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So ergeht es jedem, der die Bibel liest
Luzern 1747: Dreissig Soldaten und vier Geistliche begleiten einen ausgemergelten Mann auf seinem letzten Gang. Am Galgen legen sie ihm ein Seil um den Hals. Danach wird er verbrannt und die Asche in die Reuss gestreut. Was war sein Vergehen?
Jakob Schmidlin wächst in armen Verhältnissen im Luzerner Hinterland auf. 1732 übernimmt er auf der Sulzig in Werthenstein einen Hof. Weil er zu wenig Gewinn bringt, lässt sich Schmidlin vom Kloster als Fuhrmann anstellen. Auf seinen Reisen als Weintransporteur lernt er Leute kennen, die sich in Privathäusern treffen, um über Gott und die Welt zu diskutieren. Schmidlin ist begeistert und kommt von seinen Reisen mit Bibeln, Gebets- und Gesangbüchern nach Hause. Auf seinem Hof gründet er ebenfalls eine Bibelgruppe.
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Geistlicher Aufbruch und hartes Durchgreifen

Zwar besucht Schmidlin weiterhin die katholischen Gottesdienste, distanziert sich aber von deren Lehren. Deswegen wird er 1739 zum ersten Mal verhaftet. Der Prozess geht straffrei aus. Die Bewegung breitet sich im Luzerner Hinterland immer stärker aus. Bis zu hundert Personen nehmen an den Bibelstunden teil. Schmidlin wird zum zweiten Mal verhaftet und nach Luzern gebracht. Dort verhört man ihn, diesmal unter Folter. Wegen Teilnahme an nichtkatholischen Gottesdiens- ten, dem Besitz «ketzerischer» Schriften und anderem mehr verurteilt ihn der Luzerner Rat zum Tod durch Erwürgen und anschliessender Verbrennung auf dem Scheiterhaufen. Sein Wohnhaus wird eingeäschert und eine sieben Meter hohe Schandsäule errichtet, auf der steht: So ergeht es jedem, der die Bibel liest. Über achtzig weitere Angeklagte müssen die Schweiz verlassen, kommen in Haft oder auf Galeeren.
Leitungswechsel
274 Jahre nach diesem Geschehen müssen wir nicht mehr mit dem Tod rechnen, wenn wir im Luzerner Hinterland Bibelstunden anbieten. Unser Gebet ist, dass Menschen wie Jakob Schmidlin zum lebendigen Glauben an Jesus finden. Wenn Menschen die Bibel lesen, soll keine Schandsäule, sondern eine Segenssäule erkennbar sein! Marie-Louise und Klaus Aeschlimann übernehmen im Sommer die Gemeindegründungsarbeit in Willisau. Aeschlimanns sind dann pensioniert und arbeiten ehrenamtlich. Daniel Wunderli wird sich ganz in die FEG Emmen investieren, die die Arbeit in Willisau weiterhin unterstützt. Danke, dass ihr betet, dass dieser Wechsel gut verläuft und erste Gottesdienste Kreise ziehen. Übrigens kann man Klaus Aeschlimann für einen spannenden Vortrag oder Gottesdienst zum Thema «Der letzte Märtyrer der Schweiz» einladen (Flyer auf www.feg-emmen.ch/feg-willisau).
