Radiologie Magazin 3-2020

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Strukturiert zum Befund Zeit sparen, Effizienz steigern, Qualität verbessern. Diese drei Ziele will das Universitätsklinikum Köln durch die Strukturierte Befundung mit Smart Reporting erreichen – und ist auf einem guten Weg. Medizinische Befunde werden überwiegend mit Freitexteingaben verfasst, was einige Probleme mit sich bringt. ­Studien etwa belegen, dass häufig wichtige Angaben für die weitere Behandlung in den Befunden fehlen und dass man von unterschiedlichen Radiologen ganz unterschiedliche Befunde bekommt. Damit ist die Vergleichbarkeit im Freitext äußerst gering. Das soll sich mit Strukturierten Befunden ändern. Warum aber wird dieses Thema gerade jetzt so eifrig diskutiert? „Der Trend geht generell zu personalisierter Medizin, die umfangreiche Auswertungen der erhobenen Daten voraussetzt. Das wiederum erfordert strukturierte Informationen, die wir in der Radiologie mit Strukturierten Befunden erheben können“, erläutert Prof. Dr. David Maintz, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Köln. „Zwar kann man einen Fließtext nachträglich strukturieren, die Frage ist aber, ob alle notwendigen Informationen enthalten sind. Wie Studien zeigen, ist das oftmals nicht der Fall. Deswegen halten wir die Strukturierte Befundung für den richtigen Weg.“

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Ausarbeitung neuer Befundtemplates Die Ausarbeitung von Befundtemplates unter der DRG geht ganz wesentlich auf die Aktivitäten der Kölner Radiologie zurück. Initiator der Erstellung onkologischer Befundvorlagen war vor drei Jahren PD Dr. Persigehl, der unter anderem auch Leiter der Arbeitsgemeinschaft Onkologische Bildgebung der Deutschen Röntgengesellschaft ist. Unter Beteiligung der klinischen Experten – Onkologen, Gastroenterologen, Chirurgen und Pathologen – wurden in mehrfachen Konsensusmeetings die Inhalte festgelegt. „Mit dieser wissenschaftlichen Basis wollten wir erreichen, dass der Befunder anhand einer definierten Struktur durch den Prozess geführt wird und die Interdisziplinarität der Arbeit stellte sicher, dass die von den Klinikern in der Folge für die Therapie benötigten Informationen enthalten sind“, so Dr. Persigehl. Dem Beispiel der onkologischen Befunde folgend, wurden in den letzten zwei Jahren dann unter Prof. Maintz als President elect der AG Herzbildgebung der DRG in wiederum mehrfachen Konsensustreffen – hier mit Kardiologen, Kinderkardiologen und Herzchirurgen –

Templates für die Befundung von MRT und CT-Untersuchungen des Herzens erarbeitet. Sämtliche Befundvorlagen, die den Arbeitsgruppen der DRG entstammen, sind auf der Homepage der Gesellschaft abgelegt und stehen jedem Radiologen für den eigenen Gebrauch zur Verfügung. Auf die Frage warum sich die Radiologie der Kölner Uniklinik nun für die Lösung von Smart Reporting entscheiden hat, antwortet Oberarzt Dr. Daniel Pinto dos Santos: „Wir verwenden bisher die Templates der Deutschen Röntgengesellschaft so, dass wir Textbausteine per Copy&Paste einfügen. Von der Smart Reporting Lösung erhoffen wir uns, dass dieser Arbeitsablauf erleichtert wird, zumal die Benutzeroberfläche ansprechend und übersichtlich gestaltet ist. Sicher wird die Umstellung einige Zeit in Anspruch nehmen, aber wir sind zuversichtlich, dass die Vorteile den ­Aufwand überwiegen werden.“

Einfach, schnell, sicher Smart Reporting wird aktuell in Köln vor allem in der Befundung interventionell-radiologischer Leistungen genutzt,


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