.

x Eine

fleißige Kir<enbeſuüc<herin.

Armut und Alter zwangen unſere alte Negertante, Unterkunft zu ſuchen bei einer Toter, die viele Meilen von unſerer Kirche entfernt wohnt. Dod ſie weigerte ſich, ſich von ihrer lutheriſchen Kirhe trennen zu laſſen. Sie konnte die Bibel nicht leſen, und ſo hatte ſic um ſo mehr Urſache, die Predigt zu hören. So wandte ſie ihre paar Cents daran, auf der Eiſenbahn zum lutheriſchen Gottesdienſt zu reiſen. Die Eiſenbahnſtation war drei Meilen entfernt. Um den Zug nicht zu verpaſſen, ſtand ſie ſchon früh auf und ging zu Fuß im Finſtern zum Bahnhof. Weil keine Uhr im Hauſe war, kam ſie mehrere Stunden zu früh. So ſtellte ſie ſich im Gotte3dienſt ein. Gott ſtärkte und mehrte

ihren

Glauben

Licht in Gürtels.

der

durd)

ſein“? Wort.

Sünde

und

“Aunt"

Sie

Finſternis

Fannic

iſt ein

des

helles

Schwarzen

miſſioniert.

Chrijtus wohnt dur< den Glauben in ihrem -Herzen. Ihr Herz iſt mit Friede und Freude erfüllt.

„Wes5

das

Herz

voll iſt, des

geht

der Mund

über.“

und

Scheu

So redet ſie; ſie redet unaufhörlich, und zwar von der lutheriſchen Kirhe und ihrer Freudenbotſchaft. Auf der Landſtraße, in den Häuſern, wo ſie geht und ſteht, erzählt ſie andern vom lieben Heiland, den ſie gefunden hat. Sie wurde ausgelac<ht. Sie wurde verſpottet; aber man konnte “Aunt" Fannie nicht zum

Schweigen

redete

bringen.

ſie weiter

Ohne

Furc<t

brachte

Frucht.

und

Wandel. Ihr Bekenntnis

bekannte

Chriſtum

Heute

Lamiſon weit abſeits zwiſchen den roten von Wilcox Co., Ala., eine lutheriſche

I<h habe <Aunt*

ſtrahlte

Frucht Seele.

am

Sonntag

vor

Freuden.

Fannie des

unter

ohne

in Wort

ſteht

und

zu

Lehmhügeln Negerkirc<he.

in dieſer Kir<he gepredigt und

den

Zuhörern

Dieſe

Zeugniſſes

gefunden.

Kirc<he

dieſer

iſt

Sie

die

treuen

Dod ijt dies no< nicht allez. A<t Meilen von Lamiſon ſteht noh eine lutheriſche Kirhe. Dort haben viele die Wundergeſchichte von der Liebe Gottes in Chriſto

hat ton

gehört

und

angenommen.

“Aunl“

Fannie

die lutheriſche Kir<e nac<h Arlinggebrad<ht. Gott allein weiß, wie viele teuer-

erfaufte Seelen durch das Zeugnis dieſer betagten Großmutter zu Chriſto geführt worden ſind. <“Aunt? Fannie ſißt am Kamin im Sc<aufelſtuhl.

Sie iſt im Heim ihrer Tochter. Jhre Augen werden dunkler, ihr Leib ſchwächer, ihre Glieder matter; aber auf ihrem Geſicht leuchten Friede und Freude. Der Tod ſchaut ihr in3 Geſicht, doc<h Fannie iſt unerſchro>en. Sie hört den Heiland ſagen: „J< bin die Auferſtehung und da3 Leben.“ Und wenn ihr Herz zum lektenmal ſchlägt, wird der liebe Heiland ſeine Engel ſenden und

fie] zu ſich nehmen in den Himmel.

WaZ3 wäre aus “Aunt" Fannie und den Seelen, die ſie gewonnen hat, geworden, wenn die lutheriſche Kirche nicht nah Alabama gekommen wäre mit der Heilsbotſchaft? G. A. Schmidt. = >===---M

Gedenktage

in der Miſſion. Juli.

17.

A. Crämer

und

Koloniſten

aus

Franken

er-

reichen Monroe, Mich., 1845. 19. Ende des Taipeng-Aufſtandes in China 1864. 30. Miſſionar Chriſtian Friedrich Schwartz kommt in Trankebar, Jndien, an 1750. Er arbeitete achtundvierzig Jahre in Jndien. 31. „Vater“ Heyer, der erſte amerikaniſc<h-lutheLiſche Miſſionar in Indien, kommt in Guntur an 1842. Anguſt.

3. Die Bethelmiſſion legt die erſte deutſche protejtantiſche Miſſionsſtation Dſinga in Ruanda, Oſtafrika, an 1907. T. Leipziger Miſſionare taufen die fünf Erſtlinge im Parcegebiet, Oſtafrika, 1904. 8. Die Norwegiſche Miſſions8geſellſchaft gegründet 1842. -- Miſſionar Friedrich) RamsSeyer, im Dienſt der Baſeler Miſſion auf der Goldküſte, Weſtafrika, ſeit 1864, in der Schweiz geſtorben 1915. 9. Karl Gühklaff, erſter deutſcher Miſſionar in China, geſtorben 1851. --- Miſſionar Bartholomäu3 Ziegenbalg kommt wieder in Jndien an 1716. -Dr. Robert Moffat, Miſſionar in der Kapkolonic, Südafrika, geſtorben 1883. --- Adoniram Judſon geboren 1788. 10. Miſſionar Wm. Carey „zum Predigtamt be-

rufen

und

durch

die

Kirche

ausgeſandt,

das

Evan-

gelium zu predigen, wo immer Gottes Vorſehung e3 gebiete“, 1785. Carey iſt am 9. Juni 1834 in Jndien geſtorben.

11. Freigabe des Chriſtentums in Japan 1884. An dieſem Tag erließ der Kaiſer ein Edikt, wodurd die ganze NReligionsbehörde abgeſchafft, jede amtliche Verbindung des Staates mit dem Heidentum gelöſt, die

Prieſterſchaft ſich ſelbſt überlaſſen und dem Reich Glaubenzsfreiheit gewährt wurde. 12. Miſſionar Johanne3 Flierl landet in Neuguinea 1886. Während der verfloſſenen vierzig Jahre wurden 16,144 Menſc<en in der Neuendettel3auer Miſſion getauft.

14. Ziegenbalg weiht die erſte lutheriſche Kirche in Indien ein 1707. 15. David Livingſtone tritt ſeine lekte'große Reiſe dur

Afrika an

1865.

5

16. Die Ev.-Luth. Freikirche von Sachſen und andern Staaten gegründet in Dre3den 1876. Sie zählt jekt

10,190

Seelen.


Die Manderlei (Von

aus

Hlijſions-Taube.

der Miſſion.

C. F. Drewes.)

Neue Konferenz. Die Paſtoren M. N. Carter in Chicago, Andr. Schulze in Springfield, P. E. Goſe und G. L. Krön> in St. Louis haben eine Miſſionarskonferenz gegründet und am 9. Juni ihre erſte Verſammlung in Springfield gehalten. Gott ſegne dieſe Konferenz! Alabama

Luther

College

in

Selma,

das

im

Herbſt

1922 eröffnet wurde, fonnte Ende Mai ſeine zweite Klaſſe von Abiturienten entlaſſen, elf an der Zahl. In den Schlußfeierlichkeiten wurden Anſprachen gehalten von den Superintendenten G. A. Schmidt und Frank D. Alſton. Diakoniſſen inſtalliert. Am 15. Mai wurden in der Cmmausfirc<he zu Fort Wayne, Jnd., vier Diakoniſſen feierlich inſtalliert: Noſa Bremer von Odheyedan, Jowa, Martha Buchholz von Seward, Nebr., Elſie Mahler von Scott City, Kanſ., und Klara Müller von Weſtclifſje, Colo. Die Diakoniſſenſchule iſt mit dem lutheriſchen Hoſpital verbunden. Die Diakoniſſengeſellſchaft wurde vor ſieben Jahren gegründet. Ihr Zwe> iſt, lutheriſche Diakoniſſen für Wohltätig-

keitSanſtalten,

für

Mitarbeiter

in

den

verſchiedenen

Miſſionen und als Mitarbeiter in den Gemeinden, beſonders in den großen Städten, innerhalb der Synodalfonferenz auszubilden und zu erziehen. Cs ſind bereits mehrere Diakoniſſen im Dienſt der Miſſion daheim und in der Ferne ſowie in Wobhltätigkeitöanſtalten. P. Bruno Poch iſt der Superintendent der Diakoniſſenſchule. =- Jn Watertown wurden am 1. Mai

acht Diakoniſſen inſtalliert.

Eine der beiden erſten Diakoniſſen, die Pfarrer Löhe aus ſeinem 1853 zu NeuendettelSau in Bayern gegründeten Diakoniſſenheim nach den Vereinigten Staaten ſc<hi>te, war die Mutter unſers Miſſionars Lorenz G. Dorpat zu Meherrin, Va. Sie hatte ihre Ausbildung in Th. Fliedners Kaiſer5swerther Diakoniſſenanſtalt erhalten. Löhe ſchi>kte ſie nach Dubuque,

Jowa,

wo

ſie Sc<hulc hielt, in den Gottesdienſten

die

Orgel ſpielte und andere Arbeit einer Diakoniſſin verrichtete. Sie ſtarb 1898 zu Minden, Nebr. Indianer in unſerm Land. Laut der letzten Sta-

tiſtik wohnen etwa 350,000 Rothäute in den Vereinigten Staaten gegen 270,544

ein- Drittel kommiſſäre

im Jahr 1900.

iſt <riſtianiſiexrt.

ſagt:

„Wenn

du

CGiner

dur<

der

die Haut

Nur etwa

JIndianervon

zwei

Dritteln der heutigen Jndianer krakt, wirſt du einen Heiden finden. ES iſt juſt ſo nötig, daß die <riſtliche Kirche unter dieſem Volk arbeitet wie unter irgendeinem

Volk

in der Welt.“

.

Buddhiſtiſche Tempel gibt e3 nad der Angabe des Statiſtikexs H. K. Carroll zwölf in unſerm Land, in

denen vierunddreißig japaniſche Prieſter dienen. Zahl der Japaner, die dieſe Tempel beſuchen,

5,639 ſein.

Die foll

111

China. Cugene Tſchen, der Miniſter de3 Auswärtigen im radifalen Flügel der nationalen Volkspartei, wurde auf der Inſel Trinidad, BritiſchWeſtindien, geboren. Seine Mutter, eine Chineſin, wohnt noc< in San Fernando. Seine Frau iſt eine Kreolin aus Port of Spain, Trinidad. Sie haben zwei Töchter und einen Sohn. Al5 er auf Trinidad wohnte, befannte er ſich zum Katholiziömus, während einer ſeiner Brüder ein Beamter in der Presbyterianerkirc<e in Port of Spain war. = Der drijtliche General Feng, der es mit den Gemäßigten der Kuomintang, der nationalen VolksSpartei, hält, hat unlängſt erklärt, er ſei ein noc< ebenſo ſtrenger Chriſt wie je und wolle ſich ſowohl als ein treuer Chriſt wie als patriotiſcher Chineſe erweiſen. Abberufung der Miſſionare in China. Die ſchwediſche Auguſtanaſynode unſers Landes, die ſeit Okiober 1905 in der Provinz Honan miſſioniert, hat alle ihre Miſſionare abberufen. Nur die Miſſionare A. E. Trued, J. J. Lindell, J. W. Lindbe> und Dr. C. P. Friberg jind noc< in Shanghai. Von den Miſſionaren der Norwegiſchen Synode ſind die folgenden ſieben in Shanghai geblieben: die Paſtoren C. W. Landahl,

Erik Sovik

(in Hankow),

Georg

Holm,

DO. Helleſtadt,

N. Aſtrup Larſen und die Frl. Marie Anderſon und Thereſe Peterſon. Die übrigen ſind nach den Vereinigten Staaten gekommen oder halten ſich zeitweilig in Japan auf. Ein Brief aus Shanghai. In einem Brief, den eine unſerer jungen Miſſionarsfrauen in Shanghai an eine Freundin hier in St. Louis Ende März geſchrieben hat, heißt es: „Hier iſt alles am Streik. Ja, ſogar die Angeſtellten in der post office ſtreiken. So wird M. dieſen Brief morgen ſelbex zum Dampfer bringen. Letzte Woche ging ich mit M. in die Stadt; er ging zur Bibliothek, und ich ging allein heim. J< ging zu Fuß, folgte aber nicht den Weg, den ex mir gewieſen hatte, und verlief mich natürlich im Gingebornenviertel. Ih kam aber endlich doh heim, war jedoch froh, daß ich mid) verloren hatte; demi auf dieſe Weiſe habe ich manches geſehen, was id ſonſt nicht zu ſehen befommen würde. Cine halbe Stunde habe ich keinen einzigen Ausländer geſehen. ES war ein Erlebnis

für mich.“

Indenmiſſion. Vom 7. bis zum 14. April wurde in Budapeſt, Ungarn, eine Konferenz von Judenmiſſionaxen aus aller Welt abgehalten, die auch von bekehrten Juden beſucht wurde. John R. Mott führte

den

Vorſit.

C3

wurde

berichtet,

daß

in den

lezten

Jahren gegen ſiebzigtauſend Juden in Ungarn zum Chriſtentum übergetreten ſeien, in Polen vierzigtauſend und ſe<hzigtauſend in andern Ländern.

Kamerun, Weſtafrika. Die amerikaniſchen Pre3byterianer, die in Kamerun eine blühende Heidenmiſjion haben, unterhalten auf ihrem Miſſion3feld ein theologiſches Seminar, das zurzeit von achtzehn Perſonen beſucht wird.


Die

Kliiſions-Taube. Contributions

Neue Drutſac<hen. Evangeliſche Miſſionskunde von D. Julius Nicter, Profeſſor der Miſſion5wiſſenſchaft an der Univerſität Berlin. Zweite, erweiterte und umgearbeitete Auflage. Band I. 294 Seiten 6X9. Leipzig. A. Deichertſche Verlag8buchhandlung D. Werner Scholl. 1927. Preis: Geheftet, I4. 11.20; gebunden, Al. 13.50. D. Julius Nichter iſt einer der leitenden Miſſionsmänner in Deutſchland. Als Heraus8geber der „Evangeliſchen Miſſionen“ und Profeſſor der Miſſion3wiſſenſchaft bringt er ſeiner Aufgabe, Miſſionskenntnis zu vermitteln, Befähigung entgegen. Da3 Gebiet, das er betritt, iſt ein großes; aber es iſt ihm gelungen, mit wenigen und paſſenden Worten viel zu ſagen. In dieſem erſten Band bietet er die Geſchichte der Miſſion. Folgende Abſchnitte werden behandelt: A. Das Hineinwachſen der ſendenden Chriſtenheit. B. Afrika. C. Aſien. D. Auſtralien und Ozeanien. XE. Amerika. XF. Schluß. = Wa3 er im erſten Abſchnitt über Luther und Heidenmiſſion ſagt, iſt vernünftig. Es tut einem wohl, den alten Kohl und die unvernünftige Kritik über den großen Reformator nicht aufgetiſcht zu ſchen. Überhaupt iſt D. Richters Urteil in der Regel gejund. Leider trägt dieſer Band Merkmale von Provinzializmus. Die Heidenmiſſion der Miſſouriſynode, die doch ſchon 1894 in JIndien und 1913 in China begonnen wurde, wird mit keiner Silbe erwähnt. Kein Wort wird geſagt über die große, ausgedehnte und erfolgreiche Miſſionsarbeit der Vereinigten Lutheriſchen Kirche in JIndien, China, Japan und Afrika. Daß dieſe Synode überhaupt auf dem Gebiet der Heidenmiſſion tätig iſt, erfährt man nur aus einer ſtatiſtiſchen Tabelle, die der Verfaſſer aus Amerika geborgt hat. Die ſtatiſtiſchen Angaben ſind übrigens etwas out of date. E5 iſt zu bedauern, daß der erſte Teil des Buches ſtellenweiſe von Drudfehlern wimmelt. = Der Paſtor, der ein derartiges Buch in deutſcher Sprache wünſcht, ſchaffe ſich dieſen Band von Nich-

ter38 „Miſſionskunde“ an. John

G.

Paton.

Miſſionar

auf

den

Neuhebriden.

Eine

Selbſtbiographie. Von ſeinem Bruder heraus8gegeben. Mit einem Vorwort von D. Guſtav Warned. 352 Seiten; holzfreies Papier. Leipzig. 1926. Verlag von H. G. Wallmann. Preis: In Ganzleinen gebunden, M.7. John G. Paton, ein ſchottiſcher Miſſionar unter den im finſtern Heidentum tief verſunkenen Menſc<enfreſſern auf den kleinen auſtraliſchen Inſeln Tanna und Aniwa, beſchreibt in ſchlichter und doch feſſelnder Weiſe ſcin Leben als Miſſionar unter jenen Wilden. Seine Frömmigkeit, ſein Miſſionzeifer, ſein Gottvertrauen in den unzähligen Gefahren, die ihn Tag und Nacht umgaben, machen einen tiefen Eindru> auf den Leſer. Wer Patons Lebensbeſchreibung noch nicht geleſen hat, in deſſen Mijſionslektüre befindet ſich noch eine große Lüde. Wir ſchließen uns dem Urteil Sachkundiger auf dem Gebiet der Miſſionsliteratur an, die da ſagen: „Man hat nie und nirgends in der neueren 'Miſſion5geſchichte etwas Ergreifenderes geleſen.“ „Das Buch des ſchottiſchen Miſſionars gehört zu den Perlen unſerer Miſſionsliteratur. Wer die weltüberwindende Macht unſerer SEA an die Heiden in überzeugender Sprache auf ſich wirken laſſen will, der greife zu dieſem koſtbaren Buch. Möchte es in ſeinem neuen, ſchönen Gewand wieder Tauſende begeiſtern!“

Von der Finſternis zum Leben. Verlag

35 Ct8.

ſeiner draſtiſchen Weiſe, ntereſſe.

Buch und

Erinnerungen

aus meinem

Zorn. Zwickau in Sachſen. Johannes Herrmann." rei3:

Zu beziehen vom Concordia Publishing

St. Louis, Mo. Der graue, begabte,

wird dies Seinen

Licht.

Von D. C. M. und Dru> von

gottſelige

wie

Verfaſſer

beſchreibt

er bekehrt wurde.

„Kein

House,

hier

in

Leſer

ungeſegnet aus der Hand legen.“ Für Schle8wigMetdlenburger hat das Büchlein ein bejonderes

Quittung und Dank.

100.00; Hope, Kings Landing, 4.43; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, 315.10; Im-

manuel, Shankletown, 5.00; Luther Memorial, Greensboro, 6.50; mission at Pensacola, 1.10; mission at Tuskegee, 2.10; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 8.00; Mount Calvary, Tilden, 13.17;

Mount

2.00; Zion,

Carmel,

Frau achen.

M.

Zagel, Bou

Midway,

8.40;

Mount

Olive,

Catawba,

Mount Zion, Bostian Cross Roads, 11.00; Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans,

Mount 60.00;

Our Redeemer, Longmile, 4.40; Pilgrim, Birmingham, 10.79; St. Andrew's, Vredenburgh, 2.25; St. James's, Buena Vista, 6.60; St. James's, Southern Pines, 11.00; St. John's,

Joffre,

3.64;

St. John's,

Salisbury,

15.00;

St.

Luke's, Spartanburg, 15.00; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-Salem, 5.34; St. Matthew's, Meherrin, 31.07; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lu-

therville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, :50.00; St. Paul's, Oak Hill, 30.49; St. Peter's, Cabarrus County, 8.00; St. Philip's, Chicago, 57.61;

St. Philip's, Philadelphia, 15.00; St. Philip's, St. Louis, 15.00; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 17.26; Zion, Gold Hill, 7.00; Zion, Taits Place, 8.16. For Negro Missions: Aug. Kruse, New Albion, Iowa, 32.00. Hilliards, O0.: Mrs. Geo. Datz, 1.50; Marguerite

Datz, 1.50; Bertha Datz, 1.50. Per Rev. C. Y. Kellermann, from St. Paul's Sunday-School, Chaelsea, S. Dak., 5.07. Mrs. Louis Zentner, Verdon, Nebr., 2.00. Per Rev. D: GE Manske, from Mrs. Julia Prelle, Adrian, Mich., 0.00. For

Immanuel

College

Dormitory:

Fred

Ortstadt,

Seymour, Ind., 810.00. N.N., Evanston, I111., 10.00. N.N., Waghington, Mo., 30.00. Per M. Y. Walkenhorst, from Pupils of Lutheran school, Elyria, O., 2.20. Herman

Eggert, Milwaukee, Wis., 10.00. Per Louis Luecke, from Mrs. Fred Kuehm, Paterson, N.J., 5.00. Louis Luecke, Paterson, XN. J., 10.00. Mrs. Louis Zentner, Verdon, Nebr.,

3.00. Fred K. Hammel, Costa Mesa, Cal., 200.00. Aiscellaneous: From N. N., Bluſftton, Ind., for South

American

Missions,

51.00.

From

St. Mark's

gregation, Atlanta, Ga., for Atlanta chapel, Mrs.

Louis

1.00. Per Schoewener

Zentner,

Verdon,

Nebr.,

for

Colored

100.00.

Alexandria,

Aug. Birkicht, executor, from Estate, 200.00. TuEo. W. ECKHART,

the

Con-

From

La.,

Augusta

Treasurer.

Bitte zu beachten!

Man wolle gütigſt den dreBſireiſen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelauſen iſt oder bald ablauſen wird. “July 27" bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelauſen iſt. Man begable „gütigſt an einen Agenten oder direlt an uns, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braucht.

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dem

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durchſchnittlich

zwei

Wochen,

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welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen

und

Adreßſtreiſen

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Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer,

und Adreſſe an

neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls,

Die „„Miſſionö8-Taube““

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DIE 87:.C10

07007

x In St" | Louis, vrch Träger oder Poſt ezogen, ſowie in Canada undim Aus-

von

Dran Frank Knigge und Frau Martha Mönſh, Deer Creek, owa, j durch getragener

by the Treasurer.

8241.90; Augustana, Alexandria, 20.00; Bethany, Nyland, 21.46; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Conover, 1.50; Bethlehem, Holy, Ark, 3.42; Bethlehem, Monroe, 2.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Concordia, New Orleans, 15.00 ; Concordia, Rockwell, 8.00; Ebenezer, Atmore, 3.40; Yaith, Mobile, 1.68; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 44.00 ; Grace, Ingomar, 4.80; Grace School, St. Louis,

“„

Dankend erhalten für arme Leute in der Negermiſſion

Received

May 1--31, 1927. Received for Colored AMlisSions from the following colored congregations: Alabama Luther College, Selma, Ala.,

Lanmde

112

Fort Dodge, Jowa, eine Kiſte 52 E. EEN EIER DENE

land 60 Cents pro Exemplar, SE BIO NSE an Gena unn unn Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia Publishing 1ouse, St. Louis, Ho.

Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu ric<ten an Rey. €. F. Prowoe 0688 EEE STe] as Lonis, Mo.; GEIGerb Berna [nE n Kaſſierer, Ar. . W. Eckhart, . Jeffe: Avenus, St. Louis, Mo, ZERRT RENN Eer 4


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AIZ ZURTZ RAI

RZS

Miſſionszeitſchrift der Evangeliſ<-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia

PublishIng IHouse,

St. Louis, Mo.

Subscriptlion price, 50 cts. per annum, payable strictly In adyance,.

Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., ſor mailing at speclal rate of postage provided ſor in Section 1103, Act

49. Jahrgang.

Auguſt

Einweihung BIEN SEE

EIGER

RER

under the of October

Act of March 3, 1879. 3, 1917, authorized on July

1927.

1918.

Ur. 8.

der neuen Kirche in Alexandria, La. ERREGEN GRETE RSG

5,

T NEIGE ONTSTST ROSEN ERIRIO

REST GRESEN ESR ENN


114

Die

Miſjſſrons-Taube.

Vor fünfzig Jahren, in der Zwiſchenzeit und heute. Vor fünfzig Jahren beſtieg ein einſamer Wanders8mann einen Dampfer bei Wittenberg, Mo. Sein Ziel war der ferne Süden unſers Landes. Jhm war ein ſchwerer Auftrag geworden. Ex ſollte hin und her forſchen, wo das Land offen wäre und die Gelegenheit günſtig, das Miſſions5werk unter den befreiten Kindern Ham3 zu beginnen. Die lutheriſche Kirhe hatte D. Walther35 Wedruf zu dieſem Werk vernommen und wollte ſich nun aufmachen, an ihrem Teile Hand anzulegen, daß „dieſe politiſch Freigelaſſenen“ nun auch „Gefreite des HErrn“ werden möchten. Unſer Wander3mann ſtand alſo vor einer rieſigen Aufgabe. Welde Gedanken mögen do) da durd ſeine Seele gezogen ſein! Er unternahm ſeine Reiſe in ein Land, da3 unter den damaligen Verhältniſſen einer Reiſe ins Ausland faſt gleich kam; ein Land, das durch den Wirrwarr des Bürgerkrieges und den faſt noch größeren Wirrwarr der Nachwehen desſelben verarmt und in ſich ſelbſt zerriſſen daſtand; ein Land, das mit Mißtrauen und Verachtung auf jeden ſc<haute, der ſich der „politiſch Freigelaſſenen“ in irgendwelcher brüderlihen oder aud) nur freundlichen Weiſe annahm. Dazu ſteuerte unſer Wander3mann eigentlic feinem beſtimmten Einzelziele zu. Ex ſollte ja Kundſhafterdienſte tun für ſeine Kirche. Der ganze weite Süden war da3 Ziel ſeiner Reiſe. Wic und wo er Aufnahme finden würde, das wußte er nicht. CS galt, an allen Orten erſt die Verbindung zwiſchen ſeiner Rerſon und der Erfüllung ſeines Auftrags herzuſtellen. Freilich gab e3 ja an einigen Plätzen Anhaltspuntte, weil ſich da ſchon weiße Gemeinden befanden. Aber das war nur an ſehr wenigen Pläßen der Fall. Keiner, der nicht ſchon ſelber den Verſuch gemacht hat, an einem fremden Ort, zumal in einer größeren Stadt, wo er ſih auf Scritt und Tritt dur<hfragen mußte und wo ihn niemand als Paſtor und leutſeligen Menſc<henfreund kannte, ſondern wo die Leute eher geneigt waren, ihn für einen Herumſtreicher zu halten, der ſich den Leuten aufſpielen wollte, kann dem Explorator un-

ſerer Negermiſſion,

P. Döſcher, nachfühlen,

iwa3 durc

ſeine Seele gezogen ſein muß, al3 er ſo von Ort zu Ort, von Plantage zu Plantage zog, um den Negern zu

predigen und, wo möglich, den Grundſto> zu legen für ein folgendes geſegnetes Miſſion3werk unter den verachteten Kindern Ham. P. Döſcher

dur<

In der Zwiſchenzeit. hatte alſo auf ſeiner ExplorationzSreiſe

den Süden

den Negern

hin und her gepredigt.

Die Predigten waren verhallt =- gewiß auch nicht ganz

ohne Segen --, und er war weitergezogen. An einigen Pläßen hatte er auh Sonntagsſ<hulen in3 Leben gerufen.

Einige

gingen

wieder

ein, für andere

ſorgten

Glieder der nahen weißen Gemeinde nach beſten Kräf-

ten. An einem der explorierten Plätze trat P. Döſcher dann etwas ſpäter ſelbſt in die Arbeit ein. Dod nad. ſehr kurzer Zeit ſchied er ganz und für immer aus der Arbeit aus. Ohne mir anzumaßen, die Beweggründe dieſes geſchäbten Manne35 der Kirhe Gottes zu beurteilen, iſt mir do<h dabei oft der Gedanke gekommen, ob ihm das, was er auf ſeiner ExplorationsSreiſe geſehen und erlebt hatte, nicht dermaßen mit der ſchier hofſſfnungsloſen geiſtigen und geiſtlichen Verfaſſung der Negerwelt erfüllt hatte, und daß ſich dieſe Eindrücke dann durd) die geringen Erfolge ſeiner kurzen Amt5tätigkeit noch dermaßen verſtärkt hatten, daß ihm der Mut entfiel, da er ſich einer Aufgabe gegenüber wähnte, die ihn in ihrer hoſfnungslo3 erſcheinenden Geſtalt überwältigte. Wie dem auc ſein mag, das iſt die Geſchichte unſerer Negermiſſion in der Zwiſchenzeit geblieben. Miſſionare kamen und traten mit großer Begeiſterung in die Arbeit ein, zogen aber nach kurzer Zeit gebrohenen Mutes, auch oft mit gebrochener Geſundheit, wieder ihres Weges. Nur wenige Männer jind cs, die wirklich ihr Leben dieſer Miſſion gewidmet haben, und nur wenige Namen ſind in die Geſchichte des fünfzigjährigen Luthertum3 unter den Negern ganz und gar hineingeflohten und mit ihr aufs engſte verwachſen. Aud wurde die Miſſion viele Jahre lang nur von einem bis zu drei Miſſionaren betrieben. Das war bei dem grenzenloſen religivs verwahrloſten Zuſtand der großen Negerbevölkerung damals -- und iſt's auc< heute noc< = kaum ein Tropfen im Eimer zu nennen. Und doch war gerade in den Anfang3jahren die Gelegenheit, erfolgreiche Miſſion zu treiben, oft viel günſtiger als heute. Die Schulen waren überall ſchlecht, wenn es überhaupt ſolche gab; das Naſſengefühl und Raſſenſelbſtbewußtſein war nod nicht ſo jtark entwidelt wie heute; die Kirchen waren in no< viel ſc<le<hterem Zuſtand al3 jekt. Alſo ſtanden dem weißen Miſſionar die Negertüren eigentlich weiter offen als jekt, wenn ihm vielleicht auch die Türen der Weißen öfter ins Geſicht geſchlagen wurden, al3 da3 jetzt der Fall iſt, weil er ſich mit den Negern abgab. Und

heute.

Die Miſſion wurde alſo von weißen Miſſionaren begonnen und während der erſten fünfundzwanzig

Jahre auch faſt ausſchließlich von weißen Miſſionaren fortgeführt.

Endlich

kam

man

zu

der

Überzeugung,

daß es doc< das Richtige wäre, farbige Arbeiter au8-

zubilden. Als Schreiber dieſe3 vor zwanzig Jahren in die Miſſion eintrat, hatten die erſten zwei farbigen Brüder ihre Erſcheinung im Konferenzkrei3 gemacht hier auf unſerm ſüdlichen Gebiet. Auf dem ſüdöſtlichen Felde waren au ſc<hon einige tätig. Sonſt war das MiſſionSperſonal noh weiß. Wie ſteht e3 heute2-

Vor etlihen Wochen hatten wir Arbeiter auf dem Louiſianagebiet hiex in New Orleans wieder unſere. Sommerkonferenz. Verbunden damit feierten wir auch das fünfzigjährige Jubiläum unſerer Miſſion. Von


Die Hliſſions-Taube.

115

den ſiebzehn Arbeitern, die da brüderlich beiſammenEinweihung in Alexandria, La. ſaßen, ſich gegenſeitig belehrten und über die Reichsſache ihres HErrn berieten, befanden ſich nur nocc<h Die neue Kirc<he der Auguſtanagemeinde in Alexandrei weiße. Der Vorſit wurde von den farbigen dria, La., wurde am 26. Juni dem Dienſte de3 dreiArbeitern geführt, und die Farbigen lieferten die einigen Gottes geweiht. C5 war eine herrliche Feier. Hauptarbeiten für die Konferenz. Dabei ging es in Die ganze Woche zuvor hatte es geregnet; während den Sitzungen ebenſo zu wie anderswo in lutheriſchen der Feſttage aber ſchenkte uns der liebe Gott da3 herrKreiſen. Hierüber iſt ja ander5wo in der „Miſſion35lichſte Wetter. Wie haben wir uns gefreut! Die Eintaube“ ſc<on berichtet worden. Unſer einſamer Wanweihungsgottesdienſte wurden nac<hmittag3 um 3 und derö5mann vor fünfzig Jahren hat jekt ein Gefolge von abends um 8 Uhr abgehalten. Superintendent G. M. Kramer hielt eine herrliche Predigt über Eph. 2. hundertundfünf Arbeitern nach ſich gezogen, und von 19-21. P.F. W. Siebeliz von Port Arthur, Tex., dieſen ſind nur zwanzig Prozent Weiße. Aus ſeinen legte feiner Predigt 1 Kor. 15, 58 zugrunde. Beide auf den Plantagen hin und her verhallten Predigten Gottesdienſte waren gut beſucht. und den paar Sonntagsſ<hulen in gemieteten Hallen Glieder und Freunde der Auguſtanagemeinde hatſind 53 Gemeinden und 8 Predigtpläke hervorgewachten ſich nod) einmal im alten Gebäude verſammelt und ſen, die zum bei weitem größten Teil von ſchwarzen zogen dann bald darauf in die neue Kirche ein. Der Predigern bedient werden. DaS iſt das Heute unſerer Weihakt wurde von dem Unterzeichneten vollzogen. Negermiſſion. Beſondere Feſtgottesdienſte wurden noh während Doh wir leben dabei immer no< in dem Heute. der Woche gehalten. P.C.P. Thompſon predigte und So ſehr wir uns über den gnädigen, ganz unverdienten durfte ſich über eine gute Zuhörerſ<aft freuen. Segen unſer3 Gotie3 freuen, ſo verhehlen wir uns doch Möge die neue Auguſtanakirhe vielen zum Segen nicht, daß wir no<h nicht über den Berg hinaus ſind. werden und bleiben! E. R. Berger. Unſere Arbeit iſt noh nicht völlig getan. Wir fangen -=------------21-2BPovn=s damit erſt an. Wir müſſen noc weiter in dem Heute leben und wirken und ſ<aſfen. CS iſt nod) viel, viel Auch Neger haben ſchöne Gaben. Arbeit zu tun. CES iſt noh nicht überall, wie e3 ſein ſoll, in unſern Gemeinden und mit unſern Arbeitern. So mancher, der gar nicht3 oder nur ſelten mit Unſere Negerarbeiter (und wir Weißen ja auc) Negern zu tun hatte, iſt der irrigen Anſicht, daß die müſſen nod) immer lernen -- lernen, beſſer und treuer Neger ein geiſtig abgeſtumpftes Volk ſeien, untüchtig arbeiten, fleißiger ſtudieren, feſter ſtehen, wenn der - für geiſtige Arbeit. Wer jedoch die ſchönen Fortſchritte Sturm der Anfechtung und Trübſal ſie umtobt, und vor der Negermiſſion verfolgt hat, wird ſ<hon längſt geallen Dingen lernen, ihren Stammesgenoſſen noch merkt haben, daß au< Neger ſchöne Gaben haben und dieſe zum Wohl ihrer Raſſengenoſſen anwenden. CZ iſt immer mehr das zu werden, wozu ſie der liebe Gott wahr, eine ganze Anzahl von ihnen iſt ſtumpfſinnig; beſtimmt hat, Führer und zuverläſſige Leiter aus den doc rührt dieſex Stumpfſinn ſehr oft von einem Mangel Irrgängen ſ<hwärmeriſ<her Sektenreligion und heidan Schulung her. Viele unter ihnen haben nicht die niſchen Aberglauben3 heraus auf die ſicheren, unfehlGelegenheit gehabt, ihren Verſtand zu entwideln. baren Wege gründlichen Wiſſens, und feſten Fußes ſich Jett aber, da dem Neger mehr Gelegenheit gegeben gründen auf Gottes Wort. wird, etwas Nehtſ<affenes zu lernen, wird er auch Weld) ein verantwortliches Heute! Weld eine verbald in einem andern Licht erſcheinen. Der liebe Gott antwortliche, aber auh herrliche Zukunft entrollt ſich hat unſerer Miſſion farbige Arbeiter geſchenkt, die im vor unſern farbigen Arbeitern! Allein und auf ſich großen und ganzen einen klaren Kopf haben und tüchtig ſelbſt angewieſen ſind ſie der Aufgabe nicht gewachſen. ſind, die Arbeit zu verrichten, die ihnen aufgetragen iſt. Die Aufgabe unſerer Kirhe während der nächſten Die3 konnten wir wieder re<ht deutlih wahrnehmen, fünfzig Jahre =- wenn e3 dem lieben Gott gefällt, die al3 einige unter ihnen während der Tagung der LutherWelt nod ſo lange ſtehen zu laſſen =- wird ſein, unKonferenz, die vom 15. bis zum 19. Juni in der Mount ſerer farbigen lutheriſ<en Kirche ein in allen Stücken Zion-S<hule zu New Orleans ſtattfand, Arbeiten lieferbewährte3 farbiges Miniſterium heranzuziehen, das ten oder im Gotte3dienſt amtierten. genügend lehrtüchtig iſt und auch den Gemeinden in Am Abend des 15. Juni eröffnete Superintendent allen Stücken mit untadeligem Wandel voranleuchten Kramer die Konferenz mit einer paſſenden und zu HerDa3 müſſen wir un3 al38 Aufgabe für die Zukann. zen gehenden Predigt über Luk. 19, 12--27, in der er kunft ſtellen, ſoll nicht bald in dem Wads3tum unſerer hervorhob, daß ſich alle befleißigen ſollten, ihre Gaben farbigen lutheriſchen Kirche erſt Stillſtand und dann in den Dienſt des HErrn zu ſtellen, wie unſere Väter Rüdgang eintreten. Mit dieſem Heute alſo in Gottes ces getan haben, die vor fünfzig Jahren die Arbeit unter Namen in die nächſten fünfzig Jahre hinein! den Negern begannen. An dieſem Abend hielt unſer

G. M. Kramer.

gewiſſenhafter farbiger P. W. Tervalon, Paſtor der Ge-


Die Hlijſions-Taube.

116

meinde bei Napoleonville, die Beichtrede über 1 Moſ. 41,9. Seine Beihtrede war gut ausgearbeitet. Er zeigte, daß e3 auch für un3 an der Zeit ſei, unſerer Sünden zu gedenken, Buße zu tun, zu JCſu zu eilen, um Vergebung zu erlangen, da er für alle Vergebung erworben hat, dann aber auch mit Gotte3 Hilfe die Sünde abzulegen. Wenn wir hier Konferenz haben, dann haben wir auch ſogenannte offene Sißkungen, die abend3 abgehalten werden. Alle Glieder der Negergemeinden werden eingeladen, nicht nur dieſen Sißungen beizuwohnen, ſondern ſich auch an den Beſprechungen der Arbeiten zu beteiligen. An einem ſol<hen Abend la3 P. Tervalon ein überau3 ſ<öne3, gut aus8gearbeitete3s Referat über Exr zeigte, daß da3 heutige den modernen Tanz vor. Tanzen Sünde ſei, und bewie3 dies mit dem ſechſten 'Gebot und mit Bibelſprüchen, die von der Sünde der Unzucht handeln. Wir hatten zwei ſolche Sißungen. In 'der zweiten trug Superintendent Kramer eine Arbeit vor über „Paſtoren und Lehrer als Muſter ihrer Herde“. Alle Anweſenden waren von der Ridtigkeit und Wichtigkeit de3 Geleſenen überzeugt. Möge Gott ganz beſonder3 dieſe beiden Arbeiten zu großem Segen in der Miſſion gereichen laſſen! Nun aber hin zu den Morgenſißungen. Am erſten Vormittag lieferte der farbige Lehrer W. B. Seebery eine Katecheſe über da3 Verbot de38 ac<ten Gebot3. Dieſe Arbeit war ein Meiſterſtük. Ein weißer Lehrer hätte e3 kaum beſſer machen können. Auch die Arbeit über „De3 Lehrer3 tägliche Vorbereitung“, von Lehrer Seraile vorgetragen, war re<ht gut au8gearbeitet. Er hob ganz beſonder3 hervor, daß ein Lehrer ja nicht vergeſſen ſollte, Gott täglich zu bitten, ihm in ſeiner Arbeit beizuſtehen, und ſich ganz beſonder3 vorzubereiten, die Kinder Gotte3 Wort klar und wahr zu lehren. Am lezten Konferenztag trug auh der Unterzeichnete eine Arbeit vor über „Die Abſolution“. So

gingen die ſchönen Konferenztage wieder im Fluge dahin, an denen Schwarze von Weißen, aber auch Weiße von Schwarzen lernten; denn auch Neger haben ſchöne Gaben. Am Abend de3 19. Juni wurde no<h eine Jubelfeier in einer gemieteten Halle abgehalten, zu der alle unſere

ſchwarzen Gemeinden in New Orlean3 eingeladen waren. An dreihundert wohnten der Feier bei. E32

wurde nämlich da3 fünfzigjährige Beſtehen Negermiſſion feierlich begangen. Schon am

unſerer vorher-

gehenden Sonntag waren in den einzelnen Gemeinden ſolche Jubelfeiern

abgehalten

worden,

zu denen

große

Scharen ſich eingeſtellt hatten. Am obengenannten Abend hielt Superintendent G. M. Kramer, der gegen " zwanzig Jahre an der Bethlehem3gemeinde' in New OrleanS ſteht, die Feſtpredigt über 1 Kön. 8, 57. 58, in der er die Anweſenden ermunterte, Gott für das ſchöne

Wachztum

der Negermiſſion

zu danken

und ihn zu

bitten, bei un3 zu bleiben, wie er mit unſern Vätern

j' geweſen iſt, und dieſe Miſſion fernerhin reichlich zu

ſegnen, aber auch Gott zu geloben, ſein reine3 Wort feſthalten und danac< wandeln zu wollen. Auf eins möchten wir noh hinweiſen, nämlich darauf, daß die Glieder der Mount Zion-Gemeinde während der Konferenztage ihr möglichſte3s taten, die Konferenz aufs beſte zu bewirten. DaZ iſt ihnen auch gelungen. Und gerade hierin zeigte es ſich wieder, daß auch Neger ſchöne Gaben haben, und daß ſo manche aus Liebe zu ihrem Heiland ihre Gaben anwenden zum gemeinen Nußen. E. H. Wildgrube.

Tom Tom DabviS3 iſt tot. aſyl zu Mount Vernon,

Vor drei Jahren

Davis. Er iſt am 10. Mai Ala., geſtorben.

im Jrren-

brachte unſere lutheriſche Kirche

die frohe Botſchaft von dem großen Freund der Sünder nah Kings Landing in Dallas County, Ala. Seine Neugierde brachte unſern Tom Davi3 nah dem Gotte3dienſt. Er und ſeine betagte Gattin.hatten viele Jahre bei Kings Landing gewohnt. Jn ihrem Heim wurde ein Großkind namen35 Annie aufgezogen. Gleich Tauſenden anderer Negerfamilien im Schwarzen Gürtel waren Tom und Familie arm. Eine Blodhütte, die aus einem Zimmer beſtand, diente al38 Wohnung.

Tom

mietete

ein Stü>d<hen Land

und

bearbeitete

es.

Er gewann kaum, wa38 zur Leibe3nahrung und -Notdurft gehört. Tom war ein Sünder. Er hatte ſich nie der Kirche angeſchloſſen und kümmerte ſich nicht3 um die Kir<en und Paſtoren bei Kings Landing. So ſtrichen die Jahre dahin; jeder Sonnenuntergang brachte ihn einer jammervollen Ewigkeit näher. Sein graues Haupthaar zeigte, daß er niht mehr viele Jahre zu leben

habe.

Mit ſeinem Geſundheitszuſtand

war e3 ſc<hleht

beſtellt. ES ſdjien, als ob noh ein Sünder verlorengehen würde. Gott aber hatte beſchloſſen, Tom und ſeine Familie zu retten. Als die lutheriſche Kirhe mit ihrer Botſchaft

von der rettenden Liebe Chriſti nach King3 Landing kam, bewog reine Neugierde unſern Tom nebſt Frau

und Großkind, einen Gotte3dienſt zu beſuchen. Er kam wieder. In ſeiner Blockhütte ſprach er mit ſeiner Frau über die Dinge, die ex in der lutheriſchen Kir<he

gehört hatte über Ewigkeit, Sünde, Tod, Gericht und Chriſti Sünderliebe. „Kann e3 wirklich wahr ſein“, ſagte er zu ihr, „daß JEſus die Sünder liebt? Kann

es wahr ſein, daß JEſus mich armen, ſündigen Menſchen ſo, wie ich bin, annimmt? Wird er un3, wenn wir ſterben, in den Freudenort aufnehmen, von dem der lutheriſ<he Paſtor heute zu uns geredet hat?“ Mit ſolchen Fragen im Herzen kam Tom einmal über das8

andere zum Gotte3dienſt. Immer brate er ſeine betagte Gattin und da3 kleine Großkind mit. Nad jedem Gotte3dienſt gingen ſie ſtill und in Gedanken verſunken nah ihrer Hütte zwiſchen den Fichten.


Die Hiſſions-Taube. Die

Bibel

wird

hervorgeholt.

Die kleine Annie konnte etwa3 leſen. Nun wurde da3 alte und zerriſſene Exemplar der Heiligen Scrift wieder und immer wieder hervorgeholt von dem Plaz, wo e3 lange unbenußt gelegen hatte. Während die drei am Kamin ſaßen, la3 das Kind beim Licht de3 Feuer3 aus dem heiligen Bibelbuh. Die beiden Alten lauſchten mit großer Andacht -- ein Bild, da3 die heiligen Engel mit Freuden betrachteten. Der liebe Heiland ſandte ſeinen Heiligen Geiſt. Dur< ihn wurde in ihrem Herzen da3 Licht des Glauben3 und die Hoffnung des ewigen Leben3 angezündet. Sie ſchloſſen ſich der lutheriſchen Kir<e an. Doh der alt' böſe Feind gab Tom keine Ruhe. Auf manderlei Weiſe ſuchte er den Glauben dieſer treuen alten Seele, die JEſus5 gerettet hatte, ins Wanken zu bringen. Da3

Großkind

wird

geſtohlen.

Nachdem die beiden alten Eheleute ihr Großkind mit viel Mühe erzogen, hatte e3 jeht das Alter erreicht, in dem es ihnen gut zur Hand gehen konnte. Da kam eine Frau und entführte es heimlich und brate es an einen etwa hundert Meilen entfernten Ort. Mit Tränen in den Augen kamen Tom und ſeine Frau zum Miſſionar und baten um Nat. Wir entſc<loſſen unz, nach dem Ort zu fahren, wo wir meinten, daß Annie verſtet ſei. Wir fanden ſie aud wirklich dort und brachten ſie heim. Die Fahrt war zu anſtrengend für Tom. Er wurde ſchwer kranf. Ärztliche Hilfe wurde ihm zuteil in einem Städthen fern von der Heimat. Da3 angewandte Mittel verſagte aber bald die gewünſc<hte Wirkung. So mußte der Miſſionar ſpät in der Nacht in einem kleinen Dorf anhalten und einen Arzt holen. Der Arzt hatte wenig Hoffnung für den Kranken, der ſich vor S<hmerzen wand und krümmte. Dem Miſſionar wurde der Rat gegeben, ihn ſofort in ein Hoſpital zu bringen und dort eine Operation vornehmen zu

: Als Tom wieder nach Hauſe kam, herrſ<hte Freude in ſeiner Familie. Er beſuchte mit den Seinen regel-

mäßig die Gottesdienſte.

Tom erkrankt abermals3. Durd die Not gedrungen und in der Meinung, daß er ander35wo etwas Geld verdienen könne, nahm Tom von ſeiner Frau und ſeinem Großkind Abſchied und ging auf die Suche nah Arbeit. DaS3 war im April. Zwar fand er Arbeit, aber daß er zehn Meilen zu Fuß gehen mußte, ſtrengte ihn ſo ſehr an, daß er einen leichten Gehirnſc<lag erlitt und wieder ins Hoſpital gebra<ht werden mußte. Miſſionar Kreft beſuchte ihn einige Male und bereitete ihn auf ſein Ende vor. Vom Hoſpital wurde Tom ins Gefängnis gebracht, bis die nötigen Scriftſtüke zu ſeiner überführung in ein Aſyl für Geiſteskranfe angefertigt werden konnten. Dort im Gefängnis fand ihn Miſſionar Kreft in einer Zelle auf dem Steinboden liegen. Er wies ihn auf den gekreuzigten und auferſtandenen Heiland hin und ſorgte

aud) dafür, daß er in das Haus einer Nichte in Mobile

gebra<ht wo er er, daß er von

wurde. Von dort wurde er ins Aſyl geſchafft, geſtern geſtorben iſt. Vor ſeinem Ende ſagte ſein Glauben3bli> auf JEſum gerichtet ſei und ihm Erlöſung von allem Übel erwarte. Toms3

ten, wie wir um zwei Uhr morgen3 auf der Landſtraße ein Feuer anzünden mußten, damit wir genug Licht bekamen, um nötige Reparaturen vorzunehmen. Um drei Uhr morgen3 waren wir im Hoſpital. Der herbeigerufene Arzt nahm ſofort die Operation vor. Der Patient ſchwebte wochenlang zwiſchen Leben und Tod. Gott aber erhörte unſere Gebete und friſtete ſein Leben.

Gott der HErr machte einen Freund willig einen Sche, und zwar einen großen Sce>, zu ſchien, damit die Hoſpitalrehnungen bezahlt werden konnten. Wir fanden dieſen Sche> in der post-ofice am Oſtermorgen vor

drei Jahren.

t

Begräbnis.

Während wir dies ſ<hreiben, fließen Tränen in jener kleinen Hütte zu Kings Landing. Aber Gott wird die 'Tränen abwiſchen, denn das alte Großmütter<hen Davis und ihr Großkind haben die feſte Zuverſicht, daß ihr geliebter Tom jekt im Himmel iſt. Morgen werden wir Tom7>S ſterbliche Überreſte zur Ruhe betten unter den Bäumen auf der Plantage, auf der Tom ſo viele Jahre gelebt hat, unweit der kleinen Blo&hütte, in der Hoffnung einer herrlichen Auferſtehung am Jüngſten Tag. Tom Davi iſt eine reife Frucht unſerer Miſſion3-

arbeit unter den Kindern Hams.

laſſen. Nach einem Gebet zu Gott um Hilfe fuhren wir nach dem Hoſpital in der Stadt Selma, fünfzig Meilen entfernt. ES iſt nicht nötig, hier ausführlich zu erzählen, wieviel Trubel wir mit unſerm XYord hatten, wie die Lampen mit Au3nahme eine3 dimmer ihren Dienſt verſag-

117

KEFVO

G. A. S<midt.

als Miſſionar.

“KTFVO iſt der größte Miſſionar, den un der liebe

Gott zur Verfügung

lutheriſchen Paſtoren.

geſtellt hat“, ſchreibt einer unſerer

Daran zweifelt keiner, der einen

Einbli> genommen hat in die herrlihen Reſultate und Früdte, rdie der HErr un3 faſt täglich ſehen läßt. Einige konkrete Fälle ſeien hier mitgeteilt. Ein Mann, der in der Stadt Gothenburg in S<hweden in der lutheriſchen Kirc<e konfirmiert wurde und dann nach Amerika auswanderte, hatte ſeit dem Jahr

1901 keine lutheriſche Predigt gehört.

ein Radio,

vernahm,

und

war

die erſte Station,

KTYUO.

Sofort

Er kaufte ſich

von der er etiva3

ſdrieb

Freude an die KFÜUO-Office und etlihe lutheriſ<e Bücher und einen

er au3

lauter

beſtellte zugleich Katehis8mus für


Die

118

MWiſſions-Taube.

ſeine Kinder. Der OrtSpaſtor wurde ſofort benachrihtigt, und er nimmt ſich nun der Leute fleißig an und hofft, mit Gottes Hilfe die ganze Familie für ſeine Miſſions8gemeinde zu gewinnen. Eine blinde Frau, die über achtzig Jahre alt iſt, Thaffte ſich ein Radio an. ECS dauerte nicht lange, da war ſie mit KFVO befannt. Sie lauſchte den Predigten. Das ſüße Evangelium war ihre Freude und ihr Troſt. Sie ſ<rieb un3 einen Brief und teilte uns ihr Leid und ihre Freude mit. Einer der lutheriſchen Stadtmiſſionare von St. Louis (die Perſon wohnt nämlid) in St. Louis) wurde von der KYVUO-Office gebeten, ſich dieſer armen Perſon anzunehmen. Der Miſſionar ſehte ſich ſofort mit ihr in Verbindung und fing an, ſie regelmäßig zu beſuchen. Vor einigen Tagen ſ<rieb der Miſſionar an uns und erzählte unter anderm von dieſer alten blinden Frau. „JI beſuche

men für die shut-ins. J< kann Jhnen verſichern, daß die KFUO-Programme mir ſehr gefallen und mir zu großem Segen gereihen. Heute vermiſſe ich die Programme ſehr. Cure Nadioſtation iſt ſicherlich eine Quelle ſüßen Troſtes für alle Blinden, denn die Stimme des KFYDO kann man hier ſo klar und kräftig hören. Bitte, ſchien Sie mir die <riſtliche Literatur in der Blindenſchrift, die Sie allen blinden Teilnehmern ſo gütigſt koſtenfrei angeboten haben.“ Ein Junge, Sohn einer armen Familie, hatte eine ſchöne Geldgabe zu ſeinem Geburtstag erhalten. Eine Predigt über KPYVO, in der die Not der Heiden beſchrieben wurde, ging ihm ſo zu Herzen, daß er die ganze Summe an KFYDO einſandte und für die Heidenmiſſion beſtimmte. Gott vergelte e3 ihm! Wahrlich, Gottes reicher Segen ruht auf der Predigt des Cvangeliums durh KYUO. Laßt un3 ihm danken, daß er in dieſer lebten Zeit aus Gnaden uns dies herrliche Miſſion3mittel, das Radio, zur Verfügung geſtellt hat! H. H. Hohenſtein. -------41SS==>----

Nachrichten

KFVO-Sendekammer

(Broadcasting

Studio).

no< immer“, ſo lautet der Brief, „Frau N., die Du an mich gewieſen haſt. Sie iſt noch eine fleißige Zuhörerin und Just loves to hear the Lutheran preaching*: Du erinnerſt Did, daß ſie blind und über achtzig Jahre alt iſt, aber geiſtig noh munter. J< habe ſie unterrichtet, da ſie Glied der lutheriſhen Kirche werden will, und ſie hat alles angenommen mit AusSnahme der Lehre von der wahren Gegenwart de35 Leibes und Blutes JEſu Chriſti im heiligen Abendmahl. Über dieſe Lehre ringe ich jeht mit ihr. Mit Gottes Hilfe werde ich ſie konfirmieren, nachdem ſie zur rechten Erfenntnis auch dieſer wichtigen Lehre gekommen iſt. Ohne Unterlaß fleht ſie Gottes Segen auf KLYVO herab.“ Sogar in der Blindenſchrift ſchreibt man Briefe an KFEFVO, und nicht nur engliſche und deutſche, ſondern auch norwegiſche und ſpaniſche (Mexikaner). Jn folgender Weiſe ſpricht ein blinder Mann in Evanzville, Ind., ſeine Freude und ſeinen Dank über KYVO au2:

„Sh bin völlig blind und nehme regelmäßig Anteil an den deutſchen Wottes8dienſten ſowie an den Program-

ACS

aus

China.

Miſſionar E. L. Arndt, unſer Miſſionspionier in dem großen Heidenland China, der troß der Nevolution in Hankow blieb, macht allerlei intereſſante Mitteilungen, die wir den lieben Leſern der „Miſſion3taube“ darbieten. In einem Screiben vom 29. Mai berichtet er über das gerichtlihe Verhör einiger unſerer eingebornen MiſſionSarbeiter. Er ſdhreibt: Meine Vorſtellungen, täglich gemaht im Board of Communications (Sun Feo iſt das Haupt, aber ich konnte ihn nie ſelber ſehen) wie im politiſchen Departement (Ko Meng Ya iſt das Haupt, aber auch ihn konnte ich nie treffen), waren endlich erfolgreich, wenigſtens inſofern als Pi und Li zum Verhör hinübergebracht wurden nach Wuchang [gegenüber von Hankow. -- D.]. Der Plan, nach dem ſie mir Nachricht zukommen laſſen ſollten, ſchlug fehl. - Doch ich ging tägli zu ihnen ins Gefängnis, um nachzuforſ<hen, und ſo erfuhr ich es am nächſten Tag. Sofort brachte ich alle unſere Zeugen zuſammen, ſofern ſie willig waren zu kommen (Chang aus Shihnan weigerte ſich), und wir begaben un ſofort hinüber; aber obwohl wir bis fünf Uhr blieben, ſo erfüllte ſich doh unſere Hoffnung, daß e38 zum Verhör der beiden kommen werde, leider nicht. Jd) traf jedoch einen Vertreter eine3 der drei Nichter (Li), und das Verhör wurde für den nächſten Tag =- Himmelfahrt3-

tag -- um ein Uhr feſtgeſezt. lange3

Geſpräch

mit Cheo,

von großem Wert war; gerte ſich wieder,

uns

dem

Am Abend hatte ich ein Muſiklehrer,

das mir

Chang Kan Ch'en jedoch wei-

zu helfen.


Die Miſſtons-Taube. Das Verhör. Am 26. Mai gingen wir wieder hinüber; doch wir mußten bis drei Uhr warten, bis Li Chi Tſ'ang endlich gerufen und bis 3.40 verhört wurde; dann wurde aud

Pi P'eh Yin gerufen und bis vier Uhr verhört.

Da-

nad< wurde Yang Lan Tian, ein Chriſt von unſerer San Yuen Li-Kapelle, der mehr Mut gezeigt hat al3 irgendeiner der andern, verhört, beſonders an Hand der von mir in d<ineſiſcher Sprache mimeographierten Verteidigung, die ich geſchrieben hatte. Dann wurden wir neune zugleich vorgeladen: Wei (Cvangeliſt), Pis Verwandter, früher al35 Aufſeher in unſerer S Hſin Kai angeſtellt, und noh ein Chriſt von dorther, der mir eben erzählt hatte, daß Chang Kwan Yü ſich angeboten habe, Pi für 8100 bis 8200 freizulaſſen (die Summe ſollte nach vollendeter Tat ausbezahlt werden), Frau Hſia, die in einen heftigen Wortwechſel mit der Wadhe geraten war, weil ſie zu viel mit Pi und Li geſprochen hatte, während ſie warteten, Yang Lan T'ian, ferner die Herren Cheo und Tai, die jedo<h darauf beſtanden, von einem Vertreter des Nichters gerufen zu werden. Aud) ich ging mit der ausdrücklichen Erlaubnis des Nichter3 mit ihnen hinein. Nachdem

man

unſere

Namen,

unſern

Wohnort

und

unſere Beſchäftigung notiert hatte, wurde Wei aufgefordert, auf beſtimmte Fragen zu antworten, von denen keine Bezug hatte auf Verbindungen mit Wu üei Fu [dem geſchlagenen Gegner der NRevolutioniſten =- D.], ſondern nur auf die beiden übrigen Punkte: Wangs Angriff auf Chü Chi Hſi und Oppoſition gegen den „Selbſtregierenden Verein“, die Seine Hohwürden allen Ernſtes für eine antirevolutionäre Handlung hielt, was Wei unglücklicherweiſe kategoriſch in Abrede ſtellte. Hierauf gab uns der Nichter carte blanche, und niemand hatie etwas dagegen, daß ich die übrige Zeit bis fünf Uhr ausfüllte. I<h 30g zunächſt aus meiner Neiſetaſche das ſchwere Stü> Eiſen aus Miſſionar Zſchiegner3 Studierſtube und fragte den Richter, was er wohl getan hätte, falls Chü Chi Hſi verſucht hätte, ihn damit zu ſchlagen. I< glaube wirklich, daß ich ihn davon überzeugt habe, daß Wangs3 Parieren des Sc<hlags Notwehr war, und daß Shen Chio Hai ſich verſteXen mußte, weil er Chü Chi Hſis Hand ergriſfen hatte. Hierauf legte -ich auf verſchiedene Weiſe dar, wie die Studenten jedermann tyranniſiert hatten mit der Drohung, ſie als Gegenrevolutionäre anzuklagen, beſonder3 den. Yang, To und mich am Abend de3 22. Mai vor der Hſüchang der achten Subſtation. Die Abſchrift der Order de3 Wai Chiao Pu, Chang Kan Tſ'en gegen

Arreſt zu beſchüßen, um ſo Dru> auf mich auszuüben,

damit ich das Geld auszahle, wurde vom Nichter ſorgfältig notiert. Er mußte ferner hören, wie die Jungen

unſer Schulmobiliar geſtohlen haben, ehe ich das Ge-

bäude wieder mieten konnte =- wofür Wei mich ſpäter

kritiſierte, indem er behauptete, es ſei zu plump ausgedrüdt worden. Kurz, daß die Studenten Dru> aus-

119

geübt und unſchuldige Leute angeklagt hätten, daß ſie Gegenrevolutionäre ſeien, wurde reſtlos klargemacht. Zum Unglück war e3 fünf Uhr geworden; ſo konnte ich manche Dinge nicht ſagen, die ich ſonſt noch geſagt hätte; auch bekam feiner der andern, die auf unſerer Seite waren, Gelegenheit, irgendeine Ausſage zu machen. I<h konnte jedoch die zwei Petitionen überreichen: eine von der San Yuen Li, von mix verabfaßt und von ſechs Männern unterſchrieben, und eine andere, die von Wei verabfaßt und von vier Chriſten unterſchrieben .war im Namen der andern Kapellen durc< die Evangeliſten. Ehe wir entlaſſen wurden, ſagte man un3, daß dieſer Nichter vor dem Richterſpruch mit zwei andern Nichtern konferieren müſſe und daß dies wohl drei Tage dauern würde. Doch wie in dem Fall Chü Hao Ren aus Shinyang<how [von der Norwegiſhen Miſſion] mögen no< mehr Verhöre folgen, falls einer der andern Nichter Bedenken erheben ſollte. . . . Man hat Chü Hao Nen gefragt, ob er willens ſei, in Shing Yang Chow verhört zu werden, wo ſeine ärgſten Feinde wohnen, die mehr zu gelten ſ<heinen al3 der Mund von 150 Innungen, die eine Petition unterſchrieben haben, in der ſeine Freilaſſung gefordert wird. ID habe Herrn Cheo Kan Shen hinübergeſchi>t, um ſich nach dem Scik>ſal unſers Pi und Li zu erkundigen; doc) bis jezt haben wir noch keine Nachricht erhalten. J< erwarte jedoch nicht3 wirklich Erſchütterndes. Au3 andern Miſſionen in China. Miſſionar Arndt berichtet weiter: Dur< Herrn David Steybe, der einige Tage hier geweſen iſt, ſind folgende Neuigkeiten zu uns durdgeſi>kert in bezug auf die Stadt Changſha und die Provinz Hunan: Nah den Angriſfen auf die Miſſionen zu Weihnachten, die bis Ende Januar anhielten, hat ſich die Lage etwas gebeſſert, ſo daß Teng-ſhen-tſi den Chiaoraſhwei befahl, ihre Angriffe auf die Miſſionen einzuſtellen. Jnfolgedeſſen ſind vier Stationen ſowie vierzig Außenſtationen, welhe die Liebenzeller Miſſion verloren hatte, zurükgegeben worden. [Die Liebenzeller Miſſion iſt eine Miſſion der deutſchländiſchen Methodiſten, die in Verbindung mit der China-Jnlandmiſſion arbeiten. -- D.]

