88
Die
Missions-Taube.
nicht thun, was du verlangſt, ſelbſt enn du mich deshalb tödteſt.“ Darauf fiel der Wütherich mit ſeinem Schwerte über das arme Kind her und ſchnitt und ſtach es an zwölf verſchiedenen Stellen. Was darauf folgte, weiß niemand. Das Haus wurde geplündert und verbrannt, und der Leichnam des Vaters verbrannte mit. Aber an jenem Abend fuhr ein Karren in einem andern Stadttheile vor, in ‘welchem die
Mutter des kleinen Mädchens jeht wohnte. Ein Nachbar, ein ihr befreundeter Türke, ſagte zu ihr: „Jch habe dir den Leichnam deiner kleinen Tochter gebracht, Du biſt meine Freundin und ich konnte ihn nicht liegen laſſen. Es thut mir ſehr leid, daß dies geſchehen ijt.” Die Mutter nahm den bewußtloſen Körper ihres Töchterchens in das Haus, und wie gliidlid) war fie, als fie entdedte, daß doch nod Leben in demſelben war. Ein Arzt wurde gerufen, er brachte das Kind wieder zum Vewußtſein, und ſie iſt jest wieder geſund. Sie tvar von früh an gelehrt worden, den Heiland zu lieben und Gottes Wort zu leſen. Sie bewies ihren Glauben durch ihr furchtloſes Zeugnis. JEſu Kraft und Gnade war in dem ſchwachen Kinde mächtig. Aus dem Munde der Kinder hat er fid) Lob zugerichtet !
: Eine re<te Srendennadridt
unſers Kaſſirers, Herrn Prof. A. C. Burgdorf, und fragt, ob er ihn einige Minuten ſtören dürfte, er möchte wegen der Negermiſſion etivas mit ihm reden.
Als er ſich auf freund-
liche Einladung geſeßt hatte, zog er cine Brieftaſche hervor und zählte $250.00 auf den Tiſch. Ach, was war das für ein Anbli> für den armen bankerotten Negermiffionstaffirer ! Aber ſeine Freude ſtieg nod), als der Fremde ſagte: Es iſt dies Geld
für eine Kapelle
in Rockwell,
N. C., beſtimmt.
Als Prof. Burgdorf um ſeinen Namen bat, antivortete der Fremde: „Der thut nichts zur Sache.“ Auf die zweite Frage : „Sind Sie aus St. Louis?“ war die Antwort: „Das hat auch nichts damit zu thun.“ Auf den dritten Verſuch, den Namen des Fremden zu ermitteln mit der Frage: „Aber ſoll ich nicht wenigſtens den Staat wiſſen, aus dem ich die reiche
Gabe quittiren ſoll?“ antwortete der Unbekannte lächelnd: „Gut, ſchreiben Sie St. Louis.“ Damit empfahl er ſich, den glü>lichen Kaſſirer ſeiner dankbaren Freude überlaſſend. Wohlan, ihr theuren Leſer, freuet euch mit uns über dieſe reiche Gottesgabe, über den großen und unvergänglichen Segen, den fie ſtiſten wird, über den herrlihen Gnadenlohn, den dieſer treue Knecht des HErrn einſt dafür ernten wird. O welch cine Herzerqui>kung iſt den Gliedern der Commiſſion dieſe Erfahrung der Güte unſers Gottes und der Liebe eines Bruders bei dem traurigen Zuſtand unſerer Kaſſe! Ja, er wird dies geſegnete Werk ſeiner Negermiſſion nicht laſſen und auf kümmerliche Zeiten wieder Zeiten der Erquidung und des Segens folgen laſſen ! C. J. O. Hanſer.
