freggerla Dezember 2011

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Was krabbelt denn da? Läusealarm auf kleinen Köpfen

Im Winter haben sie Hochsaison – die 2 bis 3 Millimeter kleinen, flügellosen Insekten, die es sich gerne auf der Kopfhaut bequem machen: Kopfläuse. Zwar sind sie völlig ungefährlich, dafür aber eklig und lästig. Zudem ist es gar nicht so einfach, die ungebetenen Kopfbewohner wieder los zu werden. Kopfläuse ernähren sich von Blut und sterben ab, sobald sie 3 Tage keinen Lebenssaft zu sich nehmen können. Problematisch und zäh sind jedoch ihre Nachkommen: Rund 100 Eier (Nissen) legt eine Laus in ihrem 4-Wöchigen Leben. Diese werden bevorzugt an die Haarwurzel geklebt, da das Klima dort meist feucht und warm ist. Ungefähr viermal im Jahr gibt es Läusealarm in den Kindergärten und Eltern machen sich sorgen, dass es mit Läuseplage immer schlimmer werden könnte. Eine Läuseübertragung findet von Haar zu Haar statt, weshalb Mädchen mit längeren Haaren gefährdeter sind, da die Laus dann leichter überwechseln kann. Läuse können weder Springen, noch Fliegen, noch legen sie längere Strecken zurück - die kleinen Kletterkünstler wandern in aller Ruhe von Person zu Person.

Eher selten kommt es zu einer indirekten Ansteckung (also über Mützen, Kleidung etc.). Das Krabbeln auf dem Kopf wird von den betroffenen kaum wahrgenommen, allerdings reagieren die meisten Menschen allergisch auf wiederholte Läusebisse. Die Einstichstellen fangen dann an zu jucken und durch das Kratzen kann es zu Entzündungen und Ekzemen auf der Kopfhaut kommen. Wer Läuseopfer wird, entscheidet der Zufall, deshalb ist es ratsam, bei Ansteckungsgefahr nicht die Köpfe zusammenzustecken. Eine Übertragung von Tier zu Mensch ist übrigens nicht möglich, da Tierläuse kein menschliches Blut mögen. Bekämpfung im Doppelschlag Die Läuse wieder loszuwerden, kann sich manchmal zu einer langwierigen Angelegenheit entwickeln, denn einfaches Waschen und Kämmen vertreibt die kleinen Überlebenskünstler nicht. Oberstes Gebot ist deshalb der sogenannte „Doppelschlag“ – das heißt, eine doppelte Läusebekämpfung. Die ungeschlüpften Eier erwischt man nämlich meist erst bei der zweiten Behandlung. Ein nebenwirkungsfreies Gegenmittel ist hier der sogenannte Läusekamm, dessen Zinken in einem Abstand von 0,2 Millimeter liegen und der über einen Zeit-

raum von ca. 3 Wochen alle vier Tage nach dem Haarewaschen angewendet werden sollte (eine zusätzliche Spülung macht die Haare leichter kämmbar). Die Anwendung des Kammes allein reicht jedoch meist nicht, um die krabbelnden Quälgeister sicher zu entfernen. Zusätzlich ist es ratsam, den Kopf (Läuse bevorzugen insbesondere die Stellen hinter den Ohren und im Nacken, weil es dort geschützt und warm ist) mit läusetötenden Mitteln aus der Apotheke zu behandeln. Hier stehen verschiedene Shampoos, Lotionen und Rezepturen auf der Basis von Silikon zur Verfügung – am besten lässt sich man sich von einem Arzt oder Apotheker ausführlich beraten, welches Mittel für eine sichere Bekämpfung am geeignetsten ist. Von Hausmittelchen raten Kinder- und Jugendärzte ab, da diese meist wirkungslos sind. Auch wenn die Übertragung in erster Linie von Mensch zu Mensch geschieht, so sollte man dennoch im Anschluss an die Läuseplage Kleidung, Bettwäsche und Handtücher auf 60° Grad Celsius waschen, Kamm und Bürste in heißer Seifenlauge waschen oder erneuern, Fußböden und Polstermöbeln absaugen und den Teddy für zwei Tage auf eine Reise in den Gefrierschrank schicken.


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