Klinikmagazin PLUS Punkt - Ausgabe 31

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DAS MAGAZIN DER KLINIKEN HOCHFRANKEN AUSGABE 31 – FRÜHJAHR /SOMMER 2021

CHIRURGIE MÜNCHBERG Neuer Chefarzt Seite 5

SCHLAGANFALLRISIKO SENKEN Linksatrialer Vorhofohrverschluss Seite 9

CORONA UND KEIN ENDE Veränderungen im Klinikalltag Seite 10


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PLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Editorial

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Liebe Bürgerinnen, liebe Bürger, liebe Besucher, geschätzte Mitarbeiter, sehr geehrte Patientinnen und Patienten, die Kliniken HochFranken sind moderne Häuser, die stetig weiterentwickelt werden, sei es hinsichtlich Medizin, Technik, Wissen oder Unterbringung. In den aktuell laufenden Baumaßnahmen wird dies für jedermann offensichtlich. Doch auch hinter den Kulissen geht zum Beispiel die Digitalisierung unserer Kliniken voran. Darüber informieren wir in der neuen Ausgabe des „PlusPunkt“. Unser Klinikmagazin gibt überdies wieder interessante Einblicke in den Klinikbetrieb, etwa in die Arbeit und die aktuelle Situation auf den Intensivstationen. Es stellt zudem unser neues MRT-Gerät und seine Vorteile für die Patienten vor und erklärt mit dem Vorhofohrverschluss eine Behandlungsmethode zur Senkung des Schlaganfallrisikos. Darüber hinaus lernen Sie Andreas Wunsch, den neuen Chefarzt der Chirurgie an

der Klinik Münchberg, kennen und erfahren, welche Schwerpunkte und Neuerungen im Leistungsspektrum er einbringt. Wir informieren Sie außerdem über den Stand der Baumaßnahmen an den Kliniken HochFranken sowie über die aktuelle Lage angesichts der Corona-Pandemie. Die Pandemie verlangt unseren Ärzten, unserem Pflegepersonal ebenso wie unseren Patienten nach wie vor viel ab. Für Ihr großes Engagement und Ihren unermüdlichen Einsatz bedanke ich mich von Herzen. Ebenso für das Verständnis und das Vertrauen unserer Patienten. Die Pandemie führt uns mehr denn je die enorme Bedeutung einer hochqualifizierten Ausbildung des medizinischen Personals vor Augen. Die Kliniken HochFranken setzen

hier einen besonderen Schwerpunkt. Im „PlusPunkt“-Magazin ziehen wir eine Zwischenbilanz zur generalistischen Pflegeausbildung. Im Interview berichten die Schulleitung, die Kursleitung des ersten GeneralistikAusbildungskurses sowie eine Schülerin im ersten Ausbildungsjahr über ihre Eindrücke und Erfahrungen mit der neuen Ausbildung. Ich wünsche Ihnen beim Lesen des „PlusPunkt“ viele neue Erkenntnisse und allen Patientinnen und Patienten eine schnelle und vollständige Genesung sowie Gottes Segen. Ihr

Dr. Oliver Bär Landrat des Landkreises Hof

Sehr geehrte Patienten, Angehörige, Besucher, Mitarbeiter und Partner der Kliniken HochFranken, seit mehr als einem Jahr begleitet uns nun das Coronavirus in allen Lebensbereichen. Maske tragen, Hände desinfizieren, Abstand halten, häufiges Lüften – vieles ist zu einer Art „neuen Normalität“ geworden. Auch wir Kliniken haben uns auf das Virus und den Umgang damit eingestellt, viel Erfahrung bei der Versorgung von COVID-19-Patienten gesammelt und sind routinierter geworden. Nicht zur Routine geworden ist jedoch das Leid der COVID-19-Patienten, die teilweise schwere Verläufe haben, die beatmet auf den Intensivstationen liegen und die die Erkrankung im schlimmsten Fall nicht überstehen. Das belastet, prägt und kostet auch nach einem Jahr Pandemie das Klinikpersonal immens viel Kraft, das sich täglich unter herausfordernden Bedingungen um die Patienten kümmert. Ihnen allen herzlichen Dank für ihren großartigen Einsatz für unsere Patienten! AUSGABE 31

Sehr freuen wir uns, mit Herrn Andreas Wunsch einen erfahrenen Chirurgen für die Leitung unserer Chirurgie in Münchberg gewonnen zu haben und mit ihm unser Leistungsspektrum insbesondere in der Viszeral- und Gefäßchirurgie erweitern zu können. Ein umfangreicheres diagnostisches Angebot steht unseren Patienten zudem seit Dezember 2020 zur Verfügung. So bieten wir nun auch MRT-Untersuchungen mit modernster Technologie und hoher Expertise durch die Kooperation mit der Radiologie HochFranken an. Gut für jedermann sichtbar schreiten die umfangreichen vorbereitenden Maßnahmen zur Erweiterung und Sanierung der Klinik Münchberg voran. Und an der Klinik Naila haben ebenfalls verschiedene Arbeiten, wie die

Umbauarbeiten für die InterimsNotaufnahme in Vorbereitung auf den zweiten Bauabschnitt begonnen. Ihnen allen wünsche ich beim Lesen unseres neuen PlusPunkts interessante Einblicke in die Klinikarbeit und unseren Patientinnen und Patienten eine gute und schnelle Genesung! Mit herzlichen Grüßen

Peter Wack Vorstand Kliniken HochFranken


Inhalt

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Auflösung Gewinnspiel

Zum Inhalt dieser Ausgabe Titelthema Neuer Chefarzt an der Klinik Münchberg Andreas Wunsch leitet nun Chirurgie ............. 5 Titelthema Linksatrialer Vorhofohrverschluss Schlaganfallrisiko senken .............................. 9 Titelthema Corona und kein Ende Wie Corona den Klinikalltag verändert (hat) .. 10

Intensive Behandlung und Überwachung Blick hinter die Kulissen der Intensivstationen .................. 15 Verwechslung ausgeschlossen NR-Fit-Anschlüsse in unseren Kliniken eingeführt ............ 20 Diagnostisches Spektrum erweitert Hochmoderne MRT-Diagnostik in Münchberg .................. 21 Auf einen Schlag ist alles anders Der Schlaganfall – ein Staffellauf gegen die Zeit .............. 24

Das Lösungswort des Kreuzworträtsels aus der letzten Ausgabe heißt „Physiotherapie“. Fünf klassische Massagen in den Bäderabteilungen der Kliniken HochFranken haben gewonnen: Gisela H., Nordhalben Brigitte S., Bad Steben Werner L., Schauenstein Dieter G., Naila Peter W., Selbitz Herzlichen Glückwunsch! Alle Gewinner wurden bereits persönlich benachrichtigt.

Impressum PLUSPunkt ist die Hauszeitschrift der Kliniken HochFranken mit den Kliniken Münchberg und Naila für Patienten, Mitarbeiter und Besucher. Ausgabe 31: Frühjahr/Sommer 2021

Qualitätsmanagement in Pandemiezeiten Wie wichtig ist QM in der aktuellen Lage? ........................ 26 Die generalistische Pflegeausbildung – erste Bilanz Über Neuerungen und Herausforderungen ....................... 28 Fortschreitende Digitalisierung Eine Mammutaufgabe für die IT-Abteilung ........................ 30 Es tut sich was Überblick über den aktuellen Stand der Bauvorhaben ...... 32 Ihre Ansprechpartner in den Kliniken Das aktuelle Telefonverzeichnis ....................................... 34 Wir gratulieren Erfolgreiche Weiterbildungen und Dienstjubiläen .............. 35 Denken, rätseln und gewinnen Gewinnspiel und Denksport .............................................. 36 Demenzprojekt an den Kliniken Versorgung von Menschen mit Demenz weiter verbessern .. 38

Klinikträger: Kliniken HochFranken Anstalt des öffentlichen Rechts, selbstständiges Kommunalunternehmen des Landkreises Hof Hofer Straße 40 95213 Münchberg Auflage: 26.700 Stück Erscheinung: halbjährlich Gesamtleitung: Peter Wack Redaktionelle Melanie Matthes Leitung und Telefon 09251 872-163 verantwortlich melanie.matthes@ für Anzeigen: kliniken-hochfranken.de Idee&Layout: Andreas Voigt Fotos: Mitarbeiter Klinik-Fotoarchiv Druck: Pauli, Oberkotzau Die Redaktion behält sich die Überarbeitung der eingesandten Beiträge vor. Es gelten die Anzeigenpreise der Anzeigenpreisliste vom April 2007. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Regel die männliche Form verwendet. Dies stellt keine Wertung dar, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein.

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Titelthema

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Neuer Chefarzt an der Klinik Münchberg Andreas Wunsch übernimmt die Leitung der Chirurgischen Abteilung Seit dem 1. November 2020 ist Andreas Wunsch neuer Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Klinik Münchberg. Der Facharzt für Chirurgie mit den Schwerpunktbezeichnungen Viszeral- und Gefäßchirurgie war zuletzt als leitender Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus in Bochum tätig. Im PlusPunkt verrät er unter anderem mehr über seine Ziele, die künftigen Schwerpunkte seiner Abteilung sowie die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Kollegen. Herr Wunsch, was hat Sie bewogen, an die Klinik Münchberg zu kommen? Als ich auf die Stellenanzeige aus Münchberg gestoßen bin, hat diese sofort mein Interesse geweckt. Oberfranken war mir nicht ganz unbekannt, da ich während des Studiums schon einmal in Bamberg famuliert hatte. Bei den ersten Gesprächen zeigten sich die Kollegen und die Geschäftsführung aufgeschlossen und freundlich, und auch die Atmosphäre und die Ausstattung des Hauses haben mir zugesagt. Dieser Eindruck hat sich bei meinen ersten Besuchen im Krankenhaus und den Vertragsverhandlungen gefestigt, so dass mir der Entschluss letztlich sehr leichtgefallen ist, nach Münchberg zu kommen. Wie haben Sie Ihren Start empfunden, der ja genau in die Corona-Hochphase fiel? Man möchte natürlich mit viel Elan seine neuen Aufgaben angehen, was während der Pandemie sicherlich eine besondere Herausforderung ist. Es ist schwierig, sich einem größeren Publikum vorzustellen und in der neuen Umgebung bekannt zu machen. Trotz der besonderen Umstände hatte ich zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, mit meinen Anfängerschwierigkeiten allein gelassen zu werden. Egal, ob ich mit dem Computersystem kämpfte oder auf der Suche nach einem Sekretariat umherirrte – es hat sich immer ein guter Geist gefunden, der mir bei meinen Fragen weitergeholfen hat. Zudem hat mich die Bereitschaft vieler Mitarbeiter beeindruckt, bei personellen EngpäsAUSGABE 31

Andreas Wunsch ist seit dem 1. November 2020 neuer Chefarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie der Klinik Münchberg. sen kurzfristig einzuspringen und zu unterstützen. Sehr dankbar bin ich insbesondere Herrn Chefarzt Dr. Zechel aus der Klinik Naila, der die kommissarische Leitung der Abteilung innehatte. Er hat mich gleich zu Beginn unter seine Fittiche genommen und mir den Start sehr erleichtert. Insgesamt bin ich dank der Unterstützung der Kollegen und Mitarbeiter gut in der Klinik Münchberg angekommen. Was haben Sie sich vorgenommen? Die Chirurgische Abteilung der Klinik Münchberg soll ein Ort im Landkreis Hof bleiben, an dem Patienten eine gute medizinische Behandlung nach aktuellem Wissensstand sowie eine menschliche Betreuung erhalten und sich mit ihren Sorgen und Ängsten gut aufgehoben fühlen. Zudem halte ich es für besonders wichtig, den Bedürfnissen der Patienten möglichst weitgehend entgegenzukommen. Aus die-


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sem Grund haben wir unser Sprechstundenangebot ausgedehnt und bieten unter anderem eine späte Sprechstunde für Berufstätige sowie eine Zweitmeinungssprechstunde an. Und worauf legen Sie Wert in der Zusammenarbeit mit Kollegen und Mitarbeitern? Mir sind ein gutes Miteinander, ein kollegialer Umgang und eine kontinuierliche Weiterbildung der Mitarbeiter sehr wichtig, um das Optimum sowohl für die Patienten als auch für die Klinik zu erreichen. Für meine Mitarbeiter möchte ich ohne große Schwierigkeiten erreichbar sein, etwaige Probleme sollen frühzeitig angesprochen und möglichst direkt gelöst werden.

