
«Mein Vertrauen in Gott wurde gestärkt und in eine tiefere Dimension geführt.»
Tina Büchi, focusC Chur
«Wie erreichen wir eine Gesellschaft, die sich nicht für das Evangelium interessiert?»
Jürg Wüthrich, Vision Europa
Ausgabe Dezember 2024
«Mein Vertrauen in Gott wurde gestärkt und in eine tiefere Dimension geführt.»
Tina Büchi, focusC Chur
«Wie erreichen wir eine Gesellschaft, die sich nicht für das Evangelium interessiert?»
Jürg Wüthrich, Vision Europa
Ausgabe Dezember 2024
Gratis-Zeitschrift der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz
feg.ch 12/2024 | 118. Jahrgang erscheint 11-mal jährlich (Juli/August Doppelnummer)
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Was uns bewegt | FEG Schweiz
Kraftort statt Worthaus | Leitung FEG Schweiz
Weihnachten – Traum oder Albtraum
Tragen und gegtragen werden | FEG Jugend
Gemeinde im Umbruch | FEG Obwalden
Übergänge können bunt sein! | Kinderheimat Tabor
Vision CH
Fühlst du dich verbunden? | HasliChurch Meiringen
Sie ist ein Juwel | Altdorf
Vision EU
Wie hoch ist der Pegel? | Leitung Vision EU
Steinreich | Österreich
Jesus Christus kennen | Spanien
Eine Schar aus allen Stämmen | Frankreich
Vision global
Kinder schützen, damit sie aufblühen | SAM global
Usem Läbe
Wo sind die toten Gläubigen? | Fragen zur Bibel
Leiten ist meine Berufung | FEG Persönlich
Wettbewerb
Wendepunkte des Lebens
Termine | FEG Schweiz
200'000 in die Kollekte | Daniel Rath
«Herr, zu wem sollten wir gehen?«, antwortete Simon Petrus. «Du hast Worte, die zum ewigen Leben führen.»
Johannes 6,68
Zu diesem Bekenntnis kehre ich oft zurück. Am Anfang des Glaubens steht die Hinwendung zu Christus, der mir unendlich barmherzig begegnet, mir vergibt, mich zu einem neuen Menschen macht und mir ewiges Leben schenkt. Aber es geht für mich um mehr: Jesus soll mein Referenzpunkt im Leben sein, heute und in Zukunft.
Deborah Vassen Kommunikation FEG Schweiz
deborah.vassen@ feg.ch
Meine Wurzeln tief in Jesus zu haben – im Alltag. Immer wieder innezuhalten und zu fragen: «Herr, zu wem sollte ich gehen für Rat, Orientierung, Weisheit, Korrektur, Trost – wenn nicht zu dir?»
Nur einer hat Worte, «die zum ewigen Leben führen».
Jesus ist alternativlos. Auf ihn und an ihm will ich mich ausrichten.
In der Sitzung der LFS vom 31. Oktober wurde das Detailprogramm der bevorstehenden Delegiertenkonferenz besprochen. Daniel Rath wird als neuer Vorsitzender zum Einstieg ein Impulsreferat zum Thema «Kirche mit Mission – tiefer verwurzelt, weiter wachsen» halten. Weiter bearbeiteten wir Fragen der personellen Besetzung für den Bereich Next Generation. Dafür wurde im Vorfeld mit dem Next-Generation-Team eine Übersicht über alle Ressorts, deren Vision, Zielsetzungen, Aufgaben und verfügbaren Stellenprozenten erstellt. Ziel war, für die Neubesetzung sinnvolle Aufgabenpakete zusammenstellen zu können. Wir ermutigen die Bundesgemeinden weiterhin dafür zu beten, dass wir passende Personen für ein längerfristiges Engagement gewinnen können.
Neben der inhaltlichen Planung der LFS-Retraite legte die LFS die Zuständigkeiten für das Thema Prävention vor sexueller Ausbeutung fest. Dieses Thema, das ursprünglich im Next Generation Bereich verortet war, umfasst alle Generationen und betrifft den Seelsorgebereich nicht weniger als die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Auch inhaltlich ist das Thema breiter und schliesst Phänomene wie Machtmissbrauch mit ein. Die strategische und juristische Verantwortung für das Thema liegt bei der LFS. Der Vorsitzende wird die FEG Schweiz im Netzwerk «Stopp Grenzverletzung» vertreten. Die operative Verantwortung für den Bereich Prävention wurde an Peter Schneeberger übertragen. Er ist die erste Ansprechperson und bietet Unterstützung bei konkreten Fällen von Grenzverletzungen in lokalen Gemeinden oder innerhalb Arbeitsbereiche des Bundes FEG.
Auch Fragenstellungen aus dem Freikirchenverband wurden diskutiert, dort werden in diesem Herbst Vernehmlassungen bezüglich struktureller Veränderungen stattfinden.
Daniel Rath Vorsitzender FEG Schweiz daniel.rath@feg.ch
Überall schiessen Blogs, Podcasts, Seminare etc. wie Pilze aus dem Boden – auch in der christlichen Szene. Was eine Welt der Wortinflation jedoch dringend braucht, ist eine Kirche, die Kraftort ist.
Daniel Rath Vorsitzender FEG Schweiz
daniel.rath @feg.ch
Nur Worte oder Kraft?
«Das Reich Gottes besteht nicht im Wort, sondern in Kraft», schreibt der Apostel Paulus in 1. Korinther 4,19 einer Kirche ins Stammbuch, die vom Kraftort zum Worthaus zu werden droht. Nicht die Anziehungskraft der Worte, sondern ihre Wirkung im Leben steht für Paulus im Mittelpunkt. Während die einen jetzt an übernatürliche Ereignisse wie Wunder, Heilungen etc. denken mögen – was durchaus wichtige Aspekte sind – stellt Paulus Glaube, Hoffnung und Agape-Liebe (1 Kor 13,13) in den Mittelpunkt. Daraus ergeben sich drei kurze Fragen, anhand derer wir die Wirkung unserer Worte selbst überprüfen können.
Das Mission-Statement des Apostels Paulus besteht darin, «den Gehorsam des Glaubens aufzurichten unter den Völkern» (Röm 1,5). Seine Verkündigung des Evangeliums von der Barmherzigkeit Gottes zielt auf die Umkehr vom Unglauben zu einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott, aus der als logische Konsequenz die völlige Hingabe des Menschen an Gott resultiert. Worte in der Kraft des Heiligen Geistes bewirken Glauben und Gehorsam.
Menschliche Weisheit mit all ihren Ratschlägen verliert sich meist in der Diesseitigkeit. Das Evangelium eröffnet einen anderen Raum, die Hoffnung der Herrlichkeit. Hoffnung ist für die ersten Christen nicht irgendeine positive Zukunftserwartung, sondern vielmehr immer Auferstehungshoffnung, und diese Hoffnung verändert alles! Aus ihr erwächst Mut und Kühnheit, bis hin zur Leidensbereitschaft. Denn diese Auferstehungskraft wirkt nicht erst wenn wir physisch tot sind, sondern durch Christus in uns schon hier und jetzt als «Aufstehungskraft», die uns inmitten aller Herausforderungen widerstandsfähig macht.
Das Wesen eines kraftvollen Lebens ist ein hoffnungsvoller Glaube, «der durch die Liebe tätig ist» (Gal 5,6). Die Agape-Liebe ist eine übernatürliche Kraft. Sie liebt, wo der andere keinen Grund gibt, geliebt zu werden. Sie liebt nicht, weil jemand wertvoll ist, sondern weil sie jemanden wertvoll machen will. Und sie tut dies nicht abwartend, sondern proaktiv. Agape-Liebe ist entgegenkommende Liebe. Wo diese Liebe in der Gemeinde und im Dienst an unserer Umwelt in kleinen und grossen Taten sichtbar wird, da entfaltet das Evangelium seine Kraft. Da wird Kirche zu einem Kraftort. Das wünsche ich jeder Gemeinde in diesem Land.