Doch nach der Nanking- und der Hankow-Japani-

ſchen-Affäre

(am 3. April)

fand in Hankow

eine Ver-

ſammlung der Studenten vom 7. bis zum 10. April ſtatt, worauf ſich die Lage wieder bedeutend verſchlim-

merte. Am 223. April hatte Yang Hſi Sao, ein Evangeliſt der Schwediſchen Miſſion, ein*beſonder38 mutiger Mann, wie üblich, eine CvangeliſationSverſammlung in ſeiner Straßenkapelle gehalten, die aber die8mal damit endete,

daß alle die Möbel in der Kapelle kurz und klein ge-

ſc<lagen wurden.

Das

Außenamt,

da38 um

Hilfe an-

gerufen worden war, ſandte Soldaten, die Miſſion zu


120

Die

Hlijſſions-Taube.,

ſc<hüßen, beſonder3 die weiblichen ſchwediſchen Miſſion3-

arbeiter, Frl. R. Nathorſt und Frl. W. Stenfelt, die von einem mob umringt waren, der aus einigen hundert Perſonen beſtand und draußen ſchrie: „Sal Sal Sa!“ (Tötet!) Die Soldaten vertrieben den mob und blieben bis zwei Uhr morgens. Hiernad ſtellte Liebenzell jedoh die Straßenpredigt in der Kapelle ein. Zur ſelben Zeit wurde die Lage an andern Orten

Sachen

einzupa>en

und

ſie

in

Sicherheit

Einige

hundert

bewaſſnete

Farmer

hatten

wurden

Als Herr Steybe am 26. April von einem Gotte3dienſt zurückfam und an der Bibelſchule und der Cvan-

geliſ<en Miſſion (Tung Peh Lo) vorbeikam, hatten die Soldaten

ſie

verlaſſen

und

waren

nac<

Hupeh

abge-

Der Hüter zeigte ihm die Verwüſtung.

gute Möbel war entfernt worden.

Die Schubladen

Sqdreibtiſche uſw. lagen in wildem Durcheinander

dem Boden.

brohen war

und

einen

Die Kiſten der Miſſionare waren

deren

Inhalt

Zoll

tief

bede>t

in den Häuſern Dunlap.

der

werden,

als unſer

geſtohlen. mit

Der

zerriſſenen

nicht ein einziges Bud) war heil geblieben. Herren

C. C. Talbot

Alle3

der

auf

alle er-

Fußboden Büchern;

Dies war

und

J. N.

Doch während die Zuſtände ſchon ſchlimm genug waren, ſollten ſie im nächſten Monat no<h ſc<limmer nämlich

Carl

Browder,

ſic.

Nun

hörten die kommuniſtiſchen Verſammlungen in der norwegiſchen Kapelle auf. Tags darauf erhielten Ho Chiens Soldaten Verſtärkung. Als die Miſſionare bereit3 zu Bett gegangen waren, erfolgte plötzlich

ſtarkes

Gewehrfeuer,

hiex

und

dort

auc<

Maſchinen-

H. J. Round,

faſt alle Chriſten derart geſchlagen, daß ſie kaum gehen und ſtehen konnten.

gangen.

wendet

ſie

wie auc die in Hſiangkaiang gezwungen, ihre Station zu verlaſſen. Infolge des energiſchen Proteſte3 des deutſchen Konſul8 wurde ihnen erlaubt zurückzukehren, doh nicht vor dem 21. Mai. Wa ſie nach ihrer Rücfehr finden werden, weiß man nicht. Zu Chilichan, in der Nähe von Taohwalia,

Blatt

jedoh wendete ſich das Blatt.

zu

bringen. C5 wurde behauptet, daß man die Predigthalle in Beſchlag nehmen wolle. Man erwartete die Miſſionare von Yunfeng jeden

Tag.

20. Mai

gewehrfeuer. Als die Miſſionare am folgenden Tag nachforſc<hten, fanden ſie, daß alle Arbeiterverbindungen aufgelöſt und zerſtreut worden waren. Die Cvangeliſche Kirchenmiſſion (Tung Peh Lo) wimmelte noch ebenſo wie vordem von Soldaten, ebenſo das Uonan Bible Institute. Die Farmerverbindung hatte die bei-

bis zum 26. April ſo ſhlimm, daß Herr Zimmermann nad Hſiangtan. ging, um Frl. M. Rintſc<hler zu helfen,

ihre

Das

Am

ein Ameri-

kaner, nach Changſha ging und dort „den Herzſc<lag der <ineſiſchen Nevolution fühlte“, wie die Volkstribüne von Hankow e3 ausdrückte. Während dieſer Zeit hat Herr Steybe e3 oft mit eigenen Augen geſehen, wie Reiche, beſonder3 ſol<he, die Feinde hatten, täglich au8 ihren Häuſern geſchleppt wurden. Er meint, e3 ſeien jeden Tag durchſc<hnittlih zehn geweſen. Troß ihrer jämmerlichen Bitten wurden ſie vor eine „Volk3tribüne“ geſchleppt, die aufgefordert wurde, über die FLage von Leben oder Tod durch Händeaufheben zu - entſdheiden. 1 Der Ausgang war von vornherein eine ausgemachte Sache -- ſie wurden getötet. Ein anderer Miſſionar hat mir erzählt, daß die Zahl der Opfer an einem Tag 45 erreicht habe und für den ganzen Monat ſogar 1,0001 Hierin mögen ſolche eingeſchloſſen ſein, die von den Faxmerverbindungen (Nung Min Hwei) getötet wurden. Die Hſiah Win Kai war dem Verkehr Tag und Nacht verſchloſſen.

den modernen Wohnungen

de5 Nobert K. Vergard

beide von der Y.A[D[. C. A., verlaſſen

die größeren

Näumlichkeiten

des

theologiſc<en

und

und

Semis-

nars bezogen, nachdem die Soldaten, die im Seminar gewohnt hatten, nad) dem Norden gezogen waren. Die Geſamtzahl der Hunaneſen, die aus Changſha nach dem Norden gezogen ſind, wird auf 250,000 geſchäßt. C3 wimmelte von Soldaten wie von Ameiſen. Sie (ein Drittel) und der Pöbel (zwei Drittel) waren damit beſchäftigt, Häuſer zu plündern. Sie trugen Tiſche, Schubladen, Fenſtexrahmen, Dachrinnen, Ofenröhren,

Kohlen, Badewannen

uſw.

Herr Steybe und ſein Be-

gleiter traten ein und fanden Leute mit Brecheiſen uſw. beſchäftigt, um Sachen tragbar zu machen. DaS vor-

derc Haus

und

geplündert; Allens von

das große Lehrgebäude

wurden

zuerſt

das zweite Haus, die Wohnung P. C. W. der Wesleyaniſchen Miſſion, war in der

Nacht bis auf den Boden niedergebrannt.

Selbſt wäh-

rend Herr Steybe Gottesdienſt mit den Blinden hielt, konnten ſie hören, wie die aus Hartholz gemachte Treppe in einem der Häuſer in Stücke geſchlagen

wurde, um als Feuerholz

gebraucht zu werden.

Dies alles jedoc< war zum Farxmerbund, der dieſe Gebäude

ſamt andern den

war,

kommuniſtiſchen

während

einige

Teil Haß gegen den benußt hatte und der

Vereinen

der

Glieder

aufgelöſt wor-

getötet

wurden.

an

Kaſerne

Do<h während der mob wohl in erſter Linie den Nung Min Hwei im Auge gehabt haben mag, wußte der mob wie alle die Soldaten wohl, daß dies MiſſionSeigentum geweſen war und noh war. Troßdem lächelten die Soldaten,

al3

die Leute

abgezogen

waren,

ihren

Raub

der

vorbeitrugen, die nur 600 Fuß entfernt war. Scließlich, als faſt nichts mehr übrig war, erſchienen die Soldaten um vier Uhr nachmittag3 und machten dem Rauben ein Ende -- ſolange ſie da waren. Nachdem ſie fing

das

Nauben

wieder

an

und

dauerte bis zum Abend. Inde3 gab es auch <jineſiſche Arbeiter, die in den naheliegenden Gärten arbeiteten, die ſich weigerten, an dem Plündern

teilzunehmen.

Sie erklärten nachdrüc>-

lich, daß ſie keine Fingerſpike von dem Geraubten haben wollten.

Mitten in dem Getümmel

kehrten Frau Scin-

dewolf und Frau Liebohm nah Yunfeng. zurück, wo ſie von den treuen Chriſten liebevoll empfangen wurden.


Die Hliſſions-Taube. Pi und Unter

dem

Li werden

Datum

Arndt an Verwandte: um

Eine fünf

befreit.

de3 1. Juni

ſchreibt

23. Miſſionar Francis L. Lankenau eingeführt in Mount Zion, New Orleans, 1891. Er iſt Redakteur des Lutheran Pioneer und ſeit Juni 1926 einer der Vizepräſides der Miſſouriſynode. 24. Dr. Stephen Niggs geſtorben zu Beloit, WiS., 1883. Er war Miſſionar unter den Sioux und hat die Bibel in die Dakotaſprac<he überſezßt.

Miſſionar

fröhliche Pfingſtbotſchaft! Heute nachmittag Uhr ſind Pipehyin und Litſchidſang endlich

freigeſebt worden.

Auch nicht eine Spur

von Geſeß-

widrigem hat man an-ihnen gefunden. Trolßzdem mußten wir ac<t Zeugen doch noch ſchließlich für ſie „gut-

ſagen“.

26.

Wir hätten e3 eigentlich nicht zu tun brauchen,

|

Indien

Damit gaben ſich die drei Nichter, die un3 Übrigen3 ſchr zuvorkommend behandelten, denn auch zufrieden.

P. Dſchu Hao Ren von der Norwegiſchen war ſc<on vorgeſtern freigelaſſen worden.

aber 150 Firmen

(gleich 1,000 Leute)

Miſſion Obwohl

durc<

In

(in Hankow) Changſha

Bolſchewiſten

ſind

angelangt,

ſieht

ſchon

Wuchang machte man fang mit dem Wüten

Auf

baldiges

es

auch Landahl.

ſ<hlimm

umgebracht

au38;

aber

worden.

neulich aud einen kleinen gegen die Chriſten.

viele

der

Jn

des

erſten

Miſſionare

Miſſionar

auf

David

eingebornen

der Goldküſte

Zeisberger

und

Gehilfen

1872.

ſeine

<rijt-

Melchior

Mühlenberg,

Kirhe

in Amerika,

(Bremer

Miſſion)

der

geboren

Patriarc<h

zu Heim-

Goldküſte

1856.

--

Superin-

tendent Georg A. Schmidt in Selma, Ala., ordiniert und eingeführt zu St. Louis 1914. -- Die erſte Nummer de3 „Lutheraner“ erſcheint in St. Louis 1844. -Da3 Seminar der miſſouriſchen Heidenmiſſion in In-

An-

dien wird

eröffnet

1924.

8. Miſſionar Nil3 J. Bakke geboren in Drontheim,

-,

Norwegen, 1852. -- AnS8gar, der Apoſtel de3 Norden, geboren 801. :

11. Die Württemberger Bibelgeſellſhaft gegründet 1812. 12. Corde3 (Leipziger Miſſion) eröffnet das Semi-

Auguſt. 1761.

1816.

be>, Hannover, 1711. 7. Taufe .der vier erſten Cwejünglinge in Keta auf

in der Miſſion.

pury in England geboren

MiſſionSanſtalt

September.

Ordination

Baſler

6. Heinrih

E. L. Arndt.

Wm. Carey

ab 1825.

der lutheriſchen

Cuer

17. Miſſionar

Baſler

lichen Indianer in Gnadenhütten, Ohio, von 300 feindlichen Huronkriegern gefangengenommen 1781. 4. Miſſionar Gotthilf M. Kramer bei Frohna. Perry Co., Mo., geboren 1882. Er iſt ſeit Auguſt 1907 Paſtor der Bethlehem8gemeinde in New Orlean3.

Wiederſehen!

Gedenktage

1.

3.

für ihn gut-

geſagt hatten, wagte er es dennoch nicht, naß Scinyangdſo zurü&kzukehren, ſondern entwich ander35wohin. Trozdem glaube ich, daß Pi und Li hier wohnen können. Sogar die Bolſchewiſteninſchrift an unſerer Hwadſchingai-Kapelle iſt verſchwunden. Sec<h3 Norweger und Schweden ſind im Lutheran

Home

der

31. Henry Martyn, Miſſionar in Indien und Überſezer des Neuen Teſtaments ins Perſiſche, reiſt nach

Schrift und Bekenntnis gegen alle Nebellion und allen iſt.

Eröffnung

. 27. Die Neukirhener Miſſion gegründet 1881 in Neukirhen, Kreis MörS5, Rheinprovinz. 30. Beginn der Rheiniſchen Miſſion in GroßNamaland, Südafrika, 1842.

do<4 taten wir e3 auf die folgenden Gründe hin: erſtens, weil man an ihnen nichts Strafwidriges entde>t hat; zweiten3, weil unſere lutheriſche Kirche nach Aufruhr

121

in dem

Carey

nar in Proreiar, Indien, 1842. 15. Ziegenbalg tauft die Erſtlinge in Trankebar, Indien, 1707.

Dorf Pauler3war von 1793

bis 1834 Miſſionar in Indien. Sein Grab von ihm ſelbſt verfaßte Inſchrift:

trägt die

Manderlei

Ein Wurm, elend, hilflos und arm, Sink' ich in deiner Liebe Arm".

18. Miſſionar Gotthilf M. Kramer ordiniert und eingeführt in der Bethlehemskirche in New Orleans 1907. -- Unſere erſte Negerkir<he eingeweiht in Little Roc>, Ark., 1878. 20. Die erſten Heidentaufen in der Neuendettel3auer Miſſion auf. Neuguinea 1899, na< dreizehnjähriger Arbeit. . 21. Miſſion der Brüdergemeinde gegründet 1732. 22. Vollendung -der arabiſchen Bibelüberſeßung 1865.

aus

der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

?

x

St. Loui8. Unſere Grace-Schule, 1721 Wash St., hat gelegentlich des Jubiläum3 unſerer Negermiſſion der Miſſionskaſſe eine Gabe im Betrag von 8100 geſchenkt. P. G. L. Krönk und Gemahlin ſtehen der Schule vor. y Neue

Arbeiter.

Unſer

farbiger

Predigtamt3kan-

didat Felton Vorice, der als 'P. Fuller3 Nachfolger die drei Gemeinden in Charlotte, N. C., übernommen hat, wurde am Pfingſtſonntag, den 5. Juni, von Super2


122

Die

Miſjſions-Taube.

intendent F. D. Alſton feierlich in ſein Amt eingeführt. Der andere diesSjährige Predigtamtskandidat, Lloyd Gauthreaux, wird ſein Arbeitsfeld in Alabama finden. Der HExrr ſeße dieſe beiden jungen Arbeiter zu reichem Segen in ſeinem Weinberg! : Verſetzungen. Die Gemeinden zu Mount Pleaſant und Drys Scoolhouſe ſind unſerm Miſſionar F. H. Foard abgenommen und Miſſionar John W. Fuller,

biSher in Charlotte,

übergeben

worden.

Erſterer hat

dafür die Station zu Southern Pines unſerm Miſſionar Jeſſe A. Hunt zu Winſton-Salem abgenommen, während dieſer ſtatt deſſen die vakante Gemeinde in Hight Point bedient. . Mobile.

Miſſionar G. Kreft

und

ſeine

Gemeinde

in Mobile hatten am Sonntag, den 12. Juni, die große Freude, ihre neue Kapelle, die zugleich als Schule dient,

dem Dienſt des dreieinigen Gottes zu weihen. F. Albreht aus Fairfax, Minn., Präſe3 des

P. Im. Minne-

Superintendent

Schmidt

in

Alabama

Anraten

eines

meldet,

daß

drei begabte Knaben ſich gern aufs Predigtamt vorbereiten möchten. CS fehlt ihnen jedoch an den nötigen Mitteln. Ermutigt durch das ſchöne Beiſpiel etlicher Chriſten, die mit ihren Gaben für da83 volle Studium verſchiedener Negerknaben geſorgt haben, teilen wir auch dieſe Angelegenheit unſern Leſern mit. W. u. W. Unſer Miſſion3direktor Drewes befindet ſich auf der

Krankenliſte.

Auf

Arzte3

ſoll er ſich

zwei Monate lang mit keinerlei anſtrengender Arbeit befaſſen. Seine wertvollen Dienſte werden in dieſer Zeit empfindlich vermißt werden. Der gütige Gott verleihe unſerm werten Direktor eine baldige völlige Erholung, damit er mit neuen Kräften ſeinen mannigfaltigen Pflichten wieder nachkommen kann! Jn der

Zwiſchenzeit werden Glieder der Negermiſſionsbehörde die Arbeit beſorgen. Alle die Negermiſſion und auch

3 <-

j

Superintendent Alſton teilt uns mit, daß unſere Negergemeinden in North Carolina ſchon fleißig mit der Jubelkollekte im Gang ſind. Die Gemeinden in Meherrin, Va., und in Kannapolis haben bereits je 8130 eingeſandt. Sie wünſchen, daß ihre Gaben dem neuen Wohngebäude in GreensSboro zugute kommen. W. u. W.

die „Miſſionstaube“ betreffenden Angelegenheiten werden unter der folgenden Adreſſe gebührende Berücſichtigung finden: Office of Board for Colored MisSIONS, C. 0. 38558 S. Jefferson Avye., St. Louis, Mo. VW. u. W. Drei Diakoniſſen nac; Indien. Die Kommiſſion

N

für Heidenmiſſion hat drei Diakoniſſen für die Miſſion in Indien berufen, nämlich die Fräulein Elſie Mahler, Klara Müller und Meta Neue

ſota-Diſtrikt8

der

Kir<e

in

Mobile,

Wisconſinſynode,

Gott, noh

Ala.

hielt

die

Weih-

predigt. Das Gebäude ſamt Bauplatz hat etwa 87,000 gefojtet und iſt ein Geſchenk der Kinder der Wisconſinſynode. Gott ſei dieſen lieben Kindern ein reicher Vergelter! P. C. Gernannt, biöher in Alexandria, La., ſprach auf ſeiner Durchreiſe nach ſeinem neuen Wirkungskreis in Long Jsland bei uns8 vor und berichtete über den Verlauf des Kix<hbaus in unſerer Negergemeinde zu Alexandria. Gemeinſchaftlich mit Herrn Stehr, einem Gliede ſeiner biSherigen weißen Gemeinde, hat er der Sache der Negermiſſion, namentlich beim Kirchbau, hilfreiche Dienſte geleiſtet. Wir hoffen, daß er dieſes warme Jntexeſſe für die Sache des Neiche3 Gotte3 unter den Negern behalten wird, und wünſchen ihm Gottes Segen auf ſeinem neuen Arbeitsfeld. W. u. W. Eine Freundin unſerer Negermiſſion im Staat Waſhington hat ihre beſcheidene Einnahme auf einen Monat der Negermiſſion gewidmet. Der liebe Gott vergelte es der freundlichen Geberin! W. u. W.

die BES» aS ER)

Schrader.

Sie werden,

will's

dieſen Herbſt nac<h Jndien reiſen.

Aus der Italienermiſſion.

in Weſt-Hoboken,

lienern, in der die Diakoniſſin

Sonntagsſc<hulen

Die Miſſourxiſynode hat

N. J., eine Miſſion

tätig iſt.

unter den Jta-

Eſther Taſſinari

in vier

Miſſion in Holzfällerlagern in Wisconſin. A. Handrich, Paſtor dex Gemeinde zu Butternut,

iſt lebten Winter

weit

entfernt

von

einigen der

Gliedern

Kirche

in

P.H. WiS.,

der Gemeinde,

Wäldern

die

arbeiteten,

nachgegangen und hat an drei Stellen in den Countie3 Aſhland und Price dreimal Gotte3dienſt gehalten, in einigen

camps

Die

zweimal.

ſc<wediſc<e

Lobenswert!

Auguſtanaſynode

hat

jüngſt in Omaha abgehaltenen Verſammlung

auf

ihrer

8219,500

für ihre Heidenmiſſion bewilligt. Ala38ka. Für die Miſſion unter Weißen in Ala3ka,

die

unſere

Miſſouriſynode

in

wurde der Predigtamtskandidat Miſſion3arbeit

in

den

Angriff

genommen

E. Malte beſtimmt.

Städten

und

hat,

umliegenden

Gebieten. Die ſüdlichen Baptiſten berichten, daß ſie bei der Gründung und dem Aufbau von Gemeinden nah einer beſonderen Methode ſehr erfolgreich geweſen


Nliſſions-Taube.

123

|

Die

aus

Frl.

Erna

Schenectady,

He>

Frl.

aus

Frl. Johanna aus

Velva,

Frl. Klara Strehlow aus Oſhkoſh, Wis.

N. Y.

Luiſe

Schmidt

N. Dak.

Diakoniſſen,

aus

Minn.

Frl. Henrietta aus

die im Mai

aus

Frl. Ida

Möhlenbro>

St. Paul,

Frl.

What

Cheer,

Alpha,

Nanke

in Watertown,

WiS.,

Mattile

Tenn.

Stolte Minn.

aus

Jowa.

Thelma

Chattanooga,

Milwaukee,

graduierten.

WiS.


Die Miſſions-Taube.

124

ſind. . Der Verſuch wurde in New Orlean3 gemacht, wo ſie vor zehn Jahren ſe<h3 Gemeindlein mit einer Geſamtgliederzahl von 1,200 hatten. Von dieſen war nur eine ſelbſtändig, und die ſeh3 Gemeinden brachten in3geſamt nur 82,500 für Miſſion33weXe auf. Die Baptiſten gründeten dann in der Stadt ein Bibelinſtitut zur AusSbildung von Laienarbeitern, die ſich zum Teil ganz in den Dienſt der Kirde ſtellten, teilweiſe neben ihrer Berufsarbeit tätig waren. Da3 Ergebnis ihre3 Verſuch iſt, daß ſie heute vierzehn Gemeinden haben, von denen ſieben ſelbſtändig ſind. Dieſe Gemeinden beſizen Eigentum im Werte von 8750,000 und ſteuern jährlich 826,000 zur Miſſion3ſahe bei. Sie wollen nun auch in andern Städten ſolhe Inſtitute einrichten. (Wbl.) Urteil eine38 Chineſen. Dr. Hu Shih, Dekan der Pekin-Nationaluniverſität, ſchreibt in der Julinummer des Yorum Magazine: „Miſſionare waren die Pioniere Neudjinas. Sie halfen den Chineſen in ihrem Kampf zur Unterdrüdung de3 Opium3. Sie agitierten gegen da3 Fußbinden und braten die erſten Anfänge euroväiſcher Wiſſenſchaft. Dur ſie kam China zu der Erkenntni3, daß hinter den Piratenhändlern und Kanonenbooten eine neue Ziviliſation zu finden ſei. Nun ſie aber China aufgerüttelt haben, will es ſich durc<haus ſelbſt moderniſieren. . . . Da3 Chriſtentum hat dazu beigetragen, daß China aus ſeinem Schlaf erwachte und in eine moderne Nation umgewandelt wurde. Doh indem es dies tat, hat e3 auch China3 Nationalismus aufgerüttelt! Dieſer Nationalizmu3 -- da3 Selbſtbewußtſein einer Nation, die durchau3 keine geringe

Kultur hinter ſich hat -- hat einſt dem neſtorianiſchen Chriſtentum in China den Garaus gemacht wie auch

dem Zoroaſtrianizmus und dem Manicdhäismus. E3 iſt derſelbe NationalismuS8, der den BuddhiSömus viermal verfolgt und nad einer mehr al3 tauſendjährigen volligen Eroberung de3 Buddhismus ihm ein Ende be-

reitet hat.

CS

iſt dasſelbe

Nationalbewußtſein,

da3

- ſich jekt gegen die weſentlich fremde Religion de3 Chri-

ſtentums ſtemmt.“

ruhig

in dem

Wir Chriſten bleiben hierbei ganz

Bewußtſein,

daß

der erhöhte

HErr

und

. Heiland JEju3 Chriſtus ſtärker iſt als jeglicher Nationali8mus8, auch wenn dieſer mehr al3 vierhundert Millionen

beherrſcht.

Kräften

legen,

wenn

mit

der

Auf der

Und

RNheiniſc<hen

Miſſion

und

mit

Finniſche Miſſion. Die Arbeit der Finniſchen MiſſionSgeſellſchaft iſt ſeit 1913 um das Sechz3fa<he gewachſen. Die Zahl ihrer eingebornen Chriſten iſt auf 20,000 geſtiegen, die dex Schulen auf 211. Den neuen großen Aufgaben entſprechen freilich die Einnahmen bei weitem nicht. Volks8zählung in Paläſtina. Am 1. Dezember 1926. wurde dur< die Regierung in Paläſtina eine Volk3zählung veranſtaltet. Das Ergebnis war folgende3: Geſamtbevölkerung: 887,000 (Zunahme ſeit Oktober

1922:

130,000).

Unter

der

Geſamtbevölkerung

waren 641,000 Mohammedaner (Zunahme: 51,000), 158,000 Juden (Zunahme: 75,000), 78,000 Chriſten (Zunahme: 5,000) und 10,000 andere, meiſt Druſen. In die Geſamtzahl der Chriſten ſind Angehörige der griedhiſch-katholiſchen, römiſch-katholiſchen, » anglikaniſchen, lutheriſchen ſowie anderer Kir<hen eingeſchloſſen.

Juden in unſerm Land. Jn den Vereinigten Staaten wohnen jekt mehr Juden als3 in irgendeinem andern der Welt, nämlich über vier Millionen.

Ein neues Seminar

Die Zukunft der Miſſion8ſc<hule in China.

ſtünden.

Breklum, die ſich ja erfreulicherweiſe an unſerer Mittelſ<ule beteiligen wollen, eine eingehende Beratung ſtattgefunden haben wird. Einſtweilen wollen wir uns freuen, daß der wahlfreie ReligionSunterricht verhältniSmäßig gut beſucht wird, und zwar auch von nicht<rijtlichen Schülern, und daß da3 B.-K., in dem ſich <hriſtliche Schüler außerhalb de3 Unterricht3 vereinigen, religiöſe Kraft entfaltet.“

Land

Gott ſit im Negimente Und führet alles wohl.

in zu großem Mißverhältnis

do<, auc die Bedenklichen kommen immer wieder zulet zu der Frage: Wie können wir in China auf die Scule verzichten? Weder dürften wir dann noc Kinder taufen, nod) könnten wir auf eine ſelbſtändig werdende Kir<he re<hnen. Der Verſuch, ob nicht troß der einſc<ränfenden geſeßlichen Beſtimmungen (<hineſiſche Schulleitung, ReligionSunterricht wahlfrei, Entlaſſung von Schülern oder Lehrern von der Zuſtimmung der Regierung abhängig u. a. m.) der miſſionariſche Wert der Schule erhalten bleiben kann, muß gemacht werden, ſolange e3 in unſern Kräften ſteht. Das gilt auh von der Mittelſchule. Mit Recht beſchloß die Miſſionar3konferenz, dem Komitee erſt dann einen endgültigen Vorſc<hlag über die Zukunft der Mittelſchule vorzu-

in Paläſtina,

Die Scottiſche

Kirche ſowie die Vereinigte Freikirche haben e3 gemein-

Berliner

ſam unternommen, in Jeruſalem ein pre3byterianiſche3.

kam aud) die neue Geſezgebung der Kuomintang betreffs MiſſionsSſ<hulen zur Beſprechung. Darüber

dieſes Vorhaben von den Türken verhindert. Unter der britiſchen Regierung ſteht ihnen dex Weg jekt offen.

großen

Kongregationaliſten

lebten

Generalfonferenz

Miſſions8geſellſchaft,

ſagen

die

die in

der

Arbeiter

Canton

„Miſſionsberichte“:

Schwierigkeiten,

die

das

der

abgehalten

wurde,

„Dazu kommen neue Sculgeſeß

die der

1 Cantonregierung/ für vie Miſſionsſchulen zur Folge hat. Manche meinten auf der Miſſionar3konferenz,

„daß unter dieſen Umſtänden der Wert der Schule für

jj die Miſſion mit den Opfern an Geld und perſönlichen

Seminar

zu

gründen. . In

früheren

Jahren

wurde

Robert College in Konſtantinopel, da3 den hieſigen gehört,

wurde

lezte3

Jahr

von

690 Studenten beſucht. Zweiundzwanzig Nationalitäten waren vertreten. Faſt die Hälfte beſtand aus: Türken. Daneben waren Armenier, Bulgaren, Grie-

den, Albaneſen und Ruſſen ſtark vertreten.

|


EEE

Die Wiſſions-Taube. Neuguincamiſſion. Am 22. Mai fand in der Kirche der Jowaſynode zu Dougla35, Jowa, die feierliche Abordnung der Miſſionare Wilhelm und HanZ5 Flierl und ihrer Familien ſtatt. Die beiden Brüder Flierl ſind die Söhne de3 Pionier3 der Neuendettel5auer Miſſion auf Neuguinea, Senior Fliexl. Etwa 135,000 Papua3 ſtehen unter dem Einfluß dieſer Miſſion. Madagaskar. Die hieſigen lutheriſc<en Norweger arbeiten ſeit etwa ſiebenunddreißig Jahren auf dieſer großen Inſel. Letztes Jahr wurden 482 Perſonen in dieſer Miſſion getauft. Die Zahl ihrer Chriſten beträgt nahezu 5,000. Die Haltung der franzöſiſchen Regierung iſt ſehr freundlich geweſen. Dr. Anna S. Kugler, die im Jahr 1884 die ärztliche Miſſion in der Stadt Guntur, Jndien, für den MiſſionSverein der Frauen innerhalb der damaligen Generalſynode in unſerm Land eröffnete und eine der bedeutendſten weiblichen Arzte in der Welt iſt, hat ſich ſo weit von ihrer Krankheit erholt, daß ſie im Spätherbſt nah“ Jndien auf ihr Arbeitsfeld zurückkehren kann, obwohl ſie bereits über ſiebzig Jahre alt iſt. Afrikaniſc<e Sprachen. Man nimmt an, daß in Afrika mindeſtens eintauſend verſchiedene Sprachen geſprohen werden, von denen über zweihundert ſchriftlich feſtgelegt ſind. Das Internationale Inſtitut für das Studium afrikaniſcher Sprachen und Kulturen iſt der erſte Verſuch zu einem gemeinſamen Unternehmen, afrikaniſche Sprachen und Kulturen zu ſtudieren. Man will eine Zentralorganiſation für wiſſenſchaftliche afrikaniſche Unterſuchungen in der ganzen Welt ſchaffen. Die Ergebniſſe ſollen dann denen, die in oder für Afrika tätig ſind, zur Verfügung geſtellt werden. Ehemalige

tung8werk.

Kannibalen

fördern

das

Bibelverbrei-

Dice ritiſche und Ausländiſ<e Bibelgeſell-

ſchaft erhält jekt jährlich einen Beitrag von der Negergemeinde in Langtang im nördlichen Nigerien, einer Stadt ehemaliger Menſchenfreſſer, der Yergum. Vor etwa zwanzig Jahren begann die Vereinigte Sudanmiſſion die MiſſionSarbeit unter dieſen wilden, kräftigen Bergbewohnern. Jm Jahr 1912 ließen ſich Miſſionax H. J. Cooper und Gattin in Langtang nieder und begannen mit dem Sprachſtudium. Zuerſt wurde

ein kleine3 Leſebuch gedru>kt.

Dann

ſezung des MarkuSsSevangelium38, Bibelgeſellſhaft gedru>t wurde.

Jahre vergangen. tang

nur

dreißig

folgte eine Über-

die 1917 von der Seither ſind zehn

Heute zählt die Gemeinde zu Lang-

getaufte

Chriſten

nebſt

etwa

zwei-

hundert Anhängern; doch ſeit einigen Jahren ſchi>t ſie Miſjährlich ihren Beitrag an die Bibelgeſellſhaft. ſionar Cooper ſagt, daß kein anderer Beitrag herzlicher entrichtet wird.

Und ſie geben mehr als Geld.

Schon

haben ſich fünf Glieder als Farmer-Miſſionare unter

andern.heidniſ<hen Stämmen niedergelaſſen; und zwar beſtreiten ſie ihre eigenen Koſten.

Japan. Von den 65 Millionen Bewohnern Japans ſind nach einer ſtatiſtiſchen Überſicht de3 Religion3v

125

burceaus 210,000 ertwvachſene Chriſten. 48 Millionen ſind Buddhiſten, die übrigen Shintoiſten. Von Studierenden an Univerſitäten und höheren Mittelſchulen werden ungefähr 40 Prozent als Chriſten angegeben. Uganda,

Oſtafrika.

Dies

Jahr

feiert die engliſche

Kir<henmiſſion das goldene Jubiläum ihrer erfolgreichen Miſſion in Uganda. E38 war nämlich am 30. Juni 1877, als die beiden erſten Miſſionare =-Alexander Macey und Shergold Smith --- in Uganda ankamen. DaS Land zählt heute etwa3 über drei Millionen Einwohner. Troß blutiger Verfolgung, die einmal Über die Miſſion kam, ſind heute doh etwa 500,000 Bagandas Chriſten. Nia3. Auf dieſer Inſel, die weſtlich von Sumatra liegt und von 130,000 bis 160,000 Menſ<en bewohnt iſt, hat die Nheiniſche Miſſion im Jahr 1865 eine Miſſion begonnen. Die Zahl der gewonnenen Gemeindeglieder beträgt 65,136. Die Zahl der Tauſfbewerber beläuft fich auf 23,412. Ärztliche Miſſion. Wie ſchwach die Miſſionsögebiete nod immer mit MiſſionSärzten beſekt ſind, zeigen folgende Zahlen: In China arbeiten bei 400 Millionen Einwohnern 819 Kräfte, in Indien bei 250 Millionen 526, in Afrika bei 140 Millionen 439. Deutſchland hat jeht wieder 22 MiſſionSärzte, darunter 3 ÜÄrztinnen, draußen in der Arbeit -- eine äußerſt geringe Zahl. Um der Not abzuhelfen, fand zum erſtenmal ſeit Kriegöende im Tübinger Inſtitut ein mediziniſcher Kurſu3 ſtatt, an dem 10 Miſſionare von 5 verſchiedenen Geſellſchaften teilnahmen. Se<S5 von ihnen ſind bereit3 nach Oſtafrika und einer nach China abgereiſt. Außerdem beherbergte da3 Inſtitut 10 Miſſionsmediziner. (Wbl.) HermannS8burger

9. März

faßte

Miſſion

unter den

der MiſſionSausſ<huß

Gallas.

Am

der Hermann3-

burger Miſſion den Beſchluß, eine MiſſionSarbeit unter den Galla3 in Oſtafrika anzufangen. Da3 Galla-

volf wohnt im ſüdlichen Abeſſinien.

Die meiſten ſind

blinde Heiden, während einige die Religion de3 falſchen Propheten Mohammed angenommen haben. Es3 war da3 Volk der Galla, zu denen P. Louis Harms in HermannsSburg ſeine erſten Miſſionare ſenden wollte. Acht Miſſionare ſowie a<ht Koloniſten reiſten 1853 auf dem

MiſſionSſchiff „Kandaze“ na<h Afrika.

Doh nad viel-

fachen ernſtlihen Verſuchen fanden ſie die Tür verſchloſſen. "Der Sultan von Sanſibar verweigerte den Durdzug. So ſegelten die Sendboten nah Südafrika

und begannen die Arbeit unter den Zulu38 in Natal. Weil ſich nun während des Weltkriege3 der Weg nach dem Heidenland Indien der Hermannsburger Miſſion verſ<loß, ſo erwadte in den HermannS8burgern die Sehnſucht nah einem neuen Arbeitsfeld in der Heiden-

welt.

Nun ſoll

nad)

mehr

als

ſiebzig

Jahren

ein

zweiter Verſuch gemacht werden, den Gallas da3 Evangelium zu bringen. Zwei Miſſionare ſowie zwei Hand-

werker werden im Verlauf de38 Monats Auguſt aus-


Die

126 ziehen.

Sie

reiſen

über

Adi8-Abeba,

Hiijſtions-Taube.

der Hauptſtadt

von Abeſſinien. Von dort geht es noh viele Tagereiſen weit in3 Land hinein. Sklaverei. - Daß e3 heute no<h Millionen von Sklaven in der Welt gibt, iſt den meiſten von un3 nicht bekannt. Neulid gab ein Ausſ<huß des Völkerbundes

bekannt, daß Sklavenjagd und Sklavenhandel nod) in folgenden Ländern zu finden iſt: Sahara, Südmarokko, Südtripolis, in den libyſchen Oaſen, in Nio de Oro,

Senuſſiland, Abeſſinien, Liberien, China und Arabien.

Leben3rettung Miſſionar Paton3

auf Tanna.

Tanna iſt eine der vielen Neuhebrideninſeln in der

Jhre Bewohner waren einſt wilde Menſc<henSüdſee. Die erjten <riſtlichen Miſſionare, die den freſſer. armen, tiefgefallenen Tanneſen das Cvangelium brad-

waren

ten,

ſc<hottiſc<e

der

Miſſjionax

John G. Paton

und ſeine Gattin ſowie Miſſionar Mathieſon und GeLettere ließen ſich auf der Südſeite der Inſel mahlin. nieder, erſtere auf der Oſtſeite zu Port Reſolution. Paton verlor ſeine treue Gehilfin bald durch den Ex beerdigte ſie in der Nähe de3 MiſſionShauſes, Tod. um ſo da3 Grab beſſer behüten zu können vor den WähEr war nie ſeine3 Leben3 ſicher. Kannibalen. rend der drei Jahre, die er unter den Wilden wirkte, Endlich flüchtete war er in Tauſend Leben8gefahren.

er

vor

Miaki Inſel.

blutdürſtigen

den

Kriegern

des

Häuptlings

zu Miſſionar Mathieſon auf der Südſeite der Der tapfere Miſſionar erzählt dann in ſeiner

Lebensbeſchreibung 'wie folgt:

„Müde und angegriffen von allem Erlebten, hatte ich mi am Abend des 3. Februar früher al3 ſonſt zur

Ruthe begeben und war feſter eingeſchlafen, als wir es

Mein treuer in der Aufregung ſonſt zu tun pflegten. Hund Clutha, da3 einzige, wa3 mix in meinem Schiff-

wete

geblieben,

bru

mich

durch Zerren

an meinen

Kleidern; ich weä&te Herrn Mathieſon ebenſo leiſe, wie „der Hund e3 bei mir gemadt. , Wir durften kein Licht anzünden, fnicten aber im Finſtern nieder und be-

Nun ward e3 hell fahlen un2 dem Scuße de3 HErrn. im Zimmer; e3 gingen Männer mit Fackeln auf das Hau3

zu;

andere

zündeten

die Kir<he

an

und

einen

Rohrzaun, der'von dieſer zum Hauſe reichte. In wenigen Minuten mußte leßterxe3 auh in Flammen ſtehen und

wir beim Verlaſſen desſelben in die Hände der WütenJ< griff zu meinem ganz unbrauchbaren den fallen.

Revolver und einem kleinen amerikaniſchen Tomahawk

und

bat Herrn

Mathieſon,

mid) hinaus

zu laſſen

die Tür zu ſeinem und ſeinex Frau Schuß Er ſagte wiederholt: „Bleiben ' ſchließen. ſterben wir zuſammen! Zurückkehren werden S< antwortete: „Sc<nell, ſchnell, laſſen Sie Brennt bin auch draußen in Gottes Hand1

ſert, ſo rettet uns nichts mehr!“

und

wieder zu Sie hier; Sie nie!“ mich, ich das Haus

jEr öffnete darauf die Tür, ſ<loß ſie wieder, warf

ſich zum Gebet nieder und beobachtete mich dann. ſ<lug den brennenden Zaun mit dem Tomahawk

I< nie-

der, zerriß ihn ſo gut e3 ging und warf die brennenden

Teile davon in das Feuer, ſo daß es dem Hauſe nicht ſchaden konnte. Plöklid) umringten mid) ſieben oder a<t Wilde, ſchwangen die Keulen und ſchrien: „Tötet ihn! Tötet ihn!“ Einer griff nach meinem Arm; ich ſprang zurück und erhob den Revolver mit den Worten: „Wagt es, mid) anzutaſten! Jehovah wird eu< beſtrafen! Er beſchüßzt uns und ſtraft eu ſicher, weil ihr ihn haßt und ſeine Kirche verbrennt. Wir lieben eu alle, und weil wir euch nur Gutes tun, wollt ihr uns töten! Aber unſer Gott iſt hier, er beſchüßt un3!1“ Sie heulten vor Wut, und einer ermutigte den andern, den erſten Schlag zu führen, aber der Unſichtbare ließ es nicht zu. Jd ſtand unverwundbar unter ſeinem ſtarken Schild, und es gelang meinen Anſtrengungen, die Flammen vom Wohnhauſe abzuhalten. In dieſem furchtbaren Augenbli> trat ein Zwiſchenfall ein, den ſich ein jeder Leſer erklären mag, wie er will, den ich aber auf den direkten Eingriff zu unſerer Nettung zurückführe. Gin ſtöhnendes Brauſen, wie vom Rollen einer ſchiveren Lokomotive oder wie ferner Donner, ertönte von Süden her. Unwillkürlich wende-

ten ſich alle nach jener Richtung hin, denn ſie wußten aus ſ<limmer Erfahrung ſämtlich, daß einer der ſchre>-

lichen

Wirbelſtürme

Wunder

an:

der

Tropen

kennt,

im Anzuge

Südwind

ſei.

Staunt

trug

die

Haus

vor

nun

Flammen

das

der

Kirche vom Wohnhauſe weg; e3 ſtand ganz beſchüßht und in Gottes Hut, während die Kirche in kurzer Zeit zerſtört war. Ein Regenguß, wie man ihn nur in den

ſchüßte

das

den

gierigen

Flammen. DaS heulende Brauſen des Sturme3 ließ die Wilden raſc< verſtummen. Jhr Gebrüll war in tiefſtes Shweigen umgewandelt. Da::: jagten ſie, vom Scre> ergriffen: „Das iſt Jehovah8 Negen! Wahr-

lich, ihr Gott

ſtreitet für ſie und

hilft ihnen!

Laßt

uns entfliehen!“ In der Angſt warfen ſie ihre Fa>elreſte nieder und ſtoben, ſo raſch ſie konnten, nah allen

Nichtungen des

HExrn

Mann,

ausSeinander.

J<

wunderbares

Tun.

ſtand

allein

Ja,

der ſich auf ihn verläßt!

und

geſegnet

4

iſt

lobte

der

Nun zur Tür zurückkehrend, bat ich um Einlaß. Herr Maththieſon öffnete und rief: „Wenn Gott je ein Helfer in der Not war, ſo war er es heutel Gelobt

ſei ſein heiliger

- und

Freude

Name

vereinten

in Ewigkeit!“ wir

unſere

In

Ehrfurcht

Dankſagungen.

Wahrlich, JEſus hat Macht über die Natur ſowohl wie über die Herzen der Heiden! Lieber Heiland, wieviel Hilfe, Segen und Glü> geht uns täglich ab, weil wir nicht alle3, was uns begegnet, an dein Herz legen,*»wie wir ſollten.

Oft, oft habe ich ſeitdem mit Tränen

für ſeine gnädige mir

Gnade

Rettung

zu verleihen,

doh

gedankt

und

ihn

jeden Augenbli>

ihm

gebeten, meine3

Leben3 in ſeinem Dienſt zu verwenden. Den Reſt der Nacht lag ich wa<h; es war unmöglich, Schlaf zu finden. Schon früh am Morgen kamen-

uur u

7

nen


STEER

Die

erklärte

Herr

Mathieſon

plößlich;

er

bleibe in Tanna und wolle hier ſterben; ſeine Frau und ich möchten uns retten, er bleibe. E35 mußte eine

plöblich

eintretende

geiſtige

Störung

ſein,

welche

in

den furd<tbaren und dauernden Aufregungen der leiten Monate ihre Veranlaſſung haben mochte. Der Arme ſ<loß ſich in ſein Zimmer ein, und e35 bedurfte langer Verhandlungen und meiner beſtimmten Verſicherung,

daß ih bei ihm bleiben und mit ihm getötet werden wolle, daß aber Gott die Mordtaten ihm zurechnen würde, welche er dur< Sendung de3 Scdciffe3 habe verhindern wollen, bis ich ihn endlich bewog, ſeine Tür zu öffnen und ſich mit uns einzuſchiſfen. Mittlerweile war e38 Abend getvorden, und die Dunkelheit

wenige

dex

Minuten

Tropen,

dauert,

mit den beiden Booten,

Schiffe zuſteuerten.

nad) allen Seiten

wo

brad)

die

Dämmerung

herein,

die ſchwer beladen

während

waren,

gema<ht

wurden.

gingen

vor

Anker,

angeſichts

des

Wie

wo

Zeit dort waren.

AlS3 es ſpäter gelang, das Chriſten-

tum in Tanna einzuführen und es zu ſ<hüßen, hielten ſich dieſe Männer zu den neuen Miſſionaren, betradteten ſich auch als Chriſten; freilich war ihre Erkenntnis eine ſehr ſc<wade und ihre Standhaftigkeit gering: Gegen fünf Uhr kam endlid) da3 rettende Schiff in

Sicht, und wir konnten die Nacht in Aneityum ſicher ruhen und Gott danken für eine unzählige Neihe von Rettungen. Kapitän Haſtings lehnte jede Bezahlung

ab, und

ſo verteilten

wir

die verſprohenen

Sterling unter die Mannſchaft,

ich

Frau

hatte.

Matthieſons

zarte

20

Pfund

war

völlig

14. Juni

de3-

die uns viel Freund-

untergraben worden; AusSzehrung entſchlief ſchon am 11. März 1862,

Neſolution in Gefahr

Ortes,

Gottes Gnade endlich ſein heiliges Wort auc hier ver-

fündigt wird, das die Menſchen erſt zu Menſchen gemacht hat! Nowar und Manuman ſind no< lange gehaßt und angefeindet worden, weil ſie nicht in dieſe Greuel zurückfielen; aber beide und auh Sirawia und Faimungo ſind alt geworden und haben nod gelebt, al3 die Kriege alle aufgerieben hatten, die zu meiner

dem

und Not, aber auc<h hier ſchüßte uns der HExr. Als der Tag anbrach, ruderten wir ins Meer, weit genug, um von Miaki3 Kugeln nicht erreicht zu werden, und um

ſo lange geſtrebt und gelitten, einen qualvollen Tag unter der glühenden Sonne jener Breiten im offenen Kahn zu verbringen. Natürlich waren wir bemerkt worden, und ſo kamen Nowar und Miaki [zwei Häuptlinge] in einem Boot zu un5; erſterer brachte einige Koko3nüſſe, für die wir ſehr dankbar waren, da wir ſeit mehr al3 vierundzwanzig Stunden ohne Speiſe und Trank waren. Miaki forderte mich treuherzig auf, ins MiſſionShau3 zu kommen, um meine Sachen zu holen; eS5 ſei alle3 unberührt. AlS5 er aber ſah, daß ich nicht in die Falle ging, rühmte er ſich der Plünderung und verfluchte uns und unſere Lehre, die alle Krankheiten und den Tod bringe und ihnen verbiete, wa3 ihnen Freude mache: die Menſchen zu eſſen. Nowar flüſterte mir zu, daß, ſeit ich fort ſei, Miaki nachts ein Dorf überfallen habe; ſeine Leute hätten an den Hütten Poſten gefaßt; dann hätten ſie unter furdhtbarem Gebrüll die erſchro&en HerauSeilenden niedergeſchoſſen. Der Häuptling dieſes Dorfes und nahezu alle Bewohner ſeien getötet. Die unerſättliche Gier iſt. eben Folge der ewigen Kämpfe und des ſcheußlichen Genuſſes! Nur der, welcher unter dieſen Menſchen gelebt hat, kann es ganz ermeſſen, wel) unbeſchreiblicher Segen es iſt, daß nun durc

lichfeit erwieſen

wir

ſich ſpäterhin fand, war das Fahrzeug ſeewärts getrieben worden, und wir irrten auf einer re<ht unruhigen See umher. E35 ward beſchloſſen, dem einzigen ſihtbaren Punkt, dem feurigen Rauche de3 Vulkan3,

zuzuſteuern und ſo den Hafen von Port zu erreihen. E3 war wieder eine Nacht

127

nur

Wir fanden e3 nirgends, trozdem

hin Verſuche

I EEN

Hliſjſſions-Taube.

einige unſerer Anhänger laut weinend mit der Nachricht, die Wut gegen un ſei durc den vereitelten Verſuch nur geſtiegen; die Feinde jubelten und ſtachelten ſich mit Geſchrei und Toben gegenſeitig auf, jet gleich einen Angriff auf uns zu machen. Sie ſammelten ſich; ihr Gebrüll drang bis zu un3; und die un3 treuen Eingebornen flohen dem Wald zu, ſobald die Scharen ſichtbar wurden. Da, in dem Augenbli> der höchſten Gefahr, ertönte der Ruf: „Ein Schiff!“ Wir waren in einem Zuſtand, in dem man kaum den eigenen Sinnen zu trauen wagt. Aber wieder und wieder ertönte der Nuf: „Schiff! Schiff!“ Er pflanzte ſich vom Strande aus fort; jetzt erreichte ex den wütenden Haufen vor uns, deſſen Toben leiſer und leiſer ward und der ſich vor unſern Augen auflöſte. Jc< fürdtete noch immer eine ſchmerzliche Enttäuſchung, aber wirklich -- ein Schiff näherte ſich dex Inſel! Wir zündeten Holz an und befeſtigten ein ſchwarzes und ein weißes Tu) auf dem Dach, um Kapitän Haſtings' Aufmerkſamkeit auf uns zu lenken. CS war aber unnötig, denn dieſer war von Dr. Geddie und Jnglis, den Miſſionaren in Aneityum, geſandt worden, um uns3 zu holen, falls wir no lebten. C3 begleiteten ihn zwanzig Bewaffnete, für den Fall, daß man unſer Fortgehen hindern würde. Die Leute halfen die gepa>kten Sachen in die Kähne bringen und auch ſonſt noch ſo viel wie nur möglid) dorthin zu retten. Um zwei Uhr, al3 wir fertig waren und uns eben ſelbſt zum Einſchiſffen be-

reitmachten,

ERR

Geſundheit

na<h unſerer Flucht von Tanna.

trat ein, und ſie etwa fünf Wodey

Am

ſelben Jahres ſtarb auch Herr Mathieſon inmitten neu begonnener Miſſion3arbeit. Beide waren vom hingebendſten Eifer für ihre Aufgabe beſeelt, aber beider

Geſundheit war den Einflüſſen des Klimas und den Erregungen eines Leben3 unter Kannibalen nicht gewachſen. Jhr Andenken bleibt unvergeſſen bei denen, die mit

ihnen

gearbeitet

haben.

I< allein bin übriggeblieben, um von den Pionier-

arbeiten

jenex

ſeinex Gnade

Jahre

zu

erzählen.

Gott

ſpäter auf der Inſel Aniwa

hat

mir

in

Segen und

;


Die UWliiſions-Taube.

128

Erfolg geſhenkt, mehr al3 ich hoffen konnte, und hat es mid) erleben laſſen, daß der größte Teil dieſer vielen und ſc<önen Inſeln für den HErrn gewonnen iſt. Es war da3 mein ſtetes Gebet, und jedenfalls war mein Schmerz, unverrichteter Sache foxt gemußt zu haben, viel größer als der um den Verluſt ſämtlicher irdiſcher Habe, die mir bis auf meine Vibel und meine tannefiſGen überſehungen genommen wurde. -----P----==-------

Der

Zug

des Judentums8

Seit langem

nach

dem

iſt die Tatſache bekannt,

Weſten. daß ſich in

den lezten Jahrzehnten die Verteilung des Judentums auf die einzelnen Weltteile ſtark verſchoben hat. Genauere Aufſchlüſſe gibt nun eine Statiſtik, die die „Sozialen MonatShefte“ (Januar 1927) auf Grund jüdiſcher Arbeiten mitteilen. Bei einer Gegenüberſtellung der Zahlen der jüdiſ<hen- Bevölkerung in den einzelnen Weltteilen ergibt ſih für die Entwicklung zwiſchen 1897 und 1925 folgende3 Bild: Anzahl

Erdteil.

1925.

Abſolut.

der Juden.

1897.

Prozentual. 1925. 1897.

Europa --------Amerika -...---. Aſien .---------Afrika -.... ..... Auſtralien ---.-.-.

9,343,882 4,351,000 662,000 448,500 25,450

8,652,000 986,000 406,000 282,000 16,000

63.03 29.32 4.47 3.03 0.15

83.66 9.53 4.00 2.73 0.08

Total... ..-..

14,830,832

10,342,000

4100.00

100.00

Am bemerkenz3werteſten iſt das ſtarke Anwachſen de3 jüdiſchen Bevölkerungzteils in Amerika; die jüdiſche Zuwanderung hat hier vorwiegend die Vereinigten Staaten betroffen, die gegenwärtig 4,000,000 jüdiſche Einwohner, da3 heißt, 26.95 Prozent der Geſamtjudenſchaft, in ihren Grenzen zählen. Intereſſant iſt - auch, daß die zioniſtiſche Bewegung auf die Steigerung de3 aſiatiſchen Judentum3 biSher no< ſo gut wie gar feinen Einfluß ausgeübt hat. (D. E. D.)

M Half

Contributions

Received June

ored

by

1-30,

the

Treasurer.

1927.

Received for Colored AlisSions from the following colcongregations: Alabama Luther College, Selma,

813.40;

16.20;

Bethel,

Augustana,

Bethany,

Alexandria,

Yonkers,

Conover,

2.00;

Icehem, Monroe, 2.00;

cordia,

East

Lowerstone,

Selma,

1.04;

55.00;

20.00;

Bethel,

Bethlehem,

Bethany,

Nyland,

Charlotte,

Holy

Ark,

1.50;

4.81;

Bethlehem, New Orleans, 57.50;

8.00;

Concordia,

Faith,

Mobile,

New

Orleans,

2.99;

Grace,

Beth-

Con-

15.00;

Coneord,

50.00; Grace, Greensboro, 44.00; Grace, Ingomar, 2.22; Grace, Jacksonville, 5.00; Holy Trinity, Springfield, 5.00; Hope, Kings Landing, 4.93; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 48.74; Immanvel, Shankletown, 5.00; Luther Memorial, Greenzhboro, 4.55; mission at Atmore, 6.68; mission at Pensgacola, 5.03 ; mission at Pomona, 2.02; Mount Carmel, Midway,

18.55; Mount Calvary, Kannapolis, 30.00; Mount Calvary, Mount Pleazant, 7.14; Mount Calvary, Tilden, 11.35; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 11.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 60.00; Our Redeemer, Longmile, 3.95; Pil-

grim,

Birmingham,

13.04;

St.

Andrew's,

Vredenburgh,

1.42; St.James's, Buena Vista, 5.10; St.James's, Southern Pines, 8.80; St. John's, Joffre, 3.89; St. John's, Salisbury,

15.00; St. Luke's, Lamison, 10.19; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-

Salem, 6.21; St. Matthew's, Meherrin, 46.18; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's,

11.82; 60.00; Louis,

Oak

Hill,

20.80;

St.

Peter's,

Cabarrus

County,

St. Peter's, Pine Hill, 11.04; St. Philip's, Chicago, St. Philip's, Philadelphia, 15.00; St. Philip's, St. 15.00; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, New

Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 7.00; Zion, Taits Place, 7.96.

30.87;

Zion,

Gold

Hill,

For Xegro 1MMisSions: B. H., Iowa, 325.00. Mrs. C. Yischer, Wilton Junction, Iowa, 1.00. Per Rev. Theo. Walther, from N. N., 25.00. Irene Bourmann, Quincy,

111., 5.00.

Mrs.

Wm.

Tank,

R. EL. Steinmeyer, irom Louis chapel, 5.00. For

Immanuel

Weyauwega,

Wis.,

Mrs. H. Bohne,

College

50.00.

St. Louis,

Dormitory:

Per

Per

for St.

Leroy

Ader,

Treasurer, Jordon Senior Young People's Soci2ty, West Allis, Wis., 18.20. Baltimore Lutheran Ladies' Aid MisSion Society, 50.00. “A Friend," Fort Wayne, Ind., 5.00. THE0. W. ECKIART, Treasurer.

Erhalten

Armen 83.00;

von

Quittung und Dank. Frau Minna Winter, Crete,

von den Frauen M.

Wis., 5.00 für Geſangbücher.

Neue Drutſachen.

JUl.,

für die

und L. Emmel, Milwaukee,

G. M. Kramer.

Bitte zu beachten!

a Century of Lutheranism Among Our Colored People. A Jubilce Book. By Christopher F. Drewes, Director oi Missions. 1877--1927. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 111 Seiten 6X9. Preis:

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Weil vor nun fünfzig Jahren die Ehrw. Synodalkonferenz die Arbeit unter den Negern de8 Landes unternommen hat, ſo hielt es die Negermiſſionskommiſſion für angemeſſen, eine kurze, zuſammenhängende Geſchichte der ganzen Miſſion in einem Jubiläums8buche erſcheinen zu laſſen. Direktor Drewes, der eine genaue perſönliche Kenntnis aller Stationen in der Negermiſſion hat und über eine lebendige Darſtellungsweiſe I die den Leſern der „Miſſion8taube“ und den vielen uhörern ſeiner Miſſion3vorträge zur Genlge bekannt iſt, war elbſtverſtändlich der Mann, der dieſe Jubiläumsgeſchichte am

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Daß er ſeine Arbeit zur vollen

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Negermiſſion "an den Kaſſierer, Ayenue, St. Louls, Mo.

ir, Theo. W. Eckhart, ,

3558.

8.

Jefferson


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a

Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Zynodalkouferenz von Nordamerika. Dublished Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly In advance, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. ſor

malling

at special

rate

of

49. Jahrgang.

postage

provided

for

in

September Concord,

N. C.

Concord =- wie unwillkürlich kommt man da nicht ſofort auf das unſerm Städtchen wortverwandte und für unſere Synode und unſere Anſtalten ſo <harakteriſiexende Concordia: Friede, Eintracht, Einigkeit im Geiſt! Tatſächli bildet das ſchöne, auf einer grünen, mit Fichten bede>ten Anhöhe gelegene Städt<hen den Anblick des Friedens und wet dur die vielen Kir<htürme, beſonders den einen im Mittelpunkt der Stadt, auch den Gedanken, daß hier au das Wort des Fricdens verfündigt wird. Und ſo iſt es in der Tat. Wie ſchon geſagt, liegt Concord in einer ſchönen, hügeligen, auf engliſch „Piedmont“ genannten Gegend, etwa 360 Meilen ſüdlich von der BundeShauptſtadt, Waſhington, D. C. Daß die Gegend ſc<on ſehr lange von Weißen und Schwarzen angeſiedelt iſt, läßt ſich ja denfen; daß aber ſeit erſt ſiebenunddreißig Jahren das Wort Gottes rein und lauter inmitten der dortigen ſchwarzen Bevölkerung gepredigt worden iſt, mag viel-

* leicht kaum ſo bekannt ſein.

Wie kam e3 denn zu unſerer erſten Miſſion in Concord, N.C.2 E>5 gab ſc<on vor dem Bürgerkrieg im Süden farbige Lutheraner. Unter vielen weißen Lutheranern gab es nämlich auch ſole, denen das geiſtlihe Wohl ihrer Negerſklaven am Herzen lag und die ihnen geſtatteten, die öffentlihen Gottesdienſte für

Weiße zu beſuchen, wenn auch nur von dem hohen, dicht unter dem Glo>enraum hergerichteten, heute volk5tüm-

lich “nigger heaven" genannten Chor. Auch wurden in ſolchen Gemeinden die Neger von den weißen Paſtoren zur Vorbereitung auf Taufe und Konfirmation unterrichtet und ihnen auch das heilige Abendmahl dar-

Section

1103,

Act

of October

3,

1917,

authorized

on

July

1927. gereicht. wurden,

5,

1918.

Ur. 9. Als ſie aber während des Bürgerkrieges frei hörte dieſe, wenn aud kinnmerliche, geiſtliche

Verſorgung

der

Neger

faſt

ganz

auf.

Nur

wenige

blieben der lutheriſchen Kirhe treu. CS gab ja ſogenannte farbige: Prediger; dieſe waren aber meiſtens elende, ungeſhulte, Chre und Geld ſuchende Mietlinge. Auch die wenigen ſogenannten [lutheriſc<en Prediger wußten faſt nichts von Gottes Wort und Luthers Lehre. Die kleine Zahl der nod vorhandenen lutheriſchen Negerdriſten war eine Herde ohne Hirten, den falſchen Propheten und heimtückiſchen geiſtlichen Wölfen preisgegeben. : Zur weißen North Carolina-Synode gehörten vier farbige Prediger. Dieſe Männer hatten ſ<hon vordem jahrelang gepredigt, ſo gut das eben mit ihren kümmerlichen Kenntniſſen ging, und waren bekannt als Lutheraner. Dann wurde ihnen aber geraten, eine eigene farbige Synode zu gründen. DasS taten ſie denn auc. Ihr Vorhaben wurde bekanntgemacht, und mit einigen

Delegaten kam es im Jahr 1889 in Cabarrus Co.,N.C.,

zur Gründung der erſten farbigen Synode. Der offizielle Name der Synode war: „Die Alphaſynode der Cvangeliſc<h-Lutheriſchen Kir<he der Befreiten in Amerika“. Die Beamten waren: David Koonts3, Präſes; Philo Phifer, Sekretär; lekzterer war neben Koonts nämlich der einzige, der ordentlich leſen und ſchreiben konnte. S<aßmeiſter brauchte man ja keinen. Um ihre religiöſen Kenntniſſe ſtand es traurig. Keiner konnte den Text de8 Kleinen Kate<hiSmus auswendig.

Jn fünf verſchiedenen Anſiedelungen wurde miſſioniert. Zur Aufnahme

in ihren Synodal-

und Kirhenverband

forderte man nur da38 Bekenntnis der Gegenwart de3

Leibe8 und Blutes Chriſti im heiligen Abendmahl.

Von


Die Hijſions-Taube.

130 EEE ERES

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4

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ATSG...

P. H. C. Meſſerli, der

P.

David

Schreiber

dieſes Artikel5,

D. Lehman.

P. Paul

jetzt Paſtor in Oregon.

Koonts,

der erſte Paſtor der Gemeinde.

WEA

WSW

ree

Grace-Rir<e

aus der

a (ian

1111]

HÖH HMHMNHUNUN 8"

Grace-Schule

in Concord.

Bilder

Main

Geſchichte der Gemeinde

I

in Concord.

/

in Concord.

ENEN

NGEN

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Die

EZEEE L ERZELE

Lehrer

H. L. Perſſon.

Mijſions-Taube,

ZIIEH iz

ZEE LEE

Lehrer W. Lohrmann.

P. N. I. Bakke.

131

IE ISISIIIIGISIS IATA II ESE II EEE SSS

Lehrer

IZSENER FI I I I I II I I I IAA H ZHS

E. Rolf.

-

Bilder au8 der Geſchichte der Gemeinde

P. W. G. Sc<hwehn.

P. John Philipp Schmidt. in Concord.


Die Mijſions-Taube.

132

einem KatedhiSmusSunterriht oder von öffentlicher Prüfung vor der Konfirmation wußte man nichts. - Koonts predigte auf zwei Plätken, in Davidſon County und in Concord. Am letztgenannten Ort kaufte er im Jahr 1883 einen kleinen grocery store. Das Vordere dieſer Bude wurde als Kirche und Schule gebraucht, während er mit ſeiner Familie in einem Seitenzimmer<hen wohnte. Das Gebäude war alt, baufällig und von Regen und Sonne hart mitgenommen. Im Jahr 1895 wurde es von der Miſſionsfommiſſion abgeriſſen und an ſeiner Stelle die jezt noh ſtehende Schule gebaut. Koonts ſtarb ein Jahr und drei Monate nac< Gründung der Alphaſynode. Man ſagt in Concord, er ſei vergiftet worden. Do<h was nun tun mit der jungen Synode? Die zuerſt von den weißen Lutheranern verſprochene finanzielle Unterſtüzung blieb zumeiſt aus. Jn ihrer Not wandten ſich die Paſtoren Phifer, Holt und Clapp an nördliche Lutheraner. : Phifer ſchrieb an D. Schwan, damals Präſes der Miſſouriſynode. Dieſer Brief wurde an die Miſſionsfommiſſion in St. Louis weiterbefördert, und dieſe ſandte die Miſſionarc Burgdorf, Sc<hoof und Bakke nah North Carolina zur Unterſuchung der Angelegenheit. DaS Reſultat dieſes Beſuches war folgende3: Der HErxr hat der Miſſion hier eine weite Tür aufgetan. Die farbigen Paſtoren, obwohl zuerſt unwillig, fügten ſich und verſprachen, vorläufig von jeglicher Amtierung abzuſehen, bis ſie in der rechten lutheriſchen Lehre und Praxis unterrichtet worden ſeien. Die Miſſionsfommiſſion verſuchte nun zunächſt einen Kandidaten für das Feld zu gewinnen. Dies gelang ihr jedo< niht. So wurde denn P. Bakke von New Orleans auf zwei Jahre nach dem North Carolina-Feld verſcekt. Aus dieſen zwei Jahren wurden es aber in die zwanzig. P. Bakke kam nod denſelben Herbſt, im September, in Concord mit ſeiner Familie an. Er fand etwa vierzig getaufte Glieder. Am 17. Sonntag nah Trinitatis wurde er in einem Gottesdienſt, den P. Philo Phifer hielt, dex Gemeinde vorgeſtellt. Phifer war Vakanz-

prediger geweſen.

grocery

store

Der Gottes8dienſt wurde in dem alten

abgehalten.

Der

Text,

den

Phifer

ſich

für dieſe Feier wählte, war allerdings für den neuen

Miſſionar nicht beſonder3 tröſtlich. Er predigte nämlich über Apoſt. 20, 29: „Denn da3 weiß ich, daß nach meinem Abſchied werden unter eu<h kommen greuliche

Wölfe, die der Herde nicht verſchonen werden.“

Phifer

meinte e3 aber gut, und zum Troſt Bakke3 hielt er ſich nicht an den Text, wie das ja bei den farbigen Paſtoren ſo oft der Fall iſt und, nicht zu vergeſſen, auch bei ſo vielen modernen Sektenpaſtoren. So war denn der erſte weiße Miſſionar in dieſem Feld in.die Arbeit eingetreten. Der HErr hat dieſe

/ Arbeit reich geſegnet. Daß Bakke gründlich miſſionierte und unterrichtete, beweiſen die jehigen alten Glieder

dex Gemeinde zu Concord.

Bakke war ein ganz be-

ſonders gung

ausertvähltes des

Rüſtzeug

Cvangeliums

Gottes

unter

den

Weißen

aufs

zur

Verkündi-

Negern.

Was

manchem Miſſionar nicht gelang, das brachte er fertig. Er verſtand den Neger, und der Neger verſtand ihn und hatte feſtes Zutrauen zu ihm als zu einem, der -aufrichtig war und es gut mit ihm meinte. Er ſah in ihm nicht nur ſeinen Seelſorger, ſondern auch ſeinen Fürſprecher,

der ihn vor

den

beſte

vertrat.

Die alte grocery-Bude wurde bald zu klein und auch baufällig, ſo daß man ſich bald an den Bau einer Kirche machen mußte. Am 2. Juli 1893 wurde die neuc Kirche eingeweiht. Cs iſt ein geräumiges, zweckentſprechendes Gebäude, eiva 32350 Fuß, und birgt Sibraum für 250 Perſonen. Auch Halle und Sakriſtei jind

vorhanden.

Die

Koſten

betrugen

81,300.

Orgel

und Glocke wurden von einer Gemeinde in New York geſchenkt ſowie das Abendmahlsgerät. Die Kirche ſteht in einem guten, prominenten Teil der Stadt; und der volle Ton ihrer Kirchengloc>ke ſteht hintex dem der andern Glocken dur<haus nicht zurück, ſondern kann in ziemlich jedem Negerviertel weit und breit klar und deutlich gehört werden. Der Miſſionar eröffnete auch bald eine Schule, die er bis Weihnachten ſelber hielt. Jm Dezember 1893 wurde der neuberufene Lehrer ECE. F. Rolf ihm zur Seite geſtellt. Auch Lehrer Rolf haben die Neger in Concord nur das allerbeſte Zeugnis auSgeſtellt, ſowohl was Treue als auch was Ehrenhaftigkeit betrifft. Und der liebe Gott hat ſeine Arbeit herrlich geſegnet. Wahrlich, treue. Prediger und Lehrer ſind ein unſchäßzbarer Segen für eine Gemeinde; das hat ſich auch in Concord deutlich. gezeigt. Im Jahr 1895 kam es dann zum Bau der ſc<hon erwähnten. neuen Schule. Als P.F. W. Herzberger einmal in Concord war, erkannte er ſofort den großen Mangel eines geeigneten S<hulraum3 und ſc<hi>te eine Bitte in Form eines Rundſchreiben3 an die Schulkinder der Synodalkonferenz. Die Gaben floſſen reichlich, ſo daß ſc<on am 19. Mai 1895 die neue Schule eingeweiht werden konnte. D. W.H.T. Dau, damal3 Profeſſor in Conover, N. C., war der Feſtredner. Nad vierzehn Jahren haben mir manche Neger nod von dieſer Predigt und dieſer Feier erzählt. In den nächſten Jahren blühte

dann die Schule unter Lehrer Nolf3 tüchtiger Leitung

merklih. Jm Jahr 1900 nahm Lehrer Rolf aus Rückſicht auf die Geſundheit ſeiner Gattin einen Beruf an

na<h Seward, Nebr. In den folgenden Jahren litt die Säule viel durch Lehrerwechſel. Lehrer NRolf38 Nachfolger wurde Kandidat W. Lohrmann, der nach drei Jahren krankheit3halber ſein Amt niederlegte. Darauf folgten die Lehrer H. L. Perſſon (1903) und der “farbige M. N. Carter (1906--10), lehßterer damal3 Lehrer, jezt Paſtor in Chicago.

Da Concord nun ſ<hon auf ziemlich feſtem Fuß jtand, zumal da Lehrer Rolf e3 ſo recht verſtanden

hatte, mit den Negern in Kir<he und Schule umzugehen, /


Die

Mijſions-Taube.

und überhaupt als Leiter einer ſolchen Station beſonders geeignet war, beſchloß die Miſſionskommiſſion im Jahr 1898, P. Bakke nah Charlotte zu verſezen. Sein Nachfolger in Concord wurde P. J. Philipp S<hmidt. Auch P. Schmidt, der bis 1909 der Gemeinde diente, machte ſich dur< ſeine treue Arbeit und ſeinen <riſtlichen Lebens8wandel bei den Negern ſowie auc bei den Weißen beliebt. Jm Jahr 1908 berief ihn die Kommiſſion als Profeſſor an die Anſtalt in Green3boro. Er bediente aber die Gemeinde bis September 1909. Sein Nadfolger wurde der Unterzeichnete, der jhon zwei Jahre als Student die Negergemeinde in St. Louis bedient hatte. Unſer Zug kam ſpät abends in Greensboro an. Bei P. Philipp Schmidt und ſeiner freundlichen Ehefrau fand ich gute Aufnahme. Am nächſten Morgen, Sonntag früh, ſollten wir weiter reiſen na; Sandy Nidge (Kannapolis),

wo

ich

als

neuer

Miſſionar

der

Ge-

meinde vorgeſtellt werden ſollte und dann am Abend in Concord, wohin mein Beruf lautete und wo die eigentliche Cinführung ſtattfinden ſollte. Als wir bei der Eiſenbahnſtation Kannapolis ankamen, wartete Bruder Ephraim McCrec ſc<hon auf uns und nahm unſer Gepä> in Empfang. Auf einem lotterigen, faſt zuſammenbrechenden Wagen, vor den er ſeinen alten Eſel geſpannt hatte, wollte er uns beide zur Kirche, etiva zwei Meilen entfernt, fahren. Er ſelber wollte nebenher gehen. Sofort erkannte er jedoch, daß der Wagen nicht ſtark genug ſei, uns beide zu tragen. Doh der Gedanke an „Waldbruder mit dem Eſel“ ſtand uns ſo nahe, daß P. Schmidt und der Unterzeichnete es vorzogen, Bruder McCrec allein fahren zu laſſen, und wir gingen zu Fuß durc< Sand und Geſtrüpp hinter dem Gefährt her. Unterwegs erzählte Bruder McCrec, wie die Leute ſhon in großer Zahl auf uns warteten. CS ſollte nämli eine Leichenfeier ſtattfinden. Davon hatte aber P. Schmidt no<h nichts erfahren. Ein adhtzehnjähriges Mädchen, Glied der Gemeinde, war auf heimtückiſche Weiſe vergiftet worden. Da ſie in weiten Kreiſen bekannt und beliebt geweſen war, waren wirklich viele zur Leichenfeiexr gekommen. So mußte denn P. Schmidt ſchon unterwegs wohl oder übel ſeine Gedanken für die Leichenrede ſammeln. Als wir ankamen, war man aber noh lange nicht fertig mit den nötigen Herrichtungen. Nod zwei Stunden dauerte e8, bis der Gottesdienſt anging. Während der Predigt herrſchte die größte Aufmerkſamkeit und Nuhe. Nah dem Leichengottesdienſt wurde dann der neue Miſſionar der Gemeinde vorgeſtellt, und e3 ſchien wirklich, als ob die Freude der Glieder darüber, daß ſic wieder einen eigenen Paſtor

hatten, die Trauer überwog.

über

;

den

unglücklichen :

TodeSfall

Al3 wir de3 Abend3 um aht Uhr die Kirhe in Con-

cord betraten, war ſie ſchon ganz 1909

lihe

war

die Gemeinde

Gemeinde

geworden,

gefüllt.

zu Concord

Jm

Jahr

ſchon eine ziem-

in der eine ganze

Anzahl

133

Glieder durch die treue Arbeit der früheren Miſſionare zu ſtarken, erkenntniSreichen Chriſten herangewachſen waren. Hier fand dann die eigentliche Einführung ſtatt. Am folgenden Morgen mußte Prof. Schmidt früh wieder nach Greensboro abreiſen, und ſomit begann dic eigentliche Arbeit des Unterzeichneten in den Gemeinden in Concord und Sandy Ridge (Kannapolis). Da nach mühevollem Umherlaufen dem Miſſionar die Hotels und Koſthäuſer keinen Einlaß gewähren wollten, blieb ihm nichts anderes übrig, als von einem alten Juden im dritten Sto>werk eines Engros8geſchäfts (wholesale house) ein Zimmer zu mieten und ſo ſich für ſeine Arbeit

-

unter

den

Negern

zu

rüſten.

Nod) an demſelben Abend, um 9 Uhr, kam eine Delegation Neger an und lud den Paſtor ein zu einem feierlichen Empfang im Shulhaus. ES half nun alles nichts, der Miſſionar mußte wohl oder übel, obwohl todmüde, ſich aufmachen zu der großen Feier, zu der die ganze ſogenannte Elite der Negerbevölkerung eingeladen war. Die Schule war fein hergerichtet, mit Blumen und Laubwerk aller Art fein geziert. Als der Miſſionar in der Halle angekommen war, ſtellte ſich ein Vorſteher auf

deſſen

eine

Seite

und

ſeine

Frau

auf

die

andere

Seite, während die andern Komiteemitglieder ſich ſamt ihren Frauen der Prozeſſion nach dem oberen Sto>werk in der Schule, wo die eigentliche Feier ſtattfinden ſollte, anreihten. Unten ſpielte eine Frau aus der Gemeinde den Hochzeitsmarſch aus „Lohengrin“ auf der Orgel. Der Abend wurde zugebracht mit ſchönen Reden und Toaſten, mit Eſſen und Trinken, und daS alles in wirkli< „farbiger“ Heiterkeit. Am nächſten Tage wurden dann zunächſt die Glieder in Hütten und Häuſern aufgeſucht, begrüßt und ermuntert. Dem Miſſionar ſelber, dem am erſten Tag faſt der Mut ſinken wollte, gereichte es zum höchſten Troſt, zu ſehen, wie ſich die Neger wirklich von Herzen freuten, wieder ihren eigenen Paſtor zu haben. Die Arbeit wurde nun rüſtig weitergeführt, und dic Sc<ule, die im Jahr der Vakanz ziemlich abgenommen hatte, erfreute ſich bald wieder friſchen Lebens. Durch Wegzug de3 Lehrers wurde der Miſſionar gezwungen, ſelber Schule zu halten, und mit Hilfe der Lehrerin, Wilmar Bernhardt, hielt er drei Jahre aus, biS ihn ein böſes Fieber auf ein langes und ſchweres Krankenbett ſtre>te. Somit war er gezwungen, im Herbſt 1912 einen Beruf na< dem Norden anzunehmen. Nad langer Vakanz wurde endlich P. W. C. S<hwehn an den Poſten berufen. P. Schwehn arbeitete dort in großem Segen bis zum Jahr 1919. Sein Nachfolger wurde P. Paul Lehman. Ihm folgte 1923 P. Melvin „Holſten, der die Gemeinde noh heute bedient. Laut der lebten Statiſtik zählt ſic 240 Seelen. Die Gemeindeſc<hule beſuchen 60, die Sonntagsſ<hule 90 Kinder. An Beiträgen hat die Gemeinde lektes Jahr nicht ganz tauſend Dollars aufgebracht. E3 wäre ja nun noh mande3 zu erzählen von dem Wirken und den Erlebniſſen der Miſſionare, von den R

>

.


134

Die Wiſſions-Taube.

Kämpfen, beſonder3 gegen die Logen, von Siegen und Verluſten. Denn daß die Arbeit unter den Negern ſelber intereſſant ſein muß, kann ſich jeder denken. Jh mödte wirklich gerne einmal die lieben Leſer der „MiſjionStaube“ auf einem Miſſions3gang dur die verſciedenen Negerviertel mitnehmen, durd) Happy Hill nad) Love Town und hinauf nad) Broadway, wo man überall die elendeſte Armſeligkeit mit der den Negern eigenen Gemütlichkeit und ſchier hyſteriſchen Heiterkeit ſtet38 eng beiſammenfindet; denn jammernde Neger habe ich wenig gefunden. Aud gar mande Anekdote wäre noh zu berichten, von denen ja als ſogenannte “niggerjokes" jeder Hinz und Kunz einige zu erzählen weiß, die aber nur zu oft karikaturiſch übertrieben werden. Dod eine ſei hier mitgeteilt. C3 war Weihnacht3abend. In Sandy Nidge war Kindergottesdienſt angeſagt. Das Wetter war ſtürmiſch und regneriſ<h. Dike Nebel lagen auf den Niederungen. Den Miſſionar dünkte es weiſe, für die zwanzig Meilen lange Fahrt in dieſer dunklen Nacht - einen Begleiter mitzunehmen. AlS8'er jedod) den bekannten Ike bat mitzugehen, weigerte ſich dieſex zuerſt ganz entſchieden. Sein Grund war, in dieſer nebelhaften Nacht würden die Irrlichter (jack o'lanterns) jeden Reiſenden gewißlich irreführen. Doh na längerem Zureden, zumal da ich meine geladene Piſtole mitzunehmen verſprac, ſagte er, obwohl zaghaft, zu. Die Reiſe ging gut vonſtatten, auch die Rückreiſe. Aber aus meinem zaghaften Begleiter war ' auf dem ganzen Weg nicht eine einzige Silbe herauszubringen. Ex ſtand wirklich große Angſt aus. Als3 wir endlich wieder zu Hauſe angekommen waren, erklärte ich ihm, wie töricht und obendrein ſündlich ſein Aberglaube ſei, und fragte ihn, ob er immer

nod an ſeine Theorie von JIrrlichtern glaube.

„Ganz

er mir

unſere

gewiß“,

war

ſeine Antwort,

ſogleich das

und zur Erklärung

Mittel

an, durch

welhe3

zeigte

Reiſe in der nebligen Nacht ſo glülich vonſtatten gegangen war. Er hatte nämlich alle ſeine Ro>- und Hoſentaſchen nach außen gedreht und ſeine Müße verFehrt aufgeſeßt. Alle weiteren Erklärungen meinerſeits waren vergeblich.

Auch ſeien noh

jonder3

erwähnt.

einige intereſſante Charaktere be-

So

ſtarb

vor

123 Jahre alte Jame3 Spencex.

einigen

Jahren

der

Er war ein treue3

Glied der Gemeinde zu Concord. Kurz vor ſeinem Tod ſagte er zu ſeinem Paſtor: „Jh fürchte, ich vergeſſe

alles, was ich einſt wußte;

geſſen, nämlich daß JEſus

ſelig werde, wenn Ein anderer, fallen war, ließ fommen, um ihm den

zu

befennen

aber eins habe ich nicht ver-

mich erlöſt hat und daß ich

ich an ihn glaube.“ der vor vielen Jahren wieder abgeauf dem Sterbebett ſeinen Paſtor. nod in der lebten Stunde ſeine Sünund

Gotte3

Vergebung

zu

erflehen.

-=------=-=-=-=--JoÖrgpo

Die Pionierzeit des Immanncel-College. Schon bei der Ausſendung der erſten Negermiſſionare hatte der ſelige P. J. F. Bünger, der erſte Vorſiher der Kommiſſion für Negermiſſion und der eigentliche Gründer dieſer Miſſion, geſagt: „Sie müſſen ſich fromme und begabte Negerknaben ausſuchen und den Grund zu einem Negercollege legen.“ Obwohl wiederholt auf Synodalkonferenzen die Frage zur Sprache kam, ob man nidt eine höhere Lehranſtalt für Neger gründen ſollte, ſo verſtrichen doh viele Jahre, ehe der Plan ausggeführt werden konnte. Al3 endlich die neugegründete, aus Miſſionaren in North Carolina beſtehende Jmmanuelkonferenz dur<h die Miſſion3kommiſſion bei der im Jahr 1900 verſammelten Synodal-

konferenz den Wunſc< ausſprechen ließ, die Gründung

eines College für Negerpaſtoren und -lehrer zur Beratung vorzulegen, mußte berichtet werden: „Die Kommiſſion hat no<h nicht Zeit gefunden, über dieſen ho<hwidtigen Gegenſtand eingehend zu beraten, und kann daher der Ehrw. Konferenz beſtimmte Vorſchläge

darüber noh nicht maden.“ GSo wurde die Angelegenheit auf die nächſte, zwei Jahre ſpäter ſtattfindende

Konferenz

vertagt.

Um alle Beteiligten von der Notwendigkeit der Er-

richtung

einer

höheren

Lehranſtalt

zur

AuSbildung

Nach einem abenteuerlichen Ritt durch Nacht und Nebel

farbiger Prediger und Lehrer zu überzeugen, erſchienen in mehreren Nummern der „Miſſionstaube“ vom Jahre

den

hierüber, die .von den beiden Miſſionaren

kam der Paſtor bei dem betreffenden Hauſe an und fand

r s

ſtarb ſchließlich mit den Worten: „Gott ſei gepreiſt, nun ſterbe ich in Frieden!“ Eine alte Negerin, 92 Jahre alt, “Aunt" Delilah Winecoff, ſagte mir einmal: „Che P. Bakke kam, wußten wir nichts von JEſu. Jeßt aber wiſſen wir, daß auch wir ſelig werden können dur<h ihn, wenn wir aud ſc<warz und verachtet ſind. Er liebt un3.“ Auch ſollte ich doh die gute, alte “Aunt" Sallie Alexander nicht vergeſſen, in der Tat eine Chriſtin, wie man ſie ſelten findet, die wirkli) nimmer vom Hauſe des HErrn kam und die Stätte ſeines Hauſes und den Ort, da ſeine Ehre wohnt, von Herzen liebhatte. Das Wohl der Kir<he und der Miſſionare lag ihr ſtet3 ſehr auf dem Herzen. Wahrlich, nächſt Gott hat der Unterzeichnete es ihr am meiſten zu verdanken, daß er die lange, böſe Krankheit überſtaniden hat. Wie eine liebreiche Mutter nahm ſie ſich ſeiner an. Gott vergelte es ihr1l1 Handgreiflich konnte ſehen, wer wollte, wie das Evangelium ſich auch an dieſen armen Negern als3 eine Kraft Gottes erwies. Gott der HErr gebe aud ferner ſeinen Segen und fördere das Werk der Negermiſſion; ja, das Werk unſerer Hände wolle er fördern! Albany, Oreg. H. C. Meſſerli.

Neumütigen

noh

am

Leben.

nötigen Beſcheid über Geſes und

Ex

Gnade.

gab

ihm

den

Der Kranke

1902

auf Beſchluß dex Jmmanuelkonferenz

Artikel|

N. J. Bakke

und J. C. Schmidt verabfaßt waren. Wohl waren ſchon

|


Die

Hiſſrions-Taube.

junge Neger für den MiſſionsSdienſt gewonnen worden und befanden ſich in dieſen Jahren auf unſern nördlichen Seminaren (in Springfield L. Thalley, S. Doswell, J. DoSswell, W. Laſh und J. McDavid, in New Ulm EC. W. Reid und J. Alſton) ; aber auf der im Juli 1902 in Milwaukee tagenden Synodalkonferenz, gerade fünfundzwanzig Jahre nachdem das Werk der Negermiſſion in Angriff genommen worden war, wurde der einmütige Beſchluß gefaßt, eine oder zwei Vorſchulen unter den Negern zu errichten. Auf Empfehlung der Miſſionare in North Carolina jollte das erſte Negercollege zunächſt in den oberen NRäumen der Miſſionsſchule in Concord, N. C., eingeLichtet werden. Leider konnte die Anſtalt nicht ſofort eröffnet werden, da die Kommiſſion zu wiederholten Malen vergeblich einen Profeſſor für dieſen Poſten berufen hatte. Nachdem ſich ſchließlich Miſſionar Bakke bereit erflärt hatte, vorläufig den Unterricht zu übernehmen, konnte die Anſtalt, die den Namen Immanuel

Lutheran

College erhalten hatte, endlich am 2. März

1903 im Namen Gottes eröffnet werden. Fünf Schüler varen zugegen, und ſe<5 weitere ſtellten ſich im Laufe des erſten Semeſter3 noc< ein. Der jüngſte war vierzehn, der älteſte ſiebenundzwanzig Jahre alt. Aus neun Miſſionsſtationen kamen ſie. Obwohl das Schulgebäude in Concord für Sculzwecke gute Dienſte leiſtete, ſo war es für ein JInternat doch ein jämmerlicher Notbehelf. Der eine Lehrſaal des oberen Raumes der Scule diente zugleich als Lehrſaal, Wohn-, Studier- und Schlafzimmer. Vorne ſtand zunächſt der Lehrſtuhl des Profeſſor3, dann kamen die Sc<ulbänke, die zugleich als Studiertiſche dienten, dann die Koſfer der Schüler und ſc<ließlich die Betten. Al3 Eßzimmer und Küche diente die aus zwei Zimmern bejtehende uralte Negerhütte im Hofraum hinter unſerer Miſſionskirhe. Einer der Schüler, der jehige Miſſionar Foard, war der erſte Koch der Anſtalt, der für ſeine Dienſte freien Tiſch erhielt. Der Waſc<hſaal befand ſich im Keller des Schulgebäudes, einem dunklen, feuchten Raum, in dem jeder, der ihn zum erſtenmal betrat, mit Sd<audern erfüllt wurde. Im September 1903 fing das8 erſte volle Schuljahr an. Auc<h Mädchen durften ſich jekt am Unterricht beteiligen. Sie ſollten als Lehrerinnen auSgebildet werden, um der größten Not an Lehrkräften in den Miſſionsſ<hulen abzuhelfen. Da der Unterricht nun mehrklaſſig wurde und die Schülerzahl auf 32 gewachſen war, ſo waren der Miſſionar der dortigen Ge-

meinde, J. Ph. Schmidt, und ſein Lehrer, H. Perſſon, bereit, täglich einige Stunden zu übernehmen.

Für das zweite volle Schuljahr hatte die Anſtalt

eine neue volle Lehrkraft bekommen, nämlich Kandidat F. Wahler3 vom Seminar in St. Louis, jeht Profeſſor

am Concordia-College in St. Paul, Minn.

Dieſer ar-

beitete mit großem Fleiß und mit großer Treue an der Anſtalt bis zum Jahr 1919, und verrichtete nebenbei

noh jahrelang Gemeindearbeit in dex Miſſion.

Miſ-

135

ſionar Schmidt und ſein Lehrer unterrichteten auch in dieſem Jahre weiter. Mit dem Waſen der Schülerzahl machte ſich das Bedürfnis na<h einem Anſtaltsgebäude immer mehr fühlbar. Beſonders machte der Raummangel viel Sorge. Um für mehr Betten Plaß zu machen, mußten die Bänke zuſammengeſc<hoben und die Koffer aufeinandergeſtellt werden. Selbſt die Kirche wurde für den Unterricht in Beſchlag genommen. Auch das Eßzimmer war bereits viel zu klein geworden. Kranken Schülern konnte gar keine Bequemlichkeit geboten werden. Unter jolch ärmlichen Verhältniſſen konnte die Anſtalt natürlich nicht gedeihen. C3 mangelte außerdem an Lehrfräften und Unterrichtsmitteln. TDeShalb hatte inzwiſchen die Synodalkonferenz beſchloſſen, für dieſe Anſtalt ein eigenes Gebäude zu errichten, und zwar dicht bei der Stadtgrenze von Greensboro, N. C., etwa ſiebzig Meilen nördlich von Concord, wo vierzehn Aker Land erworben worden waren. Zu Beginn des dritten vollen Shuljahre3 wurde die Anſtalt nach GreensSboro verlegt, da man hoffte, im Laufe dieſes Schuljahres das neue Gebäude einweihen zu können. Do man ſ<rieb Juni 1907, bis endlich der Neubau fertig wurde. Am 17. September 1905 wurde der Edſtein des neuen Immanuel Lutheran College gelegt, und am 3. Oktober deSsſelben Jahres wurde der Screiber dieſes als Lehrer an dieſer Anſtalt in ſein Amt eingeführt. Al3 temporäre3 Anſtalts8gebäude diente eine in der

Nähe des neuen Gebäudes gelegene, ziemlich geräumige

Negerwohnung, die einem wohlhabenden Neger namens Holley gehörte, weshalb denn ſpäter von dieſem AnjtaltSgebäude als dem “Holley House" geredet wurde. Die vier unteren Zimmer dieſes Hauſes dienten zugleich * al3 Klaſſen» und Studierzimmer, und eins bildete das Fakultät5zimmer. Oben waren vier kleine Schlafſtuben und im Erdgeſchoß Eßzimmer und Küche. Die auswärtigen Mädden, von denen zwei das Kochen und Baden beſorgten, wohnten nebenan in einer kleinen cottage mit vier Zimmern, von denen drei als Schlafund Studierſtuben gebrau<ht wurden. DaZ vierte Zimmer diente etwas ſpäter. als Schulſtube; denn zu Anfang des Schuljahres 1906 wurde hier eine Schule eingerichtet, die von Kindern aus der Nachbarſchaft beſucht wurde, um den Schülern de3 College Gelegen-

heit zu geben, ſich im Shulehalten zu üben. Im erſten Schuljahr in Green3boro, wo die Shüler-'

zahl ſich auf 30 bis 40 belief, ging es leidlich mit dem Unterricht, obwohl e3 aud hier faſt gänzlich an Unterriht3mitteln fehlte, die Räumlichkeiten zum Unter-

' rihten viel zu dunkel waren und wegen der ſ<lehten Bauart

und

Hinfälligkeit

des

ſc<hle<t geheizt werden konnten. ſo wurden

ein paar

Sllampen

Gebäude3

Kamen

im

Winter

dunkle Tage,

angezündet,

bei

deren

zweifelhaftem Licht die Lehrer die ſchwarzen Geſichter faum erkennen konnten und die Schüler kaum zu leſen und zu ſchreiben vermochten. t Y


Die Mijſtons-Taube.

136

In jedem Klaſſenzimmer ſtand ein langer Tiſch, um den herum während des Unterrichts Lehrer und Schüler faßen; denn Schulbänke gab e3 nicht. Als Wandtafel diente blackboard eloth, und die einzige Landkarte in der Anſtalt beſtand in einer Wabash Railroad Map. Für den Muſikunterricht gab es drei geſchenkte Melodcons. Als nun im folgenden September die Schülerzahl auf 76 ſtieg, da wurde es im “Yolley House" redt ungemütlich. Das als Aula benußte größte Klaſſenzimmer vermodte den ganzen Zötus zu den Andachtsverſammlungen gar nicht zu faſſen, obwohl jedes Fle><hen ausgenußt wurde. Die Tür zum Nebenzimmer und zur Halle mußte geöffnet werden, damit die übrigen Schüler von hier aus an der Andacht ſich beteiligen fonnten. Wurden die Schüler dann in ihre Klaſſen entlaſſen (die Andacht fand kurz vor Beginn des Unterrichts ſtatt), und jeder mußte ſeinen Stuhl mit ſich nehmen, ſo ging dies nicht ohne Gepolter und Stöße ab, ſo vorſichtig man auc dabei ſein wollte. Im Frühjahr 1906 konnte zum erſtenmal commencement gefeiert werden, da drei Mädc<en und zwei Jünglinge ihren Präparandenkurſus abſolviert hatten. Da ſich im “Polley House" kein geeigneter Raum für eine derartige Feier befand, ſo wurde Erlaubnis eingeholt, eine benachbarte Negerkirhe zu benußen. Cs hatte ſi denn aud einc ſtattliche Zuhörerſ<aft ceingefunden. Für Direktox Bakke war e38 ein beſonderer Freudentag -- die Graduation ſeiner erſten Zöglinge. Im Herbſt desſelben Jahres wurde der vierte Profeſſor in ſcin Amt eingeführt, nämlich Kandidat Heinric Groß vom Seminar in St. Louis. Er blieb am Immanuel College bis zum Herbſt 1909 und iſt jeht Paſtor in Salem, Oreg. Durd jeine Geſchi>lichkeit als Screiner und Elektriker hat er der Miſſion manche Auslagen geſpart. Sämtliche Bilder, die während ſeiner

AmtSzeit

in

den

beiden

Miſſionsblättern

erſchienen,

hatte er geliefert, denn er iſt ein geſchi>ter Photograph. Kurz vor Weihnadten des Jahre38 1906 war die erſte Profeſſorenwohnung auf dem Kampus errichtet worden, und zwar dice des Direktor83. Genau drei Jahre ſpäter ſtand die zweite Wohnung für den Screiber dieſes fix und fertig da. BiS dahin hatten alle Profeſſoren etwa eine Meile von der Anſtalt gewohnt.

Direktor

Bakke

hatte

jedo<h,

ſeit

die

Anſtalt

nach

Green3boro verlegt worden war, die Nächte wegen der „Inſpektion im “Holley House" zugebra<ht, wo im Fafultätzzimmer für ihn ein Bett bereitſtand. Nur die

Stünden nach dem Unterricht bis zur Studierzeit abend8 verbrachte er mit den Seinigen. Endlich nahte die heißerſehnte

Zeit herbei,

in der

wir das neue Anſtalt3gebäude einweihen durften. Eine Woche vorher fand der Umzug aus dem “Polley House" ins neue Gebäude ſtatt, und bis zum erſten Feſttag mußten täglich innen und außen die Schüler unter Auf-

ficht der Profeſſoren bis ſpät abends arbeiten, um j jirgendwie für die Einweihung fertig zu werden. Das

“Volley House2 wurde gleich nach dem Umzug für die weiblichen Feſtgäſte von den Schülerinnen gereinigt, während die Männer im neuen Gebäude einquartiert wurden. Am 2. Juni 1907 fand die feierliche Cinweihung ſtatt.

Da

in

derſelben

Woche

die

Jmmanuelfonferenz

in der Anſtalt tagte, ſo fand morgens ein beſonderer Gottesdienſt für die Konferenzglieder ſtatt, verbunden mit der Feier des heiligen Abendmahls. Jm eigentlichen Einweihungsgottesdienſt am Nachmittag predigte der damalige Vorſiker der Miſſionsfommiſſion, P, C. F. Obermeyer von St. Louis. Abends hielt Direktor G. Romoſer, damals am Concordia-College in Conover, N. C., einen Vortrag über <riſtlihe Erziehung. In allen

Gottesdienſten

während

der

ganzen

Feſtwoche

-=-- es fanden ſolche auch am Dienstag und Mittwochabend ſtatt =- ließ ſich dex Studenten<hor hören. Am Montag, Dienstag und Mittwoc<h, morgens und nachmittags, fanden die Sikungen der Jmmanuelkonferenz ſtatt, woran ſich auch viele Gäſte beteiligten. Von beſonderem

JIntereſſe für die Neger war

das Orgelkonzert,

das Schreiber dieſes am Montagabend unter Mitwirkung des Studentend<hors5 veranſtaltet hatte. Die Aula konnte die Menge nicht faſſen, die herbeigeſtrömt war. Sogar außen unter den Fenſtern lauſchten die Zuhörer den Klängen der von der Firma Kilgen in St. Louis erbauten Pfeifenorgel und wunderten ſich am meiſten darüber, daß man ſogar mit den Füßen ſpielen könne. Den S<luß der Feſtwoche bildete der Shlußafkt der Anſtalt, dex am Donnerstagnac<mittag ſtattfand. Dice meiſten Gäſte und Miſſionare waren no< dageblieben, um demſelben beiwohnen zu können. Bei dieſer Gelegenheit graduierte Frl. Elizah Johnſton als Lehrerin und war ſomit die erſte Schülerin des Immanuel College, die einen vollen Kurſus abſolviert hatte. Außer ihr graduierten ein Mädchen und zwei Jünglinge vom Vorbereitungsfkurſus. Im folgenden Schuljahr (1907-08), dem erjten im neuen Gebäude, war Student W. Baumhöfener vom Seminar in St. Louis, jekt Paſtor in Berkeley, Cal., dem Lehrerkollegium al3 AuShelfer zur Seite geſtellt.

Wie

ganz anders ließ es ſich in dem

neuen

Gebäude

unterrichten, lernen und wohnen! Hier hatten dic Lehrer Stuhl und Pult und brauchten nicht in einer E>e zu ſtehen; hier gab e3 größere Fenſter, die Luft und Licht hereinließen; hier gab e3 ordentliche Wandtafeln, ſo daß mehrere Schüler zu gleicher Zeit an der

Tafel arbeiten konnten; hier gab es für den Unterricht hergeſtellte Wandkarten; hier konnte auch eine kleine

Scülerbibliothek begonnen werden. Hier hatten die Schüler mehr Raum in ihren Wohn- und Scdclafzimmern; hier konnte jeder ſein eigenes Pult und ſein“

elektriſches Licht haben; hier brauchte man nicht Waſſer in Eimern herbeizuſchleppen; denn die Anſtalt bekam

ihr eigene3 Waſſerwerk.

Die

auswärtigen

Mädden

wohnten jekt in einer dem Neubau gegenüberliegenden cottage.


Eine

beſonders

bewährte

Lehrkraft

erhielt

das

Immanuel College im Dezember 1908 in der Perſon Prof. J. Ph. Schmidts, des bisSherigen Paſtors unſerer Negergemeinde in Concord, N.C. Wie den Leſern dieſes

Blattes bekannt iſt, wurde er ſpäter Direktor dieſex Anſtalt und iſt im März 1926 zu ſeines HErrn Ruhe eingegangen. Die Sc<hlußfeier der Anſtalt anfangs Juni 1909 war inſofern von beſonderer Wichtigkeit, als die erſten theologiſ<en Kandidaten ins Predigtamt entlaſſen werden

konnten.

Es

waren

Sculjahr

1910--11

ihrer

drei:

John

Fred Foard und Charley Peay. Alle drei im Amt und arbeiten in großem Segen.

Im

Alſton,

ſtehen

noch

über

unſern erſten Miſſionar den Negern.

unter

Der erſte Miſſionax, den unſere Synodalkonferenz vor fünfzig Jahren mit dem Cvangelium von Chriſto unter die hieſigen Neger ſandte, war Johann

Friedrich Döſ<her. Er wurde am 16. Oktober 1877 in der Kir<he zu Altenburg, Perry Co., Mo.,

feierlich

abgeordnet.

So

für den

reichen Segen,

hundert

auf

unſere

den er in dieſem halben Jahr-

Rettungöarbeit

unter

den

Mohren

ausgeſchüttet hat, und ihn gemeinſam bitten, auch in Zukunft ſeinen Gnadenſegen zu verleihen. Was der HErr

der

Ernte

in

den

verfloſſenen

fünfzig

Jahren

in

unſerer Negermiſſion ausgerichtet hat, wird ausführlich beſchrieben in dem Jubiläumsbuch, das dieſen Sommer erſchienen iſt und den Titel trägt 7alf a Century of Lutheranism Among Our Colored People. Dieſes zeitgemäße Buch iſt zu haben beim Concordia Publishing House, St. Louis, Mo., und fojtet nur 75 Cents.

diente Student W. Rohe

vom Seminar in St. Louis als Aushelfer. Jett iſt er Paſtor in Tyler, N. Dak. Da Prof. Bakkes Nerven infolge der großen Arbeitslaſt gänzlich zerrüttet waren, ſo wurde er al3 Vield Seeretary berufen und trat dies Amt im Sommer 1911 an. Von 1916 bis 1920 diente er dann als Miſſionar in dem neuen und großen Alabamagebiet und ſtarb im Mai 1921 in Milwaukee, nachdem er kurze Zeit no< der Miſſion als General Publicity Agent gedient hatte. Wie in allen ſeinen Ümtern in der Negermiſſion, ſo hat Bakke auch als Direktor in großem Segen gewirkt. Er wußte ſich die Chrfur<t der Schüler zu erwerben und beſonders auf ihren Charakter einzuwirken. Neben ſeinem Direktorat hatte ex noh das Viſitatorenamt inne und predigte ſehr häufig, oft mehrere Sonntage hintereinander in den Abendgotte35dienſten, die für die Schüler und für die Neger der Nachbarſc<haft in der Anſtalt abgehalten wurden, und hielt des Morgens Sonntagsſ<hule. Sein Nachfolger im Direktorat wurde Prof. F. Berg, biSher Paſtor in Beardstown, JUl., der in dieſem Amt bis zum Jahre 1919 diente und jebt noh als Profeſſor der Theologie an der Anſtalt tätig iſt. DaS iſt in kurzen Zügen die Anfangsgeſchihte des Immanuel College, die Schreiber dieſe3 zum größten Teil miterlebt hat. Er denkt oft noh gerne an dieſe Zeit zurü>. Immanuel, das iſt, Gott mit uns, heißt dieſe Anſtalt. Möge der treue Gott aud ferner mit ihr jein und ſie zum Segen für viele ſeßen! M. L.

Etwas

137

Wiſſions-Taube.

Die

eignet

ſich

'Sonntag,

der

16. Oktober, zum Jubelgottesdienſt in unſern Gemeinden. Gewiß werden unſere Gemeinden dem gütigen Gott in einem beſonderen Gottes3dienſt danken wollen

P. J. F. Döſcher

als junger

Miſſionar.

Als wir Half a Century of Lutheranism Among Our Colored People ſchrieben, ſuchten wir perſönliche Angaben über unſern erſten Negermiſſionar, P. Döſcher, die un3 fehlten. Einige dieſer Angaben finden wir nun in der Julinummer der Jowa District News, die P. Julius A. Friedrich, Studentenpaſtor in Jowa City, uns freundlich zugeſandt hat. Dieſe Nummer enthält einen Artikel über die Anfänge der lutheriſchen Kir<he in Jowa City, den P. H. W. Wehr3 zu ſc<reiben gebeten worden iſt. Wir laſſen daher dieſen Artikel hier abdrucken: ) „Den Anfang zur Gründung einer -engliſch-lutheriſchen Gemeinde in Jowa City machte die Generalſynode. Sie ſandte einen Prediger dahin, der dort eine Gemeinde


138

Die .Wiſſions-Taube,

gründen ſollte. E3 gelang ihm aud, ein kleine3 Häuflein, das meiſtens aus Deutſchen beſtand, die gerne al3 Die Engliſche gelten wollten, zuſammenzubringen. Synode verhalf ihnen zu einem kleinen Framegebäude an der Straße, iwo die engliſche Methodiſtenkir<he ſtand. Jedodh das Häuflein nahm nict zu, ſondern wurde durch Wegzug und infolge anderer Umſtände immer kleiner und löſte jich unter ihrem lebten Prediger, P. Eley ganz auf. „Au ein deutſcher lutheriſcher Prediger kam daOb ex zu einer Synode gehörte hin, namens Ritter. Aber er konnte keinen feſten oder nicht, weiß ich niht. Fuß faſſen und 3og bald wieder ab. Jd traf ihn ſpäter in Davenport, Jowa, wo er mir ſagte, er wolle. ſich der WiSconſinſynode anſchließen. „Wie ich in cinem alten Bericht geleſen habe -- ich weiß nicht mehr wo --, entſchloß ſich auch eine Konferenz unſerer Synode in Jllinois8, in Jowa explorieren

jederzeit bereit, auch ohne lange Vorbereitung, eine populäre Predigt zu halten. Seine urſprüngliche Heimat war Logansport, JInd., wo ex von P. Stürken konfirmiert worden war. Naddem er den Beruf angenommen hatte, wurde er von P. Selle in Jowa City in dem allgemeinen Schulgebäude der Stadt ordiniert und in ſein Amt eingeführt. Jn Anbetracht ſeiner Jugend nahm P. Döſcher zum Text ſeiner Antritt5predigt den Spruch aus dem Propheten JeremiaS5: „Sage nicht, ich bin zu jung“ uſw., Jer. 1,6. „Das Schulhaus wurde der jungen Gemeinde zur Abhaltung ihrer Gotte5dienſte vergönnt bis zum Bau eines eigenen GotteShauſes. Dafür ging man nun eifrig ans Werk. Man kaufte eine Bauſtelle ganz in der Nähe des Schulhauſes und baute darauf ein nettes kleines Kir<lein von Ziegeln mit einem Erdgeſchoß von Bruchſteinen. Der ganze obere Raum wurde als Kirche benußt, der untere als Schule, und zwei Wohnzimmer wurden für den Paſtor eingerichtet. Da die Gemeinde zu klein und zu arm war, dies alles aus eigenen Mitteln zu beſtreiten, ſo wurde die Freigebigkeit der Bürger der Stadt in Anſpruch genommen und auc Hilfe von den Schweſtergemeinden in unſerer Synode erbeten. So geſchah e3, daß die Gemeinde bald ſchuldenfrei daſtand. „Bald nah ſeiner Einführung empfand der junge Paſtor die Wahrheit des Bibelſpruch3: „C3 iſt nicht gut, daß der Menſ< allein ſei; ich will ihm eine Gehilfin maden, die um ihn ſei.“ Die fand ex denn aud ge-

legentlich eine3 Beſuchs bei P. Bode, vier Meilen nord-

P. J. F. Döſcher

in ſeinem

ſpäteren Leben.

zu lajjen. Sie ſandte zu dem Ende P. Friedrich Lochner aus. Dieſer predigte an verſchiedenen Orten und kam auc< na<h Jowa City. Zur Gründung einer Gemeinde fam eS jedod) noh niht. Dann kam P.A. Selle,

na<hmaliger Profeſſor am S<ullehrerſeminar zu Fort Wayne

und

Addiſon und

derzeit Prediger

der lutheri-

ſ<en Gemeinde in Ro> Jsland, JU., vielleicht auf An-

regung P. Lochner3, dahin und fing an, eine Zeitlang regelmäßig zu predigen. CS gelang ihm, eine kleine Gemeinde zu ſammeln und zu organiſieren. Sollte

aber die Sache in Jowa City Beſtand haben und ſollte

von da aus weiter miſſioniert werden, eſo war e3 nötig, daß ein eigener Prediger dahin geſeßt werde. So wurde

denn im Jahr 1859] der Student und Kandidat der Theologie Johann Friedrich Döſcher aus dem praktij ſchen Seminar zu Fort Wayne dahin berufen. „Eine beſſere Wahl für den Poſten hätte man nicht treffen können. Ex hatte ein ſehr warme3 Herz für die

" - Väſſion, verſtand e8, mit den gewöhnlichen Leuten um- augehen, ihre Liebe und Achtung zu gewinnen, und war

öſtlich von Fort Wayne. Sie war die einzige Tochter eines wohlhabenden Farmer3 namen3 Meier und hieß Adelheid. Nachdem die Hodzeit gehalten worden war, eilte er mit ihr nach Jowa City. „Man muß nun aber nicht denken, daß die Liebe zu ſeinem jungen Weib ſeinen Eifer für die Miſſion abgefühlt hätte. Nein, der entflammte nun erjt recht, und immer weitere Reiſen wurden unternommen bis nach Boones8boro und Fort Dodge hinauf; ſelbſt De3 Moines, die Hauptſtadt, wurde beſucht. Während ſeiner Abweſenheit hielt dann ſeine junge Frau Schule mit den wenig Kindern, die kamen, fo gut ſie es eben vermodte. In nicht langer Zeit hatte er wohl an die zwanzig Predigtpläße gegründet. Wo immer er auf weiter Prärie oder in kleinen Dörfern auh nur ein paar deutſche lutheriſche Familien entde>te, da gründete er einen Predigtplaß. Freilich konnten ſie nicht alle oft beſucht werden. Die ſich nicht zu weit von Jowa City befanden, wurden häufiger beſucht, die Entfernteren einmal im Monat, die Entfernteſten wohl na<h mehreren Monaten.

„So war denn endlich dem miſſionseifrigen Döſcher

die Arbeit ſo über den Kopf gewachſen, daß er ſie nicht

allein mehr bewältigen konnte. an die Fakultäten

um

Hilfe.

Er wandte ſich daher

Dieſe

ſchikten

ihm den

jungen Kandidaten Hermann Loßner von Fort Wayne 3U, der bald nach Marſhalltown verſeht- wurde, von iwo aus er no< mehrere Predigtpläße in der Um-


Die Wiſſions-Taube. gegend bediente. Aber was Döſcher behielt und noh dazugewann, war immer nod) zu viel, und ſo bat er denn abermals um Hilfe. Dazu wurde nun meine Wenigkeit [P. H. W. Wehr3] von den Profeſſoren au3erſehen.“

Gedenktage

September. 15. Bartholomäus Ziegenbalg, der Pionier der proteſtantiſc<en Miſſionare in JIndien, tauft die Erſtlinge in Trankebar 1707. -- Die Baſler Miſſion gegründet

an 1891.

;

19. Alexander 1829. 22. Gründung

Duff

tritt

der

die

Londoner

Neiſe

nach

Jndien

MiſſionS8geſellſchaft

1795.

23. Nheiniſc<he Miſſion8geſellſchaft in Barmen gegründet 1828. 24. Wyneken kommt in Fort Wayne an 1836. 27. Miſſionar E.L. Arndt tauft den erſten Chineſen in Hankow 1914. 29. Superintendent Frank D. Alſton ordiniert 1915. 30. Ankunft der erſten Leipziger Miſſionare in

Moſc<i, Oſtafrika, 1893.

v

Oktober.

2. Die Baptiſtiſche Miſſions8geſellſ<haft gegründet in

England 1792. 4. Theodor Fliedner, werther Diakoniſſenheims3,

5.

Diſtrikt3

„Vater“

Heyer

der Gründer de3 geſtorben 1864.

wird

als

erſter

Kaiſer3-

amerikaniſch-

lutheriſcher Miſſionar nah Indien abgeordnet 1841. 7. Heinrich Melchior Mühlenberg geſtorben 1787.-Beginn der Nheiniſ<hen Miſſion in Kapland 1829. -Beginn der Rheiniſchen Miſſion auf Sumatra unter den

Bataks 1861. 8. David Zeisberger, Miſſionar unter dianern, geſtorben zu Goſhen, O., 1808.

den

IJn-

9. Die PP. Johann Plocher und Georg Adaſc<hek fommen in Arizona an 1893 (Apachenmiſſion).

11. Die neue Jeruſalemskirhe in Trankebar eingeweiht von Ziegenbalg 1717. 13. Theodor Fliedner eröffnet das Kaiſer3werther Diakoniſſenheim 1836. =- Alexander Maday, der Held von Uganda,

geboren

1849.

der

Miſſouriſynode

in

einem

Abendgottesdienſt in der Kirche zu Altenburg, Perry Co., Mo., feierlich abgeordnet 1877 -- fünfzigjähriges Jubiläum unſerer Negermiſſion.

Manderlei

aus der Miſſion.

(Von C. F. Drewes.)

1815.

16. Miſſionar Friedrich Berg eröffnet unſere erſte lutheriſ<e Negerſ<hule in Little No> 1878. 17. Johann Campanius, Miſſionar unter den Delawares, geſtorben 1683. 18. Miſſionar N.J. Bakke kommt in Concord, N.C.,

an

15. Ziegenbalg und Plütſchau landen in Kopenhagen, um für den Miſſionsdienſt in Indien examiniert und ordiniert zu werden 1705. 16. P. Johann Friedrich Döſcher, unſer erſter Negermiſſionar, wird bei Gelegenheit der Synode de3 Weſtlihen

in der Miſſion.

139

Goldenes MiſſionSjubiläum. Unſere Negermiſſion empfiehlt allen unſern weißen Gemeinden, am Sonntag, den 16. Oktober, Gott dem HErrn Lob und Dank darzubringen für den großen Segen, den er in dieſem halben Jahrhundert auf unſere Arbeit unter den Negern gelegt hat. Lieber Leſer, du wirſt dies goldene Jubiläum unſerer Rettungösarbeit unter den armen Negern gewiß nicht vorübergehen laſſen, ohne deinem Gott ein beſondere3 Dankopfer zu bringen. Dankopfer in Alabama.“ Superintendent G. A. Schmidt ſchrieb anfangs Auguſt: „Jubiläums8gotte3dienſte hier im Schwarzen Gürtel haben e38 wieder deutlich gezeigt, daß unſere Leute wirklich dankbar ſind für da3 Werk, da3 die lutheriſche Kirhe an ihnen und ihren Kindern tut. ES gibt keine andere JahreS3zeit, in der da3 Geld ſo knapp iſt im Schwarzen Gürtel als gerade jebt. Und do haben wir in dieſer Jahre3zeit in unſern Jubelgotte3dienſten mehr als 8500 kollektiert, die wir an die Miſſion3kaſſe ſchien wollen zum Beweis unſerer Dankbarkeit. Zu erwähnen wäre noh, daß e3 an den betreffenden Sonntagen faſt immer regnete. Vredenburgh, Ala. über die Jubelkollekte zu Vredenburgh ſchreibt Superintendent Shmidt: „Wegen eines wolkenbruchähnlichen Regen3 kamen nur vierzehn Perſonen zum Jubelgotte3dienſt. Jh erwartete daher, daß die Kollekte kläglich ausfallen würde. Wir hatten im ganzen 3810 von dieſer kleinen Gemeinde bei Vreden-

burgh erwartet -- bei gutem Wetter. vierzehn Anweſenden

Betrag von 3814.85.“

Hochzeit8gloken. Am Superintendent Georg A. Niſc<e in Milwaukee den Wir gratulieren im voraus

ſten Segen zum Bunde!

Greensboro, N. C.

Und ſiehe da, die

allein brachten ein Dankopfer im

24. September werden. unſer Schmidt und Frl. Gertrud Bund für3 Leben ſ<ließen. und wünſc<hen Gotte3 reich-

Das neue Wohn- und Sc<laf-

14. „Vater“ Heyer reiſt von Boſton nach Indien ab 1841. -- Die Miſſionare Näther und Mohn werden gelegentlich der Synode des Weſtlichen Diſtrikt3 der

gebäude beim Immanuel College iſt faſt vollendet. =Prof. Frank C. Lankenau, ſeit ſe<h38 Jahren Profeſſor im Immanuel College, hat den Beruf an da3 College in

Mo., zum Miſſionsdienſt in Indien abgeordnet 1894.

(Fortſezung auf Seite 142.)

Miſſouriſynode in der Immanuelskir<he zu St. Charles,

Winfield,

Kanſ.,

angenommen.

Wir

danken Rrof.

4538


Die

140 Board

for

Colored

TREASURER'S Covering

the Yiscal Years

Missions.

REPORT.

1923-1926

RECEIPTS.

1. Misgion Fund.

and

216362 .

95

INTeresC MEET agu 02 DL 8018:18 Mission Fund ............--.--- 130349.25 Pos EU SENE EREICHEN ESEL 678 .35 Students* Fund .............---763.69 Sundry Refunds ..........+...-868.76 Sundry Receipts .........-----.14.00 Total Receipts 2.

Building

Alabama

Fund.

S8 3132.68

ATT an TS GETTE NDS as 2)

779.44

Atmorg

Luther lata

Ala.

EE EEE RN

Pine Hill, Ala.

....

ccc u cun nnn

Rock

West,

Rogebud,

Pa.

Ala.

Ala.

5S

.......-..---.-

..........--...-.

Walker

283.32 28088.44 122.44

.....-----...-.

411.15

Total Receipts for Endowments and Leqacies .......--.-..

3 81837.59

Total

General Receipts

5. AMisgion Fund.

Administration

;

.-.-....-.-..

........e............

1957.88

2720.48

93812543 2264.95

and

College,

338164.52

000202040055 890380 ONE DIED ae

-== 1063.03

FATMOLCHA | DIDSSE

STEL EPOS 04 0 P09G1DED

Collection Expenses

Chicagos

Sites.

Selma...

M EE

ET ELER ERES PEDEUEELGzu

112.44

IE EEE EEE SOEL IT 210

15532.61

VW STILEN IN 239005380004 60G540 NMeherrin Va 0 eS VETIPE SRO PETEED Mobile A R SES S NOER ODER NNEN

281.76 145.00

BINN

22.59 233.16 777.09 1007.50 300.00 300.00 6002.80

33090906 0000090000

Pa.

----

...............

8784.00

3

9074.58 68.35 2800.00 1526.24

Total Disburscments for BuildULA BS USSSEDDASDOO OSD DDE DHH

891274.55

and Legacies. ..............

Accounts Receivable (Loans to MisSOT 45 085050250 0905800033500 Acerued Liabilities ............. Alabama Book Account .......-.

200.00 20000.00 --50.00 -----262.12

514.25 643.00 400.20 2500.00 2980.00 50000.00 7.10 1 9.00 10.00 103.75 778.36

Disbursements . . 821238.05

357945.66

Automobile Advances

(Repaym'ts)

8

50.00 =--675.93

.-

877681.99

RECEIPTS SUAMAMARIZED. 1. Misgions ..... E E a dafs 10a teten 38135514.23 2. Buildings ...............-»-»> 40999.92

2177.91 3126.20 3068.04 1275.00

886143.17

3205.57

Bills Payable (Loans Repaid) .... Bills Receivable (Investments) . .. Dominick, Albert ............... Gauthreaux, Lloyd ............. Petty Cash Advance .......-.-.-.SUSPONSCHENNST EAN BELE 0 2ve12 2000 03000 INXS G000009090909004005900

=====-

283.32

General.

8 245.00 2262.39 431.08 767.36 8211.50 65000.00 103.75 . 660.91 ===

1500.00 23430.37 1270.29 862.69

4046.78

...........

8.

8509.00

500.00 500.00

SOSSE OSD ODOTOn

N.C.

S 1059.71 5925.00 1000.00

32.10

.............

Hamburg Ala Rees» eee» Immanuel College -- Dormitorpy. .. Collection Expenses; Refunds. WIT ZN SETSCDSOOOUS SIED Jacksonville, II. ............... Kings Landing, Ala. ............ Los Angeles, Cal. .............-.-.

7. Endowments Catherine Walker

379.57 3861089.56

Luther

Winston-Salem,

DISBURSEMENTS.

-..----.--.--....S

„Director of Miggions

au prent

.......

Buildings

AES EZN TN

---

........ SEI a Seas

155.02 1873.55 1659.76

Pine SETA R TESTET VORG PESEPENE Rock West, Ala. ...............RoSebudF AU R E11 01280 01 2P SSE SPE FFG St. Louis, Mo. --Chapel ......... Chapel --Refunds ........... SCHOOL MT IE Pate Se 09 DPO TSE FOSEET Salisbury, N.C. --..--------.-.. Selma, Ala.-- School ............

4. General. Accounts Receivable (Repayments of Loans to Mission-stations).. 3 130.00 African Misgion ...........--..--. 68.08 Alabama Book Account ........ : 593.71 Automobile Advances ..-..-...... --Bills Payable (Money Borrowed) . 307.00 Bills Receivable (Securities Sold) 59000.00 Dominick, Albert ...........-.... 611.20

.-.-.. SETNSTL eta dS ea aue En

8155350.68

.........uuuu

Interest and Premium .......... AlisgSionstauibC ..uuununnennneenn [PAONCCHAN eie EITE en 0 ate EES NE an

ESIS

---

.........-.....

Total Disbursements for JlisSONS „o.o uuuuuuun........5148895.80

Lutheran

Philadelphia,

944.45 334.74 1051.25 846.16 "34.16

3 200.00 216.44 10.00 -->1000.00 ---

Augusta Stoewener

6155.81

434.45

3. Endowments and Legacics. Minnie Bade ..........-..---..-.Church Extension Fund ......... Endowment Fund ............... RS AS Muelleri 10570807 209 es ee Emilie Freihube Roder .......... GArIESANderatmiiſlcieleiss eee eer

75.00 10.74

8S151145.03 371.40 972.08 1402.26 1401.28 31.00 27.63

of MliSSiONS

ZNT NT Atlanta? GBO

2296.74

340999.92

uu uuuuuu 5145121.73

Cost

Colored

ATCXANATNTE SE

1007.00

........-

1382.53 111707.39 13750.94 163.05 6770.43 7723.54

6.

282.30

.......-------..--

4599.20 100436.41 15696.89 462.43 5765.38 8092.68

Alabama

7359.30 910.93 129.17 15.00 1608.37 1372.53

Total Receipts for Buildings...

Suspense

152395.28

---

Selma, Ala.-- School ........... Spartanburg, S.C. ............-Winston-Salem, N.C. ......-..... "Refund EEN EMEA NIE e fe eva ae 18m Sundry Receipts .........----...-

Trangitory

1639.37

ROTA 0038200004 500000239009090 MONS: 093.334 2000006010094 530.88 Sundry Expenses ..............». Students* Fund ................. Superintendents ...........--..+ Traveling Expenses .............

Refund BE SEEN OELEN NSEIPNEOE SUNALICSHUFE NE 00702000 0000er

2278.00 14231.04 226.09

.........-.-.....

St. Louis, Mo.-- Chapel

Catherine

July 1,1926,to June 30, 1927.

1726.12

Building Fund-- General ....... wNtTSS INK S044965980203000608 High SPOItSENZ CHITI SSS EN Holy Ark, Ala.--Refund .....:.. Immanuel College -- Dormitory... ReSidenceg te Edele tels Ingomar, Ala. ..........-»-----+ Kings Landing, Ala. .......-...Los Angeles, Cal. ......--------WD ZNT 500055050 599500.0000 Philadelphia,

1926-1927.

for AIſlisgions...8135514.23 College, Selma...

BT ex aud

Mijſions-Taube.

Total

General

3. Endowments and Legacies -....

4% Genera lf EEGEL eaate Total Receipts

1837.59

61089.56

.........3239441.30

8

3156425.21 63182.70 509.00 77681.99 3297798.90

===


Die SUAMAARIZED,

DISBURSEMENTS

5.

NLSSIONS

ST

General

Wiſſions-Taube.

„...--»-»»»v-veo-..»-»-. 8148895.80

81553530.68

21238.05

57945.66

91274.55 205.57

6. Buildings and Sites ...----»-7. Endowments and Legacies ...-eee»

«eee

....S261613.97

Disbursements

PTolal

86143.17 Rr

8299439.51

CASIL BALANCE. Disbursements, July1 to June 30.8261613.97 11300.64 Cash Balance, July 1, 1925......-. Receipts, July 1 to June 30.....-.-. Cash

Defieit, June

Balance As

of June

ASSET Alabama

Receivable

30,

....-----

Petty Cash AdVAnCC ....--.-.-.-.Buildings and Sites: --

SE atehet GRE

Building Fund-- General .... ege y -- Dormitor Immanuel Coll Total

299439.51 8S310311.54

297798.90 S12512.64

1927.

Bills Receivable ....-.-----»-»---Mission Yund ....-.---»----------

Winston-Salem,

10872.03

Sheet.

Alabama Working Capital ......Automobile Advances ....»-»-»--»»--

"SRE

S

ceeded the gross dishursements. A year ago the debt in the Mission Yund was S253,6539.25, at the end of the vear just closed the debt was 823,334.72. This demonstrates that we have operated our JAission within our income during the last fiscal year, but that we must continue to operate very judiciously and economically and that we must record a further increase in offerings in order subStantially to reduce the existing debt. In Group 2 are recorded the various receipts for building operations. The gross building receipts in the last three Years exceeded the Sum of 8160,000. At the beginning of that period a substantial Sum was on hand for buildings, and it has been possible in the last three Years to expend almost 8200,000. Among the major acquisitions may be listed the Alahama Luther College at Selma,

ACCOUNTS -- DEBIT. ...--»--»---- 8 1385.16

Account

Book

30....-------

1927......+»---------

Defieit, June 30,

Accounts

810872.03

.....»----------

Receipts, July 1 to June 30 Cash

239441.30

1926:.....-

30,

July1 to June

Disbursements,

8250313.33

XN.C.

..------

185.13

275.00 1732.64

16525.00 25334.72

10.00 2

1455.20

21464.87 34772.20

1526.24

ieielelala wels eiae fo elalele ee

m

3104666.16

LIABILITY ACCOUNTS =- CREDIT. Acecrued Liabilities .....-----»»- 8 657.00 2330.47 African JiSSiON ...-.-»--»-»-»--»-» 10668.50 Bills Payable ...----»---»---»-12512.64 at Bank ....-.h -- Överdraft Cas 604.10 Dominick, Albert ...-- EERELEIEEG 10065.49 Endowments and Legacies -..-.-191.00 Gauthreaux, Lloyd ..-.---»-»----1250.00 Insurance ReServe .-.-.»---»-----GH Building Accounts: --

NISRIEAED, 100 09300840800208 Chicago,

II].

.....-----------

High Point, N.C.

..------ ....

