Missions-Taube 1916

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38. Jahrgang.

Januar

Zum

neuen

Jahr.

Hell glänzt uns durch die finſtre Nacht entgegen Des neuen Jahres holder Morgenſtern; Er leuchtet uns voran auf allen Wegen Und weiſet uns das ſel’ge Ziel von fern. Du Du

Und

Aus

biſt der leuchteſt

führeſt

dunkler

Stern, o JEſu, Licht der Heiden; uns mit deines Wortes Schein

uns

dur<h Trübſal

Nacht

Leucht?

JEſu,

zur

uns

ew'gen

voran,

aufs

und

durch

Klarheit

ein.

Leiden

neue,

Daß wir dir folgen, Dir folgen Auf ſicherer Bahn. JI. T. Müller in „Sängerbote“.

„Und

ſoll morgen ſein wie heute und viel mehr.” Jeſ. 56, 12.

noh

Das joll Troſt ſein für die Zukunft. Dieſe Worte geben auc) Troſt und Mut, aber nur je nadjdem man fie auffagt. Nimmt man fie, wie fie daſtehen, fo ſind es gottloje Worte geiler Bauchdiener, deren großer „Troſt“ darin beſteht, daß nod) ſo viel Wein im Keller iſt, daß fie morgen ſ<hwelgen können wie

NU

y.

heute und nod) viel mehr. So haben fic) ſhon vor 2600 Jahren die Bauchpfäffen getröſtet, und nod)-

heute nimmt die Welt ihnen dieſe Worte glei<hſam aus dem Mund. Kaum war der ſhre>lihe europäiſche Krieg entbrannt, da erſchienen Artikel in den

Uummer

1916.

1.

täglichen Zeitungen, die den ſüßen „Troſt“ lieferten, es jet nod) genug importierter Wein im Lande vor- — ratig auf mehrere Monate. Das ſoll Troſt und Mut für den morgenden Tag geben! Aber wie Chriſtus einſt die gehäſſigen Worte der Phariſäer und Schriftgelehrten auf fic) ruhen und ihre vermeinte Verleumdung: „Dieſer nimmt die Sünder an und iſſet mit ihnen“ zum ewigen- Troſte armer Sünder als wahr gelten ließ, ſo können wir auch die angeführten Worte aus dem Schmuge aufheben und ſie als Worte ſüßen Troſtes und kräftiger Ermunterung über die Pforte des neuen Jahres ſchreiben: „Morgen ſoll ſein wie heute und nod) viel mehr.“ Wir ſind gerade über die Schwelle eines neuen Jahres getreten. Es lag uns da redjt nahe, einmal ſtille zu ſtehen, um in die Vergangenheit zurüdgubliden. Wir haben das aud) einzeln in unſerer Kammer unter vier Augen mit Gott getan und haben ; in öffentlihen Silveſter- und Neujahrsgottesdienjten die unzähligen Gnadenerweiſungen, mit denen uns Gott überhäuft hat, in Lob- und Dankliedern geprieſen. Da haben wir uns aud an dem Troſte gelabt, daß morgen ſein ſoll wie heute und nod) viel mehr. Sennen wir dod) unſern Gott als einen un-

veränderlihen Gott.

Wie er in der Vergangenheit

uns Tiebreid) geführt hat, ſo wird er aud) in der Zufunft mit ſeiner Gnade über un8 walten. Er iſt ja JEſus Chriſtus, geſtern und heute und derſelbe auc

in Ewigkeit.

Bei ihm iſt keine Veränderung

Wechſel des Lichts und der Finſternis.

PAI23

no<

Darum hat


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