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Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten vor? Hier wünsche ich mir eine vertrauensvolle und konstruktive Zusammenarbeit. Ich möchte für die niedergelassenen Kollegen ein Ansprechpartner sein, der niederschwellig erreichbar ist und die Behandlung der Patienten in Kooperation mit ihnen abstimmt. Welche Leistungen bietet Ihre Abteilung an? Gibt es Neuerungen? Wir bieten das gesamte Spektrum der Viszeralchirurgie, also alle Operationen dieses chirurgischen Fachgebietes bei gutund bösartigen Erkrankungen einschließlich der Leber- und

Pankreaschirurgie, an. Zusätzlich können wir thoraxchirurgische Eingriffe bis hin zur Lungenlappenresektion durchführen. Für die Eingriffe im Bereich des Brustkorbs und des Bauchraumes wird, wo möglich, die Schlüssellochtechnik eingesetzt. Im OP haben wir hier schon mit neuen thorakoskopischen Instrumenten nachgerüstet. Bedingt durch meine vorangegangene Arbeit in der Transplantationschirurgie gehört die Chirurgie von Nierentumoren einschließlich der laparoskopischen und retroperitoneoskopischen Verfahren ebenfalls zu unserem Leistungsspektrum sowie zum Beispiel auch Blasenspiegelungen oder die Schienungen von Anzeige

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Titelthema

Harnleitern. Besonders würde ich mich freuen, wenn wir die Gefäßchirurgie wieder etablieren könnten. Ich konnte mir in der Vergangenheit sowohl für die offenen als auch kathetergestützten Verfahren eine entsprechende Expertise aneignen. Zusammen mit beiden Abteilungen für Innere Medizin, den chirurgischen Kollegen in Naila sowie Herrn Prof. Dr. Kerl von der Radiologie HochFranken haben wir bereits eine Gefäßkonferenz eingerichtet. Mit unserer Schlaganfalleinheit im Haus steht zudem ein Kooperationspartner zur Verfügung, mit dem wir die Carotischirurgie wiederbeleben können. Und mit der Abteilung von Herrn Chefarzt Dr. Götzl in Naila werden wir uns gemeinsam um die Versorgung von Aortenaneurysmen kümmern. Da ich in Heidelberg auch eine Weile in der Kinderchirurgie tätig war, bieten wir ebenfalls Eingriffe bei Kindern ab dem Alter von zwei Jahren an. Auch im MVZ haben wir unsere proktologischen und gefäßchirurgischen Angebote ausgebaut. Warum haben Sie sich für die Chirurgie entschieden? Eigentlich ist diese Entscheidung letztlich zufällig gefallen. Im Medizinstudium habe ich die Mitstudenten immer ein wenig beneidet, die schon in den ersten Semestern genau wussten, welches später ihr bevorzugtes Fachgebiet werden würde. Ich fand stets viele Bereiche der Medizin interessant und habe am Ende des Studiums zwischen mehreren großen Fächern geschwankt. Ich hatte schon eine Stellenzusage in der Kardiologie, aber auch noch eiAUSGABE 31

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Zur Person Andreas Wunsch ist Facharzt für Chirurgie mit den Schwerpunktbezeichnungen Viszeral- und Gefäßchirurgie und verfügt über die Zusatzbezeichnungen Proktologie, Ärztliches Qualitätsmanagement, Transplantationsmedizin und Notfallmedizin. Vor seinem Eintritt bei den Kliniken HochFranken war Herr Wunsch als leitender Oberarzt an der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Knappschaftskrankenhaus in Bochum tätig. Weitere Stationen seines beruflichen Werdegangs waren die Abteilungen für Gefäßchirurgie des Johanniter-Krankenhauses Stendal und der Herz-Kreislauf-Klinik Bad Bevensen sowie die Abteilung Transplantationschirurgie/Chirurgie von Leber, Gallenwegen und Pankreas der Universität Mainz und die Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg. nen Vorstellungstermin in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Der damalige Chefarzt dort, Herr Prof. Dr. Herfarth, hat mich schließlich mit seiner Begeisterung für die Chirurgie und seinem Charisma dazu gebracht, diesen Weg einzuschlagen. Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf besonders? Was sind die größten Herausforderungen? Der Beruf des Chirurgen ist in den meisten Fällen dadurch privilegiert, dass Erfolge sehr schnell fassbar sind. Einem Patienten mit einem Gefäßverschluss lässt sich zum Beispiel unmittelbar durch die Wiedereröffnung einer Schlagader helfen und die Veränderung ist sofort sichtbar. Dies zu sehen und zu wissen, dass man durch seiner Hände Arbeit etwas bewirken und helfen konnte, ist ein schönes Gefühl. Auf der anderen Seite sind die Entscheidungen, die man

insbesondere in Notfällen oder bei unvorhergesehenen Befunden treffen muss, oft auch sehr einsam. Es bleibt häufig nicht die Zeit, sich mit Kollegen zu beraten oder nachzuschlagen, sondern die Situation verlangt danach, zu handeln. Um dann möglichst das Richtige zu tun, ist es für den Chirurgen bedeutsam, sein Wissen aktuell und sein Können abrufbar zu halten. Der Vertrauensvorschuss, den ein Patient dem Chirurgen entgegenbringt, ist so groß wie in kaum einem anderen Fach. Dass sich jemand in Narkose komplett in die Hände eines Fremden begibt, bedeutet umgekehrt eine hohe Verpflichtung für den Chirurgen, diesem Vertrauen auch gerecht zu werden. Als Chirurg hat man einen spannenden und erfüllenden Beruf – ich bedauere nicht, ihn ergriffen zu haben. Vielen Dank, Herr Wunsch, für das interessante Interview.


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Titelthema

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Linksatrialer Vorhofohrverschluss Blutungskomplikationen vermeiden, Schlaganfallrisiko senken Bei Patienten mit Vorhofflimmern können sich im Herzen Blutgerinnsel bilden, die in Folge zu Schlaganfällen führen können. Die meisten Blutgerinnsel entstehen dabei im linken Vorhofohr, einem Teil der linken Seite des Herzens. Mittels eines speziellen Systems lässt sich das Vorhofohr verschließen und damit einer erneuten Entstehung von Blutgerinnseln entgegenwirken. Linksatrialer Vorhofohrverschluss Watchman FLX. Wann kommt ein Vorhofohrverschluss in Frage? ohrverschluss implantiert. Dieses Verfahren führen wir in regelmäßigen Abständen bei uns in der Herr W. ist Jahrgang 1936. Er leidet unter ande- Klinik bei entsprechenden Patienten durch. Somit rem an Vorhofflimmern. Wohl unbemerkt hatte er in können Blutungskomplikationen unter Blutverder Vergangenheit bereits einige kleine Schlaganfäl- dünnungsmitteln vermieden und Schlaganfälle le gehabt. Um ihn vor weiteren schlimmeren Ereig- verhindert werden. nissen dieser Art zu schützen, wurde er mit einem Blutverdünnungsmittel behandelt. Da es unter diesem Medikament zu Blutungen aus dem Magen- Was ist ein Vorhofohrverschluss? Darm-Trakt kam, musste Herr W. mehrmals statioDas Vorhofohrverschluss-Implantat ist ein kleinär behandelt werden. Dabei wurde versucht, die Blutungsstellen zu veröden, jedoch meist nur mit kurz nes Schirmchen, bestehend aus einem sehr feinen Nickel-Titan-Gerüst und einer dünnen Membran. anhaltendem Erfolg. Das Verschlusssystem wird über die Leistenvene bis zum linken Vorhofohr vorgeschoben. Unter Röntgendurchleuchtung und Herzultraschall über die Speiseröhre wird die genaue Lage bestimmt. Sobald das Implantat an der richtigen Position angebracht werden konnte, wird es freigesetzt. Nach seiner Entfaltung verschließt es den Eingang des linken Vorhofohres. Als Ergebnis einer erfolgreichen Behandlung können die Blutverdünnungsmittel abgesetzt werden und der Patient bleibt vor Schlaganfällen gut geschützt.

Das Verschlusssystem wird über die Leistenvene bis zum linken Vorhofohr vorgeschoben. Alle Fotos: Mit freundlicher Genehmigung der Firma Boston Sc. Die Absetzung des Medikaments würde sehr wahrscheinlich früher oder später zu einem Schlaganfall führen. Deshalb wurde bei Herrn W. in unserer Klinik in Naila ein linksatrialer VorhofAUSGABE 31

Genau das wurde bei Herrn W. erreicht. Nach erfolgreicher Prozedur, die ungefähr 40 bis 60 Minuten dauerte, konnte die Therapie mit dem Blutverdünnungsmittel beendet werden. Der Patient wurde mit Erfolg behandelt und wird regelmäßig kardiologisch kontrolliert. Sein Gesundheitszustand hat sich komplett normalisiert, MagenDarm-Blutungen sind nicht mehr aufgetreten. Ilir Bice, Ltd. Oberarzt (Herzkatheterlabor) Innere Medizin, Klinik Naila


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Corona und kein Ende Wie die Corona-Pandemie den Klinikalltag verändert (hat) Die Corona-Pandemie hat uns nach wie vor fest im Griff und wirkt sich seit nun mehr als einem Jahr erheblich auf alle Lebensbereiche aus. Auch der Klinikalltag hat sich durch die Pandemie massiv verändert mit konkreten Folgen für Patienten, Klinikpersonal und Besucher. An den Kliniken HochFranken erfolgt eine Behandlung der Corona-Patienten in der Klinik Münchberg. Deshalb werden diese von der Klinik Naila nach Münchberg verlegt und dort auf

derzeit zwei Isolationsstationen versorgt. Insgesamt haben wir seit Beginn der Pandemie in unseren Kliniken 316 COVIDPatienten behandelt, 30 davon auf der Intensivstation, 70 COVID-Patienten verstarben (Stand: Ende 03/2021).

Intensiv- und OP-Kapazitäten Die meisten COVID-Patienten leiden unter Fieber und Luftnot. Es kommen aber auch seltene Corona-Symptome wie Durchfall vor. COVID-Patienten,

die intensivmedizinisch versorgt werden müssen, bedürfen teilweise einer sehr langen Behandlung. Liegen mehrere COVID-Patienten gleichzeitig beatmet auf der Intensivstation, wird die Kapazität für andere Intensivbetten rasch knapp. Und das wirkt sich auch auf das Operations-Programm aus. So mussten zum Beispiel bereits Operationen, bei denen eine anschließende Intensivbehandlung absehbar war, verschoben werden. Für die betroffenen Patienten ist dies natürlich unangenehm und mit Wartezeiten sowie Ungewissheit verbunden. Anzeige

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Thomas Agel, Personalratsvorsitzender der Kliniken HochFranken (hinten links), Elke Förschler, Pflegedienstleitung der Klinik Münchberg (vorne rechts) und Klinikvorstand Peter Wack (Mitte rechts) bei der Begrüßung der Soldaten, die unterstützend in der Klinik Münchberg tätig waren.