Immanuel College-- Dormitory ReSidence ...-.--------»-Spartanburg, S.C. ....------Winston-Salem, N.C. ...---+-

8086.08

SI

204 7.74

42063.66

5214.53 107 1.48 7581.74

8104666.16 en... eee ebe ....oaoenn v t. a " 'Preasurer's Annu 1 Repor he Above isi reproduced the been has years two of t repor the now ATE As iat time for ready comTolal

Set in parallel columns

80 as to provide

. s rison. the in ase inere l antia Subst the 3 It is gratifying. to note These offerings have in: offerings to the Mission Fund. years a70 to SII ereased from 3117,729.01 two ee 27 SO SCA last 8 395.2 N a year ago and 8152, e gross

ipts under Group 1 wi g the last CHIN 5, you will note that durinslight1y exIEE SE Fund on Missi the for pts recei Year our gross

141

Ala.; the Girl's Dormitory at Greensboro, N. C. (not quite completed); Substantial chapels in Alexandria, La., Chicago, Ill, Los Angeles, Cal., Mobile, Ala., Philadelphia,

Pa., St. Louis, AMo., a School in St. Louis, Mo., and a great number of smaller chapels. The mission disbursements listed in Group 5 lend themSelves to interesting analysis and comparison. . “Administration Expenses" inelude Such items as stationery, postage, oflice Supplies, help in the Treasurer's oflice and the President's oflice, legal expense, cost of profesSional audit, fidelity bonds, and the like. The reduction in the Rent item is largely attributable to the fact that we now own a Substantial number of chapels for which we formerly had to pay rent. The inerease in Salary is due to the addition of Several men to our staff of missionaries and to the natural inereases in the field. Sundry Expenses includes the cost of the commissary, medical, and athletie departments of Immanuel Lutheran Collections for tuition College, amounting to 36,365.68. and board included in the AMission Fund receipts largely Similarly it includes 84,478.24 covering offset this item. About oneSimilar expenses at Alabama Luther College. half of this item was refunded and included in the MisSundry Expenses further includes Sion Fund receipts. 8748.83 for School and Sunday-School Supplies at our various missions and the Sum of 8790.43 for various misFinally, cellaneous items of cost at our mission-sStations.

it includes the Sum of 8558.33 paid to the Missouri Synod

Board of Support, 325 to the Wisconsin Synod Board of Support, and the Sum of 8780 as pensions to incapacitated workers in the mission-üeld.

The Colored Lutheran, 9 paper publighed for ecircula-

tion among the members of our AMission, operated at a l05ss of 5371.40. The Jlisgionstaube and the Pioncer again Show an operating loss in excess of 82,800. This is nevertheless a Substantial reduction as compared with the loss in the previous year. The contributions of our mission-Stations have taken a decided trend upward, but they did not equal the

No doubt our colored high mark of three years ago. brethren are duly appreciative of the Gospel that is being brought

to them

and will continue to give more

conerete

expresgion of Such appreciation by more liberal offerings towards the Support of their missionaries. Respeetfully July 28, 1927.

submitted, 'PHE0. W. ECKILART, 1'reagSurer.

CERTIFICATE. v We have examined the books and accounts of the Board for Colored Missions of the Evangelical Lutheran .Synodjeal Conference of North America for the period covered

in the attached report, and, we hereby certify that the re-

port is in accordance with the books of the institution and, in our opinion, is correct.

July 27, 1927.

JEFF K. STONE AND COMPANY.


142

Die

Mijſtons-Taube.

Lankenau herzlich für die unſerer Negermiſſion geleiſteten treuen Dienſte und wünſchen ihm Gottes Segen in ſeinem neuen Wirkungskrei3. =- Prof. Dr. Heinrich Nau und Superintendent F.D. Alſton haben dieſen Sommer unſere Lehrer und Lehrerinnen in der Sommerſ<ule unterrichtet. =- Prof. H. Näther wird zu Beginn des Schuljahres von ſeiner Deutſchlandreiſe zurüdkehren. Miſſionar John Alſton in Atlanta, Ga., teilt unz mit, daß Diebe ſeiner Kirche einen Beſuch abgeſtattet und wohl, weil ſie niht3 Wertvollere3 finden konnten, ſeinen Chorro> mitgenommen hätten. Er meint nun, daß eine Gemeinde vielleicht einen übrig habe und am Ende bereit wäre, ihn der Gemeinde in Atlanta zu ſhenfen. Manderort3 muß ſich der Paſtor nod ſeinen eigenen Chorro> anſchaffen (ſo ſollte es allerdings nicht fein). Wer aber einen übrig hat, der würde dem Paſtor und der Gemeinde in Atlanta eine große Freude bereiten, wenn er ihn P. Alſton ſchi>te. Adreſſe: 1011 McDaniel St., S. W., Atlanta, Ga. Beſten Dank! Die Aid Association for Lutherans hat gelegentlich der Feier ihres ſilbernen Jubiläums in dem Jubelgotte3dienſt am 24. Juli in Appleton, WiS., eine Jubelkollekte für unſere Negermiſſion erhoben. Herzlichen Dank und nachträgliche Glüc>wünſche! Die lutheriſc<e Anſtalt für Sc<wachſinnige und Epileptiſche in Watertown, WiS., hat 145 männliche und 142 weibliche Inſaſſen. Die Räume der Anſtalt

ſind gefüllt, und

die Behörde

ſicht ſich genötigt,

alle

Geſuche um Aufnahme auf dice Warteliſte zu ſeßen. Auf dieſer Liſte ſtehen die Namen von zehn weiblichen und neunzehn männlichen Applikanten. DaS Anſtalt3eigentum repräſentiert jeht einen Wert von 8413,650. Lehrer L. Pingel iſt Superintendent der Anſtalt. New York. Jn einem Umkreis von fünfzig Meilen Entfernung von dieſer Hauptmetropole unſer8 Lande3

ſoll e3 454 lutheriſche Kirchen geben.

Heidenmiſſion der hieſigen Norweger. Die Vereinigte Norwegiſc<h-Lutheriſche Synode hatte zu Anfang dieſes Jahre3 in China 123 MiſſionSsſtationen, auf denen 76 Miſſionare, 6,637 getaufte Chriſten bedienten, auf Madaga3kar 100 Stationen, 34 Miſ-

ſionare

und

3,627

6,018

getaufte

(Schreudermiſſion)

4

getaufte

Chriſten.

289,232 fkonfirmierte Glieder. Apachenmiſſion in Arizona.

folge

einer Operation

Chriſten,

Stationen,

Die

3

in

Südafrika

Miſſionare

Heimatkirhe

und

zählt

Der am 6. Auguſt in-

verſtorbene.

General

L. Wood,

Gouverneur der Philippinen, war in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts3 ein kontraktlich an-

-

1

geſtellter Militärarzt in Arizona, der die Züge gegen den grimmigen Häuptling Geronimo und ſeine blütdürſtige Bande mitmachte. Jm Herbſt de3 Jahre3 11886 übergaben ſih Geronimo und ſeine Krieger zu Skeleton Canyon, Arizona, zum leßtenmal. Etwa ſechs Jahre ſpäter begann' die Wisconſinſynode eine

Miſſion unter den Apachen. Gott hat dieſe Miſſion reich geſegnet. Unter den Bekehrten befindet ſich auch Achelſay, der Häuptling aller Apahen. P. GC. Cdgar Günther zu Whiteriver, der ſeit 1910 im Dienſt dieſer Miſſion in Arizona ſteht, iſt Superintendent. Eine große Miſſion8gabe. Der neulich in Rod>ford, JU., verſtorbene Fabrikant P. A. Peterſon hat in feinem Teſtament die große Summe von einer halben Million Dollar5 für die Heidenmiſſion der ſchwediſchen Auguſtanaſynode hinterlaſſen. Lieber Leſer, haſt du in deinem Teſtament auch da3 heilige Werk der Miſſion bedacht? Wer etwa in ſeinem Teſtament unſere Miſſion bedenken will, mag ſich dieſes Formulars bedienen: “IT give and bequeath to the MisSionary

Board

of the Evangelical

Lutheran

Conference of North America the sum of lars (8---), to be used for the benefit of among the Negroes."

Synodical

Dolits work

Verkehrte8 Sparen. Der Forſc<hungöreiſende Knud Rasmuſſen, der dreieinhalb Jahre unter den Cskimos weilte, ſagt in ſeinem neulich erſchienenen Buch Across Arctic America: „Dort trafen wir auch den Kaplan, Herrn Heſter, in deſſen Geſellſchaft wir dann einige Wochen reiſten; er iſt ein ernſtex und unermüdlicher Arbeiter, dem das Wohl der EskimoS ſtet3 am Herzen liegt. Er hatte früher drüben in der Gegend von Coronation Gulf gewirkt, wurde aber genötigt, mehr in die Nähe der Ziviliſation zu ziehen, 'da die Miſſion3geſellſchaft, die ihn geſandt hatte, nicht imſtande war, ihn in einer fol<hen Entfernung zu erhalten. Angeſichts der Geldſummen, die verausgabt werden, Verbrecher hier in der Wildnis zu beſtrafen, ſcheint es ſchade zu ſcin, daß es nötig ſein ſollte zu ſparen in einem Arbeitsfeld, das mehr al3 alle3 andere hilft, das Wachſen der Neigung zum Verbrechen zu verhindern.“

Ala8ka.

Die hieſige Norwegiſche Synode ſucht einen

Paſtor ſamt Gemahlin, die auf ihr Miſſionsfeld unter den EskimoS3 auf der Seward Peninsula in Ala3ka geſhi>t werden können. Er ſoll in Jgloo wohnen und

zugleich die Miſſionsſtationen in Teller bedienen.

Auf

dieſem Feld in Ala3ka ſind zurzeit drei Diakoniſſen tätig. =- E35 wohnen in Alaska etwa 14,000 E3kimo3,

in Canada 5,000, in Grönland 13,000, in Sibirien 1,200. Die Grönländer ſind faſt ſämtlich Chriſten geworden.

Die Heidenmiſſion iſt unentbehrlich. Während ſeines Beſuches in unſerm Land wurde der bekannte engliſche Staatsmann Lloyd George von einem Berichterſtatter gefragt, wa3 er von der Heidenmiſſion

halte. Er erwiderte: „Genau die3: Falls die <riſtliche Miſſion aufhören ſollte, dann wäre e3 beſſer, daz wir Übrigen den Laden ſchlöſſen. Da3 Miſſion3programm iſt das erfolgreichſte Unternehmen zur Beſjexung des Menſc<engeſc<hleht3, das die moderne Welt ie geſehen hat. Wir können dies Programm nicht entbehren.“ 3


Die Mijſtions-Taube. Die Ev.-Luth. Synode

1926

eine

Zunahme

von

643

Seelen,

459

mahlsSberehtigten und 48 Stimmberechtigten. ſegne unſere GlaubenSbrüder in Auſtralien!

Abend-

Gott

143

Neue Drukſachen.

in Auſtralien, unſere Shwe-

jſterſynode, zählt jeht 21,624 Seelen oder getaufte Glieder, darunter 13,412 Abendmahls8beredtigte ſowie 4,997 Stimmfähige. Dies bedeutet für das Jahr

| :

Explicacion Concisa del Catecismo Menor del Dr. Martin Lutero. Breis: 81.10 Beſos. Man beſtelle bei P. Auguſt Kröger, Villa Alba, F. C. S., Argentina. Himnario Evangelico -Luterano. Man beſtelle bei P. Kröger. The

Concordia Cyclopedia. D. D., Th. Engelder, D. Ph. D., D. D. Concordia Mo. 848 Seiten. Preis: Die Beſprechung dieſe3 höchſt in einer ſpäteren Nummer. Contributions Received

for Colored

ored congregations:

0.30

Centavo3.

Edited by LDL. Fverbringer, D., and P. E. Kretzmann, Publishing House, St. Louis, 84.50. empfehlenswerten Buches folgt

Received July

Brei38:

by

1--30,

the

Treasurer.

1927.

AisSions

Augustana,

from

the following col-

Alexandria,

320.00;

Beth-

any, Nyland, 40.04; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Charlotte, 1.50; Bethel, Conover, 2.00; Bethlehem, Holy Ark, 2.18; Bethlehem, Monroe, 2.00; Concordia, LowerStone,

Ein lutheriſches Brautpaar in Koonibba, Auſtralien. Auſtralien. Laut der vor kurzem vorgenommenen Volk3zählung der Regierung gibt e3 genau 52,296 eingeborne Auſtralneger; das bedeutet eine Abnahme von 3,119 ſeit dem Jahr 1925. Unſere auſtraliſchen Glauben3brüder treiben ſeit Ende de3 Jahre38 1901 erfolgreich Miſſion unter den Eingebornen zu Koonibba, etwa achtzehn Meilen von der ſchönen Denial Bay, an der Weſtküſte Südauſtraliens. Die Church of Our Redecmer zählt etva 250 Seelen oder getaufte Glieder.

P. C. Hoff iſt der Miſſionar. ſollen jährlich aus

je 100

etwa

Unter den Eingebornen 5 ſterben.

gütigſt

an

ſeinen

Agenten

oder

jetzt abgelaufen iſt. Man

direlt

an

uns,

und

zwar

prompt, damit die Lieferung nicht unterbrochen zu werden braut. E3 dauert durchſchnittlich zwei Wochen, bis der Adreßſtreifen auf dem

Blatt

die

Adreßveränderung

oder

New

Orleans,

15.00;

Quittung

auſweiſt.

Bei Entrichtung ſeine3 Abonnements erwähne man gütigſt immer,

welc<e38 Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte unt neue, wenn e3 ſich um Adreßveränderung handelt). CoxcCorDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo.

Ebenezer,

ored Missgions, St. Louis, for St. Philip's Chapel, St. Louis,

Mo., 3500.00. Miss Louise Ritter, Pasadena, Cal., for Immanuel College Dormitory, 10.00. Per Rev. Wm. Eifert, from N. N., Ottertail, Minn., for Immanuel College Dor-

THE0. W. ECKHART, Treasurer.

Die „„Miſſion8s-Taube““ erſcheint einmal monatlich.

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob da3 Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. bezahle

Concordia,

mitory, 25.00.

Bitte zu beachten! “Sept 27'' bedeutet, daß das Abonnement

9.00;

Atmore, 11.41 ; Faith, Mobile, 2.13; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 44.00; Grace, Ingomar, 8.82; Grace School, St. Louis, 15.00; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 55.02; mission at Pensacola, 6.73; misSion at Tuskegee, 2.67 ; Mount Calvary, Kannapolis, 35.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 8.00; Mount Calvary, Tilden, 17.51; Mount Carmel, Midway, 20.26; Mount Olive, Catawba, 2.00; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 11.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Our Redeemer, Longmile, 1.85; Pilgrim, Birmingham, 16.84; St. Andrew's, Vredenburgh, .93;. St. James's, Buena Vista, 1.11; St. James's, Southern Pines, 16.76; St. John's, Joffre, 4.47; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Mark's, Atlanta, 10.71; St. Mark's, WinstonSalem, 5.19; St. Matthew's, Meherrin, 20.49; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 5.00; St. Paul's, New Orleans, 50.00; St. Paul's, Oak Hill, 50.27; St. Peter's, Cabarrus County, 8.00; St. Philip's, Chicago, 50.00; St. Philip's, PhiladelPphia, 15.00; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 40.14; Zion, Gold Hill, 6.50; Zion, Taits Place, 4.72. For Negro Missions: From Hospice Committee, Dixie District, Walther League, 815.00, for traveling expenses of Pastor P. J. G. Weeke, in Tuskegee Hospital. From Walther League at-Pensacola, Fla., for traveling expenses of Pastor P. J. G. Wecke, in Tuskegee Hospital, 5.00. Mrs. Bertha Beyer, Milwaukee, Wis., 5.00. J. H. Beyer, Milwaukee, Wis., 5.00. ; ALiscellaneous: From Lutheran Ladies" Aid for Col-

Der Preis für ein Jahr

in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: 1 ExemplaT aeeenennnneenn nennen enn . 50 Ct3. Von, 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Cts. pro Expl. - -„

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In St. Louis, land 60 Cents pro Briefe, welche unter der Adreſſe:

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dur< Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Aus3: Exemplar. Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man 'Concordia Publishing Ilouse, St. Louis, Mo.

ge fürfür diedie un Avenue, Me bie Reba Gebe IG, 0. us; alleGeldbeträge . Jeſfferson "Ur. Theo, W. Eekhart, 3558 S. Jefferson

Drewes,

Negermiſſion an den Kaſſierer, Avenn0; St. Louls, Mo.

bi:


Die

144

Mliiſions-Taube.

Ein neues Miſſionsbuch . HALF Unſere

A CENTURY OF LUTHERANISM OUR COLORED PEOPLE Negermiſſion

feiert

dies

erzählt uns die Wunder der Gnade begonnene Miſſion erfahren hat.

Jahr

Gottes,

ihr

goldenes

die dieſe

Jubiläum.

ſo gering

Der Verfaſſer iſt ſeit nahezu zwanzig Jahren mit bunden, und ſeine langjährige Erfahrung =- das merkt Tritt

=“

Etwa

iſt ihm

ſe<3undſe<zig

der Negermiſſion Stil und auch

und

bei

Bilder

zieren

Sprache

nur

etwas

Verabfaſſung

des

Buches

aus

ſind

Engliſch

und

Buch

unſcheinbar

Das

zuſtatten

Buch

verund

gekommen.

enthält

wirkliche

Ge-

ſchichte, iſt aber trozdem keineSwegs

einfach

Jeder,

Dies

der Negermiſſion man auf Schritt

äußerſt

dies Buch.

leicht verſtändli<.

kann die8 Buch

der

AMONG

der

verſteht,

mit Nutzen leſen.

troken.

Die

ſchichten

und

vielen

ſc<hönen

Anekdoten,

der

Geleiſe

Humor,

der hie und da durchklingt,

machen

es lebendig und

feſſelnd.

Solche, die die Jubiläumsſchrift geleſen haben, ſagen: „Der rechte de3 Evangeliums weht durch das ganze Buch.“ „ES iſt äußerſt feſſelnd.“ Druck iſt hübſch.“

Geiſt „Der

Wir haben hier zum erſtenmal eine zuſammenfaſſende Schilderung der überaus reichgeſegneten Miſſion3Zarbeit in Alabama. „ES lacht jedem Miſſions8freund da3 Herz, wenn er lieſt, wie Großes der HErr durc ſeine Diener, unſere Miſſionare, an dem armen, veradchteten Negervolk in dieſem Staate getan hat.“ Der Prei3 iſt überraſchend niedrig: ſtellt: 60 Cis. für jedes Exemplar.

Der

Einzeln

75

Ct38.;

beim

etwaige Überſchuß fließt in die Miſſionskaſſc. Man

ſende ſeine Beſtellung

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CONCORDIA PUBLISHING HOUSE 3558

S. Jefferson Avenue,

ST. LOUIS,

MO.

Dußend

be-


Fete

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WIED

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BETEN A KER RBS IL

a

Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc<-Lutheriſchen Synodalkouferenz von Nordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Subscriptlon price, 50 ets. per annum, payable Strictly In advance. Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, 1879. for

mailing

at special

rate of

postage

provided

49. Jahrgang.

for

in

Oktober

Section

1103, Act

of October

3,

1917,

authorized

on

1927.

July

5,

1918,

Ur. 10. <<<

T P. Karl Gauſcwitz.

TF

P. W. Hönecke, Glied der Kommiſſion für Negermiſſion, ſchreibt über das ſelige Abſcheiden P. Karl Gauſewiß', des Präſes der Synodalkonferenz: Bei der Verſammlung der Kommiſſion für Negermiſſion, die am 7. September in St. Louis ſtattfand, wurde die Trauerbotſchaft von dem unerwarteten Abſcheiden P. C. Gauſewiß' mit Betrübnis entgegengenommen. CS5 wurden Beileidsbeſchlüſſe gefaßt, die der Vorſiter der Kommiſſion der trauernden Familie übermitteln wird. Dazu wurde vom Direktor der Negermiſſion hervorgehoben, daß P. Gauſewiß als Präſes der Synodalkonferenz immer ein reges Jntereſſe an dieſer von der Synodalkonferenz geleiteten Miſſion gezeigt habe, indem er regelmäßig ſich an den Sikungen des Komitees beteiligt habe, das immer :am Tage vor dem Beginn der Verſammlung der Synodalkonferen3 zuſammentritt und einen vollen Tag ſikbt, um die Sachen der Negermiſſion für die Sikungen der Synodalkonferenz

vorzubereiten.

Jn

folgte ex den Verhandlungen

dieſen

Vorverſammlungen

mit regem Jntereſſe und

half viel mit durch ſeinen wohlüberlegten und verſtän-

digen Rat. Jn der Negermiſſion, wo immer P. Gauſewiß bekannt war, wird darum aud ſeiner als eines Freundes unſerer Negermiſſion geda<ht werden.

Dur

Umgang

lernt man

andere kennen.

Wenn

man oft und lange mit jemandem zuſammen war in geſelligem Verkehx, dann wird man manderlei an ihm erkennen, wa3 andern entgeht. Wenn aber dieſer Um-

gang ſich zu einem Verkehr mit ernſten Unterredungen geſtaltet, und beſonder3. wenn

man

viel und lange ſich

an derſelben gemeinſamen, ernſten Arbeit-beteiligt hat,

dann lernt man an dem andern Seiten kennen, die im gewöhnlichen, geſelligen Verkehr nicht an die Öffentlichkeit treten. Wir möchten no einmal ſagen: Bruder Gauſewiß war uns ein werter Freund, den wir achteten und gerne hatten wegen der Gaben, die ihm Gott verliehen hatte. Perſönlich war er freundlich und zu jedem Dienſt bereit; einträchtig und entgegenkommend; tüchtig in der Erkenntnis, klar in der Darlegung; vorſichtig und wohlüberlegt in ſeinem Rat und Urteil; mit

einem weiten Bli>, bekannt mit den Strömungen

der

Zeit und ihnen abhold um Chriſti willen; dabei ungemein beſcheiden, der nicht einmal wollte, daß ſein Name unter dem von ihm Geſchriebenen ſtehen ſollte. Indem wir dies ſagen, ſind wir nicht überſchwenglic, ſondern ſagen nur, wa3 wir geſehen und gehört haben. Und wir möchten hinzuſezen zum Ruhme unſers HErrn und Heilande38: Wo immer jemand tüchtig iſt, das iſt vom HErrn! Wir laſſen nun noh folgen, was aus dem äußeren Leben3gang unſers heimgegangenen Mitbruder3s exrwähnt werden ſollte. y P. Gauſewiß wurde am 29. Auguſt 1861 in Reed3ville, Wi3., geboren. Sein Vater war P. C. Gauſewiß sen., einer der erjten Paſtoren unſerer Synode; ſeine Mutter hieß Amalie und war eine geborne Lobſcheid. In ſeinem elften LebenSjahr trat der Entſchlafene in unſer Northwestern College zu Watertown ein und bezog nah Abſolvierung desſelben unſer Seminar, da3 ſich damals no< in Milwaukee befand. Noch nicht ganz einundzwanzig Jahre alt, trat er ins heilige Predigtamt. Seine erſte Gemeinde war in Eaſt Farmington, von wo er nach drei Jahren an die St. Jo-

hanni8gemeinde in St. Paul berufen wurde.

Nach dem


Die Miſſions-Taube.

146

Tode P. Th. Jäkel3 berief ihn die Gnadengemeinde in Milwaukee zu ihrem Seelſorger. Hier diente ex-einundzwanzig Jahre lang bis zu ſeinem plöklihen Ende am Morgen de3 12. Sonntags nah Trinitatis, am 4. September. Wegen ſeiner trefflichen Gaben iſt P. Gauſewitz oft in Ämter innerhalb der Wisconſinſynode wie auc der Synodalkonferenz berufen worden. So war er jahrelang Präſes der früheren Minneſotaſynode, die heute ein Diſtrikt dex WiSconſinſynode iſt. Nach der Organiſierung dieſex Synode war er wiederholt Präſes derſelben. Und ſeit dem Tode des ſeligen P. Bading führte er den Vorſit in der Synodalkonferenz. Dazu: war er Glied der Aufſicht3behörde des Northwestern College in Watertown und ſeit der Synodalverſammlung im

die aufgeſchlagene Bibel vor ſich liegend, eben eingeſchlafen. Er war jedenfalls von einem Hirnſc<hlag getroffen worden. Sein Alter hat ex gebracht auf 66 Jahre und 5 Tage. Unter großer Beteiligung wurde er am 7. September zu Grabe getragen. Glieder des Vorſtandes der Gnadengemeinde trugen ihren langjährigen Paſtor hinaus. Die Trauerfeier im Hauſe leitete Stadtmiſſionar E. Dümling, in der Kirche D. L. Fürbringer von St. Louis, Präſes G. Bergemann und Präſes C. Bünger, am Grabe P.H. Knuth. „I< bin die Auferſtehung und das Leben. Wer an mid) glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtürbe; und wer da lebet und glaubet an mich, dex wird nimmermehr ſterben“, Joh. 11,25. W. H.

Unſer Dank für die Segnungen, die uns durch dic Synodalkonferenz

Präſes

C. Gauſcwitz.

Auguſt auch Glied dex Seminarbehörde.

tion

de3

„Gemeindeblatt3“

gehörte

er

Zur Redak-

faſt

zwanzig

Jahre lang. In der Milwaukee-Stadtmiſſion diente er ſiebzehn Jahre als Vorſizer und nahm als ſolcher regen Anteil an dieſem geſegneten Werk. Am 26. Juni 1884 war der Verſtorbene mit Fräu-

lein Anna Borth aus Winona, Minn., in den Eheſtand

getreten. Von den ſieben Kindern, die ihnen beſchert wurden, leben die einzige Tochter und zwei der Söhne

nicht mehr.

und

Der Entſc<lafene wird von ſeiner Gattin

vier Söhnen überlebt. P. Gauſewiß wurde von Gott ein Ende beſchert, wie er e3 ſich oft gewünſcht hatte, ein Ende mitten aus der

Arbeit herau3, wie auc ſein Vorgänger hier, P. Jäkel, heimgegangen war. Am Morgen des genannten Sonntags fanden Glieder der Gnadengemeinde kurz vor BeEA pls

ginn der Beichte ihren Seelſorger tot in ſeinex Sakriſtei!' Dort fanden ſie ihn, an einem Tiſche ſißend,

geworden

ſind.

Die Glieder der Negermiſſion, die ſich weit und breit über unſer ganzes Land erſtre>t, haben allen Grund, Gott für die herrlichen Segnungen zu danken, die ihnen dur die Tätigkeit der Synodalkonferenz zuteil geworden ſind. Wir danken Gott, daß er die Synodalkonferenz im Jahre 1877 bewog, die Miſſion unter den Negern in Angriff zu nehmen. Eingedenk dieſer Segnungen wurden bei Gelegenheit der gemiſchten Konferenz zu Selma, Ala., vom 24. bis zum 28. Auguſt beſondere Dankgottesdienſte veranſtaltet. E35 waren die3 fünfzig Jahre überaus großer Gnade unſer3 Gottes, in welthen er un3 und unſere Kinder mit ſeinem reihen Segen überſchüttet hat. Nicht nur im Leiblichen hat er reichlich für un3 geſorgt, ſondern vor allem hat er ſich unſerer geiſtlichen Not angenommen, indem er uns täglich alle Sünden reichlich um Chriſti willen vergeben hat. Laßt un in die Worte de3 Pſalmiſten einſtimmen: „Danket dem HErrn, denn er iſt freundlich, und ſeine Güte währet ewiglich!“ Ein Bli> in die Vergangen-

heit wie auch in die Gegenwart zeigt un3 da3 große Elend unſer3 Volkes. Wir gingen dahin in geiſtlicher

Blindheit, Unwiſſenheit und Aberglauben; denn auch von uns gilt das Wort de3 Apoſtel3: „Jhr waret tot durd< Übertretungen und Sünden.“ Niemand war da oder do herzlich wenige, die un3 zu dem ſeligen Lichte

in Chriſto führten.

Die Erlangung der Seligkeit durch

Werke wurde allenthalben gelehrt, aber von der Selig-

keit aus

Gnaden,

dur<

den

einigen Heiland

JCſum

Chriſtum, hörte man nidt3. Do Gott ſei Lob und Dank! Unſere liebe lutheLiſe Kirche hat dem großen Miſſion3befehl unſer3 Gotte3 gemäß aud unZ den koſtbaren Sc<haß de3 reinen

Evangeliums gebracht:

„Glaube an den HErrn JEſum

Chriſtum, ſo wirſt du ſelig.“

Welche Aufnahme hat nun dieſe Predigt gefunden?

Jit ſie vergeblich geweſen?

Nein.

Unſer Heiland ſagt:


nI

D7:

WE

Hliſjſions-Taube.

li 7 j4)

Die

Eis vem

dms)

Unſere männlichen Lehrer in den Carolinas. Vordere Reihe (von links nach rechts): McDowell, F. Thompſon, Wm,

Murdock,

C. Ferguſon. =- MENEEEEN Reihe: H. Rivers, intendent F. D. Alſton, D. Dinſkins.

Super-

„Mein Wort ſoll niht wieder zu mir leer kommen.“ Gott der HErr hat einen ſo großen Segen auf die reine Predigt ſeines Wortes unter uns gelegt, daß nun drei verſchiedene MiſſionsSgebiete beſtehen mit vielen Gemeinden, Sonntagsſchulen und Gemeindeſchulen, in denen Tauſende unſerer Volks8genoſſen, jung und alt, Sonntags und in der Woche das Wort de3 Lebens hören. Der HErr hat uns mit zwei Lehranſtalten geſegnet, in denen ſich unſere Jünglinge und Jungfrauen auf den Dienſt in Kirche und Schule, als Paſtoren und Lehrer, vorbereiten. Für dieſe herrlichen Segnungen danfen wir unſerm Gott von ganzem Herzen. In dankbarer Erinnerung ſtehen bei uns5 die verſchiedenen Männer, die der liebe Gott uns in den vergangenen fünfzig Jahren geſchenkt hat. Manche ſind bereit3 zur ſeligen Ruhe der Kinder Gottes eingegangen; andere ſtehen noh in ſegensreihem Dienſt. Viele von ihnen haben ſid im Dienſt ihres HErrn ver-

4-4 BRI RUEEH - De 835

147

zehrt, zum Beiſpiel P. N. J. Bakke, P. Stewart Do3well, P. James DoSwell, P.J. Ph. Smith und die Lehrer Vix, Meibohm und StbEEEN: Sie bleiben uns unvergeßlich, die teuren Diener Gotte38, die uns zur bußfertigen Erkenntnis unſerer Sünden, aber auc zur gläubigen Erkenntnis unſers Heilandes gebracht haben. Jn dankbarer Liebe gedenfen wir auch aller derjenigen, die zu verſchiedenen Zeiten als Glieder der Miſſionszkommiſſion für Negermiſſion treu gedient haben. Für den großen Segen in der Vergangenheit wollen wir Gott fleißig danken, und wir wollen ihn inbrünſtig bitten, auc in der Zukunft uns ſeinen Segen nicht zu entziehen. Laßt uns auc fernerhin zum Zeichen unſer3 von Herzen kommenden Dankes mit neuem Eifer die Arbeit weiterführen! Die Gelegenheit, MiſſionS3arbeit unter unſerm Volk zu treiben, iſt noh längſt nicht erſchöpft. Viele Männer, Frauen und Kinder ſterben täglich in ihren Sünden dahin. Laßt un3 ihnen von Chriſto,

Lehrerin Wilma Barnhardt in SEEN N. C. Sie hat von allen Sevrerinnen unn Junſerer, Fegermiſſion die längſte

Dienſtzeit

hinter

ſich. „Sie iſt ſagt Superintendent 8

und willig D. Alſton.

und

klagt

nie“,

ihrem Heiland, ſagen, der au für ſie geſtorben iſt, damit ſie das Leben haben mödten. Laßt un reichlicher als je zuvor unſere irdiſchen Güter dem HErrn zum Dienſt an den teuererkauften Seelen weihen! Die Grenzen erweitern ſich fort und fort und damit au< die AusSlagen. Neue Stationen werden eröffnet, und ſo müſſen immer neue Kapellen und Sdulen errichtet werden. Scließlich ſoll ſich unſer Dank au ſo erweiſen,

daß wir al3 Chriſten leben und al3 Chriſten ſterben,

damit wir wieder mit denen vereint werden, die un3 in die himmliſchen Wohnungen voraufgegangen ſind.

Unſere Lehrerinnen in den Carolinas. '

Vordere, aR eveeäſgon lin?3 nam re<ht8) : Odeſſa STEEN EO G. Johnſon. == Hin elena Lynn, Frau Anna C; ilma Barnhardt, Frau Mary ee Si, Du

Srau Reibe:

Nun danket alle Gott Mit Herzen, Mund und Händen, Der große Dinge tut An uns und allen Enden; Der uns von Mutterleib Und Kindes8beinen an Unzählig viel zugut Und no< jekund getan!

* Atlanta, Ga.

John

Alſton.


Die

148

Hiſſions-Taube. Erſtes Jahresfeſt der Clevelander Negermiſſion.

Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben! „Laßt

un3

können!

mehr

alle

geben,

Die

geben

ſolange

Stunde

wir

kommt,

no<

geben

da wir nicht

lönnen!“ D. TF. Pfotenhauer.

Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben, Geben für da35 Reich des HErrn, Geben, weil wir heut' nod) leben,

Dankbar,

Keiner

Jene

willig,

weiß,

ernſte

eilig,

wann

Stunde,

gern!

ſeine Stunde, kommt,

Da beim letzten Hau vom Munde, Ac<h! kein Erdengut mehr frommt.

Auf, Alle

ihr Chriſten, laßt uns

geben,

Mann

für

Mann!

geben,

Niemand darf am Eitlen kleben; Jeder gebe, wa3 er kann. Gab der HErr nict, uns zu reiten, Blut und Leben für uns hin? Ließ er nicht ins Grab ſich betten, Un3 zum ſeligſten Gewinn? Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben! Drängt uns nicht der Schrei der Not, Daß viel" Tauſend' noc< erbeben Vor dem grimmen Scnitter Tod? Woll'n wir nicht den Himmel füllen, Wo do unſer. Erbteil winkt, Nicht in JEſu Wunden hüllen Da3, wa3 ſonſt in Nacht verſinkt? Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben!

Gott

prüft

unſern

Glauben

jeht,

Ob wir auc<h am erſten ſtreben Nah dem Reid, ſo hoc<hgeſchäßt. Mög' die Prüfung Segen bringen, Daß der Geiſt der Miſſion: „O HErr, hilf, laß wohlgelingen!“ Mädtig ſteig" zu Gottes Thron. Auf, ihr Chriſten, laßt un3 geben, Damit Zion3 Bau nicht ſto>t, Danke3opfer froh erheben, Wie da3 Wort uns reizt und lot! Noc<h iſt Zeit, da3 Liebe3feuer Anzufachen weit und breit; Bald hört auf die Tempelſteuer Für das Werk der Ewigkeit. Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben! Kommt der Tod, ſo wird e38 Nacht. Sind wir denn nicht JEſu Reben, Herrlich, reich von ihm gemacht? Woll'n wir denn vor ſeinem Throne Arm an Himmelsſchäßen ſtehn? Soll'3 nicht mit der Ehrenkrone In die Herrlichkeit eingehn? Auf, ihr Chriſten, laßt uns geben, Eh" man uns zum Friedhof trägt! Laßt un3,. geben, weil wir leben, Bi8 die Sceideſtunde ſchlägt1. O wie grüßt un3 dann mit Loben Gotte3 Gnadenangeſicht, Wenn ſein Ernteſegen droben Wogt und wallt im ew'gen Licht!

O. R. Hüſchen.

Das erſte Jahresfeſt der Negermiſſion in Cleveland wurde

am 31. Juli

feierlich

begangen.

Es

waren

völlig ſiebzig Farbige zugegen ſowie eine nod größere Anzahl weißer Glaubensgenoſſen. Cin Orcheſter unter Leitung Herrn Louis Senſels lieferte die Inſtrumentalmuſik und begleitete den Gemeindegeſang. Achtundzwanzig farbige Kinder, Schüler der Sonntagsſchule, ſagten die zehn Gebote und die drei Artikel unſers heiligen driſtlichen Glaubens her und ſangen da3' Lied „JEſu, geh voran“. Student Ernſt Müller, der die Miſſion bisSher geleitet hatte, hielt eine Abſchiedspredigt über Cph. 4,15. Auf wahrhaft begeiſternde Weiſe hielt er ſeinen Zuhörern als Ziel vor Augen: WacS5tum, Wachstum nach innen und nac außen, und zeigte ihnen, wie ſie dies Ziel nur erreichen könnten, indem ſie blieben beim Cvangelium von Chriſto, welches einem Senfkorn glei iſt, das zu einem großen Baum emporwächſt. Vier erwachſene Katehumenen wurden geprüft und fonfirmiert. Das Examen, das beſonders eingehend war, legte eine ſolche Kenntnis und ein ſolches Verſtändnis <riſtlicher- Lehre an den Tag, daß die Anweſenden in Staunen gerieten. Der neue Miſſionar, Student Guſtav Karkau vom Predigerſeminar zu St. Louis, wurde der Verſammlung vorgeſtellt. Er hielt eine kurze Anſprache, ſprach ein Shlußgebet und erteilte den Segen. Das Lied „Ad bleib mit deiner Gnade“ brachte den feierlichen GottesSdienſt zum Ab-

ſchluß.

Die Clevelandexr Negermiſſion wurde vor etwa einem Jahr in Angriff genommen, als ungefähr hundert Glieder der St. Petrigemeinde einen großen Stadtteil in unmittelbarer Nähe ihrer Kir<he abſuchten und etlichc hundert kir<hloſe Neger fanden. Die Gemeinde ſtellte ihr geräumiges Verſammlungslokal -- ihren früheren Kir<enſaal = in den Dienſt der zu gründenden Miſſion. Student Ernſt Müller von unſerm theologi-' ſchen Seminar zu St. Louis wurde gebeten, die MiſſionSarbeit auf ein Jahr zu betreiben, und im Sep-

tember

vorigen

Jahres

wurde

die

Miſſion

eröffnet.

Nächſt der unverdienten Gnade Gotte3 iſt der herrliche Erfolg im vergangenen Jahr der gründlichen Arbeit, den raſtloſen, unermüdlichen Beſtrebungen Miſſionar Müllers zu verdanken, deſſen Eifer, Mut und Liebe zum Werk ſowie Ausdauer, Freundlichkeit und Demut ihn durc Gotte3 Gnade befähigten, dieſer neuen Miſſion ſolch vortreffliche Dienſte zu leiſten. Beim erſten

Gotte3dienſt waren nur ac<ht Leute zugegen.

Mit dieſen

trat er in ſehr enge Verbindung und gewann allmählich andere. Sein Arbeits3prinzip, das ſich al38 geſund erwies, war, eine kleine Shar regelmäßiger Kir<henbeſucher heranzubilden. Anſtatt ſeine Kräfte zu zer-

ſplittern, indem er etlichen hundert, die nicht zur Kirche

gingen, ſeine Hauptaufmerkſamkeit zuwandte, widmete er faſt ſeine ganzen Kräfte denjenigen, die mehr oder


Die

Hiſſrons-Taube.

weniger regelmäßig die GotteSdienſte beſuchten. Dieſe ſuchte er ganz gewiſſenhaft wenigſtens einmal die Woche in ihren Häuſern auf. Die übrigen beſuchte er nicht jo oft, ſchickte ihnen aber monatlich einen MiſſionSbrief ſowie das allmonatlich erſcheinende MiſſionsSblatt Good News. Die Beſucherzahl in den Gottesdienſten ſtieg von a<t auf mehr als fünfzig. Unter dieſen fanden ſich ſieben konfirmierte Lutheraner, unter ihnen ein Bruder unſers früheren Negermiſſionar5 Lucius Thalley. Im Februar wurde der erſte Abendmahlsgotte3dienſt gehalten. Seit Januar verſammelten ſich die erwachſenen Katehumenen zweimal die Woche und empfingen im ganzen etwa fünfzigmal Unterricht. In der Sonntag3ſchule leiſteten Fräulein Ruth Effland und Fräulein Lydia Zapf gute Dienſte. Wir glauben, wir haben in Student Karkau einen geeigneten Nachfolger für Miſſionar Müller gefunden. Wir hoffen, daß die Miſſion unter ſeiner Leitung im nächſten Jahr ſo wachſen wird, daß am Ende ſeines Dienſtjahres es nötig ſein wird, einen ſtändigen Miſſionar zu berufen. Die Miſſion ſteht gegenwärtig unter Leitung der St. Petrigemeinde, die ſowohl das Miſſionslokal ſtellt wie auch den Miſſionar unterbringt. Für den Gehalt des Miſſionars kommt die Kommiſſion für JInnere Miſſion des Mittleren Diſtrikts auf, während die Gemeinden Clevelands beſonders beitragen, um dieſe Sonderaus8gabe der Diſtriktskaſſe einigermaßen zu deen. Cleveland, O. Artur F. Katt.

Zwei

1.

Zwei Konferenzen haben vom 23. bis zum 28. Auguſt in Selma, Ala., getagt. Beide waren Muſterkonferenzen, die ohne Zweifel den Anweſenden lange im Gedächtnis bleiben werden. Da3 neue Alabama Luther College bot un3 den Verſammlungsraum, und da3 Wohngebäude bot den farbigen Paſtoren, Lehrern und Delegaten nicht nur Schlafraum, ſondern ſie nahmen dort auch ihre Mahlzeiten ein. Die weißen Brüder waren faſt alle im Xotel Albert untergebraht, wo ſie

gemeinſchaftlich ihre Mahlzeiten einnahmen.

Waz3 haben denn dieſe Konferenzen geleiſtet? Die Alabama Luther Conference verſammelte ſich vom Morgen des 23. bis zum Abend des 24. Auguſt und erledigte alle3, wa3 ihr vorlag, in raſcher Weiſe.

Der

Eröffnung8gotte3dienſt

wurde

von

dem

farbigen»

Vorſiker der Konferenz, P. Charles Peay, gehalten. Er predigte über 1 Kor. 16,9 und zeigte uns „Miſſion3gelegenheiten und Miſſionöhinderniſſe“. Während der vergangenen zehn Jahre unſerer lutheriſchen Wirkſamkeit in Alabama hat un3 Gott mehr als 1,900 Seelen

zugeführt.

Aber wir dürfen nicht wähnen, daß wir nun

läſſig ſein dürfen.

verwahrloſte und kir<hloſe Neger in dieſem Staat, an denen wir Lutheraner Miſſion treiben können. Aufs Land

und

in

Denn e3 wohnen 900,000 zumeiſt

die

Stadt,

zu

Erwachſenen

und

Kindern

Zwar

werden

müſſen wir gehen, um ihnen das reine Wort, da3 der HErr uns aus Gnaden beſchert hat, zu bringen. Uns ijt von Gott viel gegeben worden, weShalb Gott auch von uns

Lutheranern

viel fordern

wird.

uns viele Hinderniſſe entgegentreten: das natürliche, gottfeindliche Menſc<enherz, die Lauheit unſerer Chriſten in MiſſionSangelegenheiten, Gleichgültigkeit in Lehrſachen, das Streben nach kir<hlic<her Vereinigung ohne Einigkeit in der Lehre ujw. Aber an Gotte3 Segen iſt alles gelegen; und wenn wir mit Liebe und Fleiß und unter brünſtigem Flehen zu Gott arbeiten, wird der HErr auch dieſe Hinderniſſe hinwegräumen. Mit Ausnahme des neuerwählten Vizepräſes, des farbigen P. W.F. Carlſon, von Oak Hill, Ala., wurden alle Beamten wiedererwählt. Man könnte mit Recht unſere dieSjährige Konferenz eine Sc<hulkonferenz nennen, da wir uns hauptſächlich mit der Schulfrage beſchäftigten. E35 wurde beſchloſſen, daß wir für unſere Verhältniſſe ein einheitlihes Sc<ulprogramm auSarbeiten und durchführen. Auch wollen wir Paſtoren unſern farbigen Lehrern und Lehrerinnen mehr mit Rat und Tat beiſtehen, mehr die Schule beſuchen, mehr unſere Shulen dem HErrn im Gebet vortragen. 2 DaS von der Konferenz errichtete Waſchgebäude der Anſtalt in Selma ſoll nun formell der MiſſionSbehörde übergeben werden. Da unſere Konferenz ſehr wächſt, ſo koſtet die Be-

herbergung

Konferenzen.

149

jedes

Jahr

mehr.

Kleine

Gemeinden

können uns niht mehr einladen... C3 wurde daher beſchloſſen, daß jede Gemeinde 385 zu einem gemeinſamen Fond3 beitrage. Aus dem geſammelten Geld wird dann der gaſtgebenden Gemeinde 8100 als Hilfe gegeben; das übrige Geld wird verwandt, um die laufenden Au3gaben der Konferenz zu de>ken. Die Sonntagsſ<hule der Bethlehem8gemeinde zu Holy Ark, Ark., erhielt den Preis für den beſten Beſuch und Beitrag im vergangenen Jahr. So Gott will, verſammeln wir uns 1928 wieder, und zwar zu Atmore, Ala. 2. Die Allgemeine Konferenz der Arbeiter in der Negermiſſion tagte vom Abend de3 24. bis zum Abend des 28. Auguſt in der

Kapelle des Luther College zu Selma.

Der Konferenz-

wahlſpruch wurde angegeben im erjten Lied: „Allein Gott in der Höh' ſei Ehr" und Dank für ſeine Gnade!“ P. W.F. Carlſon3 Predigt über Hebr. 10, 23 war dementſprehend. Sein Thema war: „De3 Apoſtel38 Er-

mahnung:

„Haltet feſt am Bekenntnis der Hoffnung!“ “

Nachdem der Vorſiker, Prof. Friedrich Berg, vom Immanuel Lutheran CQollege zu Greens8boro, N. C., da3

Programm für die Konferenz angekündigt hatte, beſc<loß man, vormittags von 9 bis 12 Uhr, nachmittags


Miſſtions-Taube.

Die

150 von 2 bi38 4 Uhr und Sitzungen zu halten.

abend3

bis

7.30

von

9.30

Bei der am nächſten Morgen vorgenommenen Wahl die Wiederwahl

erfolgte

der

jehigen

Herr

Beamten.

EC. Fiſch, farbig, Angeſtellter in der Jllinois-Staats5druckerei zu Springfield, JU., wurde als Hilfsſekretär

erwählt. Gäſte von nah und fern wurden willfommen geheißen. Alle Eingaben an die Konferenz wurden vom ReSdulze, Paſtoren Die geprüft. ſolutionzkfomitee Schmidt, Dorpat und Lüde ſowie Prof. Berg befürworteten nebſt mehreren minderwärtigen Eingaben aud) die folgenden Beſchlüſſe: Unſerm geehrten Direktor Drewes unſer Beileid und Segen3wünſc<he zur baldigen Geneſung zu übermitteln

ſowie ihm für alle ſeine hohgeſhäkßten Dienſte im Werk 2 der Negermiſſion zu danken;

Dir. Drewe3" Buh, LYifty Years of Lutheranism Among Our Colored People, zu empfehlen; die MiſſionSbehörde in St. Louis zu bitten, ſich

auf der Springfielder Konferenz

zählig einzuſtellen;

im Jahr

1930

voll-

die MiſſionsSkommiſſion zu bitten, in der Zukunft unſere Konferenzen mit einem Abgeordneten zu beſchien, damit der Vertreter uns mit Rat und Tat beiſtehe;

Sein Referat teilte er ſo ein, daß er hervorhob, was wir 1. unter Mithilfe der Synodalkonferenz und 2. al3 alleinſtehende Chriſten tun ſollten. Dies lehrreiche Referat wird auf Konferenzbeſchluß dem Druck übergeben. P. W. G. Shwehn aus Hannibal, Mo., der früher in unſerer Negermiſſion tätig war, behandelte das Thema: „Warum die Negermiſſion gerade eine Miſſion bleiben muß.“ Er erläuterte ſeinen Satz in folgender Weiſe: Wenn ſie nicht miſſioniert, wird unſere Negermiſſion nie das Zeichen Chriſti tragen und der Negerrajje nicht dienen können. Nebſt den bereits Genannten predigten aud die Folgenden: P. W.J. Tervalon (farbig) hielt die Shulpredigt; P. A. Schulze redete über das lutheriſche Bekenntnis betreffs der Bibel; P. J. McDavid (farbig) zeigte „Den herrlichen Schatz, den uns Gott anvertraut hat“; P. A. H. Poppe predigte über das Thema: „Unſer Jubiläumsverſprehen: Wir wollen dem Wort Gotte3 treu bleiben.“ Allen Rednern und RPredigern wurde der herzliche Dank der Konferenz ausgeſprochen. Prof. Berg, der den neunundvierzigſten Jahrestag ſeiner Amtswirkſamkeit feierte, hielt die Paſtoralpredigt, die auc< als OrdinationSpredigt galt. Der einundſiebzigjährige Profeſſor redete eine ganze Stunde

in ſol<h feſſelnder Weiſe,

daß man

wünſchte,

nachdem

der Miſſion3zkommiſſion unſern herzlichſten Dank für ihre ſelbſtaufopfernde und wohlwollende Arbeit,

er ſeine Predigt beendigt hatte, er würde nod) länger reden. Sein Thema auf Grund von 2 Kor. 3, 5. 6 war:

kommen

Wort.“

* wodurd viele Negerſeelen zur Erkenntnis de3 Heils geſind, abzuſtatten;

auf der nächſten Konferenz zu Springfield, JU., im Jahr 1930 eine Arbeit von P. J. W. Fuller über Negerlogen zu hören; die vorgelegte

Verfaſſung

eigene

Druderei

anzufangen

(da3

ijt vom Vorſiker zu ernennen); die Gründung von Neger-Jugendvereinen dern

zwed3

zukünftiger

Organiſation

Ausſtattung Vielen,

und

wenn

Befähigung

Komitee

einer

zu förLiga

(BP. O. W. Lücke); Befürwortung einer bald in Angriff zu nehmenden afrifaniſchen Miſſion. Aus3s den Reden der verſchiedenen Miſſionzſuperintendenten ging hervor, daß die Miſſion unter Gottes Segen beſtändig wächſt und gegenwärtig über 5,000 Seelen zählt, die etwa 830,000 jährlich beitragen, daß gegen 25,000. Neger jede Wode mit Wort und Sakrajment bedient werden; daß ſowohl die Arbeiter in der „Miſſion als auch die Glieder unſerer Gemeinden großes dntereſſe an der Miſſion an den Tag legen. Prof. Berg hielt uns unſere Miſſions3pflichten an-

„geſichts des goldenen Jubiläums unſerer Miſſion vor.

eines Dieners

nicht allen, iſt der Gedanke

am

ge-

kommen bei der Predigterklärung: J< bin in meiner Amtsführung viel zu läſſig geweſen; nun aber will ich es beſſer machen zu Gottes

anzunehmen;

die erſten Schritte zur Bildung einer Synode zu tun (Komitee: Paſtoren Goſe, Carter und Schulze und Delegat Fiſch); Ernennung eine3 Preßkomitee3, da38 der SpringNnelder Konferenz vorarbeiten ſoll; unſere

„Die

Kandidat Gauthreaux

Ehre und

(farbig)

mit ſeiner Hilfe!

wurde dann eingeführt

von Prof. Berg unter Aſſiſtenz P. Calvin Thompſon3 (farbig), des früheren Seelſorger3 Bruder Gauthreaux', und des Superintendenten G. A. Schmidt.

Der

älteſte

Arbeiter

in der

Negermiſſion

durfte

am

Jahrestag ſeiner eigenen Einführung den jüngſten Negermiſſionar einführen! Gott ſede den jungen Bruder zum Segen für viele, wie er das Werk des alten

Bruder3 reichlich geſegnet hat!

Feines Wetter war uns vom HErrn für die Konferenz verliehen. Wir ſind au< zu neuer Arbeit er-

muntert worden. Ja,

Geſtärkt gehen wir nun unſere Wege.

der Konferenzwahlſpruch ſoll unſexe

Loſung

ſein:

„Allein Gott in der Höh' ſei Ehr' und Dank für ſeine 'Gnade1“ Montgomery, Ala. Paul IJ. G. Weeke. ----T42AI-.--

Die Miſſion in Buffalo, N.Y., iſt ſo weit vorange-

ſchritten, daß Stadtmiſſionar Wind um Hilfe nachſuchen mußte.

Gin Student von unſerm Seminar in St. Louis

wird auf ein Jahr die Arbeit übernehmen. ihn und die Miſſion!

Gott ſegne

-


Die Miſſions-Taube. Tapfere

Chriſten in China Gottes Beiſtand.

erfahren

Im Südweſten der Provinz Hunan liegt Yuandſo. Dort iſt eine Station der Liebenzeller Miſſion. Deren Miſſionare haben in dieſen ſchweren Tagen einen großen Vorzug: ſie ſind arm und können daher nicht leicht fliehen. Sie denken aber aud nicht ſo leicht ans Fliehen, wie aus folgendem Brief Miſſionar H. Beckers vom 22. April hervorgeht: „Liebe Geſchwiſter! Der Sturm bricht los! Durch Gottes Gnade haben wir bisSher ungehindert weiterarbeiten dürfen. Die „Noten“ haben uns gehaßt, aber wegen unſer3 großen Einfluſſes in der Stadt und auch wegen unſerer Waiſenarbeit war das Volk auf unſerer Seite.“

So war e3 übrigens auch in unſerer eigenen Miſſion in Shinan.

Miſſionar Beer fährt fort: „Seit einigen Wochen haben die „Noten“ das Volk gezwungen, in ihre Partei einzutreten. Vom 18. bis zum 20. April ſollten drei Tage lang Umzüge gemacht werden, weil die „rote

Partei“ jeßt auch in Yuandſo feſt gegründet ſei.

„Am 17. wurden alle Straßen mit den ſc<hmutßigſten Ausdrücken beklebt, wie: „Nieder mit den Chriſten!“

„Nieder mit den Miſſionaren!“ „Nieder mit Gott!“ „Wir wollen Gott enthaupten!“ uſw. Die ganze Stadt wurde

nervös3. Viele Landleute kamen in die Stadt, um die Zerſtörung unſerex Halle zu ſehen und auch eventuell

etwas mitzubekommen

vom Naub.

unſerer

würden,

Wir baten niemand

um Schuß, ſondern legten un3 in die Hände unſers Gottes. Wir hatten abgemadt, daß, wenn ſie einen

Rüden

Helfer

faſſen

gebundenen

den Hals“

dur<

Händen

die Straßen

um

ihn

„mit

auf

den

und mit einem Stri> um zu führen,

wir die große

Glode läuten würden, damit alle Chriſten ſchnell kämen und wir ſo alle mitgehen könnten.

Jh

gegangen, und Bruder Buß hätte das wacht. Einer unſerer Helfer ging zu der „Noten“ und meldete ihnen unſere unſere ganze Mauer beklebt hatte, wieder einiges mit unſern Traktaten.“

wäre aud mit-

Tor ſo lange beder Geſchäftsſtelle Abſiht. Da man ſo überklebte ich

Ähnlich haben e3 übrigen3 unſere Schüler an der

San Yuen Li in Hankow unter P. Riedel3 Anleitung auh getan. Dod taten ſie e3 in der Naht; denn bei Tag wäre e3 leben3gefährlich geweſen. Die Zettel, die ſie gebrauchten, hatten ſie ſelbſt geſchrieben. „Am 18. wurde faſt jede8 Haus gezwungen, einen Mann für den Umzug zu ſtellen. Unſere Chriſten erlitten viel Spott und Verfolgung, aber außer zwei ein-

fältigen Chriſten hat man niemand zum Umgang zwingen

können.

DaS

gibt uns

angeſichts

unſerer

großen

Gemeinde doh viel Grund zum Danken. Mit Strid>en und Stöken kam man zu einem unſerer großen Waiſenknaben, um ihn zu binden und zu ſc<hlagen; aber man fand ihn nicht. E23 kam*dann zu einem gewaltigen Umzug. Immer wurde- geſhrien: „Nieder mit dem

151

Evangelium!“ uſw. Bruder Buß und ich ſtellten uns eine Zeitlang ins offene Tor, damit die Leute ſehen ſollten, daß wir keine Angſt hätten, und wir bei Übergriffen fogleicß zur Stelle wären. Dem HErrn ſei Dank, alles ging ruhig vorüber. Die Gwehdſoſoldaten aus der benachbarten Provinz hatten überall Poſten ausgeſtellt.

„Am 19. ſollte de3 AbendS5 ein Laternenumzug ſtatt-

finden, und dann ſollte unſere Halle zerſtört werden. Am Abend war alles zum Abmarſ<h bereit. Da ließ Gott ein ſehr ſ<weres Gewitter herauffommen, und ehe der Zug ſich in Bewegung ſette, ging der Regen in Strömen nieder. Der HErr hatte geredet!“ Ähnlich hat Gott uns auch ſc<on in ſehr kritiſcher Zeit in Hankow geholfen. „Der 20. war au regneriſc<h, und ſo ſollte der Abendumzug am 21. ſtattfinden. Kaum war der Zug durd) unſere Straße gezogen mit dem üblichen Geſchrei, wobei unter anderm auc die ſc<re>lichen Worte au3geſtoßen wurden: „Wir wollen Gott enthaupten!“ da brach Feuer im Hauſe des General3 aus, und die „Roten“ wurden auseinandergetrieben. Mit Kolben ſ<hlugen die Soldaten in die Menge hinein, andere wurden geſtohen. Dann gingen die Soldaten zur Geſ<häfts5ſtelle der „Roten“ und ſc<lugen alles in Stü>ke und nahmen mit, was ſie brauen konnten. Einige wurden getötet und viele verhaftet. Gott hat auf die Gotte3läſterungen geantwortet.“ Man behauptete, es wäre Brandſtiftung. Denn dem Gegner den roten Hahn aufs Da zu ſeken, iſt, wie eine Nachbarin un3 auf

Grund von Nachrichten aus der Ukraine verſichert, ein redht beliebtes bolſhewiſtiſ<es Vergnügen, muß darum aud) jezt in China probiert werden. „Wir ſind jekt völlig ſiher; aber wenn die Hunanſoldaten kommen ſollten? -- die ſind nämlic alle „rot“, wie die hier in Hankow =-, „dann werden wir zu fühlen

bekommen, wa3 die „Noten“ jekt leiden. Aber Gott JIhm allein die Ehre!“ kann alles ändern. Nicht ganz ſo Fut iſt e3 öſtlih von Yuandſo in

Baudſching ergangen. Da und in Liangtowtang haben die Miſſionare fliehen müſſen bis nah Tſangſza (Changſha), wo bis ganz vor kurzem aud die „Roten“ ſc<hre>lich wüteten. Wurden doH an einem Tag fünfundvierzig Chineſen hingemordet aus keiner andern

Urſache, als weil ſie reih waren.

Übrigens ſagte uns

ein früherer Schüler, der gerade von dort kam: wer 35250 Gold beſikße, der gelte in Tſangſza ſchon als

Kapitaliſt.

Trokdem

hat

e3 in ganz

Land3mann Earl Browder, amerikaniſchen Arbeiterſ<haft,

China

unſerm

einem Abgeſandten der nirgend3 ſo gefallen wie

da und zu der Zeit. „Hier ſchlägt da3 Herz der <ineſiſchen Revolution1“ ſo ruft er entzü>t aus. „Hier fühlt

man, wie e3 pocht.“ Was mag der noch in Amerika anſtellen, wenn er hinkommt1 ?

=-TIndeſſen hat e8 auh ander3wo in der Liebenzeller Miſſion rumort, und die Miſſionare ſind nicht gewichen. So zum Beiſpiel in Schinning, ganz im Süden -


152

Die

Hlijſtions-Taube.

HunanS, wo das Miſſions8gehsft drei Stunden lang von einem wilden Volkshaufen bedrängt wurde, und zwar von allen vier Seiten. In Sdiangtan, etwas ſüdlich von Tſangſza, wurden zwei ineſiſc<he Helfer gefangen"'geſebt. Sobald ſie nah zwei Tagen frei waren, kehrten ſie mit Bibelteilen und Traktaten zurü>, um unter den Gefangenen zu arbeiten, was ja unſere Helfer Pi und Li in Hankow während ihrer Gefangenſ<aft auch fleißig getan haben. Gott erhöre da3 millionenſtimmige Gebet, das jeden Sonntag in unſern Kirchen zu ſeinem Thron emporſteigt, und ſ<henfe uns Miſſionaren ſowohl wie unſern <ineſiſchen Chriſten in täglich erhöhtem Maße „heiligen Mut, guten Rat und rechte Werke“! DaS haben wir, als Kirche, in dieſer Not unendlich viel nötiger al3 Kanonenboote, wiewohl wir als Kir<he wiederum auch gar - keine Veranlaſſung haben, dem Staat dreinzureden, wenn er dieſe gebraucht. Gegen Ungehorſame, Ehebrecher, Diebe, Räuber und Mörder, auc gegen die von der glatten Sowjetſorte, trägt der Staat da38 Schwert nicht umſonſt. Nur blinde, tolle Schwärmer werden

ihm

da3

verbieten.

Doh

da3

iſt

ſeine

Sache.

Unſere Sache iſt, gleich obigen tapferen Chriſten, zu beten, zu lehren, zu leiden, zu hoffen und treu zu ſein bis in den Tod. Amen. E. L. Arndt.

Fortſchritt in der Heidenmiſſion vom Jahr 1790 bi8 1920. Ein Wecdhſelblatt bringt eine intereſſante Tabelle über den Stand der Heidenmiſſion im Jahre 1790 und. im Jahre 1920, die wir hier folgen laſſen:

]

Miſſion3geſellſ<haften.

826.

Miſſionare.

Damal3

nur

Organiſierte

Kirchen.

Eingeborne Arbeiter. lebt 151,785.

jet 36,246. Andere Orte dienſt.

Getaufte. 6,540,830.

Im

mit

Damal3

keine,

wenige,

jeht

29,188.

Damals

nur

wenige,

Damal3

nur

regelmäßigem

Damals keine, jekt 50,513.

Damal3

nur

jeht

einige

Taufunterricht Stehende. einige hundert, jebt 1,680,116.

wenige,

Gotte3-

tauſend, 2 Damal3

jeht nur

Sonntags8ſ<ulen. Damals keine, jezt 50,277. Lehrer und Schüler. Damals keine, jeht 2,5357726.

Beiträge

der

Gingebornen.

je8t 37,469,198.

Niedere

und

jeht 49,426.

höhere

Schulen.

Damals

keine,

Damals8-keine,

Schüler. Damals keine, jeht 2,440,149. Gymnaſien und Univerſitäten. feine, jeßt 101.

Damals3

Studenten. Damals keine, jekt 22,827. Theologiſ<he Seminare und Bibelſc<ulen. Damals keine, jezt 461. Studenten. Damal3 keine, jet 11,363. Ärztliche Schulen. Damals keine, jetzt 19. Studenten. Damals keine, jekt 914. Schulen für Krankenpflegerinnen. Damals keinc, jeßt 72. Schülerinnen. Damals keine, jezt 1,085. Ärztliche Heidenmiſſionare. Damals keine,

jeßt 1,157.

Damals keine, Ausländiſche Pflegerinnen. jekt 1,007. Damals Ärztliche eingeborne Miſſionare. keine, jet 612. Damals feine, Eingeborne Pflegerinnen. jeht 5,548. Hoſpitäler und VerordnungsSanſtalten. Damals keine, jeht 2,544. Damal3 keine, jet Geſamtbehandlungen. 11,548,808.

