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Zeitschrift des Bundes Freier Evangelischer Cenneinden in der Schweiz für Gemeinde und Familie.
Schriftleitung: Wilhelm Schweyer, Churerstrasse 95, 8808 Pfäffikon SZ, Telefon 055 48 29 76, Redaktionsschluss: 6 Wochen vor Erscheinen.
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Zum Titelbild:

Aus dem Inhalt
Aus Gottes Wort
Spaltpilze oder Vitaminstoss?
Auch Du hast ein Charisma
Doppelseite
Das Buch zum Thema
Bund FEG - Berichte
Termine - Buko-Programm
Umschau - Recht auf Leben Familiennachrichten
Ein erfrischendes Bild: ein sprudeinder Bergbach. Klein fängt er an, mit ei ner kieinen Quelle - er vermehrt sich, wird grösser und hat seine vielfälti gen Aufgaben: Schönheit für das Auge, Durststlller für Mensch, Tiere und Land. Ein Bild für die Gaben, die Gott uns aus Gnade gibt zum Bau seiner Gemeinde. Gott selber Ist die Quelle - durch uns darf und soll es welterfllassen zum Dienst und uns Befruchten zur Schönheit des Lebens mit Je¬ sus.
Was ist der Bund Freier Evangelischer Gemeinden?
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Der Bund umfasst selbständige, zur Zusam menarbeit willige Freie Evangelische Ge meinden. Voraussetzung zur Gemeindezu gehörigkeit ist der persönliche Glaube an Je sus Christus, den Sohn Gottes, als Erlöser und Herrn, und ein Leben unter seiner Herr schaft. Dabei ist die Bibel uneingeschränkte Autorität für Glauben, Lehre und Leben. Die Freien Evangelischen Gemeinden wollen Ge meinden nach dem Vorbild des neuen Testa mentes sein und sind als solche unabhängig von Staat und Kirchen. Sie verstehen sich Je doch als Teil der weltweiten Gemeinschaft all derer, die im lebendigen Glauben an Je sus Christus stehen. Im Bund verwirklicht sich eine Lebens- und Dienstgemeinschaft durch Zusammenfassung geistlicher, perso neller und wirtschaftlicher Kräfte, zur För derung geistlichen Lebens, missionarischer Tätigkeit und zur Erfüllung diakonischer Aufgaben.
Lieber Leserl
«Der Sold, den die Sünde zahlt, ist der Tod - das Charisma Gottes aber ist das ewige Leben in Jesus Christus, unserm Herrn.»
Lieber Leser,

Röm. 6, 23
das grösste «Charisma», das jeder Gläubige hat, ist das ewige Leben. Charisma bedeutet «ein Geschenk aus Gnaden», und «Charis», die Gnade, hängt vom Wortstamm her eng mit der Freude zusammen. Von Röm. 6, 23 her ist also Jeder Christ «Charismatiker», mit Gnade Beschenkter. Davon leben wir, und darauf wies auch Jesus seine Jünger hin, als sie begannen, sich aufgrund ihrer verliehenen Vollmacht als «Charismatiker» zu fühlen: «Freut euch nicht darüber, dass euch die Dämonen untertan sind, sondern, dass eure Namen im Himmel angeschrieben sind!»
Jeder Christ hat nun auch ein Charisma als «Dienstgabe». Alle sind nötig, damit der Organismus des Leibes Christi funktionieren und wachsen und in «charismatischer Bewegung» bleiben kann. Wir Menschen haben es geschafft, dass aus Gnadengaben Streitobjekte und aus nötigen Werkzeugen scharfgeschliffene Waffen wurden. Der Leib Christi krankt daran wie ein Körper, der gegen sich selbst kämpft. Ob der Herr es uns schenkt, dass wir aus der Sackgasse um die «charismatische Frage» noch einmal herauskommen? In den meisten Ländern der Welt hat man diese Streitfrage jedenfalls weitgehend überwunden. Sind wir, die deutschsprachigen Länder, nicht von daher nur noch «Nachhut»?
So verschieden wie die Gnadengaben sind auch Meinungen und Erkenntnisse bei uns im Bund FEG. Wir danken Euch für alle Reaktionen auf Artikel und Meinungen im GG! Es wird immer wieder Grund geben, anderer Meinung zu sein, vielleicht auch, sich zu ärgern - wir sind nun mal keine Freikirche mit einheitlicher Lehre in allem! Ich glaube fest, dass es uns auch in Zukunft gelingen wird, die Einheit in Christus bei der Vielzahl der Meinungen in sekundären Fragen festzuhalten. Für Ihre Reaktionen jedenfalls sind wir immer dankbar!
Mit herzlichem Gruss, für das Redaktionsteam fJr

... zum allgemeinen Nutzen
Römer 12, 6-8
Ohne Liebe keine gute Praxis
Vier zentrale Stellen lehren uns die wichti ge Wahrheit, dass der einzelne Christ Glied ist am Leib Jesu und Gnadengaben bekommen hat zum Aufbau der Gemein de (1. Kor. 12; Eph. 4, 7-16; 1. Petr. 4, 8-11 und Röm. 12, 3-8). In allen Stel len wird ein eindeutiger Zusammenhang zwischen den Gnadengaben sowie ihrem Einsatz zur Auferbauung der Gemeinde und der Liebe hergestellt. Diskussionen um Gnadengaben können sich totlaufen und verhärten, wenn eine Voraussetzung für geistliches Gemeindeleben nicht be rücksichtigt wird; die Liebe. Sie ist «der Blutkreislauf im Leib Christi» (A. Nygren). Wo sie den Leib durchströmen darf, schafft sie die Einheit in der notwendigen Mannigfaltigkeit der einzelnen Glieder. In diesem Zusammenhang verstehen wir auch, warum Röm. 12, 3ff. gerade nach Röm. 12, 1+2 folgt: dort wird die zweite Voraussetzung für den Einsatz der Ga ben gezeigt; die Hingabe an Gott. Der Einsatz der Geistesgaben ist eingebettet in der Liebe zu den Geschwistern, ge prägt durch den Geist der Hingabe an Gott.
Einheit in der Vielfalt
Röm. 12, 5+6 zeigen, dass Gott die Ein heit in der Gemeinde will und dabei die Mannigfaltigkeit und Verschiedenar tigkeit des einzelnen Christen beabsich tigt hat. Die Einheit der Vielen besteht in Christus, ihre Verschiedenartigkeit in den Gnadengaben, die nach der uns gegebe nen Gnade verschieden sind. Noch etwas: Gnadengaben sind souverän geschenkte Gaben Gottes. Neid auf die Gabe des an dern ist zutiefst Angriff gegen Gottes Sou veränität, in der Gott gibt, wem und wie viel er will. Deshalb nehme ich es dankbar an und freue mich über den scheinbar bes¬
seren Dienst des Bruders. Dienen nicht sein Dienst und mein Dienst zur Ver herrlichung Gottes? Beurteilt uns Gott am Ende etwa nach unseren Gaben oder nach unserer Treue, wie wir die Gabe ein gesetzt haben? Mancher wird sich wun dern, wenn er sieht, wie er gerichtet wird. Gott wird dann alles berücksichtigen, auch den treuen, doch in ihren Augen so schwachen Dienst der gläubigen Frau, die so gerne mehr tun wollte, aber nicht konn te, weil ihr ungläubiger Mann sie ein Le ben lang gehindert hat. Paulus erwähnt nun sieben Gnadenga ben, ohne dabei den Anspruch auf Voll ständigkeit zu erheben. Der Nachsatz nach jeder aufgeführten Gnadengabe kommt wohl einer Anweisung gleich, wie jede Gabe ausgeübt werden soll. Bei den ersten vier Gaben betrifft es den Wir kungskreis, bei den letzten drei die Hal tung des Herzens und Willens, mit der der Dienst versehen wird.
Die Gaben im einzelnen
Prophetie ist vom heiligen Geist ge wirkte Rede, die nicht nur irgendwelche zukünftigen Ereignisse betrifft, sondern auch Vergangenheit und Gegenwart ins Licht Gottes stellt, so dass Ungläubige und Unkundige überführt werden durch die Wahrheit, Busse tun und Gott anbe ten. Prophetie ist auch Belehrung und Er mahnung von Christen. Jede biblisch orientierte Predigt kann darum Prophetie beinhalten (1. Kor. 14, 24-39). Der pro phetisch Redende soll in Übereinstim mung mit dem Glauben reden. Er darf nie mals seine eigenen Interessen vertreten, noch sich in schwärmerischen Enthusias mus hineinsteigern, der nicht mehr auf dem Boden der heiligen Schrift steht.
Die zweite Gnadengabe ist die Diakonie oder der Dienst (nicht «Amt»). Damit sind

