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Artenvielfalt

Artenvielfalt

Artenvielfalt ist ein Maß dafür, wie viele

verschiedene Arten von Tieren und Pflanzen in einem bestimmten Gebiet leben. Viele Tierarten sind nicht nur weltweit, sondern auch in Sachsen sehr bedroht. Die Zerstörung und die intensive Nutzung von Lebensräumen der Tiere führen zum Rückgang und zur Verdrängung von Arten. Die Artenvielfalt nimmt in vielen Gegenden rasant ab.

Auswirkungen des Klimawandels

Trockenheit Die durch den Klimawandel bedingten steigenden Temperaturen, das frühere Beginnen des Pflanzenwachstums und Extremwetterereignisse beeinflussen die Tier- und Pflanzenwelt. Bei längeren Trockenphasen und wenig Niederschlag sinkt das Grundwasser. Die Moore in Sachsen verlieren ihre Grundlage – ausreichend Wasser. Tierarten, die in Mooren leben, sind dann gefährdet.

Da bei Trockenheit mehr Wasser verdunstet, können kleine Bäche oder Teiche austrocknen. Bei größeren Gewässern wie Flüssen passiert das eher nicht. Dort kann ein Anstieg der Wassertemperatur aber zur Verdrängung verschiedener Arten führen und weitere Auswirkungen auf die dort lebende Tier- und Pflanzenwelt haben. Steigen die Temperaturen in Gewässern stark an, fehlt den Fischen lebensnotwendiger Sauerstoff–und sie können tatsächlich ersticken.

Wärme Forscherinnen und Forscher stellen fest, dass als Folge des Klimawandels die Jahreszeiten immer früher beginnen. Verschiedene Pflanzen blühen oder entfalten ihre Blätter früher. Dies liegt daran, dass es immer zeitiger im Jahr warm wird. Für Pflanzen ist die eintretende Wärme ein Signal für das Wachstum. Folgen dieser Auswirkungen auf das Klima können nur schwer vorhergesagt werden.

Es steht fest, dass viele Tier- und Pflanzenarten Veränderungen in ihren Lebensräumen erfahren werden. Sie werden von anderen Arten verdrängt oder müssen sich sehr gut an ihren Lebensraum anpassen, um überleben zu können. Bei allen betroffenen Arten ist zu bedenken, dass sie für ihre Anpassung an einen Lebensraum Zeit brauchen. Es ist möglich, dass sich bestehende und neu hinzugekommene Arten wegen passender Klimabedingungen vermischen und dadurch neue Arten entstehen. Auch vom Menschen eingeschleppte Arten können sich aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen in Zukunft noch häufiger verbreiten.

Tier- und Pflanzenarten, die schon an Trockenheit angepasst und wärmeliebend sind, werden sich besser ausbreiten. Dies ist zum Beispiel bei manchen Orchideen, Libellen und Heuschrecken der Fall. Arten, die eher kälteliebend und an nasse Standorte angepasst sind, werden es in ihrem Lebensraum zunehmend schwer haben.

Vermehrung durch Ewärmung Tagfalter werden sich in Zukunft in Sachsen vermehren können, da sich für diese Art ein neuer geeigneter Klimaraum ergibt. Forscherinnen und Forscher vermuten, dass in den nächsten 70Jahren nicht nur eine Art (zum Beispiel der Steppen-Gelbling, der schon früher nachgewiesen wurde), sondern 22 neue Schmetterlingsarten in Sachsen zu finden sein werden (zum Beispiel Schwarze Trauerfalter).

Tagfalter können auf Veränderungen von Temperaturen schnell (1- 2 Jahre) reagieren, andere Arten, zum Beispiel Libellen, benötigen hier viel mehr Zeit. In Sachsen sind die Auswirkungen der steigenden Temperaturen als Folge des Klimawandels bei den Tagfaltern sehr deutlich erkennbar.

Maßnahmen und Anpassungsmöglichkeiten

Forscherinnen und Forscher können Auswirkungen des Klimawandels auf die Tier- und Pflanzenwelt nur grob schätzen. Daher sind alle Maßnahmen sinnvoll, welche die Vielfalt der Natur erhalten. Schutzziele und Schutzgebiete können dabei helfen, Arten einen Lebensraum zu bieten. Hierbei handelt es sich um langfristige Aufgaben. Für Lebewesen in Gewässern ist es wichtig, Wandermöglichkeiten zu schaffen. Sie benötigen dafür Gewässerverbindungen. Das Austrocknen von kleinen Gewässern muss verhindert werden. Moore (wie zum Beispiel das Georgenfelder Hochmoor im Osterzgebirge und die Hühnerheide bei Reitzenhain im Mittelerzgebirge), Wälder und Grünlandböden sind wichtige Speicher des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid (CO2). Daher sollten diese geschützt werden. Moore können mit Holzdämmen verschlossen werden, damit das Wasser im Moor bleibt. Windkrafträder dürfen nur in bestimmten Zonen aufgestellt werden, um Arten wie Vögel, Tagfalter und Libellen vor den großen Rädern zu schützen. In Sachsen hat die Regierung dafür strenge naturschutzrechtliche Grundlagen für den Artenschutz aufgestellt.

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