«Das Evangelium eröffnet einen anderen Raum, die Hoffnung der Herrlichkeit»
Für manche gehen an Weihachten lang gehegte Träume in Erfüllung, für andere ist Weihnachten ein Albtraum. Am liebsten ist es uns, wenn die Albträume so schnell wie möglich vorübergehen und die Träume wahr werden. Die Kunst des Lebens ist jedoch, mit Träumen und Albträumen richtig umzugehen.
Für Herodes den Grossen musste es wohl der Albtraum des Lebens gewesen sein, als eines Tages Gelehrte aus der Fremde in seinem Palast aufkreuzten und fragten, wo der neue König der Juden geboren worden sei. Mit viel Geschick hatte Herodes den Thron erobert und mit brutaler Gewalt verteidigt. Er schreckte dabei nicht einmal davor zurück, seine Kinder und seine Frau hinzurichten. Niemand sollte ihm in sein Leben hineinreden und ihm seine Position streitig machen.
Und nun kamen diese Weisen und konfrontierten ihn mit dem Albtraum seines Lebens. Sein Nachfolger sei geboren worden. Herodes war bestürzt und mit ihm ganz Jerusalem (Mt 2,3). Wer wollte wohl dem grossen und mächtigen Herrscher den Thron streitig machen? Denn in seiner Familie stand keine Geburt an.
Ein emsiges Treiben begann. Herodes versammelte alle Schriftgelehrten und erkundigte sich, wo der Messias, der verheissene neue König, geboren werden sollte. Für die Schriftgelehrten war klar, dass dieser nach Micha 5,1.3 aus Bethlehem kommen musste. Jetzt war es für Herodes nur noch wichtig zu wissen, wann dieser neue Herrscher geboren wurde. Die Weisen konnten ihm aufgrund ihrer Forschungen genau den Zeitpunkt sagen. So schickte sie Herodes als Vorhut aus, das Kind zu suchen und ihm Bericht zu erstatten.
Für die Gelehrten aus dem Osten wurde ein Traum wahr. Sie fanden nach beschwerlicher Reise das Kind, dessen Stern sie am Himmel gesehen hatten. Dieses Neugeborene musste etwas Besonderes sein. Das ganze Universum schien sich nach ihm zu richten. Doch für sie war es sicher eine Überraschung, sich bei einer einfachen
Familie im Nahen Osten wiederzufinden. So mancher Traum erfüllt sich ganz anders als gedacht. Statt im Haus von Herodes, des weltberühmten Erbauers Jerusalems, fanden sie den neugeborenen König bei einem einfachen Handwerker und seiner jungen Frau. Nach der Anbetung von Jesus und der Geschenkübergabe bekamen sie in einem Traum die Anweisung, nicht zu Herodes zurückzukehren. Für sie war sofort klar, dass dies ein Fingerzeig von oben war.
Ob Josef ihnen wohl seinen Traum erzählte? Josef musste lernen, mit Träumen und Albträumen umzugehen. Zuerst war da der Schock, dass seine Verlobte ohne ihn schwanger geworden war. Als nächstes
machte ihm im Traum ein Engel klar, dass es seine Aufgabe war, Maria beizustehen (Mt 1,20ff.). Dann folgte der Besuch der Hirten und der Weisen als göttliche Zeichen. Und noch einmal folgte Gottes Wegweisung in einem Traum: Josef sollte mit Maria und dem Kind nach Ägypten fliehen (Mt 2,13ff.).
Mich fasziniert an Josef, dass er die Träume richtig einordnen konnte. Wann ist ein Traum von Gott, und wann verarbeitet unsere Seele einfach Erlebtes? Träume erzählen mir auf jeden Fall, was mich beschäftigt, auch wenn ich es aus meinem Bewusstsein verdränge. Wichtig ist dabei, dass ich mich frage, was die Bilder im Traum für mich bedeuten. Gott kann uns dadurch auf manche Dinge aufmerksam machen, die wir verdrängen und die aufgearbeitet werden sollten. Eine schematische Traumdeuterei durch einen anderen
«Wie reagieren wir auf sein Reden? Lehnen wir uns auf wie Herodes, oder heissen wir Jesus willkommen wie die Weisen?»
Menschen kann in die Abhängigkeit des Deuters führen. Gott möchte uns unsere Träume aufschlüsseln (1Mo 41,15-16). Deshalb braucht es das betende Fragen, was uns ein Traum zu sagen hat. Gott spricht auf unterschiedlichste Weise zu uns. Dazu kann er auch Träume nutzen.
Auch heute ist Jesus für viele ein Albtraum. In ihm wird Gottes Anspruch an uns sichtbar. Durch ihn tritt unerwartet Gott in das Leben der Menschen ein. Sie werden auf einmal damit konfrontiert, ob sie Jesus als Gottes Retter, König und Messias annehmen wollen oder nicht.
Gott spricht auch heute. Nicht immer sind es Träume – Gott spricht durch Umstände, Mitmenschen, unser Gewissen oder Bibelworte zu uns. Wie reagieren wir auf sein Reden? Lehnen wir uns auf wie Herodes, oder heissen wir Jesus willkommen wie die Weisen? Georg Weissel lädt uns ein, in sein Willkommenslied mit einzustimmen: «Macht hoch die Tür, die Tor macht weit. Es kommt der Herr der Herrlichkeit.» (nach Psalm 24,7).»
Hanspeter Obrist www.obrist-impulse.net
Der Text erschien erstmals in «Focus Israel» von Amzi, Abdruck mit freundlicher Genehmigung.
In letzter Zeit führte ich einige Gespräche, die mich innerlich bewegten: Ein Freund erzählte mir, dass sein Vater unerwartet die Diagnose Krebs erhalten habe – und kurz darauf sei er verstorben. Andere Freunde berichteten von ihrem lang gehegten Kinderwunsch, aber es klappe einfach nicht. Oder einer meiner Nachbarn erzählte mir von seinem Bandscheibenvorfall, der nun sein Leben verändern werde. Lasten – wir alle kennen sie. Wo wirst du in deinem Leben oder in deinem Umfeld damit konfrontiert?
Im September durfte ich in der FEG Maur, der FEG Henggart und in der FEG Heerbrugg predigen. Die Geschichte von den vier Männern, die einen gelähmten Freund auf einer Matte zu Jesus trugen, beschäftigte mich in letzter Zeit besonders. So entschied ich mich, in diesen Gemeinden über das Thema «Tragen und getragen werden» zu predigen.
Nach den Gottesdiensten hatten Jenna und ich einige sehr ehrliche und tiefgreifende Gespräche mit Gottesdienstbesuchern. Wir stellten fest: Schwere Lasten gibt es überall – und Gott lässt sie zu. Paulus schreibt im Galaterbrief 6,2, wie wir im Miteinander mit diesen Herausforderungen umgehen sollen: «Helft einander, eure Lasten zu tragen!» (eigene Hervorhebung).
Robin Hugentobler
Leiter FEG Jugend
Ich feiere das Leben und liebe es, mit Jesus unterwegs zu sein.
robin.hugentobler @feg.ch
Was bedeutet «einander tragen» in Bezug auf unsere alltäglichen Lasten?
Ich versuche, mich in die Geschichte der vier Freunde hineinzuversetzen. Im Text wird berichtet, wie die Freunde den Gelähmten zu Jesus tragen wollen. Das Haus, in dem Jesus sich zu diesem Zeitpunkt aufhält – vielleicht ist es sogar sein eigenes Haus1 –, ist voll von Menschen. Sogar vor dem Haus versammeln sich die Massen. Es gibt kein Durchkommen!
Ich stelle mir vor, wie einer der Träger etwas enttäuscht zu seinen Freunden sagt: «Ach, das ist ja klar. Ich habe euch ja gesagt, dass es von Menschen wimmeln wird.
1 Wright, N. T., Markus für heute. Gießen: Brunnen Verlag GmbH, 2019.
Lasst uns nach Hause gehen und es morgen noch einmal versuchen!»
Ein anderer erwidert vielleicht: «Nein! Wir sind schon so weit gekommen, jetzt gibt es kein Zurück mehr. Wir wissen nicht, ob Jesus morgen noch hier sein wird. Er ist ja andauernd unterwegs und kaum einmal zu Hause. Wer weiss, ob wir nochmals eine solche Chance bekommen. Kommt, lasst uns aufs Dach klettern, die Ziegel wegnehmen und unseren Freund zu Jesus hinunterlassen! Er wird es uns nicht übelnehmen.»
