2 minute read

Gesund beginnt im Mund

Prävention und Früherkennung sind wichtig für einen gesunden Organismus – Entstehung von Karies und Parodontitis können verhindert oder aufgehalten werden

Eine gesunde Ernährung spielt für die Prävention von Zahnerkrankungen eine entscheidende Rolle. Zu viel Zucker kann die Gesundheit massiv gefährden. Schätzungen zufolge werden inzwischen mehr als ein Drittel aller Kosten im Gesundheitssystem durch nichtübertragbare Erkrankungen verursacht, zu denen ernährungsassoziierte Gesundheitsprobleme zählen. Der stetig steigende Zuckeranteil in der Nahrung gilt als ein entscheidender Grund für diese Entwicklung. Zahnmediziner und Mediziner betrachten Zucker deshalb mittlerweile als „dosisabhängiges Gift“.

Advertisement

Der Verzehr von zu viel Zucker und zuckerhaltigen Produkten erhöht das Entzündungspotential von Zahn, Zahnfleisch, Gelenken, der Haut und anderer Organe. Das Immunsystem wird geschwächt, die Infektanfälligkeit steigt und Magen- sowie Darmbeschwerden wird Vorschub geleistet, denn die Darmflora verändert sich unter anhaltend hohem Zuckerkonsum. Auch Schlafprobleme werden mit Fehlernährung assoziiert. Erkrankungen im Mundraum wirken zudem häufig systemisch auf den gesamten Organismus.

Prävention und Früherkennung sind deshalb von großer Bedeutung. Eine gute Mundhygiene, zwei Mal am Tag Zähneputzen und regelmäßige Kontrollbesuche beim Zahnarzt sollten vom ersten Zahn an selbstverständlich sein, um größere Eingriffe im Mundraum in Folge von Schädigungen möglichst zu vermeiden. insbesondere zur Verhinderung einer Parodontitis und der Entstehung einer Karies. Erst durch den bakteriellen Biofilm in Folge ungenügend geputzter Zähne entsteht eine Karies. Parodontitis ist die häufigste chronische Erkrankung weltweit. Als Hauptauslöser für die behandlungsbedürftige Entzündung des Zahnhalteapparates gilt der bakterielle Zahnbelag. Dieser führt zu einer oberflächlichen Entzündung des Zahnfleisches – der Gingivitis –, die sich unbehandelt zur Parodontitis ausweiten kann. Neben mangelnder Mundhygiene sind Rauchen, Stress und genetische Faktoren Ursachen für diese chronische Entzündung.

Parodontitis verursacht selten Schmerzen. Es ist daher wichtig auf erste Warnzeichen wie Zahnfleischbluten, geschwollenes Zahnfleisch, Mundgeruch, Änderungen der Zahnstellung oder länger werdende, gelockerte Zähne zu achten. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind wichtig. An einer Parodontitis sind allein in Deutschland rund elf Millionen Menschen erkrankt. Sie hat erwiesenermaßen direkte Auswirkungen auf die systemische Erkrankung Diabetes mellitus. Patienten mit Diabetes Typ 1 und 2 haben ein dreifach erhöhtes Risiko an Parodontitis zu erkranken und verlieren mehr Zähne, wobei sich gleichzeitig die Einstellung des Blutzuckerspiegels durch die Zahnfleischerkrankung verschlechtert. Eine gründliche Mundhygiene und regelmäßige Zahnarztkontrollen sind deshalb für Patienten mit Diabetes besonders wichtig. Darüber hinaus sollten sie auf eine gute Blutzuckereinstellung achten, um ihr Parodontitis-Risiko zu senken.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Sterblichkeit von parodontal erkrankten Diabetespatienten höher ist als bei Menschen mit gesundem Zahnfleisch. Grund sind Entzündungsprozesse, die sich unter anderem negativ auf das Herz auswirken.

Laut Hochrechnungen könnten schon im Jahr 2040 etwa 12,3 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt sein, wenn sich der allgemeine Zuckerkonsum nicht verringert. Neuere Untersuchungen zeigen, dass der Zuckerkonsum auch zur Entstehung einer Gingivitis (Zahnfleischentzündung) beiträgt. Interventionsstudien, die eine Zuckervermeidung der Proband*innen beinhalteten, konnten trotz gleichbleibendem oder vermehrtem Zahnbelag eine Reduktion der Zahnfleischentzündung zeigen.

Regelmäßige Prophylaxe kann eine Erkrankung der Mundhöhle sowie auch Auswirkungen auf den gesamten Gesundheitszustand positiv beeinflussen.

This article is from: