Miſſionszeitſchrift der Evangeliſh-Lutheriſchen Sunodalkonferenz von Nordamerika. Published
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Januar
46. Iahrgang.
+ Mutter
Wright.
Unſerer Mutter Wright war es vergönnt,
dieſe Altersgrenze um dreiundzwanzig Jahre zu überſchreiten. „Köſtlich“. iſt ihr langes Leben hienieden geiveſen, das hat ſie ſelber oft zum Lobe Gottes freimütig bekannt. „Köſtlih“ war ihr Leben ard) gewiß in den Augen Gottes und aller wahren Chriſten, denn ſie hat, wie einſt der alte Simeon, ihr ganzes Leben „fromm und gottesfitrdtig” gelebt und den „Troſt Jsraels“ ihren einzigen Troſt ſein laſſen. Voll „Mühe und Arbeit“ iſt ihr Leben aber auch geweſen. Das wiſſen alle, die „Mutter“ Wright näher kannten, das können ſih aber auch alle die, die ſie niht kannten, leicht vorſtellen, wenn ſie hören, daß die Zeit ihrer Wallfahrt
Hier
in
dieſem
Jammertal
hundertdrei
Jahre
ge-
weſen iſt. Mutter Wright wurde geboren im März des Jahres 1820 gu Chriſtianſtad, auf der Jnſel St. Thomas, in
den Virgin Islands.
Sie hatte dreizehn
Geſchwiſter.
Als ſie kaum neun Jahre alt war, mußte fie, zuſammen mit ihren Eltern und andern Einwohnern, von ihrer Heimaktsinſel fliehen, da ein großer Teil derſelben nad
einem heftigen Erdbeben im Meere verſank. Jn ihrem neunten Jahre kam fie nad den Vereinigten Staaten.
Jhre
Eltern
ließen
fic) in
Subscription price, 50 cts. per annum, payable strictly In advance, St.
Louis,
Mo.,
under
the
Act
of March
3,
1103, Act of October 3, 1917, authorized
1879.
on July 5, 1918.
1924.
Ur. 1.
Greencaſtle aud die Schule beſuchte, iſt uns niht bez
+
„Unſer Leben wahret fiebengig Jahre, und wenn's hoch kommt, fo ſind's achtzig Jahre, und wenn's köſtlich geweſen iſt, fo iſt's Mühe und Arbeit geweſen“, Py.
90, 10. —
at
for in section
Greencaſtle,
Pa.,
nieder.
Dort wuchs Mary Stuart — denn das war ihr MädGenname — in der lutheriſhen Kir<he auf. , Dort ‘liegen auch ihre Mutter und Schweſtern begraben. Jhr Vater iſt in New York begraben. Ob Mary Stuart in
EA
fannt. Jn den Jahren hielt man es wohl no< kaum für nötig, daß cin armes Negermädchen zur Schule gehen ſollte, denn Leſen und Schreiben hat Mary nicht gelernt, obwohl ſie es ſonſt im Leben weit gebracht hat.
Aus ihrer Lebenszeit in Greencaſtle iſt uns wenig bekannt. Sie wurde dort 1846 in der weißen lutheriſchen Kirche konfirmiert. Während des Bürgerkrieges,
Jahren der
des vergangenen
Unionsarmee
als
in
Jahrhunderts,
Krankenpflegerin
den
ſe<ziger
folgte Mart
(nurse)
und
marſchierte am Tage der Übergabe der Stadt New Orleans, im Jahre 1862, hier mit den Unionstruppen
cin. Von da an war New Orleans ihre Heimat. Jhren Unterhalt erwarb ſie fich in der erſten Zeit mit Waſchen,
Vügeln und Nähen. Jn den Jahren, in welchen das \ſchre>lihe Gelbe Fieber herrſchte, das New Orleans immer und immer wieder heimſuchte, hat ſie viel als
Kranfentvarterin in den Familien hin und her gedient und da oft ganze Familien zu Grabe tragen helfen. Jn jenen Jahren waren die Städte nod) nidjt mit all den
modernen Sequemlidjfeiten verſehen wie jest, und wenn auch, fo hatte ſi< Mary wohl wenig dieſer Be-
quemlidjfeiten bedient. Wie oft hat fie ihre Wäſche auf dem Schubkarren ganz von einem Ende der Stadt zum
andern gefahren oder ijt meilenweit mit ihrem Shubfarren gegangen, um fic) Holz, Leben3mittel uſw. zu
holen! Wie oft hat ſie dies der jüngeren Generation vorgehalten, wenn fie mit den jebigen Verhältniſſen “ unzufrieden tvarl!
Aber Marys Tätigkeit entfaltete ſi< Hhauptſä<hli< auf einem andern Gebiet, nämli<h auf dem der Kinderpflege. Und es ift auf dieſem Gebiet, daß ihr Name bei