Unabhängig davon, wie sich der Dialog der Freunde abgespielt haben mag (vielleicht waren auch alle von Anfang an optimistisch): Was mich an dieser Geschichte fasziniert ist die Tatsache, dass die vier Jungs trotz widriger Umstände nicht locker liessen, bis ihr gelähmter Freund vor den Füssen Jesu lag. Auch wenn dies bedeutete, ein Dach zu zerstören.
Bei der Vorbereitung der Predigt stellte sich mir die Frage: Wo bin ich als tragende Person in meinem Um-
feld versucht, mich von widrigen Umständen zu schnell entmutigen zu lassen?
Meine Freunde und Familienangehörigen vor das Haus zu tragen, in dem Jesus ist, ist zwar eine edle Sache. Aber das allein bringt noch keinen Erfolg. Nur die Begegnung mit Jesus kann den Durchbruch bringen. Oder um es anders auszudrücken: Wo ist der Ort für mich und dich, die Extrameile zu gehen, um die Menschen um uns herum im Glauben zu tragen und zu Jesus zu führen?
Ich finde es ermutigend, in dieser Geschichte zu sehen, dass wir Lasten nicht allein tragen müssen. Die vier Männer hatten sich entschieden, ihren Freund gemein-
sam zu Jesus zu tragen. Auch du und ich müssen unsere Freunde, die Leute in unserem Umfeld nicht alleine (er)tragen. Lasst sie uns gemeinsam zu Jesus bringen. Als die vier Männer schliesslich am Ziel angekommen waren und ihr Freund Jesus zu Füssen lag, wird uns berichtet: «Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zum Gelähmten: ‹Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!›».
Auch wenn es dazu noch viel zu sagen gäbe, möchte ich mit einer Frage schliessen: Kann es sein, dass Gott Lasten des Alltags gebraucht, damit wir einander zu Jesus tragen und dort ganzumfänglich gesunden können?
«Kann es sein, dass Gott Lasten des Alltags gebraucht, damit wir einander zu Jesus tragen und dort ganzumfänglich gesunden können?»
Der idyllische Bergkanton Obwalden ist von Traditionen, Bruder Klaus und dem Katholizismus geprägt. Mit zwölf Mitgliedern begann die FEG Obwalden vor 43 Jahren. Von hier gingen Gemeindegründungen aus, Mitglieder gingen in die Mission. Heute steht die FEG vor Herausforderungen.
Im modernen Industriequartier Sarnen Nord, über dem Discounter Ottos, befinden sich die Gemeinderäume der FEG Obwalden. Kein Kirchturm und keine Orgel erwarten die Gottesdienstbesucher im zweiten Stock des nüchternen Gebäudes, dafür Frauen und Männer mit Namensschild und Herz. Hier wird jeder herzlich willkommen geheissen, und nach dem Gottesdienst trifft man sich zum Austausch in der Cafeteria.
Eigentlich beginnt die Geschichte der FEG Obwalden in Lungern mit einer persönlichen Geschichte. Der Sohn eines Kantonsrates kam bei einer Evangelisation von
Gemeindeleitung und Diakone: v.l. Andreas Flühler, Theo Eberli, Pastor Tobias Mack, Pia Halter, David Achermann (scheidender Pastor), Markus Disch, Lukas Bolliger
Wilhelm Pahls zum Glauben an Jesus, bald darauf auch seine Eltern. Diese luden in ihrer Stube zu einem Hauskreis ein. Das war die Keimzelle der Gemeinde, die bald darauf mit zwölf Mitgliedern in einem gemeinsam umgebauten Domizil in Sachseln am See startete. Sie wuchs und fand in Sarnen ein neues Zentrum.
Vom kleinen Urschweizer Kanton ging ein Netzwerk von Gemeindegründungen in der Innerschweiz aus. Mitglieder wurden in Missionsdienste nach Kenia, Madagaskar, Bangladesch und Süddeutschland berufen. In der Zwischenzeit musste die Gemeinde den Weggang einiger prägender Persönlichkeiten verkraften. Bald gab es immer weniger Kinder und Jugendliche und es war aufreibend, einen Konsens zu finden, um diesen Bereich zu stärken.
Mit rund 60 Obwaldnern ist die FEG heute eine eher kleine Gemeinde mit überdurchschnittlich vielen äl-
teren Mitgliedern. Aktuell besuchen nur eine Handvoll Kinder den Kidsträff im Gottesdienst. Auch für die Jungschar beten Leiter und Gemeinde um mehr Zulauf. «Wir müssen die Kinder- und Jugendarbeit stärken, aber auch die Generationen zusammenbringen und in unserem Umfeld evangelistisch wirken», fasst Markus Disch, Vorsteher der FEG Obwalden, die Aufgaben zusammen. Nicht alle Stellenprozente der Pastoren sind abgedeckt. «Es liegt an jedem Einzelnen von uns, wie es mit unserer Gemeinde weitergeht. Wir als Gemeindeleitung freuen uns aber, dass viele bereit sind, Aufgaben zu übernehmen und mitzutragen.»
Wie in vielen anderen Gemeinden findet auch in der FEG am Sonntagmorgen ein Gottesdienst mit Lobpreisband, Predigt und Kinderprogramm statt. Unter der Woche treffen sich die Gemeindemitglieder alle 14 Tage zum gemeinsamen Gebet in der Gemeinde oder in Ortsgruppen, den Hauskreisen. Dort forschen sie in der Bibel, tauschen praktische Glaubenserfahrungen aus und pflegen die Gemeinschaft.
Ein Krea-Team plant aussergewöhnliche Gottesdienste mit der Möglichkeit, besondere Formate auszuprobieren, wie Talk-Gottesdienste oder ein einwöchiges Begegnungscafé in einem kleinen Einkaufszentrum im Dorf. Der Berggottesdienst ist auch eine gute Gelegenheit, Obwaldner einzuladen, deren Hemmschwelle für einen Besuch in der Gemeinde zu gross ist.
So manches Gemeindemitglied findet in der «Bünten», wie das Sarner Quartier genannt wird, seine geistliche Heimat. Mitglieder engagieren sich zum Teil seit Jahrzehnten mit Herzblut für ihre Gemeinde, in der Gemeindeleitung, im Lobpreis und in der Jugendarbeit. So auch Susann und Roland Bolliger. Das Ehepaar möchte nach eigenen Angaben Gott und der Gemeinde dienen. «Wir möchten unsere von Gott geschenkten Fähigkeiten und Gaben einsetzen, damit andere Menschen in Obwalden erkennen, dass Gott alle Menschen liebt und jeder die Möglichkeit hat, in eine persönliche Beziehung zu Gott zu kommen.»
Die Gemeinde im eigenen Kanton ist ihnen als lebendige Gemeinschaft mit Jesus im Zentrum und der Bibel als Grundlage besonders wichtig. «Hier wollen wir unsere Glaubenserlebnisse mit anderen teilen und auch den Heiligen Geist als Ermutigung erfahren, um kraftvoll im Alltag weiterzugehen», so Susann Bolliger.
Maria von Wyl ist seit 40 Jahren dabei. «Ich fühle mich einfach wohl hier, hier leben wir Freiheit und Gemeinschaft», sagt die Seniorin mit einem herzlichen Lächeln. «Man hilft sich gegenseitig. Aus der Gemeinde komme ich immer wieder aufgerichtet und im Glauben gestärkt nach Hause.»
Henry Berchtold ist sozusagen in der FEG Obwalden aufgewachsen. «Die FEG ist für mich fast wie eine Familie», sagt der 32-Jährige. Ich schätze das Miteinander der Generationen. «Man tauscht sich mit Christen aus, die wie ich im Alltag gefordert sind.»
«Dankbar blicken wir auf viele Geschichten zurück, die Gott mit uns in Obwalden geschrieben hat», sagt der scheidende Pastor David Achermann. «Darum blicken wir auch zuversichtlich auf die aktuellen und kommenden Herausforderungen, wie zum Beispiel die Vakanz», ergänzt Markus Disch. Und Leitungsmitglied Theo Eberli betont: «Als Gemeinde wollen wir uns weiterhin brauchen lassen, um für die Menschen im Kanton Obwalden ein Segen zu sein.»
