Gesund ins Leben starten

Ernährung und Bewegung sind das A und O für einen guten Start ins Erwachsenenalter

Gesunde Ernährung und Bewegung sind die Grundlage für ein gesundes Leben. Insbesondere Kinder und Jugendliche benötigen für ihre körperliche und geistige Entwicklung, ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit sowie für die Stärkung ihrer Immunabwehr eine optimale Versorgung mit allen Nährstoffen. Eine ausgewogene Ernährung ist in der Wachstumsphase von besonderer Bedeutung und beugt späteren Erkrankungen vor.

Zuletzt zeigte sich jedoch gerade auch unter Kindern und Jugendlichen eine Folgeerscheinung der Coronapandemie: die massive Zunahme von Übergewicht bis hin zu Adipositas. Die Winterzeit, in der viel Süßes genascht und wenig Sport getrieben wird, hat das Problem verschärft.

Wer mehr isst, als er an Kalorien benötigt, und sich zu wenig bewegt, wird dick. Diesen Prozess umzukehren ist keine Sache von Tagen. Kindern raten, einfach weniger zu naschen und mehr Sport zu treiben, sie eventuell sogar zu Blitzdiäten zu zwingen, wird nicht zum Normalgewicht führen, sondern zu Frustration bis hin zu Frust-Essen. So kann nicht nur ein gefährlicher Jojo-Effekt entstehen, sondern das Gewicht sogar noch steigen.

Besser ist es, gemeinsam über einen längeren Zeitraum eine Gewichtsnormalisierung anzustreben. Zunächst sollte aber immer eine diagnostische Abklärung der Formen des Übergewichts oder der Adipositas erfolgen. Daran schließt sich eine Analyse des Essverhaltens durch Dokumentation an.

Gewichtsreduktion mit Hilfe von Nulldiäten oder auch operativen Eingriffen sind im Kindesalter ungeeignet und auch für Erwachsene eine Ultima Ratio. Hilfreich können Kuraufenthalte und/oder lokal ambulante Adipositasprogramme sein. Hier lernen Kinder, Ess- und Bewegungsgewohnheiten zu ändern und neue Verhaltensmuster in ihren Alltag zu integrieren. Eltern können viel zu einem nachhaltigen gesunden Lebensstil beitragen, so dass die Kinder ihr Gewicht halten oder weiter reduzieren können. Eltern sind das wichtigste Vorbild für ihre Kinder. Sind die Eltern normalgewichtig, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder ein gesundes Gewicht halten. Wichtig ist, gemeinsam mit dem Kind einen Sport zu suchen, der ihm Freude bereitet, und die Alltagsbeweglichkeit zu fördern, zum Beispiel durch Radfahren, Laufen oder Treppensteigen statt Liftfahren.

Süßigkeiten müssen nicht verboten, sondern sollten begrenzt werden. Auch wenn die Gewichtsreduktion nur langsam voranschreitet, bedeutet jedes Gramm weniger eine Verbesserung der gesundheitlichen Prognose, zum Beispiel im Hinblick auf spätere Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Herz-KreislaufErkrankungen.

Die Grundlagen für eine gesunde Ernährung werden schon im Babyalter gelegt. Gegen Ende des ersten Lebensjahres geht die Ernährung des Kindes von der Beikost in eine ausgewogene Familienkost über. Wichtig zu wissen: Babys sollten im ersten Lebensjahr weder Zucker noch Salz oder scharfe Gewürze zu sich nehmen. Auch Honig ist tabu. Es kommen neue Fragen und Herausforderungen auf die junge Familie zu. Ein Klassiker: Das Kind soll Gemüse essen, lehnt das jedoch ab. Oder: Es spielt mit den Nudeln, mag sie aber nicht essen. Dazu kommen Unsicherheiten der Eltern, ob das Kind auch wirklich gut versorgt ist und bekommt, was es braucht. Empfehlungen, wie mit solchen Situationen umzugehen ist, gibt es viele. Oft widersprechen sie sich, sind lebensfremd oder passen nicht zur familiären Esskultur. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlicht regelmäßig Handlungsempfehlungen, die auf die individuelle Situation angepasst werden können, und das nicht nur für Babys und Kleinkinder, sondern auch für Schulkinder.

Eine ideale Pausenverpflegung besteht demnach zum Beispiel aus einem Vollkornbrot, dünn bestrichen mit Butter, Margarine oder Frischkäse und belegt mit magerem Schinken, fettarmer Wurst, Käse oder einem vegetarischen Brotaufstrich. Außerdem gehören Gemüserohkost und frisches Obst, am besten als Fingerfood mundgerecht geschnitten, immer dazu. Zur Abwechslung kann anstelle von Brot auch ein fettarmes Milchprodukt wie Joghurt, Quark oder ein ungesüßter Milchdrink mitgegeben werden. Gute Durstlöscher sind Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee.

Optimal ist es, wenn sich das erste Frühstück zu Hause und die Zwischenverpflegung in der Schule ergänzen. Kinder, die zu Hause wenig oder gar nicht gefrühstückt haben, brauchen in der Schule eine energiereichere Pausenverpflegung. Leistungstiefs und Konzentrationsschwächen während des Unterrichts lassen sich vermeiden, wenn die Kinder in der Schule frühstücken und ausreichend trinken. Am besten sollte der Tag mit einem vollwertigen Frühstück vor dem Unterricht und einem zweiten in der Schule beginnen.

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