Umfangreiche Testungen Jeder Patient, der zur stationären Aufnahme kommt, wird gemäß unseres Testkonzepts mit Antigen- und PCR-Test auf Corona untersucht. Probleme ergeben sich, wenn anfangs negativ getestete Patienten im Laufe des stationären Aufenthaltes nach mehreren Tagen trotzdem positiv getestet werden. Solche Fälle treten auf und werden trotz aller Anstrengungen im Einzelfall leider nicht zu verhindern sein. Da es nach wie vor noch andere schwere Erkrankungen gibt, die einer Krankenhaustherapie bedürfen, stehen nicht so viele Krankenzimmer zur Verfügung, um jeden Patienten für die Dauer des gesamten Aufenthalts in einem Einzelzimmer zu isolieren. So kann es vorkommen, dass Mitpatienten zu Kontaktpersonen werden und dann mit Quarantäne belegt sind.

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Unser Testkonzept beinhaltet auch kontinuierliche Mitarbeitertestungen. So werden alle Mitarbeiter unserer Kliniken wöchentlich auf SARS-CoV-2 getestet, um eine unerkannte Ausbreitung des Coronavirus zu vermeiden.

halt erforderlich. Die Entlassung von Patienten, die noch nicht Corona-negativ sind, erfordert eine enge Abstimmung mit Angehörigen, gegebenenfalls Pflegeheimen und manchmal auch dem Gesundheitsamt.

Behandlung unter besonderen Umständen

Auswirkungen auf Besuche

Auch wenn die COVID-Patienten in Quarantäne sind, werden natürlich nötige Untersuchungen, wie beispielsweise Sonographien, durchgeführt. Diese finden dann jedoch vorzugsweise im Patientenzimmer statt. Ebenso erfolgt die Krankengymnastik unter Einhaltung entsprechender Schutzvorkehrungen – wie in allen anderen Bereichen auch – auf der Station.

Um das Virus nicht von außen in die Kliniken „einzuschleppen“ und um eine weitere Verbreitung zu verhindern, besteht ein generelles Besuchsverbot (Stand: 03/2021). Ausnahmen gibt es für schwersterkrankte und sterbende Patienten. Die Ausnahmeregelungen müssen vom Arzt angeordnet und in der elektronischen Patientenakte dokumentiert sein. Die Mitarbeiter der Information können dann die Besuchserlaubnis einsehen. Besucher müssen eine FFP2Maske tragen, sich im Stationszimmer melden und werden „verkittelt“.

Nicht immer ist bei einem Patienten, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde, ein längerer Krankenhausaufent-


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Bundeswehr unterstützt

Enorme Belastung

Sieben Soldatinnen und Soldaten des Logistik-Bataillons 472 aus Kümmersbruck waren mehrere Wochen in verschiedenen Klinikbereichen der Klinik Münchberg unterstützend tätig. Ein Corona-Ausbruch in der zweiten Februarhälfte in der Klinik Münchberg, bei dem insgesamt 40 Mitarbeiter und 18 Patienten positiv auf das Coronavirus getestet wurden, hatte zu einer angespannten Personalsituation und großen Belastung für die Mitarbeiter geführt. Da im Rahmen der Corona-Pandemie seitens der Bundeswehr das Angebot besteht, Kliniken bei der Bewältigung dieser zu unterstützen, hatten die Kliniken HochFranken die Unterstützungsleistungen von der Bundeswehr angefordert. Unter anderem waren die Soldatinnen und Soldaten im administrativen Bereich eingesetzt und halfen beispielsweise bei der Organisation der Reihentestungen und Impfungen sowie am Haupteingang bei der Lenkung der Patienten. Darüber hinaus unterstützten sie das Personal auf den Stationen sowie in der Zentralen Notaufnahme bei der Betreuung der Patienten.

Neben der körperlichen Belastung ist die psychische Belastung insbesondere für die Pflegekräfte enorm. Jeder hat zu Hause bereits mit den coronabedingten Einschränkungen zu kämpfen, und bei der Arbeit dreht sich ebenfalls alles um Corona. Das zehrt an den Nerven und kostet immens viel Kraft.

Mit dem Wissen, dass Besuche für Angehörige und Patienten sehr wichtig sind, gehen wir als Kliniken HochFranken mit dem Ausdehnen der Besuchserlaub-

nis auch bewusst sehr weit. Besucher, für die keine ärztliche Besuchserlaubnis hinterlegt ist, werden von der Information aber konsequent abgewiesen.

Dazu kommt die hohe Flexibilität, die von allen Mitarbeitern seit Beginn der Pandemie gefordert ist. Fallen Mitarbeiter aufgrund von Quarantäne oder einer Infektion aus, dann müssen Dienstpläne kurzfristig geändert werden und Kollegen einspringen. Gerade in der Anfangsphase der Pandemie waren zahlreiche Pflegekräfte als Kontaktpersonen mit Quarantäne belegt und fehlten bei der Patientenversorgung. Und auch jetzt kommt es immer Anzeige

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(teilweise täglich, aktuell wöchentlich), bespricht anstehende Corona-Themen und passt die Maßnahmen an die jeweilige Situation an. Und dies sind nur einige Beispiele dafür, wie sich Corona auf die Abläufe im Klinikalltag auswirkt.

Selbstgestaltete Karten mit ermutigenden und danksagenden Worten erreichten die Kliniken HochFranken. wieder zu coronabedingten Personalausfällen, die die Patientenversorgung zusätzlich erschweren. Ebenso belastet die Sorge um die erkrankten Kollegen. Die meisten von ihnen hatten zwar glücklicherweise „nur“ grippale Symptome, einige wenige Mitarbeiter wiesen jedoch schwere Verläufe auf und mussten intensivmedizinisch versorgt werden.

Mehr Organisationsaufwand und veränderte Abläufe Mit der Corona-Pandemie ist zudem der Organisationsaufwand in den Kliniken erheblich gestiegen, und Abläufe in allen Bereichen haben sich verändert. So wird die organisatorische Vorbereitung und Durchführung der Testung von Patienten und Mitarbeitern von den Sekretariaten und Notaufnahmen übernommen und erfordert viel Zeit. Seit Anfang Januar laufen die Impfungen für das Personal, deren Organisation ebenso einen erheblichen AufAUSGABE 31

wand bedeutet. Für die Versorgung der COVID-Patienten mussten ganze Stationen umziehen und Mitarbeiter aus ihren angestammten Arbeitsbereichen in neue wechseln. Die Materialwirtschaft war vor allem zu Beginn der Pandemie stark beschäftigt, benötigte Materialien wie Schutzkittel und FFP2Masken über die unterschiedlichsten Bezugsquellen zu teilweise horrenden Preisen zu besorgen. Mit der Dokumentation und Kontaktpersonennachverfolgung für das Gesundheitsamt sind die Sekretariate zusätzlich belastet. Hygienische Abläufe wurden von den Hygienefachkräften für das ganze Personal intensiv geschult, zum Beispiel das korrekte An- und Ablegen der kompletten Schutzkleidung. Auf einer sich ständig ändernden und unsicheren Datenlage mussten vor allem in der Anfangszeit der Pandemie Vorgaben ständig geändert, neu gefasst und allen Mitarbeitern zugänglich gemacht werden. Eine häuserübergreifende Task Force, die bedarfsgerecht tagt

Sicher wird uns Corona noch eine Zeit lang begleiten – in der Klinik wie auch in allen anderen Lebensbereichen. Hoffen wir, dass uns die ergriffenen Maßnahmen und Impfungen in den kommenden Monaten der ersehnten Normalität ein großes Stück näher bringen werden. Dr. med. Wolfgang Kick, Chefarzt Innere Medizin der Klinik Münchberg und Ärztlicher Leiter der Kliniken HochFranken

Wir sagen DANKE! Auch in den vergangenen Monaten haben wieder viele an uns gedacht und uns in unserer Arbeit ermutigt und unterstützt. Für all die Leckereien, ermutigenden Worte und großzügigen Gesten – unter anderem der Firma Pema aus Weißenstadt, der Firma Straßenbau – Kanalbau Wolfrum aus Münchberg, der Münchberger Bäckerei Roßner, der Hundefotografin Claudia Puchta, dem Landgasthof Sellanger und der Alexander-von-Humboldt-Klinik in Bad Steben – ein herzliches Dankeschön. Wir haben uns sehr darüber gefreut!


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Intensivstationen

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Intensive Behandlung und Überwachung Ein Blick hinter die Kulissen der Intensivstationen Blinkende Monitore, piepsende Geräte, das schnarrende Geräusch der Beatmungsmaschine – bei der Erwähnung des Begriffs „Intensivstation“ haben viele diese oder ähnliche Bilder vor Augen, verbunden mit einem mulmigen Gefühl im Bauch. PlusPunkt sprach mit Walter Pohl, Leitung der Intensivstation der Klinik Münchberg, und Bernd Thümmler, Leitung der Intensivstation der Klinik Naila, über die Arbeit auf einer Intensivstation, ein besonderes Konzept bei der Beatmung von Patienten sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Stationsalltag. Welche Patienten werden auf einer Intensivstation behandelt? Walter Pohl: Intensivpflichtig sind Patienten dann, wenn ihre lebenswichtigen Organe erkranken und teilweise oder völlig versagen. So können zum Beispiel ein Herzinfarkt oder Herzkreislaufstillstand, eine Lungenembolie, Lungenversagen, eine Sepsis – im Volksmund Blutvergiftung –, Nierenversagen, eine akute Darmblutung, ein Schädelhirntrauma aber auch eine Alkoholintoxikation oder ein schwerer (Verkehrs-) Unfall einen Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig machen. Und wie werden diese Patienten betreut? Bernd Thümmler: Die IntensivAUSGABE 31

Die sinnvolle Einstellung von Alarmgrenzen bedeutet Sicherheit und Stressfreiheit für die Patienten. station garantiert eine besonders intensive Behandlung, Pflege und Überwachung der schwer-, schwerst- bis lebensbedrohlich erkrankten beziehungsweise verletzten Patienten. Komplikationen und Veränderungen des Gesundheitszustands können hier deutlich schneller als auf einer Allgemeinstation erkannt und es kann rechtzeitig darauf reagiert werden. Walter Pohl: Es geht hierbei um eine vorübergehende pharmakologische, also medikamentöse, und technische Unterstützung der eingeschränkten Lebensfunktionen während der jeweiligen fachbezogenen Therapie. Die pflegerischen Maßnahmen in allen Bereichen werden, wenn notwendig, nach den aktuellen Regeln der Pflegewissenschaft maximiert und intensiviert. Menschlichkeit und Empathie gegenüber den individuellen Bedürfnissen der Patienten,

das heißt Zuwendung und Zeit, tragen entscheidend zur Genesung des Patienten bei.

Wie lange bleibt ein Patient in der Regel auf der Intensivstation? Walter Pohl: Dies kann völlig unterschiedlich sein und richtet sich immer auch nach der individuellen Gesamtsituation des Betroffenen. Manche Patienten werden 24 Stunden überwacht, beispielsweise nach einem Elektrounfall oder Sturz mit Gehirnerschütterung, bei manchen ist eine Behandlung mit Langzeitbeatmung erforderlich, beispielsweise bei COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) mit Lungenentzündung. Hier kann ein Aufenthalt auf der Intensivstation auch schon einmal vier Wochen betragen. Auch bei COVID-Patienten, die auf der Intensivstation betreut werden müssen, ist häufig ein längerer Aufenthalt erforderlich.

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Titelthema HeÄ

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Intensivstationen

Bernd Thümmler: Die (Rück-) Verlegung auf eine Allgemeinstation erfolgt so bald wie möglich. Grundbedingungen sind jedoch, dass eine kritische Phase als überstanden angesehen werden kann und dass das Ausmaß der erforderlichen pflegerischen und medizinisch-ärztlichen Betreuung die Möglichkeiten der Allgemeinstation nicht übersteigt.