Nach dem Gottesdienst trifft man sich zum Austausch in der Cafeteria.
Bericht und Bilder von Marion Wannemacher, marion.wannemacher@gmx.ch
10. – 17. / 20. MAI 2025
MIT CATHY & DANIEL ZINDEL
10. – 18. / 23. MAI 2025
DIE BIBEL NEU
ENTDECKEN – AUF DEN SPUREN DER ERZVÄTER UND DES APOSTELS PAULUS
MIT MATHIS SIEBER
Kinderheimat Tabor
Wer Kinder hat oder selbst vor grösseren Veränderungen steht, weiss, dass Übergänge oft nicht einfach sind. Je nach Persönlichkeit und Fähigkeiten gehen wir ganz unterschiedlich damit um. Als wir einen unserer Enkel fragten, ob er sich auf den Kindergarten freue, meinte er ganz trocken: «Ich habe mich angemeldet, nun muss ich halt gehen!» – Und jetzt geht er und das mit Begeisterung.
Urs Klingelhöfer Leiter Kinderheimat Tabor heimleitung@ kinderheimattabor.ch
Die Übergänge in unserem Leben verlaufen jedoch nicht immer so einfach und pragmatisch. Ein herausfordernder Übergang ist für viele junge Menschen der Eintritt in das Berufsleben. Besonders anspruchsvoll ist dieser Prozess für die Schulabgänger des Tabor, deren grundlegende Bildungs- und Entwicklungsvoraussetzungen oft noch nicht gefestigt sind. Vor 18 Jahren haben wir deshalb in Frutigen einen zweiten Standort eröffnet, ein Jugendhaus für 4–5 Schulabgänger, das von einer Familie mit sozialpädagogischem Hintergrund geführt wird. Bewusst haben wir die Aussenstation als Familienmodell geführt, auch um den Jugendlichen wieder ein «Familienbild» vermitteln zu können.
Drei Familien haben seither mit ihren Kindern das Leben mit den Jugendlichen geteilt, intime Einblicke in das Familienleben ermöglicht und die Jugendlichen auf ihrem Weg in die persönliche und berufliche Selbständigkeit unterstützt. Einige Jugendliche konnten das Angebot positiv nutzen und sich weiterentwickeln. Andere zogen nach kurzer Zeit weiter, fanden sich in der neuen Umgebung nicht zurecht oder lehnten die Unterstützung ab, was auch zu Abbrüchen führte.
Der Drang nach Selbstbestimmung und die frühe Volljährigkeit mit 18 Jahren sind zwei wichtige Faktoren, die in dieser Phase einen starken Einfluss haben. Hinzu kommen der natürliche Ablösungsprozess der Jugendlichen in diesem Alter und die teilweise erschwerte Bindungs- und Beziehungsfähigkeit. Das kostet Kraft auch bei den professionellen Helfern und hat letztlich dazu geführt, dass wir die Jugend-WG seit dem Sommer als klassische Wohngruppe im Team führen. Wir sind sehr dankbar, dass die bisherigen Leiter die Aufgaben weiterführen, nun aber extern wohnen und dadurch mehr Erholung und Abstand finden können.
Wir haben die Übergangszeit genutzt und in den Sommerferien die Jugend-WG renoviert. Die ehemalige Wohnung der Familie gehört nun ebenfalls zum Wohnangebot. So konnten zwei zusätzliche Plätze geschaffen und das Angebot erweitert werden. Die Jugendlichen kommen zunächst ins Betreute Wohnen und können dann ab 18 Jahren im gleichen Haus in das Begleitete Wohnen ins Erdgeschoss wechseln. Sie werden weiterhin unterstützt, können aber nun zeigen, dass sie ihren Lebens- und Berufsalltag zunehmend selbständig gestalten können. Die ersten Monate im neuen Konzept sind gut angelaufen und das Team konnte mit zusätzlichen Mitarbeitenden erweitert werden. Nun ist nicht nur der Ablöseprozess bunt, sondern auch die Farbgestaltung in der neuen JWG, und diese Buntheit gefällt allen!
Vision Schweiz – HasliChurch Meiringen
Paulus regt zum Nachdenken an: Wie würde ich meine Verbundenheit mit Gott, den Geschwistern in der Gemeinde und meinen Mitmenschen beschreiben?
Freue ich mich über meine Verbindungen oder belasten sie mich? Schöpfe ich Kraft daraus oder ist es eine Last? Darüber haben wir an unserem zweiten Gemeindewochenende nachgedacht und uns ausgetauscht. Dabei haben wir Verbundenheit ganz praktisch erlebt – und als enorm bereichernd!
Jürg Stucki Meiringen j.stucki@live.de
«Wie können wir Gott nur danken für all die Freude, die Er uns durch euch schenkt.»
Das 3. Kapitel des 1. Thessalonicherbriefes begleitete uns und der Vers 9 – frei übersetzt – wurde uns zum Leitgedanken. Man spürt, wie Paulus fast um Worte ringt, die seine Freude über die Verbundenheit mit den Geschwistern ausreichend zum Ausdruck bringen. Worüber hat er sich wohl so gefreut? Und wie steht es mit meiner Freude über die Geschwister in der HasliChurch? Woran hat sich Paulus wohl so gefreut? Der Austausch war spannend, weil deutlich wurde, dass diese Freude davon abhängt, was ich in den Geschwistern sehe. Ja, es gibt viel Mangelhaftes zu entdecken; gleichzeitig sehe ich eine wertvolle Ergänzung und Vervollständigung. Verbundenheit nicht als «Bindung», sondern als «Entbindung» vom «Allein-alles-Können».
Die Thessalonicher werden angefeindet und verfolgt. Was bedroht unsere Verbundenheit? Postmoderner Individualismus? Oder sind es einfach meine Ansprüche? Verbundenheit ist keine Selbstverständlichkeit, sondern eine wiederholte Entscheidung, die sich dann in Haltung und Handeln verfestigt. Dabei hilft unsere Verbundenheit mit Jesus: Er selbst verbindet sich mit mir und er verbindet mich mit den Geschwistern im Glauben. Je mehr ich versuche, die unbedingte Entscheidung Jesu, sich mit mir zu verbinden, zu erfassen, desto mehr beginne ich, mich auch über die Verbundenheit mit den Geschwistern und ihre Verbundenheit mit Jesus zu freuen. So einfach ist das.
Paulus schickt Timotheus, um zu erfahren, wie es der Gemeinde in Thessalonich geht. Sein Bericht ermutigt Paulus und lässt ihn freudig Gott danken.
So erzählten wir einander, was Gott Grosses und Kleines in unserem Leben getan und gewirkt hat. Wir bezeugten einander die unverdiente Gnade Gottes, die uns in Jesus nahe geworden ist. Und wirklich erlebten wir tiefe Verbundenheit und heilige Momente miteinander. Trotz aller Fehler und Mittelmässigkeiten freuten wir uns über unsere Verbundenheit – und dankten Gott dafür.
Vision Schweiz – Altdorf
Meine Schwester und ihr Mann haben zusammen mit einem anderen Ehepaar in Sursee eine Gemeinde gegründet. Das war einige Jahre bevor wir als Familie nach Altdorf gezogen sind. Und wir waren immer in engem Austausch. Über Freud und Leid. Über Kämpfe, Siege und Niederlagen. Und gerade in diesem Austausch wurde mir bewusst, was für ein Juwel die Vision Schweiz ist.
Als Ehepaar hatten wir die finanzielle Freiheit zu arbeiten. So hatten wir Zeit, uns nach innen und aussen zu investieren. Wir konnten uns in die bestehenden Menschen investieren (wir starteten ja als Tochtergemeinde) UND auch das Evangelium in den Kanton Uri tragen. Das war nur möglich, weil wir ein Einkommen hatten, von dem wir leben konnten. Das ist eine der ganz grossen Stärken der Vision Schweiz: dass wir als FEG gemeinsam neue Gründungsprojekte finanziell unterstützen, damit Menschen vor Ort Zeit haben, Jesus zu verkündigen.
