
3 minute read
Prostatakrebs sicher erkennen
from GLEIS EINS 02/22
by sl-werbung
Multi-parametrische MRT mit hochauflösendem 3-Tesla-Gerät bietet hervorragende Diagnostik
Prostatakrebs ist die mit Abstand häufigste bösartige Tumorerkrankung bei Männern. Sie macht mehr als ein Viertel aller Krebserkrankungen beim Mann aus mit einem mittleren Erkrankungsalter von 69 Jahren. Die Zahl der Neuerkrankungen liegt jährlich bei etwa 70.000 in Deutschland und steigt seit 1980 kontinuierlich an, was überwiegend auf den Einsatz besserer Methoden zur Früherkennung zurückgeführt wird, mit der mehr Prostatakarzinome insbesondere im Frühstadium entdeckt werden. Gleichzeitig sind die Überlebensraten gestiegen. Eine gute Diagnostik ist mithin der erste Schritt auf diesem Weg. Früh erkannt ist Krebs besser behandel- und heilbar.
Advertisement
Die derzeit aussagekräftigste und schonendste Tumor-Diagnostik der Prostata bietet die multi-parametrische MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie) mit einem hochauflösenden 3-Tesla-Gerät. Die multiparametrische Prostata-MRT ist das genaueste bildgebende Diagnoseverfahren zur Frühdiagnose, Ausbreitungsdiagnostik und Verlaufskontrolle des ProstataKarzinoms.
Sie ist sinnvoll, wenn beim Hausarzt oder Urologen ein erhöhter PSA-Wert (Prostata spezifisches Antigen) festgestellt worden ist. Größere Tumore können auch bei der rektal-digitalen VorsorgeUntersuchung auffallen. Grundsätzlich sollte, falls in der engsten Familie – Vater oder Bruder – Prostatakrebs diagnostiziert worden ist, ab dem 50. Lebensjahr ebenfalls über eine multi-parametrische Prostata-MRT nachgedacht werden. Nach der aktuellen deutschen Leitlinie zur Früherkennung und Therapie des Prostatakarzinoms von 2021 soll – wenn möglich – bei auffälligen PSA-Wert noch vor der Biopsie (Probenentnahme) eine multiparametrische Prostata-MRT durchgeführt werden. Mit dieser Untersuchung können verdächtige Bezirke in der Prostata erkannt werden. Aufgrund seiner hervorragenden Genauigkeit in der Darstellung kann damit einem Teil der Patienten möglicherweise eine Biopsie sogar erspart werden. Aus den in der MRT erkannten, „verdächtigen“ Areale können dann in einem zweiten Schritt gezielt Gewebeproben im Rahmen der Biopsie entnommen werden.
Des Weiteren soll nach aktueller Leitlinie ein MRT der Prostata auch durchgeführt werden, wenn bereits eine Biopsie ohne vorherige MRT erfolgt ist und hierbei keine Tumorzellen entdeckt wurden, aber der Verdacht auf ein Prostatakarzinom weiterhin bestehen bleibt. Dies kann der Fall sein, wenn je nach Lage des Tumors, dieser in der „einfachen, blind durchgeführten“ Biopsie – in welcher standardisiert neun bis zwölf über die Prostata verteilte Gewebeproben gewonnen werden – nicht erfasst wird.
Die radiologische Untersuchung umfasst eine hochauflösende, morphologische MRT der Prostata in mehreren Ebenen, eine Perfusionsbildgebung (Durchblutungsmessung) mit KontrastmittelInjektion, sowie eine Diffusionsbildgebung (DWI) zur Beurteilung der Molekularbewegung des Gewebes. Erst die Kombination dieser MRT-Techniken an einem hochauflösenden 3-Tesla-MRT ermöglicht es, den Krebs in der naturgemäß „unübersichtlichen“ Prostata (vergrößert, knotig, verkalkt) zu entdecken. Die Bildanalyse erfolgt in Form einer



strukturierten Befundauswertung nach dem aktuellen PIRADs–Standard, der die Kommunikation zwischen Ärzten erheblich verbessert.
Die Untersuchung dauert eine halbe Stunde bis 40 Minuten; eine Vorbereitung ist nicht notwendig. In der Regel
Morphologisches T2-Bild (oben) und Diffusionsbild (DWI, unten) mit tumorverdächtigen Arealen (rot) links in der hinteren peripheren und vorderen Transitionalzone der Prostata.
Ein Prostatakrebs wird mit Hilfe dieser minimal-invasiven Behandlungsmethode in etwa 80 Prozent der Fälle eindeutig erkannt und in seiner Struktur sowie Beschaffenheit optimal dargestellt. Die Untersuchung ist für den Patienten besonders schonend, da keine Spule in den Enddarm eingeführt werden muss. Da außerdem bei der MRT keine Strahlen angewendet werden, eignet sich die Untersuchung problemlos für eventuelle Verlaufskontrollen. Auch nach einer MRT ist für die endgültige Diagnosestellung „Prostata-Krebs“ eine Biopsie erforderlich. Mit Hilfe der MRT kann die Biopsie jedoch gezielt vorgenommen werden. Die multi-parametrische MRT kann somit eine wichtige Rolle bei der Diagnosestellung des Prostata-Karzinoms übernehmen und wegweisende Informationen für die weitere, optimale Behandlung liefern.
HIER FINDEN SIE UNS:
BAG Radiologie & Nuklearmedizin Prof. Dr. Stephan Schmitz
und Kollegen Frohsinnstraße 20 63739 ASCHAFFENBURG
Telefon 0 60 21/15 07 90
Spezialdiagnostik 0 60 21/150 79 99
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten – trotz der Leitlinienempfehlung und hervorragenden Studienlage –leider noch nicht. Gesetzlich Versicherte haben aber die Möglichkeit die Kosten der Untersuchung als individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst zu tragen. Einen Kostenvoranschlag erhalten Sie gerne bei uns auf Anfrage. Private Krankenkassen erstatten die Untersuchung in der Regel.
Ausgelagerter Praxisteil Klinikum Aschaffenburg-Alzenau
Am Schlosshof 1 63755 ALZENAU-WASSERLOS
Filialpraxis Seligenstadt
Mittelbeune 3 63500 SELIGENSTADT
www.radiologie-ab.de
Wer behandelt mich?
Die Ärzte unserer Praxis sind sehr erfahren in der Befundung von Prostata-MRTs und bilden sich diesbezüglich kontinuierlich fort. Zusätzlich verfügt ein Großteil der Kollegen über die Spezialisierung „MR-Prostatographie (Q1-Zertifikat)“ der AG Uroradiologie der Deutschen Röntgengesellschaft.