Gottes Wort
für den andern, damit dieser durch das Wort Gottes Massstab und Orientierung offensichtlich diejenigen Arbeiten in der Gemeinde gemeint, die ein Diakon aus führt. Es geht darum, dass die Gemeinde auch in ihren natürlichen Bedürfnissen Fürsorge erfährt, besonders wo es um physische Not geht (Apg, 6, 1-3; 2. Kor. 9, 12). Die Gefahr besteht, dass der Dia kon der Versuchung erliegt, mehr zu wol len, als «nur» diakonisch zu dienen. Dar um sagt Paulus: Wenn du die Gabe der Diakonie hast, dann bleibe dabei, denn es geht um die Treue zu Gott, nicht um die Ehre bei Menschen. (Beachte 1. Tim. 3, 13.)
Die Lehre ist Teil der Wortverkündigung in der Gemeinde. Dabei kümmert sich der Lehrer um die schwere und zum Teil mü hevolle Arbeit der Auslegung der Bibel und zwar so, dass der Hörer die heilige Schrift versteht. Biblisches Verstehen zeigt sich dort, wo die Lehre aus dem Wort Gottes — das selbst Frucht wirkt — das Leben des Hörers verändert. Morali sierendes Predigen ist noch nie schwer ge wesen, und mit etwas natürlicher Rede gabe vermischt macht es gar den Ein druck vollmächtiger Verkündigung. Wer lehrt, ringe nicht nur um die rechte Lehre, sondern auch um das rechte Lehren.
Der, der die Gabe der Ermahnung und des Trostes hat, geht hier schneller und direkter vor als der Lehrer. Er spricht Herz und Willen an, wenn nötig in ermah nender und tröstender Einzelseelsorge. Gerade diese Gabe zeigt, dass es bei den Gnadengaben nicht um Ämter geht, auch nicht darum, dass ein Christ nur eine Ga be haben kann. Auch wer prophezeit, kann ermahnen oder trösten, ebenso wer lehrt (1. Kor. 14, 3; 1. Tim. 4, 13). Aber bedenken wir: Ermahnen ist Gna dengabe Gottes. Das bedeutet: Der nöti ge Aufruf zur Tat, zum Opfer, zur Über windung von Sünde hat immer Förderung und Wachstum der Glaubensgeschwister zum Ziel. Wer ermahnt, bete vorher um die Liebe Gottes und um die nötige Weite hat.
Mitteilen oder Austeilen meint hier wohl im engeren Sinn Anteil geben am eigenen Besitz (Eph. 4, 28). Und dies soll in Ein falt, ohne Hintergedanken, in Selbstlosig keit geschehen.
Das Wort, das mit «vorstehen» übersetzt werden kann (1. Thess. 5, 12; 1. Tim. 3, 4), hat auch eine zweite Bedeutung: «sich kümmern um», «sorgen um» oder wie in Tit. 3, 8. 14 «sich befleissigen», gute Werke zu tun. Von Wortstellung und innerem Zusammenhang her, scheint mir die zweite Deutung näher zu liegen. Der Zusatz, dass dies mit Fleiss und Eifer ge schehen soll, zeigt, dass man beim Aus üben dieser Gabe schnell müde werden kann, da man so wenig «Erfolgserlebnis se» hat.
Barmherzigkeit üben kann umfassend verstanden werden: Jeder Dienst an ei nem Bedürftigen, ob er krank ist oder Waise, Witwe oder Ausländer. Stellen wie Matth. 6, 3 und 2. Kor. 9, 7 legen es nahe, im besonderen auch das «AlmosenGeben» (Spenden) darunter zu verstehen. Dies geschehe mit fröhlichem Herzen. Warum? Weil nicht nur das, was einer für den Bedürftigen tut, hilft, sondern auch in ganz besonderem Masse die Haltung des Barmherzigen. Das freudige Herz kann den Bedürftigen mehr aufrichten als eine Spende oder Hilfeleistung, die nur aus Pflichtbewusstsein gegeben wird. Der Be dürftige soll bei meiner Hilfe die Abhän gigkeit von Gott — nicht von mir — erfah ren. Sonst kann sogar Barmherzigkeit üben zu einem entsetzlichen Machtinstru ment werden, das Dienen zum Herrschen pervertiert.
Zusammenfassend: «Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfan gen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes» (1. Petr. 4, 10). Harald Meder, Langenthal
Spaltpilze oder Vitaminstoss?
Einige Gedanken zu den «umstrittenen» Charismata
Wenn man über die «charismatische Frage» diskutiert, geht es in der Regel nicht um die Gabe der Kassenführung oder der Barmherzigkeit: umstritten sind vor allem die Gaben des Sprachenre dens, der Heilung und der Prophetie. Die einen halten sie für notwendig, erstrebenswert und Zeichen von Erweckung, die anderen begegnen ihnen mit Misstrauen, wenn sie sie nicht gar als Täuschungsmanöver und Verführung Satans bekämpfen. Bisweilen an Überheblichkeit gren zendes Sendungsbewusstsein hüben, Pauschalisierung und Dämonenangst drüben — schon rein menschlich gesehen bieten die Auseinandersetzungen kein erquickliches Bild. Es gibt zu viel «Auseinander setzung»
Ich möchte mich hier mit den angeführten Gaben und ihren Verfechtern nicht auseinander-, sondern mich zusammensetzen: mit denen nämlich, die sich noch nicht im Stellungskrieg verschanzt haben. Auf offenem Feld sozusagen wollen wir über einige Dinge frei nachdenken - in bewusst fragmentarischer Art.
1. Einige Fragen, die im Hintergrund stehen
Wenn über die strittigen Charismata diskutiert wird, stehen oft Grund satz-Fragen im Hintergrund, über die man zu selten nachdenkt:
- Wirkt Gott heute noch durch Zeichen und Wunder oder hauptsächlich / nur durchs Wort?
- Redet Gott heute noch «direkt» zu und durch Menschen?
- Waren die genannten Gaben nur unvollkommene Anfangs-Ereignisse der Christenheit oder brauchen wir sie heute nötig?
- Gibt es zwischen «vom Heiligen Geist» und «dämonisch» noch andere Quellen für das Auftreten gewisser Phänomene?
— Wie schnell dürfen wir eigentlich Gemeinschaft zerbrechen lassen?