Welche Geräte sind im Einsatz und wofür braucht man diese? Bernd Thümmler: Die Anzahl und Komplexität der medizinischen Gerätschaften sind wohl mit die prägnantesten Merkmale von Intensivstationen. Benötigt werden beispielsweise Geräte zur kontinuierlichen Überwachung beziehungsweise für Messverfahren. Dazu gehört der Überwachungsmonitor. Er zeigt die wichtigsten Parameter wie EKG, Herzfrequenz, Atemfrequenz, Blutdruck, Körpertemperatur und periphere beziehungsweise zentralvenöse Sauerstoffsättigung des Blutes an. Das Blutgasgerät dient der Bestimmung spezieller Blutwerte. Darüber hinaus werden Geräte zur kontinuierlichen und präzise gesteuerten Verabreichung von Flüssigkeiten, Medikamenten und „künstlicher“ Ernährung eingesetzt, beispielsweise Spritzenund Infusionspumpen oder die Ernährungspumpe. Auch Geräte, welche lebenswichtige Organe beziehungsweise Organsysteme unterstützen oder ersetzen, wie das Langzeitbeatmungsgerät oder die Hämofiltration (Nierenersatztherapie), spielen eine wichtige Rolle. Dies ist jedoch nur ein beispielhafter Auszug der wichtigsten und gängigsten Geräte. AUSGABE 31

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Welche Besonderheiten gibt es auf den Intensivstationen der Kliniken HochFranken? Walter Pohl: Eine Besonderheit ist sicherlich unser Beatmungskonzept. Dessen einzelne Bausteine – Beatmungsmedizin, Pflege, Medizintechnik und Pharmakologie – sind für einen schnellst- und bestmöglichen Heilungsprozess harmonisch und effektiv aufeinander Beatmete Patienten sind wach am Beatabgestimmt. So be- mungsgerät und können kommunizieren. handeln wir Menschen in den schwersten Krisen Bernd Thümmler: Es ist ausihrer Ateminsuffizienz mit den drücklich erwünscht, dass Patiexakt zu ihrem Krankheitsbild enten auch auf einer Intensivstapassenden technischen Atemtion von den nächsten Angehörihilfen und Medikamenten. gen beziehungsweise Bezugspersonen besucht werden. Denn Bernd Thümmler: Das bedeudiese Kontakte sind ein wichtiger tet auch: Ganz gleich, wie groß Bestandteil zur Förderung der die momentane Einschränkung Genesung und Orientierung. So der Atemleistung ist, wir versukann eine durch Ortsverändechen, jegliche Ressourcen des rung, Medikamente und veränPatienten zu fördern, ihn also so derten Tag- /Nachtrhythmus geweit wie möglich mitatmen zu lasstörte Orientierung durch die Ansen, und dadurch den Heilungswesenheit vertrauter Personen prozess zu begünstigen. Deshalb positiv beeinflusst werden. sind die meisten unserer IntensivZudem darf auch die Möglichkeit, patienten frühzeitig mobilisiert wichtige Informationen über und wachbeatmet. Das verkürzt Intensivpatienten in Erfahrung zu die Entwöhnung vom Beatbringen, nicht außer Acht gelasmungsrespirator sowie die sen werden, da diese beispielsVerweildauer auf der Intensivstaweise aufgrund einer notwendition und verlängert die Übergen Beatmung selbst nicht sprelebensrate unserer Patienten chen können oder anderweitig ganz erheblich. eingeschränkt sind. Die Dauer der Besuche wird zum PatienWie verhält es sich mit Be- tenwohl individuell festgelegt und suchen und was müssen Be- auf wenige, nahestehende Persucher beachten? sonen begrenzt. Eine zu lange PLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Intensivstationen

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Besuchsdauer oder zu viele Besuche(r) könnten sich für die Genesung mancher Patienten wegen Überforderung negativ auswirken. In einigen Fällen, so bei Menschen, die im Sterben liegen, ist eine längere, ja sogar dauerhafte Anwesenheit von Bezugspersonen gestattet. Eine telefonische Terminvereinbarung ist von Vorteil. Walter Pohl: Mit der Pandemie wurden die Besuchsmöglichkeiten von Patienten auf der Intensivstation erheblich eingeschränkt. Aktuell gilt ein grundsätzliches Besuchsverbot. Erlaubt sind die Begleitung Sterbender sowie Besuche in begründeten Einzelfällen nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt. Der Zugang zur Intensivstation erfolgt immer nach Anmeldung (Klingel). Besucher werden vom Personal zum Bett des Patienten begleitet und sowohl über die jeweils gültigen Hygieneregeln als auch das Verhalten auf Station und gegenüber dem Patienten informiert.

Wie hat sich die Arbeit auf den Intensivstationen mit der Corona-Pandemie verändert? Walter Pohl: Die Arbeit ist personal-, material- und zeitintensiver geworden. So benötigen COVID-Patienten eine besonders intensive Betreuung und Pfle-

Der Überwachungsmonitor zeigt die wichtigsten Parameter an. ge. Zudem erfordert das Anlegen der umfangreichen persönlichen Schutzausrüstung einfach auch eine gewisse Zeit. Bernd Thümmler: Unter Vollschutz zu arbeiten ist darüber hinaus deutlich anstrengender und erschwert, verbunden mit den besonderen Schutz- und Anzeige

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Intensivstationen

Hygieneregeln, die tägliche Arbeit. Hinzu kommt die erheblich gestiegene psychische Belastung. Hier spielt die Sorge um die Patienten eine wichtige Rolle, die man nach Dienstschluss nicht immer einfach hinter sich lassen kann. Und auch die Sorge um die eigene Gesundheit und die der Familie belastet. Walter Pohl: Natürlich kommt es auch immer wieder zu Personalausfällen, weshalb Dienste umund neuorganisiert werden müssen. Das vergangene Jahr hat bei jedem Spuren hinterlassen.

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ausbildung, gepaart mit einem besonderen Interesse für unser Fachgebiet und der Bereitschaft, Erlerntes zu vertiefen und zu ergänzen. In enger Zusammenarbeit mit allen Berufsgruppen des Krankenhauses wird eine optimale, ganzheitliche Versorgung unserer Patienten gewährleistet. Die medizinische Grundstrategie der Therapie legen leitende Ärzte der jeweiligen Fachrichtung in Absprache mit unseren Intensivmedizinern fest. Nach gezielter Anforderung werden unsere Patienten durch Kollegen der

Wie ist aktuell die Situation auf den Intensivstationen? Walter Pohl: Die Lage ist, wie auf allen Intensivstationen, derzeit nicht einfach. Wir Leitungen setzen uns deshalb sehr dafür ein, einen Raum und eine entsprechende Atmosphäre zu schaffen, wo sich das Potential des von uns sogenannten Pflegeherzens entfalten kann. Denn es ist gerade dieses Pflegeherz, das unseren Beruf gegen alle Widrigkeiten und Hindernisse der Alltagsabläufe am Leben erhält. Es macht den Unterschied aus, wie wir miteinander und mit unseren Patienten umgehen und hat in vielen Fällen einen erheblichen Anteil an der Genesung des Patienten. Und wenn es uns gelingt, diese ursprüngliche Motivation der Pflege zu erhalten und zu mehren, lässt sich gemeinsam jede noch so schwierige Situation im Team meistern, so wie es während der Corona-Pandemie gelungen ist. Im Stationsstützpunkt laufen alle Fäden zusammen. Hier erfolgt die zentrale ÜberwaWer arbeitet auf den Intensivstationen? chung der Intensivpatienten. Welche besonderen Qualifikationen benötigt man dafür? physiotherapeutischen Abteilung mitbetreut. WeiteWalter Pohl: Auf den Intensivstationen arbeitet ein re Unterstützung erfahren wir durch eine Stationsmultiprofessionelles Team, bestehend aus Fach- hilfe, die sich vorrangig um Materialwirtschaft, Ordärzten verschiedener Disziplinen, Pflegekräften, Phy- nung und Botengänge kümmert, sowie vom siotherapeuten, Stationshilfen und Schüler. Das Reinigungsfachpersonal. Pflegepersonal setzt sich zusammen aus Kollegen mit dreijähriger Ausbildung zur Gesundheits- und Das zahlenmäßige Verhältnis Patient zu PflegeKrankenpflege und Fachpflegekräften mit zweijähri- personal ist mittlerweile gesetzlich geregelt und beger Weiterbildung in Intensiv- und Anästhesiepflege trägt gemittelt in der Tagschicht 2 zu 1, in der Nachtmit fachspezifischer Qualifikation in den Bereichen schicht 3 zu 1. Dies bedeutet, dass eine Pflegekraft Intensivpflege, Anästhesie, Beatmungsmedizin, Ne- im Durchschnitt jeweils maximal zwei beziehungsphrologie und Kardiologie. Ein Teil der pflegerischen weise drei Patienten zu versorgen hat. Um dies Mitarbeiter absolvierte Kurse für die Leitungs- planerisch zu ermöglichen, werden Planstellen und funktion, Praxisanleitung, Wundmanagement, Er- belegbare Betten in gegenseitiger Absprache der nährung oder andere Spezialisierungen. beteiligten Führungskräfte laufend angepasst. Bernd Thümmler: Voraussetzung für die Aufnahme ins Intensivpflegeteam ist die dreijährige PflegeAUSGABE 31

Vielen Dank für das interessante Gespräch, Herr Pohl und Herr Thümmler.


Schmerztherapie

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Verwechslung ausgeschlossen NR-Fit-Anschlüsse in unseren Kliniken eingeführt In der Vergangenheit war es möglich, verschiedene Systeme zur Medikamentenapplikation ohne Probleme miteinander zu verbinden. Um Verwechslungen auszuschließen, haben die Kliniken HochFranken spezielle Konnektoren, die sogenannten NR-Fit-Anschlüsse, eingeführt – für größtmögliche Patientensicherheit. Vereinzelt musste man in der Vergangenheit in der Presse von Verwechslungen beim Anschließen verschiedener Systeme zur Gabe von Medikamenten lesen. So wurde die Ernährung für die Magensonde am zentralen Venenkatheter oder die Chemotherapie am Periduralkatheter zur Schmerztherapie angeschlossen. Dies hatte teils desaströse Folgen, auch von Todesfällen hierdurch wurde berichtet.