Tom Mauerhofer Leiter
Vision Schweiz thomas. mauerhofer@ feg.ch
Eine weitere grosse Stärke ist: Wir hatten in den letzten Jahren in Altdorf viele ermutigende und spannende Kontakte mit Menschen, die uns geschrieben, angerufen oder besucht haben. Menschen aus anderen FEGs, die durch Predigten, Rundbriefe oder Gebetskärtchen von der Gründung in Altdorf gehört haben.
Es gab Beziehungen zu verschiedenen Gemeinden. Einige eher lose, andere sehr eng. Und immer wurden wir ermutigt. Diese Unterstützung der Gemeindegrün-
dungen in einem Verband ist alles andere als selbstverständlich. Und sie ist auch nicht garantiert. Danke, dass du uns hilfst, dass wir das als Bund weiter tun können.
Als FEG gründen wir gemeinsam neue Gemeinden.
Doch diese Investition ist keine Einbahnstrasse. In den letzten Jahren durften wir immer mehr erleben, wie Menschen und Gemeinden durch unsere Aufbauarbeit gesegnet wurden: durch Inspiration und Ermutigung, aber auch durch Menschen, die hier zum Glauben gekommen und Teil anderer Gemeinden geworden sind.
Neugründungen sind ressourcenintensiv. Und da wir als Bund organisiert sind, kostet es uns alle etwas, wenn wir neue Gemeinden gründen. Es kann bedeuten, dass wir Leute gehen lassen müssen. Es kostet uns finanzielle Mittel, die wir sicher für ein eigenes Projekt gut gebrauchen könnten. Es kostet uns Gebet. Aber der Segen wird zurückfliessen. Danke, wenn du weiter hilfst und die Gründungen unterstützt.
Ich stehe immer noch unter dem Eindruck der Unwetter und Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, Polen, Italien und Spanien. Wir sind sehr dankbar, dass unsere Missionare bei aller Betroffenheit Bewahrung erfahren haben. In den Nachrichten konnte man immer wieder Bilder mit Pegelständen sehen. Je nach Pegelstand sank der Hoffnungspegel der Bedrohten und Betroffenen.
Für mich ist das ein Bild für die gesellschaftliche Entwicklung in Europa geworden. Bei der Hoffnung ist es gut, einen möglichst hohen Pegelstand zu haben, anders als bei Überschwemmungen. Aber ich erlebe viele Menschen, bei denen der Hoffnungspegel in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. Das hat Folgen. Die Einsamkeit wird immer mehr zur Pandemie. Die Menschen sind gereizter geworden, die Konflikte nehmen zu. Wie kann der Hoffnungspegel wieder steigen? Wir haben uns entschlossen, unser neues Booklet mit
unseren Missionaren unter den Titel «HOFFNUNG: Unser Auftrag» zu stellen. Diese Übersicht über die gesamte Arbeit von Vision Europa sollte inzwischen in Ihrer Gemeinde angekommen sein (ansonsten können Sie es jederzeit in der Geschäftsstelle bestellen). Es ist ein gutes Heft, um es in die Bibel zu legen und von Zeit zu Zeit zur Hand zu nehmen, um zu helfen, Gemeinden in Europa zu gründen. Sie fragen: Wie? Zum Beispiel durch Gebet. Wir glauben, dass das Gebet eine starke Kraft zur Veränderung hat. Jesu Hoffnung für Europa ist eine Botschaft der Erneuerung, der Versöhnung und des Friedens. In einer Welt, die oft von Herausforderungen und Unsicherheit geprägt ist, bietet der Glaube an Jesus eine tiefe und beständige Hoffnung, die Einzelne und Gesellschaften in eine bessere Zukunft führen kann. Dafür wollen wir uns als Vision Europa einsetzen.
Jürg Wüthrich
Leiter Mission
FEG Schweiz
juerg.wuethrich @feg.ch
Anknüpfend an den obenstehenden Artikel gehen wir mit Hoffnung auf das Ende des Jahres zu. Die Artikel der Visionen zeigen, dass sich unser Einsatz lohnt. Dazu gehören Ihre Gebete und Gaben, die das alles ermöglichen. In diesem Sinn sind Sie ein Ermöglicher oder eine Ermöglicherin! Sie helfen mit, Gemeinden in Europa zu gründen und aufzubauen! Dafür können wir nur ein herzliches DANKE sagen.
Der Dezember ist für uns immer der spannungsreichste Monat. Seit 11 Jahren trage ich die Hauptverantwortung für die Finanzen der Visionen. In dieser Zeit erlebten wir die Treue Gottes immer übermässig zum Jahresende und wir konnten mit ausgeglichener Rechnung die Jahre abschliessen, auch wenn wir für bestimmte Zwecke auch Rücklagen auflösten. So hoffen wir auf ein weiteres Wunder zu diesem Jahresende und Sie können als Spenderin und Spender ein Teil dieses Wunders sein. Ganz herzlichen Dank helfen Sie mit, dass mehr Menschen in der Schweiz und Europa zum Glauben an Jesus finden und für ewig gerettet werden. Unser Hoffnungspegel für den letzten Monat des Jahres ist hoch.
Vision Schweiz
Vision Europa
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Urs Güttinger Gemeindeaufbau Hollabrunn urs.guettinger@ beg.org.at
Liebe Karen, du hast den Weg aus der Esoterik zum Glauben gefunden. Was ist für dich jetzt das Eindrücklichste in deinem Leben mit Jesus Christus?
Ich bin viel entspannter, habe einen tiefen Frieden und merke im Nachhinein, dass Jesus mich immer behütet und getragen hat.
Welche Bedeutung hatten für dich früher Steine und was haben Steine heute mit deinem Glauben zu tun?
Früher, in der Esoterik, suchte ich Kraft und Heilung in den Steinen. Heute weiss ich, dass ich ein Tempel des Heiligen Geistes bin. Gott lebt in mir und ich habe direkten Anteil an seiner Kraft! Gott gab mir vor zwei Jahren den Impuls, Steine mit Bibelversen oder dem Namen Jesus zu bemalen und sie den Menschen einfach zu schenken.
Du und Conny seid aus meiner Sicht sehr treue Gemeindeglieder und Mitarbeiter geworden. Was bedeutet die Gemeinde für euch?
Da sind unsere Glaubensgeschwister, wertvolle Gemeinschaft findet statt. Wir bauen uns gegenseitig durch Gottes Wort auf und lernen immer wieder dazu. Wir warten jeweils buchstäblich schon auf das nächste Treffen!
Conny, als wir uns das erste Mal begegnet sind, da hast du zu mir gesagt: Ich bin aber Atheist! Ich sagte dann: Das macht nichts, komm einfach zu unseren
Gottesdiensten und in den Bibelkreis. Du hast dann zu Jesus gefunden und 2022 liessest du dich taufen. Was hat dazu geführt, dass deine Einstellung sich so geändert hat?
Die Treffen haben mich Stück für Stück weitergeführt. Ich bekam viele biblische Impulse, die mich immer mehr nachdenklich machten. Und dann hatte meine Frau Karen auch einen grossen Einfluss an meiner Veränderung. Am Anfang las sie mir immer aus der Bibel vor und später schenkte sie mir eine Bibel und ich begann selber zu lesen. Dann hat es mich auch sehr beeindruckt, wie Karen konsequent den Weg mit Jesus ging.
Vor einem Jahr haben wir in der Nähe eures Wohnortes einen Glaubensgrundkurs abgehalten. Daraus ist nun ein Gebetskreis vor Ort entstanden. Was sind da die Herausforderungen und Freuden für euch?
Für uns ist es schön, dass wir jetzt auch in der Nähe Gemeinschaft mit Geschwistern haben. Es geht uns nicht um perfekte Treffen, vieles ist manchmal noch improvisiert. Und trotzdem schätzen wir den Austausch.
Ihr hattet im September während dem Hochwasser im eigenen Keller Wasser. Wie seid ihr damit umgegangen?
Ganz ehrlich, zuerst war es schon mühsam! Dann haben wir gehandelt und Schlimmeres verhindert. Es kam dann schnell der Moment, wo unser Vertrauen in den Herrn gefordert war. Wir haben gebetet und dem Herrn gedankt für jeden Fortschritt.
Was wünscht ihr euch für die Menschen in eurem Umfeld? Und was wünscht ihr euch für die Gemeinde?