Miſſionsarbeit in ſpaniſcher Sprache in Argentinien. Wie in den Vereinigten Staaten Engliſch die LandeSſprache iſt, ſo in der Republik Argentinien in Südamerika Spaniſch. Die etwa zwölf Paſtoren unſerer Miſſouriſynode, die dort unten in Argentinien tätig ſind, wirken unter den Deutſchen. P. A. T. Kramer, der in der LandeShauptſtadt Bueno3 Aire3 wohnt und wirkt, ſagt in einem Bericht an die Miſſion3kommiſſion in Chicago folgendes über die Einwanderung au3 Deutſchland: „Es herrſcht faſt Stillſtand in der Einwanderung Deutſcher. Jekt iſt ein Eiſenbahn-Koloniſation3konſoxrtium gegründet worden, und da dürfte ſich die Einwanderung wieder heben. Man hat ſein Augenmerk beſonder3 auf Deutſche gerichtet. Hoffentlich kann ih dann nur die Arbeit alle leiſten.“ P. Kramer iſt nämlich Paſtor einer deutſchen

Gemeinde

in

Bueno3

ſpaniſcher

Sprache

Aire3,

Jmmigrantenmiſſionar,

Redakteur de3 „Kirdjenboten“ ſowie Präſes de3 jungen Daneben predigt er aud in Argentiniſchen Diſtrikt3. ſpaniſcher Sprache. Wa er hierüber an die Miſſion3behörde in Chicago. berichtet, wird die Leſer dex „MiſſionStaube“ ſicherlich intereſſieren. Ex ſagt in ſeinem Bericht: ; Eine Ehrw. Kommiſſion hat um da3 Bild eines in

arbeitenden

Miſſionar3

gebeten.

Mir iſt es eigentlich ein Unding, mein Bild veröffentlicht zu ſehen. Aber wenn e3 nun einmal ein Mann

von hier ſein ſoll, der in dieſer Sprache tätig iſt, ſo bin

ich leider der einzige. Prof. Ergang unterrichtet ja die Scüler im Colegio zu Cre3po auch im- Spaniſchen, aber P. Martin und P. Jau tun keine ſpaniſche Arbeit. P. Jau>

hat einige Male

gepredigt und hat zwei Kon-


Die Mijſions-Taube., firmanden in ſpaniſcher Sprache unterrichtet. Mir iſt es zugefallen, die erſten ſpaniſchen Miſſionen ins Leben zu rufen und ſie regelmäßig mit Wort und Sakrament Taufe) zu bedienen. Auch habe ich zwei ſpaniſche Klaſſen im Kate<hisSmuSunterricht -- fünfunddreißig Kinder im ganzen. Von Mai ab werde ic jeden Sonntag ſpaniſch predigen und Chriſtenlehre halten müſſen. Der Durc<hſ<nittsbeſuch iſt dies Jahr an dreißig. Wenn eben die Deutſchen nicht wollen, „wenden wir un3 zu den Heiden“. Freilich, auh die Deutſchen kommen beſjer als früher; da3 heißt, es ſind in jedem Gotte3dienſt neue Geſichter zu ſehen. Mit der Zeit wird e3 ja auc no< werden. Wahrſcheinlich muß ich von Mai ab auc<h jede Woche dreimal vormittags und nachmittags Unterricht im Katehiösmus und in Vibliſcher Geſchichte erteilen, da die Staatsſ<hulen einen ſol; dummen Stundenplan haben. J<4 habe in meiner Religion35ſchule jebt zwei Deutſ<he, eine Schwedin, zwei Norweger, zwei franzöſiſc<redende Schweizer, einen franzöſiſc<en und ſieben ſpaniſche Jungen und vier Jtaliener. In Larroque ſind es Kinder von holländiſchen Vätern und hieſigen Müttern, eine Uruguayerin franzöſiſcher Abſtammung, andere Argentinierinnen uſw. Alſo wird die lutheriſche Kir<e hier mit Gottes Hilfe auch „Juden und Heiden“ vereinigen dürfen. Der ſpaniſche Schwan (SynodalkatehiSmus) und ein Geſangbuch, das achtundzwanzig lutheriſc<e Lieder enthält, ſind nun zu haben. Die durfte ich her-

ausgeben, nachdem vor einigen Jahren der kleine Leit-

faden für den KatehiSmuSunterricht erſchienen war. Die Lieder haben P. Trunow und Prof. Ergang geſammelt; einige habe ich überſezt. C3 kommt nun nod die Bibliſhe Geſchichte und die Agende, an der ich jeht arbeite, und ein Traktat über die Adventiſten. P. Gehrt hat: ſeinen Traktat über die Rechtfertigung aud fertig zum Verkauf. [Dieſer Traktat iſt in der Julinummer der „MiſſionsStaube“ zur Anzeige gekommen. -=- D.]

Sollte es vielleicht möglich ſein, das „Homiletiſche

Magazin“ zu benutzen, ab und zu eine ſpaniſche Predigt zu veröffentlihen2?2 Da doh unſere Kirche ſich dieſer Arbeit jeht mehr zuwendet, dürfte e3 ſehr ratſam ſein.

Walther3 Predigten ſind ungemein leicht ins Spaniſche zu überſehen. Sollten die Schäße nicht nach und nach den Spaniſc<redenden

dargeboten werden?

Mit Gottes Hilfe werden wir hier in Bueno3 Aire3 bald eine deutſch-ſpaniſc<he Gemeinde bekommen, wie man

in Nordamerika

die deutſ<h-engliſc<en

Gemeinden

hat.

Vielleicht wird e3 ſich ſogar herausſtellen, daß Doppel-

gotteödienſte nötig werden. Jeßt werde ich vormittags deutſH und abend3 ſpaniſch predigen. HauSbeſuche kann ich leider nur ſehr wenige maden, ſeit ich die Religion3ſchule in Gang gebracht, die Doppelpredigtarbeit

153

weg fahre ich ſtatt über Entre Rios durch Uruguay. Die Auslagen ſind faſt dieſelben, und ich bekomme einen Tag mehr Ruhe. Die darf ich mir, glaube ich, mit beſtem Gewiſſen gönnen. Wenn ich mich ſo zuſammenraffen kann, brauche ich eben den koſtſpieligen Urlaub nicht. Mit

brüderlihem

Gruß

Ih CSE ABDA

Die Miſſion

SR Deiner!

in der Schule.

Geehrter Herr Paſtor Drewes! Letzten Herbſt habe ich Jhnen verſprochen, Ihnen einen ausführlichen Bericht zu ſenden über die Art und Weiſe, wie wir Miſſionstätigkeit untex den Schülern unſerer <riſtlichen Gemeindeſchule zu erwe>en und zu fördern ſuchen. Trokzdem ich den Vorſatz hatte, dieſes Verſprechen gleich auszuführen, ſo iſt mir das aus Gründen, die nicht vorauszuſehen waren, nicht gelungen. Jd will das Verſäumte jekt nachholen. Die Schüler der Yirst Central Ev. Luth. School of Milwaukee haben in den le8ten zwei Jahren etwas über 8190 jährlich für Miſſion beigetragen. Die Schülerzahl in den beiden Jahren war dur<ſ<nittlich 112. Die gewiß ſc<önen Summen ſind geſammelt worden infolge der Belehrung über des Chriſten Miſſionspflicht, aber auch dadur<, daß den Kindern Gelegenheit zum regelmäßigen Geben geboten wurde. In der Belehrung wird zunächſt auf Chriſti Befehl, Miſſion zu treiben, hingewieſen: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur!“ und es wird gezeigt, daß der HErr Chriſtus dieſe Worte an alle ſeine Chriſten richtet und daß ſie nicht bloß ſeinen Apoſteln vermeint waren. Nun wird aber auch den Kindern gezeigt, daß ſie al3 junge Chriſten ſchon mithelfen können, Chriſti Befehl in Ausführung zu bringen. Des Chriſten Gebet für dies herrliche Werk wird obenangeſtellt. „Des Gerehten Gebet vermag viel, wenn e3 ernſtlich ijt.“ Sodann wird aber au darauf hingewieſen, wie Kindern öfter3 im Umgang mit Spielgenoſſen Gelegenheit ſich bietet, Miſſion8dienſte zu verrichten. Sie können nämlic Kameraden einladen, in die <riſtlihe Gemeindeſ<hule und in die Kirche zu kommen, um Gottes Wort zu hören. Fall3 das nicht zu erreichen iſt, können ſie verſuchen, ſie für die Sonntagsſchule zu gewinnen. Mit andern Worten, die Kinder ſollen ſelber Miſſionare ſein. Aud wird Belehrung über die Miſſionstätigkeit der

Synode

gegeben.

An dem Umfang

Chriſten

und

Gemeinde

dieſer Arbeit er-

und die Kaſſen zu führen und ſonſt viel Arbeit habe. Das tut mir ſehr leid; ich kann aber meine Kräfte, wie e3 ſcheint, nicht weiter au8dehnen. Auf der Reiſe zur

kennen ſie, daß e3 für den einzelnen Chriſten und auch für die einzelne Gemeinde unmöglich iſt, das Miſſionswerk zu betreiben, wie e3 betrieben werden ſoll, we3halb die Gemeinden ſih zu einer Synode zuſammengeſ<loſſen haben, die dann da3 Werk des einzelnen

tun können al3 ſiken und wieder ſißen..

Werk Pflicht de38 einzelnen Chriſten und

Synode werde ich nun wieder einmal einige Tage nichts

Auf dem Rü>-

der

betreibt.

Da

nun

dies

der Gemeinde


Mijſions-Taube.

dacht; andere erzählen gerne eine Miſſionsgeſchichte bei der Gelegenheit und halten die Kollekte de3wegen

zu einer andern Tage3zeit. In der oberen Klaſſe laſjen ſich Pauli MiſſionSreiſen in paſſenden Abſchnitten gut verwenden für die Andacht an dem Tag, an dem die Kollekte erhoben wird. Der Zwe dieſer Schultätigkeit iſt nicht ſowohl der, daß die Kinder einc Geldſumme unter ſich ſammeln, die für das MiſſionsSwerk beſtimmt iſt, al3 vielmehr der, fie ſc<on früh daran zu gewöhnen, für die Miſſion zu

beten und zu geben. von

Jugend

auf

an

Die Kinder gewöhnen da3

rechte

evangeliſche

ſich dann Geben.

H. NM. Zuriſtadt.

Oktober.

14. Andr. Werling ſchenkt 1907 unſerer Negermiſſion die erſte von in3geſamt fünfzehn Orgeln. 22. Chriſtian Friedrich Schwark, der „Prieſter-

könig“, Miſſionar in Indien von 1750 bis 1798, ge-

boren 1726 zu Sonneberg in Brandenburg. 23. Bartholomäus Ziegenbalg, der Pfadfinder der proteſtantiſchen Heidenmiſſion in Indien, eröffnet 1716

das erſte Seminar in Trankebar. / "25. Karl Ferdinand Wilhelm Walther, der Luther Amerikas, geboren 1811 zu Langendur3dorf, Sachſen. = Die Hermannsburger Miſſion gegründet 1849.

Sie

1

hat Miſſion8felder

unter

den

Zulu3,

den

November. 1. PP. Theodor Hartwig und O.H. Koc<h von der WiSsconſinſynode treten 1892 die ExplorationSreiſe nach dem Südweſten an. Beginn der Miſſion unter den Apachen in Arizona. 3. Da35 erſte Schiff mit ſächſiſchen Auswanderern are Bremen 1838. 4. Anfang der Cv. Miſſionögeſellſchaft in Paris 05 .- Hans Egede, der Apoſtel der Grönländer, geHorben 1758 in Dänemark. 6. Guſtav Adolf, der Shwedenkönig und Retter der proteſtantiſchen Kirc<he, geſtorben auf dem Sclachtfeld bei Lüßen 1632. 7. Der FriedenS3apoſtel Willibrod geſtorben 739

in der Nähe der Stadt Trier. -- „Vater“

Bet-

ſchuanen und den Galla3 in Afrika. 27. Das Concordia-College zu Porto Alegre, Brajilien, eröffnet 1903. -- Lehrerin Roſa Young zu

Roſebud, Wilcox Co., Ala., ſchreibt 1915 an P.C.F.

Heyer, der

erſte amerikaniſc<-lutheriſ<e Miſſionar in Jndien, ſtirbt 1873 in Philadelphia im Alter von achtzig Jahren. -=- Miſſionar Nils J. Bakke ordiniert 1880 in der Jmmanuelskir<he in St. Louis. Er war der zweite Miſſionar unſerer Negermiſſion und diente bis zum

8. Mai 1921.

8. Beginn

1887.

Gedenktage in der Miſſion. :

Drewe3 und bietet der Synodalkonferenz ihre Säule zu Roſebud an. Dies war die Veranlaſſung zur Eröffnung de3 fegensSreichen Feldes der Negermiſſion im Schwarzen Gürtel Alabama85, die jezt etwa 2,000 Seelen zählt. =- Georg Otto Kellerbauer, Miſſionar der Miſſouriſynode in Jndien, geſtorben 1915. 28. Die erſte Taufe einer Negerin dur< Herrnhuter Miſſionare an der ModSkitoküſte 1849. 30. P.R. Haſſe kommt 1918 in Lagoa Vermelha, Braſilien, an. Anfang der Luſomiſſion. 31. Luthers Theſenanſ<lag 1517. = Baſler Vibelgeſellſchaft gegründet 1804.

Ww +

iſt, jo ſind dieſe verpflichtet, die Miſſionare der Synode zu unterhalten. Die Kinder werden nun darauf aufmerkſam gemadt, daß ſie in ihrer <riſtlihen Gemeindeſchule im vollen Maß den Segen des göttlichen Wortes haben, und es wird ihnen die Frage vorgelegt, ob ſie au nicht etwas beijteuern könnten, ſo daß andere Kinder dieſen Segen genießen können. Man findet bei den Kindern .nicht bloß Bereitwilligkeit, ſondern au<h große Freudigkeit, an dieſem Werk teilzunehmen. Sie ſteuern gerne von ihrem Taſchengeld bei, um Chriſti Befehl, in alle Welt zu gehen, ausführen zu helfen. Die Kinder werden ermuntert, ihren womöglich ſelbſt verdienten Beitrag aus ihrer eigenen Sparkaſſe zu geben und es nicht von ihren Eltern zu erbitten. Sie ſollen nämlich Opferwilligkeit lernen. An einem beſtimmten Tag der Woche wird den Kindern Gelegenheit geboten, ihr MiſſionSopfer zu geben. Keine beſtimmte Summe wird feſtgeſeßt, aud) iſt kein Kind gezwungen zu geben, ſondern alle Gaben ſind freiwillig. C3 wird jedem Lehrer freigeſtellt, die Tage35zeit zu beſtimmen, da die. Kollekte in ſeiner. Klaſſe erhoben wird. Einige halten ſie gleich nah der An-

Ot

Die

154

der Rheiniſchen Miſſion

auf Neuguinea

10. Martin Luther geboren 1483. 11. David Livingſtone tritt ſeine Reiſe nach Afrika an 1840. -- Ziegenbalg und Plütſ<hau werden al3 die erſten proteſtantiſchen Miſſionare 1705 in Kopenhagen zum Miſſion3dienſt in Indien abgeordnet. =- William Carey erreiht 1793 Kalkutta, die Hauptſtadt von Bengalen. 13. Die Liebenzeller Miſſion gegründet 1899. -Da3 "Alabama Luther College eröffnet in Selma, Ala.,

1922. 14. Ludwig Harm

burg.

geſtorben 1865 in Serna:

------F4r-----

Bibelverbreitung. Die Amerikaniſche Bibelgeſellſchaft hat lebte3 Jahr 9,917,361 Bibeln und Bibelteile herausgegeben,: etwa 600,000 mehr al38 im Jahr 1925.

Während

der

111

Jahre

ihre3

Beſtehens

hat

ſie ingeſamt 184,028,860 Bibeln und Bibelteile gedrukt. Eine ungeheure und geſegnete Leiſtung! Die yiddiſche Überſezung

leißte3 Jahr vollendet.

des Johanne3evangeliums

wurde


Die

Hliſſions-Taube,

Auguſt Hermann Fran>e als Begründer der evangeliſchen Miſſion. Von

Karl

Heilmann.

Auguſt Hermann Franke, eine glaubensmutige Perſönlichkeit mit weltweitem Bli>, ſchuf in Halle a. S. den fruchtbaren Mutterboden, aus dem die evangeliſche Miſſion erwachſen ijt. Francke war eine e<hte Miſſionznatur. DaZ ſollte ſich alsbald zeigen, al3 ex als Paſtor in Glaucha, einem Vororte Halles, und zugleich als Profeſſor an der Univerſität Halle tätig war. Er verſorgte arme, hungrige Kinder mit Brot. „Aber Brot allein genügt nicht“, ſagte er ſich; „die verwahrloſte Jugend muß vor allem auch Speiſe für die Innenwelt erhalten.“ So unterwies er ſie im Worte Gottes, ſammelte die Waiſen in einem Hauſe und ließ ſie von Studenten „gegen eine geringe Entſchädigung und um Gottes willen“ unterrichten. Dieſe unſcheinbare Armenſ<ule, die ex 1695 gründete, wurde der Grundſtein zu dem gewaltigen Bau der „Franckeſchen Stiftungen“ in Halle, die bald neben niederen auch höhere Schulen umfaßten. Die Armenſc<hule aber wurde dadurc< zu einer würdigen Stellung erhoben, daß ſic als Unterbau der verſchiedenen Schulen dem geſamten Schulweſen eingereiht wurde. So hatte Franke, „der Pädagog der Tat“, in ſtarkem Gottvertrauen einen bewundern3werten Shulorganiösmus geſchaffen, von dem unermeßlich reicher Segen aus8gegangen iſt und no<h heute ausgeht. Bei ſeinem Tode, am 8. Juni 1727, wurde ſeine Anſtalt von 2,200 Kindern beſucht, die von 175 Lehrkräften unterrichtet wurden. Fremdling, was du erblit, hat Glaube und Liebe vollendet. Ehre des Stiftenden Geiſt, glaubend und liebend wie er!

So lautet die Inſchrift am Eingang des Vorderhofes. Sie weiſt auf die ſichtbaren Erfolge de3 vom wahren Glauben beſeelten Mannes hin und fordert auf, ihm in gleicher Geſinnung die gebührende Ehre zu erweiſen. Nur drei Worte ſtehen auf ſeinem Denkmal im Hofe de8 Waiſenhauſe3: „Er vertraute Gott“; ſie geben den Schlüſſel zu ſeiner unverſiegbaren Kraft und

zu ſeinem erfolgreichen Wirken.

Schon bei dex Grün-

dung ſeiner Anſtalt hatte er in ſein Tagebuch

ben: „J<h wagte e3 auf Gott.“

geſc<rie-

Aber der' Vater der Waiſen ſollte auh der Vater der evangeliſchen Miſſion werden. Der äußere Anlaß

zum Beginn der Miſſion kam aus Dänemark. Der dortige König Friedrich IV. hielt es für ſeine lande3väterliche Pflicht, ſeinen Untextanen,

den ſ<warzbrau-

nen Malabaren in der däniſchen Beſikung Trankebar, ſüdlich von Madra3 an JIndien3 Oſtküſte, evangeliſche

Prediger zu ſenden. keine

geeigneten

Aber in Dänemark

Miſſionare

finden.

Da

konnte er

wandte

ſich

in ſeinem Auftrag der 1704 von Berlin nach Kopenhagen berufene Hofprediger Dr. Lütken38 an Spener,

und dieſer fragte bei Franke an, ob er nicht Theologen

155

für die oſtindiſche Miſſion ſtellen könnte. Bald konnte Franke zwei deutſche Kandidaten namhaft machen, die ſich für den Miſſionsdienſt zur Verfügung ſtellten. E3 waren Bartholomäus Ziegenbalg aus Puls3niß in der Oberlauſiz und Heinrich Plütſc<hau aus Medlenburg. tachdem ſie in der Liebfrauenkirche in Kopenhagen zu ihrem Amte geweiht worden waren, wurden ſie 1705 von dort ausgeſandt und begannen in Trankebar ihre ſchwere Berufsarbeit im Geiſte Fran&e3s. Bald nach ihrer Ankunft berichteten ſie nach Halle, wie ſchwer der Anfang ihres Unternehmens ſid geſtalte. So müſſe außer der portugieſiſchen auch die Sprache der Malabaren erlernt werden, damit das Evangelium in ihr verkündet werden könne. Aber Ziegenbalg erwie3 ſich nicht nur als Miſſions-, ſondern auch al8 Sprachgenie. Er gewann bald das Vertrauen der ECingebornen und übertrug in ihre Sprache, das Tamuliſche, zunächſt das Vaterunſer, dann den Katechiösmu3, da3 Neue Teſtament und Teile des Alten Teſtament3. Jn Halle ſammelte Franke um ſich eine Miſſion3gemeinde, deren Intereſſe für die oſtindiſc<he Miſſion ex immer von neuem anregte. Die meiſten Gaben ſtammten aus ihr; auch die kleinſte war Fran>e willkommen, wie die leite einer Witwe, die ſie ihm mit den Worten ſandte: Scherflein, ſollſt hinüberfahren Zu den ſc<warzen Malabaren.

Aus dieſer Miſſions8gemeinde herau3 entſtand damals im Waiſenhauſe da3 erſte eigentliche Miſſion3lied: „Wach' auf, du Geiſt der erſten Zeugen“ (von Bogaßky, geſtorben 1744). Die von Zeit zu Zeit eingehenden, anziehenden „Berichte der königlich-däniſchen Miſſionare“ verwertete Franke zur Steigerung des gewe>ten MiſſionSintereſſes. Er ließ ſie im Waiſenhauſe dru>en und gab ſie als erſte deutſche MiſſionSzeitſchrift heraus. Sie übten eine ſolche Wirkung aus, daß die Gaben aus

ſeinex Gemeinde reichlicher floſſen.

Wie in Dänemark,

ſo wurden auch in England und Deutſchland Beiträge geſammelt, ſo daß das Miſſion3werk immer wirkſamer unterſtüßt und weiter aus8gedehnt werden konnte. Deutſ<hland wurde damal3 in3 überſeeiſhe Intereſſe hineingezogen. ? Frande3s Hauptaufgabe war, weiter für geeignete Miſſionare zu ſorgen. Denn in Dänemark fand ſich faſt niemand zum Miſſionsdienſt bereit. Die Miſſionare waren bei ihrer AuSreiſe darauf bedacht, in

der Heimat, wo irgend möglich, Verſtändnis und Sinn für Miſſion zu we>ken.

So beſuchten halliſche Miſſio-

nare gelegentlich ihrer Reiſe nah Trankebar den mit Franke Clauder

in Verbindung ſtehenden Superintendenten in Bielefeld (geſtorben 1724) und erzählten

von ihren Aufgaben in Indien. Der Mäſſionsſinn regte ſich dann im RavenSberger Lande allmählich

immer ſtärker, ſo daß P. Volkening im Jahr 1730 den RavenSberger Miſſionsverein gründen. und fünf Jahre ſpäter da3 erſte weſtfäliſche Miſſion3feſt in Steinhagen, Kreis Halle i. W., gefeiert werden konnte. Franke


156

Die

Hijſions-Taube.

ſelbſt unternahm Reiſen nach Holland und Weſtfalen. Dabei empfing er viele Beweiſe großer Verehrung und reicher Liebe zu ſeinem Werk. Die Sendboten für Jndien wurden von Franke mit treffendem Urteil ausgewählt. Nad) einem von ihm aufgeſtellten Miſſion3programm wurden ſie von ihm in den zwe>mäßigſten Betrieb der MiſſionSarbeit eingeführt; ſie empfingen in Halle eine gründliche Au3bildung. Dafür wie für ihre AusSrüſtung waren die Einrichtungen ſeiner Anſtalt von hohem Wert: vorbildlihe Säulen verſchiedener Art, eine Apotheke zur Entnahme von Heilmitteln für Indien, eine Miſſion3bibliothek, eine Druckerei, eine Bibelanſtalt (v. Canſteinſche) und eine Buchhandlung. Aus der Drucerei des Waiſenhauſes wurde durd) Freunde in Europa eine Druderei mit malabariſchen Lettern nah Indien gejandt. Die Schulen des Miſſionögebiete3 wurden nah dem Vorbild der Schulen Frandkes eingerichtet. Die ſogenannte „däniſ<h-halliſche Miſſion“ wurde zwar geleitet von einem königlichen Miſſionskollegium in Kopenhagen, aber der eigentliche Miſſionöherd war

Halle,

der

Mittelpunkt

der

pietiſtiſc<en

Bewegung.

„War Kopenhagen ihr Haupt, ſo waren Frances Stiftungen in Halle ihr Herz. Franke hatte nicht das Intereſſe, eine Miſſions8geſellſc<haft mit Vorſtand und geordnetem Sammelbetrieb einzurichten; die Miſſion hatte in ihm einen perſönlihen Mittelpunkt, in ſeinen Stiftungen eine geiſtlihe Heimat und Kraftquelle.“ (I. Richter, Ev. Miſſionskunde.) Die königlich-däniſche Miſſion trug immer vollkommener da3 Gepräge einer deutſhen Miſſion des PicetiSmus, deren Fäden in den Stiftungen Frand>es zuſammenliefen. Die vor ihrem Beginn auftauchenden Miſſion38gedanken und Anregungen hatte Frande in die Tat umgeſezt. So wurde er der Begründer der deutſchen evangeliſchen Miſſion. Außerordentlihe Förderung fand da3 oſtindiſche Miſſionswerk dur<h die beiden halliſchen Miſſionare

Phil. Fabricius

* Shwargß lang in

Fabricius

(1750 Indien

beſaß

(1742 bis in

eine

bis

1798), großem

1791)

und

Chriſt. Fr.

die faſt fünfzig Jahre Segen gewirkt haben.

hervorragende

Begabung

auf

ſprachlihem Gebiet; er überſezte unter Verwendung der Ziegenbalgſ<en Arbeit die ganze Bibel und die

ſchönſten deutſchen Kirchenlieder ins Tamuliſhe.

Der

Überaus fleißige Schwarß, der „Königs3prieſter“, trug das Evangelium bi8 zur Südſpiße Indiens mit großem

Erfolg. Wegen ſeiner edlen Geſinnung und praktiſ<en Tüchtigkeit wurde er von den Briten zum Ver-

walter

(Reſidenten)

dien exrhoben.

eines

ganzen

Königreichs

in JIn-

Jm ganzen hat Halle ſechzig Miſſionare

für Indien geſtellt. In Deutſchland, auch in Halle, gewann ſpäter eine ' neue Geiſtesrichtung, „die Aufklärung“, die Oberhand. Der kraftloſe Vernunftglaube vermochte keine für

den Miſſionsdienſt geeigneten, glaubensſtarken Männer hervorzubringen.

So mußte

1

„däniſch-halliſc<he Miſſion“

um

1800

verkümmern.

die ſogenannte

Jhre

Sta-

tionen in Indien waren bei dem Mangel an Nachſchub von Miſſionaren --- etwa hundert Jahre nah Frand>e3 Tod -- ziemlich verwaiſt, bis die Leipziger Miſſion3geſellſchaft ihr Gebiet übernahm und im Jahr 1840 ihren erſten Miſſionar nach Trankebar ſandte. Dod) der halliſche Miſſionsgeiſt pflanzte ſich weiter fort. Graf von Zinzendorf hatte in Fran>e3 Anſtalt ſeine Vorbildung erhalten und war mit manchen dort verkehrenden Miſſionaren in förderſame Verbindung getreten. Ex wurde der Begründer der Brüdergemeinde, und Herrnhut wurde der zweite Miſſionsherd, von dem bis zur Gegenwart Sendboten in alle Erdteile ausgegangen ſind. Die halliſche Miſſion und die der Brüdergemeinde ſind die erſten Quellen geweſen, aus denen die Miſſion de3 Proteſtantismus

ihre erſten Kenntniſſe

und

grund-

über den

Giebel

legenden Erfahrungen geſchöpft hat. France hatte richtig erfannt, daß man ſich unter den gegebenen Verhältniſſen auf ein Miſſions8gebiet beſchränken und ſein Abſehen darauf richten müſſe, eine ſich ſelbſt erhaltende Volkskir<e zu errichten. Da35 von Auguſt Hermann Franc überkommene Erbe konnte nicht zugrunde gehen. Der halliſche MiſſionSgeiſt entfaltete immer von neuem ſeine Kraft. In

frohem

Gottvertrauen

hatte Fran>e

des Hauptgebäudes ſeiner Anſtalt unter die zur Sonne ſtrebenden Adler die Worte ſeßen laſſen: “ „Die auf den HErrn harren, kriegen neue Kraft, daß ſie auffahren mit Flügeln wie Adler.“

(Die Ev. Miſſionen.)

Innere

Miſſion unſerer Glaubens8brüder in Deutſchland.

Der Vorſißende des Ausſhuſſe3 für Innere Miſſion, P. Dr. Koch, erſtattete den Bericht über die MiſſionSarbeit im verfloſſenen Synodaljahr. Wir haben Grund, die Güte Gottes zu preiſen, der auh in dieſem Jahr unſere Arbeit geſegnet und uns mance erfreuliche Fortſchritte hat verzeichnen laſſen. Die einzelnen Miſſionsfelder wurden beſchrieben. Jn der Gemeinde

Hartenſtein-Eibenſto>-Soſa-Neuwieſe iſt dur<h die-Be-

rufung P. Rikli3 an die Trinitati8gemeinde in Dre3den eine Vakanz eingetreten. Die Wiederbeſezung wird,

will's Gott, in Kürze erfolgen. Die vakante Gemeinde Plauen wurde biSher von P. G. Herrmann (Zwidau) mitbedient;

ſeit kurzem verſieht Kandidat Weßel unter

Leitung P. Reuter3 von Crimmitſchau aus die dortige Miſſion3arbeit.

ſammen

Die

Gemeinde

Gumbinnen,

die

zu-

mit Inſterburg von P. M. Hein bedient wird,

hat vor längerer Zeit den Bau einer Kire in Angriff genommen, der aber wegen finanzieller Schwierigkeiten

biSher noh nicht zu Ende geführt werden konnte. Ein neuer Predigtplaß wurde von der Gemeinde Mehlauken EB. E. Gallmeiſter) in Popelken eröffnet. An P. Abromeit in Ruden iſt ein Ruf ergangen, nach Memel zu


Die Mijſions-Taube. ziehen, weil dort beſſere Miſſion5möglichkeiten beſtehen. P. O. S<hmedenbedher bedient neben Frankfurt a. M. die neu entſtandene Gemeinde im benac<hbarten NeuIſenburg. An beiden Orten ijt der Mangel an geeigneten und würdigen Gottesdienſtſtätten beſonders empfindlich. Von WieSsSbaden aus (P. Paul Cikmeier) iſt ein neuer Predigtplaß gegründet worden. P. M. Hempfing hat einen Beruf in das rheiniſch-weſtfäliſche Induſtriegebiet angenommen und iſt, nac<hdem die ſchwierige Wohnungsfrage geklärt iſt, inzwiſchen dorthin übergeſiedelt, und zwar nach Gelſenkirhen. Vikar Stemmann, der biSher in Hannover-Linden tätig war, hat einen Beruf nach Allendorf an der Ulm erhalten und angenommen. Die Gemeinde Berlin-Neukölln hatte die Freude, am Himmelfahrtstag ihre eigene Kirche, die ihr von einem Glaubensbruder in Amerika geſtiftet worden war, einzuweihen. Die Gemeinde Potsdam hat in P.P.H. Peterſen einen eigenen Sceelſorger erhalten. Von der Gemeinde Minden (P.H. Harms) ſind zwei neue Predigtpläße in Ausſicht genommen worden. E53 wurde bei dieſer Gelegenheit der Wunſ< ausgeſprochen, daß für P. Harms in ſeiner weitverzweigten MiſſionSarbeit Hilfe geſchaffen werde. Die Synode nahm den Bericht de3 Ausſchuſſe3 mit herzlichem Dank entgegen und faßte folgende Beſchlüſſe: 1. Dem MiſſionSausſ<huß wird anheimgegeben, dafür zu ſorgen, daß unſern Miſſionöarbeitern in weitverzweigten Gebieten ein Auto zur Verfügung geſtellt werde. 2.« An die Gemeinde Allendorf an der Ulm wird die Vitte gerichtet, ihrem Paſtor wenigſtens einen Sonntag im Monat die Freiheit zu geben, Viſitator H. Cikmeier in ſeiner aus8gedehnten Gemeindearbeit zu unterſtüßen. 3. P. Scherf wird gebeten, Berichte aus unſerer Miſſion3arbeit nach Amerika zur Veröffentlichung in den fir<lichen Zeitſchriften unſerer Glaubensbrüder zu ſenden. De3gleichen wird P. Dr. Koch gebeten, in der drüben herausgegebenen Heftreihe Ilen and JAlissions den engliſ<en Text zu einem Heft über unſere Miſſion in Deutſchland zu liefern.

Der Vorſißende des MiſſionSausſchuſſes richtete an

die Paſtoren und Gemeinden die herzliche Bitte, dieausgeſandten Fragebogen regelmäßig und pünktlich einzuſenden ſowie beſondere Erfahrungen auf dem Gebiet dex Miſſion dem Ausſchuß mitzuteilen. Über die Miſſion3arbeit in Thüringen wurde von

Rektor

Willkomm,

für Thüringen,

al38

berichtet.

kirchliche Bewegung

zum

Vorſidendem

Nachdem

Stillſtand

jekt die Arbeit unſerer Paſtoxen

des

Ausſchuſſes

die dortige frei-

gekommen

hauptſächlich

iſt, iſt

auf den

inneren Aufbau der Gemeinden gerichtet. Auch gilt es, gegenüber der Thüringer Landeskir<he überall klare rechtliche und kirchliche Verhältniſſe zu ſchaffen. Jm

einzelnen möge au3 dem Bericht folgendes hervorgehoben werden: Für P. Th. Peterſen und ſeine Familie

157

konnte nach langen Bemühungen endlich eine Wohnung beſchafft werden, indem in Gera auf den Namen der Freikirche in Sachſen ein kleines Haus gekauft wurde. Von Gera aus iſt die Parochie Renthendorf-Kleinebersdorf-Hellborn verhältnismäßig ſ<nell zu erreichen. Außerdem hat P. Peterſen den Predigtplatz Gera, der früher von Crimmitſchau aus bedient wurde, mit übernommen. Für die Bedienung von Groß- und KleinLiebringen war vom Synodalrat nah P. Screimel8 geſtellt zur Verfügung P. G. Asmuſſen Weggang worden. Leider iſt dieſer zur Landeskir<he zurüdgetreten. Im Einverſtändnis mit der Gemeinde ſoll der Poſten unbeſeht bleiben und die Gemeinde von au3ivärts mitbedient werden. Jn Saalfeld iſt durc Umbau eines Hauſes ein Kir<ſaal nebſt Wohnung für P. Munder bedient P. Munder eingerichtet worden. außer Saalfeld no<h die Reſte ſeiner früheren Ge-meinde in Dorfilm und hat in Leutenberg einen PreIn Altengeſees und Lothra (P. Hacendigtplaßz. Der berger) ſind die Verhältniſſe noh unverändert. Ausſchuß empfiehlt, die Arbeit in Thüringen fortzuDer Bericht wurde von der Synode mit Dank ſeen. angenommen. Der Antrag, die Synode wolle erklären, welche Gemeinden als Miſſions8gemeinden anzuſehen ſeien und der MiſſionsSbehörxde unterſtellt ſind, wurde durch die Annahme der neuen Verfaſſung für erledigt erklärt. Mit großer Freude nahm die Synode von der wichtigen kirchlichen Bewegung in Bochum Kenntnis, von Durdh Gotte3 wunderder D. Mezger kurz berichtete. bare Fügung iſt dort eine lutheriſche Gemeinde entſtanden, die mit uns auf demſelben Grund de3 Glauben35 ſteht und, ſo Gott will, auh in abſehbarer Zeit mit unſerer Kir<he in äußerliche Verbindung treten E3 wurde beſchloſſen, der neuen Schweſterwird. gemeinde einen herzlichen Gruß zu ſenden.

Mancerlei

aus

der Miſſion.

(Von (C. F. Drewes.)

. Durch vas Abſcheiden unfer3 hochgeſchätzten Präſes

C. Gauſcwitz iſt das Amt des Präſidiums der Synodalkonferenz auf den biSherigen Vizepräſes, D. L. Fürbringer, gefallen. In allen Angelegenheiten, die da3 Präſidium der Synodalkonferenz betreffen, wende man ſich nun an ihn. Greens8boro, N. C. Die Einweihung de3 neuen Wohngebäudes ſoll erſt am Dankſagungsfeſt ſtattfinden. Zu derſelben“ Zeit verſammelt ſi die Jmmanuel3-

konferenz in Greens8boro. =- Da P. Neebe in St. Loui3

den an ihn ergangenen Beruf al3 Profeſſor. am Immanuel Lutheran College auf Beſchluß ſeiner Gemeinde abgelehnt hat, ſo hat die Miſſionskommiſſion in ihrer

Plenarverſammlung am 7. September P. Wilhelm Gehrke von Auguſta, Mo., erwählt. --- Prof. Hans Näther

iſt

von

ſeiner

Deutſchlandreiſe

zurü>gekehrt.


Die IMijſions-Taube.

158 Schöner

Fortſchritt.

Seitdem

unſere

Grace-Ge-

meinde in St. Louis ſich in einem andern Stadtteil niedergelaſſen und dort ein ſtattliches Gotte3haus errichtet hat, berichtet dex Miſſionar, P. Goſe, daß die Miſſion einen ſchönen Zuwa<h3s zu verzeichnen hat.

-

Seit der Einweihung der neuen Kir<he im Frühjahr ſind

Stand der Kaſſe für Negermiſſion. Aus dem Bericht unſers Kaſſierer3, der in der vorigen Nummer der „MiſſionsStaube“ veröffentlicht wurde, iſt erſichtlich,

daß die Kaſſe einen Fehlbetrag von etwa 825,000 auf-

zuweiſen hat.

Der HErr helfe!

der Gemeinde adtzig neue Seelen hinzugefügt worden. W. Einc hoc<herzige Geberin iſt A. K., Sheboygan, WiS. Nachdem ſie vor etwa zwei Jahren 81,000 für eine Negerkapelle in Hamburg, Wilcox Co., Ala., geſchenkt, hat ſie jeßt abermal3 dieſelbe Summe für eine Negerkapelle zu Lamiſon, Wilcox Co., Ala., gegeben. Das Gebäude ſoll baldmöglichſt errichtet werden. Gott ſchenke un3 noh mehr ſolhe Miſſionsfreunde und ſei der hohherzigen Geberin ein reicher Vergelter! Hoczeits8glo>en. Am 24. September ſc<loß unſer

Superintendent

Georg

A. Schmidt

aus

Alabama

mit

Frl. Gertrud Niſche in Milwaukee den Bund fürs Leben. Die „MiſſionStaube“ gratuliert aufs herzlichſte. Atlanta, Ga. Miſſionar John Alſton und ſeine Gemeinde hatten am 22. Auguſt die große Freude, den

erjten Spatenſtich für den Bau ihrer neuen Kir<e und Schule tun zu dürfen. Die Paſtoren Frank D. Alſton und Jeſſe A. Hunt aus North Carolina, die ſich auf der

Durdreiſe zur Allgemeinen

Konferenz

in Selma,

Ala.,

Predigtamtskandidat Felton Vorice, eingeführt

al35 Paſtor

in Charlotte,

N. C.

Harvey Lehmann, Student in GreenS3boro, wird in

dieſem Jahr in Trinity, New Orleans, AuShelferdienſte leiſten. W. u. W. Entrichtung deiner Jubiläum3gabe. Falls gelegent-

lic

des

fünfzigjährigen

Jubiläums

unſerer

Neger-

miſſion in dieſem Monat Oktober eure Gemeinde aus dieſem oder jenem Grund keine beſondere Jubelkollekte erheben kann, ſo wirſt du, lieber Miſſionsfreund und

Leſer

der

„MiſſionsStaube“,

dem

lieben

Heiland

doh

wohl dein Dankopfer darbringen wollen. DaZ kannſt du, wenn du willſt, auf folgende Weiſe tun: Tu deinc

Gabe in ein Ki:Lert oder wicle ſie in ein Stü> Papier und ſchreibe rarauf:

„Mein

Dankopfer

für die Neger-

miſſion.“ Wenn dann am Sonntag die gewöhnliche Kollef?e erhoben wird, ſo lege deine Jubiläum8gabe ein. Sie wird auf dem üblichen Weg ihr Ziel erreichen. Die Wisconſinſynode hat auf ihrer Verſammlung iin Auguſt in Milwaukee beſchloſſen, in den nächſten zwei

Jahren

ihren

proportionellen

Negermiſſion

Superintendent F. D. Alſton tut den erſten Spatenſtich für die neue Kapelle in Atlanta, Ga., am 22. Auguſt. Links P. Jeſſe Hunt von Winſton-Salem,

befanden, nahmen Gebäude wird mit Heiland von den Miſſouriſynode in gebracht wurden.

N. C.

an der Feierlichkeit teil. Da3 den Miſſion3gaben errichtet, die Kindern de3 Mittleren Diſtrikt3 der Kinderkollekte für Kapellen

neue dem der dar-

die

Summe

von

zu garantieren. Teil

der

873,000

Damit

für

unſere

übernimmt

Unterſtüßung

voll

ſie

und

ganz. Das3 wachſende Intereſſe in den lezten fünf Jahren iſt ſonderlich zwei Umſtänden zuzuſchreiben: erſtens der Berufung von Miſſionaren aus dem Kreis der Synode, zweitens der amtlichen Vertretung in der Leitung der Negermiſſion durch die Zugehörigkeit zweier Paſtoren -- P. Walter Höne>e und Präſe3 Im. F. Albrecht -- zur Miſſion3kommiſſion. Auch die Slowakiſche und die Norwegiſche Synode haben je einen Vertreter in der Kommiſſion.


Die

Hliſjſſions-Taube.

Neue Druſachen.

Luke's,

Synodalbericht. Verhandlungen der dreißigſten Verſammlung der Ev.-Luth. Synodalkonferenz von Nordamerika zu Lodport, N. Y., vom 18. bi3 zum 23. Auguſt

1926.

51 Seiten.

Concordia

Publishing

House,

St.

Louis, Mo. Brei3: 35 Ct3. Dieſer Bericht enthält auf vierunddreißig Seiten den vollſtändigen Bericht über unſere Negermiſſion ſowie die Beſchlüſſe der Synodalkonferenz betreffs dieſer geſegneten Miſſion. Auch der ſonſtige Inhalt iſt intereſſant.

By Theo. Secret Empire. A Handbook of Lodges. Graebner, editor of Jatheran Witness. Concordia Seminary, St. Louis, Mo. Derſelbe Verlag. Preis: 81.25. Dies überaus wertvolle Buch über geheime Geſellſchaften erſchien vor etwa zwei Jahren unter dem Titel: Winning the Lodge-man: A 1landbook of Secret Societies. Jn dieſer dringend gewünſchten zweiten Aus8gabe finden ſich Partien, die das Buch up to date machen. E83 iſt ein durchaus brauchbares Buch. Wer Auskunft über dieſe oder jene Loge wünſcht, The

ſollte ſich Prof. Gräbner5 Secret Empire anſchaffen. nen dem Bud) nur die weiteſte Verbreitung

Wir kön-

wünſchen.

Knowledge unto Salyation. Outlines for Adult Class Study. By Paul DB. Kretzmann, of the Department of Religious Education, Concordia Seminary, St.

Louis, Mo.

Derſelbe Verlag.

Preis: 40 Cts.

Die Aufnahme Erwachſener in unſere Kirc<e mehrt ſic) von Jahr zu Jahr. Die Art und Weiſe des Unterrichts Erwachſener ſowie das Maß des Unterrichts iſt ſonderlich für den jungen

Paſtor ein Problem.

High

Luke's,

Als Schreiber dieſes vor dreiunddreißig

Jahren ſeine erſte Klaſſe erwachſener Konfirmanden und Täuflinge unterrichtete, nahm er den ganzen Dietric) mit ihnen durch. Das dauerte ein ganzes Jahr. Zu lange! Heute dagegen ſcheint dieſer Unterricht hie und da etwas zu kurz bemeſſen zu ſein. Daher iſt das Erſcheinen dieſes Büchleins8 herzlich zu begrüßen. E83 iſt von einem Fachmann geſchrieben und iſt gut geraten.

159

Point,

Spartanburg,

5.15;

St. Luke's,

16.50;

Lamison,

St. Mark's,

17.53;

Atlanta,

St.

7.00;

St. Mark's, Winston-Salem, 6.87; St. Matthew's, Arlington, 20.61; St. Matthew's, Meherrin, 24.67; St. Paul's, CharlJotte, 17.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Xapoleonville,

Cabarrus

9.35;

County,

St. Philip's,

St. Paul's,

10.00;

Chicago,

Oak

Hill,

St. Peter's,

50.00;

7.33;

Pine

St. Philip's,

St. Peter's,

Hill,

15.14;

Philadelphia,

15.00 ; St. Philip's, St. Louis, 30.00; per Rev. M. Dorpat, irom Southeastern Mission Yield, 10.22; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, Selma, 12.95; Zion, Gold Hill, 6.50; Zion,

Taits

Place,

2.38.

For Jubilee Fund: Augustana, Alexandria, 315.00; Bethel, Charlotte, 9.00; Bethel, Rock West, 11.98; Christ, Rosebud, 45.00; Conover, 11.00; Gethsemane, Hamburg, 20.71; Grace, Ingomar, 13.27; Mount Calvary, Kannapolis, 130.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 30.00; Mount Calvary, Vilden, 30.00; Mount Carmel, Midway, 5.94; Mount Olive, Tinela, 25.96 ; Mount Zion, Charlotte, 10.00; new field in Rowan County, 12.00; Our Redeemer, Longmile, 23.56 ; St. Andrew's, Vredenburgh, 14.85; St. James's, Buena Vista, 21.25; St.John's, Salisbury, 50.00; St. Luke's, Spartanburg, 56.00; St. Mark's, Ackerville, 11.17; St. Matthew's, Meherrin, 130.00; St. Paul's, Charlotte, 32.00 ; St. Paul's, Lutherville, 7.02; St. Paul's, Oak Hill, 16.37; St. Peter's, 30.00; St. Philip's, St. Louis, 50.00; Trinity, Selma, 83.39; Zion, Taits Place, 20.52. For Xegro AissSions: NX. N., Orchardfarm, Mo., 381.00. Pauline Schramm, Indianapolis, Ind., 1.00. Mrs.O0.G.B., Cambria, Wis., 5.00. A. E. Winter, Janesville, Minn., 10.00. Fred Stickel, Kennewick, Wagh., 2.00. “A Friend of MisSions," Ottertail, Minn., 5.00. B. and R. Hinck, Great Bend, N. Dak., for Immanuel College . Dormitory, 5.00. N. N., Beatrice, Nebr., 20.00. Lutheran Mission Circle, Mrs. H. A. Stolper, Treasurer, Plymouth, Wis., 25.00. Paul Kannenberg, .Kansas City, Kans., 50.00. For Immanuel College Dormitory: Per Rey. FE. J. Lankenau, from N. N., 381.00. Per Rev. W. Bodamer, Ann Arbor, Mich., 13.00. TuEo. W. ECKIART, TVreasSurer.

Quittung

und

Dank.

Prayers for Lutheran Sunday-Schools. Compiled by P. B. Kretzmann. Derſelbe Verlag. Prei38: 15 Cts.; das Dutzend 81.44; 100: 810.00 und Porto.

Dankend erhalten: Von Frl. Leona Cro8by zu Pleaſant Valley, Okla., eine Schachtel Kleider für die Negermiſſion; von der weißen St. Paulsgemeinde zu New Orleans, La., zwei Dußend engliſche Geſangbücher; von P. F. A. Hinners8 zu Lebanon, S. Dak., eine Kiſte getragener Kleider für die Armen

A Liturgical Service for Rally Day. Published by Authority of the General Sunday-school Board by P. EB. Kretzmann. Derſelbe Verlag. Preis: Einzeln

A. A.;

5 Ct3.;

das Dutzend 48 Cts.;

Contributions

Received

100:

by

the

August 1--31, 1927.

83.35 und Porto.

2.40; Cross

Mount Roads,

6.52;

Pilgrim,

Redeemer,

Tilden,

Olive, 11.00;

Longmile,

2.25;

Tivnela, Mount

4.08;

Birmingham,

Mount

3.50; Zion,

Our

25.53;

Dankend erhalten:

men;

Joffre.

von

Carmel,

Midway,

Mount Zion, Bostian Charlotte, 12.00; Our

Savior,

Possum

Von C. K., Maryland,

E. Sc<nutenhans,

von W.

Egger3, Chicago,

California,

83.00 für 1..B.

1.00

für

Katechi8-

1.00 für Holy Ark, 4.00 für PaulI.G.

Weeke.

Bitte zu beachten!

Received for Colored AſisSions from the following col-

Calvary,

E. H. Wildgrube.

Treasurer.

ored congregations: Augustana, Alexandria, 320.00; Betbany, Nyland, 25.80; Bethany, Yonkers, 55.00; Bethel, Charlotte, 1.50; Bethel, Rock West, 6.80; Bethlehem, Holy Ark, and St. John's, Joffre, 28.37; Bethlehem, Monroe, 2.00; Christ, Rogebud, 7.73; Concordia, New Orleans, 15.00; Holy Cross, Camden, 5.22; Ebenezer, Atmore, 8.39; Faith, Mobile, 7.80; Gethsemane, Hamburg, 2.65; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 44.00; Grace, Ingomar, 9.31; Grace School, St. Louis, 35.00; Immanuel, Cineinnati, 10.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 146.61; misgion at Pensacola, 2.46; Mount Calvary, Kannapolis, 35.00; Mount Calvary, Mount Pleasant, 10.00;

Mount

in der Negermiſſion.

Bend,

St. Andrew's, Vreden-

burgh, 1.25; St. James's, Buena Vista, 1.80; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Salisbury, 15.00; St.

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Oct 27'' bedeutet, daß das Abonnement jetzt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direkt an un3, und zwar prompt, damit die Lieferung nicht unterbro<ßen zu werden braut. E3 dauert durchſchnittli zwei Wochen, bis der ARTERN eſe auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung aufweiſt. Bei Entrichtung ſeines Abonnements erwähne man gütigſt immer, welches Blatt man wünſcht, und gebe Namen und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. Die „„Miſſion8-Taube““ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in Vorausbezahlung mit Porto iſt folgender: . 1 Exemplar .........e SRS D080 80.8 S0000 80.5.8088 .-. 50 Ct. Von 10 Expl.'an auſwärts an eine Adreſſe 40 Ct3. pro Expl. "

50

100

y

„"

"

„m

„I

37 Ct8.

33 Cts.

In St. Louis, durch Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Ausland 60 Cents pro Exemplar. Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia

Publishing

Uouse,

St. Louis,

Mo.

. Alle die Nedaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. (0. Ff. Drewes, 3558 S. Jeſferson Ayenus0, St. Lonis, Mo. ; alle Geldbeträge für die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo, W. Eckhart, 3558 S. Jefferson | G 6 M Avenue, St. Louls, Mo.


Die

160

Miſiſions-Taube.

Ein neues Miſſion8buch HALF

A

CENTURY OF LUTHERANISM OUR COLORED PEOPLE

Unſere Negermiſſion feiert dies Jahr erzählt uns die Wunder der Gnade Gotte3, begonnene Miſſion erfahren hat.

AMONG

ihr goldenes Jubiläum. die dieſe ſo gering und

Die8 Buch unſcheinbar

Der Verfaſſer iſt ſeit nahezu zwanzig Jahren mit der Negermiſſion verbunden, und ſeine langjährige Erfahrung = das merkt man auf Schritt und Tritt -- iſt ihm bei der Verabfaſſung des Buche3 äußerſt zuſtatten gekommen.

Etwa

ſec<hs8undſechzig Bilder

der Negermiſſion Stil

und

aus

Das

zieren dies Bud).

Sprache

ſind

einfach

und leicht verſtändlich. Jeder, der auch nur etwas Engliſch verſteht,

Bud)

enthält

wirkliche

Ge-

ſchichte, iſt aber trotzdem keine8weg3

.

kann dies Buch mit Nutzen leſen.

tro>en.

Die

ſchi<ten

und

vielen

ſchönen

Anekdoten,

der

Ge= leiſe

Humor,

der hie und da durchklingt,

machen

e3 lebendig

und

feſſelnd.

Solche, die die Jubiläumsſthrift geleſen haben, ſagen: „Der rechte de3 Evangeliums weht durc< das ganze Buch.“ „E3 iſt äußerſt feſſelnd.“

Druc iſt hübſch.“

Geiſt „Der

Wir haben hier zum erſtenmal eine zuſammenfaſſende Schilderung der überau3 reichgeſegneten Miſſion3arbeit in Alabama. „E3 lacht jedem Miſſion38freund das Herz, wenn er lieſt, wie Großes der HErr durc ſeine Diener, unſere Miſſionare, an dem armen, verachteten Negervolk in dieſem Staate getan hat.“ Der Prei3 iſt überraſchend niedrig: ſtellt: 60 Ct3. für jedes Exemplar. Der

etwaige

Überſchuß Man

CONCORDIA 3558

fließt

in

Einzeln .75

Ct38.;

beim

die Miſſionskaſſe.

ſende ſeine Beſtellung

an

PUBLISHING

S. Jefferszon Avenue,

ST.

LOUIS,

HOUSE MO.

Dußend

be-


WIT

v N | "2

MENTEES

T Miſſionszeitſc<hrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkonferenz von Nordamerika. Published Acceptance

monthly by Concordia Publishing House, St. Louls, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable Strictly in adyance, Entered as Second-class matter at the Post Office at St. Louis, Mo., under the Act of March 3, '1879. ſor

mailing

at Special

rate

of

postage

provided

for

in

Section

1103, Act

of October

3,

1917,

authorlzed

on

July

5,

1918. a

49. Jahrgang.

November

1927.

|

;

dWr.11. ===

SEEGER

BS RER

P. Lorenz :

I ERR

R

G. Dorpat

IR

*

und

IIIS

ſeine Gemeinde zu Meherrin, ven 25. September 1927.

Dieſe erkenntni8reiche Landgemeinde wurde im Februar

gründet.

SSI

Sie iſt die Mutter der Gemeinde in Yonkers, N. Y.

auf dem Fle>, auf dem Sklavenkarawanen

zwiſchen Richmond

Va.,

GER SERS

am Sonntag,

1884 von Miſſionar R. W. Bühler ge-

Die im Jahr 1891 erbaute Kirche ſteht

und Dänville haltzumachen

pflegten.

RSR)


Die Miſſions-Taube.

- 1-4 4.14.46 219

162 Zwei Dankbriefe.

So viele Seelen, die in Finſterni8 und im Schatten des

Tode3 ſaßen, in Unwiſſenheit und Aberglauben dahin-

Ein Dankbrief an dic Ehrw. Ev.-Luth. Synodalkonferenz im Namen ſämtlicher Negermiſſion8gemeinden. Liebe Brüder und Schweſtern! Nun ſchon fünfzig Jahre ſind wir, die Glieder in der Negermiſſion, die Empfänger Eurer Gaben, die Gegenſtände Eurer Liebe und Opfer geweſen. Und da wir nun unſer goldenes Jubiläum feiern, können wir nicht umhin, Euch herzlich zu danken, daß JIhr un3 während dieſer fünfzig Jahre unterſtüßt und unſere Laſten getragen. habt. Wir danken Eu, daß Ihr die Miſſion unter unſerm Volke begonnen und uns da3 wahre Evangelium gebracht habt, das uns unterweiſt zur Seligkeit dur<h den Glauben an JEſum Chriſtum. Wir glauben nicht, daß dieſe Arbeit unbedacht unternommen wurde, ſondern daß Jhr, die Jhr das Evangelium in ſeiner Lauterkeit und Wahrheit habt, vom HErrn dazu bewogen wurdet, und daß Eure Herzen voll Liebe waren zu den aus der leiblichen Sklaverei befreiten Kindern Ham, die in geiſtliher Unwiſſenheit und Finſterni38 lagen, im Aberglauben und Unglauben dahingingen, und ihnen daher den Weg zur Seligkeit zeigen wolltet. Daß dies Euer Beweggrund war, erhellt aus der Tatſache, daß Jhr die Miſſion

»

Hingabe und Eifer betrieben habt.

Wir ſind nicht un-

eingedenk der Arbeit und Opfer, die e3 gekoſtet hat, dieſes große Werk zu betreiben. Und wie können nun wir in der Negermiſſion alle Eure Wohltaten vergelten? Wir ſind Eu zu innigſtem Dank verpflichtet, und wir wollten, wir könnten Eu in irgendeiner Weiſe wiedervergelten, wa3 Jhr an un getan habt. Da wir aber keine Mittel dazu haben, bitten wir den HErrn, dem Himmel und Erde gehören, er wolle Eu reichlich mit

ſeinem Segen überſ<hütten, im Leiblichen wie im Geiſtlichen. 7 Wir danken Euch für die weißen Arbeiter, die Jhr in unſere Miſſionsfelder geſtellt habt. Dieſe Männer

haben mit großem Eifer gearbeitet, um den Negern da3 Wort Gotte3 in ſeiner Lauterkeit und Wahrheit zu bringen. Manche von ihnen haben ihr ganze3 Leben in dieſer Arbeit zugebracht. Dies war ihrerſeit3 kein

geringes Opfer, denn ſie waren tatſä<hlich von Umgang mit ihrem eigenen Volk ausgeſchloſſen. Wiederum

war

e8

ein

großes

Opfer

ſeitens

dem

der

weißen Gemeinden, die ihre eigenen Kanzeln leer ſtehen ließen und uns geübte, gotte3fürdtige Männer ſchi>ten, die ſie in ihrem eigenen Dienſt hätten gebrauchen.

können.

Für

dieſe

geiſtlihen

und

danken wir Cuch.' Und waz iſt der Erfolg Eurer Wir hören viele ſich ſo ausſprehen: geliſc<-Lutheriſche Synodalkonferenz nicht angenommen, dann wäre ich

jandere|

meiner

Volks8genoſſen

nicht

leiblichen . Opfer ;

Arbeit unter un32?2 „Hätte die Evanſich unſer3 Volke3 und wären viele ſelig

geworden.“

gingen, ſind zur ſeligmachenden Erkenntnis JEſu Chriſti gekommen durd) da3 lautere Wort Gotte3, da3-

Ihr uns gebracht habt.

Die vollen Reſultate Eurer Arbeit werden in dieſer

Welt nicht offenbax werden;

aber da3 wiſſen wir, daß

der, der verheißen hat, daß ſein Wort nicht leer zu ihm zurückkommen, ſondern ausrichten ſoll, wozu er e3ſendet, die Predigt des Evangeliums unter den Negern reichlich geſegnet hat. So vieler Blinden Augen ſind aufgetan worden undhaben ein großes Licht geſehen. Wir danken Euch, daß. Ihr unZ dieſes Licht gebracht habt. JI. A. Hunt. Ein

Dankes8wort der Studenten auf in Greensboro, N. C.

der

Anſtalt

Greensboro, N. C., 23. September 1927. Geliebte Freunde in Chriſto! Wir, die Studentenſ<haft des JImmanuel-College in Greensboro, N. C., nehmen dieſe Gelegenheit wahr, den Gemeinden der Synodalkonferenz unſern Dank dafür abzuſtatten, daß ſie den Bau des neuen Wohngebäude. für Mädchen möglich gemacht haben. Al3 wir von unſern Ferien zurükkehrten und das neue Gebäude vorfanden, das nun vollendet daſteht, wohl ausgeſtattet, zwe>mäßig und bequem eingerichtet, überkam uns ein Gefühl großer Freude. Wir ſind ſtolz auf die neue Wohnung. Darum bezeugen wir Euch, Ihr hochherzigen Wohltäter, unſern innigen Dank. DaZ neue Wohngebäude hilft einem ſeit Jahren tief empfundenen Bedürfnis ab. Da3 Gebäude, da3 biSher von unſern Mädchen bewohnt wurde, war zu klein und dem Zwe durdau3 nicht angemeſſen, we3halb man dem neuen Gebäude erwartungsvoll entgegenſah. In reichem Maße haben ſich nun zu unſerer großen Freude unſere Hoffnungen erfüllt. Wir ſind demnach entſc<loſſen, un3 de3 Vertrauen3 würdig zu zeigen, das Sie un3 geſchenkt haben. Wir wollen nämli<g mit unſern Vorgeſebten zuſammen-

arbeiten,

daß

das

Gebäude

ten wird. Wir verbleiben

ſchön

und

ſauber

erhal-

AchtungsSvoll Die Studenten des JmmanuelCollege.

Negermiſſion E3 iſt überaus

in Buffalo.

erfreulich, zu ſehen, wie unſere

Glaubensbrüder in nördlichen Städten, die einen ſtar-

ken Zuwachs ihrer farbigen Bevölkerung erfahren haben, ſich ihrer MiſſionSpflicht gegen die kir<hloſen Neger, die gleichſam vor ihre Tür treten, bewußt werden. So iſt

in den letzten paar Jahren in Cincinnati, Chicago, Los

Angele3 und Cleveland die Negermiſſion in Angriff ge-


Die

Hliſſions-Taube.,

163

emarmzenannnennner

nommen worden. Jn Philadelphia wurde ſchon 1918 der Anfang gemacht. Auch in Buffalo, N. Y., haben unſere lieben Brüder das Werk der Negermiſſion Da ich anfangs Oktober in Buffalo auf begonnen.