Merkwürdiges
Unwohlsein
Ich stelle eine merkwürdige Unsicherheit und ein Unwohlsein selbst bei den Gläubigen fest, die von ihrer bibeltreuen Haltung her das Auftreten solcher Gaben «im Prinzip» anerkennen. Auch viele unserer Gemeinden, obwohl sie «theoretisch» das Sprachenreden oder die Prophetie für mög lich halten, sind es nicht gewohnt, diese Gaben, wenn sie aufträten, zu be urteilen, aufzufangen und biblisch in die Gemeinde zu integrieren. Nimmt man dazu die von gewissen Kreisen geschürte Angst vor dämonischen Er scheinungen und Verführungen, haben wir den seltsamen Spannungszu-
Biblisch möglichaber praktisch nicht stand: «Gewisse Gaben sind zwar biblisch möglich, aber nicht wünsch bar.» wünschbar?
Vieles wäre vermeidbar
Ich möchte die ketzerische Behauptung wagen, dass viele charismatische Entgleisungen und Abspaltungen vermieden werden könnten, wenn wir unerschrockener, liebevoller und biblisch ehrlicher (vielleicht auch gedul diger) an manche charismatischen Aufbrüche und auch anfängliche Über schwenglichkeiten herangingen. Dr. R. Brechet teilte mir aus Afrika fol gende Beobachtungen mit: Sprachenreden, Prophetie und Heilungen sind sehr oft anfängliche Begleiterscheinungen von erwecklichen Aufbrü chen. Jedes junge Leben gärt und überbordet auch manchmal. Wo die
Einige Kennzeichen

Prüfen - wie?
etablierten Gemeinden cs schafften, geduldig und liebevoll die Erweckten zu begleiten und zu korrigieren, gingen die übertriebenen Erscheinungen bald zurück, und es fand eine echte, fruchtbare Integration in die Gemein den statt. Wo man andererseits von Anfang an «scharf durchgriff», wur den die Leute aus den Gemeinden herausgedrängt, und cs bildeten sich Sondergruppen, die dann mangels Korrektur extrem und unbiblisch wur den.
2. Einige biblische Fakten zur Erinnerung
Ich setze voraus, dass in den Gemeinden über die Geistesgaben gelehrt wird. Darum hier nur einige Hauptpunkte:
- Charismata sind nicht Selbstzweck, sondern Werkzeuge zum Aufbau der Gemeinde und zur Ehre Gottes.
- Sie sagen nichts über den geistlichen Stand ihrer Träger oder deren Gemeinde aus. Dazu soll man die Frucht (Gal. 5, 22) betrachten.
- Die erwähnten Gaben sind keine «besonderen» Gaben, nur weil sie be sonders auffällig sind; sie sind vielmehr ein Teil des gesamten GabenSpektrums und von daher nicht allen, nur einigen versprochen (1. Kor. 12, 29f.).
- Charismata dürfen von daher nicht zur Bewunderung ihrer Träger oder deren Selbstbewunderung gebraucht werden oder dem Prestige einer Gemeinde oder Gruppe dienen. Einander «übertreffen» sollen wir uns nur in der Liebe.
- Prüfung ist nicht Dämpfen des Geistes, sondern geboten. Es ist sicher kein Zufall, dass das Sprachenreden in 1. Kor. 12, 8-10 eingerahmt ist von den «Kontrollen» der Geisterunterscheidung und der Ausle gung!
Dieses Prüfen der Gaben ist ein «schriftgemässes Beurteilen». Vor allem die Sprachenrede und die Prophetie haben ihre Legitimation nicht in sich selbst, sie haben keinen Echtheitsbeweis in sich! Also: die Tatsache, dass da etwas Übernatürliches geschieht, ist noch kein Hinweis auf Gott als Handelnden und die Autorität des Heiligen Geistes! Wir sollten nicht sa gen: «Das ist so wunderbar, das muss vom Herrn sein!»
- Massstab ist immer die Schrift. Eine Erfahrung kann noch so beein druckend sein - sie muss in der Schrift ihre Begründung haben. Und zwar nicht nur in einzelnen Bibelversen, sondern von der GesamtLehre und dem Gesamt-Zusammenhang und der Gesamt-Betonung der Schrift her! Schon die Tatsache, dass das NT nur relativ wenig von den «aussergewöhnlichen» Gaben redet (dafür aber z. B. viel mehr von Heiligung und Hingabe) zeigt, dass sie nicht «das Wichtigste» sind, was ein Gotteskind erstreben kann!
— Wir müssen sehr exakt unterscheiden zwischen biblischen und ausserbiblischen Argumenten. So ist z. B. die Lehre, dass die aussergewöhn lichen Geistesgaben heute aufgehört haben sollen, nur mit Hilfe von ausserbiblischen, kirchengeschichtlichen Argumenten zu begründen. Ein geschichtliches Argument kann aber Schriftaussagen nicht be-
Zum Thema

oder entkräften. Sonst haben wir das katholische «Schrift und Tradi tion».
- Wo man eine Stelle verschieden auslegen kann, sollte man das auch zugeben und nicht dogmatisch festlegen: «Diese Stelle kann nur so ausgelegt werden!» Wir dürfen auch unsere Unkenntnis und unser «Noch-nicht-Wissen» zugeben!
- Prüfen soll immer in Liebe geschehen. Lieben wir den anderen wie uns selbst, achte ich ihn höher als mich? Kein Prüfen von oben herab!
3. Einiges zu den Gaben im einzelnen a) zum Sprachenreden
Das Reden in fremden (irdischen oder «himmlischen») Sprachen, die man nie gelernt hat, ist eine besonders auffällige Gabe und damit besonders anfällig für Überschätzung. Paulus anerkennt sie als Wirkung des Heili gen Geistes, übt sie auch selber aus, weist ihr aber sehr nüchtern ihren begrenzten Platz in der Gemeinde zu (1. Kor. 14, 19. 27f). Das Sprachen reden kommt in allen Religionen auch vor und kann von daher sehr gut Manches ist seelisch! eine Produktion der menschlichen Seele - über deren Funktionen wir sehr wenig wissen! - sein. Schliesslich kann sich auch der Feind des Sprachenredens bemächtigen und versteckt antigöttliche Botschaften in die Gemeinde bringen. Aber Paulus redet von dieser Möglichkeit mit kei nem Wort, obwohl er doch gerade in Korinth mit der okkulten Vergan genheit vieler Gemeindeglieder damit hätte rechnen müssen! Sprachenreden hat nichts mit Ekstase zu tun - die Kontrolle des Willens muss bleiben, ln der Gemeinde darf sie nur mit Auslegung gebraucht wer den. Die Möglichkeit, sie zur persönlichen Erbauung zu brauchen, ist zwar da, aber von der Schrift her ziemlich eingeschränkt. Keinesfalls ist es die Gabe, nach der alle trachten sollten! Auch Beleg einer «Geistestau fe» ist sie niemals (das ist im NT immer die Wiedergeburt), b) zur Prophetie
«Prophetisches Reden gibt göttlicheWeisung für die Gegenwart. Es deckt Verborgenes im Leben von Menschen auf und führt in die Busse (1. Kor. 12, 24f.). Es wirkt Auferbauung, Tröstung und Ermutigung (1. Kor. 14, 3). Das Denken ist nicht ausgeschaltet (1. Kor. 14, 19), und es hat sich der Prüfung durch die Gemeinde zu unterziehen (V. 29).
Reden aus der Schrift!
Paulus schätzt das prophetische Reden sehr hoch. Aber schon im AT (Jer. 23, 23-32) ist das Predigen des Wortes wichtiger als das, was di rekt aus dem Inneren des Menschen kommt. Von daher wird in charisma tischen Kreisen manches als Prophetie gegeben, was bei nüchternem Schriftstudium selbstverständlich wäre, und mit viel Salbung verkündet. Genügt etwa die Schriftautorität nicht? Prophetie darf sicher nicht die Haltung «das muss mir der Herr noch persönlich sagen» fördern! Bleiben wir nüchtern: Wenn jemandem in einem Kreis ein wunderbares Bibelwort prophetisch zugesprochen wird, kann das eine Glaubensstär kung sein. Der Gehorsam, die tägliche Nachfolge und der Kampf werden überflüssig. Prophetie ist von daher höchstens begleitende Hilfe für
«Banales mit viel Salbung»?