Dass möglichst viele zu Jesus umkehren und aus ihrem Scheinchristentum oder aus den falschen Anschauungen herausfinden! Und für die Gemeinde wünschen wir immer mehr einen tieferen Zusammenhalt.
Vielen Dank für das Gespräch!
Gemeinde besteht aus Menschen, die zu Jesus finden. Gott schreibt mit jedem seine ganz besondere Geschichte. Danke für ihre Unterstützung, die den Gemeindebau in Österreich mit ermöglicht!
Vision Europa – Spanien
Die meisten von uns kennen hektische Zeiten. Viel Arbeit hat sich angesammelt, oder eine Reise steht bevor, ein unvorhergesehener Zwischenfall... Es gibt viele Gründe, warum wir oft viel zu tun haben.
Chris Janke lebt mit seiner Frau Diana und ihren Kindern Elisa und Gabriel als Missionar und Gemeindegründer in Salamanca, Spanien.
c.janke@ allianzmission.de
In Mission und Gemeindegründung ist das oft nicht anders, so auch in letzter Zeit bei uns in Salamanca: Mehrere Projekte gehen in die nächste Runde. Wir gründen weiter Gemeinden, Leiter werden begleitet und geschult. Neue Kurzzeitler kommen und vieles muss organisiert werden. Alles, damit Menschen Jesus kennen lernen, ihm nachfolgen und wachsen können. Damit Gottes Reich in Salamanca sichtbarer wird. Alles zu seiner Ehre.
Dazu der Vorschulbeginn unserer Tochter und die Vorbereitung der geistlichen Impulse für eine Gemeindefreizeit – die Woche füllt sich schnell. An einem dieser Tage (den ich mir bewusst zur Themenvorbereitung genommen hatte) begegnet mir Jesus überraschend und kraftvoll – und ich bin die meiste Zeit entweder anbetend im Zimmer auf und ab gehend oder weinend auf dem Boden.
An diesem Tag spüre ich seine liebevolle Umarmung und merke deutlich: Ich bin zu beschäftigt. Zwar für ihn, aber das Wichtigste ist zu zweitrangig geworden: Ich lebe vor allem für ihn. Er ist das Ziel. Die Gemeinschaft mit ihm, die Zeit in seiner Gegenwart und im tiefen
persönlichen Austausch mit ihm ist durch nichts zu ersetzen. Und diese Zeiten sind in letzter Zeit seltener und kürzer geworden, als mir lieb ist.
Ich weiss, dass ich wieder einmal eine radikale Entscheidung treffen muss. Mein Wochenplan muss anders aussehen. Ich lerne viel von Jesus selbst: «Und frühmorgens, als es noch ganz dunkel war, stand er auf und ging hinaus und ging an einen einsamen Ort und betete dort» (Mk 1,35). Jesus suchte immer wieder die Gemeinschaft mit seinem Vater in der Einsamkeit und lebte in völliger Abhängigkeit von ihm. Es ist wichtig, sich dafür Zeit zu nehmen.
«Wer im Versteck des Höchsten wohnt, bleibt im Schatten des Allmächtigen», heisst es in Psalm 91,1. Mir wird neu klar: Wenn ich den ganzen Tag in seinem «Schatten» leben möchte, dann muss das «Versteck», in dem Begegnung mit ihm allein geschieht, zu meinem wichtigsten Ort werden.
Egal, was du glaubst, in deiner Arbeit, in deiner Familie, in deiner Gemeinde, in deiner Stadt oder vielleicht im Internet zu tun, es ist wichtig (für Jesus!): Deine erste und tiefste Berufung ist es, in intimer Gemeinschaft mit ihm zu leben. Mit Jesus Christus, dem Weinstock, in Verbindung zu bleiben.
Vision Europa – Frankreich
Die Offenbarung stellt das Volk Gottes am Ende der Zeiten als eine Menge aus allen Stämmen, Sprachen, Völkern und Nationen dar. Das ist eine endgültige Vision, aber die Kirche ist heute aufgerufen, sich der täglichen Herausforderung der Multikulturalität zu stellen. Wie kann eine Gemeindegründung in Reims zur Perspektive dieser grossartigen Versammlung beitragen?
Yannick Huguenin Gemeindegründung in Reims y.huguenin@ missionfpc.fr
Unser Gemeindegründungsteam besteht fast ausschliesslich aus Franzosen. Aber Gott hat uns in letzter Zeit auf die vielen ausländischen Nachbarn, Freunde und Kollegen aufmerksam gemacht, die um uns herum leben. Jeden Abend durchqueren Lieferanten aus der ganzen Welt die Stadt. Ganze Stadtviertel werden von verschiedenen Kulturen bewohnt. Der Islam hat mit mehreren sehr grossen Moscheen einen wichtigen Platz in der Stadt. Wir fühlen uns hilflos angesichts der Herausforderung, allen Menschen die Gute Nachricht zu verkünden.
Gott hat mehrere Studenten und Familien ausländischer Herkunft in unsere kleine Gemeinschaft geführt. Kulturelle Unterschiede erfordern, dass die Kinder Gottes in Demut lernen, in der Einheit Christi zusammenzuleben.
Ab November beginnen wir unser «liturgisches Jahr». Wir werden das Lukasevangelium und einen Teil der Apostelgeschichte im Rhythmus des Kalenders und der Ereignisse durchgehen. Das Leben Jesu ist das
eines jüdischen Mannes, der völlig in seine Umgebung integriert ist, aber auch das eines weisen Gottes, der zu allen Menschen spricht. Wir hoffen, dass diese Reise allen Teilnehmern aus allen Kulturen ermöglicht, sich Jesus Schritt für Schritt zu nähern.
Unser Projekt für Studierende (www.reims.lefeu.org) entwickelt sich. Wir freuen uns, dass die Studenten für Gott motiviert sind. Viele Nationen sind in dieser Gruppe, aber Gott vereint und rüstet sie aus. Wir hoffen, mit einer anderen christlichen Gemeinschaft in Reims zusammenzuarbeiten, um ein grosses Studentenwohnheim mit Zimmern und einem Gemeinschaftsraum zu beziehen. So Gott will, werden wir mitten im Stadtzentrum sein und eine tolle Lage haben. Aber bis dahin ist es noch ein weiter Weg.
Unser Kinder- und Jugendprojekt wird wieder aufgenommen, und wir werden in die Stadtparks gehen, um Spiele zu organisieren und unsere Aktivitäten bekannt zu machen, damit auch andere Familien von diesen Treffen profitieren können, bei denen die Gute Nachricht allen Nationen nahegebracht wird.
Als ich Katharina und Julius kennen gelernt habe, war ich erschüttert. Nicht von ihnen, sondern von der Tatsache, dass auch heute noch Kinder versklavt werden.
Michi Dufner Kommunikationsleiter SAM global michael.dufner @sam-global.org
Nach Angaben von UNICEF und anderen Organisationen kann es in besonders benachteiligten Gebieten in Kambodscha vorkommen, dass Kinder und Jugendliche von ihren Familien aus verschiedenen Gründen weggegeben oder verkauft werden und in die Hände von Kriminellen geraten, die sie ausbeuten.
Katharina und Julius arbeiten mit den lokalen Behörden und der Regierung zusammen. Ihr Ziel ist es, Präventionsprogramme anzubieten in Gebieten, die von Menschenhandel am stärksten betroffen sind (siehe QR-Code).
