World of Coffee
und der caffè Don George Gourmetrösterei AG in Untervaz.
gramm Koffein steigern das Erinnerungsvermögen und helfen beim Lernen. Auch bei Hirn-Scans im Magnettomographen zeigte sich, dass die Kombination aus Koffein und Glucose die kognitiven Prozesse der Probanden — insbesondere Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit und Denkeffizienz — steigerte. u Kaffee soll schön machen: Die japanische Badekultur ist legendär – und treibt seltsame Blüten: In einem Spa auf der Insel können Gäste in Kaffee baden und sich damit übergiessen lassen. Das soll die Haut verschönern und Müdigkeit vertreiben. u Kaffee spricht die gleichen Regionen in unserem Gehirn an wie Heroin und Kokain – natürlich mit viel geringerer Wirkung: Deshalb hatten die Menschen Anfang des 18. Jahrhunderts vielleicht gar nicht so Unrecht: Damals wurde «Kaffeesucht» noch als soziales Problem angesehen, und Cafés galten als Lasterhöhlen. u Kaffee steht dem Wein in nichts nach: Als der Kaffee im 17. Jahrhundert Europa erreichte, wurde er noch als «arabischer Wein» bezeichnet. Sensorisch hat Kaffee mindestens genauso viel zu bieten wie der Wein. Im Wein konnten bereits über 500 verschiedene Aromen identifiziert werden, bei Kaffee sogar über 800. u Die Kaffeepflanze bildet die Substanz Koffein nur, um Ungeziefer von sich fernzuhalten. Das in der Kaffeebohne ent haltene Koffein ist für viele Insekten giftig. u Rohkaffee ist nach Erdöl der meist ge-
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handelte Rohstoff weltweit: Über 100 Millionen Menschen arbeiten im Kaffeesektor. Dabei kümmern sich rund 25 Millionen Kaffeebauern um Anbau und Ernte des Kaffees. Britische Ingenieure konnten 2010 beweisen, dass Kaffee seinem grossen Bruder, dem Erdöl, in nichts nachstehen muss. Mit einem mit Kaffee betriebenen Auto mit dem Namen Car-puccino fuhren sie von London nach Manchester und verbrauchten dabei pro Kilometer ungefähr 35 Espressi. Damit schafften sie es ins Guinnes-Buch der Rekorde.
Verbreitung in Europa Auch die Geschichte des Kaffees ist interessant: Im 16. Jahrhundert gelangte der Kaffee über Arabien und Mekka nach Kairo und Konstantinopel (heute Istanbul), wo 1554 die erste Kaffeeschenke die Leute erfreute. Erst 1615 wurden die ersten Kaffeesäcke nach Europa gebracht. 1683 mussten die Türken die Belagerung von Wien abbrechen und 500 Säcke Kaffee zurücklassen. Glück für die Wiener. Denn damals wurde in Wien der Grundstein für die heute noch weltbekannte Wiener Kaffeehauskultur gelegt. Von da
Sie sind Kaffeeunternehmer mit Herzblut: Gery Camenzind und René Vesti (rechts), die beiden Firmeninhaber der caffè Don George Gourmetrösterei AG und der Kaffeerösterei Hochstrasser AG.
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