Angst: schlechter Ratgeber!
Bewegungen pauschal beurteilen?
gründliche Seelsorge und Lehre, niemals Ersatz oder Abkürzung. Von daher wird heute die direkte, mutige, vollmächtige Verkündigung des ge schriebenen Wortes, dargeboten durch einen im Wort Gottes getränkten Verstand, weitgehend die Rolle spielen, die bei Paulus (bei fehlendem Neuem Testament) die direkte «Weissagung» spielte.
Zur Gabe der Heilung werden wir einmal einen separaten Artikel im GG veröffentlichen, in dem wir uns dieser wichtigen Frage gründlicher wid men können.
Zum Schluss einige persönliche Beobachtungen:
- Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Für manche Kritiker der Charismata scheint «Angst» geradezu das Generalmotiv zu sein. Das führt zum Einigeln. Wir reden nicht mehr miteinander aus Furcht, ange steckt zu werden.
- Es ist meine tiefe Überzeugung, dass es bei Gott keine «Bewegungen» gibt, sondern nur Einzelpersonen und Gemeinden. Machen wir es uns nicht oft viel zu leicht, indem wir ganze «Bewegungen» be- und aburtei len? Sicher muss man gemeinsame Kriterien sehen. Aber ist es uns so gleichgültig, uns gegen ganz viele treue Gotteskinder zu versündigen, in dem wir sie pauschal mit einer «Bewegung» beurteilen?
- Alle, die sich nach «tieferen Erfahrungen» sehnen, sollten sich von der Frommer Egoismus? Schrift her immer wieder fragen: suche ich meine geistliche Vervoll kommnung? Drehe ich um mich selbst? Oder ist mir die Erbauung des Leibes das Wichtigste? Bin ich von daher bereit, die Gaben als Werkzeu ge anzunehmen, die der Meister für mich ausgesucht hat? Es ist von der Schrift her undenkbar, Sonderversammlungen für Sprachenredner oder prophetisch Begabte abzuhalten!
- Viele junge Christen bekommen eine Gabe in jungem Glaubensstand Nicht dramatisieren! und oft ganz arglos. Liebevolles, klärendes Gespräch ohne Angst vor einem «Bazillus» könnte viele Auswüchse und viel Streit und Betrübnis und Verwirrung gar nicht erst aufkommen lassen. Viele «charismatische» Äusserungen werden viel harmloser und undogmatischer gemacht, als ih re Gegner sie verstehen! Liebe bedeutet doch immer auch: Wie meint der andere das, was er sagt?
Verstand nicht ausschalten!
- Wir leben heute in einer «verstandes-feindlichen» Zeit. Ist die Sehn sucht nach Sprachenreden, verbunden mit «Sich-fallen-Lassen», von da her auch eine Modeerscheinung? W. Nee schrieb, dass der aktive, wache Verstand eine wirksame Schutzwehr gegen die Wirksamkeit von Dämo nen ist. Und: Ehrt es Gott nicht mehr, wenn wir ihn mit dem Verstand an statt ohne ihn loben und verkündigen? Keine Denkfaulheit und Scheu vor gründlicher Bibelarbeit unter charismatischem Deckmantel!
Diese kurzen Beobachtungen und Bemerkungen können vielleicht helfen, hüben und drüben etwas zu entkrampfen. Möge der Herr uns helfen, mit Spaltungen an seinem Leibe nicht allzu schnell fertig zu sein!
R. Scharnowski

Als Christ leben
Auch du hast ein Charisma
Missverständnisse vermeiden
Nun soll’s also praktisch und persönlich werden. Trotzdem noch ein paar Vorbe merkungen zur Vermeidung von Missver ständnissen.
— Wenn wir von «Charisma» sprechen, meinen wir Gnadengabe Gottes (der Be griff «Geistesgaben» ist meines Erachtens unglücklich).
- Gnadengaben sind viel weiter gefasst als gemeinhin angenommen. Wer denkt zum Beispiel an: Kunstfertigkeit (2. Mose 31, 2-6), Kassier-Begabung (1. Kor. 12, 28, LÜ: «Helfer»), oder praktische Hil fe (Röm. 12, 8) . .?
- Gnadengaben sind dynamisch, d. h. sie sind der jeweiligen Gemeindesituation an gepasst. Von Gott wird alles gegeben, was die Gemeinde am Ort für ihren Dienst nötig hat. Ohne Charisma gibt es keine le bendige Gemeinde.
- Zwischen «natürlichen» und «überna türlichen» Gaben besteht kein grundsätzli cher Unterschied. Wir dürfen die Wirk lichkeit nicht in zwei getrennte Bereiche aufteilen. Natürliche und übernatürliche Fähigkeiten sind Gottes Geschenke. — Gnadengabe wird zuerst in der Begeg nung mit Christus als Gottes Retterhan deln erfahren. («Gnade» beschreibt als Ge schehen zusammenfassend das Handeln Gottes.) Unverdiente Gnade entfaltet sich dann in Gnadengaben (Röm. 12, 3—8). Heilsgnade und zum Dienst be fähigende Gnade hängen zusammen wie Quelle und Strom (vgl. H. Krimmer, Rö merbrief, S. 23).
Befähigung zum Dienst
Nach diesen klärenden Vorbemerkungen lässt sich das Thema «Auch Du hast (ein) Charisma» besser verstehen.
In jedem Christ wirkt sich die Gnade Gottes auch in Befähigung zum Dienst in
der Gemeinde aus. Deshalb ergeht auch der Dienstruf an alle Glaubenden: «Dienet einander, ein jeglicher, wie er Gnadengabe empfangen hat, als gute Ver walter der Gnade Gottes, welche sich auf verschiedene Art erweist» (1. Petr. 4, 10).
Wir dürfen also voraussetzen, dass für die Aufgabe im Dienst am Leib Christi auch Gabe empfangen worden ist. Als gute Verwalter (siehe Gleichnis von den «An vertrauten Pfunden», Lk. 19) sind wir ge rufen, «natürliche» Gaben und solche, die wir mehr dem Bereich des «Übernatürli chen» zuordnen, einzubringen zum Reich tum und zur Schönheit der Gemeinde (Eph. 3, 10).
ln unseren Gemeinden ist meines Erach tens viel Gnadengabe ungenutzt, weil eine gewisse Enge im Denken besteht. Dass Prophetie (= Fähigkeit, das Wort Gottes so zu vermitteln, dass es die Menschen und die Gemeinde in ihrer jeweiligen Si tuation trifft) und Lehre (= Fähigkeit, Got tes Wort und Wahrheit klar und systema tisch weiterzugeben) Gnadengaben Got tes sind, ist im Bewusstsein der Christen fest verankert. Dass aber Paulus in Röm. 12 die praktische Begabung gleich dane ben stellt, sollte zum Nachdenken Anlass geben.
Wir müssten, einmal von der Gemeinde leitung her, eine weite Sicht bekommen und viel neue Dienstmöglichkeiten schaf fen, andererseits auch als Gemeindeglie der die einseitige Fixierung auf sogenann te «übernatürliche» Gaben ablegen und bereit werden. Gaben einzubringen (künstlerische Fähigkeiten, Geld, Zeit usw.), indem wir Jesus das Verfügungs recht darüber geben. Nur so kann sicht bar werden, dass in der Gemeinde Jesus der Herr ist.
Dann kann wirklich jeder mit der Gabe