Obwohl Kambodscha ein wunderschönes Land mit einer sehr liebenswürdigen Bevölkerung ist, zählt es immer noch zu den ärmsten Ländern in Südostasien. Armut und Bildungsmangel begünstigen Ausbeutung und Ausnutzung. Katharinas und Julius’ Liebe zu den Menschen berührt. Täglich geben sie alles, um den Menschen ganzheitlich zu dienen. Sie schreiben selbst: «Mit Gottes Hilfe und der Unterstützung von SAM global konnten wir unsere Arbeit im letzten Jahr aufbauen. In lokalen Kirchen durften wir mit einfachen Mitteln auf dem Dorfplatz die Bevölkerung zu Themen wie Gesundheit, Sicherheit, Familienwohl, Finanzhaushalt, Eigenverantwortlichkeit schulen. Wir haben sie darin gestärkt, die Deckung ihrer Bedürfnisse nachhaltig
anzupacken und sich gegenseitig zu unterstützen. Seit Januar 2024 besucht unser Team regelmässig sechs verschiedene Dörfer. Ein fester Bestandteil unserer Arbeit ist der Besuch in den Schulen. Jede Woche werden spannende und relevante Themen ausgearbeitet, die die Schüler und Schülerinnen lernen. Sie werden ermutigt, sich aufs Lernen zu konzentrieren und die Schule erfolgreich zu beenden. Auch ihr Investieren in die Gesellschaft sprechen wir an. Damit möchten wir ihnen aufzeigen, dass sie einen wichtigen Beitrag in ihren Dörfern und Familien leisten können, wenn sie gegenseitig Nächstenliebe leben.»
So kam es, dass schon nach wenigen Monaten der erste Lehrer einer öffentlichen Schule zum Team sagte: «Seitdem ihr regelmässig in meinen Klassen unterrichtet, machen meine Schülerinnen und Schüler besser mit. Sie sind engagierter und haben mehr Freude am Lernen.»
Das Zeugnis von Katharina und Julius, ihre Leidenschaft für die Menschen, aber auch ihre Persönlichkeit haben mich tief berührt und bewegt. Danke für deine Gebete und Hilfe für diese wichtige Arbeit.
Fragen zur Bibel
«Wo ist meine Frau jetzt?» fragt ein Mann, der seine Frau nach langer Krankheit verloren hat. «Jetzt geht es ihm gewiss gut», sagen mir Eltern, die ihren Sohn durch einen Unfall verloren haben. Stimmt das? Und wo sind denn nun unsere Toten?
Wir beginnen mit dem Ende. Für Menschen, die im Glauben an Jesus Christus gestorben sind ist die leibliche Auferstehung noch zukünftig. Sie ist, ausser für Jesus Christus, noch nicht geschehen. Paulus schreibt in 1Kor 15, 23 (Hfa): «Als Erster ist Christus auferstanden. Wenn er [wieder]kommt, werden alle auferstehen, die zu ihm gehören.» Da die Wiederkunft von Jesus Christus, von der Paulus hier spricht, noch nicht geschehen ist, sind die Toten noch nicht auferstanden und haben noch keinen Leib.
Die Auferstehung und Vollendung werden wir gemeinsam mit allen an Christus Gläubigen erleben (vgl. Hebr 11,40). Keiner wird zuvor sein. So sind wir also eine wartende Gemeinschaft von Gläubigen, ob tot oder lebendig – ein Leib in Christus. Zur Gemeinde Christi gehören also auch die Toten, aber nicht als Tote, denn «in ihm leben sie alle» (vgl. Lk 20,38).
Ramun Badertscher Pfarrer FEG Wilchingen r.badertscher@ feg-wilchingen.ch
Wenn ein Christ stirbt, wird die Gemeinde Jesu nicht kleiner, sondern lediglich umstrukturiert. Wir können uns sicher sein, die Verstorbenen wiederzusehen, weil die Verbindung zwischen uns stärker ist als der Tod – und diese Verbindung ist Jesus Christus (vgl. Röm 8,39). Die Heiligen im Himmel sind immer noch Teile seines Körpers, ebenso wie wir.
Noch «heute» mit Jesus im Paradies sein
In Lukas 23,43 lesen wir davon, dass Jesus dem Schächer am Kreuz verspricht, dass er «heute noch» mit ihm im Paradies sein wird.
Das Paradies wird im Neuen Testament als Ort beschrieben, wo der Baum des Lebens steht (Offb 2,7). Es ist also das Gegenstück zum Garten Eden, den die ersten Menschen verlassen mussten. Nun führt uns Gott durch Jesus Christus wieder zurück. Zurück in Gottes Gegenwart.
Dieses «heute» werden wir wohl so verstehen müssen, dass die Zeitrechnung nach dem Tod etwas anders geregelt ist, als wir sie auf dieser Welt kennen. So meine ich, dass für die Verstorbenen die Wiederkunft Jesu und damit einhergehend die Auferstehung und der Einzug ins Paradies wohl nur ein Wimpernschlag ist. Für uns aber, die wir noch auf dieser Erde leben, fühlt es sich wie eine lange Zeitspanne an.
Kurz: Die verstorbenen Gläubigen befinden sich in einem Zwischenraum, in dem sie auf die Auferstehung und den Einzug ins Paradies warten. Aber dieses Warten wird ihnen wie ein kurzer Augenblick vorkommen. Das gilt auch für uns, wenn wir sterben: «Heute» wirst du mit Jesus im Paradies sein.
FEG persönlich – Tina Büchi
Durch einen Mitarbeiter der Kirche focusC (FEG Chur) bin ich auf den Namen Tina Büchi gestossen. Als Präsidentin der FEG kümmert sie sich vorbildlich um uns «Pastoren», sagte er mir. Das macht mich neugierig und ja, Tina ist bereit, mir einen Einblick in ihr Leben zu geben. Und auch in dieser Lebensgeschichte staune ich, wie Gott führt, heilt und formt.
Harry Pepelnar arbeitet zu 30 Prozent mit Begeisterung für die FEG Kommunikation
pepelnar@ gmail.com
Ihr vollständiger Name ist Tina Flurina Büchi, ein echter Bündner Vorname, wobei der Nachname Büchi wohl von woanders herkommen muss. Sie wird 1966 geboren und lebt zunächst im luxuriösen St. Moritz, bis die Familie nach Lain bei Lenzerheide umzieht. «Wir waren eine ganz normale Arbeiterfamilie, mein Vater war Elektriker. Ich habe es genossen, mit meinem jüngeren Bruder so aufzuwachsen und dass meine Eltern für uns da waren.»
Schon früh merkt sie, dass sie als Protestantin in einer katholischen Gegend in der Minderheit ist. So erinnert sie sich gut an den Religionsunterricht in der Schule: «Da nur zwei Familien im Dorf protestantisch waren, fand der Religionsunterricht oft aus Platzmangel im Freien statt.» Eines Tages will sie auch ein wenig katholisch sein. Sie geht zur Beichte. «Als ich im Beichtstuhl sass, wusste ich nicht, was ich tun sollte. Der Pfarrer ist dann ganz schön böse geworden.» Die Eltern beten mit den Kindern, gehen an Feiertagen in die Kirche und sie besucht den Konfirmandenunterricht. «Ich musste 10x in den Gottesdienst gehen. 5x davon bin ich nur reingegangen, habe mir den Stempel geholt und bin wieder raus.» So viel zum Glauben der Jugendlichen.
Sie besucht die Oberstufe in Lenzerheide. Sie liebt es, kreativ zu sein, zu kochen und mit Kindern zu spielen. «Ich mochte es nicht, in der Menge mitzulaufen und hatte immer 1000 Dinge und Ideen im Kopf.» Später wird sie selbst Hauswirtschaftslehrerin, aber ihre Lehrerin von damals wird Tina nie vergessen. Pudding selber machen steht auf dem Stundenplan. Zur Veranschaulichung erklärt die Lehrerin, dass der Pudding eine Konsistenz haben muss, damit er an der Wand
kleben bleibt. Die Einzige in der Klasse, die den Pudding an die Wand wirft, ist Tina. Ob er geklebt hat, weiss niemand mehr.
Während ihrer Ausbildung zur Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin ist sie gerne unterwegs, am liebsten im Posthotel in Valbella. Während der Ausbildung lernt sie drei junge Frauen kennen, die ein etwas anderes Verhältnis zum Glauben haben. «Sie haben zusammen gebetet und uns andere immer wieder eingeladen. Aber ich hatte keine Lust mitzugehen.» Doch eines Tages geht sie doch mit. In Zürich findet eine Evangelisation mit Wilhelm Pahls statt. Am ersten Abend findet sie es noch ein bisschen komisch. «Aber am zweiten Abend bin ich nach vorne gegangen und habe mich bekehrt. Eher aus Angst. Aber es war ein wichtiger Schritt.» Sie ist 21 Jahre alt und besucht ab und zu die Jugendgruppe der FEG Chur.
