friedrich - Zeitschrift für BerlinBrandenburg

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Sport Lebenswandel

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Templiner See

Tour de Brandenburg

Mit dem Fahrrad um Templiner See und Schwielowsee

W

er bei allzu sommerlichen Temperaturen mit dem Fahrrad unterwegs ist, weiß einen See neben der Radstrecke in mehrerlei Hinsicht zu schätzen: Nicht nur ist die Luft, die vom Gewässer kommt, ein bisschen kühler, auch bieten Badestellen noch viel fühlbarere Erfrischungsmöglichkeiten. Und ein schönes Seepanorama ist sowieso unschlagbar! Insofern führt die (rund 30 km lange) August-Tour um den Templiner und den Schwielowsee. Vom Potsdamer Hauptbahnhof geht es über die Leipziger auf die Templiner Straße, deren Radweg am gleichnamigen See entlang führt. Wer aus Potsdam West startet, gelangt hierhin mit der Fähre vom Kiewitt und einer kurzen Fahrt über die schöne Halbinsel Hermannswerder. Auf dem Weg nach Caputh liegt nicht nur das Strandbad, sondern direkt gegenüber auch das Forsthaus Templin. Neben guter deutscher Küche erhält man hier selbstgebrautes »Bio-Bier« wie die beliebte »Potsdamer Stange« aus der hauseigenen Braumanufaktur. Mit den Worten »Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt« lud Albert Einstein einst seinen Sohn zu einem Besuch in sein Sommerhaus ein. Gerne macht man sich diese Losung nun zu eigen, indem man direkt nach der Einfahrt in Caputh der Beschilderung zum Einsteinhaus folgt (Besichtigung am Wochenende, 10–18 Uhr). Dieses 1929 erbaute Holzhäuschen diente Einstein bis zu seiner Auswanderung 1933 als Refugium und zum Empfang von Gästen wie etwa Max Planck oder

Heinrich Mann. Ein Wohnsitz ganz anderer Art ist mit dem Schloss Caputh zu besichtigen, das der große Kurfürst seiner zweiten Frau 1671 zum Geschenk machte. Reizvoll liegt es in einem kleinen Park am Templiner See und bietet vor allem mit seinem Fliesensaal eine imposante Sehenswürdigkeit. Und von der seeseitigen Treppe des Schlosses hat man sogar Aussicht auf die Potsdamer Nikolaikirche – die berühmten Potsdamer Sichtachsen greifen auch auf das Umland aus. Wer nach einer Bademöglichkeit sucht, findet sie im Seebad Caputh – oder im Strandbad Ferch. Denn dorthin geht es weiter immer entlang des Schwielowsees. Neben der hübschen Fachwerkkirche (Fischerkirche) sollte man im beschaulichen Ferch den Bonsaigarten besichtigen, der ein wahres Kleinod japanischer Gartenkunst ist. Den Schwielowsee umrundet man schließlich mit der Fahrt über Petzow nach Geltow. Weiter radelt man auf dem frisch ausgebauten und kürzlich wiedereröffneten Radweg am Westufer des Templiner Sees. Einige Badestellen finden sich auch hier, wie zum Beispiel unterhalb des ›Seminaris SeeHotels‹. Auf Höhe des alten Bahnhofs Pirschheide bietet die begehbare Eisenbahnbrücke noch mal einen weiten und grandiosen Seeblick. Wer nun am Luftschiffhafen wieder in Potsdam einfährt, kann sich über die vollbrachte Umrundung der beiden Seen freuen: immerhin schon zwei von über dreitausend im Land Brandenburg. [Christopher Banditt]


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