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DEHOGA
LIPPE
„Ausbildungsqualität hat Priorität“ Vier Betriebe des DEHOGA Lippe konnten kürzlich die Auszeichnung „Ausbildung mit Qualität“ des DEHOGA entgegennehmen. Dass in ihren Betrieben die Ausbildungsqualität Priorität hat, dazu bekennen sich im Kreis Lippe Christian Steffen (Altstadt-Palais Lippischer Hof) und Kai Zerr (Staatsbadhotel Maritim) aus Bad Salzuflen, Gottfried Schuster (Hotel Lippischer Hof in Detmold) sowie Birgit und Holger Lemke (Restaurant Windmühle Fissenknick in Horn-Bad Meinberg), die mit dem Gütesiegel „Ausbildung mit Qualität“ des DEHOGA ausgezeichnet wurden. Kai Buhrke, Geschäftsführer vom DEHOGA Lippe, und Fachlehrer Sven Jacobi vom Felix-FechenbachBerufskolleg, der den Arbeitskreis „Ausbildung“ im DEHOGA leitet, erläuterten die Hintergründe der Initiative Ausbildung mit Qualität, als sie den Direktoren und Inhabern der ersten vier zertifizierten Ausbildungsbetriebe die Qualitätssiegel überreichten. Mit dabei waren auch die Auszubildenden Julia Suttmann (Hotelfach), Lea Laegel und Celine Melchert (Restaurantfach), denn die Nachwuchskräfte sind auch bei der in Deutschland einzigartigen Initiative gefragt. Die Initiatoren waren sich einig in der Erkenntnis, dass die Gastronomiebranche ein eher schlechtes Image in der Öffentlichkeit habe. Schlagzeilen zur Ausbildungssituation wie „Ein Armutszeugnis für das Gastgewerbe“, „Ausbeutung à la carte“, „Schlechte Noten für Lehre in Küche und Hotel“, „Jeder vierte Lehrling schmeißt hin“ oder „Denn sie wissen nicht, was sie wollen“ sprächen eine eindeutige Sprache. Zudem gebe es „schwarze Schafe“ unter den Betrieben, bei denen Überstunden, Missachtung des Jugendschutzgesetzes, schlechte Bezahlung oder eine mangelnde Ausbildungsqualität an der Tagesordnung seien. In einem Artikel des Magazins Spiegel werde ein Auszubildender wie folgt zitiert: „Wer Glück hat, lernt wenig, wer Pech hat, lernt nichts“. Bei allem ist dann der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel zu beklagen, der zu dem folgenden gedanklichen Ansatz geführt hat: „Mit einer fachlich fundierten und fairen Ausbildung kann die Branche ein starkes Image aufbauen und für die Zukunft ihre Fachkräftebedarf sichern sowie einen Teil der hohen Vertragslösungsquoten senken. Der DEHOGA und die engagierten Arbeitgeber und Ausbilder bekennen sich klar: Ausbildungsqualität hat Priorität.“ Und weiter: Wer ausbilde, trage Verantwortung unter anderem dafür, dass die Jugendlichen das lernen, was sie für ihre Prüfungen und für ihr späteres Berufsleben brauchen, dass ihnen im Betrieb
Julia Suttmann, Lea Laegel und Celine Melchert werden in nun zertifizierten Betrieben ausgebildet, worüber sich (dahinter, von links) Geschäftsführer Kai Buhrke, Gottfried Schuster, Kai Zerr, Christian Steffen, Birgit Lemke, Sven Jacobi und Holger Lemke freuen
mit Wertschätzung und Respekt begegnet wird und nicht zuletzt dafür, dass gesetzliche und tarifliche Bestimmungen eingehalten werden. Um diese Verantwortung zu untermauern, wurden Leitsätze für Ausbildungsqualität entwickelt, bei denen die Einbindung der Auszubildenden nach Ausführungen von Sven Jacobi ein wichtiges Element sind: „Wir befragen zur Qualitätskontrolle ganz selbstverständlich unsere Gäste, warum nicht auch unsere Azubis!“ In der Ausschreibung zur Initiative wird darauf hingewiesen, dass der Tourismus boome und es daher wichtig sei, Fachkräfte in höchster Qualität auszubilden und an die Branche zu binden. Die teilnehmenden Ausbildungsbetriebe orientieren sich deshalb an festgelegten Leitsätzen und sind mit einer regelmäßigen Bewertung des Einhaltens dieser Leitsätze durch eine unabhängige anonyme Befragung ihrer Auszubildenden einverstanden. Die neue Plattform soll jungen Menschen auch als Orientierungshilfe bei der Wahl ihres Ausbildungsplatzes dienen, erklärte Kai Buhrke die Zielsetzung der Initiative. Auf www.ausbildung-mit-qualitaet.de hätten Ausbildungsinteressierte deshalb die Möglichkeit, sich über die Initiative und die teilnehmenden Betriebe zu informieren.
Gutshof
Vor der Brennanlage (von links nach rechts): Uwe Beimfohr, Ehrenpräsident des DEHOGA Lippe, Antje und Friedhelm Begemann, Landrat
5.2016