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Post-/Long-COVID – Langzeitfolgen und Therapiemöglichkeiten
from GLEIS EINS 02/22
by sl-werbung
Wissenschaftlichen Studien zufolge können sehr unterschiedliche Symptome alleine oder in Kombination auftreten und von unterschiedlicher Dauer sein. Es gibt nicht ein einheitliches Krankheitsbild.
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Zu den am häufigsten beobachteten Symptomen gehören:
Müdigkeit, Erschöpfung, eingeschränkte Belastbarkeit (Fatigue), Kurzatmigkeit (Dyspnoe), Konzentrations- und Gedächtnisprobleme, Schlafstörungen, Muskelschmerzen und -schwäche, psychische Probleme (Angst, Depression), Kopfschmerzen, Riech- und Schmeckstörungen.
Ein negativer Test nach einer COVID-19-Erkrankung ist für jeden Betroffenen eine große Erleichterung. Die Erfahrung, die viele Ärzte und Therapeuten in den letzten Wochen und Monaten machen konnten, zeigen aber, dass ein negatives Testergebnis keineswegs immer bedeutet, dass man beschwerdefrei ist.
Lange Phasen der Rekonvaleszenz, bis Betroffene wieder vollständig genesen und symptomfrei sind, kennt man auch von anderen Viruserkrankungen. In der aktuellen Pandemie leiden Studien zufolge etwa 20%– 40% an langanhaltenden Symptomen. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab: hohe Viruslast, im Blut nachgewiesene spezifische Autoantikörper, Nachweis einer früheren Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus, vorbestehender Diabetes mellitus. Viele Studien bestätigen zudem, dass Mädchen und Frauen (im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter) häufiger von Long-COVID betroffen sind als Jungen und Männer dieser Altersgruppen.
Unter POST-COVID-19 werden gesundheitliche Beschwerden zusammengefasst, die in der Regel 3 Monate im Anschluss an eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion über längere Zeit fortbestehen und anderweitig nicht erklärbar sind.
LONG-COVID-19 umfasst eine im Anschluss an eine akute COVID-19-Erkrankung 4–12 Wochen nach Symptombeginn noch bestehende Symptomatik oder 4 Wochen nach einer Infektion neu auftretende Beschwerden. LONG-COVID-19 umfasst also auch das POST-COVID-19. All diese Symptome beeinträchtigen die Lebens- und Alltagsfähigkeit und insbesondere die Leistungsfähigkeit im Beruf. Ein Teil der Personen entwickeln infolge der SARS-CoV-2-Infektion zudem einen Symptomkomplex, der Ähnlichkeit mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom (Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronisches Fatigue Syndrom, (ME/CFS) aufweist. Hierbei kommt es zu schweren chronischen Beeinträchtigungen der körperlichen und psychischen Funktionsfähigkeit und einer ausgeprägten Verschlechterung nach leichter körperlicher Belastung. Bislang ist unklar, wie groß der Anteil von Menschen mit ME/CFS nach einer SARS-CoV-2-Infektion ist.
Obwohl es aktuell noch keine einheitlichen Behandlungsempfehlungen gibt, bieten bestimmte therapeutische Berufe (PHYSIO-, ERGO- und SPRACHTHERAPIE) fundierte Behandlungskonzepte zur Behandlung einzelner Symptome an. Für die sogenannte Fatigue gibt es sehr hilfreiche Strategien (PRIORISIEREN, PLANEN, PACING). Es gibt ein spezifisches und über mehrere Monate durchgeführtes Riechtraining, die Behandlung von Atemund Schluckstörungen, Bewegungstraining und Mobilisierung des Muskelstoffwechsels etc.. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Ihrem Therapeuten nach entsprechenden Möglichkeiten.
Hilfe finden Sie auch unter:
– Patientenleitlinie „Post-COVID/Long-COVID“ 09/21 – Nationales Gesundheitsportal – Selbsthilfegruppen in Deutschland für Personen mit Long-COVID – Fatigue Centrum Berlin, Charité – Reha bei Long-COVID