Samstagsſchule

in Buffalo

am

16. April

1927.

amtlichem Beſuch war, kann ich den Leſern der „MiſſionStaube“ ein wenig über die Negermiſſion in dieſer Großſtadt erzählen. E35 wohnen etwa 10,000 Neger in Buffalo. Einen dieſer farbigen Cinwohner, Cheſter Robinſon, lernte der rührige Stadtmiſſionarx H. F. Wind im Hoſpital kennen und gewann ihn für unſere Kirche. Nobinſon ſtudiert jezt auf unſerm farbigen Predigerſeminar zu Green3boro, N. C. P. Wind pflog mit ſeinen Amt3brüdern Nat3 über die Jnangriffnahme der Miſſionsarbeit unter den Negern Buffalos. Die als Cold SpringS3 bekannte Gegend, in der ſich auc da3 Tutheran Hospice befindet, ſchien ihnen ein paſſendes Miſſionsfeld zu ſein. Dort wohnt die beſſere Klaſſe von Negern; aber keine Kirdhe iſt dort für ſie zu finden. Nun bat man die Kommiſſion für Negermiſſion, einen erfahrenen ' farbigen Miſſionar als Explorator nac< Buffalo zu ſchien. Die Kommiſſion ſandte P. Carrington R. Marc<h von SalisSbury, N. C. Er arbeitete etwa zwei Monate -- im November und Dezember 1925 -- und ſuchte die ganze Gegend ab. Sein Bericht lautete günſtig: e3 ſei wirklich ein verſprechendes Feld. ' Nun ſuchte man nad einem paſſenden Lokal. An

der Ee

der Jefferſon- und Woodlawn-Avenue

richtet eine Klaſſe. Die Sonntagsſ<hule zählt zweiundvierzig Kinder. Außerdem ſtehen noch zehn Namen auf der eradle roll. Frl. Menard und Frl. Mattil haben vorigen Herbſt auch eine Samstagsſchule eröffnet. Zur Zeit meine3 Beſuchs waren einundzwanzig Kinder eingeſchrieben. Der Frauenverein zählt dreißig Mitglieder. Frl. Menard leitet den Verein. Unter anderm wird auch Unterricht im Nähen uſw. erteilt. Frl. Menard hat auc<h einen Jungfrauenverein mit elf Gliedern. Jh wünſche nur, die lieben Leſer hätten ihren begeiſternden Bericht mit anhören können. Das Vorderzimmer des Miſſionslokal3 iſt recht nett als Kapelle eingerichtet. Eine alte Zungenorgel ijt rec<t praktiſch in einen Altar umgebaut worden. Ein von dem früheren Lehrer G. L. Wind, der in Louisville, Ky., wohnt, hergeſtelltes kunſtvolle3 Bild, das den Heiland «darſtellt, ziert den Altar. In der Kapelle wie auch in dem hinten angrenzenden Zimmer wird Sonntagsſ<hule gehalten. Jm zweiten Sto> wohnt ein Glied der Gemeinde, da3 al3 janitor dient. Alles ſah nett und ſauber aus. Am 4. September dieſes Jahres konnte P. Wind a<t Kinder taufen ſowie a<t Perſonen konfirmieren. Von dieſen wurden auc zwei getauft. So zählt die Church of Our Savior. bereits ſe<hzehn Seelen. Die Studenten Robinſon und Stuart in Greens3boro ſind hierbei nicht eingeſchloſſen. Gottesdienſt wird jeden Sonntagabend um aht Uhr gehalten. Die Sonntagsſ<hule verſammelt ſich vormittags. P. Wind hatte im verfloſſenen. Sommer Hilfe. Student Ralph Burow, deſſen Heimat in Buffalo iſt, verrichtete die MiſſionSarbeit während der Sommer-

(1426

Jefferſon Ave.) fand man ein große3, zweiſtökiges Wohnhau38, da38 dem Baumeiſter Auguſt Drews, einem Glauben3bruder in Buffalo, gehört. Er überließ es der Miſſion ſieben Monate unentgeltlich zum Gebrauch.

Hier. hielt P. Wind Gottesdienſt.

am Neujahr3tag

E3 wurde

aud

1926

den erſten

zugleich eine Sonntag3-

ſchule in3 Leben gerufen. Frl. Klara Menard vom Lutheriſchen Hoſpiz, die einen dur<haus loben3werten Miſſion3geiſt an den Tag legt, ſteht der Sonn-

tagöſ<hule vor.

Frl. Mattil vom Lutheriſchen Hoſpiz

ſteht ihr zur Seite;

ſie ſpielt die Orgel und unter-

Täuflinge

am

und

Konfirmanden

4. September

in Buffalo

1927.

ferien. Jeßt iſt er wieder hier auf dem Seminar in St. Loui3, und P. Wind beſorgt wieder da3 Predigen uſw. J< hörte zu meinem Erſtaunen, daß er

jeden Sonntag

fünf bis ſec<h3 verſchiedene Predigten an

ebenſo vielen Pläßen hält. morgen

um

ad<ht Uhr

Er verläßt am Sonntag-

ſein Haus 1

und

kommt

um

etwa


164

Die- WMiſſions-Taube« DE ==

elf Uhr abend3 zurü>.

J< habe ihm verſprochen, der ' nem

Kommiſſion dringend zu empfehlen, ihm einen Studenten aus Greensboro zu Hilfe zu ſchien, nämlich den Studenten Albert Domini>d. Während ich dies

ſchreibe (am 13. Oktober), iſt Domini> wohl ſchon an Ort und Stelle. Au3 der Miſſionskaſſe werden ihm monatlich 835 zum Unterhalt geſchi>t; das übrige liefern die weißen Gemeinden in Buffalo. Sie kommen aud für die Miete uſw. auf. DaS iſt löblich und fein. Gott ſegne ſie! C. F. Drewes.

So nebenbei. Waz2

betreibt dex Menſc< nicht alles ſo nebenbei!

Der Paſtor betreibt nebenbei etwas Hühnerzucht, und der Lehrer amüſiert ſich ſo nebenbei etwa3 im Gemüſe-

garten. Am mannigfaltigſten geſtaltet ſich das „ſo nebenbei“ in der Arbeit eine3 Negermiſſionars. Nicht daß ex ſich da3 immer ſo wünſc<t oder beſonderes Gefallen daran

hätte, ſondern ſeine Arbeit bringt es ein-

fach mit ſich. So nebenbei führt er die Rechnungen über jeden Cent, der einfommt und ausgegeben“ wird, und da3 nimmt manche Stunde in Anſpruch. So nebenbei muß er zuſehen, daß die Fenſterſcheiben am Miſſion3eigentum wieder eingeſeßt werden, wenn ſie ausgeſchlagen ſind; zuſehen, daß das Dad auSgebeſſert wird und da3 richtige Material dazu gebraucht wird, oder wa3 ſonſt für Reparaturen: nötig werden; zuſehen, daß 'alle3 auch nicht zu viel koſtet, denn das Geld iſt immer knapp. Und weil dem ſo iſt, ſo hantiert er ſo nebenbei aud de3 öfteren ſelber mit Hammer, Säge und Maurer-

kelle, um Geld zu ſparen...

Und wenn ſich etwa3 zu viel

Gott wegtreiben laſſen, al3 daß er ſich in

ſeine3

Erbarmers Arme geworfen hätte. Von Hauſe aus war er evangeliſc<h, wurde aber ſchon ſeit Jahren ohne Kirche fertig. Er wurde frank und kränkelte mehrere Jahre

hindurch.

Al3, ex einmal wieder recht ſchlecht ab war, "Ich unterhielt mich eine Zeit- -

klopfte ich bei ihm an.

- lang mit ihm, und er ivar's- zufrieden, daß ich wiederkommen“ wollte.“ Bei meinem nächſten Beſuch-lenkte ich

das ihm und dem

Geſprä auf ſein Seelenheil. Schließlich las ich bei jedem Beſuch einen“ Abſchnitt aus der Bibel vor erklärte ihm denſelben. J< erzählte ihm von JCſu, Heiland der Sünder, deſſen Blut uns rein' macht

von allen Sünden. rein waſchen will,

Da ſagte ex: „Wenn JCEſus mich dann muß er aber einen großen

Waſchzuber -mitbringen.“ J< verſicherte: ihm, daß JICjus das "auch tue, ja einen ſo 'großen Zuber, -daß darin die Sünder der'ganzen Welt abgewaſchen, werden könnten, wenn die -Welt es nur ſo haben wollte. Ein andermal ſagte er: „Ja, wenn mir da3 ſo in meiner

Jugend erklärt worden wäre, dann wäre ich heute wohl

aud ein Glied der Kirhe.“ Soweit Menſ<en urteilen können, hat dieſex Mann ſeinen Heiland noh im Glauben ergriffen und iſt in dieſem Glauben ſelig geſtorben. 'Die Loge, unter Mitwirkung des evangeliſchen Paſtors, hat dann das Begräbnis beſorgt. Neben

un3

wohnten

früher Katholiken.

Die

Frau

hielt ſich ziemlich gut zu ihrer Kirhe. Der Mann war ſelbſt für die katholiſche 'Kirhe keine: Zierde. Da3 Fluchen verſtand er beſſer als alle3 andere in der Welt. Mir war er meiſten3-: bitter gram, nur weil ich Lutheraner warz "denn ich hatte ihm nicht3 zuleide getan. Einmal fragte er mid), ob ich gehört hätte, daß er gedroht. habe, mich zu erſchießen... Davon hatte ic nichts

S<hmuß in den Eden angeſammelt hat, der gewöhnlich gehört und hätte wohl auc keinen Schlaf darüber vervon denen nicht geſchen wird, deren Pflicht es iſt, ſich“ loren, wenn ich es gehört hätte. Wir zogen dann darum zu kümmern, dann zieht er auch mandhmal ſo“ ſchließlich fort von den Leuten... Nah Jahren hörte ih, nebenbei ſeine Arbeitskleider an und hantiert mitſamt . daß er redt krank ſei. J< ließ anfragen, ob er mid dem Lehrer oder auch allein einmal gründlich. mit Beſen in3 Haus laſſen würde, wenn ich ihn beſuchte. „Ja“, und Scrubbeimer, bis die nötige Reinlichkeit herge- * ich ſollte nur kommen. WaZ ih da auf dem Krankenſtellt iſt.“ Für ihn iſt es gut, wenn er ſich in ſeiner bett ſah, war nur nod ein Gerippe, verglichen mit der Jugend etwas Kenntniſſe von manderlei Handwerk an-. kräftigen Geſtalt de3 Manne3 in ſeinen früheren geeignet hat. Doh hier iſt nicht der Plak, nahe dar"Jahren. I< redete mit ihm über Sünde und Gnade auf einzugehen. “" und wies ihn hin auf den, der auch für-ſeine Sünden geſtorben iſt. Er hörte ruhig zu und ſagte mir auch, Zu den ſchönſten Erinnerungen meiner Amtizzeit gehört die3, daß der liebe Gott mir wiederholt die "er wiſſe, daß ſein Ende nahe ſei. Ih gab ihm da3 Gnade hat zuteil werden laſſen, ſo nebenbei noh Evangelium St. Johanni8. Er Perſprad, e3 zu leſen. etivas Miſſion zu treiben, Vielleicht wird e3 den Leſer Zwei Tage ſpäter war ex tot. intereſſieren, wenn hierüber kurz etwa3 erzählt wird. Vater L. war früher Soldat EEE in ſeine3 Meine Arbeit unter den Negern hat mich nicht farbenKaiſer3 Armee; er hatte zu den Ulanen gehört. : Dann blind gemacht gegen da3 große geiſtliche“ Elend, in'dem war er nad) Amerika aus8gewandert, hauptſächlich um fo viele =- ach ſo viele! =- meiner weißen Brüder nach hier Geld zu machen. Sein größter Ruhm war immer dem Fleiſch dahinleben. Und. dieſe wohnen oft rechts no< ſein tapfere3: Ringen al3. junger Soldat. Ein und links um uns Negermiſſionare. Da gibt e3 viel Streiter. JEſu zu werden, da3 wax ihm nicht in den Gelegenheit, etwa3 Miſſionsarbeit „jo nebenbei“ zu tun. Sinn gekommen, dazu hatte er auc keine Zeit' gehabt. „Uns gegenüber wohnte ein Mann mit einer großen. Doch „e8. iſt dem 'Menſc<hen geſeßt, einmal zu ſterben“. 1 Familie. Viel Schweres hatte er in ſeinem Leben dur<hDie jugendliche Kraft ſchwand dahin, das Alter nahte, et gemacht, aber er hatte ſich dadurch eher weiter von ſei- - und das tapfere Streiten für den Kaiſer lebte nur noh

'


. Die Miſſions-Taube. in der Erinnerung; - denn eine Lähmung Feſſelte ihn jekt an3 -Haus und-an ſeinen. Rollſtuhl. Da wurde „meine Aufmerkſamkeit. auf ihn gerichtet. Er mußte nun wohl oder übel ſeinem Gott ſtille halten ;. ex konnte nicht davonlaufen, wenn ich ihm Gotte3 Wort vorla3.. „Schließlich kamen die Tränen der Neue über ſein herbe3 Geſicht. Er bat um eine deutſche Bibel.. Die war von jekt an ſein-Troſt. und ſeine Stärke, und ſie lag immer ſo, daß ex ſie leicht ſelber erreichen konnte. Wie ein ungeduldiges- Kind ſah ex der Stunde entgegen, da ich bei ihm eintrat und mit ihm redete. - Er verſicherte mix immer und immer wieder, daß er ſich jezt ganz in JICſu Wunden kleide. Seine Tochter rief mich einmal ſpät am Abend. Der Vater lag im Sterben. .J<h betete no< mit ihm und mit verſagender Stimme bekannte er nochmals ſeinen Glauben. Dann war er daheim bei ſeinem HErrn. Seine körperliche Hülle wurde von den Vereinsbrüdern beerdigt. Jeder Menſc< muß ja gelegentlich emal einen Schuſter beſuchen. Unter allen dieſen Sähuſtern bleibt mir einer unvergeßlich. Ex war ein Jtaliener, tüchtig

in ſeinem Fach, aber ſehr jähzornig und zum Schimpfen geneigt, wenn er es auch nicht gerade böſe meinte.

Jn-

folgedeſſen gingen meine Kinder nicht gern zu ihm, und deShalb mußte ich oft dieſen Gang abmachen. Als3 ich

einmal wieder in ſeinem Laden war, ſchimpfte er tüchtig

auf ein junges Negermädden, das ihm eine freche Ant-

wort gegeben hatte. Erſt wollte er ſeine

J< tat. ihm Vorhalt darüber. Handlung noh verteidigen, gab

aber dann do kleinlaut bei, daß ein ſol<he38 Benehmen unrecht ſei... Er äußerte den Wunſch, von ſeinem Jäh3oxrn befreit zu werden: Jd) verſprach, ihm dabei behilflich zu ſein.

Von

da an waren

und meine Kinder gingen

wir gute Freunde,

bald gern in ſeinen Laden.

Manche Unterredung hatten. wir von jekt an zuſammen.

I< gab ihm einige unſerer herrlichen lutheriſchen Traktate, zum Beiſpiel „Siehe, ich ſtehe vor der Tür und

Kopfe an“, „JEſus unſer rechter Arzt“, in engliſcher Sprache. Ex laZ ſie alle und ſprach ſich lobend über ſie aus. Dann kaufte er ſich eine Bibel. Sobald dieſe

ankam, kam er damit ſtrahlenden Angeſichts zu meinem

Haus

gelaufen,

um

ſie mix

zu

zeigen.

Er

hatte

nie

3uvor eine Bibel geſehen. Was unſern Kindern bekannte Sachen ſind, war ihm ganz unbekannt. So wußte ex zum Beiſpiel niht3 mit den Namen der ver-

ſchiedenen

Bücher

der Bibel anzufangen.

Ob

Geuesis

wurde

er

.165

morgens „franf, ,und

.abend3

war

er eine

Leiche. Che ich es erfuhr, war er ſ<on begraben. Dürfen wir nicht hoffen, daß dieſes köſtliche Buch, da3 ja die Lehren der Schrift ſo einfach und doch packend darlegt, in Gottes Hand das Mittel war, dieſes verlorne Schäflein. zu ſuchen und zu finden? Noch eine ganze Reihe ähnlicher Fälle könnte genannt werden, doch mag dies genügen. Dies alles trug fich „ſo nebenbei“ zu, es hatte mit meiner Arbeit al3 „Negermiſſionar eigentlich nicht3 zu tun, nahm nur wenige Minuten meiner Zeit: in Anſpruch und war nebenbei eine kleine .Erholung.

Wieviel Gelegenheit bietet ſich doch un3 allen, „ſo

nebenbei“ ein biß<en Miſſion zu treiben! Ja, die Gelegenheit dazu bietet ſich uns auf Schritt und Tritt dar. Wir brauchen gar nicht aus unſerm gewohnten Leben3weg zu treten, um ihr zu begegnen. Maden wir von

dieſer herrlichen Gelegenheit Gebrauh?

JM befürchte

-=- oft nic<ht. Unſere Gemeindeglieder nehmen dieſe Gelegenheit häufig nicht wahr, und wir Paſtoren und

Lehrer machen es vielfach .auc< nicht beſſer. wie mancher

könnte

„ſo nebenbei“

aus

Und doh,

dieſer gottloſen

Welt gerettet werden, wenn wir alle ganz in der Stille

nebenbei etwas Miſſion trieben! Id denke jebt hauptſächlich an die Volksgenoſſen unſerer farbigen Brüder in Chriſti. WaS unſere Kir<he jekt an MiſſionSarbeit unter den Kindern HamsSs tut, iſt immer nod) kaum wie ein Tropfen im Eimer. Da

finden ſich hin und her zerſtreut kleine Niederlaſſungen

von Negern, kaum genug, um eine Sdule da zu eröffnen

oder einen Miſſionar dahin zu ſtellen. ſelben

arbeitet. wohl

bei dir im

Geſchäft

Mander

der-

oder. auf der

Farm. Laß dich doch einmal in ein Geſpräd mit ihm ein! Forſc<he einmal nad ſeinem Seelenzuſtand! Gib ihm einen kleinen Traktat zu leſen. Dein Paſtor wird dir gern Traktate beſorgen, die ja ſehr billig ſind: viele nicht mehr als 3, 5 oder 10 Cent3 das Stü. Oder

biſt du

beſſer

bemittelt,

dann

beſtelle

dir ein Bündel

unſerer MiſſionSzeitſchrift Colored Lutheran, die ſich ſo recht dazu eignet, auch den Einfältigſten die göttlichen Wahrheiten verſtändlih zu machen. Oder gib den Leuten ein paar KatechiSmen. Du wirſt ſtaunen, wie gerne ſie dieſe3 Buch leſen. Al3 Paſtor biete dich an, den Leuten am Sonntagna<hmittag

oder ſonſt, wenn

e3

paßt, eine Predigt zu halten. Als Lehrer kannſt du vielleiht mit ihren Kindern eine Sonntagsſhule in3

Mann oder eine Frau war, "Leben rufen. Du wirſt deine Freude daran haben, wie 'dieſe Kinder den bibliſchen Geſchichten lauſchen. Von jekt an hatte er viele Unſere Kirche treibt viel und an vielen Orten in ſeinem Laden war. Jh Sie möchte gern noc<h mehr tun und wird Bibel. Dann gab id ihm . Miſſion. mehr tun in dem Maße, in dem ihr der liebe Gott die D. C. M. Zorn3 „Anleitung zum Selbſtunterricht in Männer und Mittel zur Verfügung ſtellt. Du aber, dem Worte Gotte3“ (engliſch). Da3 Buch, das an die lieber Mitchriſt, willſt du nicht verſuchen, „ſo nebenbei“, dreihundert Seiten ſtark iſt, hat er nicht nur 'dur<geganz im ſtillen für dich, noc<h eine Extragarbe in die leſen, ſondern immer wieder geleſen. „An die ſec<h3 himmliſhe Scheuer zu ſammeln? Verjuch's nurl' „Monate war dieſe3 Buch in ſeinen Händen, bis er es Dabei. 'Gott wird ſeine Gnade dazu geben, du „wirſt deine mir endlich ſorgfältig eingewickelt wiedergab. 'bat ex mich um weitere Belehrung über. Privatbeichte. Freude daran haben und die Engel im Himmel au. G. M. Kramer. und die allgemeine Beichte. Kaum eine Woche ſpäter (das erſte Buch Moſis) ein war ihm nicht re<ht klax., Fragen zu ſtellen, wenn ich erklärte ihm die Bücher der


Die

166

Miſſions-Taube. mmm <--

Eine kleine Plauderei. Bekanntlich hat die „Miſſion3taube“

Concordia

etwa

ein

Publishing

ganzes

House.

Zimmer,

wo

Dieſe der

ihre Office im

Office iſt nicht Redakteur

der

men hat. Möge der liebe Gott der Gemeinde in Auguſta es reichlich vergelten, daß ſie ihren Paſtor für Green3boro hergegeben hat, und ihr bald einer,-ce<ht treuen

Seelſorger wiedergeben! Prof. Kampſhmidt in Greensboro berichtet, daß der

liebe Gott ihm und ſeiner Gattin ein Söhnlein beſchert habe. Wir gratulieren!

„Taube“, Miſſion3direktor Drewe38, ſich fortwährend aufhält, ſondern er hat dort im zweiten Sto> nur einen Schreibtiſch, wo alle Poſtſahen und Korreſpondenz betreffs der Negermiſſion und „Miſſionstaube“ entgegengenommen wird. Wenn aud der Miſſion3direktor oder ein Glied der Kommiſſion nicht immer da

Außerhalb der Kommiſſion, wo die die nötigen Sachen und zu beſtimmen,

In demſelben großen Raum im zweiten Sto> befindet ſich auch die Office Finanzſekretär Th. E>&hart3, Publicity Director L. Meyer3 und P. H. H. Hohenſtein3, de3 Leiters unſerer KFUO-Station.

mit ſeiner Frau Anna, geb. Meyer. P. Wisler iſt ſeit 1908 Glied der Kommiſſion, und zu dieſer Gelegenheit hatte er nebſt einer Anzahl von Verwandten und Freunden die hieſigen Glieder der Kommiſſion einge-

ſich die Kommiſſion verſammelt, ſind die Kaſſenbücher und. alle einſchlägigen Briefſchaften immer zur Hand.

Direktor Drewes au8genommen, deſſen Geſundheit noch nicht ganz wiederhergeſtellt iſt. Präſe3 Kretzſchmar, der vor fünfundzwanzig Jahren die Trauung vollzog, hielt

iſt, ſo wird doh weitergegeben.

die

Poſt

bald

an

die

re<hte

Daß die „Miſſionstaube“ ihre Office hier Fann, madt e3 in mander Hinſicht reht bequem.

Perſon

haben Wenn

regelmäßigen Verſammlungen der Zeit gewöhnlich zu kurz wird, über zum Beſten der Miſſion zu beraten iſt es den Gliedern ſelten vergönnt,

in geſelligem Verkehr zuſammenzukommen. Eine Au35nahme bereitete die ſilberne Hochzeit P. Louis Wisler3

laden,

welcher

die Rede,

Einladung

die auch

auch

an Paula,

alle

gefolgt

waren,

die älteſte Tochter

de3

Ein Beiſpiel. Eben war der Screiber dieſe3 Artikel3 im Seßerſaal, wo ihm mitgeteilt wurde, daß die

Jubelpaares8,

Wir kehren zur Office zurüX. Da kommt uns Kaſſierer Ehart entgegen und hat eine intereſſante Mitteilung,

Halle, wo ein reichgede>ter Tiſch die Gäſte willkommen hieß. Nun fielen noh manche Reden. Die Kommiſſion

Novembernummer der „Miſſion3taube“ noch für etliche Nachrichten Platz habe. Nun ſ<nell etwa3 finden!

gerichtet

war,

die

dann

vom

Vater

mit

Herrn H. Steinmann ehelich verbunden wurde. Nach der kirchlichen Feier folgte eine geſellige Feier in einer

hatte alſo einmal eine Verſammlung anderer Art. War die ihm eben die Poſt gebracht hat. EZ iſt ein Brief auch ſchön ſo! au3 Lake City, Minn., worin ein Teſtamentsvollſtre>er Prof. Böcler, Glied der Kommiſſion, wird am un3 mitteilt, -daß Frau Anna Henn, eine Freundin der 24. November in Greens8boro bei der Einweihung de3 Negermiſſion, die Kommiſſion für Negermiſſion zum neuen Wohngebäudes die Rede halten. W. alleinigen Erben ihre3 Eigentums eingeſebt hat. Nachdem alle Unkoſten, die ihre Krankheit verurſacht hat, und die Beerdigungskoſten beſtritten ſind und ihr ein Eine Quittung. paſſender Grabſtein geſeßt worden iſt, ſoll die Negermiſſion das übrige erhalten, da3 ſich auf etliche tauſend Mit inniger Freude laſen wir im Lutheran WitDollar3 belaufen mag. Weld< erfreuliche Naricht! ness eine Quittung, dahin lautend, daß der Allgemeine Wie viele von unſern Chriſten ſterben nicht jede Woche, Kaſſierer, Herr E. Seuel, von Miſſionar Kuolt in Amund doh, wie wenige von ihnen denken, wenn ſie ihr bur, Indien, eine Kollekte für das neue Wohngebäude Teſtament maden, an die Miſſionen unſerer Kirche, unſer3 Negercollege in Greens3boro erhalten habe. Die die e3 doh immer ſo gut gebrauchen können! Gewiß Kollekte war bei Gelegenheit der Konferenz des nördgefällt e3 dem lieben Gott wohl, wenn wir der guten Frau Henn ein bleibendes Andenken in den Annalen lichen Miſſionsdiſtrikt3- in Indien erhoben worden. der Negermiſſion bewahren. Wir erwähnen dies, weil in unſern Gemeinden oft Stimmen laut werden, die etwa folgendes beſagen: Kurz ehe wir dies ſchrieben, bat un die Präſidentin de3 Frauenvereins3 für Negermiſſion in St. Louis, ihrer Wir treiben ſelber Miſſion in unſexer Gemeinde durch „ unſern Paſtor und in der Schule. Darum dürfen, ja Verſammlung beizuwohnen und den Vereinsögliedern müſſen wir mit unſern Gaben für au3wärtige Zwede einen kleinen Vortrag über die Negermiſſion zu halten. etwa3 zurüdhalten. Wie töricht, wie ſelbſtſüchtig klingt Da3 wollen wir gerne tun. In ihrer Verſammlung am 30. Oktober hat die Ge- - da8! Waz3 wäre da3 für eine Gemeinde, die nicht auch in ihrer nächſten Umgebung Miſſion triebe und e3 ſich meinde in Auguſta, Mo., mit ſchwerem Herzen beſchloſſen, ihren Paſtor, Wilhelm Gehrke, nach Green3etwa3 koſten ließel Diejenigen, welche obige Kollekte erhoben haben, boro, N. C., ziehen zu laſſen. Dort ſoll er im ſind Leute, die mitten in der Miſſion ſte>en, deren Immanuel College helfen, Negerjünglinge zu Predigern und) Lehrern unter ihren Raſſengenoſſen auz3zurüſten. ganze Arbeit Miſſion3arbeit iſt; zudem ſind ſie in einer Prof. Gehrke wird jedoch nicht abreiſen, bis ſein NachMiſſion tätig, die noh faſt ausſchließlich von den Gaben folger den Beruf ſeiner biöherigen Gemeinde angenomder Chriſten unſer38 Lande3 abhängig iſt. Wir ſehen


daraus,

daß

unſere

Miſſionare

Kräften und Gaben nicht nur

in

Die

Hiiſſions-Taube.

Indien

mit

einer

ihren

Miſſion dienen

wollen, ſonvern ſie wollen ſich an dem ganzen Miſſionöwerk der Kirche mitbeteiligen. Wer wollte ihnen dieſe Freude wehren? Gottes Segen ruht gewiß auf Jol<hen Gaben.

Au3 dem Briefe einer Miſſionsfreundin.

167

Der lutheriſche Prediger, der mit ſiedlern kam, hieß Reoru3 Torkillus.

den erſten AnDa dieſer die

Sprache der Indianer nicht kannte, konnte er ihnen nicht

predigen.

Er ſtarb 1643.

Der bereit3 genannte Cam-

panius wurde ſein Nachfolger. Dieſer

Johann Campanius. begabte Prediger war damal3

etwa zwei-

„Da ich in der „Miſſionstaube“ geleſen habe, daß in 'dieſem Jahre das goldene Jubiläum der Negermiſſion

undvierzig Jahre alt. Er beſaß eine gute Bildung und war treu in ſeinem Dienſt. Sto>holm war ſeine Geburtsſtadt. Dort hatte er im Jahr 1601 da3 Licht der

getan;

und

giſter Campanius als „Regierung3kaplan und Wädter über die ſchwediſche Gemeinde“. E53 wurde beſtimmt, daß er nach fünf Jahren zurüdfkehren dürfe. Johann Print war al3 neuer Gouverneur von Neu-

ge-

traten Prinz und Campaniu3

"gefeiert wird, und man nicht vergeſſen ſoll, ein Dankopfer zu bringen, ſo ſende ih JIhnen 385 für dieſe 'Miſſion. Son dreiunddreißig Jahre lang leſe ich die „MiſſionsStaube“ und habe ſchon manchen Dollar für die armen Negerheiden gegeben; aber weh hat e3 mir nicht

der liebe Gott hat mir ſchon viel Gutes

reichen Segen dafür beſchert.“ Solhe Dankesgaben ſind dem

fällig, und

HErrn

gewiß

es iſt nod) nicht zu ſpät, ſolche Gaben

„Jubiläumskollekte

beizufügen.

der

Welt erblikt. Nah Torkillus' Tod erwählte der königliche Rat und Admiral Clae3 Flemming unſern Ma-

Schweden Seereiſe 1643,

ernannt

an.

landeten

worden.

Nac

ſe<h3 Monaten,

ſie zu Fort

Eine

Der erſte proteſtantiſche Indianermiſſionar. „Der war

nern

Pfadfinder der Miſſion unter den John Eliot, der von 1646 bis 1690

JIndiaan den

Grand Napids in Maſſachuſetts unter den Jndianern großen Eingang fand“, ſagt D. Julius Nidter in ſeiner „Evangeliſchen Miſſions8geſchichte“. Daß Eliot der

Pionier dianern

tum.

diger

der proteſtantiſchen Miſſion unter den JIngeweſen ſei, iſt ein ziemlich landläufiger Irr-

Tatſache iſt, daß der ſc<hwediſ<h-lutheriſche Pre-

Johann

Campanius8

Jahre vor Eliot den Indianern Im

(Holm)

ſ<hon

gepredigt hat.

Neu-Sc<weden. Herbſt de8 Jahre3 1637 verließen

drei

die erſten

Thwediſhen Koloniſten Heimat und Vaterland und gründeten am Delaware eine Kolonie in der Neuen

Welt. Peter Minuit war der erſte Gouverneur der Kolonie. Wo heute die Stadt Wilmington ſteht, wurde die erſte Niederlaſſung gegründet. Die Kolonie umfaßte Teile von Pennſylvania, Delaware und New Jerſey. Gleich nad der Landung wurde die hiſtoriſche Feſtung Chriſtina errichtet. A<t Jahre vorher hatten * die Indianer dort eine ganze Sc<har holländiſcher Koloniſten ausgerottet. Die dortigen Indianer waren in Europa al38 DeLaware3 befannt; ſie ſelbex nannten ſich Lenne Lenape. „Lenappi“ heißt auf ihre Sprache „Männer“. Sie gehörten der großen Algonkinfamilie an. In einiger Entfernung von den ſ<wediſchen Koloniſten wohnten die Mind>u38. Dieſe kriegeriſchen Indianer gehörten zum Stamm der Jrokeſen (Troquois). Zur Ehre der ſ<wediſ<hen Anſiedler wie ihrex wilden Nahbarn muß geſagt werden, daß e3 zwiſchen ihnen nie zu Blutvergießen kam.

Am

16. Auguſt

1642

mit neuen Koloniſten die

Chriſtina.

am

15. Februar

wichtige Inſtruktion.

Al5 Regel und Nichtſ<hnur Gouverneur waren dem neuen liche Inſtruktionen mitgegeben die Behandlung der Jndianer ſtruktionen: „Die wilden Völker, die in

für ſein Beamten worden. heißt e3

Handeln al3 Prinßz ſchriftJn bezug auf in dieſen In-

den übrigen angrenzen-

den Gegenden wohnen, ſoll der Gouverneur mit aller Menſc<<hli<hkeit und Chrerbietung zu behandeln wiſſen, damit ihnen keine Gewalt oder Unrecht angetan werde von ihrer königlichen Majeſtät oder deren vorhin ge-

nannten Untertanen;

er ſoll ſich vielmehr bei jeder Ge-

legenheit anſtrengen, daß dieſe Wilden allmählich unter-

richtet werden in den Wahrheiten und im Gottesdienſt der wahren Religion und anderweitig zur Ziviliſation und gutem Regiment geführt und auf dieſe Weiſe reht geleitet werden.

JInſonderheit ſoll er ihr Vertrauen zu

gewinnen ſuchen und e3 ihnen einprägen, daß weder er, der Gouverneur, nod ſeine Leute und Untergebenen in jene Gegend gekommen ſind, ihnen Unredt oder Leid zu tun, ſondern vielmehr in der Abſicht, ihnen ſolche Sachen zu liefern, die ſie für ihre gewöhnlichen Leben3bedürfniſſe nötig haben mögen“ uſw. Campanius

nimmt

ſich der Indianer

an.

Der neue Paſtor aus Schweden landete, wie geſagt, ' am 15. Februar 1643. Die Inſtruktion in bezug auf die Arbeit unter den Indianern blieb für ihn durhaus kein toter Buchſtabe. Sein Umgang mit den Rothäuten wird

von

ſeinem

Enkel Thoma3

Campanius3

in einem

Bu beſchrieben, da3 dieſer 1702 im Druc erſcheinen ließ. In ſeiner „Kurzen Beſchreibung der Provinz NeuSchweden“ erzählt er in dieſem Buch: „Die Indianer beſuchten meinen Großvater oft in ſeinem Haus. Al3 er zum erſtenmal Gotte3dienſt in der ſchwediſchen Gemeinde hielt, kamen ſie, ihn zu *


Die Miſjſſtions-Taube.

168

hören, und wunderten ſid ſehr, daß.er-ſo viel zu ſagen hatte,

und

daß

er

allein

ſtand

- während die übrigen alle ſtill in ihnen- allerlei Verdacht; ſie richtig und eine Verſchwörung Infolgedeſſen ſtand das Leben aud) da3 der andern Prieſter

und -ſo

lange

ſprach,

zuhörten. Dies erregte dachten, es ſei nicht alle3 ſei unter uns im Gang. meines Großvaters wie eine Zeitlang in beſon-

derer Gefahr ſeitens der Indianer, die täglich zu ihm kamen und viele Fragen an ihn ſtellten. -[Römiſche

Prieſter

miſſionierten

unter

den JIndianern

in jener

Gegend. = D.] In jenen-'Geſprächen jedoh gelang e3 ihm nad) und nad, ſie zu der Erkenntnis zu bringen, daß e3 nur einen Gott gibt, daß er nicht geſchaffen

iſt, ſondern aus ſich ſelbſt beſteht, daß ex eins iſt im Weſen, aber drei in Perſonen;

daß dieſer Gott die Welt

aus nichts geſchaffen und einen Menſchen gemacht habe, Adam, von dem alle andern Menſchen abſtammen; daß

dieſer Adam ſpäter dur<h Ungehorſam gegen ſeinen "Schöpfer geſündigt und“ dur ſeine Übertretung die

'Sünde ſich auf -alle ſeine Nachkommen vererbt habe; daß Gott aber ſeinen einigen Sohn vom Himmel auf die Erde geſandt habe, JEſum Chrijtum, der von Maria,

der Jungfrau,

menſ<lihe

geboren

wurde,

Geſ<hleht zu erlöſen;

um

da3

ganze

daß dieſer JEſu3

Chrijtus am Kreuz* geſtorben und am dritten Tag wieder auferſtanden und vierzig Tage darauf gen Himmel gefahren

ſei, von dannen

er wiederkommen

zu richten die Lebendigen und die Toten“ Der

Eindruk,

den

dieſe

uſw.

werde,

<riſtliche „Belehrung

auf

die Indianer madte, war ein günſtiger. Campanius' Enkel ſagt in ſeinem Buch: „CE3 madte ihnen große Freude, dieſe Dinge zu hören, und ſie wunderten ſich ſehr darüber und fingen an, ganz ander3 al3 früher zu denken,

ſo' daß

ex [Campanius]

na<h

und

nad)

.ihre

'Liebe gewann und ſie ihn oft beſuchten und Leute zu ihm ſchidten.“ Campaniu8' weiteres Wirken.

ENTE

den JIndianern.

Da3 Verhalten: der Rothäute ermutigte und nötigte

Campanius,

zu bringen.

zu erlernen.

ihnen

da3

Evangelium.

in größerer

Fülle

Ex machte ſid eifrig daran, ihre Sprache

In dieſem Sprachſtudium machte er feine

Fortſchritte. Wörterbücher und andere Hilf8mittel gab :e3 nicht. So fertigte er denn ein Wörterbuch an. Leute, die ſchon länger im Lande waren, halfen ihm wohl dabei. Campanius überſeht Luthers Katehismus in die Indianerſprache.

Um den Indianern die Hauptwahrheiten der d<riſtlichen Lehre in kurzer, leichtverſtändlicher Weiſe .darbieten zu können, überſehte Campanius den Kleinen Katechizmus D. Martin, Luther3.. Dieſe Überſezung war im Jahr 1648 fertig. E38 war da3 erijte

Buh, “

da3 in

Überſehbt

die

worden

Sprache iſt.

der

Eliots

Jndianer

Überſekung

de3

Neuen Teſtaments erſchien nämlich erſt 1661. 5 Als Campanius nach Beendigung der kontraktmäßig

feſtgeſchten Zeit. in die. Heimat -zurückkehrte, nahm er das Manuſkript ſeines. indianiſchen Katechiösmus mit. Gedruckt aber wurde dieſe Überſezung erſt 1696. Er hatte in ſeinem Teſtament den -Wunſ< ausgeſprocen,

daß die Überſehung zum Heil der Heiden nac<h Amerika geſchi>dt werden möchte. König Karl X]. beſtritt die

Koſten

des Druckes.

Fünfhundert

Exemplare

wurden

hergeſtellt umd mit'andern kir<hlichen Büchern nach NeuSchweden geſchi>t. Cin Exemplar findet ſich in der

Bibliothek des ſc<hwediſc<hen . Auguſtana-College in No> Jsland, Jll., ein anderes Exemplar in der Bibliothek der Univerzity of Pennsylvania in Philadelphia. Da3

Buch

mißt 4X63

Zoll und

iſt in Kalbfell

gebunden.

Die: Überſezung iſt oft eine kurze Umſchreibung. Die Erklärung: des erſten Gebot3 lautet zum Beiſpiel alſo: Nijr Suhwijvan R EIRDEN hatte Nissiaanus hwiSasSe, mochij, mijr quinkijnamen jooni mochijrick Sacchecman, Hocquaesungz hoowritt Ilanetto, tahottamen, pyri, cheko Hocquaesung ock Hacking hatte, ock nijr patton Suhwijvan nijre Nooton ock cheko nijr paentor, thaan unnar niroona Vinckan Jlanetto

hooa: Wir und alle Menſchen müſſen eine kindliche Furcht haben; “ja; es muß“ unſere* Freude ſein, dieſen ſtarken Gott mehr zu lieben als irgend etwas im Himmel oder auf Erden; und wir müſſen unſer ganzes

Vertrauen auf dieſen unſern gnädigen Gott allein ſeen. =- Nach der indianiſchen Üüberſezung folgt immer

der ſchwediſche Text. Der eigentliche Katechi3mus füllt 126 Seiten. Dann folgt ein Wörterbuch der Delawareſpraße (Vocabulartum Barbaro-Virginiorum) von dreißig Seiten. Campanius ſtarb 1683 im Alter von zweiundachtzig Jahren. Die von ihm begonnene Jndianermiſſion ging ſchließlich ganz

ein. - Zwar

wurden

1696

die drei Pa-

ſtoren Johann Auren, Erik Björk und Andrea3 Rud- man .zu den lutheriſ<en Shweden am Delaware geſchi>t, und

es wurde

auc<h an die Miſſionspflicht

gegen

die heidniſ<en JIndianer erinnert. Björk ſchrieb am 29. Oktober 1697: „Die JIndianer lernen. den Katedjizmu3 redht gerne, der in ihrer Sprache gedrudt iſt; ſie haben e3 gern, daß er-ihnen vorgeleſen wird, und ſie haben Herrn Karl Springer angeſtellt, daß er ihre Kinder lehren ſoll, den Katehi3mu3 zu leſen. Wer weiß, wa38 Gott noh für ſie bereit hat, falls. unſer Leben verſchont bleibt und wir ihre Sprache erlernt Wir wollen keine Mühe ſparen, dieſen Zweck „haben! zu erreichen.“ Leider waren ſie in ihren zexſtreuten Gemeinden ſo mit Arbeit überhäuft, daß au3s ihren ' fxommen

Wünſchen

wenig

wurde.

Was“ tut die lutheriſche Kirc<he heute für den

roten Mann? Die Wisconſinſynode hat ſeit 1894 eine blühende Die VerMiſſion unter den Apachen in Arizona.

einigte Däniſche Kirche miſſioniert unter den Cherokees


Die in Oklahoma ſynode unter

wurde

(ſeit 1892). Die: Miſſion der Miſſouriden Sto>bridge-JIndianern in WiSsconſin

1898

von -P. Th. Nickel begonnen.

wegiſche Synode

Wittenberg,

Miſſions-Taube.,

Wis.

begann

1884

Die Nor-

eine JIndianermiſſion zu

Gott ſegne die NettungSarbeit unter den Indianern! C. F. Drewes.

Was Als

ich

ein

Gebet

einmal , das

Schwindſüchtige

bewirkt St.

beſuchte.

=-

hat.

Louiſer

Hoſpital

das. geſchieht

zwei-

für

bis

dreimal in der Woche --, traf ich eine kranke Negerin namens T. DObwohl ſie ſehr krank war und hohes Fieber hatte, lud uns doh ein freundliches Lächeln auf ihrem Geſicht an ihr Bett. Neben ihrem Kopfkiſſen

lag eine Bibel. - Für das Gebet, das ich ſprach, dankte ſie ein Mal.über das andere. Das war zu Anfang dieſes Jahres. Bald ich, daß ſich die Zahl meiner farbigen Zuhörer

Gottesdienſten, mehrte.

merkte in den

die ich im Hoſpital abhielt, zuſehend3 ;

Frau T., die ich ſpäter wieder beſuchte, freute ſich ſehr über mein Kommen und teilte mir ſofort mit, daß

der liebe

Gott „unſer

Gebet

erhört

habe;

ſeit jenem

Tage habe ſich das Fieber nicht wieder eingeſtellt.

Und

ſie hält nichts .von -der Christian Science. Nun erfuhr ich auch, woher e3 kam, daß: die Teilnahme an den Gotte3dienſten ſich -ſo plökßlich gebeſſert hatte. Sie war

es, die ihre Stammes8genoſſen

zu den lutheriſchen

Gottes3dienſten eingeladen hatte. GSobald ſich neue Patienten einſtellen, ſucht ſie mit ihnen bekannt zu werden, gibt mir gelegentlich die .Namen und bittet mich jede3mal,

hat

auch

ſie

eine

in

meine

Fürbitte

Sonntagsſ<hule

einzuſchließen.

angefangen.

Sie

Solchen,

die zu krank ſind, unſere Gottesdienſte zu beſuchen, teilt ſie den Inhalt meiner“ Predigten mit. Frau T. hat die

lutheriſche Lehre liebgewonnen.: O

HErxrr,

gib

Gnade,

daß

wir

fleißiger

für

die

Seelen beten, die ſo teuer erkauft ſind und deinen Frieden und Troſt ſuchen, daß wir. ſie herzlich lieben und ihnen gerne dienen! H. Wm. Holl3,

. 169

iſt äußerſt fruchtbar, waſſerreich und noch ohne Ameiſen,

die an den meiſten Orten unſer3 Staate3 zu einer wahren Landplage geworden ſind, da. ſie faſt keine Pflanze verſchonen und beſonder3 die Obſtbäume durch das wiederholte Abſhneiden- der Blätter zerſtören. Dank des milden Klima3 gedeihen hier vorzüglid alle Früchte der heißen Zone. Daß aber noc< nicht mehr als etwa 100 Familien hier anſäſſig ſind, iſt auf die Urſache zurükzuführen, daß Porto Feliz jede3mal der Sc<auplaß ſämtlicher Revolutionen war, die von 1923 bis 1926 Braſiliens blühende Gefilde verhehrten. Und

zwar waren

es immer

beide Parteien,

die NRevolutio-

nären und die NRegierungstruppen, die dieſe junge Kolonie brandſc<h<hakbten, die Koloniſten plünderten und mitnahmen, was nicht niet= und nagelfeſt war. Dadurd) wurde die Kolonie am Emporkommen gehindert,

der Zuzug neuer Koloniſten aufgehalten und jeder Ver-

kehr mit den Nachbarortſ<haften lahmgelegt. Jett aber, wenn: der Landesfriede dauernd bleibt, wird dieſer Ort jich raſch erholen und bald aufblühen. Wie kam nun Miſſouri dorthin? So: In Neuwürttemberg (in Rio Grande do Sul) wohnte ein gewiſſer Pfarrer»-Raminger, der ſeiner Gemeinde wie aud) der Riograndenſer Synode „zu fromm“ war, weil er „zu viel Buße“ predigte--und deShalb kurzerhand abgeſebt wurde. Ex wanderte nad) Porto

Feliz, um ſich hier als Koloniſt zu betätigen. - Da aber hier no

kein anderer Pfarrer war, baten ihn die Leute,

daß er ſie kirchlich bedienen wolle.. Er erklärte ſich auch dazu bereit, denn e3 hatten ſich an 60:Familien zuſammengetan. Darauf ſchrieb er an P. A. Lehenbauer und erkundigte ſich in bezug auf Lehre und Praxis unſerer Synode, da er die Abſicht hatte, zu uns überzutreten. Als die Riograndenſer Synode dies erfuhr, ſandte ſie flug3 einen ihrer Vertreter nach Porto

Feliz, um

dem

Pfarrer NRaminger den Stuhl vor die-Tür zu ſtellen und die Leute zu bewegen, ſich der Niograndenſer Synode anzuſchließen. Cine Anzahl Familien aber, die am lutheriſchen Bekenntnis feſthielten und ſich daher um de3 Gewiſſen3 willen nicht dieſer Synode anſchließen konnten, wandten ſich mit der Bitte an unſere Synode,

ihnen do

einen Paſtor zu ſchien,

der ſie mit Gottes

Wort und Sakrament nam lutheriſcher Weiſe bedienen . Stadtmiſſionar in St. Louis. mödte. Am 10. Mai vorigen Jahre3 reiſte dann P. A. Lehenbauer hin und. fand etwa 20 Familien, die entſhloſſen waren, treu zu unſerer Kirdhe zu halten (die Porto Feliz. „Leute koimmen aus lutheriſchen Gemeinden). Mit dieſem. einen Beſu war aber: dex Sache wenig gedient, Vor einiger Zeit laſen wir einen kleinen Bericht von P. Kühn3 Parochie in unſerm Nachbarſtaate Santa- „und von. Zeit zu Zeit dieſen Ort zu bereiſen, geht auch nicht, da e3 in jeder Richtung etwa 140 Meilen ſind Catharina. Heute wollen wir aus demſelben Staate bi3 zu-einem unſerer Paſtoren. DesSwegen, bis man ein neues EU onSgeLier kennenlernen, nämlich. Porto Feliz.

Porto Felis (ſprich: Felis) iſt eine erſt. vier "Jahre

- alte Kolonie am rehten Ufer de3. ſchönen Fluſſes Uru-,. guay gelegen, dex die Grenze bildet zwiſchen Rio 'Das Land Grande do Sul und Santa- Catharina.

einen

Paſtor

nach

dort würde

„der Verſuch gemacht, einen einige Zeit zu verleihen. Mit

Zuſtimmung

der

berufen

können,

wurde

Miſſionskommiſſion

wurde

Paſtox na<h

dorthin

für

P. A. Lehenbauer von ſeiner Gemeinde auf drei Mo-


170

Die Miſſions-Taube.

nate beurlaubt, um in Porto Feliz Miſſion3vorarbeit zu tun. Er fuhr per Buggy hin und brauchte infolge eingetretenen Regen3 nicht weniger als elf Tage. Dann aber ging e3 flott an die Arbeit. Gotte3dienſte wurden abgehalten, die Kinder in einem Privathauſe an den

Wochentagen in den Heil3wahrheiten de3 Kleinen Kate-

djiamu3 Luther3 ſowie in den nötigen Elementarfädhern unterrihtet, -und in der übrigen Zeit wurden Hausbeſuche gemadht. Aber man begann aud gleich mit dem Bau eine3 S<hulhauſe3, das ſhon am 10. Oktober ſeiner Beſtimmung übergeben werden konnte. Von * dieſem für die neue Kolonie ſo wichtigen Ereignis leſen wir im „Kirc<henblatt für Südamerika“ (Jahrg. 21, Nr. 22) folgende3: „Am 10. Oktober fanden in dieſem neuen Felde der Inneren

Miſſion

zwei

wichtige

Ereigniſſe

ſtatt.

Am

Vormittag ſchloſſen ſich nämlich die am Stadtplatz wohnenden lutheriſ<hen Familien zu der erſten lutheriſchen Ort3gemeinde zuſammen. Da hier erſt ſeit einigen Monaten von unſerer wohl mander, ob da3

Synode gearbeitet wird, fragt nicht eine verfrühte Organiſa-

tion ſei. Die Umſtände, die dafür entſchieden, waren folgende: Unter den a<ht Stimmberedtigten und ihren Familien iſt eine überwiegende Mehrzahl wohlunterrichtet über die weſentlihen Eigenſchaften einer e<t lutheriſchen, ſ<hriftgemäßen Orts8gemeinde. Sie ſind auh

ganz

entſchieden

für

die

Durchführung

ſtreng

lutheriſher Lehre und Praxis. Sie ſind ſich darüber klar, daß nur ſolhe al3 Mitglieder aufgenommen werden dürfen, die unſere Lehre genügend kennen und ſich aus Überzeugung dazu bekennen. Sie wollen entſchieden die von Chriſto gebotene Kirhenzu<ht von Anfang an in ihrer Mitte handhaben. Die Anmeldung zum heiligen Abendmahl und der Ausſc<hluß offenbar Unwürdiger vom Tiſ<h des HExrn iſt ihnen ſelbſtverſtändlich. Die Mehrzahl ſteht ſo: Wenn ich allein bleibe, will ih bei der ſc<riftgemäßen, lutheriſchen Kirche bleiben. Sie ſind nicht zu un3 gekommen, um „billiger bedient zu werden“, ſondern haben in der Mehrzahl große Opfer an Geld und Arbeit gebra<ht, um eine Bekenntni8gemeinde und -ſ<hule in Gang zu bringen. Dieſe Tatſachen ſcheinen die Gewähr zu bieten, daß es in der Tat eine Gemeinde, ein lebendiger Organismu3, und nicht ein papierenez Machwerk ſein wird. „Das3 zweite Ereignis war die Einweihung unſer3 Schulgebäudes am Nadmittag desſelben Tage3. Bi3her hatten wir unſer Notlokal in dem Hauſe de3 Herrn Diſtlex gehabt. Unterdeſſen wurde an einem Hauſe gebaut, das ſpäter wohl ganz als Lehrerwohnung dienen wird. Einſtweilen iſt darin ein Raum von 6X7 Meter als Schul- und Kir<ſaal eingerichtet. Da3 ganze Ge-

bäude

mißt

10x10%

Meter

bei

4 Meter

innerer

Wandhöhe. Der Saal iſt gewölbt. Der Bauplaz iſt in ausgeſucht herrlicher Lage, nicht weit vom Hafen und Zentrum der Stadt Porto Feliz, aber an einer ſtillen Straße, in luftiger Stellung mit Ausbli> über die ganze Stadt und über einen Teil des Uruguay-

fluſſes. Trokßdem der Saal nur al3 zeitweiliger Sc<hulſaal gedacht iſt, iſt beim Bau Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Schule genommen worden.“ In der Feſtpredigt, die ſich auf 2 Moſ. 20, 22--25 gründete, wurde gezeigt „Die wahre Bedeutung dieſes

neuen Gotte3hauſe38 für Porto Feliz und Umgegend 1. in dem, wa3 e3 verheißt, 2. in dem, wa3 es for-

dert“. In dieſem Feſtgottesdienſt wurde auch zum erſtenmal da3 heilige Abendmahl gefeiert. Über die Opferwilligkeit zum Kir<bau wird berichtet: „Selbſtverſtändlih wurden nur freiwillige Gaben beigeſteuert. Aber unter denen, die am meiſten

gearbeitet und geſpendet haben, waren zwei Familienväter,

die im Begriff

ſtanden

wegzuziehen,

und

denen

die AuzSrede ſo nahegelegen hätte: „A<h, wir werden ja keinen Nußen davon haben!“ Ein anderer Familienvater lebt in der Stadt von ſeinem Handwerk aus der Hand in den Mundz

in der Bauzeit blieb ſein Material

monatelang au3, ſo daß er in dieſer kreditloſen, kritiſchen

Zeit

in

ſorgenvoller

Lage

war.

Er

ſah

ſeine

arbeit5sloſen Tage al3 eine Erlaubnis von Gott an, jedem Bautag beim Schulgebäude mitzuhelfen. vierter, der zwei Jahre lang infolge von Krankheit wegen anderer Umſtände faſt nicht3 geerntet hat

an Ein und und

jekt eine kranke Frau und keine Arbeiter zu Hauſe hat,

war immer zu

haben, wenn für eine beſtimmte Arbeit

keine Kraft da war, ſo daß wir ihm in einem Fall keine

Mitteilung I<

nod auch volle leicht

könnte

machten,

bei der

damit

kurzen

er zu Hauſe

Liſte von

bleiben

ſolle.

Gemeindegliedern

einige ſchöne Beiſpiele nennen. EZ fehlt natürlich nicht an einigen, die ſich dur<hdrüden, ohne ihre Pfliht zu tun. Dadurch wäre un3 der Bau vielunmöglich geworden, wenn un3 nicht unſere Kir<h-

und Sculbaukaſſe mit einem Darlehen

unter die Arme

gegriffen hätte. Gott aber ſei Lob und Dank geſagt, daß er un3 Wollen und Vollbringen biöher gegeben hat! Er ſchenke Porto Feliz bald einen treuen, ſtändigen Iutheriſ<en Hirten und Lehrer und ſegne da38 Werk . Unſerer Hände fernerhin!“ Seit Weihnachten vorigen Jahre3 ſteht Student K. Klich aus unſerm Seminar dieſer neuen Gemeinde vor.

ſtellt

CZ

ſind

worden,

ſc<on

aber

Berufe

beide

an

haben

zwei

Paſtoren

abgelehnt,

aus8ge-

der

eine

kranfheit3halber, der andere aus unbekannten Gründen.

In den Pfingſtfeiertagen war P. A. Lehenbauer wieder dort, um elf Konfirmanden einzuſegnen, die von Student Klich ſo weit unterrichtet waren, daß ſie zum heiligen Abendmahl zugelaſſen werden konnten, und um in einer Filiale eine neue Schule einzuweihen. P. A. Lehenbauer ſchreibt: „34 bekam den Eindru>d, daß unſere noh neuen Gemeindeglieder in Porto Feliz nicht nur feſt auf ihrem Poſten geſtanden haben, ſondern daß auch ein Wad3tum in der Erkenntnis und im Zutrauen zur lutheri-

ſchen Synode zu verzeichnen iſt. E3 hat nicht an Hebarbeit von anderer Seite gefehlt, aber ſie ſcheint ſich ſchon überlebt zu haben.

N


Die

Miſſions-Taube.

171

em "==

<-<<<

„In

bezug

auf

den

wirtſchaftlichen

Fortſchritt

der

12. Beginn

der Goßner

Miſſion

1836

in Berlin.

Kolonie Porto Feliz fand ich bei den Leuten guten Mut.

14. Johannes Evangeliſta Goßner 1773 zu Hauſen, nahe bei Augsburg, geboren. Er war römiſcher Prie-

als ſonſt im allgemeinen in Braſilien.

gründete 1836 die Goßnerſ<e Heidenmiſſion. =- Grif-

Sie haben eine gute Ernte gehabt und ſehen vertrauen3voll in die Zukunft, obwohl Geld no< viel knapper iſt für

Gemeindezwe>e,

welche

dieſe

Die Zeichnungen

armen

Anfänger

in

ihrer JahresSverſammlung gemadt haben, würden viele

Glieder älterer Gemeinden ſchamrot machen, wenn man in Betracht zöge, wie ſchwer es in einer ſolchen abgelegenen Kolonie iſt, überhaupt Geld in die Finger zu

bekommen.

Man

Miſſionskaſſe von allem Anfang

an ſo wenig

wie mög-

Gott ſchenke dieſen lieben

Chriſten bald einen eigenen treuen Paſtor!“ Dieſer Bitte wollen au<h wir uns anſchließen und Porto Feliz gedenken, wenn wir beten: „Dein Reich komme!“ A. Priebe.

Gedenktage

in der Miſſion.

November.

15. Eröffnung des Tropengeneſungöheims in Tübingen 1916. 19. Miſſionar Ziegenbalg wird auf Veranlaſſung des däniſchen Gouverneur3 von in den Kerker geworfen 1708.

21. Columban,

Miſſionar

in der Lombardei.

Trankebar,

Oſtindien,

aus Jrland,

ſtirbt 615

22. Mary Wright, ein Glied der Mount Zion-Gemeinde in New Orleans, ſtirbt 1922 im Alter von hundertundzwei

Jahren.

25. Der lutheriſche Patriarch Heinrich Meldior Mühlenberg kommt 1742 in Philadelphia an. : 26. Superintendent Georg A. Schmidt 1891 in Chicago geboren. 29. Die Miſſionare Ziegenbalg und Plütſchau treten 1705 die Reiſe nah Oſtindien an. =- David Kivingſtone geſtorben 1873. 30. Miſſionar John Williams landet 1839 auf der Inſel

wilden

Erromanga

Kannibalen

in

der Südſee

erſchlagen

und

und

wird

gegeſſen.

von

den

Dezember. 1. Der 77jährige „Vater“ Heyer landet zum drittenmal in Jndien. 4. Superintendent Frank

D. Alſton

1886

in Ra-

leigh, N. C., geboren. ; - 7. Lehrer Eugen'N. Vix tritt 1881 al3 erſter weißer Lehrer in den Dienſt unſerer Negermiſſion. Ex wirkte über

ſiebenunddreißig

Jahre

in

ein

und

Schule =- Mount Zion in New Orleans.

derſelben

9. König Guſtav Adolf geboren 1594. =- Das Concordia-Seminaxr der au8gewanderten Sachſen wird 1839 in Perry Co., Mo., eröffnet.

10. Die zehn „Erſtlinge der Breklumer Miſſion in

Indien werden

trat

1826

fith John,

1885 in Salur getauft.

zur

proteſtantiſ<en

fünfundfünfzig

geboren 1831

Jahre

Kirhe

Miſſionar

in Swanſea, Wale3.

über

und

in China,

-=-=---D---------

Hankow

merkt e35 den Leuten an, daß ſie der

lich zur Laſt fallen möchten.

zu Nobbio

ſter,

Seit

etwa

einem

noc< unſicher! Monat

ſc<weben

wir

hier

in

Hankow in ſteter Unſicherheit. Wir hatten alle Urſache zu hoffen, daß die Sachlage ſich bald ändern würde. Hatte doh kein Geringerer als Feng Yu Shiang, der „Iriſtliche“

General,

nah

ſeinem

großen

Sieg

bei

Chenghow an die Hankower Nationalregierung die Forderung geſtellt, daß die Roten au3 ihrer Mitte weichen müßten, Borodin nicht aus8geſhloſſen. Allerdings hatte das unter den Großen Hankows keine ſonderlihe Freude erregt. Aber es geſ<hah doh allerhand, wa3 auf eine weitgehende Änderung hindeutete. Die Bürſ<<hen und Burſchen vom Tungdſitan (Boy Scouts) reichten auf einmal alle ihre langen und dien Knüppel ein, womit ſie, natürlich von der Regierung geſtübt, ſchon längere Zeit die Wuhanſtädte terroriſiert hatten.

Dasſelbe taten die pickets der Gewerkſchaften,

und die Gebäude der Generalarbeiterunion, die ſhon ganz nad) Belieben in allen Lohn- und Arbeit3ſachen alles diktiert hatten, wie ſie wollten, und von deren Entſ<eid e3 tatſächlich keine Appellation gab, wurden

von Soldaten beſekt.

Eines Tages veröffentlichte ſogar

Teng Yenda, der Oberſte de38 „Hödſtenkomitee3“ =denn im Sowjet wird ja alle3 von Komiteen verwaltet

und in3 Werk geſebt --, ſeine Reſignation, weil er unter jebigen Verhältniſſen ſeine roten Pläne nicht

dur<führen könne. Ja am 17. Juli war auf einmal die Stadt von Ho Dſdiens Soldaten beſekt, und die hatten ſchon mindeſtens einen Monat drunten in Changſha mit den Roten gründlich aufgeräumt, nachdem dieſe im vorigen Monat etwa tauſend reiche und gebildete Chineſen abgeſchlad<tet hatten. Aud in der Umgegend von Hankow war es den Roten nicht wohl zumute. Sie hatten allerding38 eine Strafexpedition gegen Yang Sen bis nad) Jhang hinaufgeſ<hi>t. Aber in unmittelbarer Nähe Hankow3 wütete ſtellenweiſe das Volk ſo gegen die Kommuniſten, daß ihr engliſches Blatt, die People's Tribune, eine38 Tage3 klagte, die Landleute ring3herum müßten ſc<hon wenigſtens 4,700 „Volk3freunde“ umgebracht haben! Wenn das ſo iſt, dann müſſen die Kommuniſten mindeſten3 ebenſo viele, wenn nicht doppelt ſo viele Wohlhabende und Gebildete vorher umgebracht haben, ſonſt hätte ſich der <ineſiſche

Bauer nicht in eine ſolche Wut hineingearbeitet, daß er, wie da38 bei Wuſchüceh geſchehen iſt, einen Anführer dieſer Kommuniſten lebendig begrub und dann doch nod hervorholte, um ihn in lauter kleine Stücke zu zer-


„Die: WMiſſtons-«Taube.

172 amm <-

ſchneiden. Cine3 Tage3 hieß e3 ſogar, Borodin, der „allerhöchſte Sowjet-Ratgeber, ſei verſchwunden. Selbſt „Galen, deſſen liſtigex Leitung die Nationalen alle biSherigen Siege zu verdanken haben, ijt ihm jeht

übrigen ganz und gar ſic Sowjetmethoden

Aber dod kam die Stadt nicht zur Ruhe, ebenfowenig wie es bei früheren ähnlihen Anläſſen dahin gefommen war. Wußte doh in Hankow jedermann,

Aud hier in Hankow, 199 man nun faſt täglich KomK muniſten umbringt, iſt noh viele3 unklar. Wurde doh erſt am 7. Auguſt die lutheriſc<-theologiſche Anſtalt in Sehkon nicht bloß beſett,- ſondern in einen wahren Schweineſtall verwandelt. Aud) zwei unſerer. Kapellen

hat.

Weiber

daß

die

Kommuniſten

die

die Geldmittel

und

Seele

und

da3

Leben

der

Und hatten dod ſie allein

die politiſhen

und

militäriſchen.

Kenntniſſe, die nötig ſind, ſolchen. Ländern wie England, -Franfreich und Amerika Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen, die ſie zu Fall bringen können, wenigſtens im Ringen mit China! Und ließen ſie es troß aller "Heuchelei doh ganz deutlich merken, daß ſie ſich ſo leiht nicht würden aus dem Sattel heben laſſen.

