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32. Zahrgang.
Faunar.
„Unſere Hilfe ſteht im Namen des HErru!“
1910,
Ammer
1.
Werde Licht!
(Neujahr.) Ob die Tage und Jahre entfliehen Wie am Morgen die Schatten der Nacht; Ob die zeitlichen Freuden verblühen Wie der duftenden Bliimelein Pracht; Ob die irdiſche Welt Und des Himmels Gezelt Immer ſichtlicher, raſcher veralten: Seine Kirche will Gott doch erhalten, Seinen Gläubigen ift er nicht fern: „Unſere Hilfe ſteht im Namen des HErrn!Ja, Und Viel Wie In
wie ſihtlih war ſtets doh fein Walten, der Segen, wie reich, den er gab! Gefahren, in tauſend Geſtalten, fo gnädiglih wandt? er fie ab! der Kirche, im Haus
Half fo freundlih
er aus,
Wenn da Not oder Mangel fid) zeigte! . Und wie ſüß war der Troſt, den er reichte In der Trübſal, ſo reichlich, ſo gern: „Unſere Hilfe ſteht im Namen des HErrn!O fürwahr, unſer Gott iſt ſchr freundlich, Will auch ſtets unſer Helfer nod) ſein. Sind auch tauſend Gewalten uns feindlich, Dennoch birgt Gott uns ſelber hinein Jn den ſicheren Hort, In ſcin ewiges Wort. Uns fann Sturmflut und Windsbraut nicht Sondern Gott will uns ferner in Gnaden Jmmer Segen auf Segen befder’n: „Unſere Hilfe ſteht im Namen des HErrn!-« Darum richten mit feſtem Vertrauen
ſchaden,
Wir den Bli> in die Zukunft“ hinein; Und gewißlih — wir werden's ja hauen — -Wird der Segen des HErrn mit uns ſein. N
Wohlan, fröhlihen Mut! Unter göttlicher Hut
Wird
viel Segen die Zukunft uns bringen,
Unſer Werk wird uns herrlich gelingen; Denn uns leitet ein leuchtender Stern:
„Unſere Hilfe ſteht im Namen
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des HErrn!/ 45
PYAQUT
„Mache did) auf, werde Licht! Denn dein Licht fommt, und die Herrlichkeit des HErrn gehet auf uber dir.“ So heißt e8 in der Epiſtel für das Epiphaniasfeſt. Dieſe Worte galten zunächſt den Gläubigen in S8rael; denn über ihnen ging zuerſt das Licht, Chriſtus und fein Evangelium, auf. Dod) da dies Licht auch uns, die wir von den Heiden herfommen, aufgegangen ijt, gilt dieſer Zuruf nun aud uns. „Mache did) auf, werde Licht!“ Stehet auf! Die Nacht heidniſcher Finſternis iſt vorüber; der Tag des Evangeliums ijt angebrochen. Nun ſchlaft niht länger, ſondern ſeid wader und begrüßt das Licht! Unſere heidniſchen Vorfahren hatten das Licht niht; was Wunder daher, daß ſie in Werken der Finſternis einhergingen! Wir haben das Licht; verſchließen wir unſer Auge dagegen, wandeln wir in Finſternis, trahten wir nur nad) den Dingen dieſer Welt, dann ſind wir ärger als ſie. Denn ſie hatten fein Licht, wir aber würden das Licht verachten. Achten wir des Lichtes nicht, dann wird es unſern heidniſhen Vätern am Jüngſten Tage ertraglider ergehen alS uns. Das Licht bleibt niht, wo man es verachtet. Die Geſchichte der Kirche redet eine laute, deutliche Sprache. Die Juden hatten das Licht; es ging în ihrer Mitte auf; aber ſie wollten es nidjt, darum. ging es ihnen verloren. Kleinaſien und Ägypten hatten das Licht; ſie nahmen es niht in adjt und find jeßt bede>t mit der Naht des Mohammedanis-