NR-Fit Spritzen mit speziellem Konnektor und gelber Färbung Magensonden beziehungsweise alle Katheter, die der enteralen Ernährung dienen, haben bereits vor Jahren ein eigenes Konnektionssystem bekommen, um Verwechslungen auszuschließen. Nun ist die Industrie auch endlich soweit und hat für den Bereich der Schmerztherapie einen eigenen Konnektor auf den Markt gebracht. Diese NR-Fit genannten Konnektoren sind an allen Kanülen, Schläuchen und

An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Mirjam Baum Ilir Bice Marco Buß Dr. Jürgen Fisahn Annika Hübner Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl Dr. Wolfgang Kick Xenia Kugler Manuela Menger Walter Pohl Mandy Schaller

Bernd Thümmler Andreas Wunsch Redaktionsmitglieder: Melanie Matthes (Leitung) Thomas Agel Elke Förschler Markus Hochmuth Henning Kölbl Birgit König Mandy Schaller Andreas Voigt

Schmerzpumpen, sprich an allem, was mit Schmerztherapie über Regionalanästhesie zu tun hat, vorhanden und passen nur untereinander! Sie sind nicht kompatibel mit anderen Produkten wie zum Beispiel Infusionsleitungen. Zudem sind alle Leitungen, Spritzen etc., die ihre Verwendung in der Regionalanästhesie finden, gelb eingefärbt. An unseren Kliniken legen wir großen Wert auf eine adäquate Schmerztherapie und praktizieren diese auch mit dem Schwerpunkt Regionalanästhesie mit und ohne Katheter. Für Schulteroperationen beispielsweise werden in unserem Haus etwa 1.200 Schmerzkatheter gelegt. Deshalb war es uns ein großes Anliegen, dieses System trotz Mehrkosten und Aufwand bei uns einzuführen, um von Vornherein Verwechslungen mit möglichen Folgen auszuschließen. Denn: Patientensicherheit steht an erster Stelle. Dr. med. Jürgen Fisahn, Chefarzt Zentrale Anästhesie und Intensivmedizin, Kliniken HochFranken

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Radiologie

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Diagnostisches Spektrum erweitert Kernspintomographie – Hochmoderne MRT-Diagnostik in Münchberg Seit Dezember 2020 steht ein Kernspintomograph (MRT/Magnetresonanztomograph) der neuesten Generation zur röntgenstrahlungsfreien Untersuchung und Abklärung von Beschwerden und Erkrankungen in der Praxis der Radiologie HochFranken am Standort in der Klinik Münchberg zur Verfügung. Davon profitieren nicht nur die ambulanten Patienten. Auch die Kliniken HochFranken, enger Kooperationspartner der radiologischen Praxis, können ihren Patienten damit ein noch umfangreicheres diagnostisches Spektrum direkt vor Ort anbieten. Röntgenstrahlungsfreie, exakte Diagnostik Die Kernspintomographie oder Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine röntgenstrahlungsfreie Untersuchung, die mittels Magnetfeldern hochauflösende Schnittbilder des menschlichen Körpers erstellt. Neben dem Vorteil der Strahlungsfreiheit bietet die MRT auch bei speziellen Fragestellungen eine exaktere Diagnostik, vor allem für die Beurteilung von Weichteilgeweben beziehungsweise inneren Organen. So sind zum Beispiel Nervengewebe und auch Knochenmark, Gelenke und Blutgefäße sehr gut darAUSGABE 31

Bei der gemeinsamen Begehung der neuen MRT-Räumlichkeiten (von links): Prof. Dr. Hans Ulrich Kerl, Radiologie HochFranken, Peter Engelbrecht, Gesellschafter der KSH, Peter Ertl, Radiologie HochFranken und Leitender Arzt der Radiologie der Kliniken HochFranken, Landrat Dr. Oliver Bär und Klinikvorstand Peter Wack. zustellen. In der Diagnostik des Schlaganfalls, der Abklärung von entzündlichen Erkrankungen oder auch von Tumoren ist die Kernspintomographie etabliert und längst nicht mehr aus dem klinischen Alltag wegzudenken. In der Radiologie HochFranken am Standort Münchberg steht ein MRT-Gerät der neuesten Generation mit der Feldstärke 1,5 Tesla zur Verfügung. Das Gerät zeichnet sich neben exzellenten technischen Untersuchungsmöglichkeiten besonders durch eine große Öffnung und kurze „Röhre“ aus, was es selbst Patienten mit

Platzangst (Klaustrophobie) leichter macht, eine kernspintomographische Untersuchung wahrzunehmen.

Umfangreiche Expertise Herr Prof. Dr. med. Hans Ulrich Kerl wird als Facharzt für Radiologie mit der Schwerpunktbezeichnung Neuroradiologie die Untersuchungen am MRT-Gerät betreuen und befunden. Er war zuvor als Oberarzt für Radiologie und Neuroradiologie in der Neuroradiologie der Universitätsmedizin Mannheim sowie als Geschäftsführender Oberarzt

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Radiologie

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Philips Ingenia-MRT 1,5 Tesla Quelle: de.dotmed.com kungen und entzündlichen Veränderungen des zentralen Nervensystems (zum Beispiel Multiple Sklerose). Herr Prof. Kerl ist zudem DGR-zertifizierter Radiologe der muskuloskelettalen Diagnostik, womit auch das Spektrum der Erkrankungen von Gelenken, Muskulatur und Knochen hochqualifiziert abgedeckt wird. am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, tätig. Damit verfügt er nicht nur über eine ausgezeichnete Expertise in der allgemeinen MRT-Bild-

gebung, sondern bietet darüber hinaus fundiertes Fachwissen der Neuroradiologie. Dies umfasst neben der Schlaganfalldiagnostik auch die Abklärung von Demenzerkrankungen, Tumoren, Wirbelsäulenerkran-

Mehrwert auch für Klinikpatienten Durch die enge Kooperation der überörtlichen Praxis Radiologie HochFranken mit den KliAnzeige

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Radiologie

niken HochFranken, steht die Untersuchungsmöglichkeit mittels MRT für die Patienten der Kliniken HochFranken, sowohl in Münchberg als auch in Naila, zur Verfügung. Damit modernisieren und erweitern die Kliniken HochFranken das Spektrum ihrer Diagnostik und Behandlung. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Patienten nun auch MRT-Untersuchungen mit modernster Technologie und hoher Expertise durch die Kooperation mit dem Radiologen und Neuroradiologen, Herrn Prof. Dr. Kerl von der Radiologie HochFranken, anbieten können“, so Peter Wack, Vorstand der Kliniken HochFranken. „Die Verfügbarkeit des MRT-Geräts direkt in der Klinik bedeutet neben einer Erweiterung unseres diagnostischen Spektrums für unsere Patienten zudem kurze Wege sowie den Wegfall zeitaufwändiger Transporte.“

Reibungsloser Um- und Einbau Die erforderlichen Umbaumaßnahmen der Räumlichkeiten sowie der Einbau des MRTGeräts erfolgten zwischen Juli und Dezember 2020 mit der Klinik Service HochFranken GmbH (KSH) als Bauherr. Durch die Einbringung von Gerät und Technik von außen AUSGABE 31

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konnte die Belastung für Patienten und Mitarbeiter sehr gering gehalten werden. Der neu geschaffene Untersuchungsbereich umfasst neben dem Untersuchungsraum mit dem MRT-Gerät einen Schalt- und Vorbereitungsraum, zwei Umkleiden, ein PatientenWartezimmer sowie einen Technikraum.

„Alle Verantwortlichen der Kliniken haben das Projekt unterstützt“, so Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken HochFranken Dr. Oliver Bär. „Es bedeutet eine Stärkung der Kliniken und vor allem einen Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger. Bei der Erweiterung unserer Kliniken in Münchberg und in Naila wird die Radiologie einen wichtigen Raum einnehmen.“

Über die Radiologie HochFranken Im November 2019 schlossen sich Herr Peter Ertl und Herr Prof. Dr. med. Hans Ulrich Kerl beruflich zusammen und aus der CT-Praxis Ertl mit den Standorten Münchberg und Naila wurde die Radiologie HochFranken. Die Radiologie HochFranken ist eine überörtliche Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Neuroradiologie, die unverändert an den Standorten Naila und Münchberg hochmoderne radiologische Diagnostik bietet. Die Praxisräume befinden sich jeweils in den Kliniken HochFranken und sind damit leicht und gut zu erreichen. Neben modernster computertomographischer Diagnostik (CT) und Röntgen an beiden Standorten sowie am Standort Naila zusätzlich Mammographie und Sonographie (Ultraschalldiagnostik), verfügt die Radiologie HochFranken seit Ende 2020 über einen Kernspintomographen der neuesten Generation am Standort Münchberg. Auch in Zeiten der Pandemie ist es selbstverständlich möglich, dass ambulante Patienten, die einen Termin zur Untersuchung in der Radiologie HochFranken vereinbart haben, die Praxisräume über die Haupteingänge der Kliniken HochFranken unter Einhaltung der geltenden Hygienemaßnahmen problemlos erreichen können. Radiologie HochFranken – Überörtliche Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Neuroradiologie Standort Münchberg (in der Klinik Münchberg) Hofer Str. 40, 95213 Münchberg, Tel. 09251/ 60630110 Standort Naila (in der Klinik Naila) Hofer Str. 45, 95119 Naila, Tel. 09282/95285 info@radiologie-hochfranken.de www.radiologie-hochfranken.de


Schlaganfall

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Auf einen Schlag ist alles anders Der Schlaganfall – ein Staffellauf gegen die Zeit Schlagartig eine abgehackte, lallende oder verwaschene Sprache. Plötzlich ein verschwommenes Sehen oder Doppelbilder. Der Arm, das Bein oder eine gesamte Körperseite sind schwach, pelzig oder es kribbelt. Das Gleichgewicht und die Koordination werden durch einen überraschend auftretenden Schwindel durcheinandergebracht. Vorher nicht gekannte, heftige Kopfschmerzen treten auf. Ein möglicherweise lebensbedrohlicher Notfall liegt vor. Daher ist es besonders wichtig, einen Schlaganfall schnell zu erkennen. Anzeichen treten meist plötzlich auf und können in manchen Fällen nach einigen Minuten vollständig abklingen. Auch hierbei handelt es sich um einen Notfall, da die Gefahr eines weiteren Schlaganfalls mit bleibenden Folgen hoch ist. Tritt ein Schlaganfall auf, zählt jede Minute! Die Gefahr, zu sterben oder schwer behindert zu bleiben, wächst mit jeder Minute ohne Hilfe. Ein Schlaganfall kann jeden treffen – ältere, aber auch jüngere Menschen.

Hintergrund Mein Name ist Mirjam Baum. Ich bin 38 Jahre alt und wohne in Wüstenselbitz. Meine Leidenschaft zum Pflegeberuf übe ich in der Klinik in Münchberg aus. Seit Juli 2014 gibt es dort in der Inneren Abteilung eine Schlaganfalleinheit, die Ende Juli 2019 das Zertifikat „Lokale Schlaganfalleinheit mit Telemedizin“ der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) erhielt. Ich stehe kurz vor dem Abschluss meiner Weiterbildung zur „Stroke Nurse“ an der Universität in Erlangen. Eine „Stroke Nurse“ ist speziell für die Behandlung von Patienten auf Schlaganfallspezialstationen („Stroke Units“) ausgebildet. Während meiner beruflichen Laufbahn habe ich festgestellt, dass in der Bevölkerung leider viel zu wenig Wissen über die lebensbedrohlichen Situationen des Schlaganfalls vorliegt. Mein Ziel ist es deshalb, Sie an die Hand zu nehmen und Ihnen eine erste nötige Aufklärung zu geben. Um einen eventuellen Schlaganfall zu erkennen, möchte ich Ihnen bei einem Notfall ein wertvolles Werkzeug anbieten, den sogenannten „FAST-Test“.

Der „FAST-Test“ Das Wort FAST (= schnell) steht für Face (= Gesicht), Arms (= Arme), Speech (= Sprache), welche bei dem Großteil aller Schlaganfälle betroffen sind, und Time (= Zeit). Der letzte Buchstabe steht für den schnellen Notruf 112. Der FAST-Test ist einfach und von jedem durchführbar. Er kann Leben retten. Ist der Test auffällig, zählt jede Minute. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat eine App mit dem Test in Englisch, Deutsch und Türkisch herausgebracht. Mit der Anwendung kann der Notruf 112 bei Verdacht sofort ausgelöst werden. Mirjam Baum auf der Schlaganfalleinheit der Klinik Münchberg.