Teng

Yenda ließ in ſeiner Reſignation ganz offen hervortreten, daß er dies nur tue, um ſeine Zeit abzuwarten. Denn eine Revolution ohne Kommuni3mu3 iſt ihm

offenbar Zähne.

eine Kaßze ohne Krallen und Sein Nachfolger Chen Gung

ein Hund ohne Po zeigte zwar

bald, daß die Kommuniſten ſc<hon ſelbſt gegen die RevoIution gewühlt hatten, und daß ſie feſt vorgehabt hatten, .alle Chineſen, die das fünfundzwanzigſte Jahr erreicht „hatten und noh feine Kommuniſten geworden waren, zu erwürgen. Troßdem tituliert er ſie noh als „Brüder“ und gibt ihnen gute Worte, daß ſie mit. „vereinter „Front“ zuſammenmarſc<hieren mödten. Von Borodin .erflärte ſogar unſer auswärtiger Sekretär, Herr Chen, ganz unverfroren, er ſei nur nad) Kuling, und er war denn aud tatſählich am 26. Juli wieder da, ging dann aber do) endgültig, wenigſtens nach Loyang, wo Feng ihn al3 Geiſel feſthalten ſoll für die Rüdkehr ſeiner 3wei Söhne aus Rußland. Freilich hoffen die Kommuni3mu3müden nun, daß Chiang Kai Shi (Kaiſche>) von Shanghai heraufkom-men und die Kommuniſten Hankow3 au3 dem Sattel heben werde, vielleiht mit Hilfe Feng Yü Sdciang3. „Aber einmal iſt e3 ſehr zweifelhaft, wie ein ſolcher Feldzug ausfallen würde. Bei den Bolſchewiſten iſt immerhin für den Soldaten, der nur auf Raub aus iſt, noch mehr zu hoffen als bei den Gemäßigten, und Treue iſt in China3 Heeren ſelten zu Hauſe. Zudem, ſelbſt wenn «Chiang Kai Shi ſiegte, ſo wäre für unz: als Kirche immerhin. noch gar nidht3 gewonnen. . In Shanghai, „dicht vor der Naſe der Fremden, ſind unter ſeiner Herrſchaft nicht weniger al3 ſeh3 kir<hliche Anſtalten beſekt und das troß der Tatſache, daß er fortwährend mit dem „Munde erklärt, ſo etwas dürfe nicht geſchehen. Er war„der erſte, der dies unbefugte Beſeken des Kirheneigentums3 in Gang gebracht hat, obwohl er ſchon, al3 er von Hunan herauffam, immer (mit dem Munde) dieſe "Praxis verurteilte. Er. hat mittlerweile ſein Amt ganz

EIR

Von Feng, Yü Sdhiang, dem „Sriſtlichen“ General,

„läßt fich lauch ſchwerlich Gute3 erwarten, nachdem er im

die People's

Tribune

in Mannskleidern

eingereiht, tragen.

gefolgt.

ganzen Revolution waren!

Wie

um

ſeinem

zur .Erhebung

waren in gleicher Gefahr.

,

berichtet,

angeeignet

hat er ſelbſt

Hceer..als

der

Frau

Soldaten

etwas beizu-

Selbſt von Kanonenbooten

geleitete Flußdampfer werden beſchoſſen, ſo erſt noch am 30. Juni das Schiff; auf dem unſere Liebſte von Shanghai nach Hankow zurückkehrte. Von den drei verwundeten Chineſen wäre einer beinahe getötet worden. Da gibt es alſo keine andere Ausſicht auf zuverläſſige Hilfe al3 die, um welc<he Dr. Paul Eber ſc<on ſo

brünſtig gefleht hat: „Wenn und

wir in höchſten Nöten ſein

wiſſen nicht wo. aus noch ein“,. daß wir

dann

uns

zuſammentun und „in3gemein dich rufen an, o treuer Gott, um Rettung aus der. Angſt und Not“.

nung

hat unſere liebe lutheriſche Kirche

noh

Die Hofſf-

nie be-

trogen, auh den Jeſuiten mit ihrem Dreißigjährigen Krieg gegenüber nicht. So werden wir e3 denn auch

den Sowjetiſten gegenüber nicht umſonſt ſingen.

Hankow, 12. Auguſt 1927.

Manderlei

aus

E.L. Arndt.

der Miſſion.

(Von €. F. Drewes.)

Eine Frage.

Haſt du dir ſchon da3 Jubiläums8buch

Half a Century 'of Lutheranism

People angeſchafft? HFouse,

Among

Qur

Colored

CES iſt beim Concordia Publishing

St. Louis, Mo., für nur 75

Cent3

zu haben.

St. Louis. Unſere ſchöne neue Negerkapelle iſt in dem Sturm, der unſere Stadk am 29. September heimſuchte, Gott ſei Dank, nur ganz wenig am Dad beſchädigt worden. Die Reparaturen konnten in einer halben Stunde gemacht werden. Doh wurde ein Glied der Gemeinde, Frau Luiſe Saxton; in ihrem völlig zerſtörten Heim tot aufgefunden. Green3boro,

N. C.

Die

Sdülerzahl

in

Negercollege hatte zur Zeit meine3 Beſuc<h3 am

unſerm

23. und

24. September ſ<hon einhundert. überſchritten. Cs herrſcht ein feiner Geiſt unter den Studenten. =- Die MiſſionSbehörde hat al3 Prof. F. ;C. Lankenau3 Nah» folger P. Wilhelm .H. .Gehrke aus' Auguſta, Mo., be-

rufen.

Er hat den Beruf angenommen.

=- Da3

neue

Wohngebäude iſt ein -ſolide3,. einfäche8, abex durch aus zive>entſprehende3 Gebäude. "Die Koſten werden die bewilligte Summe von .350,000 nicht erreichen. Herr Architekt Theo. Steinmeyer hat wirklich vortreff[oe am. Dankliche: Pläne geliefert. Die. SU

ſagungstag ſtattfinden.


Die Miſſions-Taube.: Gute Nac<hri<ht. P. Th. H. Albrecht (Wisconſinſynode) in Lake City, Minn., teilt uns mit, daß die verſtorbene Anna Henn, ein Glied ſeiner Gemeinde, in

Umgebung, ſoviel ſie können, und wo ſich ihnen die Ge-

Henn

legenheit bietet, getan werden. Daher iſt e3 auch ein unumgängliches Erfordernis, daß unſere Paſtoren imſtande ſind, wirklich in beiden Sprachen zu predigen. CZ hatte darum auch etwa2 für ſich, daß man in anderer Verbindung darüber ſprach, wa3 nötiger ſei auf unſerm Seminar [in Porto Alegre], eine Kraft, eigen3 den portugieſiſchen Sprachunterricht zu erteilen, oder ein Profeſſor beſonders für den Unterricht in der hebräiſchen Sprache und in der altteſtamentlichen Exegeſe.“

Im Harlem-Diſtrikt ſollen nahezu wohnen. J< habe den Diſtrikt am

Vorſiker unſerer Kommiſſion für Negermiſſion, iſt von der Philosophical Society of Great Britain, die ihren

ihrem Teſtament beſtimmt hat, daß nach Beſtreitung der Begräbniskoſten uſw. ihr Geſamtvermögen unſerer

Negermiſſion anheimfallen ſoll. Ex meint, e3 werden mehrere tauſend Dollars ſein. DaS iſt bei dem traurigen Stand der Miſſionskaſſe =- etwa 830,000 S<ulden -=-- eine ermutigende Nachriht. Mögen andere Chriſten dem folgen!

Beiſpiel

dex heimgegangenen

New 400,000

York. Neger

hat dann

die Miſſionskommiſſion

Anna

Eine

am

6. Oktober

erwählt worden.

be-

Miſſion

der

einheimiſchen

Schweſterſynode

ſind

98

Wisconſinſynode.

Miſſion

Prediger

und

Auf

innerhalb

6 Lehrer

dem

dieſer

Ala8ka.

tätig.

unſerer

Glaubensbrüder

-in

in abſehbarer

Zeit

unſere

Arbeit

unter

den

Luſobra-

ſilianern ſich au3dehnen wird und zudem ſich in mehreren Gemeinden bereits dex Sprachenwedſel vollzieht, fo wurde Nahdruc darauf gelegt, daß ſowohl Paſtoren und Lehrer al3 auch Studenten ſich im Portugieſiſchen vervollkommnen ſollten.“ Portugieſiſche Miſſion. Wie in unſerm Land Engliſch die Landesſprache iſt, ſo iſt die Landesſprache in der Republik Braſilien Portugieſiſch. Wie unſere Glaubensbrüder in Braſilien über ihre Pflicht, in der Lan-

Dde3ſpradhe da38 Evangelium zu verkündigen, urteilen, ijt erſichtlich aus einem Bericht über eine Konferenz des

Nordweſtlichen 'Diſtrikt8.

In dieſem ſagt P. E. Die

unter anderm: „über portugieſiſche Miſſion wurde längere Zeit verhandelt. Man war ſic darin einig, daß man ſich von der reinen ſogenannten Luſomiſſion nicht zu viel verſprechen dürfe, wie wir da3 ja ſchon ſelber exrfahren haben. Doc erkannte man es als Pflicht an, Dda3 Evangelium au in portugieſiſcher. Sprache ſowohl dur die öffentliche: Predigt als auch durch Scriften

und Traktate zu verkündigen. Dieſe Arbeit ſollte von den einzelnen Paſtoren in ihren Gemeinden und deren

In

ſiebenundvierzig

Die Geſellſchaft, die aus Altertum3-

dem

Kinderheim

der hieſigen nor-

.

Eskimokinder unter ihrer Pflege.

in Jeruſalem. Der norJonſen hat in Jeruſalem eiu : begonnen und. bereit3 einige. des wahren Meſſias gebracht. judendhriſtlihe Gemeinde ge-

Lutheriſche Judenmiſſion

wegiſche Miſſionar Arne verſprehende Miſſion Juden zur Erkenntnis Mit dieſen hat er eine

Braſilien

leſen wir: „Zwiſchen den deutſchen Sikungen fanden aud zwei Sikungen der portugieſiſchen Konferenz ſtatt. Zwed3 Herausgabe von Traktaten in der Landesſprahe wurde eine Geldſammlung unter den anweſenden Synodalgliedern veranſtaltet. Da vorauSszuſehen iſt, daß

tüchtige

wegiſc<h-lutheriſc<en Kirche, da3 ſich zu Teller auf der Seward-Halbinſel befindet, hat Schweſter Anna Huſeth

Auf den 202 Miſſionsſtationen befinden ſich 8,293.konfirmierte Glieder, von denen 4,625 beitragende Glieder ſind. In 139 Sonntagsſulen werden .4,935 Kinder unterrichtet. In den 16 Gemeindeſ<hulen ſind 528 Kinder eingeſchrieben. Braſilien. In einem Bericht über die Synodalverſammlung

der

hat unſerm geehrten Profeſſor die Mitgliedſchaft angeboten auf Grund ſeiner Shriften Evolution: An Investigation and a Criticism, Es88ays on Evolution und Spiaritism. 19522

und dann Vorſchläge machen ſollen. der

Prof. Th. Gräbner,

forſchern und Spracgelehrten beſteht, beztwe>t die Verteidigung der Vibel auf wiſſenſchaftlichem Boden. Man

ſchloſſen, ſieben New Yorker zu bitten, als Komiteeglieder zu dienen, die die Sache gründlich unterſuchen Innere

Ehrung.

Siß im Victoria Institute in London hat, als Mitglied

29. September mit Miſſionar Wm. O. Hill aus Yonker3 etivas durcſtreift. Nach meiner Rü>kehr nach St. Louis

Gebiet

173

gründet.

.

Indien. . Dr. Anna Kugler, die vor BESTEN DDTE EST Jahren als MiſſionSärztin auf da3 lutheriſche Miſſionsfeld in dex Stadt Guntur. 3og, hat ſich. von ihrer Krankheit hier in Amerika erholt und geht nun wieder. nad Indien zurü>, obſchon ſie das ſiebzigſte Lebens8jahr bereits überſchritten hat. Sie ſteht im Dienſt der Vereinigten Lutheriſchen Kirde. China. Zeitungs3berichten zufolge hat der <riſtliche General Feng Yue-hſiang. im. vergangenen Sommer ſeinen <riſtlihen Glauben öffentlich verleugnet. Un3 kam dieſe :Nachricht al38 Propaganda vor. . Au3 einem im Lutheran Church Herald veröffentlichten Bericht de3 lutheriſchen Evangeliſten Peng Fu in Juning, Provinz Honan, geht hervor, daß General Feng eine <riſtlihe Konferenz im Juli veranlaßt und vier Beſchlüſſe für die Konferenz formuliert hat. Im erſten Beſchluß heißt e3: „Feng Ju-hſiang nimmt dieſelbe Stellung zu

Chriſto- ein,

die

er in früheren

Jahren

eingenommen

hat, und ſollte er genötigt werden, ſein Leben für ſeinen Glauben niederzulegen, ſo iſt er gewillt, dies zu tun.“ ; Afrika. In Inanda, Natal, Südafrika, ſtarb am 24. September Frau Mary K. Edwards im Alter von a<htundneunzig Jahren. Sie reiſte 1869 nac<h Afrika und war die älteſte Miſſionarin der kongregationaliſtiſchen Heidenmiſſion, die ihren Siß in Boſton hat.

.


174

Die IMijſtons-Taube., Südafrika.

beitenden

Die

Miſſionare

Screudermiſſion

Die

Zahl

iſt auf

Miſſionsbehörde

der unter

der

drei

den Zulu3

ar-

norwegiſ<h-lutheriſchen

der hieſigen

zuſammengeſchrumpft. Vereinigten

Norwe-

giſhen Synode hat neulich einen dringenden Aufruf um Miſſionsarbeiter veröffentliht. Die Screuder-

miſſion wurde 1873 von dem norwegiſchen Biſchof Screuder, der ſich von der norwegiſchen MiſſionS3geſellſhaft trennte, gegründet. Miſſionare ermordet. In einem Aufſtand der Eingebornen auf den Salomoninſeln, Ozeanien, wurden anfang3 Oktober auch zwei weiße Miſſionare von den Wilden getötet. Sie befanden ſich auf dem Miſſion5ſchiff „Auk“. Au die geſamte eingeborne Mannſhaft wurde erſ<lagen. Die indiſche Moſc<ee in Berlin. Al3 im September 1924 in der Berliner Straße in Wilmer3dorf der Grundſtein zu einer Moſchee gelegt wurde, war die ganze Preſſe davon voll, und man ſtand nicht an zu

phen uſw.; namentlich werden die <riſtu8= und kir<henfeindlichen Logen ziemlich vollſtändig aufgeführt und beſchrieben. Die Lehren der lutheriſchen Kirche werden nach Gottes Wort dargelegt und nötigenfall3 gegen Einwürfe verteidigt; e8 wird aber auch gezeigt, was man von Tanz, Theater, Prohibition, Eheſcheidung, race suicide, Verſicherung8weſen uſw. zu halten

hat.

Folgende Synodalberichte ſind erſchienen: Süd-Wis8conſin- Diſtrikt. Lehrverhandlungen: „Unſere kirchliche Tätigkeit in Süd-Wis8conſin“ und “The Fundamentals of the Christian Religion." Brei:

vo Ct5. -- English District. Lehrverhandlungen: “Authority in the Church." Preis: 70 Ct8. ==OÖſtlicher Diſtrikt.

Seitdem aber iſt die Bautätigkeit ſchließlich ganz ein-

geſtellt worden. Der 26 Meter hohe Kuppelbau und da3 eine der beiden Minarett3 ſind nahe an der Fertig-

ſtellung, das andere iſt im Rohbau geblieben;

Herbſt 1925

bis Frühjahr

1926

denn von

waren in3geſamt nur

12,000 Mark aus Jndien gefloſſen, die kaum zureich-

ten, um den Bau zu erhalten, geſ<hweige denn ihn fortzuführen. Jett kommt überhaupt kein Geld mehr aus Indien. Die Wohnung de3 derzeitigen Oberhaupte3 der Gemeinde, Dr. Durani, iſt vollendet, aber das unvollendete Minarett geht langſam ſeinem Einſturz entgegen, wenn nidt bald etwas getan wird. -- Anſceinend iſt cs dody) nicht ſo ganz leicht, Indien für eine Tätigkeit in den Ländern des Weſten3 zu begeiſtern.

(Die Ev. Miſſ.)

Neuc Druckſachen. The

Concordia

Cyclopedia.

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of Religious

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niſſen... , Auch, nichtc<hriſtliche Gemeinſchaften werden genannt und

B.48

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75

Wonen

1“

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Science,

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Lehre

von

der

Oklahoma=Diſtrikt. Neferat: „Das <hriſtliche Gemeindeleben.? Preis: 25 Ct8. Sämtliche Berichte ſind zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 8. A. W. Proof-Texts of the Catechism.

DL. Wesscl, D. D.

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Dieſes herrliche und überaus wertvolle Werk wurde von ſeligen D. A. L. Gräbner begonnen, von D. W. H. T. Dau

fortgeſeßt (ſeinerzeit im Theological Quarterly

veröffentlicht)

und von Prof. L. Weſſel vollendet. E3 iſt eine Sprucherklärung, die Paſtoren und Lehrern im Unterricht herrliche Dienſte leiſtet, aber auch von unſerer konfirmierten Jugend nicht ohne Nußten ſtudiert wird, damit ſie von ihrem Glauben beſſer Rechenſchaft ablegen kann. L.A. W.

The Wide-Open Island City. (äſen and 1isgions Series, No. 9.) Von P. Karl Gieſeler. Concordia PubliShing House, St. Louis, Mo. Preis: 25 Cts. In intereſſanter, pa>ender Weiſe beſchreibt der Autor die

Anfänge einer a eity", einer als Miſſionar

neuen Miſſionsſtation in einer “city within Großſtadt, und ſeine vielfältigen Erfahrungen und ſchildert, wie ſeine Arbeit reich geſegnet

wurde, ſo daß in dieſer “island city" eine blühende Gemeinde entſtand. KL. A. W.

Shadows.

Information, with Special Reference to the History, Doctrine, Work, and Usages of the Lutheran Church. -L. Fuerbringer, D. D., Th. Engelder, D. D., P. 8. Kretzmann, Ph. D., D. D., Editors-in-Chief. Concor-

Lehrverhandlungen:

Gottheit unſer8 HErrn JEſu Chriſti“ und “The Proper Use of the Doctrine of the Church". Preis: 60 Ct8.-=-

behaupten, daß ein ſol<he3 Bauwerk nod gefehlt habe,

um unſere religiöſe Toleranz allex Welt zu zeigen. Nur langſam entwidelte ſich der Bau, aber im letzten Jahr hieß e3 doh, daß die Moſ<ee vor ihrer Vollendung ſtände, was man wieder in allen Blättern leſen konnte.

Dem <riſtlichen Erziehung8weſen iſt beſondere Aufmerk-

ſamkeit gewidmet worden und ebenſo der Miſſion; Gemeindeſchule, Sonntagsſc<hule, lutheriſche College3, Seminare, bedeuDieſe3 wertvolle Buch tende Erzieher =- alles iſt behandelt.“ Wo e38 einmal Eingang geſollte weite Verbreitung finden. E38 iſt ein überfunden hat, wird der Segen nicht ausbleiben. L. A. W. aus paſſendes Weihnachts8geſchenk.

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Conceor-

81.50. Geſchichte, die von alt und jung gern wird

geleſen werden; zu gleicher Zeit lehrreich und durchweg im <hriſtlichen Sinn

gehalten.

Wir

empfehlen

Sehr paſſend für den Weihnachtstiſch.

das Buch

auf8 wärmſte.

W.

Der Ev.-Luth. Hausfreund-Kalender auf das Jahr 1928. Begründet

Herausgeber:

von

D. O.

Martin

Willkomm. Willkomm

44. Jahrgang.

1 Berlin-Zehlen-

dorf. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 18 Ct8.

Schrift und

Bekenntnis.

Theologiſches

Zeitblatt,

heraus-

gegeben von der Synode der Ev.-Luth. Freikirche Sachſen und ' andern Staaten. Achter Jahrgang, Juliin bis Oktober 1927. Nr.4 und 5. Erſcheint zweimonatlich: Preis fürs Halbjahr: M. 2. Schriftenverein (E. Klär? ner), Zwikau, Sachſen.

;


Die Niſſions-Taube. Evangeliſche Miſſion8kunde. Von D. Julius Richter, Profeſſor der Miſſionswiſſenſchaft an der Univerſität Berlin. Zweite, erweiterte und umgearbeitete Auflage. Band IT: Evangeliſche Miſſionslehre und Apologetik. A. Deichertſche Verlagsbuchhandlung D. W. S<oll, Leipzig, Königsſtraße. Preis: Geheftet, M. 9.50; gebunden, M. 11.50. Dieſer zweite Band enthält drei Teile: 1. Die bibliſche Begründung. 2. Miſſionslehre. 3. Miſſionsapologetik. Obwohl wir nicht alles unterſchreiben, ja manches als unlutheriſch verwerfen müſſen, ſo können wir doch auch dieſen Band geübten Leſern beſtens empfehlen.

The

Christmas

Prophecy

According

Sponsive Setting for Senior (mixed)

part) choirs. Dutzend House,

Eine

82.00.

By 1. C. Strieter. Zu

St. Louis,

hübſche

haben

beim

Mo.

Kompoſition

für das

to Isaiah.

Contributions Received by the Treasgurer. September 1 to 30, 1927. Received for Colored AisSions from the following ecolored congregations: Augustana, Alexandria, 820.00; Bethany,

Prei3:

44.00; Grace

boro,

Mount

Weihnachtsfeſt.

A Children's Christmas

Nativity According to Luke 2,1--11. Von J.H.F. Hölter. Zehn Seiten. Für einen Kinderc<or. Mit Sopranſolo. Preis: 20 Ct8. Zu bezichen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 3

Christmas Greeting Cards. Concordia Publisghing House bietet in dieſem Jahre eine prachtvolle Auswahl von Weihnachtskarten mit bibliſchem Text. Leſer, die des faden Gewäſches auf vielen Weihnachtskarten müde ſind, werden mit Freuden nach dieſer Auswahl greifen. Vereine werden es profitabel finden, ſie in größerer Anzahl zu beſtellen und zu verkaufen. W.

Unſere lutheriſchen Weihnacht8marken.

5360,000

'weiterzu] en

ſind nötig,

Weihnachtsmarken iMarken von der "Chicago, 111.

amit

Jahr

Dieſe- Summe ſoll dur<h iden Verkauf von aufgebra Walther

t

werden. Man beſtelle ague, 6438 Eggleston ;

ſeine Ave.,

Olive,

üfigſt an

Nidge, Colo. Durch den Verkauf der Weihnacht8marken wird es der Verwaltung de38 Sanitarium3s ermöglicht, unſere Glauben8genoſſen in unſerm lutheriſchen Krankenheim zu verſorgen. Die Anſtalt predigt Chriſtum, den Gekreuzigten, und weiſt die Herzen, dieunter der Laſt ihrer Sünden ſeufzen, hin zur Gnadenquelle, wo Vergebung j 0 der Sünden zu holen iſt.

um dieſe Liebe8tätigkeit nächſtes

Mount

Mount

Tilden,

Pensacola, Calvary,

6.45;

Catawba,

Greensboro,

Luther

Memorial,

.70;

2.00;

Greens-

Mount

Calvary,

Carmel,

Midway,

Mount

Mount

1,026.70;

Pleasant, 10.00;

Mount

Zion,

Bostian

5.03 ;

Man wolle gütigſt den Adreßſtreifen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Novy. 27" bedeutet, daß das Abonnement jebt abgelaufen iſt. Man

tariums8 für Schwindſüchtige in Wheat

. -

35.00;

at

College,

5.00;

Bitte zu beachten!

Wie in vorigen Jahren, ſo werden auch dies Jahr wieder lutheriſche Weihnachtsmarken (Christmas Seals) in unſerer Mitte verkauft. Der Reingewinn fließt in die Kaſſe unſers Sani-

SANITARIUM

Bethel,

St. Matthew's, Arlington, 4.30; St. Matthew's, Meherrin, 17.09; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 6.10; St. Paul's, Oak Hill, 20.66; St. Peter's, Cabarrus County, 10.00; St. Peter's, Pine Hill, 1.90; St. Philip's, Chicago, 48.96; St. Philip's, Philadelphia, 15.00; St. Philip's, St. Louis, 15.00; Southeastern Mission Field, per Rev. M. Dorpat, 9.45; station at Pomona, 1.91; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 28.22; Zion, Gold Hill, 6.50; Zion, Taits Place, 2.84. For Jubilee Fund: Bethlehem, New Orleans, 819.00; Concordia, New Orleans, 5.00; Faith, Mobile, 15.27; Joint 7 201100 Service, New Orleans, 14.00 ; mission at Pengsacola, .00. For Negro Misgions: Mrs. H. F. Rehm, Fort Wayne, Ind., 85.00. Per Rey. Yy. J. Lankenau, from “A Friend of Colored Missions," 10.00. Per Rev. E. F. Manske, from Mrs. J. Brandt, Adrian, Mich., for Colored Missions, 5.00. X. Y. Z., White Lake, S. Dak., 4.00. Mrs. Mary B. Gueiner, Wilmington, Cal., 20.00. ; For Immanuel College Dormitory: “A Friend," 85.00. Per Louise Walz, Treasurer, Tabitha Society, Danville, I1., 15.00. Per Mrs. H. W. Osten, Treasurer, St. John's Ladies' Aid, Platte Center, Nebr., 10.00. For Students Fund: From Ernest Maarr and wife, Rochester, Minn., 3125.00. From Frederika Block, Pekin, 111., 8200.00. Ifiscellaneous : From A.K., Sheboygan, Wis., for LamiSon chapel, 81,000.00. M. K., West Dover, O., for Colored Mission in Cleveland, O., 5.00. THEo0. W. ECKHART, Treagurer.

84.00.

Ridge, Colorado

55.00;

St. Mark's, Atlanta, 7.00 ; St. Mark's, Winston-Salem,

Service. Bearbeitet von Walter O. Kräft. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Prei8: Einzeln 6 Ct8.; das Dutzend: 60 Cts.; 100:

LUTHERAN

Yonkers,

Cross Roads, 11.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 30.00; Pilgrim, Birmingham, 4.90; St. James's, Southern Pines, 10.00; St. John's, Joffre, 1.69; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's, High Point, 3.19; St. Luke's, Lamison, 3.30; St. Luke's, Spartanburg, 16.50;

zu finden.

Wheat

mission

Calvary,

10.65;

es wohl verdient, eine freundliche Aufnahme bei unſern Chriſten

The

17.12;

Lutheran

Shankletown,

Kannapolis,

das

Publishing

Hosannas. Eine Sammlung von Weihnacdhtsliedern für Haus, Schule und Sonntags8ſchule. Von Walter Wi8mar. Coneordia Publishing House, St. Louis, Mo. Preis: 35 Ct8.; beim Dutzend Q 25 Cts.; beim Hundert W 20 Cts. Schon der Name des Verfaſſer8 genügt, um der Sammlung den Stempel der Vorzüglichkeit der Auswahl zu geben. In handlicher Form wird hier ein Schatz von Liedern geboten, der

King!

Bethany,

Ingomar, 3.06; Grace, Jacksonville, 5.00; St. Louis, 15.00; Immanuel, Cineinnati,

10.00 ; Immanuel

Glad

Glory to the New-Born

2.64;

Grace, School,

Immanuel,

In re-

20 Ct8.;

Nyland,

Charlotte, 1.50; Bethel, Conover, 1.50; Bethlehem, Holy Ark, 2.90; Bethlehem, Monroe, 5.00; Bethlehem, New Orleans, 57.50; Concordia, Lowerstone, 10.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Ebenezer, Atmore, 13.48; Faith, Mobile, 5.46; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro,

and junior (two-

Concordia

175

ſeinen Agenten

oder

direkt an un3, und

zwar

die Lieferung nicht unterbrohen zu werden braucht. d<nittlich zwei Wochen, bis der Eereh ſtreifen auf dem Blatt die Adreßveränderung oder Quittung auſweiſt. Bei Entrichtung ſeine38 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, welc<he3 Blatt man wünſc<ht; und gebe Namen und Adreſſe an (alte und' neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo.

einmal tlic. in tai Rg -Tanbe““ mit Porto IR intfolgender 3

“» Von "=

Der

me Preis für ein Jahr

Exemplar ........ GETEEEELSTSESESSEESESSEES .-. 60 Ct3. 10 Expl. an aufivärts an eine Adreſſe 40 Ct3. pro Expl.

b0

100

»

"

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„"

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37 Ct8. » 33 Cts.

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In St. 20uis, vir), Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Aus[and 60 Cents pro arc nt 8 ; ES efe: Weihe Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man unter.der Adreſſe: Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Alle die Redaktion betreſſenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. F.

Drewes, 3558 S. Joſſerson Avenue, St. Louis, Mo. ; alle Geldbeträge ſür die

s

Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo, W. Eckhart, - Avonuse; St. Louls, Mo.

35568

S8. Jefferson


176

Die Kliiſions-Taube.

Ein neues NMiſſion8buch HALF Unſere

A

CENTURY OF LUTHERANISM OUR COLORED PEOPLE

Negermiſſion

erzählt un3 die Wunder begonnene

Miſſion

feiert

dies

der Gnade

erfahren

Jahr

ihr goldenes

Gotte38,

AMONG

Jubiläum.

die dieſe ſo gering

Die8

Buch -

0 AUF OEIDE:

hat.

Der Verfaſſer iſt ſeit nahezu zwanzig Jahren mit der Negermiſſion verbunden, und ſeine langjährige Erfahrung = da38 merkt man auf Scritt und Tritt -- iſt ihm bei der Verabfaſſung des Buches äußerſt zuſtatten gekommen.

Etwa ſechsundſechzig Bilder aus der Negermiſſion zieren dies Buch. Stil und Sprache ſind einfach und leicht verſtändli<h. Jeder, der

Das Bu enthält wirkliche Geſchichte, iſt aber troßdem keine8wegs trofen. Die vielen ſchönen Geſchic<hten und Anekdoten, der leiſe Humor, der hie und da durchklingt,

auch nur etwas Engliſch verſteht,

machen es lebendig und feſſelnd.

kann dies Buch mit Nuten leſen.

Solche, die die JubiläumsSſchrift

geleſen

haben,

de8 Evangelium3 weht dur< da38 ganze Buch.“ Druc iſt hübſch.“

ſagen:

„Der

rechte

„ES iſt äußerſt feſſelnd.“

Geiſt

„Der

Wir haben hier zum erſtenmal eine zuſammenfaſſende Schilderung der überaus reichgeſegneten

Miſſion3arbeit

in Alabama.

„E3

lacht jedem Miſſions8freund

das

Herz, wenn er lieſt, wie Große8 der HErr dur ſeine Diener, unſere Miſſionare, | an dem armen, verachteten Negervolk in dieſem Staate getan hat.“ ! Der Preis iſt überraſchend niedrig: ſtellt: 60 Ct38. für jedes Exemplar. Der

etwaige

Überſchuß

Einzeln

75

Ct8.;

beim

fließt in die Miſſionskaſſe.

Man ſende ſeine Beſtellung an CONCORDIA

PUBLISHING

HOUSE

83658 8. Jefferzon Avenue, ST. LOUIS, M0.

Due

be-

.


Miſſionszeitſchrift der Evangeliſc-Lutheriſchen Synodalkouferenz von Nordamerika. Published

monthly by Concordla Publishing House, St. Louls, Mo. Subscriptlon price, 50 cts. per annum, payable strictly In advance, Entered as Second-class matter at the Post Oflice at St. Louls, Mo., under the Act of March 3, 1879. Acceptance for mailing at speclal rate of postage provided for In Section 1103, Act of October 3, 1917, authorlzed 'on July 5, 1918.

Dezember

49. Jahrgang.

Wie Al3

ich

als

junger

in unſerer Negermiſſion

1927.

Ur. 12. nnn, <<---=-=

Weihnachten

gefeiert wird. es Gelädter, aber kein Wort vom

Paſtor,

Chriſtkind. Auch heute noh haben

vor fünfunddreißig Jahren, mein

erſte8 Weihnachtsfeſt in einer ſfüdlihen Großſtadt feierte, konnte ich mich nicht genug wunz-

die

kein

ein

naher

Verwandter

No<

mehr

verwunderten

Schwarzen

WeihnadhtsSfeſt.

gibt es Schlägerei und Totſchlag. Man kann ſich ſolche wilden Or-

kaum ein Weihnachtsbaum zum "Verkauf ausgeſtellt. Zum Glück hatte

ſüdlichen

<riſtlihes

Zwar haben ſie ihre Zuſammenkünfte; aber da wird getanzt, geſoffen, geſungen, gelärmt. Da

dern über die ſo ganz andere Art und Weiſe der Chriſtfeſtfeier im Süden. Auf den Märkten war

'St. Louis un3 ein Bäumchen .einer kleinen Kiſte geſchickt.

meiſten

gien kaum

vorſtellen, wenn

man

ſie nicht geſehen unid gehört hat; und wenn man ſie ſieht und hört, tut einem das Herz weh, und man fleht im Herzen: Ad, lieber HErr JEſu, mache doh unſere lieben lutheriſchen Chriſten im-

in

in

wir

'un3, als der Chriſtabend kam. Da ging das Schießen los. Piſtolen, Gewehre uſw. wurden ab"gefeuert. Mit Blechhörnern und auf Blechkannen wurde „Mutſik“ '-gemacht. C3 war ein wahrer

mer williger, mehr Sendboten mit dem Cvangelium zu dieſem

armen Volk zu ſchi>ken! Mit unſerer Negermiſſion kam auch die lutheriſche Chriſtfeier „Heidenlärm. Am vierten Juli unter die Neger des SüdenZ3. dagegen war e5 ſtill geweſen. Unſere Miſſionare richteten 'Nur in unſerer und in dieſer und Weihnacht8gotte3dienſte ein und jener Kirche wurde dem Chriſtpredigten über die frohe Botkind zu Ehren ein Gottezdienſt Ein Chriſtbaum in der Negermiſſion. ſchaft: „Cud iſt heute der Heiabgehalten. Er hat eu<h erlöſt, ſagten ſie, von Daß unter dieſen Umſtänden die farbigen Ein- “ land geboren!“ allen Sünden, vom Tod und von der Gewalt de3 feierWeihnachten eigentliche3 kein wohner de3 Süden3 Teufels. Glaubt an das JEſuskind, und ihr ſeid Weiheinen etwa ſie Wo ten, iſt ſelbſtverſtändlich. Gotte3 Kinder, wie groß eure Sünden aud ſein mögen; nachtsbaum im Hauſe aufſtellten, behängten ſie ihn mit alten, abgetragenen

Schuhen

und dergleichen.

Da

gab

und

wenn

ihr Gotte3

Kinder

ſeid, dann

ſeid ihr auch


Die

178

HNiſjſtons-Taube.

Erben de38 ewigen Lebens und habt die Seligkeit gewiß u hoffen.

au

Yol

Er bringt euch alle Seligkeit, Die Gott der Vater hat bereit,

Daß

Sollt

ihr

mit

leben

uns

nun

im

und

Himmelreich

ewiglic.

Da e3 ſonderlich die Jugend war, unter der unſere

Miſſionare

in

den

erſten

Jahrzehnten

arbeiteten,

ſo

wurde natürlich auch gleich ein Kindergotte3dienſt mit Chriſtbaum gehalten. Die erſte derartige Chriſtfeier fand auf unſerer erſten und älteſten Miſſionsſtation,

nämlich in Little Rod, ſtatt.

Dort hatte der Pionier

unſerer Negermiſſion, P. J. F. Döſcher, am

2. Dezem-

farbige Sonntagsſchule

Sie wurde

ber 1877, alſo vor genau fünfzig Jahren, unſere erſte ins Leben gerufen.

in Fletcher's Hall, einer Tanzhalle für Neger, gehalten.

geübt. | In der Liturgie iſt nach lutheriſcher Weiſe ordentlich für Weihnadtslieder geſorgt. Kinder, ſon-

derlich ſ<hivarze Kinder, ſingen gerne; dieſe ſind von Natur mit Liebe zur Muſik begabt. Beim Cinüben der Lieder hat der Lehrer es nicht nötig, dieſen oder jenen zu ermahnen, daß er ſingen ſoll. Schreiber dieſes hat“ einmal in einer Miſſionsſ<hule, wo es an Liederbüchern mangelte, geſehen, wie ſieben Knaben aus einem Bud ſangen. Von dreien, die auf einer Bank ſaßen, hatte der in der Mitte Sitzende das Buch vor ſich, und die beiden andern ſchauten mit ihm hinein. Auf der Sdulbank hinter ihnen waren drei Jungens, die über die Schultern der Vorderen ins Bud lugten. Auf der Bank vor dem Bud ſaß ein kleiner Knirp3, der ſichfaſt den Hals ausrenkte, um au in das Bud ſc<hauen zu können. Kinder, die kein Buch hatten, bewegten dennod) die Lippen zum Singen. Und war das ein Singen in dieſer Schule! Bis Weihnachten haben faſt alle, auch die Kleinen, die Lieder auswendig gelernt; und ſo wird im Gotte3dienſt zumeiſt ohne Buch geſungen. Welche Lieder ſingen die farbigen Kinder denn im lutheriſchen Chriſtfeſtgottesdienſt? Nun, ebendieſelben

Lieder,

die unſere

fröhlich

ſein“,

nachten

erſchallen

„O

weißen

laſſen,

du

Kinder

zum

ſo gerne

Beiſpiel

fröhliche,

„Laßt

o du

zu Weihuns

alle

ſelige, gnaden-

bringende Weihnadhts8zeit“, „Jhr Kinderlein, kommet“, „Stille Nacht“, „Alle Jahre wieder kommt das Chriſtuskind“, “O Come, All Ye Faithful", “O Little Town of Bethlehem" und andere mehr. E35 wird einem warm ums Herz, wenn man dieſe farbigen Kinder dieſelben Weiſen ſingen hört, die wir als Kinder in unſerer" weißen lutheriſc<en Schule ſo gern geſungen haben. „Haben die Kinder nicht fein geſungen?“ ſagt der weiße

lutheriſc<e

In einem ſol<en Fuhrwerk kommen manche Neger zum Weihnahtsgottesdienſt.

lutheriſ<e Kindergotte3dienſt unter dem Chriſtbaum gehalten. Lehrer C. D. Markworth von der weißen lutheriſchen Schule in Little No> ſ<hmüdte den Weihnacht3sbaum. War da eine Freude für die ſchwarzen Kinder! So etwas hatten ſie nod nie in ihrem Leben geſehen. Wie funkelten ihre Augen! Jn der kurzen Zeit hatten ſie auch mehrere Weihnadtslieder ſowie paſſende Bibelſprüche gelernt. : Heute wirken unſere Miſſionare an etwa fünfundſiebzig verſchiedenen Orten unter den Schwarzen. Überall halten ſie wohl mit jung und alt Weihnacht3- ' gottesdienſte und bringen ihnen ſtets aufs neue die „gute neue Mär“ zur Mehrung ihres Glauben, ihrer Liebe -

ihrer Hoffnung.

Sc<on

wochenlang

haben

Kinder

eines Kindergottesdienſtes können

leicht

auswendig

in der

lernen.

So memorieren ſie die vielen Bibelſprüche und die Ge-

Kurz vor Weihnachten zählte die Sonntagsſc<ule bereits mehr als vierzig Schüler. Mit ihnen wurde der erſte

und

Beſucher

Negermiſſion. Schwarze

die

Lehrer und Lehrerinnen in den Wochen- und Sonntag3-

ſchulen mit den Schülern die Weihnachtzliturgie ein-

ſchihte von der Geburt des Heilande3 und ſagen flott und fein her, ſowohl einzeln als im Chor.

ſie

Die Kirc<hen, in denen der Weihnacdht3gottesdienſt: gehalten wird, ſind mit ſehr wenigen Ausnahmen ſehr einfach und beſcheiden. Vielleiht hat das Gebäude kaum tauſend Dollars gekoſtet. An manchen Orten,. wo

noh

au3

kein

Mangel

an

Geldmitteln

entſprehendes

in

der

Miſſionslokal

Miſſionskaſſe

hat

hergeſtellt

werden können, verſammelt ſich die Weihnac<ht3gemeinde-

in einer leerſtehenden Bretterbude oder in einem verfallenen Blo>hau3, das weder Fenſter noh Tür hat, vielleiht nicht einmal einen Fußboden. Der Ort iſt“ wohl no<h erbärmliher al38 der Stall, in dem das Dur die Chriſtkind in eine Krippe gelegt wurde. vielen großen Nißen in den Wänden dringt Wind und' Wettex herein. NRegnet e3, ſo muß der Miſſionar wohl gar einen Regenſchirm über ſich und da3 heilige Bibelbuch halten, während er die Weihnachtz3epiſtel oder dasWeihnacht3evangelium verlieſt. Licht ſpenden im dunkz-:

|


Die

Miſſions-Taube.

len Raum eine Öllampe und die Kerzen auf dem Chriſtbaum. Denke daran, lieber Leſer, wenn du in deiner ſchönen Kir<he Weihnachten feierſt, und hilf mit Gebet und Gaben, daß unſere teuren Miſſionare unter den Schwarzen im Süden zwekentſprehende GotteShäuſer bekommen. Iſt der Weihnadtsgottesdienſt in einer Kir<he auf dem Land, wie das im Schwarzen Gürtel Alabamas meiſtens der Fall iſt, ſo kann man die Feſtbeſucher auf manderlei Weiſe zur Kir<he kommen ſehen: Hier kommt eine Kinderſchar, vielleicht dürftig gekleidet und barfuß; ihr Weg oder Steg führt ſie dur den dunklen Fichtenwald oder dur< ſumpfige Pläke, ſo daß roter Lehm die Füße bede>t. Aber auf ihren Geſichtern leuchtet freudige Erwartung. Dort kommt ein alter, grauköpfiger „Onkel“ mit ſeiner betagten Gattin vier Meilen über Berg und Tal gehumpelt. Andere kommen auf CEſel5rücken oder in einem Fuhrwerk daher. Vor den Wagen iſt ein Eſel geſpannt oder ein O<S3 oder au eine Kuh. Vielleicht hört man auch ſchon von weitem, wie ein Ford von re<t altem Jahrgang mit Feſtbeſuchern ſich naht. Die Miſſionskapelle füllt ſich mit Zuhörern. Vorne ſiben die Kinder, hinten die Alten. Alle bewundern den im Licht der Kerzen erhellten Weihnachtsbaum. Sie verhalten ſich ruhig und andächtig. Kein lautes Reden, kein Lachen und Lärmen iſt zu vernehmen, wie das in farbigen Sektenkirchen die Negel iſt. Dieſe Leute ſind lutheriſche Neger und wiſſen, wie man ſich in des HErrn Heiligtum verhalten ſoll. Befinden ſich unter den Zuhörern auch Auswärtige, deren Kinder etwa die Miſſionsſchule beſuchen =- und das iſt häufig der Fall --, ſo wirkt die Ruhe anſte>end auf ſie. Der Verlauf des Gottesdienſtes iſt im großen

ganzen

wie

in

unſern

weißen

Kirchen:

Gemeinde-

geſang, Scriftabſchnitt, Kindergeſänge, Fragen und Antworten, Deklamationen, eine kurze Anſprache ſeitens

des Miſſionar3 über Gottes großes Weihnacht3geſc<henk

an die ſündige Welt, Einſammeln der Weihnadts8gaben, Segen, Verteilen dex Gaben an die Kinder wechſeln

miteinander ab. Hier in St. Louis ſorgt der werte Frauenverein für Negermiſſion alljährlich dafür, daß jedes Kind eine Gabe bekommt. Wer nad Weihnachten in der „MiſſionStaube“ die einzelnen Poſten unter „dankend quit-

179

Fröhlich gehen ſie nach dem Weihnacht83gotte3dienſt nach Hauſe. Vielleicht führt der Weg in eine Hütte der Armut; aber die Hütte iſt erhellt dur< den Glanz des eingebornen Gottesſohnes, dem ſie in ihrem Herzen ein rein, ſanft Bettelein gemacht haben und der ſie an ihrem LebenSabend einführen wird in das Land de3 ewigen Lichts. Und nun, lieber Leſer, hilf mit deinen Gebeten und Gaben, daß nächſtes Jahr an no< viel andern Orten im Süden ſo Weihnachten gefeiert werden kann!

C. F. Drewes.

Unter dem Chriſtbaum in Südafrika. Die Hermannsburger Miſſion, die ſchon ſeit 1854 in Südafrika wirkt und dort über 96,000 Schwarze in [lutheriſche Gemeinden geſammelt hat, iſt auch in Tran3vaal tätig. Ein Miſſionarsöſohn erzählt im „Miſſion3blatt“, wie es im Gottesdienſt unter dem Chriſtbaum an ſeinem Ort herging. Er ſagt: Die Sonne verſchwindet purpurrot hinter dem Magalts8berg. Der letzte Tag de38 Jahres 1926 iſt zur Neige gegangen. Mit Säen auf dem Rüden, in denen die Neſte der Saat na<h Hauſe getragen werden, kehren die Männer heim. Hinterher kommt das Geſpann

Ochſen, das den Pflug nac<h Hauſe zieht, begleitet von

einem kleinen Jungen, der eine Peitſche trägt. Sie iſt faſt fünfmal ſo lang wie er, doh gut kann der kleine Burſche ſie handhaben. Die kurze Dämmerung iſt eingebrochen. Einzeln nur nod ſicht man die Menſc<en vorbeigehen. Nur ab und an ein Mädchen, das zum Waſſerſchöpfen geht. Der Küſter, der ſhon alt und wohlbetagt iſt und ſein eines Bein etwas nachſc<hleppt, weil ihn der Kapitän in früheren Zeiten mit einem diden Sto> hat durc<hhauen laſſen, fängt an, die Glo>e zu läuten. Unter lautem Geplauder zieht eine Shar

Mädc<hen

vorbei.

Zwei

kleine, die nicht re<ht zu den

Großen gehören, hören von den abend ein Baum in der Kirche

Stelle

beſchließen

zu bleiben;

den

Größeren,

können

die beiden

denn wenn

kommen,

Größeren, ſein wird.

Kleinen,

daß heute Auf der

ſchon jekt hier

ſie erſt nachher, zuſammen

nicht3 vom Baum

müſſen ſehen.

ſie hinten Ganz

mit

ſihben und

geduldig ſetzen

tieren“ lieſt, wird ſehen, daß einzelne hochherzige Freunde dieſem oder jenem Miſſionar Geld für die Chriſtbeſcherung in ſeiner Gemeinde ſchien. Wird dein Name die3mal vielleiht auch in dieſex Quittung

ſie ſiH an die Kir<henwand, und eng aneinandergeſ<miegt warten ſie geduldig, bis der Küſter die Lichter

ES iſt nicht zu erwarten, daß die Weihnachtsbotſchaft von der unermeßlichen Liebe des großen Gottes gegen die armen, elenden, ſündhaften Menſchen, die er ſo herrlih in der Sendung ſeines eingebornen

Lichterpracht.

zu leſen ſein?

Sohne3 geoffenbart hat, bei allen Feſtbeſuchern Gegen-

liebe wirkt. Aker.

frohe

Bei

Wir kennen ja das Gleichnis vom viererlei

den

Au3erwählten

Weihnacht3botſchaft

Gotte38

Frucht

zum

aber

bringt

ewigen

die

Leben.

anzündet.

Al3 der Miſſionar die Kirche betritt, läutet es zum

zweitenmal.

Hell

glänzt

der

Chriſtbaum

in

ſeiner

Die Augen der kleinen Kinder ſind voll

Verwunderung und weit aufgeriſſen; denn einige von ihnen haben nod nie ſo etwas geſehen. Sie müſſen ja, wenn ſie kaum gehen können, hinaus ins „Veld“ und

ihre3 Vater3 Vieh hüten. Ganz ſtill verhält ſich darum die kleine Schar. Beim Anfang des Gottes8dienſtes ſind die Kinder die hauptſächlichſten Vertreter dex Gemeinde, aber nach


Die Miſſions-Taube,

180 und nac füllt ſich die Kirche.

Der Ge-

ſang iſt verklungen, der Miſſionar be-

tritt die Kanzel.

Während

der Predigt

ſchließt mandes kleine Kinderauge ſid,

denn die Kleinen ſind müde von der übergroßen Hiße des Tages. Die Predigt iſt zu Ende. Vom Lehrer zum Singen aufgefordert, er-

heben ſie ſiHh nur unwillig; denn ſie ſchen, daß eins der Miſſionarskinder ſih an dem Untergeſtell des ChriſtbaumSs zu ſchaffen macht. Sie wiſſen, daß

das die Vorbereitungen

ſind,

„um

den Baum drehen und ſingen zu laſſen“. Geflüſterte Bemerkungen, aber dod)

hörbar für den Lehrer:

„Laß den Baum

ſingen!“ helfen ni<ht38s. Das Singen der Kinder will denn auh nicht ſo re<t

vonſtatten gehen;

die Erwartung iſt zu

groß. Der Lehrer läßt es darum mit einem Ver35 bewenden. Jett fängt der Chriſtbaum an,

ſich „zu drehen und zu ſingen“. Die kleine Schar hat ihre helle Freude daran. Alle ſind wach, und mit ihren

kleinen Augen bewundern ſie den Shmuc des Baume. Leiſe ſummend wie Bienen begleiten ſie die Muſik. Nac< einem Liede und dem Sclußgebet iſt der Gotte3dienſt vorbei. Die kleinen Kinder gehen nach Hauſe, und ihren Bemerkungen iſt zu entnehmen, daß ſie jich ſhon auf den nächſtjährigen Baum freuen. <<

Ein Weihnacht3beſuc bei indiſchen Dorf<hriſten. Während

de3 Weltkriegs

bediente

der junge

diſche Miſſionar Nilſſon die Gemeinden Miſſion zu Majaweram in Südindien.

ſc<we-

der Leipziger Sein erſte3

Ein

indiſcher

Weihnachten anders war

O<hſenwagen.

in Jndien e3 doch in

Schweden!

Daheim

Eis

indien Sonnenſchein Bericht:

ſtand ſeiner

bevor. neuen

und

und

Hiße.

-Sc<hnee, Er

Wie ſo ganz Heimat als in

hier

ſagte

in

in

Süd-

ſeinem

Es war eine merkwürdig feierliche Empfindung, als ich zum erſtenmal mit der großen Freudenbotſ<haft der

Weihnacht

Am

zu

den

Kindern

Weihnadhts5morgen

Elieſer den Ohſenwagen,

manpalli Fahrt

bringen

war's.

Ein

der

indiſchen

beſtieg ih mit

ſollte.

der uns

Keine

heißer,

nac<

ſehr

ſtaubiger

Erde

ging.

dem Kateceten dem

Dorf

Pa-

weihnachtliche

Weg.

Von den Bäumen am Weg grinſten Affen die Vorüberfahrenden neugierig an, und vor jämmerlichen Hütten lungerte im Schmuß armſelige3, nakte3 Volk. GCinmal mußte der Wagen halten. Quer über den Weg lag ein armer Paria auf dem Geſicht vor ſeinem Gott, einem viereckigen Erdhügel, den er offenbar ſelbſt aufgeführt hatte. J< wartete, bis er fertig wäre, aber er wurde

nicht fertig und ließ ſich

durch unſere Anweſenheit nicht im geLingſten ſtören. Mittlerweile hatte ſich ein Haufen Neugierigerxr um un3 verſammelt; da ſchien mir die Gelegenheit günſtig,

Heiden

bringen.

die

Doh

Weihnadts8botſhaft

den

zu

al3 ich eben angefangen

hatte, ſprang der Mann von der Erde auf und ſchrie mich heftig an: „Glaubt ihr etwa, wir würden den Gott verlaſſen, den unſere Väter vor un3 ſo viele Menſc<henalterx hindurc< angebetet haben2“ Dieſen Worten folgte eine lange Auzeinanderſeßung, die mir

zeigte, daß ich hier nicht auf Gehör

-rehnen

dürfte.

E3

war

der

Orts8-


Die

Mijſions-Taube.

181

-====

prieſter,

der ſeine Göken

den Mißerfolg ich weiter.

meiner

verteidigte.

erſten

Al5 wir uns unſerm

Enttäuſcht

über

Weihnacht5predigt,

fuhr

RNeiſeziel näherten, hörten wir

Muſik, und bald tauchten einige zwanzig Männer

und

Knaben auf aus der Chriſtengemeinde, die ich beſuchen wollte. Sobald ſie unſern Wagen erreicht hatten, ließen

ſie

mit

voller

Lungenkraft

ihre

Pfeifen

dicht

neben

meinem Ohr ertönen, daß ic<h meinte, da3 Trommelfell. müſſe mir plaßen. DaS war der Willkommengruß. Vor dem Kirchlein ſc<hallte uns ein für<hterlicher Lärm entgegen. Frauen hatten ſid) verſammelt, um auf den

Gottesdienſt einſtweilen

in

zu

warten,

dieſer

galt es, erſt Ruhe Weihnachtsfeier

und

madten

geräuſ<hvollen

und

beginnen

Ordnung konnte.

ihrem

Weiſe

Herzen

Luft.

Da

zu ſc<affen, ehe die Elieſer ſtimmte

auf

der kleinen Feldorgel den Weihnadts8pſalm an, und es kam Weihnachtsſtimmung in die vollbeſezte Kirche. I<h dankte Gott, daß ich dieſen Elenden die Freudenbotſchaft

ſehr

Man

von

dem

Erlöſer

bringen

HErr, wir wollen täglich beten für die armen Namendriſten; wir wollen täglich beten für die armen Juden,

daß ſie ſich zu dir bekehren und

rauh und Myrrhen, daß den Heiden dein heiliger Name gepredigt werde, daß ihnen deine teuren Sakramente gebracht werden, auf daß bald die Fülle der Heiden ein-

gehe in dein Nei, die Menge am Meer ſid bekehre, die Totengebeine lebendig werden und dadurd aud in dem

armen Jsrael der Eifer entzündet werde, ſich zu dir zu wenden und deinen Namen anzurufen. Dann ſteht nicht5 mehr dem lieben lezten Tag im Weg, und du

kannſt wiederkommen und alles zurehtbringen. HErr, ſegne unſere Gemeinde, ſegne unſere Heidenboten, ſegne unſere

zu bereiten. Während ich auf einem Stuhl indiſcher Sitte mit wobei die Muſikanten kamen

Heidengemeinde,

gemeinde an allen Orten!

ſegne

unſere

Amen.

durfte.

mir

einen

„Empfang“

die Muſik wieder einſetzte, mußte Plaß nehmen und wurde nad einer Blumengirlande bekränzt, mir aufs neue ungemütlich nahe

und mit ihren Marterinſtrumenten

in meine ge-

beten um freudiger

opfern auf deinem Altar, was wir haben, Gold, Weih-

Nad) dem langen und heißen Gottesdienſt war ich müde. Ruhe gab es aber vorläufig noh nicht. ließ es ſich nicht nehmen,

in dir ſelig werden.

Wir wollen auch täglich immer brünſtiger die Bekehrung der Heiden, wollen immer

ganze

Louis

Miſſion3-

Harms.

Gottes Sonne und Regen in China. No<

nie

in unſerm

Leben

iſt uns

Chriſti Wort

Matth. 5, 45 ſo zu Herzen gegangen wie in dieſem Jahr

hier in Hankow. China iſt ja bare3 Land oder, wie Moſe3 „ein Garten Gotte3“. Man es iſt der Garten Gotte3;

immer ein äußerſt fruchtſich auszudrüen pflegte, möchte ſchier lieber ſagen, denn einmal wird einen

quälten Ohren tuteten. Aber ſie meinten es von Herzen gut, und ſo durfte id keine Miene verziehen.

jeder landwirtſ<aftliche Atlas belehren, daß es wirklich

gegeſſen und nod) einige Kranke beſucht hatte, brad ich auf. AlS ich heimkam, war e3 ſpät Abend; ih war müde, aber größer als meine Müdigkeit war meine

treibt.

Nachdem

Freude.

ich

dann

bei

dem

Katecheten

zu

Mittag

In Jndien Weihnachten zu feiern, iſt herrlich!

Miſſions8gebet. HErr JEſu Chriſtel Gib uns deinen Heiligen Geiſt, daß wir die hohe Seligkeit und Herrlichkeit unſerx3 Chriſtenberufes immer mehr erkennen und würdigen, damit wir da3 köſtlihe Wort unſer38 Katedi3mu3: „J< bin ein Chriſt“ höher achten al3 alle Schäße der Welt. Kann id) ſagen: J< bin ein Millionär, da3 bringt mir nicht den Himmel. Kann id ſagen: I< bin ein König oder ein Kaiſer, das bringt mix auch nicht den Himmel. Aber kann ich ſagen: J< bin ein

Chriſt, ſo bringt mir da3 ſo gewiß den Himmel, als

du ſelber, lieber HErrx JEſu Chriſte, im Himmel biſt und mit deinem wahrhaftigen Munde geſagt haſt: „Wo

ich bin, da ſoll mein Diener auc ſein.“

So glüdliche,

ſelige Leute ſind wir Chriſten. Was für elende und jammervolle Leute ſind nun aber alle die unglücklichen

Menſchen, die niht ſagen können: J< bin ein' Chriſt! O HErr JEſu, bekehre ſie dur<h deinen Heiligen Geiſt,

daß ſie auch ſagen lernen:

J<h bin ein Chriſt.

Ja,

der größte Gartenfle> der Erde iſt, weil der <ineſiſche Landmann eigentlih nie farmt, ſondern. Gärtnerei Sodann

weiß

jedermann,

daß

es mehr

ſchen Jahr für Jahr ernährt als irgendein Erde, viermal ſo viele al3 die Vereinigten Daß e3 immer wieder Hungersönöte gibt, iſt Lande3 oder Gotte3 Schuld, ſondern kommt daher, daß man die Deiche nicht in Ordnung wohl gar, zum Teil von den Militärbehörden gen, Opium

zieht.

Men-

Land der Staaten. nicht des lediglich hält oder gezwun-

Aber obwohl das Land immer äußerſt fruchtbar iſt, ſo iſt e3 do nicht alle Jahre gleich. Leider liefert hier niemand Ernteberichte, wie dies das AFXerbauamt unſerx3 Landes tut. Aber von der Mandſdurei kommt die beſtimmte Nachricht, daß die Ernte doppelt ſo groß ſei al3 lezte3 Jahr, und die war größer al3 je zuvor. Hier in Zentralchina aber hat e3 einen Auguſt gegeben, wie ich mid) ſeiner dieſe ganzen vierzehn Jahre nicht erinnern kann, ein Regen na<h dem andern, ſo daß eine doppelte Reis3ernte aud) hier geſichert iſt. Man kann alſo wohl ſagen, ſoweit es auf unſern HErrgott ankommt, hat er in dieſem Bolſchewiſtenjahr China3 Mil-

lionen

mit

einem

doppelten

Maß

ſeiner

Güte

über-

ſchüttet. O wie da3 einem da3 Herz rühren mußte zu einer Zeit, da e3 ausſah, als wären alle <hriſtlichen Arbeiter für immer entwichen, und da tatſächlich zu befürchten

|


Die Hiſſions-Taube,

182

war, alles in den lekten ſiebenundzwanzig Jahren Er-

arbeitete müſſe in dem kommuniſtiſchen Strudel untergehen! Ring3herum von allen Seiten im Geiſtlichen

eine ſolche Verwüſtung zu erbliken und dann mit Augen zu ſehen, wie genau ſo lieblich wie je der holde Früh-

ling einfehrte und ringsherum alles leuchtete und tete von“ Gottes Güte und Treue!

doh

war

das

ganze

Land

damals

entſetzlich

gottlo8. Bis zu welchem Grad der Frechheit ſich die Gottloſigkeit verſtieg, kommt jekt erſt allmählich ans

Licht. ſeinem

Der Miſſionar Edgar EC. Strother- weiſt in jezt von der Negierung verbotenen, aber nur

allzu wahren Pamphlet nach, wie ſich dex Angriff auf die <riſtlihen Kirchen überall dahin erſtre>te, wo die „Nationalen“ am Ruder waren. Auf dieſem ganzen Gebiet, das mehr al3 halb China (den Süden) deckt, hat man troß heudhleriſcher Proflamationen, die das Gegenteil beſagten, die Miſſionsſtationen beſett,

Kirchen und ſogar <riſtliche Hoſpitäler

in Pferdeſtälle

verwandelt und inſonderheit theologiſche Seminare

und

Bibelſc<ulen der Beraubung preisgegeben. Man machte keinen Unterſchied zwiſchen dem Privateigentum des einzelnen Miſſionars und anderm Eigentum und entfernte ſogar Fenſterrahmen, Türſchwellen und Fußeböden. Selbſt wertvolle Bibliotheken wurden zerſtreut und für ein Lumpengeld verkauft. An nicht wenigen Plätzen, in Nanking, Changſha und an vielen andern Plätzen, wurde ſogar wertvolles Eigentum niedergeſengt. Wie groß der ganze Schade iſt, hat no niemand genau berechnet; aber er wird wohl in die Hunderte von Millionen ſteigen. Die Bewegung richtete ſich natürlich nicht nur gegen das Eigentum der Chrijten, ſondern auch gegen die

Chriſten ſelbſt, beſonders gegen ihre Führer. Daß man ſo ſehr darauf pochte, daß überall die <riſtlichen Leiter Hhineſiſch ſein ſollten, kam nur zum kleinen Teil von erwachtem Nationalbewußtſein. Wie die Folge faſt

immer gezeigt hat, war die Hauptſache die: mit Chineſen konnte man umſpringen, wie man wollte, ohne ernſte Folgen

zu befürcten,

denn

ſie waren

vor jedem

Tribunal der Nationalen rechtlos, wie überhaupt jeder Chineſe,

beſonder3

der Neiche,

der

cs nicht

mit

ihnen

hielt. Und wehe ihnen, wenn ſie nicht nur nicht gehorten -- dann waren ſie einfa< nicht3 als Luft --,

ſondern ſogar widerſprachen oder widerſtanden!

Dann

wurden ihnen die Hände auf den Rücken gebunden, Schmähſdriften auf den Rücken und auf die Bruſt gehängt, hohe Hüte mit Fraßen und beleidigenden Jnſchriften aufs Haupt geſeßt und ſie ſo dur< die Straßen paradiert. Auch da3 war nicht genug. Vor großen Verſammlungen wurden ſie dann wohl noch gar bearbeitet, dem Chriſtentum zu entſagen, deſſen Bekenner dur<weg für Jagdhunde der Jmperialiſten galten. Auch das war nicht genug. In Yochow, ſüdlich von. Hankow, war ein entſchiedener <ineſiſcher Paſtor, Cheng Tſo Chin, eben dabei, einen Erlaß der Nationalregiezung anzukleben (andere wagten e8 wohl nicht), in

der Miſſion

„Schuß“

wurde dabei (Ende Mai)

verſprochen

wurde.

Er

von den Gliedern der Nung-

min-<weh (Farmerverbindung) zu Tode geſteinigt. Dasſelbe Los hat mindeſtens zwei Bibelverkäufer getroffen, wie mir ein Agent perſönlich mitgeteilt hat; und Nachforſchungen würden ergeben, daß die Reihe ſolcher Märtyrer gar nicht ſo klein iſt. Man würde ſich jedoch täuſchen, wenn man meinte, daß alles dies weiter nicht3 war als der natürliche

Ausbruch

<ineſiſchen

regierung

ſo

Chriſtenhaſſes.