dürfen wir nod) zum Schluſſe dieſer Nummer mittheilen. Herr Prof. A. Gräbner hat dieſen Sommer unſere Miſſionsſtationen in Nord-Carolina beſucht und in No. 15 des „Lutheraner“ darüber freudigen Bericht erſtattet. Nachdem er zuerſt von dem reichen Segen unſerer Miſſionsarbeit erzählt Milde Gaben für die Negermifjion: Durch Paſt. C. Doiwidat, Oſhkoſh, Wis., $73.78. Durch Kaſhat, kommt er auf die dringenden und doch ſo beſcheidenen fixer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 230.36. Durch Kaſſirer Bedürfniſſe derſelben, durch deren leichte Befriedigung der -H. H. Meyer, St. Louis, Mo., 75.65 und 94.71. Durch Miſſionar Segen verdoppelt werden könnte. Er berichtet nämlich, daß F. J. Lankenau, New Orleans, La., von ſeiner Negergemeinde 10.00. Durch Miſſionar Koßmann, New Orleans, von ſeiner Negerauf fünf Miſſionsſtationen kein paſſendes Local für die « gemeinde 100.00. J.Durch Kaſſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Snd., Gottesdienfte der Neger gemiethet oder gefunden werden kann. 390.86. Durch Kaſſirer C. Spilman, Baltimore, Md., 81.06. Durch Kaſſirer H. Vartling, Addiſon, Jll., 264.75. Durch Kaſſirer J. H. Und doch könnte für nur $250.00 cine Kapelle mit Grund. Abel, Fort Dodge, Jowa, 101.00. Durch Kaſſirer H. Knorr, Detroit, und Boden errichtet werden. Er ſchreibt u. A.: „Da iſt Mich., 47.15. Durch Paſt. O. Hanſer, St. Louis, Mo., 10.00. $1479.32. 5 3. B. ein Ort, wo ſich einige Erwachſene und ebenſo viele Summa: Für die Mount Zion-Kirche in New Orleans: Durch Kinder jeden Sonntag unter'den Väumen bei einem Crop- Kaſſirer G. E. G. Küchle, Milwaukee, Wis., 3.00. Durch Kaſſirer per-Hauſe verſammeln, um den Katehi8mus und bibliſche C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 5.00. Summa: 88.00. Für die Kapelle in Greensboro, N. C.: Durch Geſchichte zu treiben und eine Predigt zu hören; und ihre nar JF. Schmidt von ciner Miſſionsfreundin in New York 2.50.MiſſioFür die Kapelle in Elon College, N. C.: Durch KaſZahl wächſt. Aber je mehr dieſe Leutlein, die bis vor Kurſirer C. A. Kampe, Fort Wayne, Jnd., 2.25. zem geiſtlih gedarbt haben, den lutheriſchen Sonntagstiſch Für die Kapelle in Rodivell, N. C.: Von N.N., St. Louis, Mo., 250.00. i lieb gewinnen, deſto häufiger wird die bange Frage: Was St, Louis, Mo., den 22. October 1896. ſoll mit uns werden, wenn es kalt und kahl twird und wir A. C. Burgdorf, Kaffirer. uns im Freien nicht mehr verſammeln können?“ — Mit höchQuittung. ſtens $250.00 könnte dieſe Frage beantivortet, das arme Mit ergtichftem Dank gegen Gott und die lieben Geber beſchei- : _ Häuflein unter Dad) und Fach geborgen und ſo glücklich ge- nigt der Unterzeichnete, für die Kapelle in Greensboro, N. C., von macht werden, wie es in ſeinem ganzen Leben noch nie ge- Miſſionsfreunden aus Stargard, Pommern, $2.00 erhalten zu haben. J. C. Schmidt, Miſſionar. weſen iſt. Wahrlich, wem Gott die Mittel verliehen, der “ſollte fid) die Freude, eine ſolche Stiftung zu machen, nicht Die „„Miſſious- Taube’ erſcheint einmal monatlich. Der Preis für ein Jahr in A mit Porto iſt folgender: entgehen laſſen.“ — Dies gute Wort hat unſer barmherziger emplar. $ .25 10 Exemplare, 2.00 Heiland eine gute Statt finden laſſen. Und das iſt die Freu26 wis 6.00
Dennadricht, die wir unſern lieben Leſern heute bringen. Kommt da vor einigen Tagen ein Fremder in die Wohnung
600 y 100,
‘
w+
9.00 17.00
Entered at the Post Office at St. Louis, Mo., as second-class matter.