Empfehlungen für Ärzte zur Diagnostik und Therapie bei Inkontinenz und Beckenbodenproblemen

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Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, sechs bis acht Millionen Bundesbürger leiden unter Beckenbodenund Blasenerkrankungen sowie Harn- oder Stuhlinkontinenz und mit Blick auf die demographische Entwicklung ist absehbar, dass die Zahl behandlungsbedürftiger Patienten in Zukunft weiter stark zunehmen wird. Von der sehr häufigen Harninkontinenz sind schon jetzt allein in Nordhessen etwa 100.000 Menschen betroffen. Zwei Drittel davon sind Frauen. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter signifikant an. Ein großer Teil der Betroffenen schweigt aus Scham – oder weil Inkontinenz immer noch als unabwendbare Folge des Alterungsprozesses angesehen wird. Dabei ist in rund 90 Prozent aller Fälle eine Heilung oder zumindest deutliche Besserung möglich. Um für Patienten und Patientinnen mit Beckenboden- und Blasenerkrankungen sowie Harn- oder Stuhlinkontinenz eine optimale Betreuungs- und Therapiemöglichkeit zu schaffen, haben sich Ärzte aus Klinik und Praxis im Beckenbodenzentrum (BBZ) Nordhessen zusammengeschlossen. Im Rahmen dieser interdisziplinären Kooperation arbeiten fast 100 an der Diagnostik, Therapie und Rehabilitation beteiligten Gynäkologen, Urologen, Neurologen, Proktologen und Rehabilitationsmediziner zusammen, und zwar nach festgelegten Qualitätsstandards für ■ ■ ■ ■ ■

Diagnostik (Stufendiagnostik in Praxis und Klinik) konservative Therapie präoperatives Management Operationsindikationen und postoperatives Management

Durch einen intensiven Austausch und die ständige Fortbildung können die am BBZ beteiligten Ärzte den Patienten immer die innovativsten und Erfolg versprechendsten Diagnose- und Therapieverfahren anbieten.

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In den vergangenen Jahren gab es rasante Entwicklungen in diesem Bereich – von neuen Medikamentengruppen und Applikationsformen sowohl für die Drang- als auch die Belastungsinkontinenz bis hin zu neue Materialien, innovativen Netz- und anderen Techniken für die Inkontinenzchirurgie. Diese Informationsbroschüre enthält einen Überblick über die aktuellen Diagnose- und Therapieverfahren, vor allem zur sehr häufigen Harninkontinenz, sowie eine Liste aller derzeit im BBZ Nordhessen kooperierenden Ärzte. Wir freuen uns, wenn Sie sich dem BBZ anschließen oder die in diesem Netzwerk vorhandene Kompetenz in Anspruch nehmen, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten in Nordhessen zu verbessern.

Für die Mitglieder des BBZ:

Prof. Dr. Thomas Dimpfl Direktor der Frauenklinik am Klinikum Kassel

Prof. Dr. Björn Volkmer Direktor der Klinik für Urologie am Klinikum Kassel

Drs. Janusch C.-F. Walbeck Niedergelassener Gynäkologe

Dr. Claus-Helmut Hunold Niedergelassener Urologe

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