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Draußen! In freier Inselnatur

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Impressum

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norderney.de Draußen

sein. Unsere Inselschönheiten.

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zählen glücklicherweise wieder zum Bild der Nordsee, wo sie von Fisch und Krabben recht nett leben. Warme Sandbänke dienen ihnen zur Erholung. Auch die Jungtiere werden dort geboren und „geparkt“, während ihre Mütter jagen. Liegt also ein Jungtier am Strand, wird die Mutter es wieder abholen – aber nicht, wenn es für Selfi es genutzt oder gar berührt wurde und nach Mensch riecht. Daher ist es untersagt, vermeintlich verwaisten „Heulern“ näher als 100 Meter auf den Pelz zu rücken. Wer die Tiere aus der Distanz beobachten möchte, hat am Inselende freien Blick auf die Seehundbänke. Alles Wissenswerte dazu bieten die Infoseiten der seehundstation-norddeich.de.

NNorderneys Inselschönheiten kommen eigentlich nicht immer bilderbuchreif daher. Sie können auch mal haarig sein, zottelig, glitschig, stachelig, sumpfi g, moosig, knorrig oder schief. Doch zusammen bilden sie ein Ensemble von Urtümlichkeit, Abgeschiedenheit und dem Glück, draußen zu sein. Norderneys Inselosten hat den Charme des Irgendwo im Nirgendwo. Hier begegnen wir einer bisweilen surreal anmutenden Welt der silbriggrünen Weite aus wippendem Strandroggen, bizarren Silhouetten und Tümpeln, die die Sonne spiegeln. Bäche, Salzwiesen und endlos scheinende Dünen ergänzen das Bild. Still ist es. Nur der Wind und das Lied der Vögel sind zu hören. Wir erahnen die Kraft der Elemente, die diese Natur formten und seither jeden Tag verändern. Und wir verstehen, warum 85 Prozent der Insel zum Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer zählen, das seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe ist. Seine Vielfalt von über 4.000 verschiedenen Tier- und Pfl anzenarten macht den streng geschützten Park zum Paradies für Ornithologen, Biologen und Naturliebhaber. Die Tiere sind hier zuhause, während wir kleinen Menschlein bestenfalls zu Gast sind. Uns überrascht eben doch, dass Dünenlandschaften keine Straßenbeleuchtung haben – dafür aber Funklöcher. Das Auf und Ab der Wege lässt uns mehr japsen, als wir erwartet hatten. Wissend nicken wir beim Wandern ein paar vermummten Gleichgesinnten zu, bevor die nächste Gabelung sie schluckt. Auch sie haben vergessen, wenigstens ein paar Kekse gegen den Hunger einzustecken. Und doch sind wir in dieser meergeformten Schönheit nie verloren: Stets leiten uns 80 km Rad- und Wanderwege, Lehr- und Wanderpfade, Hinweisschilder sowie weithin sichtbar der „Rote Riese“ – Norderneys Leuchtturm.

02 # SCHÖNE AUSSICHTEN

Norderneys Thalasso-Plattformen fügen sich wunderbar in die Landschaft ein. 1,5 Meter breite, barrierefreie Serpentinenwege mit max. 15 Prozent Steigung laden dazu ein, die Welt hinter sich zu lassen. Am Zuckerpad begleiten Stationen mit Infos zum UNESCO-Weltnaturerbe den Aufstieg. Die Plattform am Dünensender ist wie eine Terrasse angelegt. Sitzkokons laden dazu ein, durchzuatmen. Die dritte, nicht barrierefreie Thalasso-Plattform am Nordstrand bietet aus 4 Metern Höhe Ausblicke über Dünen, Strand, Meer und vorbeiziehende Schiffe.

03 # VOGELPARADIES WATTENMEER

Heimische Vögel wie Austernfi scher, Seeschwalbe und Alpenstrandläufer bekommen im Herbst und im Frühjahr illustren Besuch: wohl nirgends auf der Welt versammeln sich so viele Vogelarten wie im Wattenmeer, das über 2 Mio. Zugvögeln als All-you-can-eat-Buffet dient, bevor sie im fahlen Licht eines späten Oktobertages ihre Kreise ziehen. Die alljährlichen Zugvogeltage richten unseren Blick auf dieses grandiose Phänomen mit über 200 Watt- und Wiesenexkursionen, Lesungen, Filmen, Malwettbewerben sowie viel Spiel und Spaß. Infos zu den 12. Zugvogeltagen 2020 gibt’s unter zugvogeltage.de.

Die Natur bindet unsere Aufmerksamkeit – ohne dass wir sie gezielt auf etwas richten.

TIPP: Sich vor Sonnenauf- gang in einen schützenden Rattan-Kokon der Thalasso-Plattform am Dünensender kuscheln und das Inselerwachen in den frühnebeligen Dünentälern erwarten. Auch im Sommer eine wärmende Jacke und einen leckeren Kaffee nicht vergessen!

ALS MEERESBIOLOGIN WAR SIE IN FORSCHUNG, POLITIKBERATUNG, UMWELTBILDUNG UND KOMMUNIKATION AN DEN KÜSTEN DER WELT UNTERWEGS.

WIR SCHÜTZEN, WAS WIR LIEBEN.

Dr. Valeria Bers, Leiterin des UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrums:

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