Missions-Taube 1919

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der Evangeliſch - Lutheriſhen Synodalkonferen;

41. Iahrgang.

Januar St. Louis.

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Am Sonntagabend, den 8. Dezember 1918, konnten wir endlid) den fünfzehnten Jahrestag der Gründung unſerer Gracegemeinde dahier feiern. Die Feier ſollte ſhon ant Reformationsfeſt ſtattfinden, mußte jedoch der Hnjfluenga wegen zweimal verſchoben werden. Deshalb erwarteten wir keinen ſtarken Beſuch, obwohl wir die Feier tüchtig angezeigt hatten durch perſönliche Beſuche und durch die Poſt. Zum Glü> erfüllten fid unſere Befürchtungen durchaus nicht; eine zahlreiche Zuhörerſchaft ſtellte fic) ein. Die Feier wurde in unſerer „Kapelle“, Ede der 18. -und Morganſtraße, gehalten. Die Feſtpredigt gründete fid) auf die Pſalmworte: „Der HExrr hat Großes an uns getan; des ſind wir \röhlih“ und zeigte, daß der gütige Gott uns die Reformation, die lutheriſhe Kirche und unſere lutheriſche Gracegemeinde gegeben hat. Obwohl andere Negerfirdjen dahier gekommen und gegangen ſind, fo beſteht unſere Gemeinde nod) nag fünfzehn Jahren troß mancher Hinderniſſe. Auf dem Gebiet, auf dem unſere Miſſionsſ\tation ſi< befindet, haben gewiſſe ſ{<hwarze „Prediger“ Kirchen angefangen, eine Schar um ſich geſammelt und dann an andere „Prediger“ für ein [diz

nes Sümmchen ausberfauft. Das Danfopfer, das bei dieſer Gelegenheit erhoben

wurde, itbertraf unſere Erivartungen; es ergab die Summe von genau $28.34. Frau Bähler, unſere

weiße Freundin, trug $5 bei. Dies Hauptfachlid) durch Kuverte geſammelt.

Opfer wurde Als na< dem

Gottesdienſt die Frage vorgelegt wurde, ob die Kollekte in unſern Fonds für die neue Kapelle oder in die Miſ-

von Nordamerika.

1919.

Uummer

1.

fionsfaffe fließen ſolle, wurde faſt einſtimmig beſchloſſen, fie an die Miſſionskaſſe gu ſhi>en als einen Beweis der Dankbarkeit dafür, daß die weißen Lutheraner ihnen Miſſionare geſchi>t haben. Wenn man bedenkt, wie überaus nötig eine Kapelle iſt, und wie unſere lieben Leutchen ſi< danach fehnen, ſo will jener Beſchluß viel ſagen. Von dem Geld ijt mandes am Waſchzuber

verdient worden.

Wir denken hierbei an eins unſerer

guten alten Glieder, eine ältere Frau, die ihren Unterhalt mit Waſchen verdient. Dieſe treue alte Seele bradte $2.75. Nach dem Gottesdienſt ſagte fie gum Schreiber, er möge ſpäter bet ihr vorfpredjen, dann wolle ſie no< mehr geben. Das ſind Lichtſeiten in unſerer Arbeit — Erlebniſſe, die cinem wieder Mut machen und die läſſigen Hände und müden Knie wieder ſtärken. Gott ſegne unſere Negermiſſion an allen Orten, aber uy beſonders unſere Miſſion hier in St. Louis!

Herbert

C. Claus.

Unſere Schule bei Tilden, Alabama. Schulſuperintendent

G. A. Schmidt ‘in Alabama

ſchrieb am 29. November v. J.: Einige Worte Über Tilden. An dem Tag, an dem ich dieſe Miſſion3ſtation beſuchte, zählte ic) 160 Kinder, die durch die Türen des neuen Gebäudes in die Schule marſchierten. Lehrer Sam Young, der fic) gern auf dem laufenden hält, beſuchte Tilden vor einigen Tagen und wohnte der Verſammlung der Truſtees der Schule daſelbſt bei. Nachdem fie ſi eine lange Weile herumgeſtritten hatten, ſo erzählt ex, bat ex ums Wort. Man gab ihm Erz


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