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Hirngesundheit – eine Aufgabe für die Neurologie, die Gesellschaft und für jeden Einzelnen
from GLEIS EINS 02/22
by sl-werbung
Die Lebenserwartung der Menschen nimmt stetig zu. Das ist zunächst eine positive Entwicklung. Aber damit steigt auch das Risiko für jeden Einzelnen, eine neurodegenerative Erkrankung zu entwickeln. Weltweit leiden 50 Mio. Menschen an einer Demenz, davon allein in Deutschland 1,6 Mio. Bis ins Jahr 2050 werden es Schätzungen zufolge bis 2,8 Mio. sein. Es ist also dringend an der Zeit, gegenzusteuern.
Dass dies möglich ist, zeigt ein jüngster Bericht der Lancet Commission 2020. Danach könnten 40% aller Demenzfälle durch die Korrektur von Risikofaktoren verhindert oder zumindest deutlich hinausgezögert werden. Dies belegen auch Studien, die zeigen konnten, dass Demenzerkrankungen bei der heutigen Generation der 70-, 85-, 95-Jährigen im Vergleich zu derjenigen um 1994 um ca. 20% zurückgegangen sind, weil die Menschen heute gesünder und aktiver leben. Die absoluten Zahlen steigen jedoch weltweit an.
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Folgende Risikofaktoren gehören dazu
(mit abnehmender Einflussstärke):
Schwerhörigkeit, niedriger Bildungsstand, Rauchen, Mangel an sozialen Kontakten, Depression, Hypertonie, Übergewicht, körperliche Inaktivität, Diabetes mellitus
zusätzliche Risikofaktoren:
Schädel-Hirn-Trauma, Luftverschmutzung, starker Alkoholkonsum
Schon länger ist bekannt, dass Schwerhörigkeit, der mit Abstand größte beeinflussende Risikofaktor für eine Demenz ist. Hört man schlechter, sorgt die verminderte Geräusch- und Sprachwahrnehmung bereits bei jüngeren Menschen für eine starke kognitive Einschränkung. Durch die verstärkte Konzentration auf das Hören werden andere Hirnfunktionen vernachlässigt. Dadurch wird die normale Funktion der Nervenzellen beeinträchtigt und es kommt zu einer beschleunigten Alterung des Gehirns.
Dass eine Korrektur von Gefäßrisikofaktoren (Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Nikotin, hohe Blutfettwerte, Stress) das Risiko von Schlaganfällen, einer vaskulären Demenz und sogar einer Alzheimer Demenz senkt, ist ebenfalls schon lange bekannt.
Ihr Arzt, insbesondere Ihr Neurologe, sollte sich deshalb darum kümmern, dass Ihr Gehirn möglichst lange gesund bleibt. Er sollte also nach Gefäßrisikofaktoren aber auch nach den anderen gesundheitsschädlichen Faktoren sowie nach Hörproblemen bei Ihnen fragen, bestehende Risikofaktoren reduzieren, bzw. Sie zu einem entsprechenden Facharzt schicken. Letztlich ist aber auch unsere Gesellschaft gefordert, dafür zu sorgen, dass Menschen gesund leben können.
Dies sind die Dinge, die jeder Einzelne tun kann:
01. Für gutes Hören sorgen (wenn nötig, Hörgeräte tragen!) 02. Sich geistig fit halten; regelmäßiges kognitives Training 03. Regelmäßiges körperliches Training (Ausdauer- und Krafttraining) 04. Ernährungsumstellung (mediterrane
Diät und Diät gegen Hypertonie) 05. Nicht rauchen 06. Alkohol in kleinen Mengen 07. Positive Emotionen (z.B. Freude,
Dankbarkeit, Gelassenheit, Interesse,
Hoffnung, Stolz, Spaß, Liebe) 08. Koffein in kleinen Mengen (1–4 Tassen) 09. Den Kopf schützen (Helm tragen) 10. Soziale Kontakte (persönliche
Kontakte, Freundschaften, Wandergruppe etc.)
Dr. med. W.E. Hofmann FA für Neurologie-Rehabilitationswesen FA für Psychiatrie/Psychotherapie; Verkehrsmedizin Multiple Sklerose-Schwerpunktpraxis Parkinson-Erkrankung-Schwerpunktpraxis Neue Adresse: bei Herrn Dr. med. Stefan Wissel, Weichgasse 5, 63868 Großwallstadt, Telefon 0 60 22/2 25 55
Ihre Dr. phil. Ingeborg Maser
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Dr. phil. Ingeborg Maser
Neurolinguistin/Klinische Linguistin dbs/dbl
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