Missions-Taube 1914

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Miſſionszeitſhrift der Evangelifty AGHA Januar

36. Jahrgang.

Neujahr. Wir ſtehen wieder in der Zeit der Fahreswende. Das alte Jahr liegt hinter uns; im Namen des SErrn haben wir Chriſten das neue angetreten. Jn ſolcher ernſten Zeit ſtehen wir glei<hſam einmal ſtill auf unſerm Wege und prüfen unſer Leben. Große Wohltaten hat Gott uns im leßten Jahr wieder erwieſen im Jrdiſhen. Er hat uns reidjlid) verſorgt mit allem, ‘was wir zur' Notdurft des Leibes und Lebens bedurften, uns und die Unſrigen, er hat uns wider alle Fährlichkeit beſhirmt und vor allem Übel behütet und bewahrt. Und das alles hat er getan aus lauter väterlicher, göttliher Güte und Barmhergigkeit, ohne all unſer Verdienſt und Würdigkeit. Dafür find wir wahrlich ihn zu loben und ihm zu danken, ihm zu dienen und gehorſam zu fein ſhuldig. Und nun prüfen wir uns einmal! Haben wir wirkTic) dem HErrn gedankt? Wie oft haben wir den Dank vergeſſen, oder wenn wir dankten, wie lau und falt war unſer Dank! Wie wenig haben wir ihm gedient, unſerm treuen Gott, wie oft ſeine Gebote übertreten! Noch unausſpre<li< größere Wohltaten hat uns Gott im Geiſtlichen erwieſen. Auch im verfloſſenen Fahr iſt der HErr bei uns geweſen und hat uns geUnſer ſegnet mit ſeinem Wort und ſeiner Gnade. Heiland ijt immer wieder durch die Predigt des Evangeliums bei un8 eingekehrt und hat uns mit ſeinen Verheißungen geſtärkt und getröſtet in der Not unferer Sünden, hat uns täglih neue Kraft verliehen

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SHEA

1914,

von Hordamerika. Aummer

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zum Kampf gegen die Sünde, zum fröhlihen Wandel nach ſeinen Geboten. Sa, ſeine Güte war jeden Morgen über uns neu, ſeine Barmherzigkeit hat kein Ende. Jhm allein verdanken wir es, daß wir nod im Glauben und in der Gnade Gottes ſtehen. Prüfen wir uns einmal: Sind wir aud) dem HErrn dafür redjt dankbar, fo redjt von Herzen dankbar, daß unſer Herz und Mund itberfliest und mit dem Pſalmiſten au8ruft: „Lobe den HErrn, meine Seele, und was in mir ijt, ſeinen heiligen Namen. Lobe den HErrn, meine Seele, und vergiß niht, was er dir Gutes getan hat, der dir alle deine Sünden vergibt und heilet alle deine Gebrechen, der dein Leben vom Verderben erlöſt, der did) krönt mit Gnade und Barmherzigkeit“? Haben wir ihm gedankt mit Worten niht nur, ſondern aud) mit der Tat? Unſer Heiland hat uns ja in ſeinem Wort kundgetan, wie er will, daß wir ihm vor allem für ſeine große Wundertat danken ſollen. Er erweiſt uns ſeine Gnade täglih und ftiindlid), daß nun auch wir verkündigen follen die Tugenden des, der uns berufen hat von der Finſternis unſerer -Sünden zu dem wunderbaren Licht ſeiner Gnade. Er hat uns zu ſeinem Volk zubereitet, daß wir ſeinen Ruhm verkündigen. Wir ſollen dafür Jorgen, daß das Evangelium au8gebreitet, daß der Seiland mit ſeiner Liebe und Gnade immer mehr Menſchen bekannt werde; wir ſollen fleißig ſein in dem foftlidjen Werk der Miſſion. Das“ iſt Gottes Wille, ſo ſollen wir ihm unſern Dank erweiſen für das, was er an uns getan hat. Und nun, mein lieber Chriſt, prüfe dic) einmal


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