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Homeschooling
Für unsere Familie war das bis jetzt nie eine grosse Frage. Wir waren immer der Meinung, dass der Schulbesuch unserer Kinder die perfekte Gelegenheit bietet, neue Menschen kennenzulernen und das Evangelium weiterzugeben. Und wir glauben immer noch, dass es so ist. Viele der Menschen, denen wir dienen, sind ein direktes Ergebnis der Freundschaften, die unsere Töchter im Kindergarten, in der Schule oder auf dem Spielplatz geschlossen haben.
Von Zeit zu Zeit ist unser Familienleben als Missionar/Pastor jedoch weniger vorhersehbar als das einer Person, die einen «normalen» 8-Stunden-Job hat, so dass die Balance zwischen Familie und Arbeit ausser Kontrolle geraten kann. Infolgedessen haben wir festgestellt, dass der Dienst an anderen Menschen und das Streben nach ihrem Wohl manchmal auf Kosten des geistlichen Wohlergehens unserer eigenen Kinder geht.
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Wie Sie in unserem letzten Artikel lesen konnten, wurde unsere ältere Tochter in ihrer Schule schikaniert und kam mit sexuellen Inhalten in Berührung. Gott hat uns mit einem Sabbatical und einer gesegneten Auszeit beschenkt, die uns eine neue Perspektive auf die Dinge zu Hause gegeben hat. Doch selbst wenn wir nun eine neue Perspektive haben, bleiben einige Dinge gleich: zum Beispiel das Umfeld in der Schule unserer Tochter. Manchmal ist es einfach schwierig zu wissen, ob die Geschichten oder Situationen, die unsere Kinder beschreiben, eine objektive und faire Darstellung der Ereignisse sind. Das weiss man erst, wenn man selbst dort war...
Die Gelegenheit, zu sehen, wie die Dinge wirklich sind, kam sehr schnell. Die Englischlehrerin meiner Tochter hatte sich den Arm gebrochen, und die Schule hatte fast zwei Monate lang nach einer Vertretung gesucht und konnte niemanden finden (Lehrer werden bei uns in Polen eher schlecht bezahlt). Da meine Frau Englischlehrerin ist, wurde sie vom Schulleiter angesprochen und gefragt, ob sie helfen könne. Meine Frau dachte, dies wäre eine Gelegenheit, mehr Lehrer, Eltern und Kinder kennen zu lernen, und beschloss darum, das Angebot anzunehmen.
Um es kurz zu machen: Die Geschichten, die unsere Tochter erzählte, erwiesen sich als wahr, und viele Situationen, die meine Frau miterlebte, waren einfach entsetzlich. Ist das Grund genug, sich für den Hausunterricht zu entscheiden? Die Bibel sagt in 1. Korinther 15,33: Lasst euch nicht täuschen: «Schlechte Gesellschaft verdirbt gute Sitten.» Wird der Glaube meines Kindes intakt bleiben, wenn es 8 Stunden am Tag mit Leuten verbringt, die fluchen und ständig über Sex reden? Wenn sie verspottet wird, weil sie sich nicht an diesen Aktivitäten beteiligt? Würde ihr Glaube das aushalten? Und sie ist doch noch ein Kind.