Freunde und Familie sprechen über den FASTTest: K.S. aus Naila: „Die App ist leicht anwendPLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Schlaganfall

bar und verständlich in der Handhabung. Sollte jemand in meinem Umfeld einen Schlaganfall erleiden, fühle ich mich sehr gut vorbereitet.“ L.B. aus Helmbrechts: „Ich hoffe, ich brauche die App nie. Aber im Ernstfall kann sie wohl sehr hilfreich sein, gerade dann, wenn man selbst nervös ist und nicht so richtig weiß, was zu tun ist.“

Jede Minute zählt Bei einem Schlaganfall ist schnelles Handeln gefragt! Jede Minute entscheidet, wie viel Gehirn geschädigt wird und ob bleibende Schäden zurückbleiben: „Zeit ist Hirn!“ Damit möglichst wenig Zeit zwischen dem Erkennen eines Schlaganfalls, dem Transport ins Krankenhaus, der Diagnose und der Einleitung der Behandlung verloren geht, muss die sogenannte Rettungskette funktionieren. AUSGABE 31

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Bildlich möchte ich Ihnen den Notfall erklären: Wie bei einem Staffellauf ist ein Sieg nur dann möglich, wenn in der „Schlaganfall-Staffel“ alle einzelnen Mitglieder gut aufeinander abgestimmt sind. Der Lauf beginnt erst, wenn der „Startschuss“ durch das Wählen der Rufnummer 112 durch den Betroffenen selbst, die Familie oder die Freunde abgegeben wurde. Ein fataler Fehler ist es, erst einmal abzuwarten! Darum ist es so wichtig, dass jeder die Anzeichen eines Schlaganfalls kennt. Der erste Staffelläufer ist die Person in der Leitstelle, bei der der Notruf eingeht. Er schätzt anhand der Schilderung des Anrufers die Situation ein und alarmiert die Rettung. Der Stab geht an die Besatzung des Rettungsfahrzeuges, den zweiten Staffelläufer, über. Das Team begibt sich so schnell wie möglich zum Patienten und kontrol-

liert und überwacht die wichtigsten Körperfunktionen auf dem Transport. Ein Notarzt ist nur in seltenen Fällen erforderlich. Dann geht der Staffelstab wieder an den Disponenten der Leitstelle zurück. Er meldet das Eintreffen des Patienten im spezialisierten Krankenhaus. Der vierte Staffelläufer ist das speziell qualifizierte Team der Notaufnahme. Nach Erstversorgung und Erstdiagnostik wird der Patient dann auf der „Stroke Unit“ aufgenommen. Dort sind die fünften Staffelläufer: Spezialisierte Ärzte und Fachkräfte sowie Therapeuten leiten Maßnahmen ein, um bleibende Schädigungen des Patienten zu minimieren. Ohne ein gemeinsames Training kann kein Wettkampf als Team gewonnen werden. Mirjam Baum, Gesundheitsund Krankenpflegerin und „Stroke Nurse“ an der Klinik Münchberg


Qualitätsmanagement

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QM in Pandemiezeiten Wie wichtig ist Qualitätsmanagement in der aktuellen Lage? Blickt man derzeit auf das Krankenhausgeschehen, so denkt man sicher nicht zuerst an die Begriffe „Qualitätsmanagement“ oder „Audits“. Dennoch zeigt sich gerade aktuell, wie wichtig ein funktionierendes Qualitätsmanagement (QM) speziell in Krankenhäusern sein kann. Denn festgelegte Prozesse bieten insbesondere während einer Pandemie die Chance, schnell und sicher auf die sich zum Teil täglich ändernden Anforderungen reagieren zu können. Das bewusste Einbeziehen eines bestehenden Qualitätsmanagement-Systems in schwierigen Zeiten ist ein Indiz dafür, dass es nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch in der Praxis von den Mitarbeitern gelebt wird. Natürlich verschieben sich während einer Pandemie dort ebenso die Aufgaben-

schwerpunkte. Allerdings gelten Gesetze und Vorschriften weiterhin, neue Beschlüsse und Vorgaben kommen hinzu oder werden ergänzt.

Re-Zertifizierung unter besonderen Bedingungen Die Komplexität im Qualitätsmanagement besteht daher derzeit vor allem darin, diese Vorgaben weiterhin in unseren Kliniken praxisnah umzusetzen, ohne dabei die aktuelle Lage außer Acht zu lassen. Ein Spagat, der nicht nur bei der internen Planung eine Herausforderung darstellt. Denn beide Klinikstandorte weisen seit vielen Jahren auch eine Reihe von externen Zertifizierungen und Bescheinigungen vor. Diese werden in der Regel in jährlichen externen Begutachtungen („Audits“) auf ihre Konformität hin geprüft und so die Gültigkeitsdauer der Zertifikate verlängert.

Im vergangenen Jahr standen hier turnusmäßig zwei größere Re-Zertifizierungsverfahren in unseren Kliniken auf dem Plan – für das Geriatriesiegel der Klinik Naila sowie das EndoprothetikZentrum der Klinik Münchberg. Bei einem Re-Zertifizierungsverfahren werden die Prozesse innerhalb eines festgelegten Zyklus (in der Regel drei Jahre) in den relevanten Bereichen intensiv auf deren Konformität mit den Vorgaben überprüft. Am Ende eines solchen Verfahrens steht die Verlängerung des bereits bestehenden Zertifikates.

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Geriatriesiegel Seit 2017 trägt die Fachabteilung „Akutgeriatrie und Frührehabilitation“ der Klinik Naila die Auszeichnung „Geriatrie Add-on für Reha- oder Akuteinrichtungen“. Mit Umzug der Fachabteilung in ihre neuen Räumlichkeiten in der Klinik Naila, ging im Spätsommer/ Herbst 2020 auch das erste ReZertifizierungsverfahren einher. PLUSPunkt ... Das Magazin der Kliniken HochFranken


Qualitätsmanagement

Der Bundesverband Geriatrie gibt in einem Kriterienkatalog vor, welche Anforderungen zertifizierte Einrichtungen erfüllen müssen und orientiert sich dabei an den drei klassischen QM-Kategorien Strukturqualität, Prozessqualität und Ergebnisqualität. In der Praxis bedeutet dies, dass zum Beispiel die Ausstattung der Patientenzimmer eine essentielle Rolle spielt und bestimmte Kriterien, wie zum Beispiel das Vorhandensein von stabilen und kippsicheren Stühlen oder ausreichend dimensionierte Patientenschränke, erfüllt sein müssen. Ebenso sind aber patientenbezogene Prozesse von der Ersteinschätzung bei der Aufnahme bis zur Therapie und Entlassung des Patienten relevant. Natürlich wurde das Auditverfahren 2020 auf die aktuelle Lage angepasst und Kontakte unter Einhaltung geltender Hygienevorschriften wurden auf ein Minimum reduziert. Am Ende des mehrstündigen Audits konnte die Auszeichnung aufrechterhalten und verlängert werden. Das neue Zertifikat hat nun erneut eine Gültigkeit von drei Jahren mit jährlich erfolgenden Begutachtungen, um die Prozesse vor Ort regelmäßig auf deren Fortbestand zu überprüfen („Überwachungssaudits“).

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EndoprothetikZentrum (EPZ) Die orthopädische Fachabteilung ist bereits seit 2014 zertifiziertes EndoprothetikZentrum. Mit mehr als 1.000 endoprothetischen Eingriffen an Hüft- und Kniegelenken jährlich, hat sich das EPZ der Klinik Münchberg unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Hans-Georg Simank inzwischen bei Patienten mit fortgeschrittenem Ge lenkverschleiß und starken Beschwerden im betroffenen Gelenk etabliert. 2020 sollte nunmehr bereits das zweite Re-Zertifizierungsverfahren stattfinden. Pandemiebedingt erfolgte hier das Audit erstmalig komplett als „Offsite-Audit“, also als Audit, welches nicht vor Ort stattfindet, sondern bei dem die Bewertung aufgrund von eingereichten Dokumenten und Auswertungen außerhalb der Klinik von der zuständigen Stelle erfolgt. Auf den ersten Blick mag dieses Verfahren vereinfacht klingen. In der Praxis zeigte sich allerdings schnell, dass die Vielzahl an einzureichenden Unterlagen nicht zu unterschätzen ist. Zudem fehlt bei der reinen Dokumentensichtung durch den zuständigen Prüfer (Auditor) der Klinik die Möglichkeit, bestimmte Vorgehensweisen in der Praxis näher zu erläutern. Trotz der besonderen Umstände konnte das Re-Zertifizierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen und eine Verlängerung des Zertifikats erreicht werden. Allerdings mit

einer Besonderheit: Aufgrund des Offsite-Audits im vergangenen Jahr, beträgt die Gültigkeit des neuen Zertifikates zunächst ein Jahr. Im Spätsommer 2021 erfolgt dann in einem Vor-Ort-Audit das nachgeholte Re-Zertifizierungsaudit.

Lokales TraumaZentrum An den beiden Lokalen TraumaZentren in Münchberg und Naila konnte das bestehende Zertifikat ebenfalls verlängert werden. Die beiden Lokalen TraumaZentren werden in der Klinik Münchberg durch Herrn Oberarzt Dr. Sven Houserek und in Naila durch Herrn Chefarzt Dr. Wolfgang Zechel geleitet. Beide Bescheinigungen haben eine Gültigkeit bis 2022. Als zertifiziertes Lokales TraumaZentrum DGU im zertifizierten TraumaNetzwerk Oberfranken erfüllen unsere Kliniken die Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. (DGU) an die Behandlung von Schwerverletzten. Mandy Schaller, QMB, Kliniken HochFranken


Berufsfachschule

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Die Generalistik – eine erste Bilanz Über Neuerungen und Herausforderungen der neuen Pflegeausbildung

Xenia Kugler

Annika Hübner

Manuela Menger

2020 begannen deutschlandweit die ersten Ausbildungskurse in der neuen generalistischen Pflegeausbildung zum „Pflegefachmann“ beziehungsweise zur „Pflegefachfrau“. Diese fasst die Ausbildungsberufe der Altenpflege, Gesundheitsund Kinderkrankenpflege sowie der Gesundheits- und Krankenpflege zusammen. Auch an der Berufsfachschule für Pflege an den Kliniken HochFranken starteten am 1. September 2020 die ersten Auszubildenden mit der Generalistik. Xenia Kugler, kommissarische Schulleitung, Manuela Menger, Lehrerin und Kursleitung des ersten Kurses, sowie Annika Hübner, Schülerin im ersten Ausbildungsjahr, ziehen eine erste Bilanz.

ment nicht mehr Ausbildungsplätze als vorher und eine Neustrukturierung der Ausbildung allein reicht nicht aus, um dem Pflegekräftemangel entgegenzuwirken. Zudem begünstigen natürlich auch die aktuellen Umstände der Corona-Krise die Entscheidung für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann nicht.

Xenia Kugler: Der Lehrplan musste sowohl für den theoretischen als auch praktischen Teil umgestellt und neu erarbeitet werden. So wurden viele Kooperationen für die praktischen Inhalte abgeschlossen, um die geforderten Vorgaben und Fachkompetenzen zu erreichen. In der Theorie waren Unterrichtsinhalte auf den universellen Einsatz in allen Versorgungsbereichen umzustellen. In der neuen Ausbildung rücken eine optimale praktische Ausbildung und Anleitung noch mehr in den Fokus. Hier sind unsere Kliniken sehr gut aufgestellt und haben die Anzahl der freigestellten Praxisanleiter, die ausschließlich für die praktische Ausbildung der Schüler auf den Stationen zuständig sind, erheblich aufgestockt. Der Austausch zwischen Pflegedienstleitung, Praxisanleitern sowie Schulleitung ist sehr intensiv, um eine hohe Qualität der Ausbildung zu gewährleisten.