Davon

war

natürlich ein gut Teil dabei, und inſonderheit ſuchten überall früher von den Miſſionen wegen Unredlichkeit oder Untreue Entlaſſene nun ihr Mütchen zu kühlen und, wo möglich, ihre Rechnung zu begleichen. Aber das, was die ganze Bewegung leitete, wa3 ſie zuſammenhielt, was ihr Unternehmungstrieb und Tatkraft verlieh, war doch etwas ganz anderes, nämlich der meiſt jüdiſche Hohe Rat zu Moskau und ſeine „yiddiſchen“ Abgeſandten unter Borodins, Galens und Petroffs Leitung. Denen ſchenkten, wie inſonderheit aus den Geſtändniſſen von Eugen Pick, einem ihrer intimſten Vertrauten, hervorgeht, ſogar die höchſten Spißen der National-

vollſtändiges

Vertrauen,

daß

ſie,

ohne

dieſe Herren (Eugen Chen, Sun Fo, Hſü Chien) auch nur zu fragen, tun konnten, was ſie wollten. Gar mancher reiche Chineſe iſt faſt unter unſern Augen, mit einem ſchweren Stein beſchwert, mitten in dex Nacht im Jangtſe erſäuft worden, lediglich weil er nicht einige Hunderttauſend zum Beſten der Kommuniſten hergeben wollte. Nicht nur dies. Das erwähnte Trio wurde zuzeiten ſogar ſo frech, daß ſie dicht unter der Naſe der

großen Kriegösmacht, die im Jangtſe verankert lag, ſogar an Deutſchen, Jtalienern, Tſchechen von hoher Stellung ſich vergriffen. Herr Eugen Chen, der Fremdenminiſter, wurde

zwar

einmal,

al8

man

den

deutſchen

Profeſſor

Glatzer hatte pa>en wollen, ſehr erregt, aber nicht weil das ohne ſein Wiſſen geſchehen war, ſondern weil es

ſchr

unbequeme

diplomatiſ<e

Verhandlungen

mit

Deutſchland gab. Was alles hätte paſſieren können, als Chen ſeinen Janhagel in Hankow und Kiukiang gegen die britiſchen Konzeſſionen losließ, das kann man ahnen, wenn man daran denkt, wie bei dex Einnahme Nanking3 Dr. J. EC. Williams erſchoſſen, alle Miſſionare beraubt, viel Eigentum verbrannt, und ſogar mehrere amerikaniſche Frauen von der ſüdlichen Soldate3zka genotzüchtigt wurden. Hätten hier nicht ſchließlich die Kanonen in die Schandſzenen hineingedonnert, ſv wäre vor der Frechheit der Moskauer Abgeſandten und ihrer gelehrigen Jünger nicht3, nicht3 mehr heilig geweſen.

Aber Gott ſei Dank,

leitet

und

regiert

hat,

keinem Blutvergießen

muniſtiſchen den iſt.

der ſo wunderbar

daß

im

übrigen

mit

alles ge-

faſt gar

der moskauiſ<h-jüdiſchen

Beſtie ein Zaum

in3 Maul

gelegt

kom-

wor-

Aber die Hauptſache für uns iſt die: dem Chineſen? volk ſind die Augen über den Kommunismus hierbei

/

10

Und

duf-

welchem


Die

Mijſions-Taube.

gründlid) geöffnet worden; und nachdem das geſc<ehen iſt, öffnet unſer barmherziger Vater droben die Schleuſen des Himmels, daß doch ja nicht die bittexe Not das arme, blinde Heidenvolkf wieder den Kommuniſten in die Arme treibe. Noch mehr, damit die günſtige Stunde ja nicht verpaßt werde, rührt er vielen <riſtlichen Mijſionaren das Herz, daß ſie nach China an ihre Poſten zurückkehren, und zwar nicht bloß Männern, ſondern auch Frauen. Die kehren zurück, nicht bloß nach Hankow, ſondern auch nach den entlegenſten Jnlandplätzen. Auch die Miſſionare C. Schmidt, M. Zſchiegner, H. Theiß, letzterer auf dem Weg nach J<ang, ſind am 3. September zurückgekehrt. (Dieſen folgten ſpä-

ter die Miſſionare

J. A. Fiſcher und

Familie,

C. H.

Thode und Frl. O. Grün.) Mögen alle andern ihnen bald nachfolgen, und möge die große, unverdiente Gottesgüte, leibliche und geiſtliche, das arme China zur Buße leiten wie no< nie zuvor!

E. 8. Arndt.

183

fragte begierig: „Jiſt das wirklich wahr? Kann ich auch dorthin? Zeige mir den Weg! Da will ich hin.“ Nun jagte der Miſſionar ihr von der Liebe JEſu zu allen Menſchen, von ſeiner Geburt, ſeinem Leben, Leiden und Sterben für alle und auch für ſie, wie er ſie, reingewaſchen durch ſein Blut, zu ſich nehme an den Ort der Freude. DOft beſuchte er ſie, aber nie konnte er ihr genug von der Gnade und Liebe ihres guten Hirten erzählen. Wie das dürre Wüſtenland dürſtete ihre Seele nac< dem lebendigen Waſſer, das ihr nun entgegenſtrömte. Mit Verlangen labte ſie ihre Seele daran, ſo daß ſie wieder lebendig und friſch wurde, ſtark im Glauben und bald nur noch den einen Wunſch hatte, daheim zu ſein bei JCſu. Nach kurzer Zeit rief er ſie aus dieſem Jammertal hinüber zu ſeiner Herde, die er droben auf grüner Aue weidet und zum friſchen Waſſer führt. Da hört ſie nun ſeine Stimme und ſchaut ihn von Angeſicht zu Angeſicht. Jhr' Elend iſt verwandelt in Freude, ihr Weinen in Lachen, und ihre

Zunge

iſt voll RNühmens. .

Ein perſönlicher Bli in die Jndianermiſſion. „I<

habe

noch andere

Schafe,

die ſind nicht aus

dieſem Stalle. Und dieſelben muß ich herführen, und ſie werden meine Stimme hören.“ Andere Schafe in einem andern Stalle, ganz andere Leute in einer ganz

andern Gegend, ſind die Apache-Jndianer in der Wüſte und in den abgelegenen Bergen Arizonas. weit entfernt von JCſu Herde und ſind

Sie wohnen dur< ihren

alles, was

noh

Unglauben,

Aberglauben,

Gößendienſt

ihren alten Sitten

und Haß

widerſpricht,

gegen

weiter

entfernt von JECſu Schafen. Aber der gute Hirte ſagt: Ih muß ſie herführen zu meiner Herde. In In

einer

einer

Sträucherhütte.

Sträucherhütte

in

der

Nähe

von

Fort

biSweilen

eine

trodene

Brotkruſte

oder

eine

Ähre

Korn zu nagen gäben, wäre ſie ſchon längſt Hungers geſtorben. Da liegt ſie nun in leiblicher und geiſtlicher Finſterxni3 und zittert vor Kälte; ihre Scele iſt von Gram und Verbitterung erſtarrt. Sie wünſcht ſich vergeblich den Tod, und doch graut ihr davor. Der Miſſionar kommt. Aber JEſus ſieht ihr Elend und ſagt: Sie iſt mein, „und ich muß ſie herführen. Er ſendet einen Miſſionar

zu ihr, der zu ihr ſpricht: „Du biſt blind, arm, alt und krank; aber ich kenne einen herrlichen Ort, wo du wieder jung, geſund, reich und ſehend werden kannſt.“ Da

fuhr ſie auf, ergriff den Miſſionar bei dex Hand und

„Leichenwagen“.

haufen in der Sträucherhütte. Das kümmerte niemand viel, doc< meldete man es dem Miſſionar. Der ſprach zu ſeinem Gaſt, der erſt am vorhergehenden Tag von Minneſota gekommen war: „Komm mit zu dieſer Beerdigung.“ Der ſette ſich mit Freuden zu ihm in ſeinen klapprigen VYord, auf den hinten der Bretterſarg geladen wurde. Die beiden kamen bald im Lager an, das aus zehn Sträucherhütten beſtand. CEin paar Dutzend Rothäute, Männer, Frauen und Kinder, ſaßen und gingen umher. Einige deuteten auf eine winzig

kleine Hütte, in der das Feuer und das Leben der einzigen Bewohnerin erloſchen war. Jhr Geſicht war

von unzähligen

graben;

Apache lag eine über hundert Jahre alte JIndianerfrau auf einem jämmerlichen Haufen Lumpen. Sie war frank, ſchwa, vernachläſſigt und verlaſſen und blind ſeit ihrem zwölften LebenSjahr. Unendlich viel Elend hatte ſie in ihrem langen Leben dur<gemac<ht. Und wenn jekt nicht ein paar auch ſc<hon uralte Greiſinnen ihr

Der

Ihr ſtarrer Leib lag aber no< auf jenem Lumpen-

und tiefen Fur<hen und Runzeln durd-

ihre Hände

Knochen. )

und Arme Der

waren

fajt nichts als

Sarg.

Al3 ſie in den Sarg gelegt war, ſtanden ihre Knie hoh, denn der Sarg war zu kurz. Der Miſſionar dachte,

ſie ſei eine

ſtehen ſehen.

den,

ſo

daß

kleine

Perſon,

da

ex ſie nie

hatte

Das Fußende mußte herausgeſägt wer-

ihre

Füße

über

dasſelbe

herausſtanden.

Eine alte Frau, wohl eine Enkelin, umhüllte den Leichnam im Sarg mit weißem Tuc, kniete vox dem Sarg nieder und weinte. Sonſt kümmerte es ſcheinbar niemand im geringſten. Der Sarg wurde wieder hinten auf den Ford geladen, und nun ging's querfeldein in die Berge

Stumpen,

auf

auf

ſpurloſem

und

ab,

Weg

ſo daß

über

Sto>,

Stein

das Fahrzeug

und

ächzte,

jammerte, heulte und faſt zertrümmert wurde, bis man

in einer Talſ<hlucht anlangte, in der einige Gräber mit hölzernen Kreuzen waren und neun Männer um ein drei Fuß tiefes Loch ſtanden, in das der Sarg geſenkt Während der Miſſionar eine die Herzen rühwurde. rende Predigt hielt und betete, ſenkten alle ihr entblößtes Haupt.


Die

184

Mliſſtons-Taube. *

Eine

Ein

Strafpredigt.

Wieder im Lager angekommen, fand ſi eine anſehnlihe Shar vor. Durd drahtloſe Telegraphie mit-

unter

ihnen

keine

Freunde mehr hatte, aber dod) einen großen und herr-

lichen Freund, JEſum,

der ſie kannte und liebte, ſie von

Sünde und Hölle erlöſt und nun zu ſid) in den Himmel

Unter genommen

und

ihr

dieſen armen

Freude,

gegen

den

Teufel

er un3

verführen.“

eigenen Herzen

dieſe

Geſundheit,

Jugend

und

zu

töten. kämpfen,

fing

antwortete

ihm:

„Du

töten und

mußt

Aber

den

mit Gottes

der

Teufel

immer

wieder

zum

in

Böſen

reizen.“

Dann

kann

Dolmetſcher

Wort

Durch den Glauben an JEſum kannſt winden, aber nicht gänzlich vernichten, dic

ein

„Laßt un3 den Teufel jeht

Weg mit ihm aus der Welt!

nicht mehr

Indianer nahe bei Fort Apache, Arizona. Ureinwohnern arbeitet die Wisconſinſynode ſeit 1893

Augenlicht gegeben habe; wie ſie nun bei ihm lebe und ihn ſchaue im himmliſchen Licht. Der Teufel aber ſage ihnen bei jedem Todesfall: „Der Tod iſt noh fern; kümmert euh nicht um JCſum! Freßt, ſauft und ſündigt, ſoviel ihr wollt, denn ich werde eu nod viele gute Tage verſchaffen“ -- bis er ſie in die Hölle nehme! JEſus wolle ſie aus de3 Teufels Gewalt, der Macht der Sünde und vom ewigen Tod retten. Sie ſollten ſeinem Wort glauben; dadur<h würden ſie Kraft erlangen, gegen den Satan zu kämpfen; dann würden ſie Gottes Kindex und ewig ſelig werden wie dieſe Greiſin.

Teufel

Er ſagte:

vernadhläſſigt

wie

den

Eifer zu geraten.

gleich töten!

hätten,

will

alter Indianer an, fürchterlich zu geſtikulierxen und

tel35 Spiegel und Sonnenſtrahlen waren alle Indianer von weit und breit zu einem Saufgelage eingeladen worden, das am Abend abgehalten werden ſollte. Der

Miſſionar predigte ihnen, wie ſie die verſtorbene Greiſin

«edo

Ermutigt,

Alter

in

deinem

vertreiben.

du ihn überdenn er wird Erſt nachdem

im Segen.

der Miſſionar dies beſtätigt und weiter erklärt hatte, gab ſich der Alte zufrieden. Aud andere ſchienen tief ergriffen zu ſein, während viele völlig gleichgültig blieben. L Aber JCſus kennt die Seinen. Er wird nicht ruhen, bi3 ſie ſeine Stimme hören und er ſie herzugeführt hat zu ſeiner Herde. Gin Miſſion3freund.

Das

Pferd des Miſſionars3.

Ein engliſcher Beamter in Indien wollte eine Reiſe Nun fvaren ihm aber gedur ſeinen Bezirk machen.

rade ſeine Pferde krank geworden.

Daxum ſandte er


Die

Mijſions-Taube.

zu einem benachbarten Miſſionar und ließ ihn fragen,

ob er ihm wohl ſein Pferd leihen würde. „Sehr gerne“, antwortete der Miſſionar; „aber wird der Herr mit dem Pferd auch fertig werden?“ „Ad wa851“ ſagte der

Beamte, al3 er da3 hörte, „ich bin von Jugend auf ein Reiter; ich bewältige jedes Tier.“ Er nahm ds3 Pferd und ging auf die Neiſe. Aber

gleich

im

nädſten

Dorf

blieb

das

wa>ere

Noß

unter

einem ſ<attigen Baume ſtehen und wollte dur<aus nicht weiter. Die braunen Leute ſammelten ſid) neugierig um den Beamten, der ſich mit dem Pferd unter dem

Baum

immer

Platz kam.

Endlich

im

trat

Kreiſe

ein

herumdrehte,

alter

Jndier

Wa

ſollte

aber

hervor,

nicht vom

madte

eine

tiefe Verbeugung und ſprach: „Herr, das iſt das Pferd des Miſſionar3; das geht nicht weiter, als bis eine

Rede

gehalten

iſt.“

Er hielt eine gewaltige Nede. digt, ſondern

er ſprad

der

Beamte

machen?

Zwar war e3 keine Pre-

davon,

wie gut es iſt, wenn

die

Leute ihre Steuern pünktlich zahlen; das Pferd konnte nicht verſtehen, was er ſagte. Aber merkwürdig! Da3 Pferd war do nicht zufrieden; es ging troßdem nicht weiter. Wieder

trat

Pferd

muß

„Herr,

Da3

jener

der Miſſionar

alte

Indier

vor

und

ſprach:

ſchließt jede Predigt mit Amen.

erſt das Wort

Amen

hören,

eher geht

es nicht.“ Jetzt wurde der Beamte wütend, aber e3 half ihm niht. Er hielt nod. eine Nede und ſc<loß mit einem kräftigen Amen.

Da

trabte das Nößlein

weiter.

Im nächſten Dorf wiederholte ſih die Geſchichte. Überall mußte dex Beamte eine Nede halten, die mit Amen ſc<loß. Al3 er nad Hauſe kam, ſchi>te er das Pferd zurück mit den Worten: „Lieber will ich zu Fuß meine Reiſe maden al3 auf dieſem Tier!“ Aber hat er ihm nicht unrecht getan? E23 hat dod) nur gezeigt, daß e3 ein rechtes Miſſionspferd war!

Was

tun deine Kinder für das Werk der Miſſion?

Der Miſſion3befehl unſer38 Heilande3: das Evangelium allex Kreatur!1“ gilt niht Erwachſenen, ſondern auch unſern Kindern. nach der Gabe und dem Vermögen, da3 Gott gereicht hat, das Werk der Miſſion treiben breiten helfen. Au die Kinder ſollen mit legen.

Sie

dazu

anzuleiten,

iſt

Pfliht

„Prediget nur uns Jeder ſoll ihm darund ausHand an-

der

Eltern.

Aber wie? Was können kleine Kinder denn für MiſſionZarbeit tun? Folgende3 Beiſpiel wird dieſe Frage beantworten: Eine engliſche Zeitſchrift berichtet, daß in Japan eine Anzahl <riſtlicher Mädchen -- ihr Alter iſt zwiſchen

gehn und dreizehn Jahren -- eifrig dabei ſind, in ihrer

Muüßezeit Stroh zu flechten, das ſie dann verkaufen. Mit dem Ertrag kaufen ſie <hriſtliche Zeitungen. Dieſe

185

teilen ſie an ſolche aus, die ſie für Chriſtum gewinnen mödten.

Hier wird jemand einwenden, daß ſeine Kinder kein Stroh flechten können. Jſt auch gar nicht nötig! Gibt es nicht noh andere Mittel und Wege, wie Kinder ſich

einige Cent3 verdienen können? QObige3 Beiſpiel ſoll nur zeigen, daß ſie etwas tun können. Und iſt die rechte Liebe zum Heiland im Herzen de3 Kinde3 eingepflanzt, dann tut es aud gern etwas für ſeinen Hei-

land. ſelbſt

Erziehe dein Kind dazu, lieber Chriſt, und du wirſt mit deinem Kinde Freude daran haben.

Freilih,

mandhe

Eltern

laſſen

ihre

Kinder

auf-

Kind

wird

wachſen, ohne ihnen überhaupt zu ſagen, daß ſie einen Heiland haben. Wie gewiſſenlo3, wie ſchändlic<h handeln ſolche Eltern an ihren Kindern! Kennt ein Kind ſeinen Heiland nicht, dann weiß es ja ſelbſt nicht3 von der

ſeligen

Chriſtenhoffnung.

Ein

ſol<he3

dann auch nicht35 tun wollen, andere zu Chriſto zu führen. Eltern, die ihre Kinder aufwachſen laſſen, ohne ihnen etwas vom Heiland zu ſagen, ſind ſelbſt keine wahren

Du

Chriſten.

Vater und

<hriſtlich erzogen

Mutter

habt,

ſagt,

aber, die ihr eure Kinder wa3

tun eure Kinder

für

die Miſſion? Müßt ihr antworten: „Sie tun nicht3“, ſo leitet ſie doh dazu an, daß ſie etwas tun. Erzählt ihnen von den blinden Heiden, die zwar nicht leiblich, aber =- wa3 nod viel ſc<limmer iſt -- geiſtlich blind ſind. Zeigt ihnen, daß dieſe Heiden den lieben Gott, der ſie erſchaffen hat, nicht kennen, daß ſie nicht wiſſen,

daß Chriſtus für ſie geboren iſt. Um euren Kindern dies re<ht anſ<haulic) zu maden, erinnert ſie an da3 WeihnadtsS8feſt, das ſie ja feiern, weil Chriſtus in Bethlehem geboren und auf Heu und Stroh gelegt wurdel Sagt ihnen, daß die Heiden das Weihnaht3feſt nicht feiern können, weil ſie nicht wiſſen, daß Chriſtus Menſd) geworden iſt. Scildert ihnen ferner, daß die Heiden nicht wiſſen, daß Chriſtus für ſie geſtorben und aud auferſtanden iſt. Vergeßt auc nicht, ihnen zu erzählen, daß die Heiden Holz und Stein, tote Gößen, anbeten, daß ſie von dieſen Gößzen, die weder Augen no<h Ohren haben, die alſo auh nicht ſehen und

hören

können,

alſo völlig machtlo38

und

tot ſind, Hilfe

erwarten in Krankheit, Not und Elend. Kurz, zeigt ihnen den hoffnung3loſen Zuſtand, in dem die Heiden leben, daß ſie, wenn ſie ſterben, nicht zu dem lieben Gott in den Himmel kommen, ſondern in die Hölle. Und wenn ihr ihnen die3 erzählt habt, dann fragt ſie einmal, ob ſie, da ſie ja ihren Heiland kennen und liebhaben, nidht etwa3 für dieſe armen Heiden tun möhten, damit auch ſie Chriſtum kennenlernen und in den' Himmel kommen können. Und ſtellen eure Kinder dann die Gegenfrage: „Wa3 können wir tun2“ dann zeigt ihnen Mittel und Wege.

Zunächſt können und

ſollen ſie für dieſe Heiden

beten. Sie ſollen Gott bitten, daß er ſich dieſer armen Menſchen, die in Finſternis und Unwiſſenheit einhergehen, erbarme, und ſie zur Erkenntnis des ſelig-


Die

186

Miſjſions-Taube.

Mmadhenden Evangeliums bringe. (Dies ſollen ſelbſtverſtändlich niht nur die Kinder, ſondern au die Eltern tun.) Sodann zeigt euren Kindern, daß ſie für dieſe armen Menſc<en auch etwas geben ſollten. Sind

ging im Eingange ſeines Vortrags davon aus, „wie es

an den viel köſtliheren und wertvolleren himmliſchen Gütern. Die meiſten Kinder verdienen ſich hin und wieder einige Cents, oder ſie bekommen ab und zu etwas geſchenkt. Ermuntert ſie, daß ſie davon etwas geben, um den Heiden das Cvangelium zu bringen. Oder wenn etwa ſolche geiſtlich Blinden in der Nachbarſc<haft wohnen, dann können dieſen Traktate oder dergleichen gegeben werden. Wollen Kinder zum Bei-

Spruch:

ſie auch

nicht

alle arm

an

irdiſchen

Gütern,

ſo doch

ſpiel für einen Nachbar etwas tun, wie ſchön, wenn ſie

da mit dem Geld, das ſie etwa geben wollen, einen KatechiSmus in ſeiner Sprache kaufen, um dieſen dann dem Nachbarn zu ſchenken. Darin ſind die Hauptſtücke

gekommen ſei, daß das Cvangelium von JEſu Chriſto, dem Sohne Gotte38, in ihm übermächtig geworden iſt.

Nicht Menſchen haben es zuſtande gebracht, ſondern Gott hat e8 gefallen, durch ſein Wort ſeinen Sohn

in ihm zu offenbaren“.

Peſchke

„Suchet in der Schrift;

habt das ewige Leben

darinnen;

mir zeuget“, Joh. 5, 39.

betonte

denn

und

Klar und

beſonders

den

ihr meinet, ihr

ſie iſt's, die von

deutlich

tat er in

ſeinem feſſelnden Bekenntnis dar, wie die römiſchkatholiſche Kirche, „um unzählige ihrer Menſchenſazungen mit „Beweiſen“ zu erhärten, zur ſogenannten

Tradition

als

glücklichen

Erkenntnis,

jahrelangem etwas

Glaubenöquelle

ernſten

weſentlich

der römiſchen

Ringen“

daß

anderes

Kirche“.

greifen

das

ſei

gelangte

bibliſche

als

das

Dementſprechend

muß“. er

„zu

„Ju

der

Chriſtentum Chriſtentum

waren

auch

wird da klar gezeigt, beſonders ſchön in der Auslegung des zweiten Artikels. E35 fönnte auf no< anderes aufmerkſam gemacht werden, wie Kinder hier mithelfen können. Wenn nur

Peſchkes ſachliche AuSeinanderſezungen, denen die Gemeinde mit Spannung lauſchte und die uns lebhaft das Glü>k- und die Gnade erneut zum Bewußtſein brachten, Glieder unſerer „lutheriſchen Kirche des reinen Wortes ſein zu dürfen“. Er entkräftete an Hand „der unzweideutigen Heiland35- und Apoſtel-

Mittel und Wege finden. Die Gelegenheit, Miſſion zu treiben, haben wir alle vor unſerer Tür. Aber da wendet wieder einer ein, daß dies alles

Abendmahl und vom

der <riſtlichen Lehre enthalten.

Der Weg zum Himmel

Eltern ſich dies re<ht überlegen, dann werden ſie ſelbſt

worte vor allem die zentralen römiſchen Lehren“, die Lehre vom Papſttum und deſſen Unfehlbarkeit, von der katholiſchen

Meſſe,

von

dex

WeſenSverwandlung

katholiſchen Prieſtertum,

im

um nur

doch vergeblich ſein würde. Willſt du das wirklich bedie wichtigſten zu nennen, mit welchen Lehren „die haupten, lieber Leſer? Kann Gott nicht auc< durch Papſtkirche ſteht oder fällt“. kleine Gaben etwas ausrichten? Und wenn auh nur Der Redner ſchloß mit den eindrucksvollen Worten: „Mag aud die Zahl derer noc<h ſo klein ſein, die an eine Seele dur ſolche MiſſionSarbeit der Kinder gewonnen würde, wäre da nicht ſchon unendlid) viel geder Deviſe feſthalten: „So ihr bleiben werdet an meiner wonnen? GES herrſcht Freude bei den Engeln Gottes Rede, ſo ſeid ihr meine rechten Jünger und werdet die über jeden Sünder, der für Chriſtum gewonnen Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird eu freiwird. Auch du und deine Kinder würden voller machen“, -- ihnen gilt des göttlichen Erlöſer35 Wort: Freude ſein. ? „Sei getroſt, du kleine Herde!“ Dieſe kleine Herde iſt So laßt uns denn unſere Kinder auch dazu andoh das Licht, welches in aller Finſternis von Menleiten, daß ſie von Jugend auf lernen, Miſſion zu ſchenmeinungen und Jrrungen leuchtet.“ treiben. Was ſie ſo als8 Kinder lernen, das werden Am Neujahrs5tage 1927 wurde Peſchke einſtimmig ſie als Erwachſene ebenfalls mit Freuden tun. als Glied in die Gemeinde aufgenommen, und nun Ihr Eltern, was tun eure Kinder für das Werk bereitet er ſich in unſerer theologiſchen Hochſchule zu ' der Miſſion? A. G. Kramer. Berlin-Zehlendorf no< näher auf ein Kolloquium vor, , „um dann im Miniſterium unſerer Freikirche zur Ehre Gotte3 zu arbeiten“. Der HErr gebe ſeinen Segen zu Übertritt eines Prieſter3 zur lutheriſchen Kirche. dem allem! Eine herzliche Freude iſt uns dieſes ſeltene Erlebnis. Wie e3 ſich in der Reformation3zeit zeigte, daß viele Prieſter der römiſchen Kirche nicht verſto>t Der frühere römiſch -katholiſ<he Prieſter Artur waren, ſo wird auch heutzutage noh ab und zu ein Peſchke hat ſich unſerer Evangeliſch - Lutheriſchen katholiſcher Prieſtex wie ein „Brand, der aus dem St. Paul8gemeinde in Dres3den angeſchloſſen. Er iſt Feuer errettet iſt“ (Sach. 3, 2), der lutheriſchen Kir<he elf Jahre lang Seelſorg8prieſter in der Papſtkir<he gezugeführt. Dem HErrn ſei Lob und Dank dafür weſen und hat als ſold<her tiefe Einblike in das Weſen des FKatholizizmus getan. Davon zeugten ſeine Au3(J.M.M,., in der „Ev.-Luth. Freikir<he“.) geſagt! führungen vor genannter Gemeinde nac< Sc<luß des -=<-------a--Gottesodienſte3s am 4. Adventsſonntag 1926.' Jn dreiDas Miſſion3werk iſt ein heiliges viertelſtündiger Rede zeigte uns Pfarrer a. D. Peſchke, Werk: heilig um de38 HErrn willen, dem e3 dient, der im April 1926 aus der römiſchen Kirche aus8geum de8 Evangeliums willen, das e8 verkündigt, um treten iſt, weohalb er dieſen Schritt getan hat. Redner 16. 15, Röm. verfolgt. e3 das willen, des Ziele3

5509


EEE EEE FIENE

Die

Niſjſions-Taube.

187 mmm <==

Diebsſiun

der Heiden.

Wie diebiſch die Heiden ſind, ſchildert Miſſionar John G. Paton, der jahrelang mit Erfolg auf den Neuhebriden gearbeitet hat, in ſeiner von ſeinem Bruder herausgegebenen Selbſtbiographie auf drollige Weiſe. Er ſagt von den Heiden auf der Inſel Tanna: Aber es war oft ſchwere Arbeit, ſchiverer gemacht durch die Verſtellung, die Verlogenheit und den hervorragenden Diebsſinn, Eigenſchaften, welche faſt alle kennzeichneten. Jhre Geſchilichfeit im Stehlen war erſtaunlich. Fiel ein Meſſer, eine Schere oder dergleichen zur Erde, ſo ſezte der Tanneſe, während er mich feſt anſah, ſeinen Fuß darauf, deſſen Zehen die Beweglichkeit der Finger haben. Wie mit dem Daumen konnten die Leute ſolche Gegenſtände mit der großen Zehe feſthalten; ſie entfernten ſich mit der unſchuldigſten Miene von der Welt mit dem Gegenſtand.“ Andere ſteckten das, was ſie aus meinem Zimmer mitnahmen, in die zahlloſen, wie Peitſchenſchnüre geflochtenen Zöpf<en ihres dichten Haares, während noc< andere ſich

nichts daraus machten, was ihnen begehren5wert ſchien,

offen vor meinen Augen davonzutragen. . Bei den meiſten wurde nicht der Diebſtahl als Vergehen angeſehen, wohl aber die Ungeſchi>lichfeit der Ausführung,

die zur Entdeckung

die

führte.

Cine3 Tages, nach lange dauernden Regengüſſen, alles im MiſſionShauſe durchfeuchtet hatten, be-

wachten die Lehrer, ihre Frauen und ic ſelbſt unſere Bettſtücke, die wir an die Sonne zum Trocknen gebracht

hatten. Plößklich erſchien atemlos vom raſchen Lauf Miaki, der Kriegshäuptling, und rief: „Miſſi, kommt

Einſt in einer rec<t dunklen Nacht hörte ich, wie eine Bande meine Hühner und einige meiner Ziegen, von deren Milch ich größtenteils lebte, ſtahl. J< hatte -

dieſe Tiere und

das Geflügel gegen Äxte, Meſſer und

ſchen5wert

ſtand

Kaliko von den Jnſulanern gekauft, und e3 mochte ihnen weniger darum zu tun ſein, ſie wiederzuerhalten, als um mein Erſcheinen unter ihnen in totaler Finſternis, wo man nicht mit Genauigkeit hätte feſtſtellen können, wer. mich erſchlagen habe. Da kein Kamin im Hauſe war, obgleich ein wärmendes, troc>nendes Feuer in der Regenzeit oft wün-

war,

ein Häushen

nahe, auf

deſſen

Herd meine Speiſen bereitet und wo die Geſchirre aufbewahrt wurden. Auch dieſer Raum wurde eine3 Tages total ausgeleert. Alles Toben des Häuptlings brachte

fein Stick zurück.

Da ich zum mindeſten des Waſſer-

keſjels bedurfte, um nicht zu verhungern, bot ich eine Wollde>e für dieſen an. Kein Geringerer al3 der Kriegshäuptling Miaki brachte ihn; doch fehlte ver

Deckel.

jei um

ihm

Der

ſei auf der andern

keinen Preis zu bekommen,

nicht untertan

ſei.

J<h war

Seite der Jnſel und da der Stamm

dort

ſc<hon glücklich über

den nun offenen Keſſel und machte meine Betrachtungen

darüber, wie ſelbſt das Leben von einer ſolchen Kleinig-

keit abhängen kann.

|

Ganz ohne die Macht zum Widerſtand ließen die Lehrer und ich alles über uns ergehen; wir trugen es gern im Dienſt unſers HErrn. Die Hoffnung verließ uns nicht, daß dieſe Armen in uns Freunde und Helfer

jehen würden, ſobald es uns dur< Gottes Gnade gelänge, ſie JEſum erkennen und lieben zu lehren. Aber troß unſerer Ergebung

gab es manche

harte Probe

für

ſchnell, ich brauche Nat!“ Er rannte in meine Wohnung, ich folgte ihm; aber ehe er nod) ein Wort hatte

ſie, veranlaßt dur) die bei jeder Gelegenheit an un3 verübten Grauſamkeiten. ECines Morgens kamen Leute gerannt mit den

verſchwinden, und meine Deen, Leintücher uſw. waren

Gott kommt über das Meer! CS ſind keine Flammen zu ſehen, aber Nauch wie aus einem Vulkan. Was iſt

ſagen können, hörte ich die Frauen nach mir rufen. Al3 ich hinauskam, ſah ich Miakis Leute im nahen Wald fort.

DaS

gedauert;

alles

hatte

nur

ein

oder

zwei

Minuten

und in ſolcher Zahl waren die Leute herbei-

geſtürzt, daß von einer Abwehr ſeitens der Wachehalten-

den keine Nede ſein konnte.

bli>

die Augen

wie

beſchämt

Miaki ſc<lug einen Augennieder,

dann

ſchwang

er

wütend ſeine Keule um ſich und rief: „So will ich dieſe Kerle beſtrafen! Sie ſollen alles zurückbringen!“ Er modte erwarten, daß ich ihm dies unterſagen würde, da ich bei jedex Gelegenheit die Kämpfenden zur Ruhe zu bringen ſuchte. J< ſagte, daß, wenn ih im geringſten an ſeine Rechtlichkeit glauben ſolle, er uns die fo notwendigen Gegenſtände verſchaffen möge. Er verließ mich, natürlich nur um ſeinen Anteil am Raub zu erhalten. Da er ſich längere Zeit von mir fernhielt, hoffte ich, darin do< no<h einen Funken von Gewiſſen erbliken zu dürfen; als ich ihn ſpäter ſprach, verſicherte

Miaki, nicht ein Stü> gefunden zu haben.

Natürlich

ivar da3 eine Lüge, da3 heißt, in den Augen dieſer Armen eine Tugend, wenn ſie nämlich ihren Zweck erreichte oder ihn doch zu erreichen ſchien.

Worten:

„Miſſi, Miſſi, ein brennende3

Sc<iff oder ein

da3, ein böſer Geiſt oder ein brennendes Sciff2“

Den

erſten folgten andere, und alle waren in großer Angſt. I< erwiderte: „J< kann nicht gleich hingehen, ſondern muß meine beſten Kleider anziehen. C3 wird ein3 der großen Kriegsſchiffe meiner Königin Viktoria ſein. Den Kapitän muß ich voll Ehrfurc<t empfangen; er wird fragen, wie ihr mich behandelt, ob ihr mid) beſtehlt und mir nach dem Leben trachtet oder ob wir Freunde ſind.“ Dieſe Worte gaben zu lebhaftem Geſpräch und vielen Fragen, auch von ſeiten der Häuptlinge, Anlaß;

lektere

baten

mich

inſtändig,

alles

Vorgekommene

zu

verſchweigen. „Wenn der Kapitän mid fragt, muß ich die Wahrheit ſagen.“ „Wird er fragen?“ „Ich glaube, ja.“ „Miſſi, ſagt ihm nichts, ſagt ihm nicht31 Ihr ſollt gleich alles wiedererhalten, und niemand ſoll Eu je wieder etwa3 nehmen.“ Und fort liefen alle und kehrten kurz darauf mit einer Menge Sachen zurü>. Als ich aus meinem Zimmer trat, ſollte ich ſagen, ob daS alles ſei, was ich


Die

188 vermiſſe,

was

ich natürlich

nicht wiſſen

Hlijſions-Taube.

konnte.

Aber

ich freute mich der zauberhaften Mat, die das heran- nahende Kriegsſchiff auf die Häuptlinge ausübte, die früher nie einen Dieb hatten finden können, und ließ alle3, wa35 gebraht war, ins Haus tragen. „I< ſehe den Dedel meine3 Teekeſſel3 nicht“, ſagte ich, einen Bli> auf das bunte Durdeinander werfend. „Ihr ſollt ihn morgen haben, Miſſi; er iſt auf der andern Seite der Inſel. Aber ſagt e3 dem fremden Mann nicht!“ „Jg bin froh, daß ihr ſo viel gebraht habt“, ſagte ih. „Wenn ihr drei Häuptlinge, Nouka, Miaki und Nowar, nicht vor ihm davonlauft, wird er euc<h wohl nicht ſtrafen. Bleibt ihr und eure Leute fern und verſte>t eu), ſo wird er fragen, warum ihr euch fürchtet, und ich müßte e3 ihm ſagen. Alſo bleibt bei mir, und in Zukunft beſtehlt niemanden!“ „Wir ſind in großer Angſt; wir wollen aber bleiben, Miſſi.“ Nod jezt fühle ich die Freude, al3 an jenem ſchönen Morgen Jhrer Majeſtät Schiff Cordelia in unſern Hafen einlief. Kapitän Vernon kam mit zwei Booten voll Mannſchaft, begleitet von einigen ſeiner Offiziere, alsbald ans Land und war voll Teilnahme, da er bereits in Auſtralien Gerüchte über die Geſinnung der Tanneſen gegen un3 gehört hatte. Sobald die Boote nahe genug waren, um die Uniformen zu unterſeiden, rannte Miaki davon, um nach einer Weile in einem alten, roten engliſchen Militärro> wieder zu erſcheinen, den er von einem Händler gekauft haben mochte. Er hatte die Uniform, die ihm etwa3 knapp war, über dem ſonſt unbekleideten Körper zugeknöpft; ſein häßlich bemalte3 Geſicht und die Unzahl von peitſ<henſ<hnurähnlihen Zöpfen verwandelten die Erſcheinung, die für gewöhnlid) wenigſtens den Ausdru> von wilder Freiheit hatte, in ein ſ<mußiges, unbedeutende3 Geſchöpf. Miaki marſchierte heran, al38 eben meine Begrüßung mit Kapitän Vernon und ſeiner Begleitung ſtattfand. Er fühlte ſich als Erſter in dieſem Kreis und begann mit einer Miene ho<hmütiger Würde die Fremden zu betrachten, dexen Augen wiederum auf der zum Lachen reizenden Erſcheinung ruhten. „Wer iſt denn da32“ fragte der Kapitän. Nach der Vorſtellung: „Dies iſt Miaki, unſer erſter Anführer im Krieg“, flüſterte ih dem Fremden etwa3 zu. J< ſagte ihm, daß er ein wenig Engliſch verſtände, jedoch ſo wenig, daß e3 gefährliche Mißverſtändniſſe geben könnte, wenn er mit ihm reden würde. Der Kapitän murmelte alſo nur: „Wel verächtliche3 Geſchöpf!“ =- Worte, die Miaki nicht verſtand. Nach einer Weile ſagte Miaki:

„Miſſi, da der große Häuptling, den Königin Viktoria

geſchi>t hat, nicht von allen Leuten auf der Inſel geſehen werden kann, ſo bittet ihn, daß wir einen Speer

neben ſeinen Füßen

in die Erde ſte>en dürfen;

wir

werden, wo ſein Kopf aufhört, eine Kerbe ſchneiden und) den Speer überall hinſchiken, damit alle ſehen, wie

jjgroß der Häuptling

iſt.“

Der Kapitän ließ es ge-

ſchehen, worüber Freude herrſchte. Tauſenden wurde der Speer gezeigt, und längere Zeit bildeten „der Häuptling und ſein Schiff“ den Gegenſtand der Unterhaltung. Kapitän

Vernon3

angebotene

Hilfe

konnte

mir

von

meiner Arbeit gegen die greulihen Gewohnheiten und den Aberglauben der Bewohner nicht3 abnehmen. Jedoch ließ ich auf ſein Verlangen alle exreichbaren Häuptlinge herrufen. Am nächſten Morgen erſchienen etwa zwanzig, ſämtlich bewaffnet. Sichtlich waren die meiſten in großer Unruhe, als ſie in meinem Hauſe um den Kapitän Plaz nahmen, der wohl eine Stunde dazu verwendete, ihnen gute Ratſchläge und Warnungen zugehen zu laſſen, die un3 ſichern ſollten. Dann lud er alle ein, ihn auf die Cordelia zu begleiten. Er ſelbſt zeigte ihnen die großen Kanonen, und wie ſie einem Spielzeug gleich auf Schienen ſich leicht bewegen ließen. Al3 wir alle auf De> um ihn verſammelt waren, ließ er zwei Schüſſe abfeuern; die große Entfernung, in welcher die Kugeln beim Fallen ins Meer

e3 aufrührten,

und

der Lärm

der Kanonen-

ſchüſſe vermehrte ſichtlih Angſt und Sc<re> in den Leuten; al3 er nun aber ein Geſchoß in eine Gruppe von KokoSbäumen ſenden ließ, al3 deren Üſte wie Zündhölzer zerbrachen, da baten alle flehentlich, wieder ans

Land

gebrac<t

zu

werden.

Naddem

jedem

einzelnen

nod) ein kleines Geſchenk gegeben worden war, wurden ſie entlaſſen.

Die Eindrücke des Geſehenen wurden in lebhaften Reden den übrigen mitgeteilt, und mance Mythe mag ſich von dem „Feuergott de3 Meere3“ und von dem „Häuptling der weißen Königin“ in den Köpfen der Bewohner feſtgeſezt haben. '

Manderlei

aus

der Miſſion.

(Von (€. F. Drewes.)

Fröhliche Weihnachten wünſcht die „Miſſion3taube“ allen ihren lieben Leſern nah und fern. Gottes große Gabe, da er un3 ſeinen Sohn zum Heiland gab, macht un3 willig, ihm von unſerm Jrdiſchen. darzureichen für die Auzabreitung de3 Gnadenreiches ſeine3 lieben Sohne3 hier auf Erden. Weihnachtsgeſhenke machen wir Chriſten einander.

Daß wir dabei doh ja nicht vergeſſen, unſerm lieben

HErrn und Heiland aud ein Geſchenk zu machen für da3 heilige Werk der Miſſion! Der Stand unſerer Miſſions8kaſſe. In der Haushalt3kaſſe unſerer Negermiſſion war am 31. Oktober

eine Schuld im Betrag von 832,033.66, während die

Baukaſſe

Das

einen Fehlbetrag

iſt eine

HErr helfe! Catherine,

Geſamtſchuld Ala.

An

von

von

3814,065.80

dieſem

aufwies.

Der

346,099.46. Ort,

der

an

der

Southern Bahn, fünfunddreißig Meilen ſüdweſtlich von

Selma liegt, iſt dieſen Herbſt eine neue Miſſionsſtation

„a


Mijſions-Taube.

189

eröffnet worden. Frl. Carrie Hill, ein Glied der Oberklaſſe im Alabama Luther College in Selma, hatte am Eröffnungstag der S<hule über dreißig Kindex. Wegen

Louiſiana. Superintendent G. M. Kramer ſchreibt über ſeine Viſitation in unſern Gemeinden zu Alexan-

richten. DaZ3 neue Wohngebäude in Greensboro ſoll, ſo Gott will, am Dankſagungstag feierlich eingeweiht werden. Bei dieſer Gelegenheit verſammelt ſich die Immanuel3-

unſer Miſſionar, in Alexandria Eugen Berger. ſind Söhne der Gemeinde bei Manſjura.

der Not in der Kaſſe wird die junge Lehrerin wohl, wie üblich, in einer alten, verfallenen Blo>hütte unter-

konferenz in der Anſtalt.

Prof. Otto Böcler vom

Con-

cordia-Seminar in St. Louis wird. die MiſſionSbehörde bei der Feſtlichkeit vertreten. Die Collegeſchule in Greens8boro, die 1919 zeitweilig geſ<hloſſen wurde, damit das Gebäude al38 Wohn-

haus für die Schülerinnen de3 College benußt werden konnte, iſt im September dieſe3 Jahres wieder eröffnet worden.

Lehrerin Helene Lynn

D. Andreas

Bäpler,

dex

ſteht der Schule vor.

am

10. Oktober

in

Con-

cordia, Mo., im Alter von ſiebenundſiebzig Jahren ſelig

dria und Manſura: „Jn Manſura hauptſächlich, aber auch in Alexandria habe ich Freude gehabt an dem Fortgang der Arbeit.“ In Manſura iſt P. C. P. Thompſon Beide

Bethlehem, New Orleans. P. G. M. Kramer ſchreibt über ſeine beiden Gemeinden in New Orlean3:

„Zn Bethlehem habe ich eine feine Klaſſe, die den Konfirmandenunterric<ht beſucht: fünfundzwanzig Kinder.

Konfirmiert werden ſie wohl nicht alle; aber ich bin dankbar, daß ich ſie unterrichten kann. Jn Concordia habe ich ac<ht Kinder, das beſte Material ſeit etlichen Jahren, und zwei Erwachſene.“ Atlanta, Ga. Miſſionar John Alſton ſhrieb am 14. November: „Die Arbeit an unſerer neuen Kapelle

ſchreitet ſchön voran. fang

de3 neuen

Indien.

arbeiter

York aus dorf aus

Jahre3

Wir

erwarten,

fertig

Am 22. Oktober

unſerer

Miſſouriſynode

daß ſie zu An-

ſein wird.“

traten zwölf Miſſion3die Seereiſe

von

New

nad) Indien an, nämlich Miſſionar F. R. Zuder Trivandrum, Südindien, Miſſionar G.C. Hattenaus Ocheyedan, Jowa, Miſſionar E. H. Knörnſchild Auguſta, Mo., Miſſionar H. J. Meyer und Frau

aus Greſham, Nebrx., Miſſionar A. A. Müller und Frau

aus Altamont, JU., Miſſionar Alex. von Schlichten aus Yonker3, N. Y., Miſſionar K. M. Zorn aus JIndianapolis, Ind., Diakoniſſin Elſie Mahler, R. N., aus Scott City, Kanſ., Diakoniſſin Klara Müller, R. N., aus Weſtcliffe, Colo., und Diakoniſſin Meta Schrader, R.N., au3

D. A. Bäpler. entſchlafen iſt, war ein warmer

!

Freund

unſerer Neger-

miſſion, die er al3 Paſtor weißer Gemeinden in Mobile und Little No> kennengelernt hatte. An beiden Orten hat er während eingetretener Vakanzen treue Au3helferdienſte geleiſtet. Sein Andenken bleibe auch in unſerer Negermiſſion im Segen! Buffalo, N.Y. Student Albert Domini> von unſexm College in Green3boxo iſt am 13. Oktober in Buffalo angefommen. Stadtmiſſionar Wind, dem er in Unſerer dortigen Negermiſſion zur Seite ſteht, lobt ihn. Philadelphia. Unſer dortiges Gotte3dienſtlokal iſt zU klein

geworden,

werde.

Gott gebe, daß ſeine Bitte bald erfüllt wex-

. Trumpoldt

und

unſer

bittet dringend,

junger

daß mehr

Miſſionar

Raum

Paul

geſchafft

den kann! St. Loui8. Miſſionar Paul Goſe hatte am Sonndie große Freude, fünfundSeptember, tag, den 18:

8wanzig Erwachſene ſowie zehn Kinder konfirmieren zu „dürfen. Seit der Ginweihung der neuen Kir<he am 8. Mai ſind etwa hundert neue Gliedex der Gemeinde beigetreten.

Paducah, Ky. Der HExrr der Ernte ſegne ſie und 9 Arbeit in dem großen Heidenland Jndien! Farbige Landbeſiber. In Alabama wohnen aus 436,287 Schwarzen einundzwanzig Prozent auf Farmen, die ihnen gehören, in South Carolina ſe<h3undzwanzig Prozent unter 529,292. Jn Ohio ſind fünfundſiebzig Prozent der farbigen Farmer die Eigentümer der Farm, auf der ſie wohnen, in Weſt Virginia vierundſiebzig

Prozent, . ſiebzig. in New

Jerſey,

ſe<h3-

undſechzig in Kanſa3, ſechzig in Florida, fünfundfünfzig in Maryland, ſiebenundvierzig in Jllinois, vierundvierzig in Delaware und fünfundzwanzig in Miſſouxi. Dieſe Zahlen ſind einem Zenſusbericht der Bundez3regierung entnommen. Die Sterberate der hieſigen Schwarzen iſt in den leßten vierzig Jahren um fünfzig Prozent gefallen, nämlich von 36 aus je tauſend auf 18. Dieſe Sterberate iſt jekt niedriger als in Spanien, Ungarn RNußland und Südamerika. Die Britiſ<e und AusSländiſche Bibelgeſellſchaft brachte ihre 587. Scriftüberſezung zur Vollendung. Da3 Evangelium Markus liegt nun in Mapudungu vor, da3 heißt, in der Sprache der araukaniſchen Jndianex, die in Süd-Chile und Argentinien daheim ſind. (Chriſtl. Botſchafter.)

- vum

Die


Die Miſſrons-Taube.,

190

Aſante. Da3 Negerreich Aſante in Afrika hat wieder einen König. - 1896 wurde der König Perembe von England abgeſekt und na<h Sierra Leone, ſpäter nach den Seſchellen im JIndiſchen Ozean verbannt. Am 26. November 1926, alſo nah einem Menſdenalter, ließ ſich die engliſche Regierung bereitfinden, den entthronten König, der in der Verbannung Chriſt geworden war, wieder in ſein Amt einzuſezen, und zwar auf demſelben Plat, wo er einſt unter großen Demütigungen auf den Thron verzichten mußte. Jeruſalem. DaZ von der Brüdergemeinde in Jeruſalem gegründete Auzsſäkigenaſyl „JEſushilfe“ konnte am 30. Mai auf eine ſe<zigjährige Tätigkeit zurüblien. Die Anſtalt bietet Raum für etwa 60 Kranke, hat aber zurzeit nur etwa 26 Patienten. ? Die „glü>lichen“ Wilden. Die <riſtliche Miſſion

hat immer Ziviliſation im Gefolge. mande in ihrer Unwiſſenheit gegen

Bekanntlich ſind die Chriſtianiſie-

rung wie gegen die Ziviliſierung der Wilden. Knud RaSmuſſen, der dreieinhalb Jahre unter den wilden Eskimo3 in Kanada geweilt hat, ſagt in ſeinem vor einigen Monaten erſchienenen Buh Across Arctic America (S. 236): „Man kann oft Leute, die nichts vom Leben der „Wilden“ wiſſen, ſagen hören, man ſolle dieſe auf ihre eigene Weiſe leben laſſen und ihnen die Ziviliſation nicht aufnötigen. Meine eigenen Erlebniſſe in dieſen Gegenden haben mich überzeugt, daß der Weiße, obwohl er gewiſſe Gefahren mitbringt, dennoch eine mildere LebenSweiſe einführt und in mancher Hinſicht den Kampf ums Daſein erleichtert.“ Lutheriſche Finnen in Amerika. Die finniſchen

Lutheraner teilt.

in Nordamerika

ſind in drei Synoden

ge-

Die Suomiſynode hat 20,156 konfirmierte Glie-

der, die Finniſche Nationalkirhe

7,191

und die Fin-

niſc<h- Apoſtoliſche Kir<he etwa 20,000. Vergiß nicht, lieber Leſer, deine „MiſſionStaube“ für3 neue Jahr zu beſtellen!

R. Vix,

unſer

erſter weißer

ſchiffte. Er ſtarb am 13. Februar 1904 an der Peſt. 31. Das Sciff „Kopernikus“ kommt 1838 mit ſächſiſchen Auswanderern in New Orlean3 an.

Die nächſte Verſammlung der Ev.-Luth. konferenz

Synodal-

findet im Sommer 1928 ſtatt. Einladungen von Gemeinden, die Delegaten zu beherbergen, waren bei der lezten Verſammlung nicht eingegangen. Der Unterzeichnte bittet herzlich um ſol<e Einladungen. Die Konferenz wird von 75 bis 100 Delegaten beſchit werden und Mitte Auguſt tagen. L. Fürbringer, 801 De Mun Ave., St. Louis, Mo.

Christmas in the Black Belt, and Other Stories the Mission-Fields at Home and Abroad.

Dezember. Eugen

miſſionare der Miſſouriſynode in Oſtindien, trat 1894 die Reiſe nah JIndien an, indem er ſich in Genua ein-

Neue Drudſac<en.

Gedenktage in der Miſſion. 15.

18. Die erſten Baſler Miſſionare landen an der Goldküſte, Weſtafrika, 1828. 22. Hans Egede3 Gattin ſtirbt in Grönland 1735. 23. Die erſten Baſler Miſſionare kommen in Kamerun, Weſtafrika, an im Jahr 1886. --- Lehrer Dietri< Meibohn, ſiebenundzwanzig Jahre Lehrer an unſerer Miſſionsoſchule Mount Zion in New Orleans, 1845 geboren zu Kutenholz in Oldenburg. 25. Choldwig wird 496 in Rheims getauft. =- Die Erſtlinge aus den Bataks auf Sumatra werden von Miſſionaren der Nheiniſchen Miſſions8geſellſchaft getauft 1864. 26. Johann Warne ſtirbt 1910 in Halle. 27. Der ſpätere Profeſſor A. Crämer tauft 1846 zu Frankenmuth, Mich., die drei Erſtlinge aus dem Stamm der Chippewa3: den ſiebzehn bis achtzehnjährigen Abuiquam und ſeine beiden Schweſtern. 28. Aaron, der erſte tamuliſche Landprediger, wird 1733 in Trankebar, Oſtindien, ordiniert. 29. Andreas Riis erſter (Baſler) Miſſionar in Kumaſe, der Hauptſtadt des blutgetränkten Aſantereich3 . an der Goldküſte Weſtafrikas, 1839. 30. Theodor Näther, einer der erſten zwei Heiden-

Lehrer

der Negermiſſion, 1861 in New Orlean3 geboren.

leeted by W. G. Polack. Ernst Kaufmann, 7-1 Spruce St., New York, N.Y. Preis: 30 Ct8. Zu

in

Er

trat am 7. Dezember 1881 in den Dienſt der Negermiſſion al3 Lehrer in der Mount Zion-Sdule in New Orleans und blieb an dieſer Stelle bis an ſeinen am

10. Juli 1918 erfolgten Tod. 16. Erſte Ordination eines Baſler Miſſion33öglings 1818. 5 17. Miſſion3direktor N. J. Bakke kommt auf Anordnung des Screiber3 im Jahr 1915 nach Roſebud, Wilcox Co., Ala., um etwaige Miſſion3möglichkeiten in jener Gegend zu unterſuchen. Die Veranlaſſung dazu gab ein Brief der Lehrerin Roſa Young. =- David A. Day, dreiundzwanzig Jahre lutheriſcher Miſſionar in Liberien, Afrika, ſtixbt auf der Heimreiſe nach Amerika.

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Stories of the World's

Great

Whose Delight Was in the Service of the Lord Jesus. Told by Theo. Graebner. Derſelbe Verlag. Preis: 30 Cts. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Dies mit vielen ſchönen Bildern gezierte Buch enthält die folgenden zehn Erzählungen: 1. Monica, the Mother of St. Augustine. 2. Alfred the Great. 3. Charles Hildebrand, Baron of Canstein. 4. Joseph Haydn. 5. Oberlin, a Great Country Pastor. 6. Louise, Queen of Prussia. 7. Adoniram Judson, Missionary of Burma. 8. VYelix Mendelssohn - Bartholdy. 9. Jenny Lind, the Swedish Nightingale. 10. “Chinese" Gordon --a Modern Knight. Dieſe zehn Männer und Frauen waren alle demütige Anbeter des HErrn JEſu, ein Beweis dafür, daß er, wie ſchon die Schrift Alten Teſtament8 geweisſagt hat, auch „die Starken zum NRaube“ hat, das heißt, daß immer aud) ſolche unter ſeinen gläubigen Jüngern zu finden ſein werden, die die Welt zu den Großen zählt. In

His

Keeping.

Stories

for

by Theo. Graebner.

Boys

and

Derſelbe Verlag.

Girls.

Preis:

Collected

30 Cts.

Zu bezichen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. Zwölf intereſſante Geſchichten für Knaben und Mädchen. Das Buch hat, wie jedes Buch für die Jugend e3 haben ſollte, Bilder, acht an der Zahl, von denen drei koloriert ſind. Es eignet ſich als Weihnachtsgeſchenk. Day

by Day With Jesus.

4 Christian

Edited by W. H. 7'. Dau.

60 Ct8. Auch zu haben House, St. Louis, Mo.

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eine kurze Betrachtung brauchbarer andacht im

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Calendar

Derſelbe Verlag. Concordia

Profeſſoren

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hier

über einen Bibelſpruch.

Abreißkalender für <riſtlichen Heim.

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Bethel,

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Grace,

Greensboro,

Jacksonville,

55.00;

Bethlehem,

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5.00;

Grace

School,

Catharine,

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St. Louis,

12.95;

mission

at

mission

at

East Selma, .47; mission at Pomona, 4.85; Mount Calvary, Kannapolis, 35.00 ; Mount Calvary, Mount Pleasant, 15.00; Mount Calvary, Tilden, 42.68; Mount Carmel, Midway, 72.66; Mount Olive, Catawba, 4.00; Mount Olive, Tinela, 35.52; Mount Zion, Bostian Cross Roads, 11.00; Mount Zion, Charlotte, 17.00; Mount Zion, New Orleans, 80.00 ; Our Redeemer, Longmile, 3.24; Pilgrim, Birmingham, 22.50; St. Andrew's, Vredenburgh, 9.14; St. James's, Buena Vista, 45.93; St. James's, Southern Pines, 11.00; St. John's, Joffre, .74; St. John's, Salisbury, 15.00; St. Luke's,

High

Point,

4.45;

St.

Luke's,

Lamison,

11.52;

St. Luke's, Spartanburg, 16.50; St. Matthew's, Ackerville, 20.50; St. Matthew's, Arlington, 3.07; St. Matthew's, Meherrin, 21.73; St. Mark's, Atlanta, 7.00; St. Mark's, Winston-Salem, 4.91; St. Paul's, Charlotte, 12.00; St. Paul's, Lutherville, 10.00; St. Paul's, Napoleonville, 6.00; St. Paul's, New Orleans, 75.00; St. Paul's, Oak Hill, 43.24; St. Peter's, Cabarrus, 12.00; St. Peter's, Pine Hill, 14.70;

St. Philip's,

Chicago,

50.00;

St. Philip's,

Philadel-

phia, 15.00; St. Philip's, St. Louis, 15.00; Southeastern Mission Field, per Rev. Martin Dorpat, 10.59; Trinity, Elon College, 2.75; Trinity, New Orleans, 25.00; Trinity, Selma, 36.04; Zion, Gold Hill, 6.50; Zion, Taits Place,

Ala.,

39.58.

For Jubilee Fund: Bethany, Nyland, 861.10; Grace, Jacksonville, 3.24; Holy Trinity, Springfield, 27.00 ; Mount Calvary, Tilden, 50.17; Mount Carmel, Midway, 39.18; Mount Olive, Yinela, 50.16; St. James's, Buena Vista, 40.01; St. Paul's, Oak Hill, 45.80. For Negro MisSions: From Ars. Sophia Ohlensehlen, Craig, Mo., 355.00. N. N., Herington, Kans., 1.25. N.N., Lowden, Iowa, 10.00. Mrs. B. Thiel, Wartburg Altenheim, Brooklyn, N. Y., 1.00. XN.N., Hillsboro, AMo., 5.00. Caroline Kellermann, College Point, L.1., N.YX., 5.00. Per H. Schoel, Jr., Treasurer, Dixie District Walther League, for expenses of Pastor Wecke, visiting United States Veterans' Hospital No. 91, Tuskegee, Ala., 55.00. XN.N., Latimer, Kans., 3.00. 0.

For Students' Fund:

Mrs. Christine Zapf, East Cleve-

land, O., 525.00. N.N., Evanston, I11., 30.00. Per Louis H. Waltke, Executor, from Hulda Beumer Estate, 5300.00. 'THE0. W. ECKHART, Treasurer. Bitte zu beachten!

Man wolle gütigſt den Bdrebſireiſen auf dem Blatt anſehen und beachten, ob das Abonnement abgelaufen iſt oder bald ablaufen wird. “Dec 27" bedeutet, daß das Abonnement jekt abgelaufen iſt. Man bezahle gütigſt an ſeinen Agenten oder direlt an uns, und zwar

ES Dabert Burſon

gel Wochen, bis der Abrehſtreifenauf

auert dur<ſchnittlich zwe en, e e Blatt die zg oder Quittung aufweil i Entrichtung ſeine3 Abonnement3 erwähne man gütigſt immer, wels BE EE St und gebe EN und Adreſſe an (alte und neue, wenn es ſich um Adreßveränderung handelt). CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, St. Louls, Mo. dem

Die „„Miſſion8-Tanbe““ eriheint einmal monatli<h.

in Vorausbezahlung

Von "„

by the Treasurer.

| October 1--31, 1927. Received for Colored ALisSions from the following colored congregations: Augustana, Alexandria, 820.00; Beth-

any,

7.65;

30.00 ; Hope, Kings Landing, 63.28; Immanuel, Cincinnati, 10.00; Immanuel, Shankletown, 5.00; Immanuel Lutheran College, Greensboro, 655.45; Luther Memorial,

Preis:

Mutual Benefit League, Lutheran Building, 105--107 N. Dearborn St., Chicago, 111. Preis: 50 Ct8. Auch zu beziehen durch das Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

Received

Ark, 23.69; Bethlehem, Monroe, 4.00; Christ, Rosebud, 24.67 ; Concordia, Lowerstone, 10.00; Concordia, New Orleans, 15.00; Gethsemane, Hamburg, 17.85; Grace, Concord, 50.00; Grace, Greensboro, 44.00; Grace, Ingomar,

Publishing

Concordia Calendar. A Christian Annual for the Year of Our Lord 1928. Published by the Concordia

Contributions

191

mit Porto iſt folgender:

Der Preis für ein Jahr

M Exemblau DTT TTESTTEESSSSESSGERDEREEEEEESD -. 60 Ct3. 10 Expl. an auſwärts an eine Adreſſe 40 Ct3. pro Exp!

60

100

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"

37 Ct3.

33 Cts.

In St. Louis, durc Träger oder Poſt bezogen, ſowie in Canada und im Aus-

Iand 60 Cents pro Exemplar. 84 Briefe, welche Beſtellungen, Abbeſtellungen, Gelder uſw. enthalten, ſende man

unter der Adreſſe: Concordia

Publishing

Ikouse, St. Louis,

Mo.

Alle die Nedaktion betreffenden Einſendungen ſind zu richten an Rey. 0. F. Drewes, 3558 S. Jefferson Avenue, &t. Lonis, Mo.; alle Geldbeträge ſür die Negermiſſion an den Kaſſierer, Ur. Theo. W. Eekhart, 38358 S. Jefferson Avenus, St. Louls, Mo.

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192

Die UWliiſions-Taube.

123

Ein neues Niſſionsbuch HALF

A

CENTURY OF LUTHERANISM OUR COLORED PEOPLE

Unſere Negermiſſion feiert dies Jahr erzählt un38 die Wunder der Gnade Gottes, begonnene Miſſion erfahren hat.

ihr goldenes Jubiläum. die dieſe ſo gering und

Der Verfaſſer iſt ſeit nahezu zwanzig Jahren mit bunden, und ſeine langjährige Erfahrung -- da8 merkt

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iſt ihm bei der Verabfaſſung

ſec<hs8undſe<hzig Bilder

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des Buche3

Die3 Buch unfeeinbar

der Negermiſſion man auf Scritt

äußerſt zuſtatten

Da3

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der Negermiſſion zieren dies Bud. Stil und Sprache ſind einfach und leicht verſtändlich. Jeder, der auch nur etwas Engliſch verſteht, kann die8 Buch mit Nutzen leſen.

Bud

verund

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gekommen.

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enthält wirkliche Ge-

ſchichte, iſt aber trozdem keine8wegs

troffen.

Die

ſchichten

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ſchönen

Anekdoten,

der

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Humor, der hie und da durchklingt, machen

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und

feſſelnd.

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Solche, die die Jubiläumsſchrift geleſen haben, ſagen: „Der rechte des Evangelium3 weht durch das ganze Buch.“ „ES iſt äußerſt feſſelnd.“

Druc iſt hübſch.“

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Wir haben hier zum erſtenmal eine zuſammenfaſſende Schilderung der überaus

reichgeſegneten Miſſion3arbeit in Alabama.

„E83 lacht jedem Miſſion8freund

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Herz, wenn er lieſt, wie Großes der HErr durc ſeine Diener, unſere Miſſionare, an dem armen, verachteten Negervolk in dieſem Staate getan hat.“

ſtellt:

Der

60

Der

Preis

Ct3.

iſt überraſchend

niedrig:

für jedes Exemplar.

etwaige Überſchuß Man

CONCORDIA

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fließt in ſende

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Miſſionskaſſe.

ſeine Beſtellung

PUBLISHING

3558 S8. Jefferson Avenue,

75

an

HOUSE

ST. LOUIS, MO.

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