Nach der Ausbildung wird sie für zwei Jahre als Lehrerin in Scuol arbeiten und dort auch einen Hauskreis besuchen. Tina ist eine begeisterte Sportlerin. Bergsteigen, Klettern, Skifahren. Sommer wie Winter. Und bei einer CEVI-Alpinwoche lernt sie Walter kennen. «Ich war die ganze Woche mit ihm am Seil, er war der Leiter. Es hat mich beeindruckt, dass er ein Mensch ist, der überlegt handelt. Was er sagt, hat Hand und Fuss.» Und so heiraten die beiden 1991. Wie die Liebesgeschiche so im Detail abgelaufen ist, kann ich nicht herausfinden. Über sich sagt die Bündnerin: «Ich bin zwar einfühlsam, habe aber meine Gefühle nicht auf der Zunge.»
Später erleben die beiden am Berg einen schrecklichen Absturz. «Ich war nicht richtig gesichert. Während des Sturzes hörte ich die Stimme Gottes: «Ich halte dich», und ich hatte keine Angst. Ich landete vorerst auf einem Steinblock, der sich jedoch unter meinen Füssen löste und ich stürzte weiter ab, dieses Mal von Angst begleitet. Mein Vertrauen in Gott wurde gestärkt und in eine tiefere Dimension geführt.
Sie ziehen nach Chur, wo sie einige Jahre leben und arbeiten. Tina beginnt, Aufgaben in der Gemeinde zu übernehmen, vor allem im Kinderbereich. Sie wird eine der ersten Frauen in der Gemeindeleitung. «Ich war nur Ressortleiterin Kinder und durfte nicht wirklich leiten, geschweige denn abstimmen.» Aber es war eine erste Erfahrung.
«Wir hätten auch gerne Kinder gehabt. Aber es durfte nicht sein.» 3 Jahre dauerte der schmerzhafte Klärungsprozess mit den Themen Medizin, Adoption etc. «Wir haben gelernt, auf Gottes Stimme zu hören und der Führung des Heiligen Geistes Raum zu geben.» In dieser Phase findet eine Neuorientierung statt, auch was den Freundeskreis angeht. «Wir haben neu gestartet
ein Beziehungsnetz aufzubauen. Wir sind heute nicht verbittert. Ganz im Gegenteil. Wir fühlen uns beschenkt und sind immer noch gerne mit Familien, Kindern und Jugendlichen zusammen.»
All das prägt Tina und bereitet sie auf zukünftige Leitungsaufgaben vor. Der nächste Pastor beruft sie erneut in die Gemeindeleitung, aber jetzt richtig. Doch die kommende Zeit wird nicht einfach. Es gibt wieder einen Pastorenwechsel. «Eigentlich spüre ich sofort, wenn etwas nicht stimmt. Auch damals war das so.» Sie empfindet das Verhalten des neuen Pastors manipulativ. Es kommt dann auch zum grossen Knall, die Leitung und der Pastor treten zurück. «Ich habe ein externes Coaching in Anspruch genommen. Durch diese Krise habe ich als Leiterin viel gelernt. Zum Beispiel früher mit anderen zu reden, und ich bin eigenständiger geworden.» Sie fühlt sich mitverantwortlich für die Krise und wird später in einer Gemeindeversammlung darüber sprechen und um Vergebung bitten.
Nach einer zweijährigen Pause wird sie wieder in die Leitung berufen. Es ist viel Heilung und Wachstum geschehen. Heute kann sie von sich sagen, dass Leitung ihre Berufung ist. Drei Männer und drei Frauen leiten die FEG Chur und Tina ist die Präsidentin. Im Gespräch merke ich, wie ernst Tina ihre Verantwortung nimmt. Das beeindruckt mich. Wie wertvoll ist es, wenn Gemeinden solche Leitende haben dürfen.
Im Jahr 2019 wird bei einer Routineuntersuchung Altersleukämie diagnostiziert. Wieder stehen Lebensprüfungen an, geprägt von Hochs und Tiefs. Nach Chemotherapien beruhigt sich die Leukämie. «Ich lasse sowieso oft und gerne mit mir beten und habe auch Heilungsgebete in Anspruch genommen. Ich weiss, dass Gott heilen kann, aber für mich ist ein anderer Weg vorbereitet. Trotzdem fühle ich mich gesund.» Bei der letzten Kontrolle waren alle Blutwerte recht gut. «Ich fühle mich getragen», sagt sie am Ende unseres Gesprächs.
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1. Oktober 2024: Alice, von Tabea und Beno Sollberger
FEG Gais
3. September 2024: Elia Jaron, von Deborah und Samuel Fitze
FEG Effretikon
26. August 2024: Elia, von Sandra und Reto Kneubühler
FEG Rüti, Chile im Sidehof
22. Oktober 2024: Amari Kaleah, von Tabea und Nicolas Mota Santana
FEG Bern
11. Oktober 2024: Flavia Wolf und Jair Krebs
26. Oktober 2024: Sarina Huber und Joel Zurbuchen
Todesfälle
FEG Langenthal
1. Oktober 2024: Paul Zingg, geboren am 9. Dezember 1928
FEG Thun
24. Oktober 2024: Erna Meyer, geboren am 27. Januar 1928
FEG Willisau
30. Oktober 2024: Laurence Droz, geboren am 14. Februar 1964
FEG Bern
28. Oktober 2024: Klara Stoller-Wüthrich, geboren am 28. August 1933
FEG Thayngen
4. November 2024: Rosa Schärrer, geboren am 26. April 1947
Usem Läbe ...
Termine FEG Schweiz
6. Dezember 2024 Videokonferenz FEG Schweiz
26./27. Dezember 2024 – 2. Januar 2025 Familien-/Neujahrslager, verschiedene Orte www.neujahrslager.ch www.familien-nela.ch
27. Dezember 2024 – 1.Januar 2025 PraiseCamp, Messe Basel www.praisecamp.ch
3.–5. März 2025 Mitarbeiterkonferenz FEG Schweiz Ländli, Oberägeri
22. März 2025 zoé – die Frauenkonferenz www.zoe-frauenkonferenz.ch (ehemals FIT Frauenimpulstag)
29. März 2025 LoveLab – Der Beziehungstag für Verliebte & Verlobte www.feg.ch/lovelab
3. Mai 2025 Doxa Jugendevent www.doxa-jugendevent.ch
24. Mai 2025 Delegiertenkonferenz FEG Schweiz
14.–25. Juli 2025 Sola Pradella www.solapradella.ch
4.–11. Oktober 2025 FEG Jugend Camp25 www.feg-camp.ch
Aktuelle Termine unter www.feg.ch/agenda
Ich sitze in Medellín, Kolumbien, in einem lauten und lebendigen Gottesdienst mitten in einem der ärmsten und gefährlichsten Viertel der Stadt. «Geschichten der Hoffnung für eine verzweifelte Welt» lautet das Thema der internationalen FEG-Konferenz, die mich nach Medellín und in diese Gemeinde geführt hat. Der Pastor der Gemeinde kommt selbst aus dem Drogenmilieu und hat durch das Evangelium eine lebendige Hoffnung gefunden.
Bei der Kollekte gebe ich, was ich gerade zur Verfügung habe. Während ich die 200’000 kolumbianischen Pesos (COP) in den Klingelbeutel stecke – ein kleiner Betrag von gerade mal rund 40 Franken – schiesst mir ein Gedanke durch den Kopf: Sind wir uns in der Schweiz eigentlich bewusst, wie gesegnet wir sind, eine stabile Währung zu haben? Im Jahr 1900 war 1 COP ungefähr 0,28 CHF wert (Verhältnis ca. 1:3,6), heute notiert 1 COP bei ca. 0,00020 CHF (Verhältnis 1:5000)!
Eine wichtige Aussage dieser Konferenz war: Materiell gesegnet zu sein, stellt uns in eine besondere Verantwortung vor Gott. Jesus sagte in Lukas 12,48: «Wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern.» Einladender klingt es in Lukas 6,38: «Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfliessendes Mass wird man in euren Schoss geben; denn eben mit dem Mass, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen.»
Frohe Weihnachten!
Daniel Rath Vorsitzender FEG Schweiz daniel.rath@feg.ch