dienen, die er empfangen hat. Dann hören wir auf, uns krampfhaft um die Gaben der Gemeinde in Korinth zu bemühen, denn heute braucht die Gemeinde doch neben Hirten, Lehrern usw. dringend Männer und Frauen, — die helfen, Technik, Massenmedien, Konsumgüter und Freizeit sachgemäss zu verwenden.
— die über die Grundwahrheiten des Wortes Gottes nachgedacht und sich mit zeitgenössischer Theologie und Ideologie beschäftigt haben, so dass sie in Ausein andersetzungen sachgemäss Auskunft ge ben können.
— die den Glauben Vorleben, so dass wir Mut und Freude gewinnen, ebenso zu glauben.
- die die Aufgaben des Gemeindealltags übernehmen, ohne darunter zu seufzen. — die bereit sind zum praktischen Dienst in jeder Form.
(Dies, um nur ein paar Anregungen zu ge ben; vgl. G. Hörster, Mit Geist beschenkt, S. 52).
Entdecken und Fördern
Das Entdecken und Fördern der Gnaden gaben wird von zwei Seiten erfolgen müs sen; von aussen (durch Geschwister, Ge meindeleitung) und vom einzelnen.
Neben einer Portion Dienstbereitschaft und Geduld (es wird nicht immer alles so laufen, wie ich mir das gedacht hatte), ge hört vor allem Demut zur Grundausrü stung für den, der mit seiner Gabe zum Bau der Gemeinde beiträgt. In der Ge meinde geht es ja nicht um Selbst-, son dern um Gottesverwirklichung.
Fangen Sie an, aufrichtig zu beten: «Herr, zeige mir den Platz, der für mich richtig ist und der Gemeinde dient.» Wo Unklarheit über vorhandene Gaben besteht, da kann der offene Austausch mit Geschwistern Bestätigung und Ermutigung sein. Durch die Praxis (in kleinen Schritten) werden
wir herausfinden, wo unsere Gabe liegt. Für die Hilfe «von aussen» brauchen wir geöffnete Augen und überschaubare Ge meinden. Da liegt auch die Verantwor tung der Gemeindeleitung, Gaben zu ent decken und zu fördern. Sicher geht es da bei nicht ohne ein gerüttelt Mass an Flexibilität.
«Auch Du hast Charisma», das steht fest, entscheidend ist, ob wir bereit sind, auf die Weise zu dienen, die Gott für uns vorgesehen hat. Daran wird sichtbar, ob unser Bekenntnis zu Jesus als unserem Herrn mehr ist als ein LippenbekenntBernd Tubach ms.
Wir dürfen nicht vergessen...
— dass alle Gaben Gottes einzig Mittel sind, das Gebot der Gottes- und Näch stenliebe wirksam zu ermöglichen;
- dass jeder allgemeine und wohl auch noch besondere Gaben hat, die ihn dazu befähigen;
- dass, wo die Gaben nicht gebraucht wurden, man nicht nach Gottes Reich ge trachtet und seine Gerechtigkeit des Liebeslebens nicht erfüllt hat; — dass Gabe, Aufgabe und damit Frucht barkeit und Ewigkeitslohn durch die Treue des Gebrauchs der Gabe gesteigert werden kann;
- dass wir durch dankbaren Gebrauch anderer Gaben nicht nur uns selbst för dern, sondern auch die Gabe, Aufgabe und Fruchtbarkeit des andern.
Darum: «Lasset uns Gutes tun und nicht müde werden, denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne aufhören; als wir denn nun Zeit haben, lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen» (Gal. 6, 9).
(Prediger Heinrich Dorsch, an der Bun deskonferenz im Juli 1917 in Bern.)

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Das Buch zum Thema

Glaube, der in die Beine geht
Helmut Blatt, Telos-Tb. 74 S„ Fr. 5.80
Verlag der Francke-Buchhandlung
Diese Frühjahrs-Neuerscheinung trägt den herausfordernden Untertitel «Wel che Leute braucht Jesus zur Durchfüh rung der Weltevangelisation?» Wer meint, dieses Buch sei in erster Linie für Missionsanwärter geschrieben, geht fehl. Hier ist jeder gemeint, der als Wie dergeborener zur Gemeinde Jesu ge hört.
Helmut Blatt zählt nicht zu den bekann ten Autoren. Was auffällig ist, dass er ein Mann der Praxis ist und durch seine Ver öffentlichung Entscheidendes zu sagen hat. Seit mehreren Jahren steht er im be sonderen Dienst der missionarischen Zu rüstung und Evangelisation. Dadurch wurde ihm die Bedeutung der Gaben im Leben der Kinder Gottes deutlich be wusst. Unschwer lässt sich im Alltag fest stellen, dass der Einsatz der jedem Got teskind verliehenen Gaben oft nur wenig oder gar nicht zum Tragen kommt. Wes halb wohl? Dieser Frage geht der Autor im vorliegenden Buch nach. Er glaubt auf Grund seiner Erfahrungen festgestellt zu haben, dass der grösste Widerstand für einen freudigen und selbstlosen Einsatz der Gaben im Herzen des Gläubigen zu suchen ist.
«verborgenen Innenarbeiten» und der «sichtbaren Aussenarbeiten», wie der Au tor den Einsatz der Gaben nennt, ange sprochen.
Gewisse Äusserungen wirken manchmal etwas überspitzt. Wer jedoch bereit ist, sich vorwärtsorientiert hinterfragen zu lassen, wird sich kaum daran stören und erwartungsvoll weiterlesen. Dabei wird eine persönliche Betroffenheit kaum ausbleiben können.
Um nicht im Allgemeinen stecken zu blei ben, sind jedem Abschnitt einige per sönliche Fragen angefügt. Eine gezielte Hilfe, um einen konkreten Bezug zum Le ben zu schaffen.
Einige Zitate sollen Ihnen helfen, sich et was an den Inhalt dieses Buches heranzu tasten:
«Viele Zeugen Jesu leiden an Minderwer tigkeitsgefühlen. Sie meinen immer, Gott hätte sie nicht genügend mit Gaben und Fähigkeiten ausgestattet. Eins sollten wir ganz fest ins Herz fassen: Gott hat mir alles zukommen lassen, was ich für den mir von Gott gegebenen Abschnitt in der Gemeinde Jesu und in der Welt brau che.» «Die Gaben entdecken wir oft erst im Dienst für Jesus. Auf die Bestätigung meiner Glaubensgeschwister sollte ich dabei achtgeben.»
«Wer nicht seinen Brüdern und Schwe stern dienen kann, der kann der Welt nur mangelhaft mit dem Evangelium dienen.»
Helmut Blatt geht es weniger um eine Aufzählung und Behandlung der ver schiedenen Gaben. Sein Hauptanliegen ist die Formung einer inneren Haltung, welche dazu dienen soll, die anvertrau ten Gaben mit ganzer Hingabe für Jesus, seine Gemeinde und die verlorene Welt einzusetzen. Mit anderen Worten: Glau be, der in die Beine geht!
In kurzen, leicht lesbaren Abschnitten, überschrieben mit Kontrast-Titeln (z, B. «Nicht Machthungrige, sondern Dienen de») werden verschiedene Aspekte der Peter Rambold
Bund Gemeinden
«SALEM»

Alters- und Pflegeheim 8755 Ennenda (GL)
In unserm letzten Bericht haben wir da von geschrieben, dass es eine Verzöge rung beim Baubeginn geben wird, weil die Einigung mit dem privaten Einsprecher nach dem für uns negativen Gerichtsent scheid weit weg zu stehen schien. Wir freuen uns deshalb sehr, heute mitteilen zu können, dass nun alle Hindernisse aus dem Weg geräumt sind und wir mit den Bauarbeiten formal beginnen können. Bis diese Zeilen erscheinen, wird der er ste Spatenstich bereits getan sein. Die Ausräumung des Hindernisses kostete uns allerdings Fr. 50 000.-. Da Vertrags abschlüsse für die erste Rate von Ar beitsvergaben in Aussicht standen, die bei sofortigem Baubeginn Einsparungen von über Fr. 300 000.- gegenüber dem Kostenvoranschlag ermöglichen, haben wir uns, wenn auch schweren Herzens, zur Bezahlung der geforderten Summe durchgerungen. Die Berufung auf dem Rechtsweg, oder die Neuausschreibung der Bauvisiere mit der Gefahr der erneu ten Einsprache, hätten uns in Jedem Fall drei bis sechs Monate Zeit gekostet, und es wäre uns nicht mehr möglich gewe sen, die günstigen Konditionen mit mehr-
heitlich Festpreisen bis Bauende auch nach einer solchen Verspätung noch zu erhalten. Wir wollen dankbar sein, dass Gott uns den Verzögerungsfaktor aus dem Weg geräumt hat. Er wird uns in sei nem grossen Reichtum auch die für uns schmerzliche Auslage ersetzen können. Wir haben bereits angekündigt, dass wir dieser Nummer Zeichnungsscheine beile gen möchten. Wir haben mit Konfe renzopfern, Schokoladeverkauf und div. Einzelgaben schon einen schönen Betrag aus dem Bund zusammengelegt. Die De legiertenkonferenz hat(nach Abzug des Anteils der FEG Ennenda) einen Beitrag des Bundes FEG von Fr. 1 000 000.- ge nehmigt. Je nach Erfoig dieser Zeich nungsaktion werden wir später nochmals eine weitere durchführen. Wir freuen uns natürlich sehr, wenn ein möglichst grosser Anteil der obigen Summe unver zinslich, oder gar als Geschenk eingeht. In der seinerzeit erstellten Betriebskosten rechnung wurde davon ausgegangen, dass dieser Betrag unverzinslich ist. Na türlich sind auch alle Darlehen willkom men, die zu einem niedrigeren Zins, als wir ihn bei der Bank zu bezahlen haben, möglich sind. Wir möchten allen, die sich in irgend einer Form an dieser Aktion beteiligen, ganz herzlich danken und das ganze Projekt weiterhin Eurer Fürbitte anbefehlen.

Bund FEG
Inlandmission
Pfäffikon - Lachen
Am 51 März trafen wir uns zum letzten Mal in unserem Kindergarten-Pavillon in Pfäffikon. Während mehr als 6 Jahren durfte hier eine Gemeinde aufgebaut werden, die anfangs dieses Jahres den Schritt wagen und selbständig werden konnte. Warum dieser Bericht trotzdem unter der Rubrik «Inlandmission» er scheint, verrät die Überschrift: Pfäffikon - Lachen.
Für unsere Gemeinde hat sich noch keine Tür geöffnet für ein eigenes Gemeinde lokal. Verschiedene Möglichkeiten wur den geprüft, Anfragen gestartet, und die Antworten, die wir bis heute bekom men haben, lauten alle gleich: Nein. Wir sind aber davon überzeugt und glauben es gewiss, dass zur rechten Zeit für den richtigen Platz das Ja kommen wird. Zurzeit kommt es mir vor, wie es Jesus von sich gesagt hatte: «... des Men schensohn hat nichts, da er sein Flaupt hinlege.» Er hatte wohl einige Möglichkei ten, wo er ein- und ausgehen konnte, aber er besass nichts, von dem er sagen konnte: Das ist mein Zuhause. So haben wir auch etliche Orte, an denen wir uns als Gemeinde treffen, bis sich uns eine weitere Türe auftut. Am Sonntag fahren wir vorläufig nach Lachen, um den Gottesdienst zusammen mit den Ge schwistern dieser Gemeinde zu verbrin gen. Da Rene Keller, Inlandmissionar in Lachen, eine Berufung nach Wil ange nommen hat und dort mit seinem Dienst am 1 Mai beginnt, sind diese gemeinsa men Gottesdienste für beide Gemeinden eine Flilfe, bis für Lachen ein neuer In landmissionar und für Pfäffikon ein neu es Lokal gefunden wird.
Ein zweiter Zusammenkunftsort für die Pfäffiker Gemeinde ist ein kleiner Saal im Reformierten Pfarrhaus in Wollerau.
Dort werden wir uns jeweils am Freitag abend zur Cebetsstunde treffen. Für unsere monatlichen Offenen Abende mit Filmen und Vorträgen bleiben wir in Pfäffikon. Die Reformierte Kirchgemein de hat uns dazu den Saal des Kirchge meindehauses zur Verfügung gestellt. So haben wir auch in aller Ungewissheit über die Zukunft unserer Gemeinde viel Grund zumiDanken.
Wir beten darum, dass auch diese Zeit unseres Unterwegs-Seins dazu führt, dass neue Menschen den Weg zu Jesus finden - im Bezirk March mit Lachen und im Bezirk Flöfe mit Pfäffikon. Und wir sind von Fierzen dankbar, wenn viele Ge schwister regelmässig für diese beiden Gemeinden im Kanton «Ausserschwyz» beten. Jesus hat gesagt: «Ich will bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Flölle sollen sie nicht bewältigen.» Diese Zusage macht uns Mut.
Wilhelm Schweyer Missionseinsätze
Jedes Jahr helfen eine ganze Anzahl Ju gendliche mit bei den Missionseinsätzen in den Orten der InlandmissionsGemeinden. Jedes Jahr dürfen diese Jun gen Menschen erleben, wie andere Men schen den Weg zu Jesus finden. Solche Einsätze sind eine besondere Segenszeit für die Einsatzorte, aber auch für die Teil nehmer.
Auch in diesem Jahr sind wieder einige Einsätze geplant: Vom 13. bis 21. Juli in Obwalden, vom 20. Juli bis 3. August in Klagenfurt Oe, vom 5. bis 13. Oktober in Emmenbrücke, und zusätzlich ein Ar beitseinsatz in Schiers vom 15. bis 27. Juli (siehe Termine auf Seite 18).
Wir möchten Euch Mut machen, an einem solchen Einsatz mitzuhelfen und dadurch beizutragen, dass Menschen zum Glauben an den Flerrn Jesus Ghristus kommen.
Tagungen - Konferenzen - Wochenende -
Einsätze - Lager...
Pfingst-Jugendtreffen
Ost und West
25, bis 27. Mai 1985 siehe Cemeindegruss 4/1985 und Programme in den Gemeinden

rTeenager-Treffen Lenzburg '85
Pfingsten, 25. bis 27. Mai 1985 Tolles und abwechslungsreiches Programm mit viel Musik für alle Teens von 14 bis 16 Jahren.
Einladung und Auskunft: Daniel Blaser, Schürstrasse 12 8488 Turbenthal, Tel. 052 45 20 30
Planalp-Lager
8. bis 15. Juli für 6- bis 9jährige
Leitung: Käthi Reber-Sutter, Susi Meier und Mitarbeiter.
Programm: Wir hören Geschichten, singen, basteln, spielen, wandern, Kosten: Fr, 110.- inkl. Reise ab Sammelort und Unfallversicherung.
Anmeldung bis 14. Juni an Käthi Reber-Sutter, Via Padrusa 56 7015 Domat-Ems
15. bis 26. Juli für 9- bis 14jährige
Leitung: Martin Leicht, Ernst Schaufelberger
Programm: Bibellektionen, Basteln, Spiel, Sport, Wanderungen, viel freie Zeit, Kosten: Fr. 190.- inkl, Reise ab Sammelort und Unfallversicherung.
Anmeldung bis 22, Juni an Martin Leicht, Clärnischstrasse 7 8640 Rapperswil, Tel. 055 27 65 15
Robinsonlager für 10- bis 15jährige
22. Juli bis 2. August an einem wildromantischen Ort. Leitung: Ein Team erfahrener Jungscharleiter.
Programm: Als Abenteurer «mitten in der Wildnis» werden wir viele Entdeckungen machen ... auch in Gottes Wort.
Kosten: Fr. 140.- inkl. Reise ab Sammelort und Unfallversicherung.
Anmeldung bis 22. Juni an Flansjörg Kaufmann, Weiherstrasse 8 8625 Gossau, Tel. 01 955 22 71
Termine
Kurzbibelschule KBS
29. Juli bis 10. August 1985 im Jugendhaus Seewis
Kurse 1 und 2 finden gleichzeitig statt.
Lehrer: Robert Bührer, Armin Mauerhofer, Bernd Tubach, Claudius Zuber.
Thema: Die Erlösung und ihre Auswirkungen.
Unterrichtsfächer: Altes Testament, Neues Testament, Glaubenslehre, Missionsgeschichte, Kirchengeschichte, Seelsorge, Sektenkunde usw.
Teilnehmer: jedes Alter.
Kosten: Fr. 300.- ohne Reise, inkl, Kursgeld.
Anmeldung bis 8. Juli an Robert Bührer, Spitzackerstrasse 12 8304 Wallisellen, Telefon 01 83012 00
Frauen

Samstag, 7. September, in Langenthal
Thema: Anforderungen, Überforderungen und ihre Bewältigung.
Referentin: Else Diehl, Leiterin der Bundes-Frauenarbeit in Deutschland.
... und bis Ende Oktober geöffnet!
Hotel Bellevue au lac
Erholsame Ferien, Hausseelsorge, Spaziergänge, Ausflüge auf den See und ins nahe Berner Oberland ,,. Informieren Sie sich beim Hotel Bellevue au lac, 3652 Hilterfingen, Tel. 035 43 12 21
Arbeltsund Missionseinsätze
Missionseinsatz Obwalden
13. bis 21. Juli 1985, in Sächseln
Leitung: Klaus Aeschlimann
Teilnehmer: ab 16 Jahre.
Kosten: Fr. 150.-.
Anmeldung bis 22. Juni an Klaus Aeschlimann, Pappelweg 7 6072 Sächseln, Telefon 041 66 62 45
Arbeitseinsatz in Schiers
15. bis 27. Juli 1985
Leitung: Claudius Zuber
Programm: Praktische Mithilfe beim Bau des neuen Cemeindesaales.
Teilnehmer: ab 16 Jahre.
Kosten: Für Unterkunft und Verpflegung wird gesorgt.
Anmeldung bis 22. Juni an Claudius Zuber, Hauptstrasse 42c 7233 Jenaz, Tel. 081 54 37 77
Missionseinsatz Oesterreich
20. Juli bis 3. August in Klagenfurt
Leitung: Richard Moosheer und Team
Teilnehmer: 17 bis ca. 30 Jahre
Kosten: ca. Fr. 300.- (ohne Reise).
Anmeldung bis 20. Juni an Richard Moosheer, Deutenhofenstr. 7 A-9020 Klagenfurt

Herzliche Einladung zur
Bundeskonferenz 1985
des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden in der Schweiz
im Kursaal Bern
Konferenzthema:
Das Wichtigste zuerst
Referent: Wilhelm Pahls
Samstag, 8. Juni 1985
19.00 Uhr Cebetstreffen; Offenes Singen für jedermann
19.30 Uhr Eröffnung der Konferenz.
Clasharfenspiel, Chorlieder, Crussworte, Singen Botschaft von Wilhelm Pahls: "Mein grösster Wunsch: Glühende Retterliebe»
Sonntag, 9. Juni 1985
9.00 Uhr Cebetstreffen; Offenes Singen für Jedermann
9.50 Uhr Festgottesdienst. Botschaft von Wilhelm Pahls:
«Meine liebste Beschäftigung; Das Gebet»
Gemeinsames Singen, Blasmusik, Crussworte, Zeugnisse, Chorlieder, Einsegnung der Inlandmissionare.
12.00 Uhr Mittagspause. Gemeinsames Mittagessen für Angemeldete; Informationsausstellung, Büchertisch, Seelsorge
13.30 Uhr Nachmittagsfeier. Offenes Singen, Blasmusik, Chorlieder, Darbietung der Jungschar, Zeugnis aus der DDR, Missionsbericht der SAM, Konferenzopfer.
Schlussbotschaft von Wilhelm Pahls: «Mein bester Platz: Die Gemeinde»
15.30 Uhr Schluss der Konferenz
... und was auch nicht fehlt:
- Kinderbetreuung und Sonntagsschule. Die Jungschärler erleben ein abwechslungsreiches Programmbitte nicht die schönsten Kleider anziehen!
- Ubernachtungsmöglichkeiten
- Mittagessen exkl. Getränke Fr. 10.-
- Büchertisch, Informations-Ausstellung
- Konferenz wird auf Kassette aufgenommen und kann bestellt werden Programme mit Anmeldetalon liegen in den Gemeinden auf.
Initiative «Recht auf Leben» - wir Christen sind auch angesprochen
Recht auf Lieben ist ein grundlegendes Menschenrecht. Es ist in den meisten Ver fassungen anderer Länder verankert. In der Schweiz ist das Recht auf Leben als un geschriebenes Grundrecht durch die Praxis des Bundesgerichts anerkannt. Die Bedro hung des Lebens jedoch ist unübersehbar. Viele Verletzungen und Missachtungen von Menschenrechten kommen immer wieder vor: zum Beispiel Terrorakte, Folte rungen, Völkermord. Wie sieht es in der Schweiz aus? Die unvollkommene Cesetzeslage genügt indessen nicht, um das Le ben des Menschen während seiner ganzen Dauer wirksam zu schützen.
Abtreibung, ein aktuelles Thema
Sogenannte «News» sind von kurzer Dauer. Die Aktualität von heute hat der Nachricht von morgen Platz zu machen. Das Thema «Abtreibung» Jedoch steht seit Jahren im Brennpunkt, geht es doch hier um lebens wichtige Fragen. Schwangerschaftsab bruch - ein harmloser Ausdruck - doch

handelt es sich immer um Tötung eines un geborenen Kindes. Es ist eine nicht wieder gutzumachende Handlung, die das schüt zenswerte Leben schon im Anfangssta dium vernichtet. Bei der Abtreibung geht es nicht «nun> um die ermordeten Kinder,
Wie soll der neue Artikel 54bis der Bundesverfassung lauten?
Mit der einmalig hohen Zahl von 227'472 Unterschriften wurde am 30. Juli 1980 die eidgenössische Volksinitiative Recht auf Leben einge reicht. Der neue Artikel 54bis der Bundesverfassung soll lauten:
1. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben und auf körperliche und gei stige Unversehrtheit.
2. Das Leben des Menschen beginnt mit dessen Zeugung und endet mit seinem natürlichen Tode.
3. Der Schutz des Lebens und der körperlichen und geistigen Unver sehrtheit darf nicht mit Rücksicht auf weniger hohe Rechtsgüter be einträchtigt werden. Eingriffe sind nur auf rechtsstaatlichem Wege möglich.
sondern um das eigentliche Symptom, der Abwendung des Menschen vom lebendi gen Gott.
Die irreführende Liberalisierung
Die überhandnehmende liberale Praxis in der Schweiz bezüglich Abtreibung ist höchst alarmierend. Es wäre auch falsch, mit irgendwelchen Zahlen zu operieren, die ja doch kaum die Dunkelziffer miteinschliessen, geht es doch hier um biblisch ethische Crundsatzfragen.
Gerade bezüglich Abtreibungen hat ein starkes Umdenken stattgefunden. Wur de früher das Austragen der Schwanger-
einem weitverbreiteten und akzeptier ten Programm gehören wird.
Wann beginnt das menschliche
Leben?
Es bestehen immer noch verschiedene Ansichten in dieser wichtigen Frage, auch fehlt es in der Bundesverfassung an Klarheit, wann das menschliche Leben beginnt. Die Initiative «Recht auf Leben» möchte hier Klarheit schaffen. Als Be ginn des menschlichen Lebens nennt die Initiative die Zeugung, d. h. den Moment der Befruchtung der Eizelle durch die Sa menzelle, und ohne Störung von aussen.
Wer das werdende Leben bejaht und schützt, wird auch ein JA zur Familie ha ben. Die Familie ist notwendig zur Aufnahme, zur Entwicklung und zum Wach sen jedes Menschen, (a. BR Bonvin)
Wenn durch eine Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches menschliches Lebensrecht prinzipiell in Frage gestellt wird, dann halte ich es nicht für ver antwortbar, sondern dann hat es überhaupt keinen Sinn mehr, von Men schenrechten zu sprechen, geschweige denn sie wirklich zu begründen.
(Prof. W. Kägi)