Inwieweit löst die Generalistik die aktuellen Herausforderungen im Pflegebereich? Manuela Menger: Sie ist ein sinnvoller Schritt in die richtige Richtung, löst aber die aktuellen Probleme nicht. So gibt es im Mo-

Aktuell laufen ja zwei Ausbildungssysteme parallel nebeneinander. Wie funktioniert das in der Praxis? Manuela Menger: Nicht nur für die praktische, sondern auch für die schulische Ausbildung ist es eine herausfordernde Zeit. So müssen natürlich alle an der Ausbildung Beteiligten die Inhalte an die neuen Anforderungen anpassen. Gleichzeitig verlangt die Corona-Krise eine große Flexibilität bei der Unterrichtsplanung und -gestaltung sowie den praktischen Einsätzen. Dies gilt sowohl für die neue als auch für die alte Ausbildung. Was hat sich mit der neuen Ausbildung geändert?

Wie wird die Qualität der Ausbildung in Zukunft gewährleistet? Xenia Kugler: Die Qualität der Ausbildung wird schon jetzt gewährleistet. In der Pflegeschule

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Berufsfachschule

sind ausschließlich gut ausgebildete Lehrkräfte und Dozenten mit großer Expertise beschäftigt. Das theoretische Curriculum wurde mit Fallbeispielen bestückt, um die Ganzheitlichkeit zu unterstreichen. Für alle praktischen Einsätze wurden für die Schüler Lernsituationen erstellt, mit denen das Erlernen der geforderten Kompetenzstufen ermöglicht wird. Es

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stehen Lehrkräfte sowie Praxisanleiter in ausreichender Zahl zur Verfügung.

Wie ist die Resonanz auf die neue Ausbildung? Xenia Kugler: Sehr gut. 25 Schülerinnen und Schüler haben im September mit der neuen Ausbildung begonnen und damit sind alle Ausbildungsplätze besetzt

Erfahrungsbericht einer Schülerin Warum hast Du Dich für eine Ausbildung in der Pflege entschieden? Annika Hübner: Ich war mir schon lange sicher, dass mein späterer Beruf auf jeden Fall die soziale Komponente beinhalten sollte. Um einen Einblick zu erhalten beschloss ich, einen Bundesfreiwilligendienst in einer Klinik zu absolvieren. Dadurch lernte ich verschiedene Berufsgruppen kennen und der Entschluss reifte in mir, in die Pflege zu gehen. Was gefällt Dir an der generalistischen Ausbildung gut, was weniger? Annika Hübner: Die zugrundeliegende Idee, während der Ausbildung drei verschiedene Berufsbilder kennenzulernen, finde ich gut. Leider sind die pädiatrischen Einsätze bis 2024 auf 60-120 Stunden reduziert. Dadurch fehlt den Auszubildenden meiner Meinung nach die Vermittlung fundamentaler pädiatrischer Grundkenntnisse in der Praxis. Ich denke, somit ist die Kinderkrankenpflege der Verlierer der generalistischen Ausbildung, zumindest bis 2024. Dass der Azubi jeweils 400 Stunden in der stationären Langzeitpflege sowie der ambulanten Akut- beziehungsweise Langzeitpflege ablegen muss, halte ich für sinnvoll. So ergibt sich daraus vielleicht ein größeres Verständnis der einzelnen Pflegebereiche füreinander. Ob dadurch allerdings der Mangel an Altenpflegern gedeckt werden kann, ist ungewiss. Die Ausbildung als Generalist mit der Möglichkeit, in allen drei Pflegebereichen arbeiten zu können, sehe ich als positiven Aspekt. Wie schätzt Du Deine Berufschancen mit dem neuen Abschluss ein? Annika Hübner: Schließt man die generalistische Ausbildung als Pflegefachfrau beziehungsweise Pflegefachmann ab, kann man in jedem der drei Pflegebereiche arbeiten. Somit halte ich unsere Chancen für besser als in den vorherigen Ausbildungen. Wenn du einen Wunsch in Bezug auf den Pflegebereich frei hättest, welcher wäre es? Annika Hübner: Eine adäquate Vergütung der Pflege.

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worden. Die Bewerbungsphase für den Ausbildungsbeginn 2021 dauert an und wir freuen uns nach wie vor über Bewerbungen. Auch für unter 18-Jährige, die noch nicht den Führerschein besitzen, gibt es für die erste Zeit die Möglichkeit zur Zimmeranmietung in Naila oder Münchberg. Nähere Auskünfte hierzu erhalten die Bewerber im Vorstellungsgespräch. Manuela Menger: Die Auszubildenden haben über einen guten Start ins Berufsleben berichtet und sind insgesamt gut „angekommen“, auch wenn durch Corona natürlich manche Tage unter erschwerten Bedingungen durchlaufen wurden.

Welche Zukunftschancen bietet die neue Pflegeausbildung jungen Menschen? Xenia Kugler: Die Zukunftsperspektiven sind sehr gut. Es gibt EU-weit viele Möglichkeiten innerhalb der drei Pflegeberufe Altenpflege, Kinderpflege und Akutpflege in den Kliniken. Außerdem gibt es viele Fachweiterbildungen bis hin zu Studiengängen. Was würden Sie sich im Hinblick auf die Pflege wünschen? Manuela Menger: Mehr Anerkennung und Wertschätzung für diesen wichtigen, systemrelevanten Beruf – nicht nur in Pandemiezeiten – sowie eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Pflegekräfte tragen eine große Verantwortung und verrichten eine qualitativ anspruchsvolle Arbeit in der Pflege und Betreuung. Dadurch erfährt der Beruf eine Aufwertung, deren sich die Pflegekräfte bewusst sein sollten und die sich auch im Gehalt widerspiegeln sollte.


IT

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Fortschreitende Digitalisierung Eine Mammutaufgabe für die IT-Abteilung In den Kliniken HochFranken wird mit Nachdruck an der stetigen Weiterentwicklung der Digitalisierung von Abläufen und Prozessen gearbeitet. Die Digitalisierung soll dabei vor allem die Mitarbeiter der Kliniken HochFranken unterstützen und dem Pflegepersonal sowie den Ärzten mehr Zeit für die Arbeit am Patienten zur Verfügung stellen. Zahlreiche Projekte wurden im Jahr 2020 in Angriff genommen. Digitalisierung der Patientenaufnahme Die stationäre Aufnahme eines Patienten ist mit erheblichem bürokratischen Aufwand verbunden. Zahlreiche Dokumente müssen ausgefüllt, unterschrieben und im Krankenhausinformationssystem hinterlegt werden. Dazu wurde in der Vergangenheit der komplette Satz an Aufnahmedokumenten in doppelter Ausführung ausgedruckt und nach der Unterschrift des Patienten wieder eingescannt. Um Zeit sowie unnötige Papierund Druckkosten zu sparen, den Patienten eine bessere, dem Arzt eine rechtskonforme und dem Personal eine prozessorientierte Dokumentation zu ermöglichen, wurden an den Kliniken HochFranken die Aufnahmedokumente komplett digitalisiert. Weitere Vorteile: Der Stand des Aufnahmeprozesses einzelner Patienten ist jederzeit abteilungs-

übergreifend einsehbar und Ablage und Archivierung der Papierdokumente entfallen. An beiden Klinikstandorten können die Patienten nun, nachdem sie in das Krankenhausinformationssystem aufgenommen wurden, bereits in der Aufnahme zum Beispiel Behandlungsverträge, Wahlleistungsvereinbarungen und weitere Dokumente digital auf einem sogenannten Unterschriften-Pad unterzeichnen. Die Dokumente werden automatisch mit den Stammdaten des Patienten vorausgefüllt. Der Patient bekommt auf Wunsch nur noch eine Ausfertigung der Dokumente für seine Unterlagen ausgedruckt.

Digitalisierung der Patientenakten Unsere Archivräume drohten aus allen Nähten zu platzen. Um die Papierflut einzudämmen und Lagerraum zu sparen, wurde mit der Digitalisierung der Patientenakten gestartet. Ziel ist es, kontinuierlich das anfallende Papier während des Aufenthaltes des Patienten zu minimieren und frühzeitig mit der Digitalisierung zu beginnen. Durch die Digitalisierung der Patientenakten sind ein schneller und sicherer Zugriff auf die Patientenakten von jedem Arbeitsplatz durch jeden berechtigten Anwender sowie eine zentrale und digitale Aktenrecherche in unserem Krankenhausinfor-

mationssystem möglich. Die Patientendaten sind durch Zugriffsschutz und die Vergabe von Berechtigungen abgesichert. Nach der Entlassung des Patienten wird die Patientenakte eingescannt und steht dann in unserem digitalen Archiv zur Verfügung. Nach dem Einscannen wird das Papier datenschutzkonform vernichtet, das Einlagern von Patientenakten in Papierform in unseren Archivräumen entfällt.

Digitalisierung unserer Pflegeschule Im Rahmen des Masterplans BAYERN DIGITAL II unterstützt der Freistaat die kommunalen Sachaufwandsträger öffentlicher Schulen und die Träger staatlich anerkannter sowie genehmigter Ersatzschulen in ihrer Aufgabe, die IT-Ausstattung ihrer Schulen zu verbessern. Um die Klassenräume unserer Berufsfachschule für Pflege technisch zu modernisieren und die Schule für kommende Anforderungen besser zu rüsten, wurde im Rahmen dieser Förderung eine WLAN-Infrastruktur aufgebaut und die Server-Infrastruktur modernisiert. Zudem wurden Notebooks für die Schüler, die für das Homeschooling ausgeliehen werden können, sowie eine digitale Pflegepuppe angeschafft und die Klassenzimmer mit sogenannten Visualizern ausgestattet. Diese Dokumentenkameras ermöglichen es, Dokumente oder Gegenstände schnell

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IT

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Darüber hinaus wurde der Bearbeitungsweg der täglichen anfallenden Rechnungen umgestellt – weg von der Papierrechnung, hin zum digitalen Rechnungsworkflow. Für die Mitarbeiter reduziert sich durch die Umstellung auf diese zeitgemäße Dokumentensteuerung der Bearbeitungsaufwand, die Transparenz steigt und auch die Prozesskosten verringern sich. Klinikvorstand Peter Wack testet die elektronische Unterschrift im Rahmen des digitalisierten Aufnahmeprozesses mit Mitarbeiterin Dagmar Strößner. und einfach aufzunehmen und das Bild über einen Beamer an die Leinwand zu projizieren.

Anbindung an die Telematik-Infrastruktur Die Telematik-Infrastruktur markiert den Start des Gesundheitswesens in die Digitalisierung und hebt es auf eine neue Stufe der Datensicherheit und der optimalen Patientenversorgung. Sie vernetzt alle Akteure des Gesundheitswesens wie Ärzte, Krankenhäuser, Apotheken, Zahnärzte, Psychotherapeuten und Krankenkassen. Medizinische Informationen, die für die Behandlung der Patienten benötigt werden, sollen so schneller und einfacher verfügbar sein. Dafür kann der Patient auf seiner elektronischen Gesundheitskarte medizinische Informationen speichern lassen. Einmal gespeichert, hat er jederzeit die Möglichkeit, die einzelnen Akteure für diese Informationen freizuschalten, das heißt der Patient entscheidet selbst, wann er wem Zugriff auf seine Daten berechtigt. AUSGABE 31

Die Telematik-Infrastruktur ermöglicht es, Versichertenstammdaten schnell und unkompliziert auf ihre Aktualität hin zu prüfen, relevante Behandlungsinformationen sicher zu übertragen und durch einen lückenlosen Informationsfluss und die Verfügbarkeit von Notfalldaten die Patientenversorgung weiter zu verbessern.

Weitere Projekte Im Zuge der Digitalisierungsstrategie erfolgte an unseren beiden Klinikstandorten zudem die Umstellung vom alten, analogen Telefonnetz auf die neue IPTechnik. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Zukunftssicherheit. So ermöglicht der IP-Standard die schnellere und flexiblere Einführung neuer Dienste, wie etwa Videoconferencing oder Multimedia-Kommunikation (Unified Communications). Auch ist die Sprachqualität der Telefonate durch „HD Voice“ deutlich besser, als im bisherigen Telefonnetz.

