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Spielerisch emotionale Fähigkeiten mit KI trainieren
Spielerisch emotionale Fähigkeiten trainieren
Künstliche Intelligenz soll Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen unterstützen
Die Emotionen anderer richtig deuten und verstehen, um sich an das soziale Miteinander anzupassen – für die meisten Menschen ist das kein Problem. Wer jedoch an einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS) leidet, hat damit Schwierigkeiten. Denn das natürliche Verständnis für die Gefühle anderer ist nicht genügend entwickelt. Häufig kommen Beeinträchtigungen in der eigenen Kommunikation und Sprache hinzu. Nicht selten treten diese Entwicklungsstörungen bereits im frühen Kindesalter auf.
Zur Behandlung dieser Störung besteht heute ein breites Therapieangebot. Forscher an der H-BRS wollen dieses durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sinnvoll ergänzen. Im Zuge des 2020 gestarteten Forschungsprojekts MigrAVE forschen Dr. Alex Mitrevski und der wissenschaftliche Mitarbeiter Mohammad Wasil unter Leitung von Informatikprofessor Paul G. Plöger deshalb an einem Roboter-Lernassistenten für die Therapie von Kindern mit ASS. „Der Roboter soll ergänzend in der therapeutischen Praxis eingesetzt werden und auf spielerische Weise die emotionalen Fähigkeiten der Kinder stärken“, erläutert Mitrevski das Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts. MigrAVE fokussiert sich auf Kinder, bei denen ASS diagnostiziert wurde, da eine frühzeitige Behandlung ihr Leben verbessern könnte. Ein Forschungsschwerpunkt liegt auf Mehrsprachigkeit, um Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, bestmöglich zu unterstützen.
Hochschulübergreifend, interdisziplinär und angewandt forschen
Zusätzlich zum Roboter-Lernassistenten entwickelt das Team von MigrAVE eine Online-Plattform speziell für Kinder mit Migrationshintergrund. Die H-BRS arbeitet in dem Projekt eng mit der FH Münster und der Rheinischen Fachhochschule Köln zusammen. So verbinden sich drei Forschungsfelder: Münster trägt Expertenwissen zu Autismus bei, Köln zu Mehrsprachigkeit sowie Emotionserkennung und die H-BRS liefert Expertise zu angewandter KI. „Ich freue mich, Teil dieses interdisziplinären Kooperationsprojekts zu sein. MigrAVE ist eine große Chance für die angewandte Forschung“, so Mitrevski.