Schaft bewusst als das Normale angese hen, sucht man heute eher Gründe, die für die Abtreibung sprechen und sie zu lassen.
Trotz Artikel 118-120 des Schweizerischen Strafgesetzbuches, aus welchen Paragra phen eindeutig hervorgeht,’ dass Vernich tung menschlichen Lebens unter Strafe gestellt wird, ja sogar mit Zuchthaus be straft wird, vermag auch das Gesetz die Abtreibungen nicht mehr zu verhindern. Gesetze gelten als Richtschnur, aber gera de in dieser Frage hat der Mensch eigene Massstäbe und Normen zugelegt. Es ist auch zu befürchten, dass die Medi zin, die heute die Abtreibung weitgehend gutheisst, den Weg weiter geht, und Euthanasie (aktive Sterbehilfe) bald zu
wird sich dieser befruchtete Keim unwei gerlich zum voll ausgestalteten Men schen entwickeln.
Ein vielfaches Argument der Gegner der Initiative besteht darin, man könne einen Embryo ohne weiteres Abtreiben, da es sich um nicht voll entwickeltes Leben handle. Wer sagt uns, wann Leben voll ent wickelt ist? Dies ist ja eben der Prozess, den man nicht ausschliessen kann und der einige Jahre dauern kann.
Leben, ob im Anfangs- oder im fortge schrittenen Stadium ist Geschenk Gottes und über Leben oder Tod haben nicht Menschen zu entscheiden. (Gal. 1,15, Ps. 139,14-16.)
Das Recht der Mutter «auf den eigenen Bauch» hat dort ihre Grenze, wo in diesem
Bauch etwas wächst, das selber ein Recht auf Leben hat.
Es geht ums Leben!
An der nächsten Abstimmung vom 7.-9. Juni 1985 wird über Leben abgestimmt. Neueste Errungenschaften der Wissen schaft geben fast unbegrenzte Möglich keiten, auf Zeugung und Geburt, Leben und Sterben des Menschen, einzuwirken und sie zu manipulieren.
Die Initiative will nichts anderes, als Recht und Würde des menschlichen Lebens von der Zeugung bis zum Tod in unserer Rechtsordnung ganz konkret zu schützen und zwar unter Mitwirkung des Bürgers selbst. Ethische Probleme rufen nach Cesetzesgrundlagen für den Schutz auf allen menschlichen Entwicklungsstufen, auch für die sogenannten Crauzonen.
Haben nicht gerade wir Christen den Auf trag, gegen den Zeitgeist und die Resigna tion anzugehen? Die Ehrfurcht vor allem menschlichen Leben appelliert an unser Verantwortungsbewusstsein, die Initiative zu unterstützen. Eine Initiative, die zum Prüfstein des Rechtsstaates wird.

Helfen auch Sie mit
Melden Sie sich zur Mitarbeit oder Unter stützung bei:
Verein Pro Volksinitiative «Recht auf Le ben»
Sekretariat: Tödistrasse 15, 8002 Zürich
Tel. 01/202 84 53, Postcheck 30-73664 Bern
Ferien - Erholung
Pension Friedheim, La Punt/Engadin
Eine gute Erholungsmöglichkeit für jung und alt. Jedermann ist herzlich willkom men! Die Pension wird als Carni geführt.
Anmeldungen an
Familie L. Schwarz, Pension Friedheim, 7522 La Punt, Telefon 082 712 88
Christliche Pension «EBEN-EZER», Pany
ln landschaftlich einmalig schöner Gegend des Prättigaus, Sonnenterrasse Pany (1550 m ü. M.), ob Bahnstation Küblis, Linie Land quart - Davos, kann das Haus «EBEN-EZER» empfohlen werden zu guter Erholung. Mässiger Preis; Fr. 30.- bis 35.- (alles inbe griffen). Verlangen Sie einen Prospekt! Herzlich empfiehlt sich
Die Heimleitung, Telefon 081 5414 73
Christ im Militär
überkonfessionelle vordienstliche Adres senvermittlung für christusgläubige Armeeangehörige in Rekruten- und Kader schulen (ohne WK, EK, usw.). - Meldekar ten anfordern bei:
Koordinationsstelle «Christ im Militär», c/o Arnold Bohl, Soodstrasse 22, 8134 Adliswil
Geburten
Klagenfurt. Am 16. Februar: Tanja, des Kurt und der Anita Götzinger, Ebental, Oe. Lachen. Am 21. März: Esther Hadassa, des Werner und der Myrta Röthlisberger, Bilten. Langenthal. Am 6. März: Jonathan David, des Rudolf und der Elisabeth Kern, Aarwangen. Langenthal. Am 9. März: Simon, des Paul und der Lotti Egger, Aarwangen. Münsingen. Am 16. März: Mirjam, des Martin und der Gaby Brechbühl, Münsingen. Murten. Am 8. März: Susanne, des Ernst und der Ursula Aebi-Schulthess, Galmiz. Rheineck/Thal. Am 19. März: Mirjam, des Ernst und der Vreni Fässler, Lachen AR.
Sulgen. Am 20. März: Daniel, des Heinz und der Trudi Gräber, Leimbach TG.
Thun. Am 14 März: Manuel Andreas, des Beat und der Vroni Möri, Thun.
Wetzikon. Am 22. März: Andrea Regula, des Peter und der Ruth Ott, Wetzikon.
Winterthur. Am 27. März: Teres, des Res und der Christine Rindlisbacher, Ohringen. Winterthur. Am 19 März: Jon Andri, des Fritz und der Heidi Hoppier, Winterthur.
Trauungen
Klagenfurt. Am 6. April: Müller Rene, von Winterthur mit Ottowitz Cornelia von Kla genfurt. Ihr neues Heim: Kleinsöll 82, A-6250 Breitenbach.
Wetzikon. Am 30. März: Jürg Stettbacher von Esslingen mit Gaby Weber von Egg. Ihr neues Heim: Brüggliäcker, 8050 Zürich.
Winterthur. Am 13. April: Peter Breu von Winterthur mit Viviane Knobel von Winter thur. Ihr neues Heim: Bollstrasse 19,8405 Win terthur.
Unsere
Heimgegangenen
Buchs. Am 5. März rief der Herr unser ältestes Cemeindeglied, Dorothea (Dortli) Eggenberger-HMty in ihrem 94. Lebensjahr zu sich in die ewige Heimat ab. Manche irdische Not war ihr beschieden. Doch in allem suchte sie den Herrn. In ihrem hohen Alter durfte eine reife Frucht ihres Glaubens sichtbar werden. Buchs. Margret Eggenberger, wohnhaft ge wesen in «der vorderen Litten» (Crabserberg), rief der Herr am 9. März, in ihrem 72. Lebens jahr, zu sich in die Herrlichkeit. Sie nahm trotz des weiten und beschwerlichen Weges treu am Gottesdienst auf dem Grabserberg teil. In schweren Krankheitstagen vertraute sie ih rem Herrn, den sie schon früh kennenlernen durfte.
Adressänderungen
Keller Rene, Callusstrasse 15, 9500 WM, Telefon 073 22 05 27
Limbach Verena, Fuhrenstrasse 9 3098 Schliem, Telefon 031 53 51 12

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Das aktuelle Wort

Willkommen in Zürich!
Liebe Brüder und Schwestern, Sonntag, den 12. Mai, um 20.00 Uhr, werden die ChristusFestwochen im Hallenstadion beginnen. Wir freuen uns sehr darüber, dass Hunderte von Seelsorgehel fern ausgebildet sind, jenen sorgfältig zur Seite zu stehen, die eine erstmalige Entscheidung treffen werden. Halten Sie die Zeit der Evangelisation in Ihrem Kalender frei und bringen Sie einen suchenden Nachbarn oder Mitarbeiter an Ihrem Arbeitsplatz ins Hallenstadion.
Gott schenke es, dass all diese geistlichen und organisatorische n Vorbereitungen dazu verhelfen mögen, erweckliche Züge im Ge meindeleben aller Denominationen zu födern. Wir sind uns wohl bewusst, dass wir nicht gegen Fleisch und Blut kämpfen, son dern mit unsichtbaren Mächten, und brauchen in den kommen den Wochen ganz besonders Ihren Beistand im Gebet. Sie alle sind sicher auch besorgt über den zunehmenden Zerfall unserer Familien und christlichen Prinzipien in unserer Heimat. In dieser letzten Zeit gilt es besonders, in den Riss zu stehen, da mit unser Land aufgerüttelt werden möge. Reichen Sie uns die Bruderhand und besuchen Sie uns während dieser kommenden Tage in Zürich, damit der Anlass zu einem Zeugnis für das ganze Land werde. Wir danken Ihnen ganz herzlich dafür.
Werner Tobler, Zürich