Ausblick Für dieses Jahr werden im Rahmen des „Krankenhauszukunftsgesetz für die Digitalisierung von Krankenhäusern“ noch weitere Projekte auf den Weg gebracht, die bis 2024 abgeschlossen werden sollen. Darunter fallen Investitionen in moderne Notfallkapazitäten und eine bessere digitale Infrastruktur, zum Beispiel Patientenportale, elektronische Dokumentation von Pflege- und Behandlungsleistungen, digitales Medikationsmanagement, Maßnahmen zur IT-Sicherheit sowie Sektor übergreifende telemedizinische Netzwerkstrukturen. Natürlich ist die Umstellung von der alt hergebrachten Papierform hin zur Digitalisierung in den verschiedenen Bereichen mit erheblichem Aufwand in der Planung, Umsetzung und Akzeptanz verbunden. Aber dafür werden die Kliniken HochFranken für die Zukunft bestens gerüstet sein und die investierten Mühen sich auszahlen. Marco Buß, IT-Koordinator, Kliniken HochFranken


Bauimpressionen

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Bauimpressionen

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Es tut sich was Überblick über den aktuellen Stand der Bauvorhaben Nach einer intensiven Abstimmungs-, Planungs- und Ausschreibungsphase haben im November 2020 die Arbeiten zur Erweiterung und Sanierung an der Klinik Münchberg begonnen. Und auch an der Klinik Naila wurden die Baumaßnahmen fortgeführt und die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt gestartet. Erweiterung der Klinik Münchberg Wie bereits berichtet, soll auch die Klinik Münchberg in insgesamt drei Bauabschnitten erweitert und saniert werden. Im Rahmen des ersten Bauabschnitts wird auf dem Areal der Parkschule und der ehemaligen Krankenpflegeschule mit Schwesternwohnheim ein neuer Funktionsbau errichtet. Dort sind dann die Zentrale Aufnahme, die Notaufnahme, die Ambulanzen, die Radiologie, die Funktionsdiagnostik, die Intensivüberwachung und -behandlung, die Operationsabteilung, das Labor und die Zentralsterilisation untergebracht. Auch ein neues Haupteingangsgebäude soll im ersten Bauabschnitt mit entstehen. Im November 2020 wurde mit umfangreichen Vorabmaßnahmen zur Vorbereitung des Baufeldes begonnen. Neben dem Aufstellen des Bauzaunes und der allgemeinen Baustelleneinrichtung erfolgten unter andeAUSGABE 31

rem Baumfällarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen Parkschule und im Wirtschaftshof der Klinik sowie erste Aushubund Erdarbeiten. Anschließend wurde die ehemalige Parkschule entkernt und in Etappen abgebrochen – zuerst der neuere Teil der Schule (Flachbau), dann der Altbau und der Keller. Darüber hinaus wurden im Stadtpark im Bereich der geplanten Baustelleneinrichtungsfläche Baumfällarbeiten sowie auf dem Baufeld die Arbeiten zum Voraushub durchgeführt. Im Mai soll mit dem Abbruch des Schwesternwohnheims begonnen werden. In Vorbereitung darauf erfolgten der Umzug der dort ansässigen Mitarbeiter unter anderem in die Landwirtschaftsschule sowie die Kappung aller Leitungen. Auch die Verbreiterung der Klinikzufahrt sowie das Aufstellen sogenannter Betonabweiser

als Sicherung der Baugrube standen im April auf dem Plan.

Erweiterung der Klinik Naila In der Klinik Naila haben im Februar die Umbauarbeiten für die Interims-Notaufnahme auf der ehemaligen Station 2 in Vorbereitung auf den zweiten Bauabschnitt begonnen. Im Mai sollen dann der Umzug der Notaufnahme in die Interims-Notaufnahme sowie der Beginn der Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt erfolgen. In diesem Zuge erfolgt auch eine Verlegung des Anfahrtsbereichs für die Rettungswagen in den Wirtschaftshof. Der zweite Bauabschnitt umfasst die Sanierung der Zentralen Notaufnahme, des Labors, der Arztdienstzimmer, der Ambulanzen und der Endoskopie im Bestandsgebäude. Anzeige


Telefonverzeichnis: Ihre Ansprechpartner

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Wir gratulieren…

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…Silke Köhler (links) und Claudia Lang (rechts), beide Klinik Naila, ganz herzlich zur erfolgreich abgeschlossenen Weiterbildung zur Stationsleitung.

… zu 10 Jahren Betriebszugehörigkeit an der Klinik Münchberg: Elke Förschler, Christine Günther, Alexandra Herpich, Markus Hochmuth, Katja Jahn, Katja Meyer, Dr. Andreas Reif, Marion Rödel, Mandy Schaller, Beate Schreiner, Melissa Seidel, Tina Strunz … zu 25 Jahren im Öffentlichen Dienst an der Klinik Münchberg: Doris Hirschmann, Margit Kofer, Elke Paschke, Manuela Pezold, Inge Schelter, Karin Stumpf, Rosemarie Wank, Silke Zahl … zu 40 Jahren im Öffentlichen Dienst an der Klinik Münchberg: Christine Fiedler, Gerlinde Gebhardt, Inge Goller, Susanne Koch, Karin Ott

Denksport-Auflösungen von Seite 37

… zu 10 Jahren Betriebszugehörigkeit an der Klinik Naila: Marcus Bartel, Christian Eilmes, Claudia Fischer, Michaela Fraaß, Stephanie Furkert, Sandra Grgic, Sabrina Hauptmann, Bianca Hölzel, Johannes Jordan, Marion Laubmann, Sabine Osel, Christina Rank, Jenny Schaefer, Sandra Schaller, Michaela Sell, Natalia Tokareva, Hannes Weber, Dr. Wolfgang Zechel, Annett Zimmermann … zu 25 Jahren im Öffentlichen Dienst an der Klinik Naila: Stefanie Dehler, Antje Hager, Beate Porzel, Astrid Schmidt, Heiko Strunz, Anita Wenzel, Sandra Wilfer, Christiane Ziermann … zu 40 Jahren im Öffentlichen Dienst an der Klinik Naila: Ute Eck, Regine Weigel

Währungsrechner Wenn Sie für einen Euro drei Philis bekommen, bekommen Sie sechs Philis für zwei Euro. Sechs Philis sind drei Mal fünf Lippus, also 15 Lippus, denn für je zwei Philis bekommen Sie ja fünf Lippus. 10 Euro ist dann fünf Mal soviel. Sie bekommen also 75 Lippus dafür.

Zahlenspiel Die gesuchte Zahl ist: 20. AUSGABE 31


Gewinnspiel

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Miträtseln und gewinnen! Rätseln Sie mit! Das hält frisch und jung. Und mit etwas Glück können Sie einen von fünf attraktiven Preisen gewinnen! Und so geht’s: 1. Kreuzworträtsel lösen. 2. Gesuchtes Wort eintragen. 3. Lösungswort auf eine Postkarte schreiben! Bitte geben Sie an: Name und Anschrift. 4. Postkarte an den Informationen der Kliniken HochFranken abgeben oder unter Stichwort „PlusPunkt, Kreuzworträtsel 31“ einsenden. Teilnahmeberechtigt mit jeweils einer Karte sind alle Patienten, Angehörige und Mitarbeiter. Einsendeschluss ist der 31.07.2021. Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen! Alle Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Als Preise winken für jeden Gewinner fünf klassische Massagen á 20 Minuten in den Bäderabteilungen der Kliniken HochFranken. Wir wünschen „Viel Glück“!

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Denksport & Zum Schmunzeln

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Denksport – Das hält jung! Täglich ein paar Minuten eine knifflige Herausforderung – und Sie halten Ihre „grauen Zellen“ frisch und munter!

Versuchen Sie’s doch auf den nächsten Seiten selbst einmal! Alle Auflösungen finden Sie auf Seite 35.

Währungsrechner

Sudoku

Fast überall ist der Euro gültig, aber eben nur fast. Auf der Insel Philippus im Land des Philipposus gilt eine eigene Währung. Wenn Sie also dort einmal Urlaub machen wollen, dann sollten Sie unbedingt die Landeswährung haben: Für einen Euro bekommen Sie drei Philis. Zwei Philis entsprechen fünf Lippus. Wie viele Lippus bekommen Sie für 10 Euro?

Zahlenspiel Wie heißt die Zahl, von der das Doppelte plus die Hälfte plus ein Viertel plus 5 gleich 60 ist?

Sudoku

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In eigener Sache

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Demenzprojekt an den Kliniken Weitere Verbesserung der Versorgung von Menschen mit Demenz als Ziel Ärzte auf allen Stationen auch das verstärkte Einbeziehen der Angehörigen und deren Erfahrungen in die Versorgung der Patienten mit Demenz.

Umgebung und Abläufe werden im Hinblick auf die Bedürfnisse der Patienten mit Demenz auf den Prüfstand gestellt.

Immer mehr Menschen leiden unter kognitiven Einschränkungen. Dies macht sich auch in den Krankenhäusern bemerkbar, die vermehrt Menschen mit Demenz behandeln. Die Gründe für deren Klinikaufenthalte sind dabei vielfältig. Um die Versorgung von Menschen mit Demenz an den Kliniken HochFranken weiter zu verbessern, wurde das Demenzprojekt, aus dem auch die Etablierung der Grünen Damen an unseren Kliniken hervorgegangen ist, fortgeführt. Ein Krankenhausaufenthalt ist keine alltägliche Angelegenheit und für die meisten Menschen mit Sorgen und Ängsten verbunden. Für Menschen mit Demenz bedeutet dieser jedoch eine zusätzliche Belastung. Man befindet sich in einer fremden Umgebung, ist mit fremden

Leider hat die Corona-Pandemie für eine Zwangspause gesorgt, so dass die Schulungen und Treffen zwischenzeitlich ausgesetzt werden mussten. Zuletzt war das Thema „Umgang mit / Sensibilität für Schmerzen“ ein Schwerpunkt, da Menschen mit Demenz diese häufig nicht so äußern können, dass sie erkannt und behandelt werden.

Menschen und völlig neuen Abläufen konfrontiert und muss auf vertraute Bezugspersonen verzichten. Aber auch für das Klinikpersonal ist die Betreuung von dementen Patienten eine Herausforderung. Seit Juli 2019 treffen sich an den Kliniken HochFranken Pflegekräfte sowie, je nach Thema, Ärzte verschiedener Abteilungen, um die Kliniken schrittweise „demenzsensibler“ zu machen und Menschen mit Demenz noch besser versorgen zu können. Dabei sind Fachwissen des Personals sowie eine Anpassung von Umgebung und Abläufen an die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz von großer Bedeutung. Gemeinsam werden in der Projektgruppe entsprechende Maßnahmen geplant, umgesetzt und monatlich evaluiert. Eine wichtige Rolle spielt dabei neben Demenzschulungen für Pflegende und

Eine Therapiepuppe kann Menschen mit Demenz in angstbesetzten Situationen wie zum Beispiel bei Untersuchungen oder beim Röntgen angeboten werden. Manche Menschen reagieren darauf, kümmern sich um „das Kind“ und sind dadurch von der eigenen Angst abgelenkt und nicht mehr so allein.

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Klinik Münchberg Hofer Straße 40 95213 Münchberg Telefon: 0 92 51 872-0 Telefax: 0 92 51 872-241

Bild: Michael Voit

E-Mail: info@kliniken-hochfranken.de Internet: www.kliniken-hochfranken.de /KlinikenHochFranken

Klinik Naila Hofer Straße 45 95119 Naila Telefon: 0 92 82 60-0 Telefax: 0 92 82 60-619 E-Mail: info@kliniken-hochfranken.de Internet: www.kliniken-hochfranken.de /KlinikenHochFranken


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